Ein Seebeben der Stärke 9 und die nachfolgende Flutwelle (Tsunami) haben in Süd- und Südostasien verheerende Schäden an Menschenleben (230.000), Existenzgrundlagen und natürlicher Umwelt ausgelöst. Ein Mitgrund für die hohe Zahl der Opfer liegt in der Rodung der natürlichen Mangroven-Schutzwälder und der dichten Besiedlung der Küstenzone infolge des Tourismus. Die World Conservation Union (IUCN, http://www.iucn.org) fordert daher, bei zukünftigen Bebauungsplänen mehr Wert auf ökologische Richtlinien zu setzen.
Der vorliegende Bericht setzt sich ausführlich mit dem TŌHOKU-CHIHOU-TAIHEIYOU-OKI Erdbeben vom 11. März 2011 und dem dadurch ausgelösten Unfallgeschehen im Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi auseinander. Er beschäftigt sich auf der Grundlage des Berichts der japanischen Regierung an die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) sowie einer Vielzahl weiterer Quellen ausführlich mit den Unfallabläufen, den Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Umgebung, der sicherheitstechnischen Auslegung der Anlage und den Maßnahmen zur langfristigen Eingrenzung der Unfallfolgen. Ergänzend wird auf die Auswirkungen der Freisetzungen für die Umgebung der Anlage sowie auf Aspekte des Sicherheitsmanagements und der Sicherheitskultur eingegangen. Der Bericht gibt erste Antworten auf die Fragen, warum es nach dem Seebeben und dem dadurch ausgelösten Tsunami zu der Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Dai-ichi gekommen ist, wie die Abläufe bis zu den Kernschmelzen und den Zerstörungen der Blöcke 1 - 4 zu erklären sind und was dabei noch nicht abschließend geklärt werden kann, welche Schwächen und Fehler in der Auslegung der Anlage und im regulatorischen System dazu wesentlich beigetragen haben und was zu den Freisetzungen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre und ins Meer gesagt werden kann. // ABSTRACT // This report discusses the TŌHOKU-CHIHOU-TAIHEIYOU-OKI earthquake of March 11, 2011 and the resulting nuclear accident in the Fukushima Dai-ichi nuclear power station. Based on the report of the Japanese government to the International Atomic Energy Agency (IAEA) and on numerous additional sources it examines in considerable detail the accident progression, the emission of radioactive material to the environment, the technical design basis of the plants and the measures taken to mitigate the consequences of the accident. In addition it covers the radiological consequences for the vicinity of the station and aspects of safety management and safety culture. The report provides answers as to why the nuclear catastrophe following the earthquake and ensuing tsunami in the Fukushima Dai-ichi nuclear power station could occur, how the accident progression to core melting and destructions in units 1 - 4 can be explained and what cannot be explained yet, which weaknesses and failures in the design of the plant and within the regulatory system contributed significantly to the accident and which information can be provided on the emission of radioactive material to the atmosphere and to the ocean.
Das Projekt "FS SONNE (SO 186) - SEACAUSE I & II: Der Tsunami von Sumatra: Ursachen und Risikopotenzial - ein Beitrag zum deutschen Frühwarnsystem für Indonesien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IFM-GEOMAR Leibniz-Institut für Meereswissenschaften durchgeführt. Ziele: Die geplanten Untersuchungen dienen zur Erhebung von geowissenschaftlichen Daten insbesondere geophysikalischer und geologischer Natur zur Implementierung eines Tsunami-Frühwarnsystems. Die Daten sollen zum einen die Basis zur Modellierung der Wellenhöhe bilden aber auch zur Abschätzung des Risikos für weitere Tsunamis herangezogen werden. Auf dem ersten Fahrtabschnitt im Oktober 2005 wird u. a. eine erste Boje mit den entsprechenden Messinstrumenten ausgesetzt. Ergebnisse: Der Fahrtbericht wird als Hardcopy bei der Technischen Informationsbibliothek in Hannover hinterlegt. Die Wochenberichte der Forschungsfahrt finden sich auf der Internetplattform des FS SONNE bei der BGR Hannover.
