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Entwicklung der Feuchtgebietsflora unter dem Einfluss von Elchen auf dem Panzerschießplatz Dauban

Das Projekt "Entwicklung der Feuchtgebietsflora unter dem Einfluss von Elchen auf dem Panzerschießplatz Dauban" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. Auf dem ehemaligen Panzerschießplatz Dauban im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft wird untersucht, inwiefern Wildtiere durch mechanische Störung die Entwicklung der Vegetation der Feuchtgebiete beeinflussen. Schwerpunkt der Untersuchung ist die Populationsdynamik der carnivoren Sonnentauarten unter dem Tritteinfluss von Elchen. Auf dem ehemaligen Panzerschießplatz Dauban ist durch militärische Nutzung ein Mosaik aus verschiedenartigen Lebensräumen mit hohem naturschutzfachlichem Wert entstanden. Eine Besonderheit stellen die Feuchtgebiete dar: Zahlreiche der vorhandenen Biotoptypen werden auf der Roten Liste Sachsens als gefährdet und stark gefährdet eingestuft. Innerhalb der Feuchtgebiete sind vor allem Pioniergemeinschaften mit den beiden carnivoren Sonnentauarten Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) und Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia) und dem Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) hervorzuheben, da diese Lebensgemeinschaften in unserer heutigen Kulturlandschaft äußerst selten geworden sind. Nach Aufgabe der militärischen Nutzung drohen sie durch progressive Sukzession zu verbuschen. Um diesem Prozess entgegen zu wirken, werden Elche in einem 150 Hektar großen Gehege als Agentien der Offenhaltung eingesetzt. Ziel dieses Vorhabens ist, die Wirkung der Elche auf die Entwicklung der Vegetation in den Feuchtgebieten zu untersuchen. Dazu wird die Entwicklung der Vegetation auf drei verschiedenen Maßstabsebenen untersucht. Als Grundlage wird die Gesamtfläche des Untersuchungsgebietes im Maßstab 1:1000 kartiert. Innerhalb der einzelnen Biotoptypen werden Dauerbeobachtungsflächen in Transektform angelegt, um den Einfluss der Tiere quantitativ bestimmen zu können. Stellvertretend für die anderen Feuchtgebietsarten werden Drosera rotundifolia und Drosera intermedia anhand von Rasterkartierungen bzw. Mikrokartierungen genauer untersucht.

Elche als Landschaftsgestalter

Das Projekt "Elche als Landschaftsgestalter" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. Der Einsatz von Elchen im Offenlandmanagement wird auf dem ehemaligen Panzerschießplatz Dauban in der Oberlausitz untersucht. Neben Wirkungen der Tiere auf die Vegetation werden Fragen der Habitatnutzung und sozialer Interaktionen der Elche untersucht. Kombinationen mit anderen Maßnahmen werden ebenso getestet. Das Projekt Elche als Landschaftsgestalter ging aus dem Forschungsverbund OFFENLAND hervor, im Zuge dessen auf dem ehemaligen Panzerschießplatz Dauban in der Oberlausitz von 2000-2003 Schafe, Ziegen und Elche als Agentien der Offenhaltung vergleichend untersucht wurden. Gegenwärtig wird das bedeutende FFH-Gebiet vom Förderverein für die Erhaltung der Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft e.V. - unterstützt vom Freistaat Sachsen - betreut. Das Elchgehege (160 Hektar) dient als Dauerbeobachtungsfläche, auf der die Wirkungen der Wildtiere auf die Vegetation und das Mikrorelief studiert werden. Ebenso von Interesse sind die Habitatnutzung der Elche in diesem naturnahen Gehege sowie Fragen zu sozialen Interaktionen. Die Kombination der Elchbeweidung mit anderen Maßnahmen der Offenhaltung wie Entbuschung und Flutung wird getestet. Der Elchbestand ist inzwischen von drei (2002) auf sieben (2005) Tiere angewachsen. Langfristig ist eine Einbindung des Projektes in die Umweltbildungsarbeit des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft geplant, bei der die Rolle des Elches als ursprünglich einheimische Wildart und die Wiedereinwanderung dieser großen Säuger aus Polen thematisiert werden.

