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Bebauungspläne Schmelz/Hüttersdorf - In der Steinkaul, Steinkauler Weg

Bebauungspläne und Umringe der Gemeinde Schmelz (Saarland), Ortsteil Hüttersdorf:Bebauungsplan "In der Steinkaul, Steinkauler Weg" der Gemeinde Schmelz, Ortsteil Hüttersdorf

Bebauungsplaene Marpingen/Marpingen - Ober der Steinkaul

Bebauungspläne und Umringe der Gemeinde Marpingen Ortsteil Marpingen (Saarland):Bebauungsplan "Ober der Steinkaul" der Gemeinde Marpingen, Ortsteil Marpingen

Steinkauz für Boppard

Kauf und Ausbringung von 30 Niströhren für den Steinkauz und mehreren Steinriegeln zur Förderung von Reptilien im Bereich des Eisenbolz bei Boppard.

LSG Laweketal

Gebietsbeschreibung Das Laweketal schneidet sich auf einer Länge von 13 km als von West nach Ost gerichtetes Bachtal in die Landschaftseinheit Östliches Harzvorland ein. Das LSG umfaßt davon einen etwa 10 km langen Abschnitt der Bachaue und deren Hangbereiche von Dederstedt bis zur Einmündung in das Salzatal bei Zappendorf. Der Talzug der Laweke beginnt als flache Hangmulde bei Hedersleben und nimmt ab Dederstedt den Charakter eines Bachtales mit deutlich ausgeprägter Talsohle und stärker geneigten Hängen an. Nahe der Einmündung in das Salzatal sind Höhenunterschiede von etwa 80 m vorhanden. Der Talgrund wird vorwiegend als Grünland genutzt. Neben Weiden sind besonders im Randbereich der Siedlungen auch kleine Flächen mit extensiv bewirtschafteten, blütenreichen mageren Frischwiesen vorhanden. Unterhalb von Dederstedt befindet sich ein gehölzbestandenes Feuchtgebiet. Die Laweke durchfließt eine durch Gehölze abwechslungsreich gegliederte Bachaue. Besonders die als Kopfbäume gezogenen Weiden und Pappeln bestimmen das Landschaftsbild. Während die flacheren Hangbereiche im oberen Abschnitt als Äcker genutzt werden, nehmen im unteren Teil mit steigender Hangneigung Streuobstwiesen und Triften zu. Entlang der Wirtschaftswege sind Ackerrandstufen oder Hohlwege ausgebildet. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Das Gebiet der Mansfelder Seen und der sich nördlich erstreckenden Hochfläche war bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt, wie Funde belegen. Besonders die Wasserläufe, die die Hochfläche durchzogen, waren bevorzugte Siedlungsräume, so auch das Laweketal. Auch aus den anschließenden Siedlungsperioden liegen zahlreiche Bodenfunde vor. Die jungsteinzeitlichen Siedlungsspuren konzentrieren sich um Dederstedt und Volkmaritz und liegen im Laweketal zwischen Elbitz und Zappendorf weiträumig auseinander, wobei es sich mit Ausnahme der Siedlung im Ort Schochwitz um Gräberfelder handelt. Das Besiedlungsbild änderte sich in der Bronzezeit nicht wesentlich. Es wurden meist nur andere Bestattungsplätze aufgesucht und die Besiedlung verschob sich von Dederstedt nach Zappendorf, wo Siedlungen neu errichtet wurden. Zu den Gräberfeldern der Stein- und Bronzezeit traten mehrere Grabhügel im Raum Schochwitz und Zappendorf hinzu, wodurch sich der Eindruck einer Nekropolenlandschaft im Laweketal noch verstärkte. Außerdem häuften sich gerade bei Schochwitz und Höhnstedt aufrecht stehende Steine, die bereits in der Jungsteinzeit errichtet worden sein könnten und ihren Symbolwert noch im Mittelalter in der Funktion als Nagelsteine zum Besiegeln von Verträgen bewahrt haben. Bei Schochwitz befand sich eine „Knochenberg“ genannte Erhebung, die im oberen Teil "ein lockeres Gemengsel von teils noch ganzen, teils klar zermalmten und zerbröckelten Knochen", die von Tieren stammen, aufwies. Dieser Knochenberg war die Stätte des Schochwitzer Hochgerichts. In der Eisenzeit war das Gebiet zwischen Elbitz und Zappendorf unbesiedelt, während bei Dederstedt und Neehausen Steinkistengräber der Hausurnenkultur auf eine Besiedlung zur frühen Eisenzeit schließen lassen. Die Siedlungsleere blieb bis in die nachfolgende römische Kaiserzeit bestehen, die nur durch ein Gräberfeld bei Neehausen nachgewiesen ist. Die Siedlungen des Laweketales gehören unterschiedlichen Siedlungsperioden an. Die Siedlungen mit den Endungen „-stedt“ und „-leben“ datieren aus dem Thüringer Reich und davor. Dederstedt gehörte zu diesen Altsiedlungen im oberen Laweketal und ist urkundlich ab 1127 belegt. Neehausen stellt eine fränkische Siedlung dar. Schochwitz und weitere kleinere Siedlungen im Umfeld wie Krimpe, Wils oder Elbitz sind slawische Gründungen. Die traditionellen Dorfformen sind im heutigen Siedlungsbild zum Teil noch gut erhalten. Die ländlichen Siedlungen haben ihren Charakter bis in die Gegenwart weitgehend bewahrt. Neben den geschlossenen Siedlungen waren ehemals acht Mühlgehöfte im Laweketal vorhanden, von denen die Müllerdorfer Mühle am längsten bestand. Die einzelnen Gehöfte wie die Koltermühle sind noch heute charakteristische Bestandteile des Landschaftsbildes. Im Umfeld des Talzuges auf der Hochfläche dominiert die Ackerbaunutzung. Dies stellt einen sehr deutlichen Kontrast zum Laweketal her und unterstreicht den besonderen landschaftsprägenden Charakter des Tals. Das Nutzungsmosaik des Talzuges selbst entspricht noch heute der traditionellen Nutzflächenverteilung mit Streuobstwiesen, Gehölzen, Hutungsflächen und Grünland. Durch die Nivellierung der Standortverhältnisse und die maschinelle Bewirtschaftung hat die Nutzungsintensität bei den Grünlandflächen im Talgrund zugenommen und zur Minderung der Biotopausstattung geführt. Auch die Umwandlung zu Ackerflächen bewirkte eine Verarmung der Biotop- und Artenmannigfaltigkeit dieses landschaftlichen Bereichs. