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INSPIRE SN Bodenbedeckung

Der Datensatz beinhaltet Informationen zur physischen und biologischen Bedeckung der Erdoberfläche (künstliche Flächen, landwirtschaftliche Flächen, Wälder, natürliche und naturnahe Gebiete, Feuchtgebiete und Wasserkörper) im Freistaat Sachsen. Dargestellt werden die Komponenten Gebäude, Konstruktionen, Fließgewässer, Stehendes Gewässer, Gemischte Landbedeckung, Ackerland, Büsche und Sträucher, Feste natürliche Oberflächen, Fels, Grasartige und krautige Pflanzen, Holzige Dauerkulturpflanzen, Laubbäume, Nadelbäume, Nicht-feste Oberfläche, Lockergestein und Organische Ablagerungen (Torf). Die Datenbasis für die Bodenbedeckung ist das Amtlich topographisch-kartographische Informationssystem Digitales Landschaftsmodell 1:25.000 (ATKIS Basis-DLM).

Absperrbauwerk

Hier werden Bauwerke linienhaft erfasst, die der Rückhaltung von Gewässerabflüssen dienen (Erzeugung eines Staus). Dabei handelt es sich insbesondere um Staudämme bzw. Staumauern verschiedener Bauart.

Naturerfahrungsräume

Aufgrund des hohen Anteils an Grün- und Waldflächen in Berlin und im Umland sind dem Großteil der Berlinerinnen und Berliner und vielen der Kinder echte Naturerlebnisse noch nicht völlig fremd. Viele wissen sicher noch, wie man auf einen Baum klettert oder an einem Gewässer aus Holz, Steinen und Lehm einen Staudamm errichtet. In weniger “grünbegünstigten” Großstädten sieht das anders aus. Und selbstverständlich ist das auch für viele Berliner Kinder nicht. Im Rahmen der zunehmenden Technisierung der Gesellschaft erobern Spielekonsolen, Computer, Tablets und Smartphones immer größere Räume im Kinderzimmer. Vor einigen Jahrzehnten waren Kinder noch viel häufiger jeden Tag draußen zum Spielen – bei Wind und Wetter. Heutzutage spielen sehr viele nur noch zuhause. Da sogar Eltern vermehrt “Naturkontakte” als gefährlich einstufen, kann eine Naturentfremdung der Kinder nicht mehr sonderlich erstaunen. Soziologen sprechen von der “Verhäuslichung”. Dabei wurde in vielen Forschungsprojekten die positive Wirkung von Naturerfahrungen auf die physische und psychische Entwicklung von Kindern nachgewiesen. Der Kontakt zur Natur fördert die Persönlichkeits- und Sozialentwicklung, Kreativität, Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmungsfähigkeit. Ebenso wichtig: Die Herausbildung eines eigenen Umweltbewusstseins. In vielen Städten sind naturnahe Räume jedoch fast vollständig verschwunden. Aus diesem Wissen entwickelte sich in den 1990er Jahren das Konzept der Naturerfahrungsräume (NER). Damit Kinder auch in Zukunft noch die Erfahrung machen können, einen Frosch zu beobachten, ein Bild aus Herbstlaub und Kastanien zu legen, einen Bogen aus Weidenruten oder eine eigene Höhle aus Holz im Wald zu bauen. Es lohnt sich: Wer den Spaß eines Schneckenrennens kennt oder die Freude der Oma über einen selbstgepflückten Wildblumenstrauß vom Wegesrand, hat wichtige Lebenserfahrungen gemacht. Städtische “Naturerfahrungsräume” sind i.d.R. mindestens einen Hektar große, “wilde” Freiräume, die Kinder und Jugendliche zum Spielen, Toben, Forschen und Erholen eigenständig aufsuchen können. Praktisch also, wenn sie im Wohnumfeld entstehen, so können sie fußläufig und schnell erreicht werden. Die Naturerfahrungsräume (NER) sind naturnah ohne Spielelemente und Infrastruktur gestaltet. Die Nutzung sollte den Kindern und Jugendlichen auch ohne pädagogische Aufsicht, Vorgaben oder Betreuung möglich sein. So bleibt beim “freien” Spiel genug Raum für Interaktionen mit der Natur und untereinander. Die Flächen werden weitgehend ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Entweder finden gar keine Eingriffe statt, oder es werden lediglich Teilbereiche (wie