s/passivraucher/Passivrauchen/gi
Das Projekt "Lungenkrebs und Radon in den Ardennen und der Eifelregion" wird/wurde gefördert durch: Kommission der Europäischen Gemeinschaften Brüssel. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität-Gesamthochschule Wuppertal, Fachbereich 14 Sicherheitstechnik, Fachgebiet Arbeitssicherheit und Umweltmedizin.Ziel der Studie ist die Ermittlung der Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen Innenraumbelastungen an Radon als Lebensexposition und dem Auftreten des Lungenkarzinoms in den Ardennen sowie der Eifel. Die Studie wird von fuenf europaeischen Kooperationspartnern in Grossbritannien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Bundesrepublik Deutschland als 1 : 3-gematchte Fall-Kontroll-Studie durchgefuehrt.
Das Projekt "Lungenkrebsrisiko durch Radon in der Bundesrepublik Deutschland" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Strahlenschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität-Gesamthochschule Wuppertal, Fachbereich 14 Sicherheitstechnik, Fachgebiet Arbeitssicherheit und Umweltmedizin.Ziel der Studie ist die Ermittlung der Expositions-Wirkungs-Beziehung zwischen Innenraumbelastungen an Radon und dem Auftreten des Lungenkarzinoms unter Beruecksichtigung des Rauchens und beruflicher Karzinogene. Dazu werden im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie in einem Zeitraum von vier Jahren mehr als 3000 Lungenkrebsfaelle und 3000 nach Alter und Geschlecht gematchten Kontrollpersonen in drei Studienregionen (Ostbayern, Saarland/NRW, Thueringen (Sachsen)) auf ihre Exposition befragt und durch Messung mittels Kernspurdosimetern in allen in den letzten 35 Jahren bewohnten Wohnungen ihre Exposition ermittelt.
Das Projekt "Passivrauchen und Lungenkrebs ; Untersuchung zu beruflichen Faktoren des Lungenkrebses" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung / Bundesministerium für Forschung und Technologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität-Gesamthochschule Essen, Universitätsklinikum, Medizinische Einrichtungen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie.Untersuchung des Einflusses beruflicher Faktoren und des Passivrauchens auf das Lungenkrebsrisko in einer Fall-Kontroll-Studie mit 1004 Faellen und 1004 Kontrollen. Fortfuehrung der statistischen Auswertungen zu dieser 1987-1995 in Bremen durchgefuehrten Studie. Ergebnisse: vielfaeltig, siehe Bericht.
Der Lebensmittelzusatzstoff Aspartam ist als Süßungsmittel in vielen Lebensmitteln, wie zum Beispiel zuckerfreien Softdrinks, enthalten. Nun wurde Aspartam von der World Health Organisation (WHO) als möglicherweise krebserzeugend für Menschen eingestuft. Was bedeutet das und wo darf Aspartam eigentlich überall eingesetzt werden? Die Chemikaliendatenbank ChemInfo informiert. Der süßlich schmeckende, geruchlose, weiße Feststoff Aspartam wurde früher als Nutrasweet vermarktet und ist heute direkt unter dem Namen Aspartam oder als E-Nummer E 951 in zahlreichen Inhaltsstofflisten von Lebensmitteln zu finden. Es darf gemäß EU-Verordnung 1333/2008 (Lebensmittelzusatzstoffe) in über 45 verschiedenen Lebensmittelkategorien zum Einsatz kommen. Darunter sind neben den bekannten Light-Softdrinks zum Beispiel Kaugummis, Nahrungsergänzungsmittel, Fruchtnektare, Frühstücksgetreidekost oder auch würzige Brotaufstriche. Die Höchstmengen werden für jede Lebensmittelkategorie spezifisch festgelegt und können für Aspartam bis zu 6.000 mg/kg Lebensmittel (bei Kleinstsüßigkeiten, die der Erfrischung des Atems dienen) betragen. Außer in Lebensmitteln darf Aspartam auch als Bestandteil kosmetischer Mittel zur Maskierung eingesetzt werden. Mit einer Wassergefährdungsklasse von 