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Monitoring der klimabedingten Veränderungen terrestrischer und mariner Ökosysteme in der Maxwell Bay (Antarktis)

Die Antarktis sowie das umgebende Südpolarmeer unterliegen einem zunehmenden Druck durch kumulative Auswirkungen von Klimaveränderungen, Verschmutzung, Fischerei, Tourismus sowie einer Vielzahl weiterer menschlicher Aktivitäten. Diese Veränderungen bergen ein hohes Risiko sowohl für die lokalen polaren Ökosysteme als auch für die Regulation des globalen Klimas sowie durch einen globalen Anstieg des Meeresspiegels. Somit dienen langfristige Monitoringprogramme zur Beurteilung des Zustands von Ökosystemen sowie zur Erstellung von Prognosen für zukünftige Entwicklungen. Die Fildes-Region im Südwesten King George Islands (South Shetland Islands, Maritime Antarktis), bestehend aus der Fildes Peninsula, Ardley Island sowie mehreren vorgelagerten Inseln, gehört zu den größten eisfreien Arealen der Maritimen Antarktis. Im Rahmen der Fortsetzung eines in den 1980er Jahren begonnenen Langzeitmonitorings wurde während der Sommermonate (Dezember, Januar, Februar) der Saisons 2018/19 und 2019/20 die Erfassung der lokalen Brutvogel- und Robbenbestände durchgeführt und durch einzelne Zähldaten der Saison 2020/21 ergänzt. Die vorliegende Studie präsentiert die gewonnenen Ergebnisse, einschließlich der Bestandsentwicklung der heimischen Brutvögel. Hierbei zeigten einige Arten im Langzeitvergleich stabile Bestände (Braune Skuas, Südpolarskuas) oder eine deutliche Zunahme (Eselspinguin, Südlicher Riesensturmvogel). Andere Arten verzeichneten dagegen deutliche Rückgänge der Brutpaarzahlen (Adéliepinguin, Zügelpinguin, Antarktisseeschwalbe, Dominikanermöwe) bis hin zu einem fast völligen Verschwinden aus dem Brutgebiet (Kapsturmvogel). Daneben wurde die Zahl der Robben an ihren Ruheplätzen erfasst sowie die Verbreitung aller Wurfplätze in der Fildes-Region dargestellt. Weiterhin wurden Daten zum Brutvogelbestand in ausgewählten Bereichen der Maxwell Bay ergänzt. Ferner wurde die schnelle Ausbreitung der Antarktischen Schmiele mit Hilfe einer vervollständigten Wiederholungskartierung dokumentiert. Die Dokumentation von Gletscherrückzugsgebieten ausgewählter Bereiche der Maxwell Bay wurde anhand von Satellitenbildern aktualisiert und in Bezug zur regionalen klimatischen Entwicklung betrachtet. Weiterhin wird auf die Verbreitung und Menge von angespültem Meeresmüll in der Fildes-Region sowie auf Einflüsse von anthropogenem Material auf Seevögel eingegangen. Zusätzlich werden die aktuellen Kenntnisse über alle eingeschleppten, nicht-heimischen Arten im Untersuchungsgebiet sowie der weitere Forschungsbedarf dargestellt. Quelle: Forschungsbericht

