Das Projekt "Baukultur in ländlichen Räumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Perspektive statt Abgesang: Der ländliche Raum ist längst nicht mehr nur ein Raumtypus der Landwirtschaft, des Tourismus oder der Naherholung; ihm werden wichtige Funktionen wie die Bereitstellung von Ressourcen zugeordnet und er befindet sich in ständiger Dynamik. Er hat ein multifunktionales Potenzial und die Identifikation spezifischer Raumpotenziale und Entwicklungsoptionen ländlicher Räume, die für die Gesellschaft wichtig sind, stellt sich als eine wichtige Aufgabe dar. Und genau an diese gesamtgesellschaftliche Relevanz ländlicher Regionen versucht unser Verständnis von Baukultur anzuknüpfen. Denn in den zahlreichen Auseinandersetzungen zum ländlichen Raum spielt Baukultur als Qualitätskriterium, welches sich wiederum positiv auf das Leben auf dem Land auswirken kann, kaum eine Rolle. Ausgangslage: In Bezug auf Baukultur spielte der ländliche Raum in den letzten Jahrzehnten jedoch eher eine untergeordnete Rolle. Es gibt zwar zahlreiche Aktivitäten und Studien zum ländlichen Raum; Baukultur als Qualitätskriterium kommt darin aber nur selten vor. Inwieweit Entscheidungsträger in der kommunalen Verwaltung bzw. Akteure aus Architektur, Planung oder auch aus der Bürgerschaft in ländlichen Gemeinden die Gestaltung der gebauten Umwelt als Aufgabe wahrnehmen, wurde bislang nur wenig erforscht. Denn, auch wenn der ländliche Raum ein genauso komplexes Arbeitsfeld ist, widmen sich die Planungsdisziplinen vor allem den Städten und Ballungsräumen. Ungewöhnliche und vorbildhafte Entwicklungsprozesse in ländlichen Gemeinden werden hingegen nur selten publiziert und analysiert. Die Auseinandersetzung erschöpft sich oft darin, die Erhaltung der historischen Bausubstanz zu fordern, regionalistische Gestaltungsprogramme durchzusetzen oder die Banalität der aktuellen Bauproduktion zu kritisieren, ohne nach deren Hintergründen zu fragen. Ziel: Das Ziel war, das baukulturelle Potenzial in Deutschlands ländlichen Räumen zu erforschen. Konkret bestand das Vorhaben darin, beispielhaft Baukulturgemeinden im gesamten Bundesgebiet zu identifizieren (die eine ganzheitliche Sicht von Baukultur teilen) und ihre konkreten Strategien aufzuzeigen. Gemeinden, in denen also nicht nur der Hauptplatz neu gepflastert und mit Blumenschmuck ausgestattet wurde, sondern die sich auch dafür interessieren, was an ihren Rändern passiert, wie mit ihren Baulandressourcen umgegangen wird, und die mit der erforderlichen Professionalität an Planungsprozesse und deren Beauftragung herangehen. Im Vordergrund der Analyse stand dabei nicht das einzelne Bauprojekt, sondern die Gesamtheit der Entwicklung der jeweiligen Dörfer und Kleinstädte und die Vermittlung des jeweiligen Kontexts, in dem sie operieren. Eine zentrale These war dabei, dass Baukultur einen wichtigen Baustein in der Entwicklung offener zukunftsfähiger Konzepte im Umgang mit den ländlichen Räumen darstellen kann, die auch den sozialen Zusammenhalt der Bevölkerung fördert. (Text gekürzt)
Das Projekt "Analyse der Ergebnisse des ESPON-Programms 2006 - Aussagen und Bedeutung für Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung e.V. durchgeführt. Das ESPON-Programm 2006 diente der politiknahen Beobachtung europäischer Raumentwicklung und Raumentwicklungspolitik sowie der Etablierung eines europaweiten Forschungsnetzwerkes. Dieses hatte das Ziel, für verschiedene raumrelevante Themen grenzüberschreitende, gemeinsame Forschungsansätze zu entwickeln und zu realisieren. Die vorliegende Betrachtung zielt darauf ab, die dort erarbeiteten Ergebnisse aus der nationalen, deutschen Perspektive auszuwerten und so aufzubereiten, dass sie von zusätzlichem Nutzen für die