Das Projekt "WTZ Indonesien GITEWS - Einrichtung von Kernelementen eines Tsunami-Warnsystems im Indischen Ozean in Partnerschaft mit Indonesien und ggf. weiteren Partnern - GI TEWS" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Ziele: Am 26.12.2004 erschütterte ein Seebeben der Stärke 9,3 auf der Richterskala Südostasien. Durch das Beben wurde ein verheerender Tsunami ausgelöst. Wegen der unmittelbaren Nähe zum seismisch aktiven Sundabogen drohen insbesondere Indonesien auch in Zukunft katastrophale Tsunamis. Das Vorhaben GITEWS zum Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems in der Region des Indischen Ozeans wird im Rahmen der Wiederaufbauhilfe der vom Tsunami betroffenen Regionen am Indischen Ozean sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Seit November 2005 wird das Frühwarnsystem in der geologisch kritischen Zone des Indischen Ozeans, im Bereich des Sundabogens, installiert. Im November 2008 wurde das Warnzentrum in der indonesischen Hauptstadt Jakarta offiziell in Betrieb genommen. Das Frühwarnsystem befindet sich seitdem in der Testphase unter deutscher Leitung. Um einen nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten, wird derzeit eine Betreibergesellschaft nach indonesischem Recht gegründet. Das System integriert terrestrische Beobachtungsnetze der Seismologie und Geodäsie mit marinen Messverfahren und Satellitenbeobachtungen. Mittels Erdbebenmessstationen (Seismometer) werden Erdbebenwellen aufgezeichnet, so dass bereits frühzeitig starke, einen Tsunami auslösende Erdbeben erkannt werden. Ozeanbodeneinheiten, Ozeanbojen und Küstenpegel werden auf dem Meeresgrund, auf der Meeresoberfläche oder in unmittelbarer Nähe des Ozeans installiert. An Land werden GPS-Messstationen aufgebaut, die bei einem Erdbeben Verschiebungen an der Erdoberfläche messen. Sowohl die Ozeanbojen als auch die Küstenpegelstationen sind mit GPS-Messgeräten ausgerüstet, die ihre genaue Position beziehungsweise deren Veränderung in Höhe und Lage erfassen. Die Daten der verschiedenen Messinstrumente (Seismometer, Ozeanboden-Drucksensoren, Bojen, Pegel und GPS-Instrumente) werden in Echtzeit in einem Warnzentrum zusammengeführt und ausgewertet. Mittels geeigneter Modellierungen wird eine Vorhersage generiert, die anzeigt, wie hoch die mögliche Tsunami-Welle auf welche Küstenregionen auftrifft. Dazu sind genaue Kenntnisse über Ozeanbodentopografie vom Tiefseebereich über den Schelfbereich bis zur Küstenlinie notwendig, die von deutschen und indonesischen Forschungsschiffen detailliert kartiert wurden. Der 'Operator' im Warnzentrum kann, basierend auf den prozessierten Daten und der daraus sich ergebenden Entscheidungsunterstützung (Decision Support System DSS), einschätzen, ob ein Tsunami entstanden ist, wann und wo mit dem Eintreffen der Welle und mit welcher Wellenhöhe zu rechnen ist. Diese Informationen werden an Katastrophenschutzbehörden, Einsatzkräfte und Medien weitergegeben, so dass die Bevölkerung gezielt gewarnt und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet werden können. (Text gekürzt)
Das Projekt "FS SONNE (SO 186) - SEACAUSE I & II: Der Tsunami von Sumatra: Ursachen und Risikopotenzial - ein Beitrag zum deutschen Frühwarnsystem für Indonesien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführt. Ziele: Die geplanten Untersuchungen dienen zur Erhebung von geowissenschaftlichen Daten insbesondere geophysikalischer und geologischer Natur zur Implementierung eines Tsunami-Frühwarnsystems. Die Daten sollen zum einen die Basis zur Modellierung der Wellenhöhe bilden aber auch zur Abschätzung des Risikos für weitere Tsunamis herangezogen werden. Auf dem ersten Fahrtabschnitt im Oktober 2005 wird u. a. eine erste Boje mit den entsprechenden Messinstrumenten ausgesetzt. Ergebnisse: Der Fahrtbericht wird als Hardcopy bei der Technischen Informationsbibliothek in Hannover hinterlegt. Die Wochenberichte der Forschungsfahrt finden sich auf der Internetplattform des FS SONNE bei der BGR Hannover.
