Alle sechs Jahre müssen die Mitgliedsstaaten in ihren Vogelschutzgebieten Vögel zählen und die Ergebnisse an die EU melden, so auch Rheinland-Pfalz. Diese Daten geben Aufschluss darüber, wie es den Vögeln geht, ob Schutzmaßnahmen greifen und wie sich verschiedene äußere Einflüsse, inklusive des Klimawandels, auf die Arten auswirken. Damit die Daten vergleichbar sind, braucht es einheitliche Methoden. Klimaschutzministerin Katrin Eder informierte sich über das neue Konzept der Vogelschutzwarte, das unter anderem im Vogelschutzgebiet Rußheimer Altrhein erprobt und ab 2027 flächendeckend angewandt wird. „Wenn die Stimmen der Vögel verstummen, dann verändert sich mehr als nur der Klang unserer Landschaft. Vor allem Brutvögel geben Auskunft darüber, wie es um den Zustand unserer Natur bestellt ist, da sie auf Veränderungen reagieren und meist in der Mitte der Nahrungskette stehen. So kann man Rückschlüsse ziehen, dass es etwa weniger Insekten gibt, wenn weniger Insekten fressende Vögel vorhanden sind. Was auf den ersten Blick nichts mit uns zu tun hat, wirkt sich oft dennoch auf die Menschen aus. Weniger Insekten bedeutet etwa nicht nur weniger Vogelnahrung, sondern auch weniger Bestäubungsleistung. Und wenn es etwa weniger Eichelhäher gibt, bedeutet dies einen weniger schnellen Waldumbau, da der Vogel viele der Samen vergisst, die er als Vorrat versteckt hat – und aus diesen dann neue Bäume wachsen. In der Natur gibt es viele komplexe Zusammenhänge. Um diese zu verstehen, brauchen wir verlässliche Daten. Deshalb ist für einen erfolgreichen Artenschutz eine fachlich fundierte Datengrundlage so wichtig. So können wir gezielt Schutzmaßnahmen ergreifen“, so Klimaschutzministern Katrin Eder am heutigen Mittwoch bei der Vorstellung eines neuen Konzeptes zum Vogelmonitoring in Rheinland-Pfalz. Dieses schafft ein landesweit einheitliches System zur Überwachung der Zielarten in den Vogelschutzgebieten; Zielarten sind solche Arten, zu deren Schutz ein Gebiet als Vogelschutzgebiet ausgewiesen wurde. Vogelschutzgebiete decken zwölf Prozent der Landesoberfläche ab „Schon vor über 30 Jahren wurde mit der europäischen Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ein gemeinsames Ziel formuliert: den Rückgang der biologischen Vielfalt in Europa zu stoppen. In Rheinland-Pfalz leisten wir hierzu einen wichtigen Beitrag: Mit 57 Vogelschutzgebieten – das sind rund zwölf Prozent der Landesfläche – und stolzen 361 nachgewiesenen europäischen Vogelarten. Doch die Ausweisung von Schutzgebieten allein reicht nicht aus. Darüber hinaus brauchen wir Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf unseren Flächen, Kooperationen mit Landwirtschaft, Kommunen und anderen Flächennutzenden – und auch Monitoring und Erfolgskontrollen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. So können wir Schutzmaßnahmen gezielter steuern – auf Landesebene, aber auch international“, so Klimaschutzministerin Eder. Die Daten werden über den Bund auch an die EU übermittelt, um international den Schutz der Vögel, vor allem von Zugvögeln, zu stärken. Vogelkundler tragen Beobachtungen und Gesang in Karten ein Was genau beim Vogelmonitoring passiert, erklärte Dr. Christian Dietzen von der Staatlichen Vogelschutzwarte Rheinland-Pfalz, die am Landesamt für Umwelt (LfU) angesiedelt ist: „Wir erfassen beim Monitoring Brut- und Rastvögel. Dazu haben wir unterschiedliche Methoden, eine davon ist die Revierkartierung, die insbesondere für die Erfassung der Gesamtbestände zum Einsatz kommt. Die Ornithologen suchen die verschiedenen Lebensräume, wie Gewässer und Uferzonen, Wiesen und Felder sowie Wälder, innerhalb des Vogelschutzgebiets auf und markieren auf Karten, welche Art sie wo entweder gesehen oder gehört haben. Das alles erfolgt bei gutem Wetter, denn Regen und Wind stören die Erfassung und während der jeweiligen Balzzeit der einzelnen Vogelarten. Man muss vorher also wissen, wann die Arten besonders aktiv und gut zu erfassen sind, das heißt wann sie bevorzugt singen oder wann Zugvögel aus ihren Winterquartieren zurückkommen.