Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft weiter zu hoch Die Emissionen von Luftschadstoffen in Deutschland sind weiter leicht rückläufig. Das zeigt der jährliche Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) an die Europäische Kommission. Bei Schwefelverbindungen (SO2) wurde 2018 ein Rückgang von knapp -4,2 Prozent gegenüber 2017 registriert; gegenüber 1990 sind es 95 Prozent weniger. Die Stickoxid-Emissionen sind zwischen 1990 und 2018 um 59 Prozent gesunken, dennoch ist die Luftbelastung in etlichen deutschen Städten noch immer zu hoch. Die direkten Feinstaub-Emissionen gingen im gleichen Zeitraum um 55 Prozent zurück. Die Emissionen von Schwermetallen und persistenten organischen Schadstoffen (POP) bleiben 2018 relativ unverändert auf sehr niedrigem Niveau. Die Ammoniakemissionen gingen mit minus 16 Prozent gegenüber 1990 nur geringfügig zurück und verharren auch seit zehn Jahren auf mehr oder weniger gleichem Niveau. UBA -Präsident Dirk Messner drängt deshalb zu weiteren Anstrengungen: „Die Ammoniak-Emissionen sind nach wie vor deutlich zu hoch. Wir brauchen hier tiefgreifende Reformen, vor allem in der landwirtschaftlichen Praxis. Wir müssen Güllelager besser abdecken, die Fütterung optimieren und die Mineraldüngergabe anpassen. Sollte Deutschland seine Emissionen so nicht genügend senken können, müssten wir auch über Maßnahmen in der Struktur der Landwirtschaft diskutieren wie die Reduzierung der Tierbestände.“ Ammoniak entsteht vor allem in der Landwirtschaft bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und tierischer Exkremente. Es trägt als Vorläuferstoff wesentlich zum Entstehen des sog. sekundären Feinstaub bei und ist in hohem Maße für die Hintergrundbelastung mit Feinstaub verantwortlich. Besonders hohe Konzentrationen in der Umgebung von großen Tierhaltungsanlagen können die Vegetation direkt schädigen. Deutschland ist nach EU-Vorgaben verpflichtet, den jährlichen Ausstoß von Ammoniak um mindestens 5 Prozent gegenüber 2005 zu mindern. Die tatsächlichen Emissionen liegen aber regelmäßig über dem historischen Niveau und nähern sich dem Zielwert kaum. Die Emissionen schädlicher Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber sind mit 89, 58 und 76 Prozent Minderung gegenüber 1990 deutlich rückläufig, auch wenn in den letzten Jahren kaum noch Fortschritte gemacht wurden. Der Trend für persistente organische Schadstoffe zeichnet ein ähnliches Bild: Die Bandbreite reicht hier von minus 85 Prozent für Dioxine bis zu minus 53 Prozent bei den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die etwa bei der unvollständige Verbrennung von Holz oder Kohle entstehen. Historisch betrachtet lagen die großen Erfolge der Luftreinhaltung in den 1990er Jahren nach der Wiedervereinigung. Derzeit sind für viele Schadstoffe kaum noch Minderungen zu beobachten. Allerdings werden zur weiteren Minderung von Luftschadstoffemissionen bis 2030 eine Reihe von bereits beschlossenen Änderungen und Neuregelungen beitragen, darunter die 44. Bundesimmissionsschutzverordnung zur Minderung der Emissionen aus mittelgroßen Feuerungsanlagen, die Revision der Technischen Anleitung Luft, neue Vorgaben für die Abgasregulierung von Pkw im Rahmen des RDE-Verfahrens (=Real Driving Emissions) sowie zusätzliche Maßnahmen im Anlagen- und Düngerecht. Auch der bis 2038 beschlossene Kohleausstieg wird die Luftqualität verbessern. Das UBA aktualisiert und ergänzt jedes Jahr seine Berechnungen zu den Emissionen von Luftschadstoffen. Hintergrund ist die Berichterstattung im Rahmen der Genfer Luftreinhaltekonvention, mit der 1979 das Problem der grenzüberschreitenden Luftverschmutzung international angegangen wurde.