2 ist es deutlich wassergefährdend, ist jedoch im Boden und im Wasser biologisch abbaubar. Grundsätzlich giftig ist Aspartam nicht. Der LD50-Wert (tödliche Dosis für 50 % der getesteten Tiere) bei Ratten liegt mit über 5.000 mg/kg Körpergewicht sogar deutlich über dem von Zitronensäure (2.000-3.000 mg/kg), die ebenfalls als Lebensmittelzusatzstoff zum Einsatz kommt. Was bedeutet „möglicherweise krebserzeugend für Menschen“? Aspartam ist aus zahlreichen Alltagsprodukten nicht wegzudenken. Aufgrund des sehr breiten Einsatzes ist naheliegend, dass unabhängige Institutionen auch mögliche Folgen eines übermäßigen Konsums prüfen. Eine solche Prüfung ist nun durch die International Agency for Research on Cancer (IARC) der WHO erfolgt. Das IARC Monographs-Programm identifiziert und bewertet vermeidbare Ursachen von Krebserkrankungen beim Menschen. Neben Chemikalien werden u. a. auch berufliche Expositionen (z. B. durch die Arbeit als Maler oder Malerin) und physikalische oder biologische Einflüsse, wie Sonnenstrahlung und Viren, bewertet. Diese Einflussfaktoren werden in eine von vier Kategorien eingruppiert, die von „krebserzeugend für Menschen“ (Gruppe 1) bis „nicht klassifizierbar hinsichtlich der menschlichen Karzinogenität“ (Gruppe 3) reichen. Damit wird eine Aussage über die mögliche Gefahr getroffen, durch einen Einflussfaktor an Krebs zu erkranken. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Krebs bei einer bestimmten Exposition tatsächlich auftritt, wird hingegen nicht ermittelt. In Gruppe 1 (krebserzeugend) fallen beispielsweise Faktoren wie Aktiv- und Passivrauchen, alkoholische Getränke, Feinstaub oder auch Empfängnisverhütungsmittel mit Östrogen und Gestagen. Aspartam wurde nun in die Gruppe 2B einsortiert, die aktuell 324 verschiedene Einflussfaktoren umfasst, welche „möglicherweise krebserzeugend für Menschen“ sind. Es ist die niedrigste Kategorie, bei der eine mögliche Krebsgefahr vermutet werden kann. Damit steht Aspartam in einer Reihe mit z. B. Nickel, Melamin, Motorabgasen und traditionell eingelegtem asiatischen Gemüse. Für Aspartam wurden außerdem eingeschränkte Belege für das Auftreten einer bestimmten Krebsart gefunden: Leberkrebs. Ein anderes Süßungsmittel, für das ein mögliches Krebsrisiko bereits durch die IARC untersucht wurde, ist Saccharin (E 954). Für dieses gab es zum Zeitpunkt der Untersuchung aber keine Belege hinsichtlich einer möglichen Krebsgefahr (Gruppe 3). In Anbetracht der insgesamt 552 Einflussfaktoren, die den Gruppen 1, 2A und 2B insgesamt angehören, ist ein Kontakt mit krebserzeugenden Substanzen im Alltag nie vollständig ausgeschlossen. Mit der Einschätzung der IARC ist ein überlegter Konsum von Aspartam aber durchaus angeraten. Wer auf Zusatzstoffe in Lebensmitteln möglichst verzichten möchte, kann Getränke und Speisen zum Beispiel mit frischen oder eingekochten Früchten süßen. ChemInfo Alle in diesem Text enthaltenen Fakten zum Stoff sind in ChemInfo enthalten. ChemInfo ist die umfassendste deutschsprachige Chemikaliendatenbank und wird als Informationssystem Chemikalien des Bundes und der Länder vom Umweltbundesamt gemeinsam mit verschiedenen Behörden des Bundes der Länder verwaltet, gepflegt und fortlaufend inhaltlich aktualisiert. ChemInfo kann von öffentlich-rechtlichen Institutionen des Bundes und der am Projekt beteiligten Länder sowie von Institutionen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen, genutzt werden. Auch für die allgemeine Öffentlichkeit steht ein Teildatenbestand unter www.chemikalieninfo.de bereit. Diese frei recherchierbaren Informationen geben Auskunft über die Eigenschaften und über die wichtigsten rechtlichen Regelungen von chemischen Stoffen.