30 Jahre Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Klimaforschung

Am 15. Juli 2010 wird das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft dreißig Jahre alt. Mit seiner innovativen Wissenschaft und exzellenten Forschungsinfrastruktur hat sich das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu einem der weltweit führenden und international anerkannten Zentren für Klimaforschung in beiden Polarregionen und den Meeren entwickelt. Spitzenforschung zum Meereis, den Polarmeeren und ihren Ökosystemen, der Nordsee, dem Wattenmeer, den Eisschilden Grönlands und der Antarktis, der polaren Atmosphäre, den Dauerfrostgebieten, der Klimageschichte und der Vergangenheit unserer Erde zeichnet das Alfred-Wegener-Institut aus. Charakteristisch sind außerdem seine starke internationale Vernetzung und die breite wissenschaftliche Expertise. Um anstehende Fragen zu lösen, arbeiten Bio-, Geo- und Klimawissenschaften eng zusammen. Die Feldforschung unter extremen Bedingungen gehört ebenso zum Alltag wie Arbeit in modernen Laboren, mit leistungsfähigen Großrechnern und Methoden der Fernerkundung. Weil die Polar- und Meeresforschung immer auch eine logistische Herausforderung ist, verfügt das AWI über eine exzellente Infrastruktur, die sie der nationalen und internationalen Wissenschaft zur Verfügung stellt, darunter Forschungsschiffe wie die „Polarstern“ und die „Heincke“, saisonal oder ganzjährig besetzte Forschungsstationen wie die „Neumayer-Station III“ in der Antarktis und die deutsch-französische Forschungsbasis „AWIPEV“ auf Spitzbergen, wissenschaftliche Observatorien, innovative Messsysteme und das Polarflugzeug „Polar 5“.

Umweltprobenbank des Bundes – Probenahme polarer Wasserinhaltsstoffe an Probenahmeflächen der UPB

Ricking, Mathias Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, AB Hydrogeologie (2009), FKZ 30102026 Polare Wasserinhaltsstoffe (z.B. Arzneimittel, neuartige polare Pflanzenschutz- und Behandlungsmittel, Körperpflegemittel) spielen für die Beschreibung und Bewertung eines Ökosystems eine wichtige Rolle. Der Einfluss von hormonähnlichen, östrogenen und antiöstrogenen Stoffen kann zu Veränderungen innerhalb eines Ökosystems führen. In Vergleichsexpositionen wurde die Übertragbarkeit mit der chemischen Veränderung in Fischen belegt (Vermeirssen et al. 2005). Für die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) wurden polare Wasserinhaltsstoffe bisher nicht oder nur sehr unzureichend erfasst. In der Schweiz, in Frankreich und Großbritannien sowie den USA wurde die Anreicherung mit speziellen Passivsammlern bereits erfolgreich getestet (Alvarez et al. 2004, Alvarez et al. 2005, Togola and Budzinski 2007 und Mazalla et al. 2007). Die Passivsammler enthalten einen Träger, der aus einer Mischung verschiedener Adsorberharze besteht, an denen die Wasserinhaltsstoffe anhaften. Durch diese Anreicherung an den Harzen konnten in den o. g. Untersuchungen über 32 Verbindungen nachgewiesen werden, die durch die Beprobung von Wasser nicht erfasst wurden - hier wurden nur 9 bis 24 Verbindungen detektiert (Alvarez et al. 2005). Eine kontinuierliche Probenahme mit Passivsammlern wurde über einen Zeitraum von bis zu 34 Tagen getestet (Togola and Budzinski 2007). Dabei kam es zu keinem Verlust der angereicherten Verbindungen. Laborexperimente haben die Anreicherung unter fließenden und stehenden Bedingungen ohne Einfluß der Salinität in einem Temperaturbereich von 5 - 27°C belegt (Togola and Budzinski 2007). Um zusätzliche Informationen zu bioakkumulierbaren Stoffen, die nicht in den Schwebstoffen angereichert sind, zu gewinnen, sollten an drei ausgewählten Probenahmeflächen (PNF) der UPB polare Wasserinhaltsstoffe während unterschiedlicher Jahreszeiten exemplarisch beprobt und untersucht werden. Abschlussbericht zu Umweltprobenbank des Bundes – Probenahme polarer Wasserinhaltsstoffe an Probenahmeflächen der UPB (PDF, 1053 KB)

Ganzjährige Dynamik und Treiber der Biologischen Kohlenstoffpumpe im Weddellmeer durch autonomes Sampling