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium Deutliche Emissionsminderungen vorgeschrieben Die Jury des Umweltzeichens Blauer Engel hat am Mittwoch Kriterien für die Vergabe des Siegels an Scheitholzkaminöfen beschlossen. Damit besteht erstmals die Möglichkeit, dass sich Kaminöfen über die aktuellen gesetzlichen Vorgaben hinaus mit dem Blauen Engel zertifizieren lassen. Dies geht mit einer deutlichen Reduzierung der Schadstoffemissionen einher. Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “Der Blaue-Engel-Standard für Kaminöfen ist ein echter Fortschritt. Gerade in Regionen, wo das Heizen mit Holz besonders beliebt ist, können die Behörden somit effektiver gegen die Feinstaubbelastung vorgehen, indem beispielsweise nur noch der Betrieb von Anlagen mit dem Umweltzeichen erlaubt wird. Außerdem wird durch den Blauen Engel ein Bewusstsein dafür geschaffen, Kamine und andere Holzfeuerungen möglichst umweltfreundlich, ohne Luftbelästigung für die Nachbarschaft zu betreiben.“ Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes: „Im EU weiten Vergleich haben wir in Deutschland bereits strenge Grenzwerte für den Schadstoffausstoß bei Scheitholzkaminöfen. Mit den nun beschlossenen Anforderungen des Blauen Engels zeigen wir, dass man darüber noch hinausgehen kann. Das schiebt Innovationen in der Branche an, erleichtert den Verbrauchern und Verbraucherinnen die Orientierung und ist gut für unsere Luft.“ Die beschlossenen Vergabekriterien des Blauen Engels verlangen u.a. Maßnahmen zur Emissionsminderung für eine bessere Verbrennung mit deutlicher Reduzierung der Staub- und sonstigen Abgasemissionen gegenüber konventionellen Kaminöfen, beispielsweise durch Abscheidetechniken. Außerdem soll durch automatisierte Luftregelung ein ungünstiger Einfluss des Betreibers und Fehlverhalten weitgehend vermieden werden. So können Öfen mit dem Blauen Engel dazu beitragen, dass weniger Schadstoffemissionen aus den Privathaushalten freigesetzt werden. Die Kaminöfen durchlaufen für die Zertifizierung mit dem Blauen Engel ein erweitertes Typprüfverfahren, mit dem das reale Emissionsverhalten beim Verbrennen des Holzes besser abgebildet wird, als mit der derzeitigen Typenprüfung. Zusätzlich wurden strenge Grenzwerte für Schadstoffemissionen einschließlich Staub festgelegt. Geräte mit dem Blauen Engel müssen einen Partikelmassewert – wie der Grenzwert für Staub in der Fachsprache genannt wird – einhalten, der deutlich unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Staub-Grenzwert liegt: 15 mg/m 3 statt 40mg/m 3 . Diese Minderung kann vor allem durch den Einsatz von Partikelabscheidern erreicht werden. Der Blaue Engel für Kaminöfen fordert zum Schutz der Gesundheit erstmalig die Einführung eines Partikelanzahl-Wertes für Holzfeuerungen. Hierfür wurde ein Messverfahren entwickelt, was aus den Erfahrungen bei Verbrennungsmotoren im KFZ-Bereich speziell für die Holzverbrennung angepasst wurde. Auf dieser Grundlage wird ein Grenzwert für die Partikelanzahl von 5.000.000/cm3 vorgeschlagen, der ab 2022 eingehalten werden soll. Das Messverfahren zur Bestimmung der Partikelanzahl soll in der Übergangszeit validiert und in Ringversuchen erprobt werden. Der Blaue Engel ist ein freiwilliges Umweltzeichen, mit dem Hersteller ihre Produkte zertifizieren lassen können. Für Verbraucher und Verbraucherinnen erleichtert es die Auswahl der jeweils umweltfreundlicheren am Markt verfügbaren Produkte. Voraussetzung für die Zertifizierung der Produkte ist die Einhaltung der Vergabekriterien. Hinweis: Ergänzt am 17.12.2019 um ein Zitat von Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Die Reduzierung von Nähr- und Schadstoffen in die Gewässer ist für Deutschland nach wie vor ein wichtiges Ziel. Um die Wirkung von eintragsreduzierenden Maßnahmen überregional abschätzen zu können, wurde das Werkzeug zur bundesweiten Stoffeintragsmodellierung (MoRE) fachlich und technisch weiterentwickelt. Überregional bedeutende Maßnahmen wurden identifiziert, ausgewählte Maßnahmen implementiert und hinsichtlich ihrer eintragsmindernden Wirkung ausgewertet. Ein MoRE-Modul für die ökonomische Bewertung von Maßnahmen wurde entwickelt und umgesetzt. Nun liegt ein Instrument zur strategischen Planung von Maßnahmen zur Reduzierung von Stoffeinträgen in die Gewässer vor. Veröffentlicht in Texte | 05/2017.