Starting in 2002, regulations and legislative amendments in Germany focused on the non-smoker protection with several measures to reduce exposure to secondhand tobacco smoke (SHS). The present work aimed to evaluate the relationship between polycyclic aromatic hydrocarbons (PAHs) and SHS exposure and to determine to which extent enforced non-smoking regulations and smoking bans affected the exposure of the non-smoking population in Germany since their implementation in the early 2000s until today. For this purpose, cotinine and selected monohydroxylated PAHs (OH-PAHs) were analyzed by means of (UP)LC-MS/MS in 510 24-h-urine samples of the Environmental Specimen Bank collected over a time span of 24 years from 1995 to 2019. Median urinary cotinine levels were found to steadily and significantly decline by 82% from 1995 to 2019. A significant decrease of urinary 3-hydroxybenzo[a]pyrene (19%), 1-OH-pyrene (39%), 1-naphthol (66%), 1-(17%), 2-(25%), and 3-OH-phenanthrene (22%) was also observed throughout the same time span. The decline in urinary levels of cotinine and several OH-PAHs can most likely be attributed to smoking bans and regulations limiting SHS and PAH exposure. This study therefore emphasizes the relevance of human biomonitoring to investigate the exposure of humans to chemicals of concern, assess the effectiveness of regulatory measures, and help policies to enforce provisions to protect public health. © 2022 The Authors
INTRODUCTION Kinder sind eine verhältnismäßig gesunde Bevölkerungsgruppe. Jedoch können sich langfristig auch geringe Umweltexpositionen, die in frühen Lebensjahren oder sogar bereits vor der Geburt beginnen, negativ auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirken. Unser Ziel war es, die umweltbedingte Krankheitslast (Environmental Burden of Disease, EBD) zu quantifizieren, die auf ausgewählte Umweltrisikofaktoren für Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland zurückzuführen ist. METHODS Anhand der EBD-Methode haben wir Disability-Adjusted Life Years berechnet. Zur Identifikation von Expositions-Wirkungsfunktionen wurden systematische Literaturrecherchen durchgeführt. Aktuelle Expositions- und Gesundheitsdaten stammten unter anderem aus der fünften bevölkerungsrepräsentativen Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES V, 2014-2017). RESULTS EBD-Berechnungen konnten für fünf von 18 Risikofaktoren durchgeführt werden: Passivrauch, Bisphenol A, Verkehrslärm, Benzol und Feinstaub. Allerdings konnten die GerES V-Daten nur eingeschränkt für die Berechnungen genutzt werden. Für mehrere Risikofaktoren waren die gemessenen Konzentrationen in den Körpermedien zu niedrig. Auf dieser Basis würde sich keine quantifizierbare Krankheitslast ergeben. Das bedeutet jedoch nicht, dass die ermittelten Konzentrationen generell als unkritisch zu bewerten wären. Für einzelne Risikofaktoren wie Verkehrslärm und Feinstaub mussten wir zudem auf andere Quellen für die Expositionsdaten zurückgreifen. Eine weitere Herausforderung war es, die durch systematische Literaturrecherchen ermittelten Expositions-Wirkungsfunktionen mit den vorliegenden Belastungsdaten zu kombinieren. CONCLUSIONS/OUTLOOK Die EBD-Methode benötigt mehrere Eingangsdaten, die für Kinder und Jugendliche in Deutschland nicht ohne Weiteres verfügbar sind. Dies schränkt die Darstellung eines umfassenden Überblicks über ihre EBD ein. Quelle: 18. Jahrestagung DGEPI "Epidemiologie im Wandel - Innovationen und Herausforderungen" : 26.-28. September 2023, Würzburg ; Abstractbook / Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie. Ulm: DGEPI, 2023
