Das Projekt "Mikrobielle Toxizitaetstests" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Mikrobiologie durchgeführt. Mikrobielle Toxizitaetstests werden immer bedeutender, da sie Tierversuche einschraenken und kostensparend und einfach in der Durchfuehrung sind. Sie ermoeglichen auch den Nachweis unbekannter toxischer Stoffe, die von chemischen Verfahren nicht erfasst werden koennen. Es liess sich zeigen, dass eine gute Korrelation zwischen LD50-Werten bei Saeugern und den bakteriellen Tests besteht, so dass eine Relevanz fuer den Menschen gegeben ist. Es wurden zunaechst Agardiffusionstests entwickelt, die auf Wachstumshemmung, Hemmung der Pigmentsynthese und Schwaermhemmung beruhen. Durch Partikelzaehlung in Fluessigkulturen, Verwendung von Temperaturschocks, Detergentien und Mutanten sowie Veraenderung der Naehrboeden gelang es, die Nachweisgrenzen den EG-Richtlinien anzunaehern.
Das Projekt "Untersuchungen ueber die Gestaltung der praktischen Desinfektion im Tierseuchenfall unter Beruecksichtigung des Einsatzes von Hochdruckreinigern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Tiermedizin und Tierhygiene durchgeführt. Die im Vorhaben bearbeitenden Fragestellungen lassen sich drei Themenkomplexen zuordnen: In Teil 1 werden die schon lange interessierenden Fragen des Vergleichs der Desinfektionsmittelresistenz bakterieller Tierseuchenerreger mit der der Pruefkeime, wie sie die Deutsche Veterinaermedizinsche Gesellschaft (DVG) fuer die Desinfektionsmittelpruefung vorschreibt, sowie nach dem Abschneiden der Grundwirkstoffe (Grobdesinfektionsmittel) in einer Desinfektionsmittelpruefung gemaess den Richtlinien der DVG bearbeitet. Teil 2 eroertert die Fragestellung, ob die Bildung mikrobieller Aerosole bei der Reinigung und Desinfektion mit dem Hochdruckreiniger durch das Vorweichen der zu reinigenden und zu desinfizierenden Flaeche mit desinfektionsmittelhaltigen Loesungen verringert oder vermieden werden kann. In Teil 3 wird die Wirksamkeit von Desinfektionswassen bzw Desinfektionsmatten bei der Stiefeldesinfektion und die Wirksamkeit von Durchfahrbecken bei der Desinfektion von Fahrzeugreifen anhand zweier Testkeime ueberprueft. Anschliessend werden zum Vergleich Versuche durchgefuehrt, bei denen die Stiefel zusaetzlich mit einer Buerste in der Desinfektionsmittelloesung gereinigt werden. Bei der Fahrzeugreifendesinfektion werden als Alternative zum Durchfahrbecken ein Hochdruckreinigungs- und Desinfektionsverfahren und eine automatische Reifenwaschanlage getestet.
Das Projekt "Entwicklung eines effektiven und risikoarmen bakteriellen Wirtsystems zur Herstellung rekombinanter Genprodukte mit stabilen L-Formen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ADW - Zentralinstitut für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie durchgeführt. Gesamtziel ist die Entwicklung eines effektiven und risikoarmen Wirtssystems zur Herstellung rekombinanter Genprodukte mit Hilfe bakterieller L-Formen. Die in der Arbeitsgruppe gezuechteten zellwandlosen, genetisch stabilen L-Form-Staemme von Proteus mirabilis, E coli und Bacillus subtilis eignen sich zur Herstellung rekombinanter Genprodukte und zur Untersuchung der Sekretionsmechanismen. Aufgrund ihrer gegenueber normalen Bakterien hoeheren Empfindlichkeiten stellen sie geringere Sicherheitsrisiken dar. Die Arbeitsziele des Vorhabens liegen 1) in der Untersuchung von Plasmid-Genkonstruktionen hinsichtlich Expressions- und Sekretionseffiziens in L-Formen (Peptidasen), 2) der Ermittlung genetischer und nichtgenetischer Faktoren, die die Produktsynthese (Prochymosin) beeinflussen und 3) einer Untersuchung von Ueberlebensraten ausserhalb geschlossener Systeme sowie toxischer und pathogener Eigenschaften von L-Form-Staemmen.