Probleme vor allem durch Landwirtschaft, Fischerei und Meeresmüll Viele der in Nord- und Ostsee lebenden Fisch-, Vogel- und Säugetierarten und ihre Lebensräume sind zu hohen Belastungen ausgesetzt. Das zeigen die aktuellen Berichte zum Zustand der deutschen Ostsee- und Nordseegewässer, die die Bundesregierung und die Küstenbundesländer für die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) erstellt haben. Zu den größten Problemen zählen die Eutrophierung (Überversorgung mit Nährstoffen), die Fischerei und die Vermüllung der Meere, vor allem mit Kunststoffen. Nicht-einheimische Arten werden weiterhin in Nord- und Ostsee eingeschleppt und gefährden heimische Ökosysteme. Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts ( UBA ): „Die Daten zeigen: Die bisherigen Bemühungen zum Schutz der Meere reichen nicht aus. Die Befunde werden in das nächste nationale Maßnahmenprogramm zum Schutz der Meere ab 2022 einfließen. Dabei wird es nicht nur darum gehen, neue Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch bereits vereinbarte Maßnahmen schneller und wirksamer umzusetzen. Die Belastung der Meeresökosysteme durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und durch die Auswirkungen der Fischerei, zum Beispiel durch Grundschleppnetze auf den Meeresboden, sollten dabei Themen sein. Bei der Bekämpfung von Meeresmüll steht die Vermeidung von Kunststoffmüll an erster Stelle.“ 55 Prozent der deutschen Nordseegewässer sind dem Bericht zufolge von Eutrophierung betroffen. Die Belastung mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor stammt vor allem aus der Landwirtschaft. Eutrophierung kann zu trübem Wasser, giftigen Algenblüten, Sauerstoffmangel und Verlust der Artenvielfalt führen. Insgesamt sind nur sechs Prozent der Nordseegewässer diesbezüglich in gutem Zustand. Noch besorgniserregender sieht es an der deutschen Ostsee aus: hier sind alle untersuchten Gewässer eutrophiert, keines ist in gutem Zustand. Auch Meeresmüll ist nach wie vor ein großes Problem. Etwa 90 Prozent des Mülls am Meeresboden und am Strand in der südlichen Nordsee besteht aus Kunststoffen. In den deutschen Ostseegewässern beträgt der Kunststoffanteil des Mülls am Meeresboden 40 Prozent und an den Stränden 70 Prozent. Maria Krautzberger: „Das von der EU geplante Verbot bestimmter Einwegartikel auf Kunststoffbasis, wie Trinkhalme oder Wattestäbchen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Kunststoffmüll und den Eintrag ins Meer zu verringern. Auch Recycling muss gestärkt werden, zum Beispiel mit hohen und verpflichtenden Recyclingquoten für die Hersteller.“ Einige der im letzten Jahrhundert eingeschleppten Arten, wie die Pazifische Auster oder der Japanische Beerentang im Wattenmeer verändern die Ökosysteme sichtbar. In der Ostsee wurden zwischen 2011 und 2016 elf neue nicht-einheimische Arten nachgewiesen, in der Nordsee waren es 22 Neufunde. Sie werden vor allem durch die Schifffahrt und marine Aquakultur unbeabsichtigt verbreitet. Das 2017 in Kraft getretene internationale Übereinkommen zum Management des Ballastwassers von Seeschiffen kann zu einer Verringerung des Eintrags nicht-einheimischer Arten führen. Die untersuchten Lebensräume am Meeresboden sind ebenfalls in keinem guten Zustand. Zu den negativen