Das Projekt "Entwicklung von Vegetationsmatten für den alpinen Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von XERO FLOR International GmbH durchgeführt. Durch den Ski-Tourismus und klimatische Veränderungen entstehen immer häufiger erosionsgefährdete Hänge in alpinen Lagen. Der Einsatz von Schneekanonen sorgt für eine Verkürzung der Vegetationsperiode mit der Folge eines Vegetationsrückganges. Die zunehmende Erschließung und das Planieren von Pisten führen ebenfalls zu erosionsgefährdeten Hängen. Bisherige Maßnahmen können den natürlichen Schutz einer Vegetationsdecke nur unzureichend ersetzen. Mit dem Forschungsvorhaben sollen Vegetationsmatten entwickelt werden, die für alpine Bereiche geeignet sind und deren standortgerechte Vegetation sich in alpinen Hängen verwurzelt, um so eine Erosionsstabilität zu erzielen. Für die Entwicklung einer Vegetationsmatte ist es wichtig eine geeignete Pflanzenauswahl zu treffen, entsprechendes Saatgut zu beschaffen und die zukünftige Bereitstellung des Saat- und Pflanzmaterials zu realisieren. Zudem soll ein Verfahren für die Bereitstellung von Saatgut für eine industrielle Produktion der Vegetationsmatten realisiert werden. Darüber hinaus muss ein neues Substrat und ein Vegetationsträger entwickelt werden. Abschließend soll die Verwurzelungsfähigkeit in einem alpinen Gebiet gezeigt werden.
Das Projekt "Innovative Produkt- und Verfahrensentwicklung auf der Basis von Schafrohwolle zur Nutzung als Trägermaterial im Garten- und Landschaftsbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verein zur Förderung agrar- und stadtökologischer Projekte (ASP) e. V. - Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte durchgeführt. Die Verarbeitung von Schafwolle erfolgt derzeit nur in gewaschenem und gereinigtem Zustand. Jedoch bietet grobe, ungewaschene Rohwolle gute pflanzenphysiologische Voraussetzungen, um als Trägersystem für Pflanzen zu fungieren. Das Ziel des Projektes bestand in einer Produkt- und Verfahrensentwicklung zur sinnvollen Nutzung anfallender Schafrohwolle für die Industrie. Es sollten erstmalig aus ungewaschener Schafwolle Trägermaterialien für den Garten- und Landschaftsbau entwickelt werden, die mit hohem Gebrauchswert kostengünstig auf dem Markt anzubieten sind. Im Projekt wurden verschiedene Trägersysteme aus reiner Schafwolle aber auch aus Schafwolle in Kombination mit anderen pflanzlichen Fasern, z.B. mit Kokosfasern, entwickelt, hergestellt und unter Praxisbedingungen getestet. Einerseits wurden Vegetationsmatten mit Sedumsprossen für Dachbegrünungszwecke vorkultiviert, andererseits kamen die Trägersysteme im Unter-Glas-Anbau für die Kultivierung von Gemüse zum Einsatz. Im Ergebnis konnten bei vorkultivierten Vegetationsmatten innerhalb von 16 Wochen ein abnahmefähiger Zustand bezüglich der Bodendeckung erreicht und im Unter-Glas-Anbau erfolgreich Gurken, Tomaten und Kresse angebaut werden. Der Einsatz von Sandwichmatten, bestehend aus Schafwolle und Kokosfasern, ist aufgrund der guten Dränfähigkeit empfehlenswert. Durch die Einführung der neuen Trägersysteme aus Schafwolle ergeben sich für die verschiedenen Zielgruppen erhebliche Vorteile. Die damit verbundenen wirtschaftlich positiven Effekte wirken sich insbesondere auf die Schafzüchter, die Fasern verarbeitenden Betriebe sowie die Garten- und Landschaftsbaubetriebe aus.