In archivierten Blatt- und Nadelproben der Umweltprobenbank des Bundes wurden die Gehalte der persistenten und mobilen Substanz Trifluoracetat (TFA), dem Anion der Trifluoressigsäure, bestimmt. Die Messmethode wird beschrieben und validiert. Die TFA-Gehalte liegen überwiegend im zwei- bis dreistelligen µg/kg-Bereich (bezogen auf Trockengewicht), wobei die Blätter der Pyramidenpappel mit 1000 µg/kg die höchsten TFA-Gehalte aufweisen. Für beide Standorte der Pyramidenpappel und drei der vier Standorte der Rotbuche ergab sich ein statistisch signifikanter Anstieg TFA-Konzentration innerhalb des Untersuchungszeitraums von 1989 bis 2020. Auch die Ergebnisse für Nadelproben deuten auf einen Anstieg hin. Veröffentlicht in Texte | 177/2021.
Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) mit ihren Bereichen Bank für Umweltproben und Bank für Humanproben ist eine Daueraufgabe des Bundes unter der Gesamtverantwortung des Bundesumweltministeriums sowie der administrativen und fachlichen Koordinierung des Umweltbundesamtes. Es werden für die Bank für Umweltproben regelmäßig Tier- und Pflanzenproben aus repräsentativen Ökosystemen (marin, limnisch und terrestrisch) Deutschlands und darüber hinaus für die Bank für Humanproben im Rahmen einer Echtzeitanalyse Blut-, Urin-, Speichel- und Haarproben studentischer Kollektive gewonnen. Vor ihrer Einlagerung werden die Proben auf eine Vielzahl an umweltrelevanten Stoffen und Verbindungen (z.B. Schwermetalle, CKW und PAH) analysiert. Der eigentliche Wert der Umweltprobenbank besteht jedoch in der Archivierung der Proben. Sie werden chemisch veränderungsfrei (über Flüssigstickstoff) gelagert und somit können auch rückblickend Stoffe untersucht werden, die zum Zeitpunkt ihrer Einwirkung noch nicht bekannt oder analysierbar waren oder für nicht bedeutsam gehalten wurden. Alle im Betrieb der Umweltprobenbank anfallenden Daten und Informationen werden mit einem Datenbankmanagementsystem verwaltet und aufbereitet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die biometrischen und analytischen Daten, das Schlüsselsystem der UPB, die Probenahmepläne, die Standardarbeitsanweisungen (SOP) zu Probenahme, Transport, Aufbereitung, Lagerung und Analytik und die Lagerbestandsdaten. Mit einem Geo-Informationssystem werden die Karten der Probenahmegebiete erstellt, mit denen perspektivisch eine Verknüpfung der analytischen Ergebnisse mit den biometrischen Daten sowie weiteren geoökologischen Daten (z.B. Daten der Flächennutzung, der Bodenökologie, der Klimatologie) erfolgen soll. Ausführliche Informationen und eine umfassende Datenrecherche sind unter www.umweltprobenbank.de abrufbar.
Dieser Bericht beschreibt die Gehalte und zeitliche Entwicklungen der persistenten und mobilen Substanz Trifluoracetat (TFA), dem Anion der Trifluoressigsäure, in archivierten pflanzlichen Proben der Umweltprobenbank des Bundes. Die erhobenen Zeitreihen der TFA-Gehalte umfassen den Zeitraum von 1989 bis 2020. Der Bericht beschreibt zudem die analytische Methode zur Quantifizierung von TFA in den untersuchten pflanzlichen Matrices und gibt Angaben zur Methodenperformance. Die TFA-Gehalte untersuchter Blatt- und Nadelproben bewegten sich überwiegend im zwei- bis dreistelligen (mikro)g/kg-Bereich (bezogen auf das Trockengewicht). Proben unterschiedlicher Standorte derselben Baumart lagen jeweils in einem ähnlichen Konzentrationsbereich. Die höchsten TFA-Gehalte (bis zu ca. 1000 (mikro)g/kg Trockengewicht) wurde in Proben der Pyramidenpappel gefunden. Für beide Standorte der Pyramidenpappel und für drei der vier untersuchten Standorte der Rotbuche konnte ein statistisch signifikanter Anstieg der TFA-Gehalte innerhalb des Untersuchungszeitraums festgestellt werden. Die Ergebnisse der Nadelproben deuten ebenfalls auf einen Anstieg der TFA-Gehalte hin, wenngleich für diese, aufgrund der geringen Anzahl von Proben, keine statistische Trendbetrachtung möglich war. Quelle: Forschungsbericht
Pyramidenpappel Säulenpappel Spitzpappel Italienische Pappel wissenschaftlicher Name: Populus nigra 'Italica' Erläuterung: Ein typischer Laubbaum in ballungsraumnahen Ökosystemen und Indikator zur Charakterisierung der Immissionssituation einer Vegetationsperiode.