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das LSG befindet sich im Zentrum der Mansfelder Mulde, der sogenannten Schwittersdorfer Mulde. Die Ablagerungen repräsentieren den vielfachen Wechsel von marinen und terrestrischen Sedimentationsbedingungen im Zeitraum vom Beginn des Zechsteins bis zum Unteren Muschelkalk. Darüber lagern diskordant tertiäre und quartäre Bildungen. Paläozän und Eozän sind in mehreren isolierten Becken durch limnisch-terrestrische Sedimente mit lokalen Braunkohleflözen vertreten. Die Becken entstanden infolge halokinetischer und bruchtektonischer Bewegungen sowie durch Auslaugung der Salze des Untergrundes. Die Hochflächen sind zum großen Teil mit glaziären Bildungen der Saalekaltzeit (Grundmoräne, Schmelzwassersand/-kies) und weichselkaltzeitlichem Löß überzogen. In Hanglagen sind Fließerden entwickelt. Der Talzug wurde wahrscheinlich durch Schmelzwässer am Ende der Saale-Vergletscherung angelegt. Er folgt im wesentlichen dem Ausstrich der weniger widerständigen, flach aus Nordost einfallenden Gesteine des Oberen Buntsandsteins, das heißt Schluffstein mit Karbonat-Bänken und Gips-Residuen. An der nördlichen Talflanke liegen darüber die härteren Schichten des Unteren Muschelkalkes, die südöstlich von Dederstedt den Charakter einer Schichtstufe annehmen. Der flachere Südhang besteht aus Schichten des Mittleren Buntsandsteins. Auf den Hochflächen sind in weiter Verbreitung Tschernoseme aus Löß zu finden. An den Talhängen dominieren Pararendzinen aus Löß, zum Teil gesteins-, sand- oder lehmunterlagert. Im Laweketal und in den Nebentälern finden sich Gley-Tschernoseme aus Kolluviallöß. Bemerkenswert sind vermoorte Quellmulden in den Seitentälern der Laweke bei Wils. Ein großer Teil des Laweketales und seiner Umgebung zeichnet sich durch das Vorkommen von artesischem Grundwasser aus. Den Hauptgrundwasserleiter dieses Gebietes bildet der Mittlere Buntsandstein. Die Quellaustritte sind vor allem an die Grenze zwischen Mittlerem und Unterem Buntsandstein am Südhang des Laweketales gebunden. Die Laweke entspringt bei Hedersleben und entwässert große Teile der Mansfelder Hochfläche. Sie erhält kleine Zuflüsse aus dem Hangbereich. Bei Schochwitz und nördlich von Müllerdorf gabelt sich die Laweke im breiten Talraum auf. Sie mündet bei Zappendorf in die Salza. Das LSG ist arm an Standgewässern. Lediglich im Talgrund und in den Randbereichen der Siedlungen sind einzelne kleine Teiche und Tümpel vorhanden. Das Laweketal liegt im Bereich des kontinental geprägten Binnenlandklimas im Lee des Harzes. Relativ geringe Niederschläge (466 mm/Jahr in Salzmünde) und ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum in den Sommermonaten Juni bis August sind hierfür charakteristisch. Die Jahresmittelwerte der Lufttemperatur liegen bei 9°C. Lokalklimatisch bedeutsam sind die südexponierten Hanglagen. Ihre trocken-warmen Verhältnisse haben einen entscheidenden Einfluß auf die hier siedelnde Pflanzen- und Tierwelt. Pflanzen- und Tierwelt Der Lauf der Laweke wird streckenweise von Ufergehölzen begleitet. Wiesen und Weiden im Talgrund zeigen in Resten noch magere Frischwiesen. Es überwiegt jedoch eine intensive Nutzung. Auch Naßwiesen sind kaum noch vorhanden, so daß die Naßwiese bei Müllerdorf mit einem großen Vorkommen der Sumpf-Dotterblume besonders bemerkenswert ist. Im Hangbereich sind Halbtrockenrasen auf unterschiedlichen Substraten ausgebildet. Im unteren Abschnitt des Tales sind sie besonders artenreich auf Muschelkalkstandorten anzutreffen. Diese wurden teilweise als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Hier sind Vorkommen von Steppen-Salbei, Grauer Scabiose und Knäul-Glockenblume sowie Österreichischem Lein bekannt. Auf Lößabbrüchen im Hangbereich ist vereinzelt das Pfriemengras anzutreffen. Das Frühlings-Adonisröschen tritt auf Halbtrockenrasen zwischen Neehausen und Räther auf. Die Halbtrockenrasen sind teils stark verbuscht, stellenweise bilden sie den Unterwuchs von Streuobstwiesen. Aufgrund des Strukturreichtums ist das Gebiet Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Unter den Brutvogelarten sind auch gefährdete Arten wie Raubwürger, Grauammer und Wendehals. In den Gehölzen sind Horste des Rotmilans vorhanden, in den Säumen brütet vereinzelt das Rebhuhn. In der Vergangenheit stellte dieses Tal einen Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes dar. Kleine Teiche und Tümpel besitzen eine Bedeutung als Laichgewässer für Amphibien. Entwicklungsziele Das Laweketal zeichnet sich durch eine Vielzahl besonders geschützter Biotope aus, die oftmals großflächig und in guter Ausprägung vorhanden sind. Wichtig für die Sicherung dieses Bereiches als Lebensraum einer reichen Tier- und Pflanzenwelt ist der Erhalt der weitgehend noch vorhandenen Durchgängigkeit des Talzuges. Aufgrund der hohen Dichte geschützter Biotope und weiterer wertvoller Strukturelemente ist eine Vernetzung der Lebensräume des feuchtegeprägten Talbodens wie auch der trockenwarmen Hangbereiche noch vorhanden. Die Sicherung der Pflege und Bewirtschaftung der Kulturlandschaft dient dem Erhalt dieser Lebensraumvielfalt. Für das Landschaftsbild ist der Erhalt der besonderen Eigenart des Talzuges von Bedeutung. Das LSG stellt innerhalb der strukturarmen, intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaft eine relativ abgeschiedene und nur durch landwirtschaftliche Wege erschlossene Bachaue mit einer vielfältigen, traditionell landwirtschaftlichen Nutzung dar. Bedeutsam sind jedoch nicht nur die abwechslungsreich strukturierten Bachauen, sondern ebenfalls die harmonische Einbindung der Ortsränder in diese Landschaft. Exkursionsvorschläge Ein markierter Wanderweg verläuft von Hedersleben entlang des Gewässerlaufes nach Schwittersdorf über Dederstedt und Elbitz. Ansonsten ist der gesamte Talzug durch Wege erschlossen. Neben der Landschaft des Laweketales sind außerhalb des Schutzgebietes denkmalgeschützte Gebäude und Baudenkmale in den angrenzenden Siedlungen zu besichtigen. Hierzu zählen mehrere Kirchen, das Jugendstilhaus in Volkmaritz sowie das Schloß in Schochwitz. Das Laweketal bietet keine Anreize für eine intensive Erholung, durch seine verkehrsferne Lage sind aber große, störungsfreie Räume für Landschaftserleben und Naturbeobachtung vorhanden. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019