BiodiWert II: Sicherung der Biodiversität durch nachhaltig bewirtschaftete Teichlandschaften in der Lausitz (TeichLausitz-2)

Das Projekt "BiodiWert II: Sicherung der Biodiversität durch nachhaltig bewirtschaftete Teichlandschaften in der Lausitz (TeichLausitz-2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatsbetrieb Sachsenforst durchgeführt. Das TeichLausitz-Projekt zielt in der Gesamtheit darauf ab, zur Inwertsetzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in fischereilich bewirtschafteten Teichlandschaften beizutragen. Die Verwaltung (BRV) des UNESCO-Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (BROHT) sichert als Praxispartner an der Schnittstelle von Bewirtschaftung, Verwaltung und Politik im Sinne des transdisziplinären Ansatzes den Aufbau und die Ausgestaltung einer Multi-Stakeholder-Plattform (Modul 6) und gewährleistet so die unmittelbare Integration praxisrelevanter Aspekte, Kenntnisse und Erfahrungen in die wissenschaftliche Forschung. Zudem sollen wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst umfassend in praktisches Handeln transformiert werden. Zu vielen relevanten Akteur*innen, v. a. aus Sachsen, bestehen bereits langjährige Kontakte. BRV koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit des Gesamtprojektes, d. h. die Information der Bevölkerung über die Aktivitäten und Ergebnisse aller Module. Mit dem Haus der Tausend Teiche, dem Besucherinformationszentrum des BROHT, steht ein geeigneter Begegnungs- und Tagungsort für den Wissensaustausch zur Verfügung, welcher um virtuelle Formate ergänzt werden kann. Darüber hinaus verfügt die BRV über vielfältige und etablierte Formate der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie umfangreiche Erfahrungen mit der prozessbegleitenden Partizipation verschiedenster Akteur*innen. Durch die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und die Stakeholderbeteiligung ist Modul 6 mit allen anderen Teilmodulen des TeichLausitz-Projektes verbunden und steht mit diesem in einem intensiven Rückkopplungsprozess. Somit leistet die BRV einen wesentlichen Beitrag zum Gesamterfolg.

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft: Moore, Sand, Kiefern und Teiche - Neue Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Hotspot 20)

Das Projekt "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft: Moore, Sand, Kiefern und Teiche - Neue Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Hotspot 20)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung - Museum für Naturkunde durchgeführt. Das Projekt umfasst den Hotspot 20 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaften' und deckt mit den großen Schutzgebieten Königsbrücker Heide, Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie Teichgebiet Niederspree und Hammerstadt die Region von der West- bis an die Ostgrenze ab. Der Fokus liegt auf den in bundesweit herausragender Qualität vorhandenen Teichen, Sandmagerrasen, Sandheiden und nährstoffarmen Kiefernwäldern sowie den vermittelnden Zwischenmooren. Bei Allem liegt ein Schwerpunkt auf Vernetzung verschiedener Verbund- und regionaler Partner aus den Bereichen Anwendung, Verwaltung und Forschung. Die Schaffung neuer Netzwerke ist auch Kernaspekt der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit. Innovativ und von bundesweiter Bedeutung sind a) bei Teichen die Verbesserung und Etablierung neuer Methoden der Sömmerung mit Ackerkultur sowie der maschinelle Nährstoffentzug, b) für die Zwischenmoore die Etablierung von Schutzmaßnahmen im normalen Forstbetrieb und die Erforschung invasiver Neophyten, c) bei Sandmagerrasen und -Heiden die Etablierung dauerhafter Pflegekonzepte, d) bei Kiefernforsten die vergleichende Erprobung von Maßnahmen zum Erhalt von Flechten und wertvollen Wintergrün- sowie Bärlappbeständen. Innovative Aspekte der Öffentlichkeits- und Vermittlungsarbeit sind Nutzung von virtuellen Angeboten, durchgehende Mehrsprachigkeit sowie die Weiterentwicklung des Netzwerkes Umweltbildung Sachsen zusammen mit Museen, der Biosphärenreservatsverwaltung, Vereinen und privaten Bildungsträgern. Alle Maßnahmen werden durch eine umfangreiche naturschutzfachliche Wirkungskontrolle begleitet und darauf aufbauend evaluiert, hier werden qualifizierte interne und externe Partner einbezogen.

Redynamisierung der Spree in der Gemeinde Malschwitz zwischen den OT Neudorf (Norden) und Lömischau (Süden) - 1. Planänderungsverfahren

