Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Bioninformatik, Biotec durchgeführt. Die TUD koordiniert das Go3R Projekt und entwickelt darin ontologie-basierte Technologien, die für die systematische Verzahnung von Tierexperimenten und Alternativen sowie Methoden zur Bewertung der Wichtigkeit eines Dokumentes für spezifische Alternativmethoden zum Tierversuch für die Vernetzung der Experten in dem Gebiet anhand der fachlichen Inhalte ihrer Arbeit benötigt werden und in die semantischen Suchplattform Go3R integriert werden können. TUD leitet die inhaltliche und funktionale Weiterentwicklung der Go3R Suchplattform. TUD unterstützt die Partner der Anwendungspakete bei der Definition von Rechercheaufgaben zu Anwendungsfällen die potentiell zur Reduktion von Tierexperimenten von sinnesphysiologisch hochentwickelten Arten beitragen können. Anhand dieser Fragestellungen wird die Suchplattform Go3R und die Ontologie weiterentwickelt. Bei der Ontologieentwickelung hat TUD den Hauptanteil und vergibt einen Auftrag an die 3R-Expertin Frau Ursula G. Sauer, die bereits erfolgreich an der vom BfR finanzierten Machbarkeitsstudie mitgearbeitet hat. TUD entwickelt neue semantische Methoden, die ein Identifizieren von Experten, Projektpartnern und Gutachtern ermöglichen und es erlauben Services zu entwickeln, die die Nutzer von Go3R über neu hinzukommenden Informationen (z. B. Dokumente, Kommentare, Verordnungen) zu den von Ihnen definierten 3R relevanten Bereichen informieren. Als Grundlage für eine performante semantische Suchmaschine entwickelt TUD Strategien zur semantischen Indexierung von Ontologietermen, Autoren und Nennungen von Tierversuchen oder Alternativen, sowie Strategien zu Aktualisierung heterogener Dokumentquellen mit 3R-Bezug. Die wird das im Antrag formulierte Ziel der Netzwerkbildung und Sichtbarkeit 3R-relevanter Sachverhalte für einzelne Dokumente, aber auch Personen oder Wissensbereiche erhöhen. Durch die Erforschung von semantischen Rankingmethoden wird ein Relevanzranking für von Go3R gefundene Dokumente ermöglicht.
Das Projekt "Untersuchung einer Entwicklungsmethodik für eine 'Multi Purpose Small Plattform' MPSP" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von SpaceTech GmbH durchgeführt. 1. Vorhabensziel: Erarbeitung einer neuen Design- und Entwicklungsphilosophie für eine 'Multi Purpose Small Plattform' und Umsetzung des Ansatzes beispielhaft an einer wissenschaftlich / technologischen Mission. 2. Arbeitsplanung: Die Arbeiten verlaufen entsprechend der Studienlogik und der Beschreibung der einzelnen Arbeitsbereiche/-pakete in der Vorhabensbeschreibung. Es werden alle programmatischen und technischen Anforderungen erarbeitet sowie eine für die Satellitenklasse angepasste PA-Philosophie, die zur Umsetzung und Definition der 'Multi Purpose Small Plattform' notwendig sind. Anschließend wird eine Mission exemplarisch in einer Missions- und Systemspezifikation beschrieben. 3. Ergebnisverwertung: Die Ziele des Vorhabens können mit hoher Sicherheit erreicht werden. Die Ergebnisse können in nationalen Projekten wie beispielsweise in der Extraterrestrik, bei robotischen Missionen, aber auch bei Erdbeobachtungsprojekten eingesetzt werden.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Integration von Biodiversitäts- und Anpassungsstrategie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eberhard Karls Universität Tübingen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften durchgeführt. Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Biodiversitätsstrategie in die nationale Nachhaltigkeitsstrategie integriert und verfolgt eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Alle drei Strategien (Nachhaltigkeit, Biodiversität, Anpassung) beruhen neben ökonomischen und ökologischen Erwägungen letztlich auf ethischen, insbesondere umweltethischen Fundamente. Diese sollen im Gutachten allgemeinverständlich aufgearbeitet (1) sowie naturschutzfachlich und -ethisch konkretisiert werden (2). Schwerpunkt 2) Integration von Biodiversitäts- und Anpassungsstrategie. Naturschutz bzw. der Schutz von Wäldern, Mooren, Gewässern, Grünland und anderen Biotopen sollen ein zentraler Bestandteil einer nationalen Anpassungsstrategie an den Klimawandel sein. An dieses verbreitete Postulat knüpft das Gutachten auf einer konzeptionellen Ebene an. Die Thesen, dass a) eine Begrenzung des Klimawandels eine entscheidende Erfolgsvoraussetzung für Anpassung ist und b) dem Naturschutz bei der Anpassung eine Schlüsselrolle zukommt, sollen im Detail ausgearbeitet und begründet werden. Die