Das Projekt "Vorhaben: Die Porifera aus Riffhabitaten des Norwegenschelfs (Sula Ruecken): Taxonomie und Geobiologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut und Museum für Geologie und Paläontologie durchgeführt. Taxonomie und Phylogenie sind der Schluessel fuer die Suche nach Naturstoffen in Porifera. Es werden Korallenriffe (Lophelia) auf dem Norwegischen Schelf untersucht, um deren Porifera Zusammensetzung zu dokumentieren. Die Einmischungsstrategien von Porifera sollen erfasst und mit den Befunden der Naturstoffuntersuchungen korreliert werden. Die Schwaemme werden fixiert, um sie fuer biologische Untersuchungen vorzubereiten. Die Ergebnisse der Biochemie und der Histologie werden fuer eine phylogenetische Klassifikation der Porifera benoetigt. Porifera besitzen in ihrem Mesohyl symbiontische Bakterien, die bis zu 60 Prozent der gesamten Biomasse eines Schwammes ausmachen. Die Struktur des Mesohyls und der Choanosoms ist von der Art der Bakteriengemeinschaften abhaengig. Ziel ist es, die Wechselbeziehungen zwischen Bakterien und Schwamm zu charakterisieren. Aufgabe wird es sein, Porifera fuer die Bearbeitung auszuwaehlen. Diese Auswahl ist erforderlich, da es unmoeglich ist, das komplette Poriferainventar zu bearbeiten. Folgende Poriferagruppen sollen bearbeitet werden: Hexactinellida: Hexasterophora, Amphidiscophora; Demospongiae: Homoscleromorpha, Tetractinellida, Ceractinomorpha.
Das Projekt "Evolution und Biogeographie der benthischen Tiefseefauna des Ostpazifiks (Expedition SO 158)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Zentralinstitut Museum für Naturkunde, Institut für Systematische Zoologie durchgeführt. Während der Tiefsee-Expedition SO 158 mit F.S 'Sonne' in das Gebiet zwischen Galapagosspreizungszentrum und -plattform sollen bodenlebende Meeresorganismen gesammelt werden. Die Auswertung wird sich auf die Schlüsselgruppen Kinorhyncha, Loricifera, Copepoda, Brachiopoda und Porifera konzentrieren, die nach den Erfahrungen bei früheren Tiefsee-Expeditionen in genügend hoher Anzahl im Weichboden und auf Steinen zu erwarten sind. Die großräumige Variabilität von Tiefsee-Tiergemeinschaften im Ostpazifik soll untersucht werden, um Aussagen über das Verbreitungsareal von Tierarten in der Tiefsee und über den Einfluß von geomorphologischen Strukturen wie dem Spreizungszentrum treffen zu können. Außerdem sollen potentielle Anpassungen (Sinnesorgane, endosymbiontische Bakterien in Darm oder Integument?) an das Leben in der Tiefsee bei den mikroskopischen Kinorhyncha und Loricifera ultastrukturell geprüft werden. Elektronenmikroskopische Arbeiten bei Kinorhyncha, Loricifera und Brachiopoda tragen zudem dazu bei, die Evolution dieser Tiergruppen besser zu verstehen.
Das Projekt "Poriferen/Mikroben-Gemeinschaften" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Institut für Paläontologie durchgeführt. In Riffhoehlen und tieferen Schelf und Vorriffzonen des Great Barrier Reefs Australien, werden steuernde Faktoren fuer die Populationsdynamik von Schwaemmen ermittelt. Insbesondere die engen, in hohem Masse vom Environment bedingten (O2-Gehalt, Alkalinitaet, Licht und Wasserenergie) Wechselbeziehungen zwischen 1. der Larvenansiedlung und der durch Mikrobenfilme modifizierten Substratbeschaffenheit, 2. der trophaeischen, z.T. endosymbiontischen Poriferen-Mikroben-Interaktion bestimmter Taxa, sollen Aufschluss ueber moderne, kryptische Riff Oekosysteme liefern, die suf fossile Analoga der Erdgeschichte (besonders im Jara) uebertragbar sind. Methoden: Messungen der physikalischen Parameter vor Ort, Probenentnahmen fuer taxonomische, histologische, bio-(geo-)chemische und isotopengeochemische Analytik; Langzeitbeobachtungen ausgewaehlter Biotop-Areale.
Das Projekt "Palaeobiologische Steuerungsprozesse bei der Entwicklung von Spongiolithen im Oberjura Sueddeutschlands. Organisch-geochemische Untersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Biogeochemie und Meereschemie durchgeführt. Verschiedene Verbindungsklassen (Kohlenwasserstoffe) aus fossilen Schwammriffgesteinen (Spongiolithe) wurden als Markersubstanzen fuer die Herkunft des organischen Materials, dem Ablagerungsmilieu und den diagenetischen Veraenderungen nach der Ablagerung angewendet. Ausgewaehlte Proben wurden zusaetzlich auf ihre Gehalte an hydrolisierbaren Zuckern untersucht. Zu Vergleichszwecken und zur Rekonstruktion der Diagenesepfade wurden eine Alterssequenz der corallinen Schwammart Acanthochaetetes (Kreide, Tertiaer, rezent), fossile Mikrobialithe aus dem Alb Nordspaniens, rezente Mikrobialithe von Lizard Island (Great Barrier Reef) und cyanobakterielle Stromatholithe (Van-See) und -Krusten (Everglades) auf Kohlenwasserstoffe und/oder Zucker analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Untersuchung von Biomarkern geeignet ist, um Unterschiede im Primaereintrag und dem gross- oder kleinraeumigen Sedimentationsmilieu zu charakterisieren. Sie ermoeglichen zudem Aussagen ueber das Erhaltungspotential der organischen Substanz und ueber die diagenetischen Veraenderungen bestimmter Komponenten.
Das Projekt "Biogeochemie rezenter Porifera/Mikrobialithe der Lizard-Inselgruppe und fossile Vergleiche" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Biogeochemie und Meereschemie durchgeführt. Charakterisierung organischer Inhaltsstoffe (Lipide) rezenter Mikrobialithe und Porifera (Schwaemme). Vergleich mit strukturell aehnlichen fossilen Gesteinen zur palaeooekologischen Rekonstruktion der Ablagerungsmilieus. Klaerung der Wechselwirkung von Porifera und symbiontischen Bakterien. Untersuchungen zur Chemotaxonomie von Schwaemmen und zur Lipidevolution. Charakterisierung organischer Verbindungen, die als molekulare Tracer fuer bestimmte Mikroorganismen geeignet sind.