Breites Spektrum an Umweltschadstoffen in Greifvogeleiern nachgewiesen Mehr zum Thema:

Greifvögel stehen am Ende der Nahrungskette und reichern damit langlebige Schadstoffe besonders stark an. In einer Untersuchung von 17 Eiern verschiedener Greifvogelarten konnte die LUBW diverse Schadstoffe nachweisen. Diese werden zum Beispiel in Kosmetika oder als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Die EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit fordert eine verstärkte Überwachung von Chemikalien in der Umwelt und setzt sich als Teil des europäischen „Green Deals“ zum Ziel, bis 2050 eine schadstofffreie Umwelt zu schaffen. Dass es bis dahin noch ein Stück Weg zu gehen ist, zeigen die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung. Mithilfe modernster Analysetechniken (wide-scope target screening) wurden insgesamt 17 im Nest verbliebene, abgestorbene Eier von Wanderfalke, Steinkauz und Uhu auf mehr als 2.400 Umweltschadstoffe untersucht. Um auch Umweltschadstoffe aufzuspüren, die derzeit nicht im Fokus der Aufmerksamkeit stehen, wurden die Proben zudem einem so genannten Verdachts-Screening unterzogen. Dies ermöglicht die Identifizierung von mehr als 65.000 Substanzen durch einen Vergleich der Massenspektren mit hinterlegten Datenbankeinträgen. Bild zeigt: Zwei Steinkauz-Jungvögel. Bildnachweis: VOLODYMYR KUCHERENKO/stock.adobe.com Durch die gezielte Untersuchung der Greifvogeleier auf bestimmte Substanzen wurden insgesamt 48 Verbindungen nachgewiesen, die folgenden Substanzklassen zuzuordnen sind: Pflegeprodukte, Pharmazeutika und deren Metabolite (28%), Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS, 24%), Pflanzenschutzmittel und deren Metabolite (PSM, 26%), Industriechemikalien (15%), Stimulantien (5%) und Konservierungsmittel (2%). Grafik zeigt: Prozentuales Vorkommen der in den 17 Greifvogeleiern gemessenen Substanzklassen. Bildnachweis: LUBW Die Verbindungen Perfluoroktansulfonsäure PFOS (wurde in der Vergangenheit vielfach als Imprägniermittel und Feuerlöschschaum verwendet), 4,4-DDE (Pestizid), Hexachlorbenzol (Pestizid) sowie die beiden Polychlorierten Biphenyle (PCB) 138 und 153 (chlorhaltige Industriechemikalien) wurden am häufigsten in den Greifvogeleiern nachgewiesen. Sie reichern sich im Organismus beispielsweise durch die Nahrung an (bioakkumulierend), sind beständig (persistent) und giftig (toxisch). Obwohl diese Verbindungen durch die Stockholm-Konvention (auch POP-Konvention) in der EU schon seit dem Jahr 2005 weitestgehend verbannt sind, kommen sie weiter in der Natur vor. Die gemessenen Konzentrationen lassen jedoch keine nachteiligen Effekte auf die Greifvögel erwarten. In den meisten Eiern wurde zudem die Verbindung Methylparaben gemessen, die als Konservierungsstoff in Kosmetika, Lebensmitteln und Pharmazeutika Verwendung findet. In manchen Organismen (Bakterien, Pflanzen, Insekten) wird sie auch natürlicherweise als Pheromon synthetisiert. Untersuchungen in Mäusen und Ratten zeigen, dass Methylparaben östrogenähnlich wirksam ist. Aufgrund der bislang fehlenden Datenlage zur Toxizität und hormonähnlichen Wirkung von Methylparaben auf Geifvögel kann bislang jedoch keine Einschätzung der Auswirkungen vorgenommen werden. Aufgrund ihrer Wirkung und dem Nachweis in fast allen untersuchten Greifvogeleiern sollte diese Verbindung jedoch zukünftig weiter untersucht werden. Durch das Verdachts-Screening wurden in den Greifvogeleiern 44 weitere Chemikalien detektiert. Diese standen zunächst nicht im Fokus der Aufmerksamkeit, besitzen jedoch das Potential, sich im Nahrungsnetz anzureichern. Einige dieser Verbindungen wurden in vielen Eiern und teilweise in höheren Konzentrationen detektiert. Aufgrund von schädlichen Substanzeigenschaften kann zum derzeitigen Kenntnisstand ein nachteiliger Effekt auf die Entwicklung der Greifvögel nicht ausgeschlossen werden. Die Substanzen werden vor allem als Industriechemikalien eingesetzt. Eine sichere Identifizierung und Quantifizierung dieser Verdachtssubstanzen kann jedoch nur anhand eines Referenzstandards erfolgen, was für nachfolgenden Untersuchungen vorgesehen ist. Das Wissen zu Risiken und möglichen chronischen Auswirkungen der im Verdachts-Screening ermittelten Substanzen auf wildlebende Tierarten hinkt den modernen analytischen Methoden noch hinterher. Die Untersuchung von Umweltproben mittels dieser Methodik zeigt insgesamt aber ein großes Potential für eine vorsorgende Schadstoffanalyse. Zudem ermöglicht sie es, die zunehmend komplexer werdende Belastungssituation aquatischer und terrestrischer Ökosysteme aufzuzeigen. Die hier vorgestellten Daten werden durch Einspeisung in internationale Datenbanken, wie zum Beispiel der NORMAN-Datenbank, der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Damit werden aktuelle Bemühungen unterstützt, die Schadstoffaufnahme in Lebewesen in regulatorischen Prozessen zu berücksichtigen. Breitbandscreening von Umweltschadstoffen in Eiern verschiedener Greifvogelarten Schadstoffanreicherung in Wanderfalkeneiern aus Baden-Württemberg PFC in Böden und Übertritt in die Nahrungskette

