Das Projekt "Untersuchungen zu Käfer-Folgeschäden im Bereich von Sturmflächen durch 'Lothar'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Im Rahmen des Borkenkäfer-Monitorings sollen mehrere Sturm-Großflächen der Baumarten Fichte und Tanne mit unterschiedlichen Aufarbeitungszeitpunkten und Aufarbeitungsvarianten verglichen werden: ohne Aufarbeitung (natürliche Sukzession), konventionelle motormanuelle Aufarbeitung und vollmechanisierte Aufarbeitung durch Vollernter. Das Monitoring soll die Folgeschäden durch forstwirtschaftlich relevante Käferarten erfassen. Dazu gehören vor allem rinden- und holzbrütende Borkenkäfer (Buchdrucker, Kupferstecher, Krummzähniger Tannenborkenkäfer), aber auch andere Käferarten wie Bockkäfer und Rüsselkäfer.
Das Projekt "Faunistische Untersuchungen zu kennzeichnenden Arten der FFH Lebensraumtypen:ERfassung und bewertungder Vorkommen kennzeichnender Arten der FFH-LRT in FFH-Gebieten Sachsen-Anhalt: Rüsselkäfer (Curculionidae)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biologie , Mikrobiologie durchgeführt. Der Huy ist in Sachsen-Anhalt als Modellregion zur Erfassung und Bewertung von Vorkommen kennzeichnenden Arten bestens geeignet. Seine Insellage, Strukturierung und die spezielle Fauna und Flora sind einzigartig und für Forschungen (gezielte faunistische Erhebungen) ausgewiesen. Besonders für Arten der Pionier- und Trockenstandorte besitzen die Untersuchungsflächen einen hohen ökologischen wert. Unter den Rüsselkäfern finden sich darunter allein 86 Arten, die in der Roten Liste Sachsen-Anhalts stehen. Gefährdungen drohen den Arten vor allem durch nutzungsbedingteBeeinträchtigungen oder Veränderungen ihrer Habitate.
Das Projekt "Untersuchungen zur Lebensweise des holzbohrenden Rüsselkäfers Pentarthrum huttoni (Coleoptera: Curculionidae) als Grundlage für die Entwicklung eines Integrated Pest Managements - Konzepts für die Wiener Michaelergruft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz durchgeführt. Der im April 2005 erstmals für Österreich nachgewiesene holzbohrende Rüsselkäfer Pentarthrum huttoni (Halmschlager et al. 2007) wurde als Verursacher für den rapiden Verfall von historisch wertvollen Holzsärgen aus dem 17. u. 18. Jh. in der Wiener Michaelergruft identifiziert. Eine Beteiligung anderer holzzerstörender Insekten, die durch ähnliche Schadbilder charakterisiert sind (wie z.B. Anobium punctatum, Nagekäfer) kann auf Grund bisheriger Analysen ausgeschlossen werden. Somit könnte ein sehr material- und umweltschonender Ansatz zur Bekämpfung des Käfers angewendet werden: Berichten und Beobachtungen aus der Praxis zufolge, tritt P. huttoni nämlich nur an feuchtem bis nassen Holz auf oder befällt vorzugsweise solches, das bereits von Braunfäulepilzen besiedelt ist. Grundlegende Daten über die Ansprüche, die der Käfer an die Umgebung und sein Brutmaterial stellt, fehlen jedoch gänzlich. Diese wären aber dringend notwendig, um eine Bekämpfung des Insektes im Sinne eines Integrierten Pest Management -Verfahrens (IPM) durchzuführen. Im Zuge des vorliegenden Projekts soll daher der Einfluss der wesentlichen Kardinalwerte (Temperatur, Substratfeuchte) auf die Entwicklung des Käfers bestimmt werden, um so dessen Vitalbereich abgrenzen zu können. Diese Untersuchungen müssen unter kontrollierten Bedingungen im Labor erfolgen. An Hand der Ergebnisse der Laborversuche sowie eines parallel laufenden Monitorings des Käferauftretens und der derzeitigen Entwicklungsbedingungen in der Gruft (Käferfänge in Barber- und Klebefallen, Bohrmehlkontrollen; Temperatur- und Luftfeuchtebedingungen; Substratfeuchte) sollen dann die Bedingungen für das Raumklima und/oder für das Brutmaterial des Rüsselkäfers so verändert werden, dass eine Entwicklung nicht mehr möglich ist. Durch die mittlerweile eingeleitete Entfeuchtung konnte die Luftfeuchtigkeit, die zu Beginn der Maßnahmen ganzjährig stets nahe dem Sättigungspunkt lag, in der Gruft auf ca. 80 Prozent r.F. gesenkt werden. Eine weitere Absenkung auf 60 Prozent r.F. scheint aber technisch schwierig. Mittels der im Labor ermittelten bionomischen Daten können die Schwellenwerte für die Entwicklung von P. huttoni bestimmt und somit die Frage der Notwendigkeit zusätzlicher technischer Maßnahmen geklärt werden.