Der soziale Status entscheidet mit darüber, ob und in welchem Umfang Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Umweltschadstoffe belastet sind. Sozial schlechter gestellte Menschen sind von Umweltproblemen oftmals stärker betroffen als sozial besser Gestellte. Sozial und gesundheitlich benachteiligt Bildung, Einkommen und Faktoren wie der Migrationshintergrund beeinflussen die Wohnbedingungen und Lebensstile sowie die damit verbundenen Gesundheitsrisiken der Menschen. Das belegen sozial- und umweltepidemiologische Untersuchungen wie die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) , die das Umweltbundesamt seit dem Jahr 1985 durchführt. Diese Studien zeigen, dass sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen in den meisten Fällen häufiger und stärker von Umweltproblemen betroffen sind als sozial besser Gestellte. Sie verfügen meist auch nicht über das Einkommen und die Bildung, um solche Belastungen zu vermeiden. In einigen Fällen sind aber auch sozial besser Gestellte höher belastet. Beispielsweise fühlten sich in Deutschland nach den Ergebnissen der bundesweit repräsentativen Umweltbewusstseinsstudie von 2016 rund 40 % der Befragten durch Umweltprobleme gesundheitlich „sehr stark“ oder „stark“ belastet. Dabei nahmen Befragte mit niedrigem Sozialstatus subjektiv deutlich häufiger umweltbedingte Gesundheitsbelastungen wahr als Befragte mit hohem Sozialstatus. Das galt insbesondere für Plastikpartikel in Trinkwasser und Lebensmitteln, Folgen des Klimawandels (z. B. Hitzeperioden, Überschwemmungen), Schadstoffe in Trinkwasser und Lebensmitteln sowie Luftschadstoffe ( BMUB/UBA 2017 ). Im Jahr 2019 sah sich in Deutschland mit 29,2 % ein größerer Anteil von armutsgefährdeten Personen Umweltverschmutzung, Schmutz und sonstigen Umweltproblemen ausgesetzt als nicht armutsgefährdete Personen mit 24,5 %. Umweltbedingte Mehrfachbelastungen Für das Land Berlin wurde ein „Umweltgerechtigkeitsmonitoring“ entwickelt, das über die sozialräumliche Verteilung gesundheitsrelevanter Umweltbelastungen und -ressourcen Auskunft gibt. Aktuelle Daten zeigen, dass es in der Stadt viele Gebiete gibt, die gleichzeitig Lärm- und Luftbelastungen aufweisen, einen Mangel an Grünflächen besitzen und eine hohe soziale Problemdichte (u. a. eine hohe Arbeitslosigkeit) haben und damit mehrfach belastet sind ( SenUVK 2019 ). In einer Studie in Dortmund wurden im nördlichen Teil der Stadt zahlreiche „Hotspots“ identifiziert, in denen es gleichzeitig eine hohe soziale Verwundbarkeit (u.a. mit einer hohen Anzahl an Transferleistungsempfänger*innen und Menschen mit Migrationshintergrund) und umweltbedingte Mehrfachbelastungen gibt. In den „Hotspots“ konzentrierten sich hohe Feinstaub ( PM10 )-, Stickstoffdioxid (NO 2 )- und Lärmbelastungen sowie eine große Entfernung zu Grünflächen ( Shrestha et al. 2016 ). Belastungen durch Straßenverkehr Menschen mit einem niedrigen sozialen Status sind in Deutschland öfter verkehrs- und industriebedingten Luftschadstoffen ausgesetzt als Menschen mit einem hohen Sozialstatus. Sie fühlen sich auch häufiger durch äußere Umwelteinflüsse belästigt. Drei Beispiele: Die Auswertung der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen IV (GerES IV), die das Umweltbundesamt in den Jahren 2003 bis 2006 durchführte, ergab, dass nach Angaben der Eltern, 3- bis 14-jährige Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus häufiger an stark befahrenen Haupt- oder Durchgangsstraßen wohnen als Kinder aus Familien mit mittlerem und hohem Sozialstatus (siehe Abb. „Wohnlage von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus“). Die Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) , die das Robert Koch-Institut ( RKI ) von 2008 bis 2011 durchgeführt hat, zeigen ebenfalls eine stärkere Straßenverkehrsbelastung bei Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status. Demnach berichteten 28,3 % der Befragten mit niedrigem Sozialstatus davon, an einer stark oder extrem stark befahrenen Straße zu wohnen, doch nur 14,8 % der oberen Statusgruppe ( Laußmann et al. 2013 ). Daten der Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt, die von 1991 bis 2009 erhoben wurden, weisen auf mögliche Auswirkungen solcher Wohnlagen auf die Gesundheit hin: So stand das