“ Nachdem das Land Rheinland-Pfalz vor rund 2,5 Jahren eine eigene Staatliche Vogelschutzwarte etabliert hat, konnte diese ein Konzept für die Bestandserfassung der Vogelarten in den Vogelschutzgebieten erstellen. So können erstmals die Bestände detailliert erfasst werden, wodurch sich die Datenqualität der Ergebnisse, die alle sechs Jahre an das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeldet werden müssen, zukünftig stark verbessern wird. Bisher beruhten die Ergebnisse zum großen Teil auf Schätzungen. Die nächste Meldung steht für das Jahr 2031 an. Deshalb wird das neue Konzept nun im Vogelschutzgebiet „Rußheimer Altrhein“ und weiteren neun Vogelschutzgebieten erprobt und ggf. angepasst, um dann ab 2027 in allen rheinland-pfälzischen Vogelschutzgebieten angewandt zu werden. Alle Daten geben Aufschluss darüber, wie sich die Bestände entwickeln, also ob eher mehr oder eher weniger Paare oder Individuen einer bestimmten Art in den Vogelschutzgebieten vorkommen. Oder auch, ob sich eine Art in einem Gebiet neu ansiedelt, wenn sich etwa Flugrouten oder Lebensräume so verändert haben, dass die Art hier nun Brutraum und Nahrung finden kann. Die Daten zur Verteilung der Arten im Gebiet liefern daher auch Informationen für Entscheidungen, wo Bauvorhaben umgesetzt werden können. Zudem lassen sich Rückschlüsse über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Artenvielfalt ziehen: „Interessant werden beispielsweise die Daten von Wasservögeln; denn fallen Gewässer klimawandelbedingt trocken, fehlt ihnen ihr Lebensraum sowie ihre Nahrung“, so Dietzen. „Schutz beginnt mit Wissen. Nur was wir genau kennen, können wir auch effektiv schützen. Das Fachkonzept ist kein Papierwerk, das in der Schublade verstauben soll. Es ist eine strategischer Plan und gleichzeitig ein wichtiges Werkzeug für die Zukunft des Vogelmonitorings in unseren Natura 2000 Gebieten. Ich bin überzeugt, dass wir mit einem konsequenten Schutz, guter Datenlage und einem funktionierenden Miteinander von Behörden, Ehrenamt, Flächennutzern und Wissenschaft positive Entwicklungen anstoßen werden“, so Katrin Eder. Beispiele für Zielarten Arten besetzen unterschiedliche ökologische Nischen: Schutzmaßnahmen müssen daher gezielt wirken Am Altrhein gehört zu den Zielarten etwa das seltene Blaukehlchen. Um dieses zu schützen, sollten Gräben in der offenen Landschaft möglichst mit Schilf bewachsen sein. Dort kann es seinen Gesang vortragen, um einen Brutpartner anzulocken, findet Deckung vor Feinden und kann am Boden und offenen Flächen in den Randbereichen Nahrung suchen, wie Würmer, Insekten und deren Larven. Renaturierungsmaßnahmen und Schaffung eines abwechslungsreichen Lebensraummosaiks, inklusive Wiederherstellung und Sicherung natürlicher Grundwasserstände sind wichtige Erhaltungsmaßnahmen. Eine weitere Zielart ist der Drosselrohrsänger. Drei bis fünf Brutpaare sind im Datenblatt vermerkt. Ihm zu begegnen ist daher nicht leicht, ihn zu hören schon: Denn er singt besonders laut. Er benötigt ausgedehnte (Alt-)Schilfbestände, die im Wasser stehen. Wird also der Uferbewuchs entfernt oder fallen Gewässer trocken, trifft man sowohl das Blaukehlchen als auch den Drosselrohrsänger nicht mehr an. Des Weiteren lebt der Mittelspecht im Vogelschutzgebiet am Rußheimer Altrhein. Damit er brüten kann, braucht er Bäume mit grober Rinde, wie beispielsweise Eichen, sowie Alt- und Totholz, das heißt abgestorbene Bäume, die noch nicht am Boden liegen. In diese hämmert er seine Bruthöhle. Um ihn zu schützen, ist also darauf zu achten, dass es alte Laub- und Mischwälder gibt, in denen nicht alles Totholz entfernt wird, da dieses für alle Spechtarten das Nahrungsangebot verbessert. Davon profitieren weitere Arten. Nachdem der Mittelspecht seine Höhle verlassen hat, ziehen dort Siebenschläfer, Fledermäuse oder andere Vogelarten ein. Die beiden Schilf bewohnenden Arten leiden unter Lebensraumverlust durch Wassermangel. Dies ist sowohl eine Folge der Bewässerung bei intensiver Landwirtschaft als auch von Dürren wegen des Klimawandels. Ein weiterer Faktor ist die Lebensraumzerstörung in Folge von Flurbereinigungen und Ausräumung der Landschaft. Dagegen zeigt der wärmeliebende Mittelspecht eine eher positive Bestandsentwicklung, was ebenfalls Klimawandel bedingt sein könnte. Er profitiert jedoch auch von Änderungen der forstlichen Nutzung, wie Extensivierungen und dem Belassen von Alt- und Totholz, zum Schutze der Artenvielfalt.