konkrete Verbindung von Biodiversitäts- und Anpassungsstrategie erfordert umfassende und belastbare Konzepte. Das Teilprojekt 2 wird sich mit der ethischen Analyse und Begründung eines Konzepts befassen, mit dem eine politisch realistische Integration von Naturschutz und Anpassung gelingen könnte: einer Konzeption 'guten' Wandels für den Naturschutz. Die bestehenden Naturschutzbegründungen für die Natur- ebenso wie die Kulturlandschaft sollen hinsichtlich ihrer Möglichkeit, den Wandel konzeptionell einzubeziehen, im Detail analysiert werden. Zugleich müssen vor allem die bislang kaum differenzierten Ansätze, den Wandel in der Natur zu begrüßen, auf eine solide normative Basis gesetzt werden. Dazu bedarf es einer umweltethischen Theorie, die Kriterien dafür entwickelt, wann der Wandel - genauer: welcher Wandel unter welchen Bedingungen, moralisch wünschenswert ist - und wann nicht. Hier sind die bisherigen Zielsysteme des Naturschutzes ggf. zu revidieren, vor allem aber mit Blick auf die genutzte Natur zu erweitern und mit Bezug auf den Klimawandel neu zu fassen.
Das Projekt "Forschungskooperation ELSA: Natur als prägendes und geprägtes Konzept: Der moralische Status von Lebensformen und Lebens-Artefakten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Jena, Lehrstuhl für Angewandte Ethik durchgeführt. Versuche, künstliche Organismen (artificial life) mit Mitteln Synthetischer Biologie zu entwickeln, verändern den Gegenstandsbereich der Biologie - Leben in bestehenden und künftigen Formen. 'Artificial Life' stellt auch die 'thick concepts' von bisher unverfügbarem, 'naturwüchsigem' Leben, den Wert der 'Natürlichkeit' und Natur, sowie den moralischen Status von lebensähnlichen Artefakten in Frage. Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein dynamisches, verfahrensethisches Instrument aus der Sicht einer Angewandten Ethik zur Identifizierung, Beschreibung, Beurteilung und Entscheidung aktueller Fragen der Lebenswissenschaften, wie der Frage nach dem moralischen Status von 'artificial life', zu entwickeln. Das Projekt gliedert sich in zwei Arbeitsbereiche, einen ethisch-philosophischen und einen sozial-rechtlich-politischen Teil. Zunächst muss untersucht werden, ob 'Würde' ein ethisches und politisches Auffangkonzept für die Bewertung von Artefakten und Lebewesen sein kann, wenn der moralische Status von 'Leben' und 'Natur' durch 'artificial life' in Frage gestellt wird (Milestone 1). Bestehende alternative Bewertungskonzepte müssen dann untersucht und in ein dynamisches Bewertungs-Instrument eingearbeitet werden (Milestone 2). Dieses konsensfähige Bewertungsinstrument, bzw. -verfahren, ist Voraussetzung für eine notwendige wissenschaftliche und öffentliche Debatte, welche Umgang und politische Steuerung der Möglichkeiten synthetischer Biologie zum Gegenstand hat (Milestone 3).
Das Projekt "Verhaltensökologie und endokrine Mechanismen im Brutzyklus von Seevögeln: Hormonelle Steuerung von Küken-Eltern-Interaktionen, Flexibilität und evolutionsökologische Bedeutung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Max-Planck-Institut für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell durchgeführt. Die Klasse Aves ist durch eine Vielfalt von Life-History-Strategien gekennzeichnet, die von kurzlebigen Singvögeln bis zu langlebigen Greif- und Seevögeln reicht. Die Evolution dieser Strategien wird noch wenig verstanden. Im Rahmen des Projektes möchte ich funktionelle und mechanistische Aspekte der Brutinvestitionen von Seevögeln untersuchen, insbesondere am Modell von Dünnschnabel-Walvögeln 'Pachyptila belcheri'. Dazu benutze ich eine Kombination von Methoden aus der Verhaltensökologie, molekularer Ökologie, Endokrinologie sowie Bioakustik, die eine Serie von experimentellen Untersuchungen zu Life-History-Strategien dieser Vögel ermöglicht. Schwerpunkt ist dabei der evolutionäre Interessenkonflikt zwischen Eltern und Nachwuchs. Es soll ermittelt werden, ob und wie die Küken von Seevögeln durch ihr Bettelverhalten die Fütterraten beeinflussen und wie Küken-Eltern-Interaktionen hormonell gesteuert werden. Diese Informationen ermöglichen es zu untersuchen, ob die intra- und interspezifische Variation bei Fütterungs- und Wachstumsstrategien von Seevögeln durch hormonelle Mechanismen erklärbar ist. Das Projekt soll weiter Hypothesen zur Evolution von Bettelverhalten als ein 'ehrliches Signal' in Küken-Eltern-Interaktionen testen. Ich werde prüfen, ob Küken mit intensiverem Betteln Qualität signalisieren, da mit starker Hormonproduktion Handicaps verbunden sind (z.B. Immundepression).