deutschen Akteure sind. Zielsetzung: Die Analyse sollte somit mehreren Anforderungen gerecht werden: Es galt die Ziele und Strategien der deutschen Raumordnungspolitik mit jenen der europäischen Ebene, insbesondere der Territorialen Agenda, in Beziehung zu setzen. Die deutschen Leitbilder der Raumordnung und die Prioritäten der Territorialen Agenda stellten somit den thematischen Rahmen für die Betrachtung des ESPON-Programms 2006 aus deutscher Perspektive. - Die Analyse der Ergebnisse des ESPON-Programms 2006 dienten dem besseren Verständnis der ESPON Ergebnisse aus deutscher Sicht. Dieses Verständnis war die Grundlage für die effektive Nutzung der erzielten ESPON Ergebnisse auf den unterschiedlichen Ebenen deutscher Raumentwicklungspolitik, von Verwaltung und Wissenschaft. Die in der Analyse erlangten Erkenntnisse waren somit auch den relevanten Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft in jeweils geeigneter Form nahe zu bringen. - Außerdem war das Herunterbrechen der europäischen ESPON Ergebnisse auf die nationale Ebene mit einer Perspektivenerweiterung verbunden. So zeigte sich immer wieder, dass das komparative Nebeneinander von Forschungserkenntnissen verschiedener räumlicher Ebenen dazu beiträgt, räumliche Interaktionen und Potenziale besser zu erkennen und Abläufe räumlicher Interventionen ex-post wie a priori besser einschätzen zu können. Diese Perspektivenerweiterung wurde erreicht, indem die Analyse gezielt der Frage der Einordnung der deutschen Städte und Regionen im europäischen Kontext nachgeht. Durch diese Betrachtungsweise gewinnen die ESPON Ergebnisse an Bedeutung, da sie auch für die nationalen räumlichen Strategien neue Impulse auslösen können. - Mit der Analyse der Ergebnisse des ESPON-Programms 2006 aus deutscher Perspektive verbunden ist außerdem eine Bewertung desselben. Die Zusammenführung der deutschen und europäischen raumentwicklungspolitischen Zielsetzungen mit den bisherigen ESPON Ergebnissen erlaubt die Identifizierung von thematischen Lücken und räumlichem Forschungsbedarf. Auf dieser Basis konnten fundierte Lehren für das ESPON-Programm 2013 gezogen werden.
Das Projekt "Reform der Zentrale-Orte-Konzepte in den Ländern und Folgen für Siedlungsstruktur und Daseinsvorsorge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von plan + risk consult - Prof. Dr. Greiving & Partner Ingenieurgesellschaft für Raumplanung und Umweltforschung durchgeführt. Die Leitbilder und Handlungsstrategien zur Raumentwicklung von Deutschland der Ministerkonferenz für Raumordnung von 2006 und ihre Aktualisierung und Fortschreibung 2013 bestätigen die bedeutende Rolle des Zentrale-Orte-Konzepts für die Sicherung der Daseinsvorsorge in der Fläche, fordern aber auch seine Anpassung an demografische Trends und realisierte Verwaltungsstrukturreformen. Um Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Zentralen-Orte-Konzepte der Länder aussprechen zu können, ist zunächst eine Analyse des Status Quo notwendig. Ausgangslage: Im Laufe der Jahrzehnte haben sich aus den durch die MKRO Ende der 1960er Jahre bundeseinheitlich definierten Zentrale-Orte-Klassen unterschiedliche Steuerungsansätze entwickelt. Die von den Bundesländern zur Umsetzung ihrer Raumentwicklungsstrategien jeweils verfolgten Ausweisungsansätze Zentraler Orte, ihre Definitionen und Normen, die Abgrenzung ihrer Verflechtungsbereiche, ihre Ausstattungskataloge, aber auch ihre Bindungswirkungen für die verschiedenen Fachplanungen unterscheiden sich heute erheblich voneinander. Ziel: Vor diesem Hintergrund war es Ziel des Projektes zunächst den Status Quo der Zentrale-Orte-Konzepte in den Ländern zu analysieren und darzustellen, um auf dieser Basis Empfehlungen zu ihrer Weiterentwicklung abzuleiten.
