RESCUE-Studie untersucht sechs Szenarien für eine gleichzeitige Klima- und Rohstoffwende in Deutschland Das Umweltbundesamt (UBA) hat in seiner neuen RESCUE-Studie untersucht, wie Deutschland bis 2050 Treibhausgasneutralität erreicht und gleichzeitig 70 Prozent weniger Rohstoffe und Ressourcen nutzen kann. Die RESCUE-Studie zeichnet dazu in sechs Szenarien mögliche, im Detail aber noch auszugestaltende Pfade auf. Die Szenarien sollen der Bundesregierung helfen, das vereinbarte Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 mit Leben zu füllen. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichen dazu bei weitem nicht aus. Wir müssen als Gesellschaft lernen, die heute besonders treibhausgas- und ressourcenintensiven Techniken und Produkte möglichst rasch umzubauen. Technische Innovation ist wichtig. Aber wir müssen an der einen oder anderen Stelle auch lernen, gewisse Gewohnheiten umzukrempeln.“ Die Szenarien der RESCUE-Studie beschreiben mögliche Lösungsräume, sind also noch kein konkreter Umsetzungsplan mit im Detail festgelegten Instrumenten oder Maßnahmen. Außerdem umfassen die Szenarien keine Wirtschaftlichkeitsanalysen der dann von der Politik zu wählenden Instrumente und Maßnahmen. In einem weiteren Schritt wird es zudem nötig sein, die Szenarien um eine internationale Perspektive zu erweitern. Eines der sechs Szenarien („GreenSupreme“) beschreibt die schnellstmögliche Minderung der Treibhausgasemissionen und des Rohstoffverbrauchs bis 2050. Bis 2040 ist hierfür besonders wichtig der schnelle Ausstieg aus der Kohle. Effiziente und rohstoffarme Techniken, wie Wärmepumpen zur Raumwärmeerzeugung sowie die steigende Nachfrage nach langlebigen, reparierbaren und rohstoffeffizienten Produkten werden präferiert. In diesem Szenario gelingt es, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemissionen um gut 97 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Werden die natürlichen Senken durch nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung ( LULUCF ) berücksichtigt, so sind Minderungen um 100 Prozent möglich – es wird der Atmosphäre sogar noch Kohlendioxid (CO 2 ) entzogen. Dies wird auch ohne Atomenergie und technische Senken wie das Abscheiden und Speichern von Treibhausgasen erreicht. Der Endenergiebedarf kann in „GreenSupreme“ von rund 2.500 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2015 bis zum Jahr 2050 auf unter 1.100 TWh reduziert werden und wird vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt. Das Szenario setzt in allen Bereichen auf Energieeffizienz. So kommen ausschließlich effiziente Techniken, wie E-Fahrzeuge zum Einsatz und es wird nicht an konventionellen Techniken, wie Brennwertheizungen oder Verbrennungsmotoren, festgehalten. Auf dem Weg dahin steigt der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 86 Prozent und bis 2040 auf 97 Prozent in der Stromversorgung. Nötig ist dazu ein Brutto-Zubau von Windenergie an Land von mindestens 5,5 GW und 4,8 GW Photovoltaik pro Jahr. Frühzeitig werden Techniken aufgebaut, wie die Erzeugung strombasierter nachhaltiger Energieträger (Power to Gas/Power to Liquid). So können zur Brenn- und Kraftstoffversorgung 2030 bereits rund 63 TWh importiert werden. Hierzu wird nötig sein, auch mit dem außereuropäischen Ausland zu kooperieren, um genügend Flächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien nachhaltig bereitstellen zu können. Der Anteil an erneuerbare Energien in der Brenn- und Kraftstoffversorgung beträgt 2030 bereits 11 Prozent und 2040 40 Prozent. 