Das Projekt "Urbane Transformation - Modellierung eines integrativen Stadtumbaus unter Berücksichtigung der Bereiche Energie, Abwasser und Abfall" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH durchgeführt. Ausgangslage: In Deutschland fallen jedes Jahr rund 10 Mrd. m3 Abwasser an, das durch kommunale Kläranlagen behandelt wird die bis zu 20% des kommunalen Strombedarfs benötigen. Die derzeitige Reinigungsleistung reicht häufig nicht aus, um den ökologischen Anforderungen der aufnehmenden Umweltmedien (Oberflächengewässer, Grundwasser, Böden) gerecht zu werden. Dies gilt vor allem für die vielfältigen Xenobiotika, aber auch für Nährstoffe. Die Umsetzung einer weitergehenden Abwasserreinigung, aber auch die Nährstoffrückgewinnung scheitert letztlich oftmals am Argument steigendender Gebühren, die mitunter auf höhere Strom- bzw. Energiekosten zurückzuführen sind. Ebenso gibt es derzeit Ansätze zur kompletten Umstellung der Abwassererfassungs und -Abwasserbehandlungsinfrastruktur.
Zielstellung: Das geplante Vorhaben soll einen auf 50 Jahre angelegten Umbauprozess simulieren und dabei Vor- und Nachteile verschiedener Konzepte offenlegen. Eine stärkere Integration der Kläranlagen in den Energiesektor kann zum Beispiel durch eine erhöhte Kohlenstoff Ausschleusung zur Biogasgewinnung und Valorisierung erfolgen. Dabei kann auch simuliert werden, ob die Abwasserbehandlung spezifisch oder integrativ (z.B. gekoppelt mit Bioabfallentsorgung über Vakuumabwasserleitungen) betrieben werden soll. Auch eine verstärkte Dezentralisierung ist vorstellbar. Entsprechende Beispiele werden bereits in Deutschland umgesetzt (DEUS 21; Jennfelder Au). In diesem Vorhaben können die Möglichkeiten und Grenzen unterschiedlichster Abwasserbehandlungsverfahren hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Qualitäten ausgelotet werden.
Methodik des Vorhabens: Mit Hilfe geeigneter Modellansätze sollen die gestellten Fragen mit Computersimulationen unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und der ökonomischen Sinnhaftigkeit beantwortet werden.
Das Projekt "Societal Challenges - Research & Innovation Action (RIA): Ressourceneffiziente Lebensmittel entlang der gesamten Versorgungskette (REFRESH)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stichting Wageningen Research durchgeführt. Annähernd 100 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen werden alljährlich in der EU entsorgt (Schätzung für 2012) - Tendenz steigend. Neben dem ethischen Aspekt sind vor allem die Auswirkungen auf die Umwelt, nicht zuletzt der hohe Beitrag der Nahrungsmittelproduktion am Treibhauseffekt wesentliche Gründe um Kohlenstofffußabdruck zu reduzieren.
REFRESH fokussiert auf die Reduzierung vermeidbarer Lebensmittelabfälle sowie auf eine Optimierung der Wertsteigerung von Nahrungsmittelressourcen.