Das Projekt "Earthquakes, tsunamis and landslides in the Corinth rift, Greece A multidisciplinary approach for measuring, modelling, and predicting their triggering mode and their effects (3HAZ-CORINTH)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. The project will contribute to better measure, model, and predict the processes leading to earthquakes, andslides, submarine slides, and tsunamis, and their effect in terms of hazard. The target area is the rift of Corinth,well known for its exceptional activity with respect to these hazards. This work will focus on the western end of the rift, close to the cities of Patras and Aigion, where the risk is highest. We will study the short term seismic hazard with methods involving seismology, geodesy, geophysics, and geochemistry. In addition to strong motion analysis and prediction, transient processes (seismic swarms, 'silent' earthquakes, fluid transients) will be studied, for a better modelling fault mechanics and earthquake preparation processes. In addition to the existing monitoring arrays and data base, specific new instrumentation will be built. Near-real time alarms systems for significant earthquakes will be developed and tested. For the long term seismic hazard, the seismic potential of active faults will be assessed on land and offshore. For submarine slope failures, places of past and future potential slumps will be mapped, and complemented by marine sediment coring and dating on selected places. Scenarios of slope failure and of coseismic displacement of the sea floor will be the inputs for tsunami modelling. The latter will be implemented using the existing high resolution bathymetry for modelling of the wave run up. Early warning alarms will be developed and tested. For landslides, the main objective is to monitor and model the perturbation of the sliding of a well documented active landslide, in response to ground shaking from local earthquakes. Continuous GPS, seismic and tilt monitoring, and repeated advanced geodesy, will quantify sliding rates and constrain first order models. The feasibility of alarm systems will be studied. Prime Contractor: Institut de Physique du Globe de Paris, Sismogénèse, Department de Sismologie; Paris; France.
Das Projekt "KALMAR II - Teilprojekt 2: Geodynamik des aktiven Plattenrandes von Kamtschatka und der Kamtschatka-Aleuten-Triple-Junction" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe durchgeführt. 1. Vorhabenziel Im Rahmen des TP 2 sollen geopyhsikalische Messsungen durchgeführt werden. Zwei Schwerpunktgebiete sind vorgesehen: (1) der Kamtschatka Tiefseegraben, der westlichste Teil des Aleutenbogens und der Kontinentalrand Kamtschatkas nördlich des Tripelpunktes und (2) der zentrale Kurilengraben und Südkamtschatka. Es besteht somit die Möglichkeit alle Stadien einer Subduktionszone sowie auch die Kollision eines Inselbogens mit einer untermeerischen Vulkankette zu erforschen. In enger Verzahnung mit den anderen Teilprojekten werden die Ergebnisse wichtige Hinweise zum Aufbau, Struktur und Entwicklung einer Subduktionszone liefern. Im Zuge der Arbeiten soll außerdem das Risikopotenzial möglicher Vulkanausbrüche und Erdbebenaktivität im Bereich des Kurilen - Kamtschatka - Aleuten - Bogens abgeschätzt werden. 2. Arbeitsplanung Während der geplanten SONNE Expedition werden in den oben aufgeführten Arbeitsgebieten geophysikalische Messungen (z.B. Mehrkanalreflexionsseismik) durchgeführt. Die Daten werden im Anschluss daran ausgewertet und die Ergebnisse den anderen Teilprojekten zur Verfügung gestellt. 3. Ergebnisverwertung Die im Rahmen des Projektes zu erwartenden Ergebnisse können insbesondere für seismische Risikoanalysen genutzt werden. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen in international anerkannten Fachzeitschriften mit Begutachtungsverfahren publiziert und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die zu erhebenden Daten werden an nationale und internationale Datenbanken weitergegeben.