Das Projekt "Die deutsche Hafenentwicklung an der Nord- und Ostseeküste und ihr raumordnerischer Handlungsbedarf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik W-8 durchgeführt. Der Güterumschlag in deutschen Seehäfen steigt im Zuge der fortschreitenden Globalisierung trotz kurzfristigen Rückgangs infolge der Wirtschaftskrise deutlich an. Dieser Wachstumsprozess stellt die Häfen vor zahlreiche Herausforderungen. Zum Beispiel müssen wachsende Flächenbedarfe von Hafenwirtschaft und Verkehr mit den Ansprüchen anderer Nutzungen vereinbart werden. Im Rahmen des Projektes wurde der raumordnerische Handlungsbedarf für die Hafenentwicklung formuliert und das Integrierte Küstenzonenmanagement (IKZM) im Hinblick auf die Hafenentwicklung weiter entwickelt. Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung ist der Güterumschlag der deutschen Seehäfen in den letzten Jahren rasant angestiegen. Für die kommenden Jahre wird - trotz Rückgangs infolge der Wirtschaftskrise - ein weiter anhaltendes Wachstum prognostiziert. Das stellt die Hafenentwicklung vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Um die wachsenden Umschlagmengen abwickeln zu können, ist ein weiterer Ausbau der Hafeninfrastruktur erforderlich. Das Wachstum des Seeverkehrs führt zu einem hohen Verkehrsaufkommen sowohl im unmittelbaren Hafenumfeld als auch im Hafen-Hinterlandverkehr auf Straße, Schiene und Bundeswasserstraßen. Dieses Verkehrsaufkommen begründet einen weiteren Ausbaubedarf der Verkehrsinfrastruktur in den Häfen und im Hinterland, wodurch Abstimmungen mit anderen Nutzungen erforderlich werden. Der Verkehr und die Umschlagsaktivitäten beanspruchen Fläche, verursachen Lärm und andere Emissionen, die Konflikte mit anderen Nutzungen erzeugen. Die geplanten Vertiefungen von Elbe und Weser berühren sensible ökologische Fragen wie auch das Thema Deichsicherheit. Ziel des Forschungsprojekts war einerseits, ökonomische, ökologische und soziale Wechselwirkungen und daraus resultierende mögliche Konfliktfelder bei Häfen unterschiedlicher Größe zu identifizieren um den raumordnerischen Handlungsbedarf für eine nachhaltige Hafenentwicklung, insbesondere in Bezug auf Flächen und Verkehr, zu formulieren. Darüber hinaus war die generelle Eignung des IKZM für die Hafenentwicklung zu klären. Forschungsleitende Fragen waren: - Wie stellt sich die Güterverkehrsentwicklung insgesamt und in den Nord- und Ostseehäfen dar? - Welche wirtschaftliche Bedeutung (insbesondere Wertschöpfung und Arbeitsplätze) ist mit dieser Entwicklung verbunden? - Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen der (ökonomischen) Hafenentwicklung mit dem Verkehrssystem sowie mit den ökologischen und sozialen Teilsystemen einer nachhaltigen Raumentwicklung? - Welcher Handlungsbedarf leitet sich daraus für eine nachhaltige Raumentwicklungspolitik ab? - Welche Rahmen- und Umsetzungsbedingungen sind dabei zu beachten? - Wie ist ein entsprechender IKZM-Prozess zu gestalten? - Welche Grenzen hat ein (deutsches) IKZM für eine geordnete Raumordnungspolitik bzw. welcher flankierenden - ggf. auch grenzüberschreitenden - Instrumente und Konzepte bedarf sie? (Text gekürzt)
Das Projekt "30 ha Ziel realisiert Konsequenzen des Szenarios Flächenverbrauchsreduktion auf 30 ha im Jahr 2020 für die Siedlungsentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GWS Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung mbH durchgeführt. Die Formulierung des 30-ha-Ziels in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2002 hat eine verstärkte wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung zu Fragen eines nachhaltigen Umgangs mit Flächen initiiert. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Szenarien zur Flächeninanspruchnahme 2020 entwickelt, um zu ermitteln, welche raum- und siedlungspolitischen Konsequenzen sich aus der Realisierung des 30-ha-Ziels im Jahr 2020 ergeben könnten. Ausgangslage: Das 30-ha-Ziel der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sieht vor, die tägliche Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke von 129 ha im Jahr 2000 auf 30 ha im Jahr 2020 zu reduzieren. Im politischen Raum löst diese Strategie sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Befragungen zeigen außerdem, dass nur eine Minderheit von Experten die Erreichung des Ziels für realistisch erachtet. Während es auf umweltpolitischer Seite gleichwohl breite Zustimmung gibt, mangelt es andererseits nicht an kritischen Stimmen: Im Fall einer tatsächlichen Verknappung von Bauland warnen Kritiker vor Boden- und Mietpreissteigerungen sowie vor negativen wachstums- und beschäftigungspolitischen Implikationen. Das 30-ha-Ziel bedinge eine breite Verknappung von Bauland; neben der lokal empfundenen Knappheit und den räumlich unterschiedlich ausgeprägten Verzichtskosten. Befürchtet werden auch eine übermäßige Einschränkung der kommunalen Entwicklungsspielräume und eine strukturpolitische Benachteiligung des ländlichen Raumes. Aktuelle Beobachtungen belegen, dass die Bautätigkeit schon jetzt auf historisch niedrigem Niveau liegt und die Flächenneuinanspruchnahme durch Siedlungs- und Verkehrsfläche (SuV) bereits stark rückläufig ist. Im alten Bundesgebiet wurde 2008 mit 'nur' 61 ha täglich die niedrigste Neuinanspruchnahme seit fünfzig Jahren verzeichnet. Folgende Fragen standen im Zentrum des Forschungsprojektes: - Welche räumlichen Veränderungen in Folge des 30-ha Ziels werden in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur diskutiert? - Welche Anpassungserfordernisse ergeben sich in den Regionen Deutschlands auf Grundlage verschiedener Konkretisierungen des 30 ha Ziels im Hinblick auf die zeitliche und räumliche Verteilung des Flächenausweisungsvolumens? - Wie hoch ist die zu erwartende Flächeninanspruchnahme im Jahr 2020 unter Status quo-Bedingungen? (Szenario Status quo) - Unter welchen Umständen oder Bedingungen kann das 30-ha-Ziel erreicht werden, und welche Konsequenzen hätten insbesondere Preisveränderungen (Szenario Zielerreichung)? - Welchen Einfluss nimmt die Baulandverfügbarkeit auf Preise, Bautätigkeit und Siedlungsdichte? - Welche raumordnungs- und siedlungspolitischen Konsequenzen sowie Handlungsempfehlungen lassen sich ableiten? Zielsetzung: Ziel des Forschungsprojekts war es, die möglichen Auswirkungen bei Realisierung des 30-ha-Ziels systematisch zu untersuchen.
Das Projekt "ESPON SCALES - Breakdown and capitalisation of ESPON results on different scales" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt. Hintergrund: Von September 2010 bis April 2013 arbeiteten die ESPON Contact Points (ECPs) aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweiz/Liechtenstein und Ungarn gemeinsam an dem ESPON-Projekt 'Breakdown and capitalisation of ESPON results on different scales/SCALES'. Im Rahmen dieses Projektes erarbeiteten die ECPs gemeinsam Strategien zur leichteren Anwendung von ESPON-Ergebnissen auf verschiedenen räumlichen Ebenen. Das Projekt bestand aus zwei Bausteinen: Zuerst wurden die ESPON-Ergebnisse anhand von fünf Themenfeldern jeweils im Kontext der Länder der Projektpartner reflektiert. Sie wurden basierend auf der Territorialen Agenda formuliert und decken die fünf wichtigsten Themenbereiche der europäischen Raumentwicklungspolitik ab: (1) Städte, Regionalentwicklung und Planung (2) Stadt-Land-Beziehungen (3) Erreichbarkeit, Innovation und Wirtschaft (4) Transport und Mobilität (5) Risikomanagement, Klimawandel und Kultur. Außerdem wurde der sogenannte Co-Zi-Co-Ansatz entwickelt, welcher eine 'ebenengerechte Verbreitung' der ESPON-Ergebnisse auf räumlicher Ebene erleichtern soll. Mit Hilfe dieser Methode wurden die ESPON-Ergebnisse entsprechend der fünf Themenfelder im Kontext der Länder der Projektpartner aufgegliedert. In vier themenbezogenen Seminaren und einem Abschlussseminar wurden die ESPON-Ergebnisse anhand der Themenfelder vorgestellt und mit Akteuren, Praktikern und Wissenschaftlern diskutiert. Die Hauptergebnisse des Projektes wurden in einem Endbericht veröffentlicht. Die Teile des Berichtes, welche anderen ECPs zu einer besseren Verbreitung ihrer Ergebnisse verhelfen sollen, wurden als 'Guidelines' veröffentlicht. Sie sollen die Sichtbarkeit und Verwendbarkeit der im Rahmen von SCALES erzielten Ergebnisse verbessern und anderen ECPs bei der Anwendung dieser Ergebnisse behilflich sein. Beide Dokumente sind unter 'Veröffentlichungen' zu finden.