INSPIRE Verteilung der Vogel-Arten (S) in Deutschland - Verbreitung

Der INSPIRE Dienst Verteilung der Vogel-Arten (S) in Deutschland - Verbreitung stellt bundesweite Verbreitungsdatensätze gemäß den Vorgaben der INSPIRE Richtline Annex III Thema bereit. Die Verbreitungsdaten wurden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) zusammengestellt und mit den Vogelschutzwarten und Fachverbänden der Bundesländer abgestimmt. Die Verbreitungsdaten wurden im nationalen Vogelschutzbericht 2019 nach Art. 12 der Vogelschutzrichtlinie der EU übermittelt. Für die Verbreitungsdaten wurden Daten des Atlas deutscher Brutvogelarten (Gedeon et al. 2014), Angaben aus dem Internetportal www.ornitho.de sowie einzelne ergänzende Daten aus einzelnen Bundesländern zusammengeführt. Die Angaben sind methodisch unterschiedlich erhoben worden. Die Erhebungsdaten stammen aus dem Zeitraum 2005 – 2016. Der Dienst enthält keine Informationen zu sensiblen Arten.

Kreis Gütersloh: Steinkauz

Der Steinkauz ist eine von 6 Arten der sogenannten Wiesenvogelkartierungen, die im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh durch die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld regelmäßig durchgeführt werden. Die Steinkauzvorkommen werden alle drei Jahre erfasst, zur Zeit liegen Daten aus den Jahren 1999, 2002, 2005, 2008, 2011, 2014 und 2017 vor.

Tag des Artenschutzes: Kopfweiden als Luxushotel für Insekten, Vögel und Fledermäuse Pflege vieler Kopfweiden durch Umweltsofortprogramm ermöglicht

Magdeburg. Weiden werden seit tausenden von Jahren von den Menschen als Kulturpflanze genutzt. Die zu Kopfweiden geschnittenen Bäume prägen unsere Landschaft vielerorts. Sie sind heute kulturhistorische Zeugnisse der früheren wirtschaftlichen Nutzung: Ihre Triebe dienten der Korbflechterei, dem Zaunbau oder der Herstellung von Möbelstücken. Heute steht die Naturschutzfunktion der Bäume im Vordergrund. An Kopfweiden finden andere Pflanzen und vor allem sehr viele Tiere vielfältige Lebensmöglichkeiten. Zu den Bewohnern zählen allein über 100 Käferarten, wie zum Beispiel der Moschusbock. Die für Kopfweiden typischen Höhlungen bieten zudem Nistplätze für geschützte Vogelarten, wie etwa Steinkauz, Gartenrotschwanz oder Grauschnäpper. Epiphyten wie Moose, Algen und Flechten leben im Kronen- und Stammbereich an der Rinde der Bäume. Im Rahmen des Umweltsofortprogramms wurden viele Kopfweiden das erste Mal seit Jahren wieder fachgerecht gepflegt. Dazu sagt Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert: ?Durch das Pflegen einer einzelnen Kopfweide erhalten 20 Vogel- und 200 Insektenarten eine Heimat. Durch das Zurückschneiden der Kopfweiden wird eine Verdickung der Weidenköpfe bewirkt. In die Schnittstellen können Pilze eindringen und Höhlen bilden, die wiederum einen idealen Lebens- und Rückzugsraum für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse bieten. Kopfweiden sind die Luxushotels unserer Kulturlandschaft.? Durch das Umweltsofortprogramm wurden in den letzten Monaten durch verschiedene Gewässerunterhaltungsverbände (UHV) und im Drömling Kopfweiden beschnitten. Beispielsweise durch den? UHV ?Helme?: Kopfweidenpflege an diversen Gräben;? UHV ?Jeetze?: Kopfweidenpflege in der Jeetzeniederung Dambeck;? UHV "Mittlere Saale-Weiße Elster": Kopfweidenpflege am Klostergraben und dessen Zuläufen, am Mollschützer Bach, am Kötschbach, am Schöppbach und dessen Zuläufen, an der Schwarzeiche, Aupitz, Ellerbach und dessen Zuläufen;? UHV Untere Unstrut: Kopfweidenpflege an verschiedenen Gewässern.Auch im Drömling wurden Kopfweiden der Pflege unterzogen. Hierzu finden Sie ein Bild (Foto: Manuel Pape) im Anhang.Hintergrund:Der Tag des Artenschutzes wurde im Jahr 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES eingeführt. Er findet jährlich am 3. März statt.Video der Ministerin zu Kopfweiden im Drömling:Video mit O-Ton: https://www.instagram.com/p/Bfde-PKn91-/?taken-by=umwelt.lsa (3. Bild im Album ist das Erklärvideo der Ministerin)Weitere Infos zum Umweltsofortprogramm finden Sie auf unserer Website, unserem @umweltsofortprogramm Instagram-Account, oder bei Twitter: #sofortistsofort Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