Auftreten von Krankheiten wie Bronchitis, Lungenentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern nachweislich mit einem erhöhten Autoverkehr in benachteiligten Wohnlagen in Zusammenhang. Je weiter der Kindergarten von einer verkehrsreichen Straße entfernt lag, desto niedriger war auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder an einer dieser Krankheiten erkrankten. Weiterhin ergaben sich Zusammenhänge mit der sozialen Situation der Kinder: Kamen sie aus Familien mit einem niedrigeren Sozialstatus, lebten sie näher an verkehrsreichen Straßen und erwiesen sich als anfälliger für Erkältungskrankheiten ( Gottschalk et al. 2011 ). Lärmbelästigung und Lärmbelastung Menschen mit niedrigem sozialen Status sind sowohl subjektiv als auch objektiv mehr Lärm und insbesondere Straßenverkehrslärm im Wohnumfeld ausgesetzt als Menschen mit höherem Status. Fünf Beispiele: Die Auswertung der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen IV (GerES IV) zeigte, dass sich Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus durch Straßenverkehrslärm tagsüber häufiger belästigt fühlen als Kinder aus Familien mit höherem Sozialstatus. Im Jahr 2019 fühlten sich armutsgefährdete Menschen mit rund 33 % häufiger als nicht armutsgefährdete Menschen (rund 25 %) von Lärm durch Nachbarn oder von der Straße belästigt ( Eurostat 2021 ). Die Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) des Robert Koch-Instituts ( RKI ) aus dem Jahr 2012 zeigt, dass sich Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status stärker von Lärm durch Nachbarn, Straßen- oder Schienenverkehr belästigt fühlen als Personen mit hohem sozioökonomischen Status (Niemann et al. 2014). Ergebnisse einer regionalen Erhebung in Frankfurt a. M. aus dem Jahr 2014 zeigen zudem, dass sich Familien mit einem niedrigen Sozialstatus häufiger durch Lärm belästigt fühlen als Familien, die einen höheren Sozialstatus aufweisen ( Schade 2014 ). Von Szombarthely et al. 2018 fanden für Hamburg heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, in Gebieten mit einer höheren Lärmbelastung zu wohnen, für Haushalte mit niedrigerem Einkommen signifikant höher ist als für Haushalte mit höherem Einkommen. Zugang zu Grünräumen Bundesweit repräsentative und regionale Studien zur sozialräumlichen Verteilung von Umweltressourcen in Deutschland zeigen, dass Menschen mit geringeren Einkommen und niedrigem Bildungsniveau häufig einen schlechteren Zugang zu Umweltressourcen wie Grün- und Freiflächen haben: Eine aktuelle Auswertung der Daten der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen 2014-2017 (GerES V) zeigt, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus in Städten mit mehr als 20.000 Einwohner*innen länger brauchen, um zu Fuß von zu Hause eine öffentliche Grünfläche zu erreichen als Kinder und Jugendliche mit hohem Sozialstatus ( Rehling et al. 2021 ). Mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) und des European Urban Atlas (EUA) fanden Wüstemann et al. 2017 für Gesamtdeutschland einen positiven Zusammenhang zwischen individuellem Einkommen, individueller Bildung und der Anzahl zugänglicher Grünflächen in der Wohnumgebung. Befragte der höchsten Einkommensgruppe hatten beispielsweise mehr nahegelegene Grünfläche zur Verfügung als die der niedrigsten Einkommensgruppe. Ergebnisse des Berliner „Umweltgerechtigkeitsmonitoring“ weisen darauf hin, dass sozial benachteiligte Stadtquartiere in Berlin häufiger über eine überdurchschnittlich schlechte Freiraumversorgung verfügen (vgl. Integrierte Mehrfachbelastungskarten ). Für die Stadt München zeigten Schüle et al. 2017 , dass ein niedriger sozioökonomischer Status einer Nachbarschaft (u. a. Anteil von Haushalten mit geringer Bildung und niedrigem Berufsstatus) mit einer geringeren Verfügbarkeit von Grünflächen in der Nachbarschaft assoziiert ist. Innenraumbelastungen In Innenräumen ist die Situation komplexer. Die Qualität der