Gebietsbeschreibung Das LSG liegt südlich der Stadt Zeitz und umfaßt die Landschaft der Niederung des Wilden Baches. Es schließt das Waldgebiet des Knittelholzes ein und befindet sich zwischen den Ortslagen Kuhndorf, Nedissen und Rippicha in der Landschaftseinheit Zeitzer Buntsandsteinplateau. Das Bild des LSG wird durch den Taleinschnitt des Wilden Baches einschließlich seiner kleinen Zuflüsse geprägt, der mit seinem mäandrierenden und unverbauten Gewässerlauf und den fast durchgängig vorhandenen bachbegleitenden Gehölzen einen hohen Grad an Naturnähe aufweist. In diesem Bereich wechseln kleinflächig Auengrünland, Staudenfluren und kleinere Feldgehölze mit Streuobstbeständen, schattigen Waldgebieten und mesophilen Grünlandbereichen mit Übergängen zu Magerrasen in den Hangbereichen. Die größeren, geschlossenen Waldgebiete, die überwiegend forstlich genutzt werden, sind das Knittelholz und das Spittelholz mit gut strukturierten Laubmischbeständen. Das Knittelholzgebiet wird gern von Erholungssuchenden aufgesucht. Das LSG wird außerhalb der schmalen Bachaue intensiv ackerbaulich genutzt. Randliche Siedlungsbebauungen sind im nördlichen LSG-Bereich in der Nähe zur Stadt Zeitz zu finden. Hier konzentrieren sich auch zahlreiche Streuobstwiesen. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet hauptsächlich durch ausgedehnte Waldflächen und Sumpfgebiete, vor allem im natürlichen Überschwemmungsgebiet der Bäche, gekennzeichnet. Aufgrund der günstigen Boden- und Klimaverhältnisse erfolgte aber auch relativ früh eine Besiedlung, was reiche ur- und frühgeschichtliche Funde belegen. Nach der Besiedlung durch germanische (Hermunduren, Thüringer) und slawische Stämme (Serben; das Gebiet gehörte zum Gau Puonzowa, die Hauptburg befand sich in Posa) wurde das Gebiet im 10. Jahrhundert von den sächsischen Königen erobert und dem Reich als Mark Zeitz angegliedert, wozu in Zeitz 967 ein Bistum gegründet und eine Burg errichtet wurden. Später gehörte das Gebiet den Wettinern und den Askaniern, größeren Einfluß erlangten ebenfalls die Klöster der Prämonstratenser und der Zisterzienser. Die weit verbreitete Form der Bodennutzung vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert war die Dreifelderwirtschaft. An gerodeten, meist südlich exponierten Hängen der größeren Flüsse, aber auch an kleineren Hängen südlich Zeitz, wurden seit dem 11. Jahrhundert Obst- und Weinbau betrieben. Der Weinbau bei Zeitz wurde im 18. Jahrhundert weitgehend aufgegeben, ehemalige Weinbauterrassen sind beispielsweise nordwestlich von Kuhndorf noch zu finden. Die Wasserkraft des Wilden Baches wurde früher genutzt, wie die allerdings stillgelegte Kuhndorfmühle zeigt. Gegenwärtig wird das Gebiet zum überwiegenden Teil landwirtschaftlich genutzt, die Hochflächen meist als Acker und kleinere Flächen der Niederung als Grünland bzw. Streuobstwiesen. Wald- und Gehölzflächen nehmen derzeit einen Flächenanteil von etwa 20% ein. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das Gebiet befindet sich im östlichen Randbereich des Thüringer Beckens. Die steilen Hänge beiderseits des Wilden Baches bestehen aus Gesteinen des Unteren Buntsandsteins. An den Oberhängen und auf den Hochflächen folgen diskordant darüber terrestrische und marin beeinflußte Sedimente eozänen bis oligozänen Alters mit eingelagerten Braunkohleflözen. Die quartären Bildungen der Hochflächen bestehen aus elsterkaltzeitlichen Schmelzwasserkiesen oder -sanden sowie der Oberen Elster-Grundmoräne. Ganz im Süden des LSG ist die Untere Elster-Grundmoräne nachgewiesen. Den hangenden Profilabschluß bildet weichselkaltzeitlicher Löß, der in flacheren Hangbereichen auch direkt auf präquartären Bildungen lagert. In dem Flußtal finden sich unter den holozänen Auensedimenten mächtige holozäne Schotter. Die Entstehung des Tales erklärt sich aus dem Zusammenspiel von fluviatiler Erosion und Auslaugung der Zechstein-Salze im Untergrund. Die vorkommenden Böden auf den Hochflächen sowie an den Talhängen bestehen aus Lößlehm, Berglöß bis Bergton über Buntsandstein. Durch diese Schichtung ist die Neigung zur Staunässe vorhanden, so daß Pseudogleye häufig sind. Daneben treten Parabraunerden aus skeletthaltigem Löß über skeletthaltigem Ton bis Pseudogley-Braunerden auf. Im Tal des Wilden Baches finden sich Gleye aus Auenlehm und Gleye aus Auenlehm über fluviatilen Schottern. Die hydrologischen Verhältnisse sind durch das Fließgewässersystem des Knittelholz- und des Wilden Baches geprägt, die beide zum Einzugsgebiet der Weißen Elster gehören. Zwei Schichtquellen im Buntsandstein, die als hydrologische Naturdenkmale unter Schutz gestellt sind, befinden sich im LSG. Klimatisch liegt das Gebiet am Rande des Leegebietes der Mittelgebirge im Westen und des subkontinentalen Binnenlandes im Osten mit mittleren Jahrestemperaturen um 8,8°C und mittleren jährlichen Niederschlagssummen von 595 mm. Pflanzen- und Tierwelt Das LSG weist aufgrund seiner reichen Biotopausstattung auch eine vielfältige und artenreiche Tier- und Pflanzenwelt auf. Die Vegetation der Waldgebiete wird beispielsweise im Knittelholz durch naturnahe, rotbuchenreiche Traubeneichen-Hainbuchenwälder bestimmt, unter anderem mit Vorkommen von Großem Zweiblatt, Türkenbund-Lilie, Einbeere, Aronstab, Sanikel und Seidelbast. Weiterhin stocken eschen- oder bergahornreiche Schluchtwälder und Erlen-Eschen-Bachauenwälder im Gebiet. Ein höherer Nadelwaldanteil mit Kiefer und Lärche ist im Spittelholz zu finden. Im Offenland, an Waldrändern und auf Glatthaferwiesen trockenerer Ausbildung der Hangbereiche sind unter anderem Hain-Wachtelweizen, Hohe und Wiesen-Primel, Bärenschote oder Berg-Segge zu finden. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen des Zerbrechlichen Blasenfarns im Gebiet der Kuhndorfmühle. Fledermausarten, wie Mausohr, Großer Abendsegler, Braunes Langohr, Zwerg- und Wasserfledermaus, weiterhin Wasserspitzmaus, Kleinäugige Wühlmaus und Siebenschläfer sind bedeutsame Vertreter der Säugetierfauna im Gebiet. Von den 1994 nachgewiesenen 67 Brutvogelarten im LSG sind Rebhuhn, Braunkehlchen und Wachtel im Offenland sowie Grauspecht, Wendehals, Gebirgsstelze, Raubwürger und Wacholderdrossel in Gewässer-, Wald- und Gehölzbereichen besonders erwähnenswert. Die Schmerle, eine bestandsgefährdete Fischart, kommt in den Bächen des Gebietes vor. Eine Feuchtwiese am westlichen Knittelholzrand stellt ein wertvolles Lurchhabitat dar. Teichmolch, Bergmolch, Grasfrosch und Erdkröte laichen im LSG, ehemalige Vorkommen der Gelbbauchunke sind erloschen. Glattnatter, Ringelnatter und Waldeidechse sind im Gebiet festgestellte Kriechtierarten. Die Wirbellosenfauna zeichnet sich insbesondere durch einen Artenreichtum an Tagfaltern, Heuschrecken und Landschnecken aus. Entwicklungsziele Der Schutzzweck des Gebietes besteht in der Sicherung des reich strukturierten Bachtales innerhalb weiträumiger Ackerflächen und der Erhaltung der Vielfalt ökologisch bedeutsamer Bereiche als Lebensraum seltener und bestandsbedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften. Auch die Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft und des Biotopverbundes sowie des Landschaftscharakters für die Erholungsnutzung sind zu gewährleisten. Dazu zählen die Pflege der im Gebiet vorhandenen Naturdenkmale, der geschützten Biotope und des geschützten Parks. Die ökologisch durchgängigen, naturnahen Bachläufe einschließlich der sensiblen Quellgebiete, die standortgerechten, naturnahen Waldbestände und die Streuobstwiesen sind wichtige Schutzgüter des LSG. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild sowie die reiche Naturausstattung in unmittelbarer Stadtnähe prädestinieren das LSG für eine ruhige, naturbezogene Erholungsnutzung. Exkursionsvorschläge Die reich gegliederte Landschaft des Kuhndorftales mit dem Wechsel zwischen Bachaue, Wiesen-, Wald- und Ackerflächen sowie den relativ großen Höhenunterschieden auf engem Raum bietet gerade in Stadtnähe zu Zeitz gute Erholungsmöglichkeiten. Hervorzuheben sind insbesondere der naturnahe Schluchtwald des Knittelholzes mit Knittelholzbach und Knittelholzquelle, die Kuhndorfmühle am Wilden Bach einschließlich des Quellgebietes in der unmittelbaren Nähe oder auch die guten Sichtbeziehungen von den höheren Bereichen aus in die Niederung oder zu den umliegenden Ortschaften. Das Gebiet ist durch mehrere, gut gekennzeichnete Wanderwege erschlossen. So führt ein Rundwanderweg von Zeitz-Rasberg entlang des Wilden Baches an der Kuhndorfmühle vorbei bis Kuhndorf und durch das Knittelholz zurück nach Zeitz; ein weiterer Weg erschließt den Bereich zwischen Röden und Kuhndorf. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
null Jahresrückblick 2023 der LUBW: Klimawandel hat uns fest im Griff Baden-Württemberg/Karlsruhe. „Der Klimawandel hat uns fest im Griff, das zeigt sich auch an den Aufgaben der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg“, so Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW beim heutigen Pressegesprächs zum Jahresrückblick 2023. „Das Jahr 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, sowohl global und deutschlandweit als auch für Baden-Württemberg. Seit der Jahrtausendwende verzeichnen wir einen Wärmerekord nach dem anderen, die Temperatur steigt immer schneller an. Direkte Folge sind vermehrte Hitzewellen und veränderte Niederschlagsverhältnisse, indirekte Auswirkungen sind Trockenheit und Niedrigwasser. Gleichzeitig ist der Klimawandel Ursache für immer häufiger auftretende Starkniederschläge und Überschwemmungen. Diese können gerade in den Sommermonaten heftiger werden. Im Winter werden die Niederschläge immer seltener als Schnee fallen. Wir müssen uns auf schnell wechselnde Wetterlagen einstellen“, fasst er die Situation zusammen. Der menschengemachte Klimawandel beeinflusst auch die Tier- und Pflanzenwelt. Wärmeliebende Arten werden