2050 kommen in allen Bereichen keine fossilen Energieträger mehr zum Einsatz. Neue Lebenstile Der mögliche Wandel ist angewiesen auf die Bereitschaft der Gesellschaft, liebgewonnene, aber nicht mehr nachhaltige Angewohnheiten zu überdenken und zu ändern. Im Szenario GreenSupreme finden nationale Flugreisen auch aufgrund entsprechender Preissignale immer weniger Akzeptanz und werden in 2050 überwiegend mit der Bahn und anderen bodengebundenen Verkehrsmitteln unternommen. Insbesondere im städtischen Raum verliert der motorisierte Individualverkehr rasch an Bedeutung. Fuß- und Radverkehr nehmen ebenso deutlich zu, wie die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, ergänzt um Car- und Ridesharing. Dies führt dazu, dass bis 2050 im urbanen Raum der Besitz eines eigenen Pkw die Ausnahme geworden ist. Auch in der Ernährung spiegeln sich gestiegenes Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein. Lebensmittelabfälle werden vermieden und zunehmend regionale und saisonale Lebensmittel verarbeitet. Die Ernährung wird fleischärmer, die Tierbestandszahlen in Deutschland nehmen ab. Rohstoffbedarf sinkt in allen Szenarien Treibhausgasneutralität führt auch zu einem deutlichen Rückgang des Rohstoffkonsums (Raw Material Consumption – RMC). Im GreenSupreme-Szenario sind es minus 70 Prozent bis 2050 gegenüber 2010. Im Fokus sind vor allem technische Maßnahmen zur Energie- und Materialeffizienz. Darüber hinaus helfen Lebensstiländerungen, wie der Umstieg auf langlebige und reparaturfähiger Produkte, flächensparendes Bauen, die konsequente Ausschöpfung des ökologisch-technischen Recyclingpotenzials, ausgeprägte Materialsubstitution wie der verstärkte Holzbau und der Einsatz innovativer Materialien wie Textilbeton, den Rohstoffbedarf weiter zu senken. Der zeitweise Mehrbedarf an Rohstoffen zur Transformation des Energiesystems, sollte durch einen Technologiemix verringert werden: So können Akkus, die die heute gängigen Lithium-Ionen-Akkus ersetzen, den Bedarf an Lithium und Kobalt für batterieelektrische Fahrzeuge deutlich reduzieren. Andere Generatoren in Windenergieanlagen werden den Bedarf an Kupfer und seltenen Erden für Windenergieanlagen verringern.
Die Oxidierbarkeit und Korrosion von Stahl sind in der Bauindustrie ein großes Problem und schränken die Langlebigkeit von Bauwerken – speziell von Brücken – massiv ein. Glas- und Carbonbewehrungen oxidieren nicht und sind dem Stahl deshalb in Sachen Umwelteinwirkungen voraus. Folgekosten durch Sanierung oder Abriss von korrosionsgeschädigten Bauwerken werden so von vornherein vermieden. Die 2013 gegründete Firma solidian GmbH aus Albstadt mit ca. 240 Mitarbeitenden entwickelt Produkte aus Faserverbundkunststoffen für die Bauindustrie. Neben den positiven Eigenschaften des Textilbetons auf die Lebensdauer, ergeben sich auch umfangreiche Einsparungen im Materialbedarf. So können beispielsweise bis zu 80 % des Betonbedarfs bei Fassadenplatten eingespart werden. Die bessere CO2-Bilanz spiegelt sich auch in der Ver- und Entsorgung wider: Während die deutlich leichteren Platten weniger Beton benötigen und ein geringeres Transportgewicht aufweisen, kann die Textilstruktur durch neuwertige Verfahren auch wiederverwendet werden.