Das Projekt "Ganzjährige Dynamik und Treiber der Biologischen Kohlenstoffpumpe im Weddellmeer durch autonomes Sampling" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. Die Biologische Kohlenstoffpumpe (BCP) steuert die Zufuhr, Verwertung und Speicherung von Kohlenstoff in den Weltmeeren. Ein mechanistisches Verständnis der BCP erfordert kontinuierliche Beobachtungen, welche Biologie, Ozeanographie und Geochemie über Zeit, Wasserschichten und Umweltbedingungen verknüpfen. Solche Beobachtungen der BCP im Südlichen Ozean fehlen, und erfordern autonome Technologien. Basierend auf autonomen Probennehmern und Sensoren, gibt YIPPEE ganzjährige Einblicke in die taxonomischen und funktionellen Merkmale der BCP im Weddellmeer. Dieses "letzte Eisgebiet" mit zentraler Bedeutung für das globale Klima ist ein natürliches Labor für das Verständnis polarer Prozesse und ihrer Reaktion auf den Klimawandel. Die Verankerung wurde zwischen März 2021 und März 2022 erfolgreich ausgebracht. Vorläufige Analysen von eDNA und Umweltparametern bestätigen die Konsistenz des Datensatzes. Drei Arbeitspakete beleuchten die biologische Vielfalt und funktionelle Genomik über ein komplettes Jahr im Kontext von Wassermassen, Eisbedeckung und Nährstoffkonzentrationen. Essenziell ist die hochauflösende biologische und ökologische Probenahme, welche Dynamiken in der photischen Zone mit geochemischen Flüssen in die Tiefsee verbindet. eDNA-Sequenzierung wird Populationen - von Bakterien bis Metazoen - während spezifischer Ökosystemzustände darstellen, sowie deren zeitliche und ökologische Konnektivität. Dies wird Übergangsperioden und zentrale Wendepunkte im Jahreszyklus aufdecken: die Schwelle des Tageslichts, welches Phytoplanktonwachstum auslöst, bakterielle Aktivitäten nach dem ersten photosynthetischen Impuls, sowie die Sukzession von Protisten und Zooplankton. Die Sequenzierung von Long-Read-Metagenomen wird funktionelle Signaturen saisonaler Ökosystemzustände aufzeigen und den Beitrag biogeochemischer Pfade über Umweltgradienten quantifizieren, was eine Klassifizierung des Jahreszyklus in Perioden der Autotrophie und (Chemo-)Heterotrophie sowie der zugrundeliegenden Stoffwechselwege ermöglicht. Genetische Funktionen, welche während hoher Eisbedeckung vorherrschen, schaffen einen Bezugswert für das "wahre" Weddellmeer vor den Auswirkungen des Klimawandels. Drittens eröffnet der Vergleich antarktischer und arktischer Dynamiken eine bipolare Perspektive auf die funktionale Saisonalität und den Aufbau biologischer Gemeinschaften. Dieses hochauflösende Bild der wichtigsten Taxa, genetischen Vielfalt, ökologischen Netzwerke und Nährstoffflüsse erstellt ein einzigartiges Bild der antarktischen BCP, und polarer Ökosysteme im Allgemeinen. YIPPEE steht im Einklang mit ~10 anderen SPP-Projekten und zentralen SPP-Zielen, einschließlich angeregter Langzeitbeobachtungen. Alle Daten und bioinformatischer Code werden sofort veröffentlicht. Zusätzlich zu wissenschaftlichen Publikationen werden die Ergebnisse über eine interaktive Web-App und gesellschaftliche Kommunikationskanäle verbreitet.

COMPOSES: Vergleich der Klanglandschaften polarer Ozeane – Untersuchung des Einflusses von anthropogenem Lärm und sich verändernder Meereisbedingungen auf die Lärmbudgets und auf die Meeressäugergemeinschaften zweier Polarregionen