Das Projekt "Teilprojekt: Historische Analysen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Philosophische Fakultät, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte durchgeführt. 1. Das Verbundvorhaben deckt mit Hilfe einer interdisziplinären Problemanalyse Grenzen und Entwicklungslinien auf, die durch gesellschaftlich und politisch verankerte Vorstellungen vom Mensch-Naturverhältnis gesetzt werden und die Anpassung an den Klimawandel strukturieren. Das Ziel des Vorhabens ist eine konzertierte Untersuchung der wissenstheoretischen, philosophischen und kulturellen Grundlagen der Mensch-Natur-Verhältnisse, ihrer historischen Bedingtheit und ihrer zukünftigen Entwicklungspotentiale mit Blick auf den Klimawandel. 2. Das Teilprojekt C 'Historische Analysen' untersucht aus historischer Perspektive den Wandel der Deutung von Klimaphänomenen und Naturgefahren und dessen Auswirkung auf die Praxis des Mensch-Natur-Verhältnisses auf einer ideengeschichtlichen Metaebene und einer wissenschafts- und politikhistorischen Ebene, die Mikro- und Makroperspektiven verbinden. Untersucht wird die Geschichte des Wandels von Deutungsmustern mittels Quellenrecherche und inhaltsanalytisch-hermeneutischer (Diskurs-) Analyse.
Das Projekt "Climate Engineering im Kontext von Emissionsminderungsstrategien: Illusion, Komplement, oder Substitut? (CEMICS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. Dieser Antrag zielt darauf ab, Climate Engineering im Kontext bereits etablierter Vermeidungsoptionen zu bewerten. Ausgangshypothese ist, dass die meisten Gesellschaften über einen möglichen Einsatz von Climate Engineering nicht auf Grundlage einer isolierten Betrachtung seiner Eigenschaften befinden werden, sondern unter dem Eindruck einer Gesamtschau von Vermeidungs-, Anpassungs- und Climate Engineering-Strategien. Dieses erfordert neue Forschungsanstrengungen, weil sich die Kosten, Risikoprofile und Vorteile der diskutierten Optionen qualitativ unterscheiden. In der gegenwärtigen wissenschaftlichen Debatte fehlen jedoch entsprechende integrierte Betrachtungen. Bislang hat sie Climate Engineering im Wesentlichen isoliert betrachtet, ohne auf Vermeidungsoptionen Bezug zu nehmen. Dieses Projekt zielt nun darauf ab, auf dem Weg hin zu einer integrierten Betrachtung aller klimapolitisch relevanten Optionen einen qualitativen Fortschritt zu erzielen, indem ausgewählte Climate Engineering- Optionen systematisch zu Optionen, die auf eine Verringerung von Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre abzielen, in Bezug gesetzt werden. Hierbei werden auch die Analyseinstrumente von Ethik und Entscheidungstheorie in Anschlag gebracht. Das Projekt geht moralphilosophisch unterstützt der Frage nach, unter welchen Rücksichten Climate Engineering Vermeidungsoptionen ergänzen oder sogar ersetzen sollte oder sich die Vorstellung von ihm als klimapolitisch relevanter Option als Illusion erweisen könnte. Das Projekt behandelt den Entzug von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre, insbesondere Aufforstung, beschleunigte Verwitterung und den direkten chemischen Entzug. Es wird jedoch in Gestalt von stratosphärischer Aerosolinjektion auch auf eine entscheidende Option eingehen, den Strahlungshaushalt des Klimasystems zu beeinflussen. Zu allen Technologien werden die entsprechenden technoökonomischen Parameter erhoben und in einen entscheidungstheoretischen Rahmen eingebettet. Ferner werden die bekannten und möglichen Haupt- und Nebenwirkungen dieser Technologien zusammengestellt, um entsprechende Risikoprofile anzulegen. Ausgehend von verschiedenen philosophischen Schulen werden Szenarien normativer Assessments entwickelt. Diese Szenarien werden in diverse Auswirkungs- Aggregations-Regeln und entsprechende kritische Schwellwerte fortgeschrieben. Diese sollen genutzt werden, um eine integrierte Betrachtung von Climate Engineering und Emissionsvermeidung für verschiedene Temperaturziele zwischen 1,5 C und 3,0 C auszuführen. Hauptergebnis dieser Betrachtung wäre es, daraus in einem erweiterten wohlfahrtstheoretischen Sinne bevorzugte klimapolitische Strategien unter Unsicherheit abzuleiten inklusive des implizierten Mischungsverhältnisses technologischer Optionen. Dadurch werden konsistent Synergien und Konflikte zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Nahrungsmittel- und Energieversorgung, Klimawandel und Klimapolitik in verschiedenen Weltregionen ermittelt. usw.