häufiger, wohingegen alpine und kälteangepasste Arten immer weniger Lebensräume finden und zurückgehen. Milde Winter haben unter anderem Auswirkungen auf Tiere, die Winterschlaf oder Winterruhe halten wie Igel, Siebenschläfer oder Weißstörche. Monitoring und Kartierungen der LUBW: Fokus Tierarten Die Kartierung der Fauna und Flora in Baden-Württemberg sind eine Daueraufgabe im jährlichen Arbeitskatalog der LUBW „Wir können nur schützen und erhalten, was wir kennen“, betont Maurer. „Wir müssen verstehen, wie sich die Arten im Land entwickeln und welchen Gefährdungen sie ausgesetzt sind. Die LUBW legt Wert auf eine systematische und langfristige Erfassung. Nur so lassen sich aus unseren Beobachtungen belastbare Schlussfolgerungen für den Artenschutz ziehen.“ Insekten In Baden-Württemberg wurde das Insektenmonitoring im Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt im Jahr 2017 aufgenommen und ist damit bundesweit Vorreiter. Der Einfluss der Menschen und die Auswirkungen des Klimas zeichnen sich in den Ergebnissen deutlich ab. Das Jahr 2023 war das schlechteste Tagfalterjahr seit Beginn des Insektenmonitorings 2018. Die nassen Monate März und April bewirkten ein Absterben von Überwinterungsstadien und jungen Raupen. Die schwachen Ausgangspopulationen im Frühjahr 2023 ist auch auf die lange Dürreperiode im Sommer 2022 zurückzuführen. Höhere Temperaturen und geringere Niederschläge führten ab Juni wieder zu einem gewissen Anstieg der Tagfalterzahlen, jedoch nur bei Sommerarten. Brutvögel Entsprechend dem Rückgang bei den Insekten überrascht es nicht, dass bei den häufigen Brutvögeln insbesondere die insektenfressenden Feldvogelarten stark abgenommen haben, die im Acker oder Grünland brüten. Fast die Hälfte der 199 baden-württembergischen Brutvogelarten gelten als gefährdet. Besonders auffällig ist, dass auch die Bestände einst weitverbreiteter Vögel wie der Kiebitz stark zurückgegangen sind. Seit dem Jahr 2021 beobachtet die LUBW auch seltenere Brutvögel. So wurden im Jahr 2023 beispielsweise für den seltenen Koloniebrüter Uferschwalbe in Baden-Württemberg noch knapp 5 000 Brutröhren festgestellt. Ihr Lebensraum ist in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zurückgegangen. Die Vögel graben ihre Brutröhren in festsandige oder lehmige Abbruchkanten und Steilufer. Sie finden beispielsweise an der renaturierten Donau seit dem Jahr 2009 wieder optimale Lebensbedingungen. Für das Rebhuhn wurden im selben Jahr 227 Ruf-Reviere ermittelt. In den 1950er Jahren wurde der Bestand noch auf 50.000 Reviere (Grundlage Jagdstrecken) geschätzt. „Auch wenn diese Zahlen nicht direkt vergleichbar sind, da sie nicht mit den gleichen Methoden ermittelt wurden, zeigen sie jedoch deutlich, wie unsere Umwelt in den letzten Jahrzehnten verarmt ist“, so Maurer. Niedrigwasser-Informationszentrum der LUBW (NIZ) „Nach dem regenreichen Winter sind nun Anfang Frühling 2024 unsere Grundwasserspeicher gut gefüllt, die Pegelstände in den Fließgewässern sind normal und auch die Bodenfeuchte ist sehr gut. Das ist gut so. Dennoch können langanhaltende Trockenperioden mit großer Hitze auch in diesem Jahr wieder schnell dazu führen, dass Flüsse – wie beispielsweise die Dreisam in Freiburg – im Sommer trockenfallen. Genauso möglich ist, dass kurze starke Regenfälle, also Starkregen, im Sommer auf trockene Böden fallen und schnell regional zu Überschwemmungen führen. Wir müssen uns auf diese Extreme einrichten. Dies spiegeln auch unsere beide Einrichtungen Hochwasservorhersagezentrale, die HVZ, und das Anfang des Jahres 2024 in Betrieb gegangene Niedrigwasser-Informationszentrum, das NIZ, wieder. Das NIZ ist im Grunde ein ‚Kind des Klimawandels‘, die HVZ gibt es bereits seit dem Jahr 1991, Auslöser war damals das Jahrhunderthochwasser im Februar 1990“, so Maurer. Wasserbehörden und Kommunen erhalten künftig durch das NIZ schneller regionale Bewertungen des Wasserdargebots. Auf dieser Grundlage können sie entscheiden, ob beispielsweise die Einschränkung der Wasserentnahme aus Fließgewässern oder Grundwasser notwendig ist. „Sind Niedrigwasservorhersagen bislang für bis zu 7 Tage in die Zukunft machbar, möchten wir unsere Modelle so erweitern, dass bis zu einen Monat Vorhersagen über die Entwicklung der Wasserstände möglich sein wird“, zeigt Maurer die nächsten Schritte auf. Ende 2024 soll eine Karte folgen, in der die Niedrigwassergefahr und Gebiete, in denen die Wasserentnahme eingeschränkt ist, angezeigt werden. Ressourcenschonendes Leben: Zirkuläres Bauen Maurer betonte in seiner Bilanz: „Der Klimawandel ist menschgemacht. Die Lösungen auch. Ein wichtiger Bereich, in dem man viele Ressourcen und auch CO2 einsparen kann, ist der Bausektor. Dieser wird noch viel zu wenig beachtet. Wir verbrauchen in Deutschland in diesem Bereich rund 50 Prozent unserer Rohstoffe. Der Gebäudesektor verursacht knapp 40 % der Treibhausgasemissionen weltweit, in Baden-Württemberg werden allein 3,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr durch die Zementherstellung erzeugt.