Regierungserklärung - es gilt das gesprochene Wort! "Die Schöpfung bewahren: ökologische Verantwortung zum Wohl der Menschen in unserem Land"

EinleitungAls Umwelt-, Landwirtschafts- und Energieministerin bearbeite ich eine breite Palette an Themen und komme daher sehr viel im Land herum. Es gibt unter den vielen interessanten und spannenden Terminen auch ganz besondere. Einer davon war im vergangenen Jahr mein Besuch mit dem Förderverein Großtrappenschutz beim Auswildern der Großtrappen im Fiener Bruch. Das ist etwas ganz besonderes und es ist vor allem eines: beeindruckend. Für diese großen Vögel tragen wir in Sachsen-Anhalt eine ganz besondere Verantwortung, denn sie sind massiv vom Aussterben bedroht. Umso mehr freut es mich, dass der Förderverein Großtrappenschutz Erfolge bei der Auswilderung hat und die Population ansteigt. Doch ich weiß auch, das alles wäre nicht möglich ohne das persönliche Engagement vor Ort und ohne die finanzielle Unterstützung des Landes.Natur- und Umweltschutz ist Lebensschutz. Wir Menschen leben von der Natur, deswegen müssen wir sie erhalten. Für mich ist dies vor allem eine Frage der Gerechtigkeit, der Generationengerechtigkeit. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass wir unseren Enkelkindern eine lebenswerte und intakte Umwelt hinterlassen, dass wir hier und jetzt in Sachsen-Anhalt für eine intakte Natur, für eine lebenswerte Umwelt und für den Klimaschutz sorgen. Die Klimakrise und das massive Artensterben sind die beiden großen Herausforderungen unserer Zeit. Das Artensterben zeigt an, dass wir systematisch unsere Lebensgrundlagen vernichten. Wir müssen das Artensterben stoppen. Wissenschaftler schätzen, dass täglich bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten aussterben. Mindestens 1.293 Arten gelten für das Bundesland Sachsen-Anhalt als ausgestorben oder verschollen.Die ?Rote Liste der in Sachsen-Anhalt gefährdeten und ausgestorbenen Arten? wird derzeit durch zahlreiche zumeist ehrenamtlich tätige Artspezialisten unter Koordinierung des LAU aktualisiert. Danach werden weitere konkrete Informationen zur Verfügung stehen.Die Landesregierung geht die vielfältigen Problemlagen Schritt für Schritt an. Im Koalitionsvertrag wurde festgeschrieben, dass sich das Regierungshandeln an Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ausrichtet. Ich zitiere: ?Wir wollen die Schöpfung bewahren. Unser wertvolles Naturerbe wollen wir bewahren und weiterentwickeln und die biologische Vielfalt schützen.? In den mehr als 25 Jahren seit der Friedlichen Revolution hat sich in Sachen Umwelt- und Naturschutz in Sachsen-Anhalt schon viel getan. In Saale und Elbe kann man wieder baden. Luchs und Wildkatze fühlen sich bei uns wieder wohl. Der Waldumbau hat begonnen, damit die Wälder fit sind für die Klimaveränderungen.Und auch seit dem April 2016 es gibt erste Erfolge: Die Leitlinie Artenschutz an Windkraftanlagen, die Leitlinie Wolf und 90 einzelne Projekte zur Umsetzung des Umweltsofortprogramms sind auf den Weg gebracht. Der Drömling ist auf dem besten Weg zum UNESCO-Biosphärenreservat. Wir geben der Elbe bei Lödderitz mehr Raum und binden sie an die Flussauen wieder an. Lassen Sie mich einzelne Maßnahmen, an denen die Landesregierung derzeit arbeitet, im Folgenden erläutern:Das UmweltsofortprogrammMit dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Umweltsofortprogramm hat die Landesregierung einen in Deutschland einzigartigen Weg beschritten. Durch eine netzartige Streuung einer Vielzahl von sofort umsetzbarer Umweltvorhaben in der Fläche wird ein größtmöglicher Nutzen für Natur und Umwelt in unserem Land erreicht werden. Insgesamt sind derzeit 90 Projekte in Bearbeitung. Das Umweltsofortprogramm, das mit 10 Mio. Euro ausgestattet ist, besteht aus zwei Teilen: Gewässerrenaturierung und ?entwicklung mit 6,5 Mio. Euro und Naturschutz- und Landschafts-pflegemaßnahmen mit 3,5 Mio. Euro.Mit der Umsetzung der Projekte an den Gewässern sind  der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) sowie der Talsperrenbetrieb betraut. Beispielsweise werden durch den LHW invasive Neophyten wie der Riesenbärenklau an der Thyra und Holtemme be-kämpft.Auch konnten insgesamt  16 Gewässerunterhaltungsverbände gewonnen werden, Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit  an Gewässern  2. Ordnung umzusetzen. Im Mittelpunkt steht dabei der Rückbau von alten Stauanlagen und Wehren. Hinzu kommen Maßnahmen wie beispielsweise die Errichtung von Eisvogelbrutstellen, die Anlage eines Feuchtbiotopes mit Kranichbrutplatz oder die Pflanzung von Bäumen, um die Gewässer als Le-bensraum der Vögel zu verbessern.Um die Artenvielfalt zu verbessern und um Lebensräume aufzuwerten oder wieder herzustellen werden Entwicklungsmaßnahmen in unseren Großschutzgebieten und Naturparken umgesetzt. Auch der Landesverband für Landschaftspflege wird Projekte umsetzen. Beispielhaft nenne ich Ihnen die Aufwertung von Streuobstwiesen für insgesamt 250.000 Euro. Sie sind ein Refugium für verschiedene Arten, wie zum Beispiel die Rote-Liste-Arten Steinkauz, Wendehals oder Sie-benschläfer.Es werden an insgesamt zehn Orten Streuobstwiesen gepflegt, Instand gesetzt und Nachpflan-zungen vorgenommen. Bis zum Jahresende werden die 90 Projekte des Umweltsofortprogramms abgeschlossen sein. Die vielen einzelnen Maßnahmen werden gemeinsam eine breite und nachhaltige Wirkung für den Naturhaushalt in Sachsen Anhalt haben.SplitterflächenDoch das Umweltsofortprogramm kann in der Fläche nicht überall Abhilfe schaffen. Dies gilt insbesondere für die in der Regel vergleichsweise kleinen Splitterflächen, die aber über einen hohen Artenreichtum verfügen. Die Bedeutung dieser Flächen ist kaum hoch genug einzustufen. Diese Flächen haben uns davor bewahrt, dass einige Arten in Sachsen-Anhalt völlig ausgestorben sind. Viele dieser sehr wertvollen Flächen weisen letzte Vorkommen stark gefährdeter Arten auf, wie zum Beispiel der Stängellose Tragant oder das Rebhuhn. Sie können