Innenraumluft ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem von der Wohnungseinrichtung und dem Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner. Drei Beispiele aus der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen IV (GerES IV) des Umweltbundesamtes: Stichwort Benzol: Die Luft in Kinderzimmern von sozial schlecht gestellten Familien enthielt im Schnitt mehr Benzol pro Kubikmeter (m³) als die Luft in Kinderzimmern von Familien mit mittlerem und hohem Sozialstatus. Benzol ist krebserzeugend und kommt beispielsweise in Innenräumen vor, wenn Tabak geraucht wird (siehe Abb. „Benzol in der Luft des Kinderzimmers von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus“). Stichwort Passivrauchen: Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus waren deutlich häufiger Tabakrauch ausgesetzt als Kinder aus besser gestellten Familien (siehe Abb. „Raucher im Haushalt von 3-14-jährigen nicht rauchenden Kindern nach Sozialstatus“). Stichwort α-Pinen: Die Luft der Kinderzimmer von Familien mit hohem Sozialstatus ist stärker mit α-Pinen belastet. Das ist eine natürlich vorkommende Chemikalie, die aus Holz ausgast und vor allem bei Kindern die Atemwege und die Augen reizen kann (siehe Abb. „α-Pinen in der Luft des Kinderzimmers von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus“). Raucher im Haushalt von 3-14-jährigen nicht rauchenden Kindern nach Sozialstatus Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Benzol in der Luft des Kinderzimmers von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten α-Pinen in der Luft des Kinderzimmers von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Schadstoffe im Menschen Die Belastung durch Umweltschadstoffe ergibt ein uneinheitliches Bild, wie zwei Beispiele aus der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen IV (GerES IV) und GerES V zeigen: Stichwort Blei: Kinder mit einem niedrigen Sozialstatus haben im Mittel eine höhere Bleikonzentration im Blut als Kinder mit mittlerem oder hohem Sozialstatus (siehe Abb. „Blei im Blut von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus“). Das Schwermetall Blei kann bereits bei einer geringen Konzentration die Reifung des kindlichen Nervensystems beeinträchtigen. Stichwort polychlorierte Biphenyle ( PCB ): Das Blut der Kinder mit höherem Sozialstatus ist höher mit PCB belastet als das Blut von Kindern mit niedrigem Sozialstatus (siehe Abb. „Polychlorierte Biphenyle (PCB) im Blut von 3-17-Jährigen nach Sozialstatus“) ( Bandow et al. 2020 ). Der Grund hierfür ist das unterschiedliche Stillverhalten (die Stoffe werden beim Stillen mit der Muttermilch an das Kind weitergegeben). Der Anteil stillender Mütter ist in der oberen Sozialstatusgruppe am höchsten und die Stilldauer ist in dieser Gruppe am längsten. Zudem sind die Mütter mit hohem Sozialstatus tendenziell älter und haben daher im Laufe ihres Lebens bereits mehr PCB im Körper akkumuliert. Chlororganische Substanzen wie PCB werden vor allem über Lebensmittel tierischer Herkunft aufgenommen und können das Immunsystem sowie das Nervensystem schädigen. Blei im Blut von 3-14-Jährigen nach Sozialstatus Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Polychlorierte Biphenyle (PCB) im Blut von 7-14-Jährigen nach Sozialstatus Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Umweltassoziierte Erkrankungen Auch bei den umweltassoziierten Erkrankungen zeigt sich ein differenziertes Bild in Abhängigkeit vom sozialen Status: Im bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS Welle 1) des Robert Koch-Instituts ( RKI ) wurde in den Jahren 2009 bis 2012 u.a. die Verbreitung von Allergien bei Kindern im Alter von 0-17 Jahren untersucht. Danach berichteten Eltern mit hohem Sozialstatus häufiger eine jemals erhaltene Arztdiagnose an Neurodermitis als Eltern mit niedrigem oder mittlerem Sozialstatus ( Schmitz et al. 2014 ). Bei Erwachsenen mit hohem Sozialstatus treten allergische Erkrankungen