Das Projekt "COMPOSES: Vergleich der Klanglandschaften polarer Ozeane – Untersuchung des Einflusses von anthropogenem Lärm und sich verändernder Meereisbedingungen auf die Lärmbudgets und auf die Meeressäugergemeinschaften zweier Polarregionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. Die Veränderungen der Meereisbedingungen und der Verlust von Meereis in polaren Ozeanen, verursacht durch die anthropogene globale Erwärmung, gehen einher mit Unterwasserlärmverschmutzung aufgrund zunehmender anthropogener Aktivitäten in Polarmeeren. Eisassoziierte Meeressäuger, endemisch in Polarregionen, sind besonders anfällig für vom Menschen verursachte Veränderungen in polaren Ökosystemen und können als Indikator für Ökosystemveränderungen fungieren. Unterwasserschall spielt für Meeressäuger eine entscheidende Rolle: zur Kommunikation, Navigation und für die Wahrnehmung ihrer Umgebung. Dieses Projekt wird untersuchen wie sich die Eigenschaften des akustischen Unterwasserlebensraumes auf die räumlichen und zeitlichen Erscheinungsmuster von Meeressäuger-Indikatorarten und derer Gemeinschafsdynamik auswirken. Unter Verwendung eines beispiellosen bipolaren Ansatzes und eines beckenweiten Vergleiches, werden wir Daten von zwei polaren Ozeanen vergleichen, die ozeanographisch ähnlich, jedoch stark unterschiedliche Unterwasserlärmregime aufweisen: das praktisch ursprüngliche antarktische Weddellmeer und das von anthropogenem Lärm betroffene Gebiet der arktischen Framstraße. Das Ergebnis dieses Projekts werden Referenzdaten zur Klanglandschaft sein, die zu internationalen Bemühungen beitragen werden, weltweite Muster von Unterwasserschall abzubilden. Darüber hinaus werden wir untersuchen, wie sich das Lärmbudget für die antarktischen und arktischen Becken über Raum und Zeit zusammensetzt. Dafür werden wir regionale Lärmbudgets für beide polare Becken erstellen, die die räumlichen und zeitlichen Variationen der energetischen Beiträge aller bedeutenden abiotischen, biotischen und anthropogenen Unterwasserschallquellen umfassen. Indem wir die Unterwasserlärmbudgets des Weddellmeeres und der Framstraße vergleichen und diese mit Meereisparametern in Beziehung setzen, werden wir erste quantitative Einblicke erzeugen, wie verschiedene Komponenten der natürlichen und betroffenen Klanglandschaft zur allgemeinen akustischen Umgebung beitragen. Schließlich wird diese Studie modernste akustische und Diversitätsmetriken verwenden, um die Artenvielfalt von Meeressäugern und die Zusammensetzung der Gemeinschaften in Bezug auf lokale akustische und Meereis-Habitatsmerkmale zu beurteilen. Durch die Untersuchung der akustischen Präsenz von Arten in Relation zu Meereismerkmalen, wie Meereiskonzentration, -dicke und -typ, über Zeit und zwischen Antarktis und Arktis, wird dieses Projekt neue Erkenntnisse über die Bedeutung dieser Umwelteigenschaften für eisassoziierte Meeressäuger liefern.

Ecosystem Engineering: Sediment entrainment and flocculation mediated by microbial produced extracellular polymeric substances (EPS)

Das Projekt "Ecosystem Engineering: Sediment entrainment and flocculation mediated by microbial produced extracellular polymeric substances (EPS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung durchgeführt. Sediment erosion and transport is critical to the ecological and commercial health of aquatic habitats from watershed to sea. There is now a consensus that microorganisms inhabiting the system mediate the erosive response of natural sediments ('ecosystem engineers') along with physicochemical properties. The biological mechanism is through secretion of a microbial organic glue (EPS: extracellular polymeric substances) that enhances binding forces between sediment grains to impact sediment stability and post-entrainment flocculation. The proposed work will elucidate the functional capability of heterotrophic bacteria, cyanobacteria and eukaryotic microalgae for mediating freshwater sediments to influence sediment erosion and transport. The potential and relevance of natural biofilms to provide this important 'ecosystem service' will be investigated for different niches in a freshwater habitat. Thereby, variations of the EPS 'quality' and 'quantity' to influence cohesion within sediments and flocs will be related to shifts in biofilm composition, sediment characteristics (e.g. organic background) and varying abiotic conditions (e.g. light, hydrodynamic regime) in the water body. Thus, the proposed interdisciplinary work will contribute to a conceptual understanding of microbial sediment engineering that represents an important ecosystem function in freshwater habitats. The research has wide implications for the water framework directive and sediment management strategies.