meist einem der FFH-Offenlandlebensräumen zugeordnet werden, die einer Pflege bedürfen. Jedoch liegt die Pflege dieser wertvollen Flächen zum Teil seit Jahren brach, weil ungenügend Fördermittel bereit stehen oder weil die landwirtschaftliche Förderung für diese Flächen nicht greift. Diese Splitterflächen sind Arche Noahs der Artenvielfalt. Wenn wir sie nicht pflegen, werden sie einfach verschwinden, samt ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Die Lösung dieser Aufgabe steht uns daher noch bevor: Die Finanzierung von dauerhaften Pfle-gemaßnahmen, wie zum Beispiel die regelmäßige Mahd in Heidelandschaften oder die Pflege von Splitterflächen. BiodiversitätsstrategieWir hier in Sachsen-Anhalt werden unsere Anstrengungen zum Erhalt des Artenschutzes auch zukünftig verstärken. Darum überarbeiten wir gerade die Biodiversitätsstrategie, damit klar wird, mit welchen Maßnahmen und in welchen Zeiträumen wir das Artensterben stoppen wollen. Wir wollen, ja wir müssen, eine Trendwende beim anhaltenden Verlust an biologischer Vielfalt bewirken. Wir haben es in der Hand unsere Natur so zu nutzen und gestalten, dass wir den heimischen Tieren und Pflanzen die Möglichkeiten zum Leben lassen. Langfristig ? das ist klar ? wird die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie wesentlich von der finanziellen Ausstattung abhängen und von unserer Bereitschaft, den Erhalt der Biologischen Vielfalt als gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.NATURA 2000Der Verlust sowie die Beeinträchtigung von Lebensräumen und das Artensterben ist auch vor dem Hintergrund der Verpflichtung zur Umsetzung der europäischen Richtlinien zum kohärenten Schutzgebietssystem Natura 2000 eine Herausforderung für uns alle. Erfolgreicher Naturschutz kann vor Ort nur betrieben werden, wenn es gelingt, alle Beteiligten als Bündnispartner zu gewinnen. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, dass die Natura-2000-Verordnung vor Ort fachlich ausgiebig erörtert wird. Gesamtkonzept ElbeSie werden mir sicher zustimmen: Die Elbe ist ein großer Schatz, den es zu hegen und pflegen gilt. Er ist der längste Fluss Mitteleuropas, der noch frei fließen kann und nur ganz wenige Staustufen hat. Ein Paradies für Flora und Fauna am Fluss. Der Elberadweg ist seit Jahren der beliebteste Radweg Deutschlands. Ein touristisches Pfund. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als es Anfang dieses Jahres gelungen ist, sich auf das Gesamtkonzept Elbe zu verständigen und einen Elbausbau nur noch zu ökologischen Zwecken zu gestatten. Dies war ein Schritt in die richtige Richtung, um in Zukunft eine umweltverträgliche Nutzung der Elbe im Einklang mit dem Naturraum Elbe zu erreichen. Die aktuellen Probleme an der Elbe, insbesondere dieEintiefung des Flusses durch Sohlerosion, resultieren aus einer jahrzehntelangen falschen Flusspolitik, die allein die Schiffbarkeit im Fokus hatte. Die Sohlstabilisierung wird zukünftig im Vordergrund stehen, um den gesamten Lebensraum an der Flusslandschaft Elbe zu erhalten und zu stärken.Sachsen-Anhalt plant dazu bereits ein ambitioniertes Pilotvorhaben: Im Bereich der Ortschaft Klöden (Landkreis Wittenberg) sollen Altarme wieder an die Elbe angeschlossen werden. Das Vorhaben soll der Elbe mehr Raum geben und gleichzeitig der Sohlerosion entgegenwirken. Das UNESCO-Biosphärenreservat Mittelelbe wird dabei ein ebenso entscheidend mitwirkender Akteur sein, wie beim Naturschutzgroßprojekt des WWF zur Deichrückverlegung bei Lödderitz und beim Projekt des Naturschutzbundes an der Unteren Havel. Ziel ist es immer, der Natur und dem Fluss ausreichend Platz zur freien und ungestörten Entfaltung zu geben. Hier entstehen wahre Vogelparadiese! Und gleichzeitig verbessern wir den Hochwasserschutz, weil wir den Flüssen mehr Raum geben. Grünes BandIm Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, dass wir die ehemalige innerdeutsche Grenze zu einem durchgängigen Grünen Band entwickelt werden. Hier ist seit Jahrzehnten ein Ruheplatz der Natur entstanden, ein ungestörter Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen, den wir so erhalten und schützen wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Stiftung Umwelt und Naturschutz (SUNK) ein Gesamtkonzept zum Grünen Band erstellen. Dieses Konzept ist auf den Natur- und Artenschutz, die historische Erinnerung an die Teilung Deutschlands sowie den nach-haltigen Tourismus ausgerichtet. Parallel dazu werden wir die notwendigen rechtlichen Schritte zur Ausweisung des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument erarbeiten. Wir werden das Instrument des Flurneuordnungsverfahrens nutzen, um private Flächen in öffentliche Hand zu überführen. Ziel ist es, ein flächenmäßig möglichst durchgängiges Grünes Band zu erhalten. WolfNun ein Thema, das wir hier im Hohen Haus schon ebenso intensiv diskutiert haben, wie es in der Bevölkerung diskutiert wird. Die Rückkehr der Wölfe.Nicht immer, wenn ausgestorbene Arten zu uns zurückkommen, führt dies zu ungeteilter Begeisterung. Im Monitoring-Jahr 2015/16 (Stand April 2016) gab es in Sachsen-Anhalt inklusive der grenzübergreifenden Territorien 10 Rudel und 3 Wolfspaare. Es wurden insgesamt 78 einzelne Wölfe nachgewiesen. Seitdem haben zwei dieser Wolfspaare Nachwuchs bekommen und zählen somit ebenfalls als Rudel, so dass im aktuell noch laufenden Monitoring von zwölf Rudeln und einem territorialen Paar ausgegangen wird.Die Landesregierung hat, wie angekündigt, das Wolfskompetenzzentrum in Iden, kurz: WZI gegründet. Die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben inzwischen ihre Arbeit aufgenommen oder werden dies spätestens zum 1. September tun. Außerdem haben wir, ebenfalls wie versprochen, die Leitlinie Wolf erstellt. Sie wurde in ausführlichen Gesprächen mit Behörden und zahlreichen Verbänden erarbeitet und gibt Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Wölfen. Es sind Erkenntnisse zur Wolfsabwehr, zum Herdenschutz und zur Definition einzelner