z. B. Lichtungen) durch Pflegemaßnahmen offen gehalten. Eine intensive Pflege ist aber nicht vorgesehen, um der Natur möglichst viel Raum zur eigendynamischen Entwicklung zu lassen. Für die Kinder sollen sie den Naturkontakt im urbanen Wohnumfeld garantieren. Darüber hinaus tragen Naturerfahrungsräume zur Aufwertung des Wohnumfeldes bei. Diese Steigerung der Lebensqualität für Familien mit Kindern wird sowohl auf sozialer als auch auf gesundheits- und naturschutzbezogener Ebene spürbar. Die Einrichtung und Unterhaltung von Naturerfahrungsräumen fördert die biologische Vielfalt im städtischen Raum. Durch das Zulassen natürlicher Prozesse und durch gezielte, extensive Pflegemaßnahmen lassen sich auf den Flächen unterschiedliche Sukzessionsstadien entwickeln, wie es in herkömmlichen Grünanlagen nicht möglich wäre. Dieses kann die Lebensraum- aber auch Artenvielfalt in der Stadt im erheblichen Maße steigern. Und was auch nicht vergessen werden darf: Naturverständnis und Umweltbewusstsein der heranwachsenden Generation bilden die sicherste Basis für den Schutz der biologischen Vielfalt in der Zukunft. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung fanden die Naturerfahrungsräume sogar Eingang in das Bundesnaturschutzgesetz. Das Land Berlin setzt dessen Ziele auf Landesebene um. In den stark verdichteten Siedlungsgebieten Berlins sollen wohnungsnah Naturerfahrungsräume eingerichtet werden. In Kreuzberg entstanden die ersten Naturerfahrungsräume. Seit 2009 können Kinder auf einer Fläche von 3.500 m² im Park am Gleisdreieck, nördlich der Yorkstraße, spielen. Im Jahr 2014 kam das 7.000 m² große “Robinienwäldchen” in der Halleschen Straße / Ecke Möckernstraße dazu. Darüber hinaus gibt es in Berlin seit 2015 drei weitere Naturerfahrungsräume-Pilotflächen in den Bezirken Spandau, Pankow und Marzahn. Sie sind Referenzprojekte der “Strategie Stadtlandschaft” für die Umsetzung des Konzeptes der Naturerfahrungsräume in Berlin, insbesondere in sozial benachteiligten Wohnquartieren. Ihre Umsetzung wird im Rahmen eines Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (“Naturerfahrungsräume in Großstädten am Beispiel Berlin”) aus Bundes- und Landesmitteln gefördert. Träger ist die Stiftung Naturschutz Berlin. Bei beiden Projekten arbeiten die Planer eng mit den Kindern aus umliegenden Schulen und Kindertagesstätten zusammen. Es werden Exkursionen vor Ort durchgeführt und Ideenworkshops veranstaltet. Die Kinder werden zu ihren Wünschen befragt und dürfen bei der Gestaltung der Fläche aktiv mitarbeiten. Der Naturerfahrungsraum auf dem westlichen Hang des Kienbergs wurde 2016 vorbereitet und ist eine der drei Pilotflächen des Referenzprojektes der Strategie Stadtlandschaft zur Entwicklung von Naturerfahrungsräumen in Berlin. Vorhabenträger für die Planung und Umsetzung des Naturerfahrungsraums auf dem Kienberg ist die Stiftung Naturschutz Berlin. Die Veranstalter der IGA Berlin 2017 haben hierfür eine etwa 1,6 ha große Fläche zur Verfügung gestellt und gewährleisten die Pflege für die nächsten 20 Jahre. Zusammen mit Kinden aus den umliegenden Kindertagesstätten und Schulen wurde der mit Lichtungen durchsetzte Wald konzipiert. Offen liegender Bauschutt wurde in großen Mengen entfernt, abgedeckt oder als Spielelemente integriert, Holzschnitt wurde in dichten Benjeshecken aufgestapelt. Der Naturerfahrungsraum am Kienberg bietet den Kindern neben Kletterbäumen und Räumen für Versteck- und Abenteuerspiele auch die Möglichkeit der Beschäftigung mit Naturmaterialien wie Ästen, Steinen und Sand – und natürlich Raum für Naturbeobachtungen. Weitere Informationen und das Programm finden Sie unter folgenden Links: Naturerfahrungsraum auf dem Kienberg Umweltbildungszentrum Kienbergpark Natur­erfahrungs­räume in Berlin