Das Projekt "Teilprojekt: Ethnologische und philosophische Untersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Ethnologie durchgeführt. Das Verbundprojekt deckt mit Hilfe einer interdisziplinären Problemanalyse Grenzen und Entwicklungslinien auf, die durch gesellschaftlich und politisch verankerte Vorstellungen vom Mensch-Naturverhältnis gesetzt werden und die Anpassung an den Klimawandel strukturieren. Im Teilvorhaben 'Ethnologische und philosophische Untersuchungen' sollen in der Schweiz, Bayern und Österreich in vergleichender Perspektive Kulturtechniken zum Schutz vor und im Umgang mit klimabedingten Naturgefahren untersucht werden, die zu einer Vermeidung von Vulnerabilität sowie zu einem nachhaltigen Umgang mit gefährdeten und gefährlichen Natur- und Kulturräumen führen. Ziel ist es, mit der Integration dieser kulturwissenschaftlichen Perspektive in die bisher fast ausschließlich technologisch-naturwissenschaftliche Praxis des Naturgefahrenmanagements eine effektivere Gestaltung von Präventions- und Schutzmaßnahmen zu erreichen. Projektübergreifende Kernfragen, die in Abstimmung mit den Forschungspartnern bearbeitet werden, sind: - Welches lokale Wissen existiert zum Schutz vor und im Umgang mit klimabedingten Naturgefahren? - Welche Potentiale und Grenzen haben jeweils technische Schutzmaßnahmen und lokales Wissen in Bezug auf die prognostizierten Veränderungen? - Wie lassen sich diese lokalen Praktiken und Deutungsmuster im Sinne eines 'adaptive governance'-Ansatzes in ein professionelles Gefahrenmanagement integrieren und welche Transformation durchlaufen sie dabei?
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Argumentationsanalyse der Akzeptanz- und Gerechtigkeitsvorstellungen von Projektgegnern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl Philosophie und Ethik der Umwelt, Philosophisches Seminar durchgeführt. Das Projekt beschäftigt sich mit Konflikten im Rahmen der Energiewende - mit besonderem Fokus auf den Bau von Windkraftanlagen, den Ausbau der Stromnetze sowie die monetäre Förderung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Projektpartner analysieren die Konflikte aus unterschiedlichen Perspektiven (Kommunikationswissenschaften, Soziologie, Umweltethik, Verwaltungswissenschaften und Mediationspraxis). Es wird eine über die Standarddeutung der Bürger als NIMBY-Widerständler hinausgehende Erklärung angestrebt. Dabei geht es keineswegs um eine Weiterentwicklung der klassischen Akzeptanzbeschaffung . Vielmehr werden über die Anerkenntnis der Interessen von Projektgegnern die Chancen und Grenzen des gesamtgesellschaftlichen Vorhabens Energiewende ausgelotet, um Akzeptanzkriterien zu generieren, die eine weitreichende Einbindung der Projektgegner in die konkreten Planungen ermöglichen. Durch die interdisziplinäre Analyse von konkreten Fallbeispielen und Widerstandsbewegungen in den Regionen Berlin-Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sowie durch Interviews mit lokalen Stakeholdern (Behörden, Betreibern etc.) werden nicht nur die Argumentationen und Lebensstile der Projektgegner wissenschaftlich kartographiert, sondern auch die politischen, verwaltungsrechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen hinterfragt. Die Konfliktbewegungen werden also durchaus als produktive Momente des Transformationsprozesses Energiewende verstanden, die Schwachstellen und Problemlagen der aktuellen Rahmenbedingungen offenlegen und somit zu deren konstruktiver Verbesserung beitragen können. Die eruierten Akzeptanzkriterien fließen in die Konzeption von Partizipations- und Mediationsverfahren ein, die in Planspielen in ausgewählten Fallbeispielen angewendet werden. Im Teilvorhaben B werden die wesentlichen Argumente der Debatte rekonstruiert, auf ihre ethischen