Das Projekt "Sonderforschungsbereich (SFB) 574: Volatile und Fluide in Subduktionszonen: Klima-Rückkopplungen und Auslösemechanismen von Naturkatastrophen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IFM-GEOMAR Leibniz-Institut für Meereswissenschaften durchgeführt. Ziele:-- Gibt es einen erkennbaren und quantifizierbaren Zusammenhang zwischen tektonischen Bewegungen, Gezeiten und anderen Antriebskräften einerseits und Entwässerungsraten, Fluid-Austritten und vulkanischer Aktivität andererseits?-- Wie werden die maximale Devolatilisierungstiefe und Erdbeben von der Subduktionsrate, der Zusammensetzung der Platte und variablen Temperatur- und Druckbedingungen beeinflusst?-- Welche Anteile des Rückflusses in den Ozean und die Atmosphäre fließen durch Fluid-Austrittsstellen, Schlamm-Diapire und Vulkane?-- Welche Prozesse kontrollieren die Bildung und Zersetzung von Gashydraten und wie wird der Methantransport durch Schlamm-Diapirismus beeinflusst? Lösen diese Prozesse große Rutschungen aus, wie häufig ereignen sich diese und wieviel Masse wird jeweils bewegt?-- Wie beeinflussen die Fluid- und Gasströme in Subduktionszonen die benthischen Lebensgemeinschaften, die Chemie des Meerwassers und den Ozean-Atmosphäre Austausch von 'Treibhausgasen'? Welche Rolle spielt der biologische Umsatz von Volatilen im Ozean?-- Welche Mengen der verschiedenen Volatile werden von Vulkanen in die Atmosphäre freigesetzt, aus welchen Quellen stammen sie und welche Prozesse bestimmen ihre Zusammensetzung?-- Wie werden die langzeitliche Klimaentwicklung und die geochemische Zusammensetzung der Atmosphäre, des Meerwassers und der Sedimente durch Recycling und Fraktionierung von Elementen in Subduktionszonen beeinflusst?
Das Projekt "Vorhaben: Evakuierungsanalyse und Verkehrsoptimierung, Evakuierungspläne von Gebäuden und geometrisch komplexen Bereichen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TraffGo HT GmbH durchgeführt. Ziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung eines Tsunami-Frühwarn- und Evakuierungsinformationssystems am Fallbeispiel der indonesischen Stadt Padang (West Sumatra). Unter Berücksichtigung detaillierter Erdbeobachtungsdaten und -techniken, soll ein kleinskaliges, hydro-numerisches Modell zur Simulation der Strömungsdynamik bei einer Überflutung des Stadtgebietes von Padang entwickelt sowie das Fluchtverhalten der Bevölkerung vor den einbrechenden Wassermassen modelliert werden. Die Fa. TraffGo HT GmbH Duisburg wird zusammen mit dem Verbundpartner TU Berlin ein eindimensionales Modell erarbeiten, welches die signifikanten Abflusspfade (Straßen), potenzielle Retentionsräume (Plätze, Parkanlagen) und urbane Vorfluter (Flüsse, Entwässerungskanäle) auf Grundlage eines hochgenauen, digitalen Geländemodells detailgetreu abbildet. Diese Ergebnisse sollen von der TraffGo HT GmbH in wichtigen Teilbereichen durch Informationen (Krankenhäuser, Schulen oder öffentliche Einrichtungen) eines zweidimensionalen Modells ergänzt werden. Ausgehend von diesen Informationen werden Konzepte für die Räumung von Gebäuden und typischen Siedlungsstrukturen entwickelt und geprüft. Die TraffGo HT GmbH und die TU Berlin führen eine Analyse des Evakuierungspotenzials innerhalb von Gebäuden und typischen Wohnvierteln der Stadt Padang durch. Unter Einbeziehung zusätzlicher Daten aus Befragungen bezüglich der tageszeit- und wochentagspezifischen Handlungen und Aufenthaltsorte der Menschen in Padang, die von Verbundpartner UN Universität Bonn bereit gestellt werden, ist vorgesehen, Szenarien zur Simulationen der Räumung zu entwickeln, um Planungsfehler aufzudecken und Empfehlungen zur Vermeidung von Engpässen bei Evakuierungen ableiten zu können.