Das Projekt "Teilprojekt 3: Proben für die Prüfung der Umweltverträglichkeit von C3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hentschke Bau GmbH durchgeführt. In Deutschland werden hohe Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von Baustoffen gestellt. Deshalb ist es für das C3-Projekt von übergeordneter Bedeutung, neben den bautechnischen Eigenschaften auch die Umweltverträglichkeit des neuen, innovativen Verbundwerkstoffs Carbonbeton rechtzeitig zu untersuchen um den Anwendungsbereich auch im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit abzusichern. Hentschke Bau stellt in seinem Teilvorhaben unbewehrte und bewehrte Proben aus C3-Betonen nach den Vorgaben der Partner her, die anschließend für Auslaugungsversuche und Bewitterungsversuche bei den Partnern verwendet werden. 1. Abstimmung der Materialauswahl mit den Partnern und der Konsortialführung 2. Entwicklung eines Herstellungsprozesses nach Partnervorgaben für unbewehrte Betonproben und Herstellung 3. Entwicklung eines Herstellungsprozesses nach Partnervorgaben für bewehrte Betonproben, Herstellung, Vorlagerung und teilw. Vorbelastung 4. Dokumentation
Das Projekt "Teilprojekt 2: Einfluss von Abbruch, Rückbau und Recycling auf die Herstellung von Carbonbeton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von KLEBL GmbH, Standort Gröbzig durchgeführt. Inhalt des Teilvorhabens ist die gesamte Produktion der C3-Fertigteile inklusive aller notwendigen Vorarbeiten. Die im Verbundvorhaben C3-V1.5 gegenständlichen Abbruch-, Rückbau und Recyclingarbeiten werden an dem hier produzierten C3-Fertigteilen durchgeführt, die eigens dafür in realistischen Abmessungen (insbesondere größere Bauteildicke) produziert werden. Des Weiteren wird das Unternehmen die notwendige Werksfläche bereitstellen, auf der die Abbruch- und Recyclingleistungen anschließend erbracht werden. In einem nachgelagerten Schritt werden die vom TUD IMB konzeptionierten Ansätze zur modularen Bauweise in mehreren Demonstratoren umgesetzt und auf Ihre Ausführbarkeit hin untersucht. Das Erlangen von weiteren verifizierbaren Ergebnissen zur Produktion von massigen C3-Bauteilen stellt neben den Arbeiten im C3-V1.1 hier einen zusätzlichen Nutzen für das Gesamtprojekt dar und trägt neben dem Produktionscharakter auch einen Forschungs- und Entwicklungscharakter. Ein weiterer wichtiger Rückschluss, der durch das Teilvorhaben gezogen werden kann, ist die Darstellung eines Anforderungsprofils an C3-Bauteile für eine effiziente Produktion aus Sicht eines Fertigteilwerks und dem Rückschluss eines effizienten Abbruchs und Recyclings auf die Herstellung von C3-Fertigteilen. Die konzeptionellen und baupraktischen Arbeiten zu Abbruch, Rückbau und Recycling von C3-Bauteilen werden und a. von der Fa. Klebl GmbH ausgeführt. Die Aktivitäten im Verbundvorhaben sind in der Teilvorhabenbeschreibung C3-V1.5-II detailliert. Im Folgenden sind wesentliche Arbeitsinhalte benannt: - Umsetzung von massentauglichen Betonen für die Produktion von C3-Fertigteilen, - Umsetzung der Arbeitsschutzmaßnahmen für die Erstellung der Carbonbewehrung und bei der Betonage, - Produktion der C3-Bauteile für die Großversuche, - Anlieferung und Montage der C3-Bauteile für nachfolgende Großversuche, - Erstellung des Anforderungsprofils für eine effiziente Produktion.
Das Projekt "Teilprojekt 3: Theorie und Grundlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Baubetriebswesen durchgeführt. Die Region 'Elbtal Sachsen' hat sich nach dem Niedergang der traditionellen Textilindustrie als Vorreiter auf dem Gebiet des Leichtbaues mit Faserverbundwerkstoffen etablieren können. Dazu gehören insbesondere auch die erfolgreichen Forschungsarbeiten zum Textilbeton (Carbonbeton). Mit der Substitution von Metallen durch die Faserverbundwerkstoffe fallen mit dem Lebenszyklusende faserhaltige Abfälle an, die - anders als konventionelle Metalle - bisher noch kein etablierter Teil der Recyclingkette sind. Dabei stellt das Recycling von Carbonbetonabfällen die größten Anforderung an die Prozesse. Die Region 'Elbtal Sachsen' soll als Zentrum des regionalen Bündnisses für Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft von Faserverbundwerkstoffen eine Modellregion ausbilden und Abnehmer für faserverstärkte Werkstoffabfälle für Sachsen und gegebenenfalls angrenzender Gebiete sein. Angesichts vielfältigster Verwertungsoptionen, die bisher wiederum nicht als geschlossener Wertstoffkreislauf umgesetzt werden, wollen sich die Antragssteller den Herausforderungen des hochwertigen Recyclings von Faserverbundwerkstoffen (CFK, GFK, Textilbeton) und der Neuausrichtung der Stoffkreisläufe stellen. Die Aktualität der daraus entstehenden Wiederverwendungs- und Entsorgungsproblematik für kohlenstoff- und glasfaserverstärkten Kunststoff sowie die hohe Praxisrelevanz werden auf allen Ebenen und ausdrücklich von Seiten der Politik und der Wirtschaft betont. Ziel des hier beantragten Verbundvorhabens ist die Erarbeitung eines Konzeptes für die Umsetzung im Rahmen des Programms 'WIR!'. Der Beitrag des Teilvorhabens ist die fachliche Erarbeitung des Konzeptes aus Sicht des Bauwesens und der Abfall- und Kreislaufwirtschaft (IAK). Dazu zählen insbesondere die Analysen und Diskussionen des Marktes für Faserverbundwerkstoffe und des Potenzials für die Kreislaufführung von Faserverbundwerkstoffen.