verhaltensauffälliger Wölfe eingeflossen. Weiterhin werden in der Leitlinie die Aufgaben des WZI festgelegt und Zuständigkeiten geklärt und der Umgang mit sogenannten ?Problemwölfen? geregelt.Doch es sollte allen klar sein: Eine Obergrenze, eine ?Bestandsregulierung?, eine ?Quote? kann und will die Leitlinie nicht festlegen. So etwas kann Sachsen-Anhalt bei einer streng geschützten Tierart nicht festlegen. Dazu braucht es Regeln auf Bundes- und EU-Ebene. Zunächst einmal hat die Umweltministerkonferenz auf Initiative von Sachsen-Anhalt die Bundesregierung aufgefordert, in einen Austausch mit Polen zu treten, um verlässliche Daten für die hier und in Polen vorkommende Wolfpopulation zu generieren.BiberAuch der Biber war bei uns fast ausgestorben.Dank der Jahrzehnte langen strengen Unterschutzstellung und seiner Anpassungsfähigkeit ist sein Bestand in Sachsen-Anhalt wieder zunehmend. Im Jahr 2014 hatten wir in Sachsen-Anhalt ca. 3.300 Biber in ca. 1.020 besetzten Revieren. Die Biber lieben die Flusstäler mit ihren natur-nahen Flussauen und Niederungen, zum Beispiel an der Elbe und im Drömling. Drei Viertel der Biber leben hier ungestört und ohne uns Menschen aufzufallen. Probleme gibt es an kleineren Fließgewässern außerhalb der Flussauen. Sie sind eigentlich nicht optimal für den Biber. Der Biber ist jedoch in der Lage, seinen Lebensraum entsprechend seiner Bedürfnisse zu gestalten. An den kleinen Fließgewässern geschieht das durch denAnstau des Wassers. Hier entstehen dann die  häufig diskutierten Probleme, regional in unter-schiedlicher Intensität. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Schadensprävention. Dazu haben wir eine Biberreferenzstelle, die fachkundig und konkret vor Ort berät. Bei der Konfliktlösung setzen wir auf eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort. Unter Berücksichtigung der Beratungen zum Bibermanagement auf Bundesebene werde ich bis Ende des Jahres Handlungsleitlinien für ein erfolgreiches Bibermanagement vorlegen. Naturschutzverbände und KompetenzzentrenUnsere Kompetenzzentren für Weißstorch, Rotmilan und Großtrappe sind über Verpflichtungs-ermächtigungen bis 2019 finanziell abgesichert. Das ist notwendig, denn wir tragen in Sachsen-Anhalt die Verantwortung zum Schutz von 8 besonders bedrohten Arten, darunter der Rotmilan und die Großtrappe. In diesem Zusammenhang halten wir es auch für wichtig, die konkrete Natur- und Artenschutz-arbeit der anerkannten Naturschutzverbände und der Landschaftspflegeverbände finanziell zu unterstützen. Sie können bis 2019 mit planbaren Zuwendungen rechnen. Nur mit dem haupt-und ehrenamtlichen Engagement von beispielsweise BUND, NABU, dem Landesjagdverband oder Schutzgemeinschaft Deutscher Wald lassen sich konkrete Projekte vor Ort überhaupt umsetzen. Nicht zuletzt leisten unsere Naturschützerinnen und Naturschützer vor Ort wichtige Aufklärungs- und Bildungsarbeit. Ihnen gebührt mein größter Dank. Ich gehe daher davon aus, dass das Hohe Haus als Haushaltsgesetzgeber auch in den Jahren nach 2019 die Finanzierung der anerkannten Naturschutzverbände und der Kompetenzzentren sichern wird.HochwasserIm Zusammenhang mit den Starkregenereignisse habe ich es in den letzten Wochen oft wiederholt: Wir verbessern den Hochwasserschutzes systematisch und lassen die aktuellen Erfahrungen jeweils in die Planungen mit einfließen. Die Landesregierung ist bestrebt den Schutz für die Bevölkerung auf einem hohen Niveau zu halten und weiter zu verbessern. Sie haben es sicher der gemeinsamen Pressemitteilung des Ministerpräsidenten und mir gelesen: Wir geben bis 2020 weit über eine Milliarde für den Hoch-wasserschutz aus. Wir werden all unsere Deiche DIN-gerecht sanieren. Gleichzeitig wollen wir Retentionsflächen wiedergewinnen und Engstellen beseitigen. Dabei geht Hochwasserschutz und Naturschutz Hand in Hand. Das hervorragende Beispiel der Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst ist schon genannt worden. Wir planen eine Vielzahl an Deichrückverlegungen und Poldervorhaben, mit denen wir unseren Flüssen wieder mehr Raum geben werden. Das wird sich positiv auf den Hochwasserschutz und auf die Flora und Fauna in den Flussauen auswirken. Der gesamte Umsetzungsprozess wird durch eine aktive Information der Beteiligten vor Ort begleitet, denn Maßnahmen wie Deichrückverlegungen brauchen Zeit und vor allem Akzeptanz. Auch im Einzugsgebiet der Selke möchte ich, dass wir Hochwasserschutz und Naturschutz sprichwörtlich ?unter einen Hut bekommen?. Deshalb habe ich die emotionalen Diskussionen der Befürworter der Rückhaltebecken und der Verfechter alternativer Lösungen aufgegriffen und im Juni einen Verständigungsprozess gestartet. Ziel ist es, mit allen Beteiligten innerhalb eines Jahres eine für alle Seiten tragbare Lösung zu finden. Die Hängepartie an der Selke muss endlich ein Ende haben. Wir werden im nächsten Jahr eine Entscheidung treffen.AbschlussIch möchte es nicht verantworten, dass unsere Enkelkinder nur noch ein paar Singvögelkennen, die sich an unsere grünen Städte angepasst haben. Nein, ich möchte, dass sie draußen auf dem Land den Rotmilan beobachten, dem Gesang der Feldlerche lauschen, Hamsterbauten entdecken und sich an gesunden, Honig liefernden Bienenvölkern erfreuen können. Es wird die Lebensqualität im ländlichen Raum wesentlich bestimmen, ob wir es schaffen, dass unsere Kul-turlandschaft genügend Platz für die Entwicklung aller hat: die Menschen, die Tiere und die Pflanzen.Lassen Sie uns das Artensterben mit allen Mitteln aufhalten. Jeder kann im Blumenkasten an seiner eigenen Fensterbank damit anfangen. Die Vielzahl der Arten, sauberes Wasser, saubere Luft und gesunde Böden sind unsere Le-bensgrundlage. Wir dürfen sie nicht weiter zerstören. Um es mit den Worten aus dem Koalitionsvertrag zu sagen: Lassen Sie uns gemeinsam die Schöpfung bewahren und unsere ökologische Verantwortung zum Wohl der Menschen in unserem Land wahrnehmen. Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau

Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt in der südöstlichsten Ecke des Saarlandes, an der Grenze zu Frankreich und Rheinland-Pfalz. Die sanfthügelige Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Streuobstwiesen, wertvolle Buchenwälder, artenreiche Trockenrasen und eine eindrucksvolle Auenlandschaft, die von dem namensgebenden Fluss, der Blies, durchzogen wird. Der Norden des Bliesgaus ist städtisches Einzugsgebiet - mit einer Bevölkerungsdichte über dem Bundesdurchschnitt ist der Bliesgau im Vergleich zu den anderen deutschen Biosphärenreservaten ohnehin eher städtisch geprägt. Die Stadt-Land-Beziehung mit all ihren Facetten, Einflüssen und Veränderungen ist deshalb einer der Schwerpunkte in der wissenschaftlichen Forschung im Biosphärenreservat. Eine Besonderheit der Region ist die Vielfalt der Landschaft: verschiedene Lebensräume greifen auf engem Raum ineinander und sind ein Zuhause für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. So beherbergt der Bliesgau etwa 80 Prozent des saarländischen Vorkommens des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes. Bemerkenswert sind auch die großen und stabilen Populationen des Goldenen Scheckenfalters und die ausgedehnten Kalkhalbtrockenrasen, auf denen man nahezu die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern kann. In der wildromantischen Bliesaue findet der aufmerksame Besucher auch die Spuren der Biber, die seit 1999 hier wieder heimisch sind.

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