Das Projekt "Thematische Auswertung der transnationalen Zusammenarbeit - Teil A: grünes und blaues Wachstum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Spatial Foresight Germany GmbH durchgeführt. Transnationale Zusammenarbeit ist ein wichtiges Ziel der EU-Kohäsionspolitik und kann auf unterschiedliche Weise zur Erreichung von übergeordneten europäischen Zielen beitragen. Sie unterstützt insbesondere die Umsetzung der Europa 2020-Strategie und der Territorialen Agenda 2020. In diesem Zusammenhang haben sich in den letzten Jahren zwei spezifische Wachstumsziele etabliert: grünes und blaues Wachstum. Mit dieser Studie werden Projekte der transnationalen Zusammenarbeit ausgewertet, um aufzuzeigen, wie die transnationale Zusammenarbeit zu grünem und blauem Wachstum beiträgt. Ausgangslage: Die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen des Ziels 'Europäische territoriale Zusammenarbeit' (INTERREG B) wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Im Rahmen von INTERREG B werden für europ. Herausforderungen, die gemeinsames Handeln über Staatsgrenzen und Ressorts hinweg erfordern, in einer projektorientierten Zusammenarbeit Erfahrungen ausgetauscht, erfolgreiche Arbeitsmethoden und -instrumente übertragen und Modelllösungen entwickelt. Deutschland ist in der aktuellen Förderperiode 2007-2013 in fünf transnationalen Kooperationsräumen vertreten: im Alpenraum, in Mitteleuropa, im Nordseeraum, in Nordwesteuropa und im Ostseeraum. Dieser Ansatz wird auch in der nächsten Förderperiode zwischen 2014-2020 fortgeführt, für die die INTERREG B-Programme derzeit vorbereitet werden. Zentral ist dabei der Beitrag, den die Programme zur Umsetzung der Strategie 'Europa 2020 für ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum' leisten können. Die Umsetzung der Europa 2020-Strategie kann allerdings nur gelingen, wenn die Potenziale aller Regionen einbezogen und Wachstumspotenziale entsprechend genutzt werden. Dies greift auch die Territoriale Agenda 2020 (TA 2020) auf, indem sie in sechs 'territorialen Prioritäten' die Bedeutung von raumentwicklungspolitischen Aspekten hervorhebt. Eine besondere Rolle innerhalb des nachhaltigen Wachstumsziels der Europa 2020-Strategie spielen unter anderem die Ziele des grünen und blauen Wachstums. Grünes Wachstum beschreibt Wachstum mit Nachhaltigkeitsfokus und oftmals auch Innovation im Bereich von grünen Technologien etc. Es gilt als wesentlich für eine langfristige, nachhaltige Entwicklung, aber auch für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen und Akteure in der globalen Konkurrenz. Blaues Wachstum beschreibt die Erschließung des ungenutzten Potenzials der europäischen Ozeane, Meere und Küsten für Beschäftigung und Wachstum. Die Schwerpunktbereiche für blaues Wachstum sind gemäß der EU blaue Energie, Aquakultur, Meeres-, Küsten- und Kreuzfahrttourismus, Meeresbodenschätze und blaue Biotechnologie. Mit anderen Worten: Blaues Wachstum ist die maritime Dimension der Europa 2020-Strategie. In diesem Sinne kann transnationale Zusammenarbeit bereits heute zu grünem und zu blauem Wachstum beitragen, ohne notwendigerweise die Begrifflichkeiten zu verwenden.