Das Projekt "Teilprojekt 2: Praxis und Umsetzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von H. Nestler GmbH & Co. KG durchgeführt. Die Region 'Elbtal Sachsen' hat sich nach dem Niedergang der traditionellen Textilindustrie als Vorreiter auf dem Gebiet des Leichtbaues mit Faserverbundwerkstoffen etablieren können. Dazu gehören insbesondere auch die erfolgreichen Forschungsarbeiten zum Textilbeton (Carbonbeton). Mit der Substitution von Metallen durch die Faserverbundwerkstoffe fallen mit dem Lebenszyklusende faserhaltige Abfälle an, die - anders als konventionelle Metalle - bisher noch kein etablierter Teil der Recyclingkette sind. Dabei stellt das Recycling von Carbonbetonabfällen die größten Anforderung an die Prozesse. Die Region 'Elbtal Sachsen' soll als Zentrum des regionalen Bündnisses für Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft von Faserverbundwerkstoffen eine Modellregion ausbilden und Abnehmer für faserverstärkte Werkstoffabfälle für Sachsen und gegebenenfalls angrenzender Gebiete sein. Angesichts vielfältigster Verwertungsoptionen, die bisher wiederum nicht als geschlossener Wertstoffkreislauf umgesetzt werden, wollen sich die Antragssteller den Herausforderungen des hochwertigen Recyclings von Faserverbundwerkstoffen (CFK, GFK, Textilbeton) und der Neuausrichtung der Stoffkreisläufe stellen. Die Aktualität der daraus entstehenden Wiederverwendungs- und Entsorgungsproblematik für kohlenstoff- und glasfaserverstärkten Kunststoff sowie die hohe Praxisrelevanz werden auf allen Ebenen und ausdrücklich von Seiten der Politik und der Wirtschaft betont. Ziel des hier beantragten Verbundvorhabens ist die Erarbeitung eines Konzeptes für die Umsetzung im Rahmen des Programms 'WIR!'. Der Beitrag des Teilvorhabens ist die Analyse und Darstellung der Unternehmersicht hinsichtlich der Risiken und der Potenziale bei der Einführung neuer Prozesse und Technologien. Dabei werden verschiedene Branchenvertreter miteinbezogen. Es werden konkrete Strategien und Szenarien für die Anpassung der vorhandenen Unternehmensstrukturen an die Verwertung von Faserverbundwerkstoffen entwickelt.