Polare Fische und der globale Wandel: Wie beeinflussen multiple Umweltressoren den Stoffwechsel arktischer & antarktischer Fische?

Das Projekt "Polare Fische und der globale Wandel: Wie beeinflussen multiple Umweltressoren den Stoffwechsel arktischer & antarktischer Fische?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft durchgeführt. Ozeanerwärmung, -versauerung und die Umweltverschmutzung, nehmen zunehmend Einfluss auf die arktische und antarktische Umwelt. Antarktische, stenothermen Fische haben sich evolutionär an die dortigen stabilen Umweltbedingungen angepasst, welche z.B. genetische und funktionellen Veränderungen beinhalten. Diese könnten u.a. die Anpassungsmöglichkeiten antarktischer Fische gegenüber Umweltveränderungen beeinträchtigen. Vergleichsweise dazu leben arktische, gadoide Fische in einem Gebiet mir größeren Umweltschwankungen. In Anbetracht desen wird sich die Klimaveränderung wahrscheinlich unterschiedlich auf Arktische und Antarktische Fische auswirken.Das Herz-Kreislaufsystems stenothermer Fischarten ist prinzipiell nur geringfügig auf Umweltveränderungen zu reagieren. Hierbei stellt die Herzfunktion einen Schlüsselfaktor dar. Studien deuten des Weiteren auf negative und interagierende Einflüsse von Ozeanerwärmung- und versauerung auf Embryos und Larvalen polarer Fischarten hin. Die Exposition der Fische gegenüber mehreren, kombinierten Umweltstressoren kann zudem zu Verschiebungen im Energiehaushalt führen. Diese können eine verringerte Energieverfügbarkeit für andere, lebensnotwendige Funktionen zur Folge haben.Der Antrag befasst sich mit der Frage, wie sich die Umweltstressoren anthropogene Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung und Ozeanversauerung auf den Energiestoffwechsel verschiedener Lebensstadien arktischer und antarktischer Fische auswirkt. Die Kernfragen lauten:Beeinträchtigt das Zusammenspiel multipler Stressoren den Schadstoffstoffwechsel polarer Fische? Verursachen multiple Stressoren eine Verschiebung im Energiehaushalt arktischer und antarktischer Fische? Wie beeinflussen Schadstoffe die aerobe und Herzfunktion der verschiedenen Entwicklungsstadien polarer Fische?Was für negative Folgen könnten aus ökologischer Sicht für arktische Gadoiden und antarktische Notothenioiden draus resultieren?Der Antrag soll ein grundsätzliches Verständnis für molekulare, mitochondriale, zellulare und Stoffwechselprozesse schaffen, welche der Anfälligkeit polarer Fische gegenüber Umweltstressoren zugrundeliegen. Als Maß für evolutionäre Anpassungsfähigkeit sollen die Akklimationskapazitäten der verschiedenen Lebensstadien polarer Fische untersucht werden.Für einen Breitengraden-Vergleich von Toleranzen gegenüber Umweltfaktoren konzentriert sich der Antrag auf ökologisch und biologisch vergleichbare stenotherme Arten. Somit wird eine Datengrundlage geschaffen, um die evolutionär verschiedenen aber gleichermaßen stenothermen arktische und antarktische Fische vergleichen zu können.Die in diesem Antrag eruierte physiologische Empflindlichkeit polarer Fische gegenüber Klimawandel sollen abschließend dazu dienen, die zukünftigen Risiken menschengemachter Umweltrisiken für diese Tiere abgeschätzen zu können. Schließlich wird das Projekt eine Grundlage für Management- und Schutzmaßnahmen polarer Ökosysteme gegenüber fortschreitendem globalen Wandel bilden.