“ Seit dem vergangenen Jahr unterstützt das Innovationszentrum Zirkuläres Bauen (InZiBau) der LUBW die Branche bei der notwendigen Transformation. Ziel ist es, Bauabfälle als Ressourcen zu nutzen, anstatt sie als Abfälle zu beseitigen. Möglichst geschlossene Kreisläufe können unseren ökologischen Fußabdruck deutlich verkleinern. Im Idealfall wird alte Bausubstanz erhalten und wiederverwendet. Das Innovationszentrum Zirkuläres Bauen versteht sich als Informations- und Vernetzungsplattform für die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen in Verwaltung, Wirtschaft und Forschung und alle interessierten Fachkreise. Lärm Nicht nur vor dem Hintergrund der notwendigen CO2-Reduktion im Verkehrssektor sollten wir unser Mobilitätsverhalten überdenken, sondern auch im Hinblick auf den Lärm, der durch unsere motorisierte Mobilität entsteht. Allein außerhalb der Ballungszentren sind bereits rund 1,4 Millionen Menschen entlang der Hauptverkehrsstraßen von Verkehrslärm betroffen. Dies haben die im Herbst 2023 veröffentlichten Berechnungen der LUBW ergeben. Die LUBW erstellt die Lärmkartierung alle fünf Jahre. Weiterführende Informationen LUBW-Broschüre: Schwerpunkte 2023 – Beobachten. Bewerten. Beraten. Wir entwickeln Lösungen. Hitzeaktionspläne: Gesundheit der Bevölkerung steht im Fokus 11.03.2024 Landesregierung fördert Kommunen – praktisch und finanziell Handlungshilfe für Kommunen zum zirkulären und nachhaltigen Bauen 08.02.2024 Nachhaltigkeit durch Bestandssanierung statt Neubau Gerüstet für zunehmend trockene Sommer 24.01.2024 Baden-Württemberg richtet ein Niedrigwasser-Informationszentrum (NIZ) an der LUBW ein Neue Lärmkarten für BW online verfügbar 17.10.2023 1,4 Mio. Menschen an den Hauptverkehrsstraßen betroffen Ökologischen Fußabdruck beim Bauen reduzieren 21.09.2023 Recycling von Baustoffen schont Ressourcen, Deponien und das Klima 20 Jahre Erfassung der Brutvogelbestände in Baden-Württemberg 01.06.2023 Frühwarnsystem für Zustand der Natur und Grundlage zur Politikberatung Amphibien und Reptilien in Not 01.02.2023 18 von 31 Arten sind in Baden-Württemberg gefährdet Insektenmonitoring in Baden-Württemberg 13.01.2023 Biotopschutz und ökologische Bewirtschaftung leisten wichtigen Beitrag zum Insektenschutz Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der LUBW. Telefon: +49(0)721/5600-1387 E-Mail: pressestelle@lubw.bwl.de
Der Schutz von heimischen Tier- und Pflanzenarten ist wichtig, um das Ökosystem zu erhalten. Genau darum kümmert sich die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie sorgt beispielsweise für den Erhalt und den Schutz der Sieben- und Gartenschläfer. Auch wenn sie als kleine Quälgeister bekannt sind, darf nicht vergessen werden, dass es sich um gesetzlich geschützte Arten handelt. Sie dürfen daher nicht ohne vorherige artenschutzrechtliche Befreiung, die bei der SGD Nord beantragt werden muss, umgesiedelt werden. Nur wenn ein besonderer Grund vorliegt, ist eine Umsiedlung der possierlichen kleinen Tierchen erlaubt. Ein besonderer Grund liegt dann vor, wenn sie es sich in einem Stromkasten oder gar in der Mehlkammer einer Bäckerei gemütlich gemacht haben. Doch wie genau geht eine Umsiedlung vonstatten? Das Einfangen muss mit einer Lebendfalle erfolgen, die auch regelmäßig kontrolliert werden muss, da die Tiere in Gefangenschaft stressbedingt sterben könnten. Wichtig ist auch, dass sie artgerecht und zur richtigen Jahreszeit umgesiedelt werden. Befinden sie sich erst einmal im Winterschlaf, ist das Aussetzen untersagt, egal ob im Wald oder sonst wo. Dies wäre für Sieben- und Gartenschläfer im Winterhalbjahr tödlich. Baumschläfer und Haselmaus stehen übrigens auch unter Schutz. Wer den kleinen Nagern helfen möchte, lässt in seinem Garten einfach einige Ecken verwildern. Auch Nistkästen sowie flache Wassertränken können aufgestellt werden. Sie sind nicht nur nützlich für Bilche, sondern für alle Arten. Zum Hintergrund: Der Siebenschläfer (Glis glis) gehört zu der Familie der Bilche (Gliridae), kann bis zu 19 Zentimeter groß werden, ist nachtaktiv und macht viele Geräusche. Er gehört zu der Ordnung der Nagetiere (Rodentia) und wird gerne als „Schlafmaus“ bezeichnet, auch weil er rund sieben Monate Winterschlaf hält. Weil sich an seinen Pfoten Sohlenballen befinden, ist es ihm möglich, nahezu jedes Hindernis und jede Hauswand zu überwinden. Er erinnert in seiner Statur an das Eichhörnchen, hat schwarze Augen und einen langen Schwanz. Seine Fellfarbe ist graubraun, und er hat einen weißen Bauch. Der Gartenschläfer ( Eliomys quercinus) ist der kleine Bruder des Siebenschläfers. Sein Gesicht hat eine schwarze Zeichnung und erinnert an eine „Zorro“-Maske. Auch er hält Winterschlaf und wird etwa 12 bis 17 Zentimeter groß. Ist er wach, kann er sehr laut werden. Sein lautes Pfeifen erinnert an einen Vogel.