Das Projekt "Zero-Waste-Produktion der Rieder Glasfasterbetontafel mit der Matrix 3.0 + Messprogramm" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rieder Faserbeton-Elemente GmbH durchgeführt. Die Rieder Faserbeton-Elemente GmbH ist Hersteller von Fassadenplatten aus Textilbeton sowie weiteren Betonprodukten für Bahn- und Straßenbau, Lärmschutz und Stützwände. Beton wird aus Wasser, Gesteinskörnung und Zement als Bindemittel hergestellt. Die von der Firma Rieder produzierten 'fibreC'-Faserbetonplatten (mit Glasfaser verstärkter Beton) bestehen zu 27 Prozent aus CO2-intensivem Portlandzement. Bei der Produktion der Betonplatten fallen derzeit ca. 40 Prozent Verschnitt an. Ziel des Projekts ist die Errichtung einer neuartigen Anlage zur ressourceneffizienten und CO2-sparsamen Herstellung von Faserbetonplatten. Verarbeiten soll die Anlage eine neue, vom Unternehmen entwickelte Betonrezeptur 'Matrix 3.0', die Zement teilweise durch die nahezu CO2-freien Bindemittel Hüttensandmehl (Nebenprodukt der Roheisenherstellung) und Puzzolane (kieselsäure- und tonerdehaltige Stoffe) ersetzt. Der bei der Plattenherstellung unvermeidbare Verschnitt sowie Fehlproduktion sollen mittels Backenbrecher (Druckzerkleinerung) und Siebung soweit aufbereitet werden, dass eine Gesteinskörnung für die teilweise Rückführung in den Produktionsprozess erzeugt werden kann. Um eine Mehrfachnutzung des Prozesswassers zu ermöglichen, ist eine Wasseraufbereitungsanlage mit Feinstkornfiltration und pH-Neutralisierung vorgesehen. Darüber hinaus soll erstmalig ein in der Leder- und Textilbranche eingesetztes optisches Konfektionierungssystem für die Betonbranche adaptiert werden. Bei Standard- und Sonderschnitten soll damit durch eine optimale Ausnutzung der Platten der bisher anfallende Verschnitt halbiert werden können. Mit der neuen Betonrezeptur kann der jährliche Zementverbrauch um 1.380 Tonnen (54 Prozent) gesenkt werden. Zusammen mit der Halbierung des Verschnitts ergeben sich daraus CO2-Einsparungen in Höhe von 1.659 Tonnen (22 Prozent) pro Jahr. Weiterhin können durch das Recycling und die Wiedereinbringung von Verschnitt und Fehlproduktion in den Herstellungsprozess sowie durch den Einsatz des optischen Konfektionierungssystems pro Jahr 1.485 Tonnen an Bausand (22,4 Prozent) und damit auch an Abfall eingespart werden. Die Mehrfachnutzung des Prozesswassers reduziert den jährlichen Frischwasserbedarf um 5.040 Kubikmeter. Das entspricht 32 Prozent des Gesamtwasserbedarfs der Produktion.
Das Projekt "Teilprojekt 1: Prozessoptimierungen für die Herstellung von Carbonbeton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Institut für Betonbau durchgeführt. Mit dem hier beantragten Teilprojekt wird ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Gesamtzieles des Verbundprojektes V1.1 geleistet. Mit dem Teilvorhaben werden folgende Teilziele zur Entwicklung neuer, wirtschaftlicher und nachhaltiger Herstellketten für C3 fokussiert: - Sammlung, Analyse und Bewertung derzeitiger Erfahrungen und Erkenntnisse der für die Herstellung von Carbonbeton neuralgischen Punkte Betoneinbringverfahren, Bewehrungsfixierung und Schalsystem, - Erprobung, Beschreibung und Bewertung der Einbringverfahren für Carbonbeton, - Finden von effizienten Betoneinbaupraktiken im Sanierungs- und Nachverstärkungsbereich, - Konzepterarbeitung sowie Erprobung von Ein- und Anbauteilen für Carbonbeton, - Wissenschaftliche Begleitung der Praxispartner, - Verbesserung bestehender Abstandhaltersysteme für Carbonbewehrungen sowie Durchführung von Einbauversuchen mit Carbonbewehrungen aus C3-B1 sowie Mischbewehrungen mit integrierten Carbonstäben. Außerdem wird das Institut für Betonbau den Praxispartnern Unger Bau-Systeme GmbH und Clement Germany GmbH bei der Durchführung von in situ Versuchen zur Carbonbetonproduktion mit seinem Wissen zur Verfügung stehen und die Auswertung dieser Versuche mit durchführen. Mit seinem Teilprojekt wird das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig an allen Arbeitspaketen (AP) des Verbundvorhabens V1.1 beteiligt sein. Im AP 1 sollen dabei Recherchen zum Wissensstand die Bearbeitung der folgenden AP unterstützen. Im AP 2 werden die Einbringtechnologien für Carbonbeton mit den Aktivitäten A 2.1.5, A 2.1.8, A 2.1.15 und A 2.2.5 mitentwickelt. Im AP 3 sollen besonders die Lagefixierung und die Ausbildung von Carbonbewehrung durch die Aktivitäten A 3.1.2, A 3.1.4, und A 3.3.2 untersucht werden. Im AP 4 sollen baubetriebliche Problemstellungen aufgegriffen und mit den Aktivitäten A 4.3.4, A 4.4.2, A 4.6.3 und A 4.6.10 Lösungswege eruiert werden. Im AP 5 erfolgt die Begleitung von in situ Versuchen mit den Aktivitäten A 5.1.4 und A 5.2.2.