Terrestrisch-biologisches Monitoring auf der Fildes Peninsula (Maxwell Bay, Antarktis)

Das Projekt "Terrestrisch-biologisches Monitoring auf der Fildes Peninsula (Maxwell Bay, Antarktis)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ökologie und Evolution durchgeführt. Fortführung des Langzeit-Monitorings der Brutvögel der Fildes Peninsula (Maxwell Bay Region, King Georg Island, Antarktis), zusätzlich Robbenerfassung und Kartierung des Gletscherrückgangs (optional: Vegetationskartierung und Erfassung nicht-heimischer Organismen). Aufgrund der hohen Bedeutung langfristiger Monitoringprogramme, insbesondere in Gebieten rasanter klimatischer Veränderungen und mit einem hohen Gefährdungsrisiko für die Schutzgüter der Fildes-Region, sollen die in den 1980er Jahren begonnenen Bestandsaufnahmen der lokalen Brutvogel- und Robbengemeinschaft in der Fildes-Region während der Sommermonate (Dezember bis Februar) fortgesetzt werden. Daneben soll eine Brutvogelerfassung in allen größeren eisfreien Bereichen der an die Fildes-Region angrenzenden Maxwell Bay durchgeführt werden. Zudem soll der fortschreitende Gletscherrückgang und Teile der Vegetation kartiert sowie nicht-heimische Arten erfasst werden. Eine zentrale Frage dabei ist, inwieweit sich die Populationsveränderungen natürlichen oder antropogenen Ursachen (z.B. Klimawandel) zuordnen lassen und ob sie lokale oder überregionale Phänomene darstellen. Die zentrale Forschungsfrage lautet dabei, wie sich der globale Klimawandel auf polare Ökosysteme auswirkt und welchen Stellenwert ggf. lokale antropogene Einflüsse dabei einnehmen. Das Brutvogelmonitoring soll nach den methodischen Vorgaben der Antarktischen Fischereikonvention (CCAMLR) erfolgen, um das Gebiet als zukünftigen CEMP (CCMLAR Environmental Monitoring Program) Site zu qualifizieren.

Der Einfluss des Larsen-C-Kalbens auf makrobenthischen Peracariden-Gemeinschaften des antarktischen Schelfes

Das Projekt "Der Einfluss des Larsen-C-Kalbens auf makrobenthischen Peracariden-Gemeinschaften des antarktischen Schelfes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft - Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Abteilung Marine Zoologie durchgeführt. Am 12. Juli 2017 kalbte das Larsen-C-Schelfeis den größten jemals von der Antarktischen Halbinsel stammenden Eisberg (A68), der 5800 km² Meeresboden exponierte, die seit Jahrhunderten oder sogar seit der letzten Glazialzeit von Eis bedeckt waren. Dies ermöglicht es uns, grundlegende Fragen im Zusammenhang mit der Bedeutung polarer Kontinentalschelfe im Klimawandel zu bearbeiten und Prozessen zu analysieren unter denen benthische Populationen migrieren, sich die Zusammensetzung des Benthos verändert oder auch bereits früher mit Veränderungen auf den Klimawandel reagiert hat. Die Biodiversität wurde erst 5 bzw. 12 Jahre nach dem Abruch der Larsen-A & B-Schelfe untersucht. Das Larsen-C Pearl-Projekt wird nun erstmals in der Polarforschung den neu freigelegten Schelf unter Larsen C im Februar / März 2018 von Bord des RV James Clarke Ross Untersuchen, 2019 soll dieses Gebiet ebenfalls vom Board des RV Polarstern beprobt werden. Dadurch wird es möglich sein die Biodiversität dieses neuen, jungen ehemaligen eisbedeckten Ökosystems zu analysieren, die Zusammensetzung der benthischen Gemeinschaften und ihrer trophischen Zusammenhänge zu beschreiben. Diese Forschung ist wichtig für Vorhersagen von Reaktionen des benthischen Systems auf zukünftige Auswirkungen wie weiteren Zerfall von Eisschelfen sowie für das grundlegende Verständnis für die Widerstandsfähigkeit polarer Kontinentalschelf-Ökosysteme, um nachhaltige Empfehlungen für das Management von Ökosystemen zu formulieren zu können.Die Hypothese des Larsen-C PEARL Projektes lautet: Bis zum Kalben des Larsen-C-Eisbergs A68 ähnelte die benthische Fauna wahrscheinlich oligotrophen Gemeinschaften der Tiefsee des Weddell Meeres. Die Exposition des Meeresbodens zu offenen Meeres- und Meereisbedingungen, wird eine schnelle Kolonisierung durch neue Arten einleiten, die das benthische Ökosystem in kurzer Zeit erheblich verändern wird. "Larsen-C Pearl konzentriert sich auf perakaride Krebse und verfolgt vier Hauptziele: 1. Beurteilung der Biodiversität und der Gemeinschaftsstruktur der epi- und suprabenthischen Peracarida; 2. Taxonomische Beschreibungen ausgewählter Peracaridenarten, die im Larsen-C-Gebiet entdeckt wurden, und Rekonstruktion der Phylogeographie ausgewählter Arten; 3. Vergleich der Larsen-C Biodiversität und der Peracaridengemeinschaften (PS 118 Expedition 2019) mit Jahr-0 und anderen Gebieten (z.B. Filchner Graben und die eisfreien Süd-Orkney-Inseln sowie der Tiefsee des Weddell-Meeres) zur Analyse von Arealgrößen, Besiedlung und / oder Sukzession des Ökosystems zu untersuchen; 4. Identifizierung von funktionellen Gruppen der Peracarida unter dem Larsen-C-Schelfeis im Jahr 0, im nächsten Jahr nach dem Kalben und zwischen eisfreien Gebieten.