Voraussetzungen hin analysiert und auf Konzepte prozeduraler Gerechtigkeit sowie übergreifende klima- und umweltethische Begründungen bezogen. Darüber hinaus werden die Verbindungen zwischen Argumenten, Lebensstilen und Akzeptanzbedingungen exponiert, um aus den gewonnenen Einsichten Empfehlungen abzuleiten, die den ethischen Standards von Verfahrensgerechtigkeit und Akzeptabilität genügen. Ein besonderer inhaltlicher Fokus liegt auf der Untersuchung der Interessentopologien und ihrer inneren Dynamiken, um die damit verbundenen sozialen Ungleichgewichte und ökologischen Nachteile zu verstehen. Anstatt die sozialen Schieflagen in der bisherigen Lastenverteilung lediglich egalitaristisch zu kritisieren, sollen die Plastizität der technischen Realisierung und die Interessen aller involvierten Akteure ausreichend Beachtung finden. Es gilt zu verstehen, warum bestimmte Ausbaupfade präferiert werden und welche der vorgebrachten technologischen, ökonomischen, sozialpolitischen und umweltethischen Argumente diese Lösungswege belastbar begründen .
Das Projekt "The Stylistics of New Mobility: 'Adventure Tourism' Discourses in Switzerland and New Zealand" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bern, Philosophisch-historische Fakultät, Institut für englische Sprachen und Literaturen durchgeführt. Diese Studie untersucht und vergleicht, wie Sprache und Kommunikation in Bezug auf production of place-making practices in zwei der weltweit größten Abenteuertourismus Destinationen - Interlaken, Schweiz, - und Queenstown, Neuseeland verwendet werden. In der heutigen globalen und mobilen Gesellschaft ist es von Interesse die folgenden Punkte wissenschaftlich zu betrachten: Variationen und Stil der Sprache, interkulturelle Kommunikation und die Sprache der Werbung, um die Mehrsprachigkeit und andere soziolinguistische Phänomene besser verstehen zu können. Laut Elliot und Urry (2010: ix) leben wir in einer Zeit der golden age of mobility in der es viele soziale Veränderungen gibt, zum Beispiel die wachsende Mobilität von Menschen, Kapital, Informationen und Ideen. In diesem Kontext wird Sprache auch beeinflusst von dieser so genannten Mobilität. Auch die Sprache ist im Wandel durch die Globalisierung. Ich behaupte, dass der Gebrauch von Orten und der soziolinguistische Gebrach an Konsum von Sprache sich mit der Zeit aufgrund der Globalisierung geändert haben. Tourismus ist der weltweit größte Markt mit über 900 Milliarden Dollar Umsatz im Jahr 2010 (Adey, 2010: 2). Tourismus ist eine Industrie, die trotz wirtschaftlicher Krisen beständig ist. Laut dem World Travel und Tourism Council ist Tourismus ungefähr Dollar8 Milliarden Dollar wert und beschäftigt circa 240 Millionen Menschen pro Jahr (Adey, 2010). Der so genannte adventure tourism wird als Hauptmotivation der Tourismus Mobilität gehandelt; dieses Segment wächst sehr schnell. In diesem Kontext sind Interlaken, Schweiz, und Queenstown, Neuseeland, zu internationalen Hauptdestinationen gewachsen, Interlaken wegen der zentralen Lage der europäischen Alpen und Queenstown wegen seiner einzigartigen Lage innerhalb der Südalpen. Beide Orte haben ungefähr die gleiche Einwohnerzahl (ca. 15.000) und hängen wirtschaftlich zu einem Teil vom Tourismus ab. Laut Berwert (2006) und van Uden (2013) generieren beide Orte circa 90% ihrer Wirtschaftskraft durch den Tourismus. Beide Orte werden jährlich von ca. 2 Millionen Menschen besucht; das macht diese Orte sehr interessant, um zu untersuchen, wie die Destinationen sprachlich verkauft werden. Das Untersuchungsmaterial besteht aus historischen und zeitgenössischen Reiseführen, Interviews mit Einheimischen und Touristen sowie mit Tourismusverantwortlichen und aus der Werbesprache beider Orte.
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