Das Projekt "Teilprojekt 4: Zusammenstellung und Erarbeitung von Prüf- und Nachweiskonzepten für Carbonbeton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Baustoffprüflabor Müller & Lobisch GmbH durchgeführt. Das Baustoffprüflabor Müller und Lobisch kann in diesem Projekt einen entscheidenden Anteil zur Gesamtzielerreichung beitragen. Durch die Mitwirkung im Bereich der Kennwertbestimmung für Eigenschaften von Carbonbetonmatrices sowie die Materialspezifika von Carbonbetonelementen. Außerdem wird das Unternehmen mit seiner weitgreifenden Expertise die unbedingt notwendigen großformatigen Bauteilversuche zur Verifizierung und Optimierung der gefundenen Prüfmethoden unterstützen. Dabei wird im Arbeitspaket (AP) 3 im Arbeitsschritt (AS) 3.1 durch die Aktivität (A) A 3.1.1.2 und A 3.1.2.2 sowie im AS 3.3 durch A 3.3.1.5 ein Beitrag zur Eruierung der Frisch- und Festbetoneigenschaften bei Neubauteilen sowie zur Eruierung des Querzugtragverhaltens von Carbonbetonprüfkörpern geleistet. Im AP 4 ist das Unternehmen im AS 4.1 mit der Aktivität A 4.1.1.6 und A 4.1.2.6 an der Baustellenseitigen Überwachung von Carbonbetonbauteilen beteiligt.
Das Projekt "Teilprojekt 5: Ein- und Anbauteile für Sandwichsysteme aus Carbonbeton" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von EnergieAutark GmbH durchgeführt. Stahlbeton ist das am häufigsten verwendete Material am Bau, aber es hat auch Nachteile wie zu hohen Ressourcenverbrauch und eine begrenzte Lebensdauer von nur 40 bis 80 Jahren. Neben vielen anderen Bauwerken werden beispielsweise immer mehr Brücken zum Sicherheitsrisiko. Aus diesem Grund bildete sich unter dem Namen 'C3 - CARBON CONCRETE COMPOSITE' (Carbon-Beton-Verbundwerkstoff), ein Konsortium, welches die Entwicklung von textilfaserverstärktem Beton als umwelt- und ressourcenschonende Alternative für den häufig verwendeten Stahlbeton zum Ziel hat. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms 'Zwanzig20' mit 45 mio. Euro geförderten Projekt sollen in den nächsten zehn Jahren die Voraussetzungen geschaffen werden, dass mindestens 20 % der Stahlbewehrungen durch Carbonbewehrungen bei Neubauten ersetzt werden können. Denn neben den besseren technischen Eigenschaften, neuen gestalterischen Möglichkeiten im Betonbau durch filigranere und leichtere Strukturen birgt Textilbeton den Vorteil, dass der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß bei der Herstellung und Instandsetzung von Bauwerke deutlich reduziert werden kann. Damit trägt der innovative Baustoff einen Beitrag zur Schonung unserer wertvollen Ressourcen. Der Lehrstuhl für Betriebliche Umweltökonomie übernimmt in diesem Projekt die ganzheitliche ökologische Bewertung und Optimierung des Baumaterials Textilbeton. In diesem Zusammenhang werden die Umweltauswirkungen des Baumaterials über den gesamten Lebenszyklus anhand der Methode der Ökobilanzierung nach DIN EN ISO 14040 analysiert. Dabei soll der Bauwerkstoff inklusive der Vorketten, Transportwege und einem späteren Recycling modelliert werden (cradle-to-grave), mit dem Ziel wichtige Stellgrößen für eine ökologische und ökonomische Optimierung zu identifizieren.