Weitere Reduzierung der Schadstoffeinträge erforderlich Die Bundesregierung veröffentlichte am 10. Juni 2009 den Waldbericht. Dieser benennt Ursachen für den immer noch sehr schlechten Waldzustand und zeigt Gegenmaßnahmen auf. Die Waldzustandserhebung in Deutschland zeigt: Nach wie vor sind mehr als zwei Drittel der Waldbäume geschädigt, 26 Prozent sogar stark. Mehr als die Hälfte der Eichen weist starke Kronenverlichtungen auf. Das ist ein neuer Höchststand. Verantwortlich für den schlechten Zustand der Wälder sind verschiedene Gründe, wobei die vom Menschen verursachten Luftverunreinigungen - und hier vor allem Stickstoffverbindungen - einen besonders großen Anteil haben. Die integrierte Strategie zur Minderung der Stickstoffemissionen des Umweltbundesamtes (UBA) stellt Maßnahmen zur Verringerung der landwirtschaftlichen Stickstoffemissionen - wie etwa den sparsamen Einsatz stickstoffhaltiger Handelsdünger und stickstoffoptimierte Fütterung - als besonders wirkungsvoll und kosteneffizient heraus. Sie haben zudem deutliche Synergien: Neben dem Wald profitieren auch Gewässer und Klima. Der Waldbericht der Bundesregierung stellt die Notwendigkeit der Minderung der Luftverunreinigungen dar, insbesondere der Freisetzung von Stickstoffverbindungen, die den Zustand der Wälder negativ beeinflussen. Stickstoffverbindungen stören durch einseitige Überdüngung und Säurebildung das Nährstoffgleichgewicht in Pflanzen und Böden. Waldbäume werden dadurch anfälliger gegenüber anderen Belastungsfaktoren wie etwa klimatische Einflüsse oder Schädlingsbefall. Darüber hinaus sind Stickstoffoxide aus Industrie und Verkehr Vorläuferstoffe für bodennahes Ozon, das zu direkten Blatt- oder Nadelschäden bei Waldbäumen und Wildpflanzen führt und ihre Vitalität mindert. Wälder bedecken rund ein Drittel der Landfläche Deutschlands. Sie vollbringen für den Menschen unverzichtbare Dienstleistungen. Zu diesen gehören neben der Holzproduktion unter anderem auch die Wasserspeicherung und -filterung, der Schutz vor Hochwasser und Bodenerosion, der klimatische Ausgleich, die Funktion als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Raum für Erholung und Inspiration für den Menschen. Es droht die Gefahr, dass der Wald durch die Schadstoffeinträge seinen vielfältigen wichtigen Funktionen langfristig nicht mehr gerecht werden kann. Zum Schutz der Ökosysteme verpflichtete sich Deutschland im Rahmen der Genfer Luftreinhaltekonvention und der EU-Richtlinie über nationale Emissionsobergrenzen, den Ausstoß von Luftverunreinigungen bis 2010 deutlich zu reduzieren. Diese Ziele werden in Bezug auf Stickstoffverbindungen durch die bisher ergriffenen Maßnahmen voraussichtlich nicht erreicht. Daher hat das UBA eine integrierte Strategie zur Minderung der Stickstoffemissionen erstellt. Diese Strategie weist deutliche Synergieeffekte und somit vielfältigen Nutzen auch für andere Ökosysteme aus. Besonders hohe Emissionsminderungspotenziale bei gleichzeitiger Kosteneffizienz geeigneter Maßnahmen bestehen in der Landwirtschaft. Sie ist für mehr als die Hälfte aller Stickstoffemissionen verantwortlich. Aber auch Maßnahmen im Verkehrssektor - wie die Ausweitung der LKW-Maut auf alle LKW über 3,5 t und alle Fernstraßen und eine zügige Einführung schwerer Nutzfahrzeuge, die die EURO-VI-Norm erfüllen - sowie weitere Emissionsminderungen bei der Stromproduktion in Großfeuerungsanlagen, tragen zu verringerten Einträgen gasförmiger und gelöster Stickstoffverbindungen in die Ökosysteme bei. Von solchen Maßnahmen profitieren nicht nur die deutschen Wälder, sondern auch unsere Binnen- und Küstengewässer sowie das Klima . 16.06.2009