Das Projekt "Interdisziplinäre Forschung zu Klimawandel, Folgen und Anpassung in Hessen (INKLIM-A) - Douglasien-Reinbestände und Douglasien-Buchen-Mischwälder als Lebensraum für höhlennutzende Tierarten" wird/wurde gefördert durch: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Ökologische Forschungstation Schlüchtern e.V..Im Rahmen einer dreijährigen Untersuchung wurden ein Douglasien-Rein- und ein Douglasien-Mischbestand sowie für einige Parameter vergleichend ein Fichten-Mischbestand jährlich von März bis November hinsichtlich ihrer Nutzung durch baumhöhlennutzende Tierarten und deren Reproduktion sowie im Winter bezüglich der Winterpopulationen höhlenbrütender Singvögel untersucht. Alle 3 Gebiete sind mit künstlichen Nisthöhlen ausgestattet. Im Douglasien-Reinbestand konnten ein signifikant kleineres Brutvogelartenspektrum gegenüber dem Fichten-Mischbestand sowie signifikant weniger Insektenarten als im Douglasien-Mischbestand festgestellt werden. Keine statistisch belegbaren Unterschiede traten hingegen im Artenspektrum der Säuger auf. Eine Nutzung der Nistkästen durch Haselmäuse konnte nur in Einzelfällen, durch Siebenschläfer hingegen vermehrt festgestellt werden, im Douglasien-Mischbestand reproduzierten Siebenschläfer nachweislich. Auffallend hoch war die Nutzung des Douglasien-Reinbestands durch Fledermäuse. Die Siedlungsdichten bzw. die Intensität der Nistkastennutzung bei allen vergleichbaren Arten zeigten über den dreijährigen Untersuchungszeitraum keine statistisch nachweisbaren Unterschiede zwischen den beiden Douglasienbeständen. Die Siedlungsdichte von Kohlmeisen im Douglasien-Reinbestand lag mit durchschnittlich 13,3 Brutpaaren (BP)/10 ha höher als Literaturwerte für Fichtenbestände. Mit im Mittel 25,8 BP/10 ha lag die Siedlungsdichte im Douglasien-Mischbestand gegenüber dem Reinbestand etwa doppelt so hoch. Darüber hinaus konnte im Reinbestand für ein Untersuchungsjahr ein signifikant späterer Legebeginn der Kohlmeisen gegenüber dem Fichten-Mischbestand festgestellt werden. Gebietsspezifische Unterschiede hinsichtlich Gelegegröße und Eivolumen wurden nicht nachgewiesen. Die Nestlingsgewichte von Kohlmeisen lagen im Reinbestand unter denen der Nestlinge im Mischbestand, was jedoch keinen nachweisbaren Effekt auf den Bruterfolg pro Brutpaar hatte. Für die Anzahl der im Winter erfassten Kohlmeisen und Kleiber wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Douglasiengebieten festgestellt. Die mittleren Wintergewichte der Kohlmeisen-Weibchen im Douglasien-Mischbestand waren über den gesamten Untersuchungszeitraum signifikant niedriger als die im Fichten-Mischbestand. Die mittleren Wintergewichte sowohl von Kohlmeisen-Männchen als auch -weibchen im Douglasien-Reinbestand wiesen hingegen keinerlei statistisch relevanten Unterschiede zu den übrigen Untersuchungsgebieten auf. Der Douglasien-Reinbestand scheint demnach insg. für höhlenbrütende Singvogel- und Insektenarten als Lebensraum bzw. Reproduktionsort vergleichsweise weniger attraktiv zu sein. Gleiches gilt für Haselmaus und Siebenschläfer, nicht jedoch für Fledermäuse. Die Ergebnisse können aufgrund der zugrundeliegenden Datenbasis sowie zahlreicher Nestplünderungen durch Nesträuber über den gesamten Untersuchungszeitraum lediglich eingeschränkt als repräsentativ bewertet werden.
Ein Lernangebot für Kinder. Der Wildapfel blüht Ende April. Wildäpfel sind klein und hart. Alter Stamm eines Wildapfelbaumes. Einer unserer seltensten Bäume ist der Wildapfel-Baum. Er kommt fast nur an Waldrändern vor, manchmal auch auf Wiesen, Lichtungen oder an steinigen Hängen. Hier wächst er allein oder in kleinen Gruppen mit anderen Obstbäumen und Sträuchern. Im Wald dagegen wirst du ihn kaum finden. Das liegt daran, dass Wildapfelbäume viel Licht brauchen. Weil sie aber nur höchstens zehn Meter hoch werden, nehmen ihnen die anderen Bäume im Wald schnell das Sonnenlicht. Deshalb werden Wildäpfel dort nicht alt. Am Waldrand dagegen oder einzeln auf Lichtungen bekommen sie genügend Sonnenstrahlen ab. Tragen Wildapfelbäume auch Äpfel? Ja, aber die werden nur von Tieren gefressen. Sie sind nämlich klein und hart und schmecken sehr sauer. Deshalb tragen Wildäpfel auch den Beinamen "Holzäpfel". Für die Tiere ist der Wildapfelbaum aber sehr wichtig. Wenn seine Früchte im Herbst zu Boden fallen, kommen viele Wildtiere zum Fressen. Lebensraum Wildapfelbaum Doch der Wildapfelbaum kann noch viel mehr: Für viele Tiere ist er ein wichtiger Lebensraum. Weil seine Krone sehr stark verzweigt ist und die Zweige Dornen haben, ist der Wildapfelbaum ein idealer Brutplatz für viele Singvogel-Arten. Sein Stamm wird im Laufe der Zeit meistens hohl und bietet dann Fledermäusen, Siebenschläfern und Eulen einen Unterschlupf. Während der Blütezeit Ende April ist der Wildapfelbaum ein Schlaraffenland für Wildbienen. Der Wildapfel ist also ein wichtiger Baustein im Ökosystem und trägt zum Erhalt vieler seltener Tierarten bei. Weil er aber so selten ist, ist es wichtig, dass er geschützt wird.
Das Projekt "Entwicklung eines Haselmausnistkastens zur Minderung der Konkurrenz mit höhlenbrütenden Singvögeln und Siebenschläfern" wird/wurde gefördert durch: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Ökologische Forschungstation Schlüchtern e.V..Die vorliegende Untersuchung basiert auf Ergebnissen einer 38jährigen Studie an Nistkästen nutzenden Tieren, die auf dem Hintergrund steigender Frühjahrstemperaturen Verfrühungen der Eiablage bei Singvögeln und verfrühte Besetzung von Nistkästen durch Siebenschläfer (Glis glis) feststellt (SCHERBAUM-HEBERER ET AL. 2011). Um dem daraus resultierenden verschärften Konkurrenzdruck für die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) zu begegnen, wurden entlang einer Hecke in Bezug auf Innenraum und Einschlupfloch variierende hölzerne Nistkästen in stets gleicher Viererkombination ausgebracht und auf Besetzung durch Singvögel, Siebenschläfer und Haselmäuse untersucht. Es kann eine Meidung der Nistkästen mit kleinem Einschlupfloch durch Singvögel und Siebenschläfer festgestellt werden. Die Haselmaus nutzt diese Kästen jedoch auch nur in geringem Maße bzw. gar nicht und zeigt eine bevorzugte Nutzung von kleinräumigen Nistkästen mit großem Einschlupfloch. Eine Konkurrenzminderung durch zusätzliche Ausbringung von Kästen mit kleinem Einschlupfloch an Standorten mit Vogelnistkästen ist demnach nicht zu erwarten. Bei ausschließlicher Ausbringung von Kästen mit kleinem Einschlupfloch findet Nutzung durch Haselmäuse hingegen nachweislich statt.