Das Projekt "Der Beitrag transnationaler Projekte zur Umsetzung der Territorialen Agenda der EU in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH durchgeführt. Die Territoriale Agenda der Europäischen Union formuliert thematische Prioritäten und Maßnahmen für eine nachhaltige Raumentwicklung. Das Forschungsvorhaben untersuchte anhand ausgewählter Themenfelder, welche Beiträge deutsche Städte und Regionen im Rahmen transnationaler INTERREG-Projekte für eine Umsetzung der Territorialen Agenda vor Ort und auf der nationalen und europäischen Ebene erbringen konnten und in Zukunft erwarten lassen. Anlass und Ausgangslage: Die 2007 verabschiedete Territoriale Agenda der Europäischen Union (TAEU) gibt konkrete Empfehlungen, wie durch eine integrierte Raumentwicklungspolitik die Potenziale der Regionen und Städte Europas für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung mobilisiert werden können. Unter dem Stichwort 'territoriale Governance' stellt sie die Bedeutung eines intensiven und kontinuierlichen Dialogs von Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen, Regionen, Nichtregierungsorganisationen und Fachpolitiken als wesentliche Akteure der räumlichen Entwicklung heraus. Gleichzeitig fordert die TAEU eine bessere Verzahnung von sektoralen EU-Politiken (z.B. Politik für den ländlichen Raum, Umwelt- und Verkehrspolitik, Strukturpolitik) und lokalen, regionalen und nationalen Entwicklungsstrategien in strategisch ausgerichteten, integrierten räumlichen Entwicklungsansätzen. Schließlich führt sie sechs 'territoriale Prioritäten' auf, darunter die Bereiche Innovationspolitik ('wettbewerbsfähige und innovative regionale Cluster') sowie Klimaschutz und Klimaanpassung ('transeuropäisches Risikomanagement, insbesondere zum Klimawandel'). Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG unterstützt die Europäische Union bereits seit 1996 die transnationale Zusammenarbeit von Regionen, Städten, wissenschaftlichen Einrichtungen und privaten Akteuren. In der Förderperiode 2007-2013 erfuhr INTERREG durch die Einführung des Ziels 'Europäische territoriale Zusammenarbeit' (Ziel 3) eine Bedeutungssteigerung. Rund 1,045 Mrd. EUR Fördermittel stehen in den fünf Kooperationsräumen mit deutscher Beteiligung (Alpenraum, Nordsee, Ostsee, Nordwesteuropa sowie Mitteleuropa) in der Programmperiode zur Verfügung. Aus inhaltlicher Hinsicht sind für die aktuelle Programmperiode (INTERREG IV B) maßgebliche Akzentverschiebungen zu INTERREG III B zu verzeichnen, die sich als Übergang zur projektorientierten Umsetzung strategischer Raumentwicklungspolitik charakterisieren lassen. Kooperationsprogramme und -projekte sollen nun auch einen Beitrag zur Umsetzung übergeordneter Zielvorstellungen der EU, insbesondere der Lissabon- und Göteborg-Strategien sowie der TAEU, leisten. Zielsetzung: Zielsetzung dieses MORO-Vorhabens war es, anhand ausgewählter Themenfelder zu untersuchen, welche Beiträge Städte und Regionen im Rahmen transnationaler INTERREG-Projekte für eine Umsetzung der TAEU vor Ort und auf der nationalen und europäischen Ebene erbringen konnten und in Zukunft erwarten lassen.
Das Projekt "Nahversorgung in ländlichen Räumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Department für Biologie, Zentrum Holzwirtschaft des Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei durchgeführt. Das Ressortforschungsprojekt 'Nahversorgung in ländlichen Räumen' gibt einen systematischen Überblick über aktuelle Handlungsansätze zur Sicherung der Nahversorgung und den damit verbundenen sozialen Orten in ländlichen Räumen. Die einzelnen Ansätze wurden im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf andere Räume des Bundesgebietes bewertet, woraus Schlussfolgerungen für die Raumentwicklungspolitik abgeleitet wurden. Hintergrund: Die zunehmende räumliche Konzentration im Bereich der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, wie z.B. Lebensmitteleinzelhandel, führt vielfach zu einem Rückzug aus der Fläche. Davon sind besonders dünn besiedelte Regionen und spezifische Bevölkerungsgruppen, vor allem weniger mobile Personen wie Hochbetagte, Kinder und Jugendliche, betroffen. Seit Jahren wird im Rahmen verschiedener Programme versucht, mit öffentlicher Unterstützung neue Nahversorgungskonzepte aufzubauen, die nicht nur Güter des täglichen Bedarfs anbieten, sondern zusätzlich verschiedene andere Angebote, wie z.B. Post, Lotto oder Gesundheitsdienstleistungen verknüpfen. Die Forderung der Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs in ländlichen Räumen ist als ein Teilbereich der gesellschaftlichen Diskussionen über Daseinsvorsorge, Auswirkungen des demographischen und wirtschaftlichen Wandels, Mobilität sowie ländliche Entwicklung zu verstehen. Die wohnortnahe Versorgung wird dabei nicht nur unter dem materiellen Versorgungsaspekt thematisiert, sondern zunehmend auch hinsichtlich der sozialen Bedeutung der Einkaufsstätten als Treff-, Identifikations- und Kristallisationspunkt bürgerschaftlichen Engagements. Ziele: Das Forschungsprojekt verfolgte das Ziel, einen systematischen Überblick über aktuelle Handlungsansätze zur Sicherung der Nahversorgung in ländlichen Räumen zu gewinnen. Die verschiedenen Versorgungskonzepte wurden verglichen sowie im Hinblick auf ihren Beitrag zur Nahversorgung, ihre soziale Funktion, ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit und ihre Übertragbarkeit auf andere Gebiete bewertet. Außerdem wurden entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten auf ihre Potentiale zur Sicherung der Nahversorgung hin untersucht. Daraus wurden Schlussfolgerungen für die Raumentwicklungspolitik abgeleitet.