Die Verminderung des Energieverbrauchs, die Vermeidung von Schadstoffen und Abfall sowie die Kreislaufführung sind wichtige Ziele des Umweltschutzes. Der Leitfaden unterstützt bei der Beschaffung von Staubsaugern, die sich durch einen geringen Energieverbrauch, eine hohe Staubaufnahme, geringe Staub- und Geräuschemissionen, die Verwendung umweltschonender Materialien sowie eine langlebige und recyclinggerechte Konstruktion auszeichnen. Er basiert auf den Kriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für Staubsauger (DE-UZ 188, Ausgabe Januar 2020). Veröffentlicht in Leitfäden und Handbücher.
Art 1 Diese Richlinie bezweckt die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (...). Sie sieht Maßnahmen zur Vermeidung und, sofern dies nicht möglich ist, zur Verminderung der Emissionen (...) in Luft, Wasser und Boden - darunter auch den Abfall betreffende Maßnahmen - vor, um unbeschadet (...) der sonstigen einschlägigen Gemeinschaftsbestimmungen ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt zu erreichen.
Am 20. Mai 2015 haben sich die EU-ParlamentarierInnen gegen eine Ausnahmenregelung zu dem giftigen Metall Cadmium ausgesprochen. Bei 618 Ja-Stimmen gab es nur 33 Gegenstimmen und 28 Enthaltungen. Die EU-Kommission wollte den Einsatz von Cadmium in Beleuchtungsprodukten und elektronischen Displays in der Richtlinie zur Reduzierung von Schadstoffen (RoHS) erlauben. Cadmium wird für Displays von TV- und anderen elektronischen oder elektrischen Geräten auf dem europäischen Markt benutzt. Die Substanz war von der EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) ausgenommen. Denn sicherere Alternativen bei deren Verabschiedung 2002 gab es nicht. Die RoHS verlangt die Ersetzung von Schwermetallen wie Blei, Quecksilber und Cadmium durch Alternativen, wenn das möglich ist. Die Kommission hatte eine Verlängerung der Ausnahmeregelung bis Juli 2017 vorgeschlagen, da die cadmium-freie Quantenpunkt-Technologie noch nicht verfügbar sei. Die Europaabgeordneten wiesen diese Behauptung als "augenscheinlich nicht korrekt" zurück. Auch die Ausnahme für die Beleuchtung sei nicht gerechtfertigt, erklärten die Abgeordneten. Sie stützen sich dabei auf eine Studie des Öko-Instituts, die im Auftrag der Kommission ausgeführt wurde.
DAs Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) haben vereinbart, ein Nationales Forum Diesel einzusetzen. Das Forum soll Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-PKW vereinbaren, um die NOx-Belastung zu reduzieren und gleichzeitig die Mobilität zu gewährleisten. Neben dem BMVI und dem BMUB sollen am Forum weitere fachbezogene Ministerien und Vertreter der Automobilindustrie sowie Entscheidungsträger der Länder beteiligt werden. Die erste Sitzung des Forums findet am 2. August 2017 statt.