Mit Schreiben vom 12. Mai 2021 beantragte die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Spree/Neiße, die Planänderung des Planfeststellungsbeschlusses „Redynamisierung der Spree einschließlich Hochwasserschutz Halbendorf“ vom 17. August 2017 für das Änderungsvorhaben „Redynamisierung der Spree – Querbauwerke Neudorf“ bei der Landesdirektion Sachsen. In Ergänzung und Änderung des Ausgangsvorhabens plant die Landestalsperrenverwal-tung die Renaturierung und den Ausbau der Spree im Bereich des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Das Bauvorhaben befindet sich im Landkreis Bautzen auf dem Gebiet der Gemeinde Malschwitz. Es ist vorgesehen, einzelne Gewässerabschnitte auf einer Länge von 4 km entlang des Flussverlaufes der Spree zwischen der Ortslage Neudorf im Norden und dem Ortsteil Lömischau im Süden umzugestalten. Aufgrund der erforderlich gewordenen Einbeziehung der Querbauwerke Neudorf, einschließlich damit verbundener Abschnitte und Bauwerke, in das Hauptvorhaben, sind Maßnahmen zur Veränderung an der Stauhaltung und den Querbauwerken Streichwehr, Hauptwehr und Freifluterwehr vorgesehen. Ergänzt wird das Vorhaben durch flankierende Maßnahmen im Umfeld des Gewässers. Insgesamt sind dabei die folgenden elf Komplexmaßnahmen (M 10 bis M 21) vorgesehen: - M10 – Wasserteilung Neudorf Süd (Streichwehr) - M11 – Raugerinne Neudorf West - M13 – Wasserteilung Neudorf Nord (Hauptwehr) - M14 – Raugerinne Neudorf Ost (Freifluterwehr) - M15 – Anbindung Altwasser Neudorf im Nebenschluss - M16 – Uferabträge Inseln Neudorf - M17 – Straßenbaumaßnahme K7211 - M18 – Rückbau Mühlgrabenbrücke K7211 - M19 – Durchgängigkeit Spreebrücke Neudorf - M20 – Entnahme Mittelwasserbettbefestigung - M21 – Herstellung Flachwasserzone

Etablierung des Heil-, Duft- und Gewuerzpflanzenanbaus im Biosphaerenreservat 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft'

Das Projekt "Etablierung des Heil-, Duft- und Gewuerzpflanzenanbaus im Biosphaerenreservat 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sächsisches Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. durchgeführt.

Aufbau des Umweltbidungsprojektes 'Kinder der Doerfer'

Das Projekt "Aufbau des Umweltbidungsprojektes 'Kinder der Doerfer'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft durchgeführt.

3. Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide-und Teichlandschaft

Das Biosphärenreservat "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft" besteht rechtskräftig seit Inkrafttreten der Verordnung vom 18. Dezember 1997. Schutzzweck ist gemäß § 18 (1) SächsNatSchG die Erhaltung, Pflege und Entwicklung einer großräumigen traditionsreichen Kulturlandschaft mit reicher Naturausstattung. Die unterschiedlichen Aufgaben von Biosphärenreservaten erfordern eine räumliche Zonierung des gesamten Gebietes, wobei in jeder Zone spezifische Ziele verfolgt werden. Die Schutzzone III (Entwicklungszone / Harmonische Kulturlandschaft) schließt Siedlungsbereiche als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum ausdrücklich mit ein. Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (BR) gehört zu den weltweit ausgewiesenen Schutzgebieten als Grundlage eines Netzwerkes der UNESCO mit dem Titel "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB). Gemäß des MAB-Programmes werden folgende Zielstellungen für die Biosphärenreservate formuliert: Aufbau eines Schutz- und Modellgebietes - zur Demonstration nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung, - für eine ökologische Umweltforschung und -beobachtung, - für eine aktive Umweltbildung und -erziehung. Daraus leiten sich folgende Aufgaben des Biosphärenreservates ab: - Stabilisierung und Schutz von Ökosystemen - Entwicklung der Landnutzung - Umweltforschung und- monitoring - Ausbildung und Umwelterziehung Aus der Verordnung über die Festsetzung des Biosphärenreservates OLHTL vom 18.12.1997 wird als Schutzzweck die Erhaltung, Pflege und Entwicklung einer großräumigen traditionsreichen Kulturlandschaft mit reicher Naturausstattung, abgeleitet, welche den Voraussetzungen des § 18 Abs. 1 SächsNatSchG entspricht. Seit August 2008 umfasst die Biosphärenreservatsverwaltung neben den Fachreferaten Öffentlichkeitsarbeit (mit der Naturwacht) sowie Gebietsentwicklung weiterhin das Referat Betrieb/Dienstleistungen, das für für die Wahrnehmung von forstwirtschaftliche Aufgaben im Biosphärenreservat zuständig ist. In der Biosphärenreservatsverwaltung ist auch die Stelle des sächsischen Wolfsbeauftragten verankert. Der Sachbearbeiter Wolfsmanagement ist primär für die Koordination der Schadenskompensation und des präventiven Herdenschutzes zuständig. Daher liegen detaillierte Daten zu den Nutztierschäden durch den Wolf in Sachsen und durchgeführte, geförderte Herdenschutzmaßnahmen vor. Weitere kooperierende Partner im Wolfsmanagement sind das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, das wildbiologische Büro LUPUS für den Bereich Monitoring und die Landratsämter für den Vollzug vor Ort.

