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UMID 01/2017

Gerade für Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen ist eine möglichst saubere Luft sehr wichtig. Die Ausgabe 01/2017 der Zeitschrift UMID informiert über die vorläufigen Luftmessdaten der Länder und des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠) für das Jahr 2016 und diskutiert die Zusammenhänge von Luftbelastungen mit der Lungenerkrankung COPD. Ein weiterer Beitrag erläutert, wie es drei Jahrzehnte nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl um die Belastung von Wildpilzen mit radioaktivem Cäsium-137 steht. Außerdem stellt die neue Ausgabe die Informationsplattform IPCheM vor, mit der ein zentraler Zugang und umfangreiche Recherchemöglichkeiten zu Daten des chemischen Monitorings in Europa zur Verfügung stehen und berichtet über die Wirksamkeitsprüfung von Kopflausmitteln am Umweltbundesamt. Die Zeitschrift UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden. Veröffentlicht in Broschüren.

Ukraine will das Gebiet um Tschernobyl 2011 als Touristenziel öffnen

Die Ukraine will das Gelände rund um das frühere AKW im Jahr 2011 zum Touristenziel machen. Nach Angaben von Julia Jerschowa, Sprecherin des ukrainischen Notfallministeriums, am 20. Dezember 2010, erarbeiten Experten Routen, die sowohl ungefährlich wie informativ sein sollen. Auch die Chefin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), Helen Clark, unterstützt das Projekt: Es könne helfen, Geld einzusammeln und eine Lektion über Atomsicherheit zu erteilen, sagte sie. Andere Experten warnen allerdings vor schweren Gesundheitssschäden.

Studie: Der nukleare GAU ist wahrscheinlicher als gedacht

Katastrophale nukleare Unfälle wie die Kernschmelzen in Tschernobyl und Fukushima sind häufiger zu erwarten als bislang angenommen. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz haben anhand der bisherigen Laufzeiten aller zivilen Kernreaktoren weltweit und der aufgetretenen Kernschmelzen errechnet, dass solche Ereignisse im momentanen Kraftwerksbestand etwa einmal in 10 bis 20 Jahren auftreten können und damit 200 mal häufiger sind als in der Vergangenheit geschätzt. Zudem ermittelten die Forscher, dass die Hälfte des radioaktiven Cäsium-137 bei einem solchen größten anzunehmenden Unfall mehr als 1.000 Kilometer weit transportiert würde. Die Ergebnissen zeigen, dass Westeuropa – inklusive Deutschland – wahrscheinlich einmal in etwa 50 Jahren mit mehr als 40 Kilobecquerel radioaktivem Cäsium-137 pro Quadratmeter belastet wird. Die Studie wurde am 12. Mai 2012 in Atmos. Chem. Phys. veröffentlicht.

Fukushima Unfall: Japan hebt die Gefahrenstufe von Stufe 5 auf 7

Der Atomunfall in Fukushima wurde durch die japanische Aufsichtsbehörde am 12. April 2011 auf die Gefährdungsstufe 7 angehoben. Bis zu diesem Zeitpunkt war nur die Katastrophe in Tschernobyl in diese Gefährdungskategorie eingestuft worden.

Dach des Atomkraftwerkes Tschernobyl eingestürzt

Am 12. Februar 2013 stürzte am stillgelegten Atomkraftwerk in Tschernobyl ein 600 Quadratmeter großer Teil des Daches der Turbinenhalle von Block 4 ein. Das ist jener Block, in dem sich 1986 die Katastrophe ereignet hat. Nach Angaben der Sprecherin des Kraftwerks ist das betroffene Maschinengebäude aber ca. 50 Meter von dem Reaktor entfernt. Grund für den Einsturz waren laut ukrainischen Behörden Schneemassen auf dem Dach.

120 Kilometer lange Menschenkette gegen Atomkraft

Am 24. April 2010 bildeten etwa 120.000 Atomkraftgegner eine 120 Kilometer lange Menschenkette vom Atomkraftwerk Krümmel in Schleswig-Holstein quer durch Hamburg bis zum AKW Brunsbüttel. Die Proteste richteten sich gegen die Pläne der Regierung den Ausstiegsbeschluss aus der Atomenergie zu ändern und die Laufzeiten der Kraftwerke auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Der Protest fand zwei Tage vor dem 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl statt.

Fertigstellung der neuen Schutzhülle für das Atomkraftkraftwerk Tschernobyl

Ende November 2016 wurde die neue Schutzhülle für den havarierten Block 4 des Atomkraftkraftwerks Tschernobyl fertiggestellt. Die Montage der Schutzhülle erfolgte aus Gründen des Strahlenschutzes auf einer speziell dazu eingerichteten Montageplattform in einiger Entfernung vom Sarkophag. Sechs Jahre lang wurde daran gebaut. Die Schutzhülle wurde dann über den Sarkophag geschoben. Die neue Hülle hat meterdicke Wände aus Edelstahl und ein Drucksystem, das die Strahlung innerhalb der Hülle hält. Bei der Abschlusszeremonie am 29. November 2016 würdigte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die Schutzhülle als einzigartig.

Tag der Erneuerbaren Energien

Der Tag der Erneuerbaren Energien ist eine deutschlandweite Initiative, die zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die verschiedenen Nutzungsarten einer nachhaltigen Energiewirtschaft präsentiert. Die Aktion wurde 1996 zum zehnten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl durch die Stadt Oederan ins Leben gerufen. In Sachsen folgten 27 Besitzer diesem Aufruf und zeigten am 20. April 1996 ihre Holzheizungen sowie ihre Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen der Öffentlichkeit. Der Tag der Erneuerbaren Energien breitete sich in den nächsten Jahren deutschlandweit aus. April 2018 wurde der Tag der Erneuerbaren Energien zum vierten Mal veranstaltet.

Internationale Geberkonferenz in Kiew für Tschernobyl

Auf einer internationale Konferenz am 19. April 2011 in Kiew haben zahlreiche Staaten finanzielle Zusagen für die Sicherung des Standortes Tschernobyl gegeben. Die internationale Gemeinschaft sagte der Ukraine zusätzliche Finanzmittel in Höhe von 550 Millionen Euro zu. Für die Finanzierung der beiden Großprojekte in Tschernobyl, eine zweite, neue Schutzhülle (New Safe Confinement, NSC) um den Sarkophag und die Errichtung des Zwischenlagers für abgebrannte Brennelemente, besteht noch eine Lücke von 740 Millionen Euro. Die Geberkonferenz sollte dazu beitragen, diese Lücke soweit wie möglich zu schließen.

Nuklearunfälle von Fukushima I

Die nuklearen Unfällen von Fukushima sind eine Reihe von technischen Störfällen, Freisetzungen von radioaktivem Material und deren Folgen im Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten Japans. Die Serie von Unfällen begann in Folge des vom Tōhoku-Erdbeben ausgelösten Tsunami am 11. März 2011.

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