Messstelle Transekt 6, Suedufer, 15m von Staumauer entfernt, See TWT Frauenau

Die Messstelle Transekt 6, Suedufer, 15m von Staumauer entfernt (Messstellen-Nr: 114219) befindet sich im Gewässer TWT Frauenau. Die Messstelle dient der Überwachung des biologischen Zustands.

Messstelle Wipfeld OW nahe Staumauer, Fließgewässer Main

Die Messstelle Wipfeld OW nahe Staumauer (Messstellen-Nr: 193504) befindet sich im Gewässer Main. Die Messstelle dient der Überwachung des chemischen Zustands.

Messstelle Tiefste Stelle, vor Staumauer, See Drachensee

Die Messstelle Tiefste Stelle, vor Staumauer (Messstellen-Nr: 110532) befindet sich im Gewässer Drachensee. Die Messstelle dient der Überwachung des biologischen Zustands, des chemischen Zustands.

Spree Ebersbach/Neugersdorf - Rückbau einer in Teilabschnitten überbauten Stützmauer und Wiederherstellung naturnaher Böschungen

Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Spree/Neiße, Am Staudamm 1, 02625 Bautzen, hat bei der Landesdirektion Sachsen mit Schreiben vom 27. September 2024 die Feststellung beantragt, ob für das Vorhaben eine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht und ob für das Vorhaben anstelle eines Planfeststellungsbeschlusses eine Plangenehmigung erteilt werden kann. Das Verfahren ist Spree Ebersbach/Neugersdorf, Rückbau einer in Teilabschnitten überbauten Stützmauer und Wiederherstellung naturnaher Böschungen ist ein Gewässerausbauvorhaben, welches sich über den Gewässerabschnitt Fluss-km 375+184 (Brücke Hermann-Wünsche-Straße) bis Fluss-km 375+039 (Brücke Reichsstraße) erstreckt. Es erfolgt der Rückbau einer ca. 60 m langen Verdohlung, bestehend aus beidseitigen Stützwänden (ca. 390 m³) und einer Überdeckung aus Stahlbeton (ca. 120 m³). Der verdohlte Kanal weist eine lichte Weite von 5,25 m und eine lichte Höhe von 2,75 m auf. Vor Abbruch ist die Fällung von 25 Einzelgehölzen zur Baufeldfreimachung erforderlich. Es wird ein offenes Gewässerprofil auf einer Länge von 68m errichtet, mit Böschungsneigungen von im Mittel 1:2 sowie weitgehend gewässertypischen Sohlsubstrat bei einer durchschnittlich 2m breiten Gewässersohle. Inklinante Buhnen werden mit wechselseitiger Anordnung zur Niedrigwasserliniensteuerung und Initiierung von Sohlstrukturen eingebaut. Außerdem erfolgt der Einbau von Fischunterständen. Der Böschungsfuß wird mittels Fußsteinreihe in aufgelöster Form stabilisiert. Zur Abgrenzung des Kindergartenfreibereiches wird ein Zaun an der Rechtem Böschungsoberkante errichtet. Umverlegung von Versorgungsmedien wie Strom, Gas, Fernwärme und Fernmeldekabel. Das Vorhaben Spree Eberbach/Neugersdorf, Rückbau einer in Teilabschnitten überbauten Stützmauer und Wiederherstellung naturnaher Böschungen fällt in den Anwendungsbereich des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung. Dementsprechend hat die Landesdirektion Sachsen eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgenommen, welche im Ergebnis negativ ausfiel.