Trifluoroacetate (TFA) is a highly mobile and persistent compound that occurs ubiquitously in the environment. Results from previous studies suggested an increase in the atmospheric deposition of TFA in the Northern Hemisphere starting in the 1990s. Due to its physicochemical properties, TFA can be efficiently taken up and accumulated by vascular plants. Consequently, plants could serve as a biomonitoring tool to evaluate the presence of TFA in the terrestrial environment. This is the first study which describes the concentrations and temporal trends of TFA in biota by analyzing archived leaf samples of various tree species from the German Environmental Specimen Bank (observation period: 1989-2020). Samples from different locations of the same species were each in a similar concentration range. The highest concentrations (up to ca. 1000 mikrog/kg dry weight) were found in Lombardy poplar (Populus nigra "Italica") leaves. A statistically significant positive trend in the TFA concentration within the study period was found for most species/sites, which is likely the result of both bioaccumulation as well as increasing emissions of gaseous TFA precursors over the last three decades. These results contribute to the current discussion on the regulation of per- and polyfluoroalkyl substances (PFAS) to protect human and environmental health. Quelle: www.pubs.acs.org
Das Areal reicht im Norden von Dänemark und Schweden und im Süden von Sizilien über den Balkan bis weit in den Osten über die europäischen Grenzen hinaus. Die Art erreicht mit den isolierten Funden in Deutschland ihre westliche Verbreitungsgrenze. Nachsuche und Wiederfunde in Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die Angabe von Trends ist nicht möglich. Hier handelt es sich um den Wiederfund einer Reliktart am westlichen Arealrand. Der Fundort in Sachsen-Anhalt, an dem die Art in Deutschland wieder nachgewiesen werden konnte, hat keinen konkreten Flächenschutz. Er liegt am Rande eines FFH- und Landschaftsschutzgebietes. Die Fundstelle, 20 qm einer Windschutzhecke in direkter Nachbarschaft zu einer aufgegebenen Streuobstwiese, einem Halbtrockenrasen und einer intensiv genutzten Ackerfläche, ist sehr kleinflächig. In dieser Hecke stehen drei alte Pyramidenpappeln, die zusammenzubrechen drohen. Es ist zu vermuten, dass das Vorkommen von X. lativentris dort am Boden mit den Pappeln und ggf. wie bei der Schwesterart X. formicetorum mit dort vorhandenen Ameisenkolonien assoziiert ist. Durch einen erfolgten Besitzerwechsel droht die Fläche in intensive Bewirtschaftung genommen zu werden, was ein Fällen der Pappeln mit sich bringen würde. Trotz intensiver Nachsuche in der unmittelbaren und weiteren Umgebung der Fundstelle konnten keine weiteren Nachweise der Art geführt werden. Der Fundort in Sachsen ist recht ähnlich charakterisiert. Er liegt am Rande einer Wiederaufforstungsfläche, umgeben von intensiv genutzen Äckern. Wiederfund für Deutschland: 1999, nach über 50 Jahren ( Jung 2009). Péricart (1972) gibt Funde aus dem Harz und von Borkum an, die er selbst nicht geprüft hat. Hätte in der Vorgängerliste in Kategorie 0 geführt werden müssen. Aus Niedersachsen liegen keine gesicherten Nachweise für die alten Meldungen vor.