Das Projekt "Christian Doppler-Laboratorium für Innovative Kleie-Bioreaffinerie MODUL 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Lebensmittelwissenschaften durchgeführt. Kleie ist ein wichtiges Nebenprodukt der Mühlenindustrie. Neben der traditionellen Nutzung als diätetisches Produkt sowie als Futtermittelzusatz waren andere Anwendungs- bzw. Nutzungsbereiche von Kleie bisher aus qualitativen sowie ökonomischen Gründen nicht besonders erfolgreich. Zudem war der Innovationsgrad einiger Entwicklungen nur sehr eingeschränkt. Aufgrund der wertvollen Kleie-Inhaltsstoffe (Kohlenhydrate, Proteine, Lipide, Mineralstoffe, pflanzliche Phenole) besteht dennoch großes wissenschaftliches Interesse, dieser bisher nur in geringem Ausmaß genutzten Biomasse konzentrierte Forschungsaktivitäten zu widmen, um wertvolle Produkte zu gewinnen und neue Einsatzbereiche zu erschließen. Zur Erreichung dieser Ziele erscheint eine Kombination aus Grundlagen- und angewandter Forschung als besonders geeignet. Von großer Bedeutung ist hierbei vor allem der Aufschlussprozess von Kleie, weil dieser Vorgang den Schlüssel zur Gewinnung einer breiten Palette an Basissubstanzen, Zwischen- und Endprodukten darstellt, deren potenzieller Einsatz neue, innovative Perspektiven in der Lebens- und Futtermittelindustrie eröffnet. Weiters kann Kleie als bedeutender Energieträger bzw. -lieferant für die Mühlenindustrie angesehen werden, sofern geeignete technologische Lösungskonzepte entwickelt werden. Zielsetzung dieses Christian Doppler-Laboratoriums ist daher, durch integrierte Forschungsaktivitäten unter Nutzung neuester Entwicklungen der Verfahrenstechnik und Verarbeitungstechnologien ein innovatives Kleie-Bioraffinierie-Konzept zu entwickeln Die geplanten Arbeiten sind durch ein hohes Maß an integrierten Forschungsansätzen geprägt, bei denen Partner aus den verschiedenen Disziplinen kooperieren, um eine enge und nachhaltige Verbindung zwischen innovativen Strategien zur Erzeugung von valorisierten Produkten zu erreichen.
Das Projekt "Valorisierung und nachhaltige Entwicklung von Kulturlandschaften unter Verwendung innovativer Partizipations- und Visualisierungsmethoden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung durchgeführt. Ziel des EU-Projektes 'Vital Landscapes' ist die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung der einzigartigen Kulturlandschaften in Mitteleuropa. Europaweit stehen Landschaften unter Druck: Veränderungen in Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Bergbau, Siedlungswesen, Infrastrukturplanung, Erholung und Tourismus sowie der Weltwirtschaft allgemein führen zu immer rascher erfolgenden Eingriffen, die eine Verminderung der Qualität und Vielfalt zahlreicher Landschaften nach sich ziehen. Mit der Europäischen Landschaftskonvention und der Territorialen Agenda der Europäischen Union soll ein besserer Schutz der Landschaften erreicht werden, die entsprechenden Aktivitäten waren bisher jedoch wenig zielführend. Für die Diskussion und Abstimmung regionaler Entwicklungsszenarien werden Beteiligungsverfahren zur Einbindung der lokalen Bevölkerung und regionaler Interessensgruppen eingesetzt, die auf Erfahrungen mit regionalen Entwicklungsprozessen (Agenda 21) in Österreich und Deutschland zurückgreifen. Die Werkzeuge und Methoden zur Visualisierung und Moderation von Landschafts-entwicklungsszenarien werden schließlich in Fallbeispielen in allen teilnehmenden Ländern mit unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen eingesetzt und evaluiert. Im Rahmen des Projektes werden in einer österreichischen Pilotregion regionale Landschaftsentwicklungsszenarios ausgearbeitet und regionale Landschaftsqualitätsziele in Abhängigkeit regionaler Entwicklungsszenarien im Sinne der Nachhaltigkeit definiert. Das Institut für Raumplanung an der Universität für Bodenkultur begleitet dazu einen Prozess nach dem Modell der Action Research (Handlungsforschung). Der Fokus liegt auf der Einbindung der lokalen Bevölkerung und regionaler Interessensgruppen. Die gemeinsam ausgearbeiteten Szenarien werden einen weit gefassten Landschaftsbegriff berücksichtigen und sich nicht nur mit ästhetischen Aspekten sondern auch mit Themen wie Demographie, Ressourcenpotential oder erneuerbare Energieträger auseinandersetzen.