Umfang und Form einer nachhaltigen Landnutzung durch Land-, Forst- und Teichwirtschaft im Biosphaerenreservat 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft'

Das Projekt "Umfang und Form einer nachhaltigen Landnutzung durch Land-, Forst- und Teichwirtschaft im Biosphaerenreservat 'Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz, Professur für Biodiversität und Naturschutz durchgeführt. Gemaess einem Grundanliegen von Biosphaerenreservaten, der beispielhaften Umsetzung einer dauerhaft umweltgerechten Landnutzung, sollen fuer ausgewaehlte Betriebe der Land-, Forst- und Teichwirtschaft naturschutzfachliche Leitbilder und realisierbare Bewirtschaftungskonzepte erarbeitet werden. Dabei sollen einzelbetriebliche Massnahmen flaechenkonkret aufgezeigt und betriebswirtschaftlich ueberprueft werden.

Konstituierung von Kulturlandschaft (KULAKon); Subjektive Konstruktion von Kulturlandschaft in der Alltagspraxis

Das Projekt "Konstituierung von Kulturlandschaft (KULAKon); Subjektive Konstruktion von Kulturlandschaft in der Alltagspraxis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. durchgeführt. Wie wird Kulturlandschaft wahrgenommen? Welche Bedeutungen schreiben wir Kulturlandschaft zu? Wie gehen wir mit Kulturlandschaft um? Nicht nur in Politik und Planung, auch im alltagsweltlichen Kontext der Bewohner ist ein wachsendes Interesse an Kulturlandschaft zu beobachten. Ein Grund dafür sind rasche ökonomische und ökologische Veränderungen, die im Gegenzug das Bedürfnis nach Identifikation mit überschaubaren und wieder erkennbaren Räumen im Sinne von vertrauter Umgebung wecken. Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse von Prozessen der Konstituierung von Kulturlandschaft in der Alltagspraxis. Ansatzpunkt sind Aussagen von Bewohnern und Nutzern der Räume, die mit ihren Vorstellungen und Bedeutungszuschreibungen zur Aushandlung von Kulturlandschaft beitragen. Im Kontext konstruktivistischer und handlungstheoretischer Ansätze in der geographischen Forschung werden Untersuchungen öffentlicher Diskurse über Raum, Raumentwicklung und Kulturlandschaft meist an Eliten und steuerungstheoretischen Ansätzen ausgerichtet. Die Alltagspraxis der Bevölkerung findet dabei zumeist wenig oder keine Beachtung. Hier setzt das Projekt an: Die Öffnung für die alltagsweltliche Perspektive der Bevölkerung ermöglicht es, die alltägliche Praxis des 'Raum-Machens' zu untersuchen und Ansatzpunkte für den gesellschaftlichen Umgang mit Kulturlandschaft und für ihre Inwertsetzung zu erhalten. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf drei Typen von Kulturlandschaft, um ein möglichst breites Spektrum von Entwicklungsstadien abzudecken, ohne jedoch eine zeitliche Abfolge beschreiben zu wollen: - Eine 'gewachsene Kulturlandschaft' zeichnet sich durch eine gewisse Persistenz aus. Sie ist im historischen Gedächtnis der Gesellschaft verwurzelt und (begrifflich) in der alltäglichen Kommunikation verankert. Als Beispiel steht die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die seit 1996 als UNESCO-Biosphärenreservat zusätzliche Bedeutung erlangt hat. - Eine 'gestörte Kulturlandschaft' befindet sich im abrupten Wandel. Sie zeichnet sich durch eine hohe Veränderungsdynamik aus, bei der dramatische Eingriffe erfolgen oder eine ältere Kulturlandschaft mit völlig neuen Nutzungen verknüpft wird,. Der gegenwärtig viel diskutierte Fall des Baus der Waldschlösschenbrücke durch die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal wird hier beispielhaft untersucht. - Eine 'designte Kulturlandschaft' wurde durch Planungsprozesse in jüngerer Zeit gestaltet. Ihr Veränderungsprozess ist - planerisch betrachtet - beendet, und eine 'neue' Kulturlandschaft ist entstanden. Am Beispiel einer Bergbaufolgelandschaft, der des Wismut-Uranerzbergbaus in Ronneburg/Thüringen (Bundesgartenschau 2007), wird eine Neudefinition von Kulturlandschaft nachvollzogen. (Text gekürzt)

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