Lausitzer Neiße, Krauschwitz OT Klein Priebus – Deicherweiterung und Neubau mit Anschluss an ausreichend hohes Gelände

Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Spree/Neiße, Am Staudamm 1, 02625 Bautzen hat bei der Landesdirektion Sachsen mit Schreiben vom 22. Dezember 2022 einen Antrag auf wasserrechtliche Planfeststellung des Vorhabens gestellt. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Ortslage Klein Priebus sind folgende bauliche Maßnahmen zur Planfeststellung beantragt: - Deicherhöhung durch Stahlspundwandbekronung, beholmt, mit Schutzziel HQ100 - Hochwasserschutz durch Erhöhung Straße „Am Damm“, mit Schutzziel HQ100 - Neubau Hochwasserschutzanlage mit Winkelstützelementen aus Beton, mit Schutzziel HQ100 - Hochufer mit ausreichender Höhe - Neubau Hochwasserschutzanlage aus Stahlspundwandelementen, beholmt, mit Schutzziel HQ100 Das Vorhaben Lausitzer Neiße, Krauschwitz OT Klein Priebus – Deicherweiterung und Neubau mit Anschluss an ausreichend hohes Gelände“ fällt in den Anwendungsbereich des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung. Dementsprechend hat die Landesdirektion Sachsen eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgenommen, die im Ergebnis negativ ausfiel.

Treibgut vor Leinepolder Salzderhelden erfolgreich entfernt

Salzderhelden . Umgestürzte Bäume sind eine der Nachwirkungen, die das Weihnachts- und Neujahrshochwasser 2023/2024 mit sich brachte. Als schwimmendes Treibgut in Gewässern können große Stämme und Äste eine Gefahr für die Funktion wasserwirtschaftlicher Anlagen in Niedersachsen darstellen. Vor dem H ochwasserrückhaltebecken Salzderhelden im Landkreis Northeim konnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Mittwoch (7.2.24) mehrere umgestürzte Bäume, die als Treibgut vor der Anlage schwammen, aus der Leine entfernen. Unterstützt wurde der Landesbetrieb bei diesem Einsatz vom Technischen Hilfswerk (THW) Northeim, der Ortsfeuerwehr Salzderhelden sowie dem Johanniter Ortsverband Einbeck. Umgestürzte Bäume sind eine der Nachwirkungen, die das Weihnachts- und Neujahrshochwasser 2023/2024 mit sich brachte. Als schwimmendes Treibgut in Gewässern können große Stämme und Äste eine Gefahr für die Funktion wasserwirtschaftlicher Anlagen in Niedersachsen darstellen. Vor dem H ochwasserrückhaltebecken Salzderhelden im Landkreis Northeim konnte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Mittwoch (7.2.24) mehrere umgestürzte Bäume, die als Treibgut vor der Anlage schwammen, aus der Leine entfernen. Unterstützt wurde der Landesbetrieb bei diesem Einsatz vom Technischen Hilfswerk (THW) Northeim, der Ortsfeuerwehr Salzderhelden sowie dem Johanniter Ortsverband Einbeck. „Die Bäume im Wasser vor der Anlage mussten entfernt werden, um ein sicheres Einstauen und ein sicheres Abfließen des Wassers sicherzustellen. Wir möchten uns bei der Ortsfeuerwehr, den Johannitern und dem THW für ihren Einsatz bedanken. Gemeinsam konnte das Treibgut aus dem Wasser geholt werden“, berichtet Stefan Thielebeule von der NLWKN-Betriebsstelle Süd, die für den Betrieb der Anlage zuständig ist. Er betont: „Dank des schnellen und sehr kompetenten Handelns aller Beteiligten bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für den Hochwasserschutz.“ Der THW Northeim war unter anderem mit einem Mehrzweckboot vor Ort. Mit diesem steuerten sie die Staumauer an. Von dort aus wurden die Bäume, die zwei Segmentverschlüsse am Leinepolder blockierten, an ein Stahlseil befestigt und von einem Betriebsfahrzeug des NLWKN an Land gezogen. Die Bäume wurden anschließend vom NLWKN fachgerecht abtransportiert. Hintergrundinformationen zum Bauwerk Salzderhelden: Hintergrundinformationen zum Bauwerk Salzderhelden: Das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden im Landkreis Northeim wurde zum Schutz des Leinetals vor Hochwasser errichtet und ist von überregionaler Bedeutung. Mit dem Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Salzderhelden wurde im September 1972 begonnen. Seine offizielle Inbetriebnahme erfolgte nach erfolgreichem Probevolleinstau im März 1994. Betrieb und Unterhaltung der Anlage liegen in der Zuständigkeit des NLWKN. Vom gesamten Niederschlagseinzugsgebiet der Leine von 6.500 Quadratkilometern zwischen Quelle und Mündung beeinflusst das Hochwasserrückhaltebecken mit 2.200 Quadratkilometern ein gutes Drittel, darunter die niederschlagsstarken Gebiete des Harzes und seines Vorlandes. Kernstück der Anlage bildet das Abschlussbauwerk mit einer Länge von rund 116 Metern. Ausführliche Informationen zum Bauwerk gibt es auf der Website des NLWKN im folgenden Artikel: Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden

Historische Niederschlagsmengen sorgen für außergewöhnliche Hochwasserlage

Hildesheim. Mit Niederschlagsmengen von im Mittel 155 Litern pro Quadratmeter zählt der Dezember 2023 zu einem der nassesten Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Harz wurden etwa in Braunlage sogar Mengen von über 385 Litern pro Quadratmeter erreicht. Das durch das feuchte Wetter und fast vollständig gesättigte Böden verursachte flächendeckende Hochwasser wird Niedersachsen noch eine Weile in Atem halten, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Selbst bei günstiger Witterung werde sich die Hochwasserlage in den kommenden Tagen nur langsam entspannen. Experten sehen aber auch Erfolge im Kampf gegen die Wassermassen. Mit Niederschlagsmengen von im Mittel 155 Litern pro Quadratmeter zählt der Dezember 2023 zu einem der nassesten Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Harz wurden etwa in Braunlage sogar Mengen von über 385 Litern pro Quadratmeter erreicht. Das durch das feuchte Wetter und fast vollständig gesättigte Böden verursachte flächendeckende Hochwasser wird Niedersachsen noch eine Weile in Atem halten, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Selbst bei günstiger Witterung werde sich die Hochwasserlage in den kommenden Tagen nur langsam entspannen. Experten sehen aber auch Erfolge im Kampf gegen die Wassermassen. „Der Ausblick auf die kommenden Tage zeigt, dass wir voraussichtlich noch eine Weile mit Wasserständen auf deutlich erhöhtem Niveau rechnen müssen“, so NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer. Selbst bei trockenem Wetter sei davon auszugehen, dass die Pegelstände in den Unterläufen vorerst hoch bleiben und sich die Hochwasserlage nur langsam entspannen wird. „Gerade für Flussanrainer ist es daher wichtig, die Lage weiterhin im Blick zu behalten und die Vorhersagen und Lageberichte für die einzelnen Flussgebiete aufmerksam zu verfolgen“, rät Rickmeyer. Der NLWKN stellt hierzu unter anderem über sein Hochwasser-Portal www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de aktuelle Pegelstände und Hochwasservorhersagen sowie regionsspezifische Lageberichte zur Verfügung. Talsperren sorgten für Entlastung Talsperren sorgten für Entlastung Trotz der vielerorts immensen Schäden und der teils immer noch angespannten Lage können aus Sicht der Experten aber auch Erfolge verzeichnet werden. Die Leiterin der Hochwasservorhersagezentrale des NLWKN in Hildesheim, Marlena Heunecke, betont: „Die frühzeitige Warnung vor dem Ereignis und die kontinuierlich veröffentlichten Hochwasservorhersagen sowie die Informationen der Hochwassermeldedienste ermöglichten es, dass vielerorts vor Ort rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz eingeleitet werden konnten“. Eine auf den Vorhersagen aufbauende gezielte Optimierung der Unterwasserabgaben durch die Harz-Talsperren, aber auch die Hochwasserrückhaltebecken in Salzderhelden, Klein Mahner und Alfhausen-Rieste habe ebenfalls Wirkung gezeigt: „Diese wasserwirtschaftlichen Bauwerke haben in den letzten Wochen spürbar zur Reduzierung der Hochwasserscheitel beigetragen“, betont Arndt Schulz von der Talsperrenaufsicht im NLWKN. Die Reduktion habe zu einer Entlastung bei den Unterliegern geführt: Noch höhere Wasserstände und weitere Überschwemmungen konnten nach Einschätzung der Experten vermieden werden. Umweltminister Christian