wie z. B. Heuschnupfen, Neurodermitis, Kontaktekzem oder Asthma bronchiale insgesamt häufiger auf als bei Erwachsenen mit niedrigem oder mittlerem sozioökonomischen Status. Die Daten der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) der Jahre 2008 bis 2011 konnten dieses Phänomen insbesondere für Frauen aufzeigen ( Langen et al. 2013 ). Die Verbesserung der Datenbasis über die soziale Verteilung von Umweltbelastungen und deren gesundheitliche Auswirkungen ist eine wichtige Aufgabe für die Zukunft. Die Verknüpfung von Umwelt-, Gesundheits- und Sozialberichterstattung ist ein Aufgabenfeld, das stärker verfolgt werden muss. Aussagekräftige Daten bilden die Grundlage, auf der sich umweltpolitische, verkehrsplanerische und verbraucherbezogene Maßnahmen gezielter planen und umsetzen lassen. Tipps zum Weiterlesen: Bolte, G., Bunge, C., Hornberg, C., Köckler, H. (2018): Umweltgerechtigkeit als Ansatz zur Verringerung sozialer Ungleichheiten bei Umwelt und Gesundheit. Bundesgesundheitsblatt, 61. Jg. (6): 674–683. Bolte, G., Bunge, C., Hornberg, C., Köckler, H., Mielck, A. (Hrsg.) (2012): Umweltgerechtigkeit. Chancengleichheit bei Umwelt und Gesundheit: Konzepte, Datenlage und Handlungsperspektiven. Hans Huber Verlag, Bern. Rehling, J., Bunge, C. (2020): Umweltgerechtigkeit in Städten. Empirische Befunde und Strategen für mehr gesundheitliche Chancengleichheit. Informationen zur Raumentwicklung (IzR) 47 (1). Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) Berlin (Hrsg.) (2019): Basisbericht Umweltgerechtigkeit. Grundlagen für die sozialräumliche Umweltpolitik. Berlin.
Das Projekt "GUB: Globalansatz Umwelt und Gesundheit, Beitrag Deutschlands zur EU-HBM-Pilotstudie DEMOCOPHES: Chemische Analytik von Cadmium und Creatinin im Urin" wird/wurde ausgeführt durch: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg - Medizinische Fakultät - Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin.Im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramm der EU wurde die konkrete Planung einer Studie für ein EU-weites Human-Biomonitoring (HBM) beantragt (COPHES). Das UBA ist wieder Work-Package-Leader. In 17 EU-Ländern wird jeweils ein HBM-Pilotstudie (DEMOCOPHES) durchgeführt. Die chemische Analytik dieser Pilotstudie umfasst neben der Analyse der Gehalte an Cotinin und Phthalatmetaboliten im Urin und der Bestimmung von Quecksilber in Kopfhaaren auch die Bestimmung von Cadmium und Creatinin im Urin. (120 Mutter-Kind-Paare). Eine parallele Bestimmung von Cadmium im Urin von Frauen und deren Kindern ist bisher noch nicht erfolgt. Die chemische Analytik soll in Absprache mit dem UBA entsprechend der in COPHES zu entwickelnden Vorgaben und Guidelines erfolgen. Wesentliches Ergebnis wird ein Erfahrungsbericht sein, der vom UBA in die internationale Arbeit eingespeist wird.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' - Teilvorhaben 1: Ermittlung von Quellen für das Vorkommen von Nitro/Aminoaromaten im Urin von Nichtrauchern" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Biochemisches Institut für Umweltcarcinogene Prof. Dr. Gernot Grimmer Stiftung.A) Problemstellung: Mit mehr als 14000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Blasenkarzinom die dritthäufigste Krebsart der Männer; Frauen sind mit ca. 5000 Fällen deutlich weniger betroffen. Die Hälfte der Erkrankungen werden auf das Rauchen zurückgeführt; die Ursachen für die übrigen 50 Prozent der Fälle ist noch weitgehend ungeklärt. Es gibt jedoch den begründeten Verdacht, dass diese Ursachen umweltbedingt sind. Gelingt es, die Risikofaktoren der Nichtraucher zu entdecken, dann kann die Anzahl der Neuerkrankungen um diesen Einfluss verringert werden. Nach neueren Erkenntnissen kann Blasenkrebs durch aromatische Amine (2-Aminonaphtalin und 4-Aminobiphenyl) ausgelöst werden. Diese Stoffe, die von der Arbeitsmedizin bereits als kanzerogen eingestuft wurden, finden sich in erhöhtem Maße in Zigarettenrauch. Eine