Das Projekt "Untersuchungen zu Vorkommen und Wirkung von polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen als Ergaenzung zu den Immissionsmessungen des Landes Sachsen-Anhalt (LUESA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, Sektion Umweltmikrobiologie durchgeführt. Wegen des hohen kanzerogenen Potentials einiger ihrer Vertreter ist den PAH eine besondere Bedeutung beizumessen. Um moeglichst viele Standorte in Routinemessprogramme einzubeziehen, sollten mit dem Projekt die Messungen des lufthygienischen Ueberwachungssystems Sachsen-Anhalt (LUeSA) erweitert werden. Ziel der Arbeiten war insbesondere die Erfassung und Bewertung der raeumlichen Differenzierung der PAH-Belastung mit Hilfe von Wirkungsuntersuchungen an der Pyramidenpappel sowie Ableitung von Beziehungen zur Belastung von Nahrungs- und Futterpflanzen. Weiterhin wurden methodische Beitraege zur Erfassung der PAH-Belastung mit Hilfe von Passivsammlern geleistet.
Das Projekt "Langzeittrends für Trifluoressigsäure in terrestrischen Umweltproben: Untersuchung von Pflanzenproben der Umweltprobenbank des Bundes (UPB) auf Trifluoressigsäure" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein - Technologiezentrum Wasser (TZW) durchgeführt. Dieser Bericht beschreibt die Gehalte und zeitliche Entwicklungen der persistenten und mobilen Substanz Trifluoracetat (TFA), dem Anion der Trifluoressigsäure, in archivierten pflanzlichen Proben der Umweltprobenbank des Bundes. Die erhobenen Zeitreihen der TFA-Gehalte umfassen den Zeitraum von 1989 bis 2020. Der Bericht beschreibt zudem die analytische Methode zur Quantifizierung von TFA in den untersuchten pflanzlichen Matrices und gibt Angaben zur Methodenperformance. Die TFA-Gehalte untersuchter Blatt- und Nadelproben bewegten sich überwiegend im zwei- bis dreistelligen ÎÌg/kg-Bereich (bezogen auf das Trockengewicht). Proben unterschiedlicher Standorte derselben Baumart lagen jeweils in einem ähnlichen Konzentrationsbereich. Die höchsten TFA-Gehalte (bis zu ca. 1000 ÎÌg/kg Trockengewicht) wurde in Proben der Pyramidenpappel gefunden. Für beide Standorte der Pyramidenpappel und für drei der vier untersuchten Standorte der Rotbuche konnte ein statistisch signifikanter Anstieg der TFA-Gehalte innerhalb des Untersuchungszeitraums festgestellt werden. Die Ergebnisse der Nadelproben deuten ebenfalls auf einen Anstieg der TFA-Gehalte hin, wenngleich für diese, aufgrund der geringen Anzahl von Proben, keine statistische Trendbetrachtung möglich war.
Freeling, Finnian; Scheurer, Marco; Koschorreck, Jan; Hoffmann, Gabriele; Ternes, Thomas A.; Nödler, Karsten Environ Sci Technol Lett , 9 (2022), 400-405, online 18. April 2022 Abstract Trifluoroacetate (TFA) is a highly mobile and persistent compound that occurs ubiquitously in the environment. Results from previous studies suggested an increase in the atmospheric deposition of TFA in the Northern Hemisphere starting in the 1990s. Due to its physicochemical properties, TFA can be efficiently taken up and accumulated by vascular plants. Consequently, plants could serve as a biomonitoring tool to evaluate the presence of TFA in the terrestrial environment. This is the first study which describes the concentrations and temporal trends of TFA in biota by analyzing archived leaf samples of various tree species from the German Environmental Specimen Bank (observation period: 1989–2020). Samples from different locations of the same species were each in a similar concentration range. The highest concentrations (up to ∼1000 μg/kg dry weight) were found in Lombardy poplar (Populus nigra ‘Italica’) leaves. A statistically significant positive trend in the TFA concentration within the study period was found for most species/sites, which is likely the result of both bioaccumulation as well as increasing emissions of gaseous TFA precursors over the last three decades. These results contribute to the current discussion on the regulation of per- and polyfluoroalkyl substances (PFAS) to protect human and environmental health. doi: 10.1021/acs.estlett.2c00164