Einflüssen zählen vor allem Einträge von Nähr- und Schadstoffen und großflächige Beeinträchtigungen durch die grundberührende Fischerei vor allem in der Nordsee. Rohstoffförderung und Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Windenergieanlagen und die Verlegung von Kabeln und Pipelines beeinträchtigen nicht nur den Meeresboden. Sie erzeugen auch Lärm, was negativ auf die Meerestiere wirkt. Diese schädlichen Einflüsse könnten maßgeblich verringert werden, indem Regenerationsflächen geschaffen und maritime Aktivitäten noch stärker am Schutz und am Erhalt der Meeresökosysteme ausgerichtet werden. Maria Krautzberger: „Es braucht politische Maßnahmen auf internationaler Ebene, um die Meere besser zu schützen. Aber natürlich kann auch jeder selbst etwas beitragen: Zum Beispiel können wir darauf achten, wie viel Kunststoffe wir verbrauchen und ob es Alternativen gibt; oder unsere Abfälle sauber trennen, damit sie recycelt werden können und nicht in den Meeren landen.“ EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) Die MSRL (2008/56/EU) gibt seit 2008 den Rahmen für einen ganzheitlichen Meeresschutz in der EU vor. Das Ziel gemäß MSRL ist es, den „guten Umweltzustand“ der Meere bis 2020 zu erreichen. Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, die Belastung und den Zustand von Arten und Lebensräumen der Meeresgewässer anhand von elf Zielbeschreibungen (Deskriptoren), darunter die Belastung mit Nähr- und Schadstoffen, Müll, Unterwasserlärm, physische und hydromorphologische Beeinträchtigungen und biologische Störungen zu überwachen. Zur Umsetzung der Richtlinie hat Deutschland 2016 ein erstes Maßnahmenprogramm zum Schutz der Meeresgewässer verabschiedet. Die aktuellen Befunde liefern die Grundlage für die 2021/2022 anstehende Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen.
Die Marine Art des Monats im Juni 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt ist die Crassostrea gigas, eine pazifische Auster im Wattenmeer.
Im vorliegenden Bericht sind die Ergebnisse der Auswertung der Intersexbestimmung an Littorina littorea von 5 Stationen an der niedersächsischen Küste und die Ergebnisse der Auswertung des STI (Shell-Thickness-Index) an der Pazifischen Auster Crassostrea gigas von 3 Stationen im Norderneyer Hafen und 4 weiteren Häfen der niedersächsischen Küste zusammengefasst.
Das Projekt "Einfluss des Austernbewuchses auf Oberflächen (AUSTER)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Institut für Werkstofftechnik, Amtliche Materialprüfungsanstalt durchgeführt. Das Forschungsvorhaben befasst sich mit den Auswirkungen der Besiedlung durch die invasive Pazifische Auster auf Wasserbauwerke wie Spundwände, Schleusentore und Windkraftanlagen. Inhalte des Projektes sind die Aufklärung des Korrosionsvorgangs beim Austernbewuchs, Tests zur oberflächenschonenden Entfernung des Bewuchses sowie die Etablierung eines Monitoringsystems zur Überwachung / Beseitigung entstehender Schäden. Im Interesse von Ressourceneffizienz und Planungssicherheit ist es erforderlich, umweltgerechten Korrosionsschutz (Bewuchsvermeidung / -entfernung) zu entwickeln, insbesondere auch mit Blick auf durch den Austernbewuchs neu entstehende Statikprobleme langlebiger Wasserbauwerke wie z.B. Windkraftanlagen.