Das Projekt "Teilprojekt: Tephrochronostratigraphie in den marinen und terrestrischen Sedimenten von Neuseeland: Bezugspunkt für den Miozänen bis Quartären explosiven Vulkanismuses" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 4 Dynamik des Ozeanbodens, Forschungseinheit Magmatische und Hydrothermale Systeme durchgeführt. Während der IODP Expeditionen 372 und 375 wurden die Ursachen und Auswirkungen von 'Slow Slip' Erdbeben sowie große untermeerische Hangrutsche und assoziierte Gashydrate vor der Nordinsel Neuseeland untersucht. Sedimente bis in die Kreide welche eingeschaltete Tephralagen vom Miozän bis Holozän enthalten wurden erbohrt und beprobt. Die Bohrlokationen befinden sich im Pazifik, ca. 250 km in der Windrichtung der vulkanischen Taupo Zone (TVZ), einer der größten und am häufigsten aktiven silizischen Zentren der Welt, und befinden sich auch nahe der Coromandel Vulkanfront (CVZ) einem spärlich untersuchten Neogenen vulkanischen Inselbogen. Die Tephreninventare dieser intermediär entfernten Bohrlokationen stellen das fehlende Glied zwischen den proximalen Land- und sehr distalen ODP-Aufschlüssen dar, um eine nahezu komplette Eruptionshistorie für den Neuseeländischen explosiven Vulkanismus vom Miozän bis Holozän zu etablieren. Deshalb liegt der Fokus dieses Projektes auf den vulkanischen Produkten Neogener und Quartärer neuseeländischer explosiven Eruptionen. Tephraablagerungen der Expeditionen 372&375, ergänzt durch terrestrische Abalgerungen und Tephren in älteren und distaleren ODP Bohrlokationen ergeben die einmalige Gelegenheit die Geschichte des hochexplosiven Vulkanismuses beider Inselbogensysteme sowie ihrer Spuren in den marinen Sedimente über eine Zeitspanne von mindestens 12 Ma zu untersuchen und zu vergleichen. Um quantitative und qualitative Aussagen über die Herkunft und Eruptionsabfolge, einschließlich als Kryptotephren überlieferter kleinere Eruptionen, machen zu können werden geochemische, petrologische, sowie vulkanologische Herangehensweisen und Methoden angewendet. Vor allem die kritische Lücke nicht vorhandener Spurenelement-Zusammensetzungen in terrestrischen Vergleichsproben, als auch distaler mariner Tephren, wird geschlossen werden. Diese Daten werden durch absolute Alterdatierungen unterstützt um die existierenden Altersmodelle zu bestätigen. Stabile Altersmodelle sind wichtig um dann räumliche und zeitliche Veränderungen von Eruptionsprozessen, Magnituden und Frequenzen von großen Vulkaneruptionen beider Vulkansysteme, TVZ und CVZ, zu untersuchen. Schließlich werden die somit gewonnenen Zusammensetzungsdaten und die Eruptionsabfolgen dazu dienen um Fragen hinsichtlich der Widerkehrrate und Zyklizität in beiden Systemen zu beantworten und damit auch das erste Mal überhaupt eine Neogene Zweitserie diesbezüglich heranziehen. Die Daten werden es auch ermöglichen die zeitliche und räumliche Sedimentzusammensetzung am Kontentalhang und der hereinkommenden Platte in Bezug auf den vulkaniklastischen Eintrag hin zu charakterisieren und die Frage beantworten wie diese sich auf mechanische, kohäsive, und hydrogeologische Eigenschaften der Sedimente auswirken. Zusätzlich ermöglichen die Sedimentgeochemie und der Tephralagen, intakte gerutschte Sedimentblöcke wieder in ihre ursprüngliche stratigraphische Abfolge zurückzuordnen.