Das Projekt "Nationale Strategien europäischer Staaten zur Anpassung an den Klimawandel aus Perspektive der Raumordnung / Raumentwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von plan + risk consult - Prof. Dr. Greiving & Partner Ingenieurgesellschaft für Raumplanung und Umweltforschung durchgeführt. Mehrere europäische Staaten haben in den vergangenen Jahren auf nationaler Ebene Strategien zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt. Diese Strategien unterscheiden sich z.T. erheblich voneinander. Ziel der Vergleichsstudie ist es, einen Überblick und eine systematische Einordnung unterschiedlicher nationaler Ansätze zur Entwicklung von Strategien zum Klimawandel aus der Perspektive der Raumordnung bzw. Raumentwicklung zu erarbeiten. Anlass und Ausgangslage: Die Rolle der Raumordnung und Raumentwicklung bei der Anpassung an den Klimawandel ist gegenwärtig von der europäischen über die nationale bis zur regionalen - und letztlich auch bis zur lokalen - Ebene Gegenstand verschiedener Studien und Modellvorhaben. Auch wenn bereits herausgearbeitet werden konnte, dass der Raumordnung eine nicht unerhebliche Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel zukommt, besteht nach wie vor eine gewisse Offenheit, was die Wahl, Weiterentwicklung und Neuentwicklung geeigneter Instrumente der Raumordnung und Raumentwicklung bezüglich der Klimaanpassung angeht. Ein Blick über die nationalen Grenzen hinweg vermag hier Anregungen für den Aktionsplan zur Deutschen Anpassungsstrategie, insbesondere aber auch für die laufenden Modellvorhaben im Rahmen der Forschungsprogramme 'Modellvorhaben der Raumordnung (MORO)' und 'Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)' zur Anpassung an den Klimawandel zu geben. Darüber hinaus wird die räumliche Dimension der Klimaanpassung auf europäischer Ebene in der Territorialen Agenda der EU thematisiert. Dort heißt es unter der territorialen Priorität 5: '(23) Gemeinsame, regionsübergreifende und integrierte Ansätze zum Umgang mit Umweltrisiken, zur Vermeidung und Minimierung von Treibhausgasemissionen sowie Strategien zum Umgang mit den regional unterschiedlichen Folgen des Klimawandels müssen erarbeitet werden. Hierzu ist die Politik des territorialen Zusammenhalts auch im Hinblick auf die Folgen regional differenzierter Anpassungsstrategien an den Klimawandel weiter zu entwickeln und zu intensivieren.' Unter der portugiesischen Ratspräsidentschaft wurde ein Arbeitsprogramm zur Umsetzung der Territorialen Agenda verabschiedet. Eine der Arbeitsgruppen (TCUM 1) befasst sich mit den Folgen des Klimawandels und möglichen vorsorglichen Anpassungsstrategien im europäischen, nationalen und regionalen Rahmen und wird von Deutschland geleitet. Für diese Arbeitsgruppe ist es von besonderem Interesse, die bestehenden nationalen Anpassungsstrategien hinsichtlich der Bedeutung, der Raumordnung geschenkt wird, zu berücksichtigen und dabei auch im Auge zu behalten, inwieweit sich die Anpassung an den Klimawandel bereits in der jeweiligen nationalen Planungspraxis widerspiegelt. Die Ergebnisse der Studie sollen somit in die Umsetzung der Territorialen Agenda der Europäischen Union als auch die laufenden MORO- und ExWoSt-Modellvorhaben zur Anpassung an den Klimawandel einfließen.
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