Das Wissen über das biokinetische Verhalten von Radionukliden ist von großer Bedeutung für die Dosisabschätzung nach Inkorporation dieser radioaktiven Stoffe. Für viele Radionuklide liegen jedoch bis heute nur wenige oder unzureichende Informationen zur Biokinetik vor, da diese Daten in vielen Fällen anhand von Tierexperimenten gewonnen wurden und die Übertragbarkeit auf den Menschen damit nicht gesichert ist. Dies gilt im Wesentlichen auch für Zirkonium, Ruthenium und auch für Lanthanide. Radionuklide dieser Elemente können bei kerntechnischen Unfällen signifikant zur Dosis für beruflich Strahlenexponierte und Einzelpersonen der Bevölkerung beitragen. Ziel des Vorhabens war es daher, das Wissen hinsichtlich der biokinetischen Gegebenheiten für diese Elemente direkt am Menschen experimentell zu generieren. Dies konnte durch den Einsatz von stabilen Isotopen ermöglicht werden, die sich aus biokinetischer Sicht von den entsprechenden Radioisotopen nicht unterscheiden. Auf diese Weise war es möglich, Informationen bezüglich des Absorptions-, Retentions- und Ausscheidungsverhaltens der jeweiligen Radionuklide zu gewinnen und daraus verbesserte biokinetische Modelle herzuleiten. Darüber hinaus galt es für das Element Cer aus der Gruppe der Lanthanide den Transfer in die Muttermilch näher zu untersuchen, da hier teilweise widersprüchliche Daten in der Literatur vorlagen. Im Vorfeld von Probandentests mussten die für die Untersuchungen geeigneten stabilen Isotope und deren Verabreichungsmengen ausgewählt werden. Dies wurde sowohl aus toxikologischen sowie aus messtechnischen Gesichtspunkten heraus betrachtet.
Das Projekt "Verbundprojekt: UV-Tex - Schutz vor Hautkrebs durch UV-dichte Textilien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Steilmann Institut für Innovation und Umwelt durchgeführt. Eine hohe kumulative UV-Strahlenexposition gilt als entscheidend fuer die Entstehung von malignen Neoplasien der Haut. Entsprechende Kleidung bietet jedoch einen effektiven Schutz bei gleichzeitig geringerem Allergiepotential als herkoemmliche chemische Sonnenschutzpraeparate. Das Projekt beschaeftigt sich mit der Frage wie ein optimaler textiler Sonnenschutz garantiert werden kann. Es soll ein geeignetes Verfahren fuer die Messung der UV-Durchlaessigkeit von Textilien etabliert werden, indem die Bestimmung der Einflussfaktoren auf den UV-Schutz detailliert erforscht und im praktischen Gebrauch sowie nach der Pflege beurteilt werden. Hierzu muessen die in der Bekleidungsindustrie ueblichen Tests angewandt werden. Die UV-Schutzfaktorbestimmung soll dabei in der Methodik (In-vitro und In-vivo) verbessert und standardisiert werden, um dann die Entwicklung von UV-definierten Textilien unter Beruecksichtigung von Design und Verarbeitung im Rahmen dermatologischer Programme durchzufuehren. Dazu sollen Vorschriften fuer die Auszeichnung von Stoffen mit UV-Schutzfaktor erarbeitet und Anforderungen an den Bedeckungsgrad definiert werden.
Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Geowissenschaften, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. Gesteins-/Wasser-Interaktionen im Untergrund führen zur Aufnahme von Radionukliden vom Gestein in das Grund- und Tiefenwasser. Über das Grundwasser gelangen die Radionuklide in das Trink- und Oberflächenwasser, wobei in beiden Fällen wenig über den Anteil der mikrobiologischen Prozesse bekannt ist. Das hier vorgestellte Teilprojekt soll einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Freisetzung, des Transports und der Immobilisierung der Radionuklide im System Gestein/Wasser liefern. Die möglichst genaue Kenntnis der beteiligten hydrogeochemischen und mikrobiologischen Prozesse trägt gezielt zur Reduzierung des negativen Einflusses der Radionuklide auf das Trinkwasser bei. Es werden drei wichtige Lithotypen untersucht: (a) Grundwasser-führende Gesteine des Mittleren Buntsandsteins (z.B. Umgebung von Jena und Eichsfeld). Sie stellen einen der wichtigsten Grundwasser-Aquifere in Deutschland und darüber hinaus dar. Die Grundwässer enthalten häufig erhöhte Urangehalte (größer als 10 Micro g/L). (b) Tiefenwasser-führende Rhyolithe (z.B. Kreuznacher Rhyolith, Saar/Nahe-Gebiet). Sie enthalten neben Uran auch Radium und sind für Radon-Emanation bekannt. (c) Oberflächennahe Grundwasser-führende Schwarzpelite bzw. Schiefer. Sie sind für hohe Radionuklid-, u.a. Uran- und Radiumgehalte und hohe Emanationsraten bekannt. In den geplanten Untersuchungen wird auf der einen Seite die Mineralogie der Festkomponenten und auf der anderen Seite die Hydrochemie und die Mikrobiologie der aus dem Gestein stammenden Grund- und Tiefenwässer bestimmt und in Relation zu den Lithotypen gesetzt. An den Gesteinsproben sind parallel Laborversuche (Batch- und Säulenexperimente) geplant. Aus den Ergebnissen können konkrete Hinweise auf die vorherrschenden Prozesse der Radionuklidmigration gewonnen werden. Das Teilprojekt setzt unmittelbar bei den Verbund-Schwerpunkten Verständnis der hydrogeochemischen und biologischen (mikrobiellen) Prozesse bei der Freisetzung und beim Transport von Radionukliden sowie Bewertung der Sensitivität von unterschiedlichen Reservoiren in den Kompartimenten Grundwasser und Trinkwasser an. Die gewonnenen Ergebnisse bzgl. Radionuklideinträgen lassen Abschätzungen zu den Prozessen in fluvialen Systemen und Abwassersystemen zu. Es werden neben den Radionukliden Rn, U und Th die zum Eintrag von dreiwertigen Actiniden ins Trinkwasser relevanten Prozesse am Beispiel ihrer chemischen Analoga, der Lanthaniden untersucht und damit ein Beitrag zur Strahlenschutzvorsorge geleistet. Die Aufschlüsselung von Fraktionierungsprozessen der Lanthaniden in Relation zu mikrobiellen und physikochemischen Prozessen leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der ablaufenden Prozesse. Die Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses anhand konkreter Forschungsprojekte und die Einbindung in forschungsorientierte Lehre an der Universität im Rahmen der Studiengänge B.Sc. und M.Sc. Biogeowissenschaften leistet einen erheblichen Beitrag zum Kompetenzerhalt in der Radioökologie.
Das Projekt "Rahmen fuer die Abschaetzung der Umweltvertraeglichkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH, Institut für Strahlenschutz (ISS) durchgeführt. Objective: FASSET will bring to radiation protection a framework for assessment of environmental impact, i.e. impacts on organisms and the ecosystem processes. These issues are presently not being addressed in radiation protection. Vice versa, environmental management systems rarely address radiation protection issues. The framework will link sources, exposure, dosimetry and environmental effects/consequences together, by providing a reference set of models, dosimetric factors, etc, for generic organisms and ecosystems. Relevant components of the framework will be identified on an ecosystem basis through expert judgement. The framework would help in assessing environmental impact, in judging compliance against environmental quality criteria and standards, and help in communicating to different stake-holders the likely environmental consequences of projects in a planning stage. Prime Contractor: Swedish Radiation Protection Institute; Stockholm; Sweden.