Das Projekt "Vorhaben: Erfassung der Populationsstruktur und -dynamik der Pazifischen Auster und heimischen Miesmuschel in ihrer Funktion als ökosystemgestaltende Arten im Wattenmeer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Senckenberg am Meer, Abteilung Meeresforschung durchgeführt. Die Pazifische Auster hat im deutschen Wattenmeer von Westen her einwandernd den größten Teil der vormals existierenden Miesmuschelbänke invadiert. Es haben sich mit starken Flächenwachstumsraten Austernriffe gebildet, die anders als die Miesmuschelbänke, extrem widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen sind. C. gigas bildet riffartig-zusammenhängende und fleckig-bis-flächige Strukturen von mehreren Dezimetern Höhe, die sich im Mittel um bis zu 5% jährlich in der Fläche erweitern. Während an der niedersächsischen Küste 98% der Miesmuschelbank-Standort in Austernriffe umgewandelt wurden, stellen an der westfriesischen und nordfriesischen Küste Miesmuschelbänke, sowohl hinsichtlich Fläche wie auch Biomasse, etwa die Hälfte des Gesamtbestandes an biostromalen Strukturen. In Folge der Riffbildung ist von großflächigen hydrodynamischen Änderungssignalen im Wattenmeer auszugehen. Dies wird sowohl auf die ökologische Komposition des Wattenmeeres, die Relevanz für die Schifffahrtsstraßen als auch auf die langfristige Höhenentwicklung bzw. vertikale Diversität vor dem Hintergrund des Klimawandels einen Einfluss haben. Die Thematik ist von großer gesellschaftlicher Relevanz und zeitigt eine zeitnahe Notwendigkeit zur Erforschung. Gegenstand des Projekts sind daher experimentelle Untersuchungen zu den beiden 'Ecosystem engineering species' , die auf die hydraulischen Belastungen unter Wellen und Strömung getestet werden. Im Vorhaben werden hierzu riffbildenden Strukturen der invasiven Art C. gigas und Muschelbänke der heimischen Miesmuschel in Feldstudien im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeer untersucht.
Das Projekt "Erfassung und Einfluss gebietsfremder und invasiver Arten auf natürlichen und künstlichen Hartsubstraten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut Senckenberg (FIS), Senckenberg am Meer, Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung durchgeführt. Unser Arbeitspaket untersucht im Kern die Erfassung gebietsfremder und invasiver Arten mittels genetischer Methoden und deren Einfluss auf die Nahrungsnetze in natürlichen Miesmuschelbänken und an künstlichen Hängekulturen (Smartfarms) im schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Wattenmeer. Im Fokus steht der Einfluss der riffbildenden Pazifischen Auster (Magallana gigas), sowie weiterer assoziierter Neobiota (z.B. Balanus improvisus, Hemigrapsus takanoi, Crepidula fornicata, Amphibalanus modestus, Sinelobus vanherreni, Caprella mutica) auf die native Miesmuschel Mytilus edulis, einer Schlüsselart im Nahrungsnetz. Ziel ist anwendbare Indikatoren und Schwellenwerte für Bewertung des EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) Deskriptor 2 'Invasive Arten' zu entwickeln, insbesondere für D2C1 'Abundanz und Trends invasiver Arten' und für D2C3 'Einfluss invasiver Arten auf Ökosysteme und Nahrungsnetze'. Die im Rahmen dieses Verbundvorhabens von Senckenberg am Meer durchgeführten Untersuchungen der Muschelbänke und Smartfarms sollen (i) die Populationsstruktur und -dynamik der heimischen Miesmuschel (Mytilus edulis), (ii) die gebietsfremden Arten erfassen, (iii) wichtige ökologischer Parameter (u.a. Respiration, Längen-Häufigkeitsverteilungen, Abundanzen und Biomasse) erfassen und (iv) ENA Modelle berechnen. Des Weiteren sollen Konzepte für ein Früherkennung System und Monitoring (genetisch und morphologisch) für invasive und gebietsfremde Arten erarbeitet und getestet werden. Indikatoren für MSRL Deskriptoren werden entwickelt.