Am 23. Juni hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Essen seinen Jahresbericht 2015 vorgelegt. PCB in Grubenwasser und das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung sind nur zwei Schwerpunkte der vorgestellten Ergebnisse. Der Bericht gibt Auskunft über weitere Schwerpunktthemen des vergangenen Jahres, wie z. B. Mikroschadstoffe im Rhein, Nitrat im Grundwasser, Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung, die Schadstoffbelastung der Luft in den Innenstädten und vieles mehr. Hohe Standards in der Umweltqualität lassen sich nur mit einer effizienten Überwachung erreichen. Dazu gehören Untersuchungsmethoden, die immer genauere Ergebnisse liefern. Oft sind es diese Messergebnisse, die zu neuen Entwicklungen in der Umwelttechnik führen, und damit zur Minderung von Schadstoffeinträgen in die Umwelt. Dass diese Neuentwicklungen nicht immer hochsensible und technisch aufwändige Geräte sein müssen, zeigte Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV, heute am Beispiel der PCB-Untersuchungsmethodik. PCB in Grubenwasser Der Eintrag von PCB über Grubenwässer in Flüsse wurde in den vergangenen Monaten immer wieder diskutiert. PCB sind synthetische Chemikalien, die im Bergbau häufig in hydraulischen Anlagen eingesetzt wurden. In Wasser sind PCB kaum löslich. Und doch gelangen Sie mit dem Grubenwasser in die Umwelt, denn sie sind gebunden an Schwebstoffteilchen, die im Wasser enthalten sind. Für die effektive Überwachung des PCB im Grubenwasser müssen diese Schwebstoffe aus dem Wasser abgeschieden werden, um die Gehalte im Labor analysieren zu können. Hierzu erprobt das LANUV derzeit eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Methode. In einem Senkkasten wird das Grubenwasser über eingebaute Hindernisse geführt, wodurch sich die Feststoffe am Boden absetzen. Ein Sondermessprogramm hat im vergangenen Jahr wichtige Informationen zu PCB-Konzentrationen im Grubenwasser geliefert. Die routinemäßige Überwachung der Flüsse gibt zusätzlich Auskunft darüber, wie sich die Einleitung auf deren Wasserqualität auswirkt. „Auch wenn in den Gewässern die Umweltqualitätsnormen eingehalten sind, muss alles getan werden, um die PCB-Frachten so gering wie möglich zu halten. Denn PCB sind hochgiftig und bauen sich in der Umwelt nur extrem langsam ab“ erklärt Dr. Delschen. Klimaschutz, Folgen des Klimawandels und Klimaanpassung Neben der Umweltbelastung, Naturschutzfragen oder dem Verbraucherschutz beschäftigt sich das LANUV sehr intensiv mit dem Klimaschutz und den Folgen des beginnenden Klimawandels. In den letzten Wochen hat es in Deutschland und auch in NRW ungewöhnlich oft sehr stark geregnet. Klimaexperten sind sich einig, dass eine bisher nicht gekannte Häufung solcher Ereignisse eine Folge des Klimawandels ist. Thomas Delschen vermutet: „Und dabei spüren wir heute wahrscheinlich nur die zaghaften Vorboten möglicher Auswirkungen. Sie zeigen uns aber schon jetzt sehr deutlich, dass alle Anstrengungen zum Klimaschutz notwendig sind“. Um die Emissionen von klimaschädlichen Gasen zu senken, verfolgt das LANUV die Strategie der drei großen „E“: Energieeinsparung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2014 etwa 290 Mio. Tonnen Treibhausgase aus Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Haushalten freigesetzt. NRW trägt pro Jahr etwa ein Drittel zu den bundesweiten Treibhausgas-Emissionen bei. Der größte Anteil davon entsteht in der Energiewirtschaft. Beinahe die Hälfte der CO 2 -Emmissionen, die in Deutschland durch Energieerzeugung entstehen, kommen aus Nordrhein-Westfalen. Das verwundert nicht, denn die großen Energieversorger betreiben zahlreiche Kraftwerke hier bei uns. Der Klimawandel hat in NRW längst begonnen. Die Folgen für Mensch