Studie, die im Auftrag des BMU/UBA pilothaft durchgeführt wurde, konnte im Urin von Rauchern, aber auch von Nichtrauchern aromatische Amine nachweisen. Bei den Nichtrauchern konnte sicher gestellt werden, dass keine Aufnahme durch Passivrauchen vorlag. Aromatische Amine sind aber auch in bestimmten Nahrungsmitteln, Textilstoffen, Dieselabgas etc enthalten. Handlungsbedarf: Im Vorhaben soll im Rahmen, einer Kohortenstudie das Vorkommen von Amino-/Nitroaromate und die Varianz derselben der im Urin von Nichtrauchern verifiziert werden und Belastungswege und -quellen eruiert werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Untersuchung der Quellen Dieselruß, Textilimprägniermittel und -farbstoffe, Nahrungsmittel u. a. gelegt. C) Ziel des Vorhabens ist: Im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit, das von BMU und BMG gemeinsam durchgeführt wird, sollen die umweltbedingten Ursachen für die Humanbelastung mit Substanzen, die für die Erkrankung von Nichtrauchern an Blasenkrebs verdächtigt werden, eruiert werden.
Das Projekt "Ermittlung der Nikotin- und Cotiningehalte im Urin von Kindern" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Rostock, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene.Im Rahmen des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche sollen eine Vielzahl von Schadstoffen in Blut und Urin der Kinder und Jugendlichen untersucht werden. Zudem werden Hausstaubproben und die Innenraumluft analysiert. Es werden Untersuchungsparameter ausgewaehlt und erhoben, von denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie bei hoeherer Belastung zu gesundheitlichen Schaeden fuehren und zu denen fuer die Bundesrepublik bisher keine repraesentativen Daten vorliegen. Ausserdem ist die Verfuegbarkeit einer standardisierten Analytik (gepruefte Analysenmethoden, Moeglichkeit einer externen Qualitaetskontrolle) fuer die Auswahl von Bedeutung. Im Rahmen der Pilotphase des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche (FKZ 20162212) wird die Ausschoepfung, die Durchfuehrbarkeit und die Praktikabilitaet der Untersuchungsinstrumente geprueft. Es sollen zunaechst Urin-, Hausstaub- und Trinkwasserproben von ca. 500 Kindern und Jugendlichen gewonnen werden. In den Urinproben wird im Rahmen dieses Teilvorhabens der Nikotin- und Cotiningehalt bestimmt. Der Nikotin- und Cotiningehalt im Urin wird vor allem durch das Rauchverhalten bestimmt. Anhand der Nikotin- und Cotiningehalte im Urin kann aber nicht nur zwischen Rauchern und Nichtrauchern unterschieden werden, sondern auch zwischen Nichtrauchern ohne Tabakrauchbelastung und solchen mit starker Passivrauchbelastung. Der entscheidende Vorteil in der Bestimmung dieser Parameter im Urin ergibt somit dadurch, dass die Tabakrauchbelastung nicht nur durch subjektive Fragebogenangaben sondern auch durch objektive Kriterien erfasst werden kann. Bei den bis zu 17-jaehrigen Kindern/Jugendlichen des Umweltsurveys fuer Kinder und Jugendliche werden Raucher vertreten sein. Fuer diese wird es moeglich sein, anhand der Cotinin- und Nikotingehalte die Fragebogenangaben zu verifizieren. Darueber hinaus duerfte sich, wie bei den 6- bis 14-jaehrigen Kindern, die im Rahmen des 2. Umweltsurveys untersucht wurden, die Passivrauchbelastung widerspiegeln. Die Analysen sind entsprechend gepruefter Standardmethoden durchzufuehren. Eine interne und externe Qualitaetskontrolle ist zu belegen. Eine Probenzahl in Abweichung von der Zahl 500 wird mit 1/500 pro Probe verrechnet. Eine Mindestzahl von 400 gilt allerdings als vereinbart.
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Bund | 36 |
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Type | Count |
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Chemische Verbindung | 2 |
Förderprogramm | 20 |
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unbekannt | 7 |
License | Count |
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