Das Projekt "AquaticPollutans: Umweltabhängige Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen durch Aquakultur von Austern in aquatischen Systemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Durch den großskaligen Einsatz von Antibiotika in der Aquakultur wird der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen (AR) Tor und Tür geöffnet. Über AR in der Aquakultur von Austern ist jedoch wenig bekannt. Die größte Austern-Aquakultur kultiviert die pazifische Auster Crassostrea gigas in küstennahen Bereichen, die zusätzlich häufig durch weitere AR-Determinanten (Antibiotika, Resistenzgene und resistente Bakterien) und andere Schadstoffe kontaminiert sind. Das Ziel von SPARE-SEA ist es, den AR-Transfer in der Austernaquakultur entlang eines Gradienten der Nutzungsintensität und des Einsatzes agrochemischer Kontaminanten zu bewerten, und dabei die Risiken für die Gesundheit von Mensch und Umwelt durch kumulative Aspekte von Schadstoffen und AR zu bewerten. Die Verbreitung von AR kann sowohl die Nachhaltigkeit der Aquakultur, aber auch die biologische Sicherheit von Küstenmeersystemen bis hin zur menschlichen Gesundheit gefährden. Durch die Kombination der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt implementiert SPARE-SEA einen One Health-Ansatz, der Treiber und Ausbreitungswege von AR innerhalb und zwischen Umweltkompartimenten einschließlich bekannter und neu auftretender Krankheitserreger identifiziert. Hierbei werden moderne molekulare Detektionsmethoden (metagenomische AR-Gen Anreicherung, Metatranskriptomik) mit Beobachtungen im Feld und experimentellen Verifikationen gekoppelt, die einen umfassenden Einblick in AR auf genetischer und organismischer Ebene ermöglicht. Durch die Untersuchung der kumulativen Auswirkungen der menschlichen Nutzung von Küstenökosystemen entlang mehrerer Gradienten (z.B. Intensität der Austernzucht und Abfluss agrochemischer Schadstoffe) auf die Anreicherung von AR im Austern-Bioreaktor und seine nachfolgenden Transferwege in anthropomorphen Küstenumgebungen wird wir eine Verknüpfung der Ziele aller drei beteiligten JPIs erreicht, die zukünftigen Forschungsrichtungen im Bereich der AR der Muschelaquakultur beeinflussen wird.
Das Projekt "Vorhaben: Quantifizierung der Auswirkungen von Populationsstrukturen der Pazifischen Auster (Crassostrea gigas) und heimischen Miesmuschel (Mytilus edulis) auf Strömung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen durchgeführt. Die Pazifische Auster ist vom Westen her in das deutsche Wattenmeer eingewandert und hat den größten Teil der vormals existierenden Miesmuschelbänke verdrängt. Es haben sich mit starken Flächenwachstumsraten Austernriffe gebildet, die anders als die Miesmuschelbänke, extrem widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen sind. In Folge der Riffbildung ist von großflächigen hydrodynamischen Änderungssignalen im Wattenmeer auszugehen, die sich sowohl auf die ökologische Komposition des Wattenmeeres, die langfristige Höhenentwicklung bzw. vertikale Diversität als auch auf die Schifffahrtsstraßen und den Küstenschutz auswirken, was vor dem Hintergrund des Klimawandels von höchster gesellschaftlicher Relevanz ist. In diesem Vorhaben werden daher die gewachsenen Strukturen der invasiven Pazifischen Auster und der heimischen Miesmuschel hinsichtlich ihrer Auswirkung auf Strömung und Wellen im näheren Umfeld untersucht. Hierzu werden in hydraulischen Laborversuchen Geschwindigkeits- und Turbulenzprofile sowie Wellenparameter im Umfeld von Modell-Muschelstrukturen quantifiziert, um zu erfassen, (i) welche Parameter der Muschelstruktur die umgebende Strömung maßgeblich beeinflussen, (ii) wie weit vor und hinter der Modell-Muschelstruktur diese Auswirkungen nachweisbar sind, (iii) wie sich auswählte Modell-Muschelstrukturen auf die hydraulischen Flachwasserprozesse auswirken. Grundlage für die Parametrisierung der Modell-Muschelstrukturen bilden fernerkundliche Kartierungen sowie computertomographische Abbildungen von ausgewählten Austern- und Miesmuschelpopulationen im niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Wattenmeer. Im Ergebnis werden Rauheits- und Dissipationsparameter für die numerische Modellierung geliefert, um hydro- und morphodynamische Fragestellungen im Umfeld von Austernriffen und Miesmuschelbänken beantworten zu können. Dies wird zukünftige Planungsprozesse verbessern und unterstützen.