und Natur zeigen auch unsere Mess- und Beobachtungsprogramme. Das Klima verhält sich träge, etwa wie ein riesengroßer behäbiger Hochseetanker. Daher ist zu erwarten, dass der Trend der letzten Jahrzehnte so schnell nicht zu bremsen ist. Deshalb müssen wir trotz aller Anstrengungen davon ausgehen, dass die Temperaturen weiter ansteigen und sich das Niederschlagsverhalten weiter ändern wird. Die Anpassung an die Folgen dieser Klimaveränderung wird eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft sein. Dabei werden die Folgen des Klimawandels lokal unterschiedlich sein. Landwirte im Münsterland, Forstwirte im Sauerland oder Stadtplaner in den Ballungsräumen werden jeweils vor ganz unterschiedlichen Herausforderungen stehen, um sich für die bevorstehenden Veränderungen zu rüsten. Mit Fachinformationssystemen bietet das LANUV den Akteuren Planungshilfen und Lösungen an, mit deren Hilfe sie auf den jeweiligen Standort zugeschnittene Vorkehrungen für die Klimaanpassung treffen können. Das LANUV hat auch untersucht, wieviel Potenzial für erneuerbare Energien in den einzelnen Regionen in NRW vorhanden ist. Solarenergie, Windkraft, Energie aus Biomasse oder Geothermie wurden betrachtet. Dabei geht es nicht nur um Strom, sondern auch um Wärme. Die Untersuchungen zeigten z. B., dass NRW mehr als die Hälfte seines Wärmebedarfs aus Geothermie decken könnte. Den Jahresbericht mit allen Schwerpunktthemen aus Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen finden sie zum kostenlosen Download auf der Internetseite des LANUV: www.lanuv.nrw.de Download Pressemitteilung
NRW und Südholland gemeinsam für saubere Luft am Rhein Am 27. Und 28. Oktober treffen sich Experten aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Deutschland zur Auftakt-Konferenz für das internationale Projekt „Clean Inland Shipping“ (CLINSH). Ziel ist die Verminderung der Luftverschmutzung durch die Binnenschifffahrt. In Düsseldorf startet damit ein so genanntes EU-LIFE-Projekt. Das LANUV lädt Sie herzlich zu einer begleitenden Pressekonferenz auf unser Laborschiff „Max Prüss“ ein. Am 27. Oktober ab 11:30 Uhr legt die „Max Prüss“ an den Rheinterrassen an. Zum Pressegespräch laden Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV und Rik Janssen, Regionalminister aus Südholland recht herzlich an Bord des Laborschiffes ein. Längst ist bekannt, dass der Schiffsverkehr nicht unerheblich zur Luftbelastung beiträgt, insbesondere dort, wo die großen Wasserstraßen mitten durch die Innenstädte fließen. Die Emissionen, die beispielsweise am Rhein in Köln durch die Binnenschiffe entstehen, sind durchaus vergleichbar mit denen eines stark befahrenen Autobahnabschnitts. Der Rhein als internationale Wasserstraße verlangt deshalb länderübergreifende Lösungen. Im Projekt „CLINSH“ mit einem Gesamtvolumen von ca. acht Millionen Euro sollen Maßnahmen zur Schadstoffverringerung in den Abgasen der Schiffe unter realen Betriebsbedingungen getestet werden. Mit der Konferenz in Düsseldorf wird ein Prozess angestoßen, der technische Möglichkeiten über Verwaltungsgrenzen hinaus beleuchtet. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz möchte Ihnen gern zu diesem Anlass das eigene Laborschiff „Max Prüss“ vorstellen, das bereits über eine effiziente Abgasreinigungsanlage verfügt. Deshalb wurde es als Ort für das begleitende Pressegespräch ausgewählt. Neben den genannten Experten zu den Themen des EU-LFE-Projekts stehen weitere Fachleute für Sie als Gesprächspartner bereit, um Ihnen über die Aufgaben des Laborschiffes und die hier schon im Dauerbetrieb erfolgreich arbeitende Abgasreinigung Auskunft zu geben. Mehr zum Thema: Laborschiff „Max Prüss“ Download: Presseeinlandung
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