Das Projekt "UV-Tex/Erforschung der Durchlaessigkeit von Textilien und Entwicklung von Bekleidung mit definiertem Schutzfaktor gegen UV-Strahlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Dermatologische Klinik durchgeführt. Eine hohe kumultative UV-Strahlenexposition gilt als entscheidend fuer die Entstehung von malignen Neoplasien der Haut. Entsprechende Kleidung bietet jedoch einen effektiven Schutz bei gleichzeitig geringerem Allergiepotential als herkoemmliche chemische Sonnenschutzpraeparate. Das Projekt beschaeftigt sich mit der Frage wie ein optimaler textiler Sonnenschutz garantiert werden kann. Es soll ein geeignetes Verfahren fuer die Messung der UV-Durchlaessigkeit von Textilien etabliert werden, indem die Bestimmung der Einflussfaktoren auf den UV-Schutz detailliert erforscht und im praktischen Gebrauch sowie nach der Pflege beurteilt werden. Hierzu muessen die in der Bekleidungsindustrie ueblichen Tests angewandt werden. Die UV-Schutzfaktorbestimmung soll dabei in der Methodik (In-vitro und In-vivo) verbessert und standardisiert werden, um dann die Entwicklung von UV-definierten Textilien unter Beruecksichtigung von Design und Verarbeitung im Rahmen dermatologischer Programme durchzufuehren. Dazu sollen Vorschriften fuer die Auszeichnung von Stoffen mit UV-Schutzfaktor erarbeitet und Anforderungen an den Bedeckungsgrad definiert werden.
Das Projekt "Systeme zur Messung der Kontamination auf gekruemmten Flaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Reaktorwartungsdienst und Apparatebau GmbH durchgeführt. Objective: large quantities of low-level radioactive waste is produced during refurbishing, maintenance and dismantling of nuclear installations, which could be re-used or recycled. In order to fulfil authority regulations, precise and safe measurements should be used, even on curved surfaces (e.g. inside tubes and pipes). The objective of this research is the development and testing of a detector system for measurement of very low-level radioactivity even near background level, suitable for irregularly-shaped surfaces like inside small diameter tubes. General information: b.1. Development of a basic electronic equipment, suitable for the existing various prototype round and flat detectors with integrated gas supply and analogic part; testing with prototype detectors in the laboratory and under real conditions (krb-a, Gundremmingen); development of further detectors to complete the range. B.2. Development of an optimised stationary and portable digitally working unit with background substraction; development of semi-automated or automated measurement systems for irregular surfaces and improvement at laboratory scale. Achievements: Work was aimed at the development of equipment for contamination measurement at places where access is difficult (e.g. in tubes or around corners). Special problems are associated with alpha-emitter contaminated surfaces and low energy beta-radiation. The complete range of possible measurement situations had to be taken into account including small source distances, high efficiency and low measuring levels. The proportional counters were optimised and tested in accordance with their physical and mechanical characteristics. Additionally, different types of electronic equipment arrangements were assessed. The initial aim of devising a comprehensive and easy to use measurement system has been satisfied.
Das Projekt "Wirkungen auf Zellen der Körperoberfläche bei Expositionen mit Zenti- und Millimeterwellen (5G-Frequenzen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Jacobs University Bremen gGmbH, Focus Area Health - Physics & Earth Sciences durchgeführt. Das neue 5G-Protokoll zum Übertragen großer Datenmengen im Bereich des Mobilfunks verursacht Bedenken und Befürchtungen in der Bevölkerung, wenngleich die zunächst benutzten Frequenzen hinlänglich untersucht sind. Die biologischen Effekte der später genutzten Frequenzen im Bereich von etwa 27 und über 40 GHz sind hingegen nur in wenigen Veröffentlichungen thematisiert worden. Daher ist es Ziel dieses Projekts, Wirkungen von elektromagnetischen Feldern im Zenti- und Millimeterwellenbereich auf menschliche Zellen zu untersuchen. Da die elektromagnetischen Felder in den hier untersuchten Frequenzbereichen nur in die oberen Schichten der Haut eindringen, sollen als biologische Endpunkte die Genexpression sowie die DNA-Methylierung nach Exposition in Zellen der Körperoberfläche analysiert werden. Die Ergebnisse des Vorhabens sind für die weitere Verbesserung des Strahlenschutzes und der Strahlenschutzvorsorge mit Hinblick auf die Einführung von 5G erforderlich.