InvEisOzean - Basislinien-Erfassung des arktischen marinen Ökosystems im Hinblick auf klimatische und anthropogene Randbedingungen

Das Projekt "InvEisOzean - Basislinien-Erfassung des arktischen marinen Ökosystems im Hinblick auf klimatische und anthropogene Randbedingungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung durchgeführt. In der Arktis vollzieht sich ein drastischer Klimawandel, der nicht nur die Lebensbedingungen der dortigen Bevölkerung und Biosphäre beeinflusst, sondern auch weitreichende Konsequenzen für den gesamten Planeten hat. Gleichzeitig tritt der Mensch zunehmend als Stressor der arktischen Ökosysteme auf. Um die damit einhergehenden Risiken besser bewerten und informierte Entscheidungen treffen zu können, sind abgestimmte Beobachtungssysteme der Arktis wichtiger denn je. Wir wollen an zwei repräsentativen Orten der Arktis den Ist-Zustand ('Basislinie') des Ozean-Meereis-Ökosystems mittels automatisierter, interdisziplinärer Umweltobservatorien erfassen. Unser Vorgehen basiert auf neuartigen technologischen Entwicklungen, die im Rahmen der vom BMBF unterstützten MOSAiC Expedition erprobt und weiterentwickelt wurden. Unsere Kernthemen sind der dramatische Meereisschwund des zentralen Arktischen Ozeans, und die raschen Veränderungen im Bereich des Warmwasserzustroms des Arktischen Ozeans in der Framstraße, sowie der mit den Änderungen eng verknüpfte Wandel in den polaren Ökosystemen - von der Primärproduktion mariner Algen bis hin zu den Auswirkungen auf marine Säugetiere. Hierbei nehmen wir in den Blick, wie sich menschliche Aktivitäten auf die Unterwasserschallkulisse ('Lärmkulisse') und damit auf die Ökologie mariner Säuger auswirkt. Wir werden ein einmaliges 'Window of Opportunity' nutzen, das sich aus der Abfolge von bereit die für die Jahre 2023 und 2024 terminierten Polarstern-Forschungsexpeditionen ergibt (ArcWatch I und ArcWatch 2, Fram Strait), während derer unser kohärentes Beobachtungssystem installiert werden soll. Alle Investitionen müssen daher in 2022 und 2023 getätigt werden. Die Erfolgsaussichten sind sehr hoch, da zum einen die Vorarbeiten zur technischen Implementierung weit fortgeschritten sind (Einsatzszenarien, Ausstattung mit wissenschaftlicher Sensorik) und zum anderen ein erprobtes, interdisziplinäres Team zur Auswertung der Daten bereitsteht.

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