Planungsphase Die Straße Unter den Eichen und der südlichste Abschnitt der Schloßstraße ist Teil der Bundesstraße 1, die Potsdam mit Berlin verbindet. Die geplante Baumaßnahme betrifft den Abschnitt zwischen Wolfensteindamm und Thielallee mit einer Länge von 2,8 km und befindet sich im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Es ist vorgesehen die B1 in diesem Bereich grundhaft zu erneuern. Die Straße ist entsprechend dem Bestand des übergeordneten Straßennetzes des Stadtentwicklungsplans Verkehr mit Stand vom Dezember 2017 in der Stufe I (großräumige Straßenverbindung) eingestuft und wird auch zukünftig gemäß Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030 beibehalten. Die Straße Unter den Eichen nimmt eine essentielle Rolle für den Großraum- und Schwertransport (Verbindungsfunktion, Anschlussstelle BAB 103) ein. Verschiedene Buslinien bedienen mehrere Haltestellen in regelmäßigen Abständen auf der Busstrecke im Vorrangnetz. Das Vorhaben Der Bau Zahlen und Daten Die Straße Unter den Eichen hat ihren Ursprung als Reit- und Fahrweg und wurde 1792 im Auftrag von König Friedrich Wilhelm II als erste befestigte Chaussee Preußens (Steinbahn) ausgebaut. Anfangs war die Allee mit Pyramidenpappeln bepflanzt, die 1880 durch die namensgebenden Eichen ersetzt wurden. Während Straßenbaumaßnahmen in den Zwanziger Jahren wurde die alte Chaussee mit ihrem Baumbestand, der in weiten Teilen bis heute erhalten geblieben ist, zum Mittelstreifen umfunktioniert und die Straße rechts und links davon angelegt. Der gesamte zu planende Bereich ist heute durch einen inhomogenen Querschnitt gekennzeichnet. Im größeren Teil des Streckenabschnittes verläuft die Fahrbahn zweibahnig mit vier – bis sechs Spuren. Zusätzlich wird die Habelschwerdter Allee mit einem Trogbauwerk unterquert. Zwischen Wildenowstraße und Am Fichtenberg, südlich vom Botanischen Garten, verläuft die Fahrbahn einbahnig. In Teilbereichen verlaufen parallel zur B1 Anliegerstraßen, die durch einen Grünstreifen von der B1 abgegrenzt sind und den Anwohnern zum Parken dienen. Zusätzlich befinden sich auf der gesamten Länge Bushaltestellen, die durch die Buslinien 188, N88, 101 und M48 bedient werden. Prägend sind auch die straßenbegleitenden Eichen, deren Zustand und Erhalt in der Planung geprüft und berücksichtigt werden. Neben dem nördlich liegenden Botanischen Garten besteht die Randbebauung im restlichen Bereich hauptsächlich aus Wohn- und Gewerbeeinheiten. Derzeit besteht auf beiden Seiten ein Gehweg sowie ein separater Radweg. Der nördliche Radweg ist allerdings aufgrund des schlechten Zustands in einem Abschnitt auf 600 m Länge auf die Fahrbahn verlegt worden. Der gesamte o.g. Bereich der B1 soll grundhaft erneuert und in diesem Zuge entsprechend Berliner Mobilitätsgesetz beidseitig mit Geh- und Radweg ausgestattet werden. Ziel des gesamten Vorhabens ist es, die Nutzungsansprüche aller Verkehrsteilnehmer gerechter zu verteilen und untereinander verträglicher zu gestalten. Im Vordergrund steht dabei eine verbesserte Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden. Aktuell befindet sich das Vorhaben in der Vorplanungsphase, in der verschiedene Varianten eingehend analysiert werden, um abschließend eine Vorzugsvariante auszuwählen. Voraussichtliche Bauzeit: noch in Planung Ein Baubeginn ist noch nicht bekannt. Erst mit Festlegung einer Vorzugsvariante kann der Umfang und die Dauer der Baumaßnahme eingeschätzt werden.