Meyer dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NLWKN für die frühzeitigen Prognosen und das gute Wassermanagement der Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken: „Die sehr guten Prognoseeinschätzungen unserer Hochwasservorhersagezentrale und die Optimierung der Aufnahmekapazitäten in den Wasserrückhaltebecken und Talsperren haben erheblich zum rechtzeitigen Einsatz von Schutzmaßnahmen der Unterlieger geführt und konnten höhere Pegelstände und damit Schäden in vielen Orten verhindern. Die Entlastung durch gutes Management der Talsperren und Hochwasserbecken waren ganz erheblich. So konnte das große Rückhaltebecken an der Leine bei Salzderhelden die Auswirkungen für die Anlieger des Leinetals deutlich abdämpfen. Auch durch kluges Management bei den Talsperren im Harz konnten größere Überschwemmungen etwa in Braunschweig vermieden werden. Dafür möchte ich ganz herzlich danken.“ Historisches Hochwasserereignis auch an der Okertalsperre Historisches Hochwasserereignis auch an der Okertalsperre So etwa an der Okertalsperre, auf die im Zuge des Weihnachtshochwassers binnen weniger Tage drei Hochwasserwellen zugelaufen waren. „Das zufließende Gesamtvolumen innerhalb einer Woche ist in diesem Jahrtausend unerreicht und stellt eines der drei größten Hochwasserereignisse in der Geschichte der Okertalsperre dar“, erklärt Patrick Nistahl von der Harzwasserwerke GmbH. Bei allen drei Wellen konnte der Scheitel deutlich reduziert werden. Bei der dritten Hochwasserwelle am 26. Dezember wurde der gewöhnliche Hochwasserrückhalteraum vollständig eingestaut und auch der außergewöhnliche Hochwasserrückhalteraum in Anspruch genommen. Die Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre wurde dabei planmäßig in Betrieb genommen. „Im Ergebnis konnte unter anderem durch die Nutzung des Talsperrenverbundsystems eine Reduzierung des Hochwasserscheitels – also eine Dämpfung der Welle – erreicht werden, die zu einer deutlichen Entlastung bei den Unterliegern beigetragen hat“, so Arndt Schulz. Hochwasserentlastungsanlagen sind wichtige Betriebseinrichtungen einer Talsperre. Sie führen Wasser, welches nicht mehr im Hochwasserrückhalteraum gespeichert werden kann, gezielt und planmäßig sowie schadlos für die Talsperre ab. Sie schützen damit das Absperrbauwerk – insbesondere einen Staudamm oder eine Staumauer – vor einem unkontrollierten „Überlaufen“ der Talsperre über die Krone des Absperrbauwerkes. Die Wirkung der Okertalsperre nimmt mit der Entfernung zur Talsperre ab. Dies gilt insbesondere bei flächenhafter Überregnung des gesamten Einzugsgebietes. Die durch die Okertalsperre beeinflussbaren Flächenanteile der Einzugsgebiete an den Oker-Pegeln Ohrum (813 km2) und Groß Schwülper (1734 km2) betragen nur noch zehn bzw. fünf Prozent. Wesentliche Nebengewässer der Oker wie etwa die im Brockengebiet entspringende Ilse oder die bei Braunschweig mündende Schunter sind von der Talsperrensteuerung unbeeinflusst. Weiter flussabwärts an der Aller am Pegel Celle (4374 km²) beträgt der beeinflusste Flächenanteil nur noch 0,02 Prozent. „An allen Talsperren und auch den genannten Hochwasserrückhaltebecken ist gegenwärtig wieder ausreichend Stauraum vorhanden, um die aktuellen und kurzfristig prognostizierten Zuflüsse aufnehmen zu können“, zeigt sich Schulz optimistisch.

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