Das Projekt "Einfluss des Klimawandels auf Brutverluste bei höhlenbrütenden Singvögeln durch Siebenschläfer (Glis glis)" wird/wurde gefördert durch: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Ökologische Forschungstation Schlüchtern e.V..Im Rahmen einer seit Anfang der 1970er Jahre an der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern e. V., ehemals Ökologische Außenstelle der Goethe-Universität Frankfurt am Main, durchgeführten Langzeitstudie an höhlenbrütenden Singvögeln wurden brutbiologisch relevante Daten an Nutzern von Nistkästen erhoben. Für die vorliegende Studie liegen Datenreihen aus zwei bewaldeten Untersuchungsgebieten mit einer Gesamtzahl von 161 Nistkästen nahe der Städte Bad Soden-Salmünster (50°17'N, 9°22'O) und Steinau a. d. Straße (50°19'N, 9°27'O) vor. Es wurden für jedes Untersuchungsgebiet ein hinsichtlich der Temperatur moderates (2004 bzw. 2010) und ein besonders warmes Frühjahr (2003 bzw. 2011) ausgewählt. Die brutbiologischen Daten wurden in Bezug auf Überschneidungen zwischen höhlenbrütenden Singvögeln und dem Siebenschläfer (Glis glis) sowie Auswirkungen auf Kleiber (Sitta europea), Kohlmeise (Parus major) und Blaumeise (Cyanistes caeruleus, Syn. Parus caeruleus) betrachtet. Für die warmen Frühjahre kann eine frühere und weiträumigere Nistkastennutzung durch Siebenschläfer beobachtet werden. Dies bedingt eine stärkere zeitliche und räumliche Überschneidung mit Singvögeln und damit vermehrt Plünderungen an Vogelbruten. Hierbei ist die Kohlmeise als häufigste Art anteilsmäßig am stärksten betroffen, gefolgt von der Blaumeise und dem Kleiber, der den geringsten Anteil an geplünderten Bruten aufweist.
Wildtier des Jahres ist der Siebenschläfer (Glis glis).
Das Projekt "Einfluss des Klimawandels auf die Höhlenkonkurrenz zwischen Vögeln, Kleinsäugern und Insekten" wird/wurde gefördert durch: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Ökologische Forschungstation Schlüchtern e.V..Im Rahmen einer seit Anfang der 1970er Jahre an der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern e. V, ehemals Ökologische Außenstelle der Goethe-Universität Frankfurt am Main, durchgeführten Langzeitstudie an höhlenbrütenden Singvögeln wurden brutbiologisch relevante Daten an Nutzern von Nistkästen erhoben. Für die vorliegende Studie liegen Datenreihen aus fünf bewaldeten Untersuchungsgebieten mit einer Gesamtzahl von rund 500 Nistkästen über insgesamt 38 Untersuchungsjahre im Zeitraum von 1970 bzw. 1971 bis 2008 nahe der Städte Schlüchtern und Steinau a. d. Straße vor. Die Daten werden auf dem Hintergrund der Temperaturentwicklung in Bezug auf Bestandsentwicklungen unterschiedlicher baumhöhlennutzender Tiergruppen bzw. -arten und Beginn der Nistkastennutzung bzw. Beginn der Eiablage unter Berücksichtigung der Niederschläge sowie phänologischer Daten ausgewertet, um daraus Rückschlüsse auf mögliche Konkurrenzphänomene zwischen den Nutzern zu ziehen. Im Fokus stehen die höhlenbrütenden Singvogelarten Kohlmeise (Parus major), Blaumeise (Cyanistes caeruleus, Syn. Parus caeruleus), Kleiber (Sitta europea) und Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Weitere einbezogene Nistkastennutzer sind Siebenschläfer (Glis glis) , Haselmaus (Muscardinus avellanarius) sowie Mäuse der Gattung Apodemus (Gelbhalsmaus A. flavicollis bzw. Waldmaus A. sylvaticus), Fledermäuse (soweit bestimmt Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii und Braunes Langohr Plecotus auritus), Wespen (überwiegend Sächsische Wespe Dolichovespula saxonica) und Hornisse (Vespa crabro). Es können für den Kleiber und für die Blaumeise signifikante Zu-, für den Trauerschnäpper signifikante Abnahmen der Brutvogelbestände beobachtet werden, während Kohlmeisenbestände sich über die Jahre nicht signifikant ändern. Im Falle der weiteren Nistkastennutzer können signifikante Bestandszunahmen beobachtet werden. Ebenso zeigen sich Verfrühungen sowohl im Legebeginn als auch im Beginn der Nistkastennutzung. Bestandszunahmen und Verfrühungen zeigen Zusammenhänge mit der Temperaturentwicklung. Für die Verfrühungen von 'Nicht-Vögeln' können außerdem Zusammenhänge mit den Niederschlägen festgestellt werden. Die verfrühte Eiablage führt zudem je nach Vogelart zu einer unterschiedlichen Synchronisation mit als Nestlingsnahrung genutzten Raupen auf Stieleiche (Quercus robur) und Rotbuche (Fagus sylvatica). Bestandserhöhungen, Verfrühungen und eine daraus resultierende größere Überschneidungszeit bedingen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens verschiedener Nutzer in den Nistkästen sowie eine Verschärfung der Konkurrenz.
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