Das Projekt "Entwicklung und Festlegung von Probenahme-, Analysen-, Mess- und Berechnungsverfahren fuer die Ueberwachung der Radioaktivitaet von Milch, Milchprodukten, Futtermitteln, pflanzlichen Indikatoren, Duengemitteln u. Boden gem. Strahlenschutzvorsorge" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Milchforschung durchgeführt. A) Gesetzliche Aufgabe als Leitstelle gemaess Paragraph 2 in Verbindung mit Paragraph 11 des Strahlenschutzvorsorgegesetzes. Entwicklung von Messmethoden. Radioaktivitaetsmessungen in Sonderfaellen. Durchfuehrung von Ringanalysen mit den amtlichen Radioaktivitaetsmessstellen der Laender. B) Messung von Beta- und Gamma-Radionukliden. C) Experimentelle Arbeiten im Laboratorium. Publikationen. Erarbeitung von Stellungnahmen und Gutachten fuer die Bundesregierung. Es wurden deutliche Fortschritte bei der Schnellbestimmung von Alpha- und Betastrahlern sowie auf dem Gebiet der Gammaspektroskopie erreicht. Regelmaessig durchgefuehrte Vergleichsanalysen tragen zum hohen Qualitaetsstandard bei der Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet bei.
Das Projekt "Aus- und Weiterbildung von Ärzten im Strahlenunfallmanagement" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin durchgeführt. Vorrangiges Ziel des Forschungsvorhabens war es, Notärzte für die Herausforderung durch Einsatzlagen mit radiologischen und nuklearen Gefährdungen durch die Vermittlung notwendiger strahlenmedizinischer Spezialkenntnisse im präklinischen Strahlenunfallmanagement zu qualifizieren. Die Einzelzielsetzungen beinhalteten - die Entwicklung eines Curriculums im präklinischen Strahlenunfallmanagement für einen Grundkurs zur Aus- und Weiterbildung von Ärzten, - die Erarbeitung entsprechender Kursunterlagen und Erprobung des Curriculums und - die Kursevaluierung und Bereitstellung eines Mustercurriculums.
Das Projekt "Pilotkurs zum Thema 'Biomedical core knowledge of the management of radiation syndromes characterized by unplanned exposures to ionising radiation'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Radiobiologie der Bundeswehr in Verbindung mit der Universität Ulm durchgeführt. Auch in Zukunft muss damit gerechnet werden, dass die Gesellschaft mit dem Risiko von zivilen Unfallereignissen konfrontiert wird. Daher ist auch das Risiko von Strahlenunfällen nach wie vor gegeben, bei denen nicht nur einige, sondern Hunderte wenn nicht Tausende von Personen strahlenexponiert werden. Die Seltenheit derartiger Unfälle führt dazu, dass nur wenige Ärzte über das Wissen verfügen, strahlengeschädigte Personen medizinisch sachgerecht zu versorgen. Das Forschungsvorhaben 'Pilotkurs zum Thema 'Biomedical core knowledge of the management of radiation syndromes characterized by unplanned exposures to ionising radiation' (Spezialkurs: 'Medizinische Maßnahmen bei Strahlenunfallopfern' für Fachärzte) wurde initiiert, um das Kernwissen zu vermitteln, das Fachärzte benötigen, um sachgerechte und strahlenspezifische Entscheidungen treffen zu können. Der durchgeführte 'Pilot- Kurs' zeigt, dass die Auswahl der Themen richtig ist und dass diese international konsensfähig sind. Dabei wurde großer Wert auf eine sorgfältige Erarbeitung der Kursinhalte gelegt, insbesondere beim Einsatz von 'e-Learning'-Methoden.