Das Projekt "VEGAS-Projektverbund: Hydraulische Sanierungstechnologien fuer Grundwasserleiter unter Einsatz von Tensiden - Projekt4: Gleichgewichtsuntersuchungen zum Solubilisierungsverhalten von KW-Mischungen in waessrigen Loesungen biologisch abbaubarer Tenside" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Erdöl- und Erdgasforschung durchgeführt. Die Untersuchung von Struktur/Wirkungsbeziehungen in Tensid/Kohlenwasserstoff- (KW-) sowie Tensid/CKW-Mischungen ist eine zentrale Aufgabe dieser Arbeiten. Die Solubilisierung wird durch Bestimmung der Verteilungskoeffizienten der Schadstoffe Ki quantifiziert. Die solubilisierende Wirkung ausgewaehlter Tensidkombinationen wird unter in situ Sanierungsbedingungen von Grundwasserleitern in Abhaengigkeit von den BTX/PAK-Anteilen in den Modell-KW-Mischungen sowie in Abhaengigkeit von verschiedenen Parametern untersucht. Saeulenversuche im Labormassstab werden an PAK-reichen KW-Mischungen unter Einsatz ausgewaehlter Tensidformulierungen in Sandpackungen und Bodenproben eines Altstandortes einer ehemaligen Teeroel- und Gasfabrik in Kehl/a. Rhein durchgefuehrt. Die Ergebnisse zeigen, dass Tensidmischungen sowohl in ihrer Solubilisierungseffizienz als auch in ihren weiteren Eigenschaften, z.B. hinsichtlich Bildung viskoser Emulsionen oder Praezipitate einzelnen Tensiden deutlich ueberlegen sind. Eine Komponente dieser Tensidformulierungen ist in der Regel ein Wasser schwerloesliches anionisches Tensid. Die solubilisierende Wirkung der meisten selektierten Tensidformulierungen zeigt eine relevante Abhaengigkeit von den BTX/PAK-Anteilen in der organischen Phase. Damit die Gleichgewichtssolubilisierung bei der Mobilisierung organischer Phasen mit waessrigen Tensidloesungen genutzt werden kann, ist eine Kontaktzeit von mindestens zwei Tagen unbedingt erforderlich. Eine Mobilisierung der Schadstoffe von 95 Prozent in Bentheimersand und bis zu 90 Prozent in Kehlbodenproben konnte unter Einsatz optimierter Formulierungen erreicht werden. Darueber hinaus zeigen Leuchtbakterientests an waessrigen Tensidloesungen, dass bestimmte Tensidmischungen eine staerkere Hemmung der bakteriellen Lichtemmission als die entsprechenden Einzeltenside zeigen.
Das Projekt "Teilvorhaben 5: Chemie der mikrobiellen Kohleverfluessigung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen durchgeführt. Zielstellung des Projektes ist es, - den Chemismus und die Angriffsstellen extrazellulaerer, pilzlicher Enzyme beim Primaerangriff auf das Kohlemakromolekuel aufzuklaeren - einen Beitrag fuer die Aufklaerung von enzymatischen Spaltreaktionen an den molekularen und makromolekularen Kohlebestandteilen beim Transport durch das Pilzmyzel zu leisten - die solubilisierten und nicht solubilisierten Anteile der mikrobiell angegriffenen Kohle umfassend strukturchemisch und kolloidchemisch zu charakterisieren - den bei unterschiedlichen Bedingungen erreichbaren Abbaugrad der Kohlemakromolekularstruktur festzustellen. Mit dem Projekt sollen Erkenntnisse fuer die Optimierung der mikrobiellen Kohledepolarisation und fuer die Aufarbeitungs- und Applikationsmoeglichkeiten der Depolymerationsprodukte im Hinblick auf eine technische Umsetzung bereitgestellt werden.