Das Projekt "Vorhaben: Experimentelle Untersuchungen zu Quellen und Verbreitungswegen von Antibiotika-Resistenzen in Austernriffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. Durch den großskaligen Einsatz von Antibiotika in der Aquakultur wird der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen (AR) Tor und Tür geöffnet. Über AR in der Aquakultur von Austern ist jedoch wenig bekannt. Die größte Austern-Aquakultur kultiviert die pazifische Auster Crassostrea gigas in küstennahen Bereichen, die zusätzlich häufig durch weitere AR-Determinanten (Antibiotika, Resistenzgene und resistente Bakterien) und andere Schadstoffe kontaminiert sind. Das Ziel von SPARE-SEA ist es, den AR-Transfer in der Austernaquakultur entlang eines Gradienten der Nutzungsintensität und des Einsatzes agrochemischer Kontaminanten zu bewerten, und dabei die Risiken für die Gesundheit von Mensch und Umwelt durch kumulative Aspekte von Schadstoffen und AR zu bewerten. Die Verbreitung von AR kann sowohl die Nachhaltigkeit der Aquakultur, aber auch die biologische Sicherheit von Küstenmeersystemen bis hin zur menschlichen Gesundheit gefährden. Durch die Kombination der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt implementiert SPARE-SEA einen One Health-Ansatz, der Treiber und Ausbreitungswege von AR innerhalb und zwischen Umweltkompartimenten einschließlich bekannter und neu auftretender Krankheitserreger identifiziert. Hierbei werden moderne molekulare Detektionsmethoden (metagenomische AR-Gen Anreicherung, Metatranskriptomik) mit Beobachtungen im Feld und experimentellen Verifikationen gekoppelt, die einen umfassenden Einblick in AR auf genetischer und organismischer Ebene ermöglicht. Durch die Untersuchung der kumulativen Auswirkungen der menschlichen Nutzung von Küstenökosystemen entlang mehrerer Gradienten (z.B. Intensität der Austernzucht und Abfluss agrochemischer Schadstoffe) auf die Anreicherung von AR im Austern-Bioreaktor und seine nachfolgenden Transferwege in anthropomorphen Küstenumgebungen wird wir eine Verknüpfung der Ziele aller drei beteiligten JPIs erreicht, die zukünftigen Forschungsrichtungen im Bereich der AR der Muschelaquakultur beeinflussen wird.
Das Projekt "Vorhaben: Einfluss von biogeomorphologischen Rauheitselementen in Unterhaltungs- und Klimaszenarien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Leichtweiß-Institut für Wasserbau durchgeführt. CoastalFutures entwickelt ein skalenübergreifendes End-to-End Modellsystem für Nord- und Ostsee. Im Teilprojekt D wird die hydrodynamische Wirkung großflächiger Muschelriffe in der Nordsee im Computermodell als Rauheitsfunktion abgebildet und bei der Berechnung der Gezeitenströme sowie des Seeganges berücksichtigt. In jüngerer Vergangenheit wurde ein starker Flächenzuwachs der invasiven pazifischen Austernart 'Crassostrea gigas' im Wattenmeer dokumentiert. Diese Art verdrängt endemische Arten und verändert die watttypischen Bodeneigenschaften, wodurch sich die hydrodynamische Rauheit stark erhöht, was sich auf die Hydrodynamik und gekoppelte Transportprozesse auswirkt. In Vorprojekten wurden Feldmess- und Experimentaldaten zu Austernriffen erhoben, auf deren Grundlage Muschelmodelle entwickelt werden. Mithilfe dieser Modelle werden Unterhaltungskonzepte erforscht, bei denen Sedimentumlagerungen im Fokus stehen, um Auswirkungen auf den Sedimenthaushalt im Küstenvorfeld abzuschätzen.