80 Jahre NRW-Vogelschutzwarte im Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) bedeutet auch 80 Jahre amtlicher Vogelschutz im Tief- und Bergland, in Westfalen und Lippe ebenso wie im Rheinland. Eine der Aufgaben der Vogelschutzwarte ist, Managementpläne für die EU-Vogelschutzgebiete zu erstellen oder Konzepte zum Schutz einzelner Vogelarten. Aktuell gibt es in NRW 28 Vogelschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von über 160.000 Hektar. Über 160 unterschiedliche Brutvogelarten leben derzeit in NRW, davon sind 69 vom Aussterben bedroht oder gefährdet. „Der Schutz von Vögeln ist einer der wichtigsten Bereiche des Naturschutzes", erklärte Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär des NRW-Umweltministeriums, heute (20. September 2019) im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, beim Festakt zum 80 jährigen Jubiläum der NRW-Vogelschutzwarte. „Denn viele Vogelarten sind ein Anzeiger dafür, ob die Lebensräume intakt sind. So sind Vögel in starkem Masse abhängig von Insekten. Der Rückgang von Insekten hat direkte Auswirkungen auf viele Vogelarten. Der Schutz von Vögeln ist daher sehr viel mehr, als sich nur um eine einzelne Tierart zu kümmern. Es geht hier um gesunde und funktionierende Ökosysteme, die die gesamte Artenvielfalt betreffen". „Durch menschliche Einflüsse und Nutzungen sind heute mehr Arten gefährdet, als je zuvor“, betonte Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz. „Der Rückgang der Arten betrifft die Vogelwelt elementar. Die Vogelschutzwarte NRW setzt dieser Entwicklung bereits seit 80 Jahren etwas entgegen: Sie trägt entscheidend zum Schutz der Vogelwelt in NRW bei und hat den Natur- und Vogelschutz in NRW maßgeblich mitgeprägt.“ Für den Präsidenten des LANUV Dr. Thomas Delschen ist die Signalwirkung wichtig, die von Einrichtungen wie der Vogelschutzwarte ausgehen: „Vogelschutz ist Naturschutz der ersten Stunde, und Vogelschutzwarten gehören damit zu den prominenten Institutionen des Naturschutzes. Alleine die Bezeichnung drückt ja bereits die Bedeutung aus, den der Schutz von Vögeln für unsere gesamte Umwelt hat. Hier wird die Expertise gebündelt die es braucht, um erfolgreich und praxisnah Maßnahmen zum Schutz von Brutvögeln aller Art zu entwickeln“, erklärte Dr. Delschen. Dabei haben sich die einzelnen Aufgaben der NRW-Vogelschutzwarte im Laufe der Jahre maßgeblich verändert, schilderte der Leiter der NRW-Vogelschutzwarte Peter Herkenrath: „Anfangs, also in den 1930er, 1940er und 1950er Jahren, war das erklärte Ziel Vögel zu schützen, die als Schädlingsbekämpfer der Land- oder Forstwirtschaft dienten. Es ging umgekehrt damals auch darum Vögel zu bekämpfen, die selber als Schädlinge galten. Über diese Kategorien sind wir schon lange hinweg. Spätestens seit den siebziger Jahren geht es für uns darum, Populationen zu erfassen und dafür Sorge zu tragen, dass der Schutzbegriff im Sinne des Arten- und Naturschutzes alleinig im Vordergrund steht“. Dazu beigetragen hat maßgeblich die EU-Vogelschutzrichtlinie, die vor 40 Jahren in Kraft trat und neue Prioritäten im Vogel- und Naturschutz vorgab. Ein prägendes Beispiel für Maßnahmen zum Vogelschutz in NRW stellt das Programm zum Schutz von Feuchtwiesen dar, um Wiesenvögel in ihren Beständen zu sichern. Seit 1985 wurden in 92 Gebieten etwa 21.000 Hektar Fläche unter Schutz gestellt. Noch vorhandene Feuchtwiesen wurden gesichert und an anderen Stellen wiederhergestellt. Davon profitieren zum Beispiel der Große Brachvogel, die Uferschnepfe oder der Rotschenkel. Einen wichtigen Part im Schutz von Vögeln spielt der Vertragsnaturschutz. Dieser zielt darauf ab, gemeinsam mit Landnutzern, also den Landwirtinnen und Landwirten in NRW, Maßnahmen umzusetzen und dafür Ausgleichsgelder zu gewähren. Es hat sich gezeigt, das an den Stellen, wo Maßnahmen aus dem Vertragsnaturschutz zum Einsatz kommen, die Lebensräume insgesamt und damit auch viele Vogelarten aus der Feldflur in ihren Populationen wieder ansteigen. Von Brachflächen, einem Verzicht auf das Mähen oder Uferrandstreifen profitieren zum Beispiel der Kiebitz, die Feldlerche oder das Rebhuhn. Geschichte der NRW-Vogelschutzwarte : Die staatlich anerkannte Vogelschutzwarte in Nordrhein-Westfalen besteht seit 1939. Hauptanlass für die Gründung war der „wirtschaftliche Vogelschutz“: einerseits Schutz und Förderung nützlicher Vogelarten zur biologischen Schädlingsbekämpfung, andererseits Bekämpfung „schädlicher“ Vogelarten, zu denen damals beispielsweise Haus- und Feldsperling gezählt wurden. Maßnahmen hierzu wurden von der Vogelschutzwarte erprobt und durchgeführt. Aber auch der Vogelartenschutz aus ethischen Gründen spielte von Anfang an eine Rolle. Nach Umbenennungen, Umzügen, Verstaatlichung und schließlich, mit dem Landschaftsgesetz NRW 1975, Integration in die damalige Landesanstalt für Ökologie, Landwirtschaft und Forsten (LÖLF) gehört die Vogelschutzwarte heute zum Fachbereich Artenschutz, Vogelschutzwarte des LANUV NRW. Wie in früheren Jahren müssen auch heute zahlreiche Fachgutachten zu allen erdenklichen Fragen des Vogelschutzes erstellt, Bestände gefährdeter Vogelarten dokumentiert und Tagungen und andere Veranstaltungen im Rahmen der Beratung und Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt werden. Wichtige Partner der Vogelschutzwarte sind damals wie heute die Vertrauensleute für Vogelschutz, der ehrenamtliche Natur- und Vogelschutz und seit Ende der 1980er Jahre insbesondere auch die Biologischen Stationen. Andere Aufgaben dagegen haben sich gewandelt. An die Stelle von praktischen Arbeiten und Untersuchungen im Gelände sind beispielsweise die Aufbereitung und Bereitstellung von Fachinformationen, Stellungnahmen zu artenschutzrechtlichen Prüfungen, wie z. B. zu Genehmigungen von Windkraftanlagen, und internationale Berichtspflichten getreten. Viele Aufgaben betreffen die EU-Vogelschutzgebiete. Und aus der „Schädlingsbekämpfung“ ist die Erarbeitung von artenschutzverträglichen Lösungen für Konflikte mit so genannten „Problemarten“ wie Kormoran, Kanadagans und Co. geworden. Einige Aufgabenschwerpunkte der nächsten Jahre werden z. B. die Fortentwicklung des Fachinformationssystems sowie die Erarbeitung von Maßnahmenkonzepten für EU-Vogelschutzgebiete und von Artenschutzkonzepten für gefährdete Arten sein. Weitere Informationen zur Historie und den Aufgaben der NRW-Vogelschutzwarte sind zu finden in der zweiten Ausgabe 2019 der Zeitschrift „Natur in NRW“: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/5_natur_in_nrw/Natur-in-NRW-2-2019-web.pdf Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/vogelschutzwarte Informationen zu den Brutvögeln sind zu finden im NRW-Brutvogelatlas: http://atlas.nw-ornithologen.de/ Der Zustand von Vögeln in NRW ist zu finden unter http://ffh-arten.naturschutzinformationen.nrw.de/ffh-arten/de/arten/vogelarten/liste Downloads: Pressemitteilung Flyer Poster
Das Projekt "Vorhaben: Analyse der CO2-Aufnahme und -Dynamik in der Ostsee" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Ostseeforschung durchgeführt. Durch Sozialisierung, Kombination, Perfektionierung und Ausbau bestehender oder neuer Beobachtungsnetzwerke will C-SCOPE marine Kohlenstoffbeobachtungen auf eine neue Stufe bringen. Der Beitrag des IOW in WP1 umfasst als Beobachtungskomponente eine Demonstrationsstudie in der Ostsee zur synergistischen Kombination von BGC-Argo mit einer bestehenden Ship-of-Opportunity Linie (SOOP) des SOCONET/ICOS-Programms. Neben der Erprobung und Implementierung eines pCO2 Sensors als zweite CO2-Messgröße auf BGC-Argo Floats dient sie der Quantifizierung und dem verbesserten Verständnis der ozeanischen CO2-Aufnahme in Bezug auf anthropogene Treiber, das auch durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Beobachtungskomponente und Ökosystemmodellierung am IOW erreicht wird. Ein verbessertes Verständnis der CO2-Prozesse und -Dynamik sowie Zeitskalen hilft unmittelbar für eine bessere Vorhersage der CO2-Aufnahmekapazität als Grundlage für ein nachhaltiges Management. Zur Perfektionierung und Ausbau mariner Kohlenstoffbeobachtung sowie für den Transfer in andere küstennahe Meeresregionen erfolgt in WP3 ausgehend von der Demonstrationsstudie in der Ostsee eine Abschätzung zur Optimierung der Beobachtungsparameter (qualitativ und quantitativ) um die CO2-Aufnahmekapazität effektiv und nachhaltig erfassen und um anthropogen-induzierte Veränderungen frühzeitig erkennen und ggfs. gegensteuern zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse können anschließend mit Hilfe der im Rahmen von Baltic Earth und HELCOM im Ostseeraum bereits existierenden Strukturen in konkrete Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen sie in einen nationalen Implementierungsplan für die nachhaltige Gestaltung mariner Kohlenstoffmessungen im Rahmen von ICOS und BGC-Argo einfließen um zuverlässig CO2-Daten für die Forschung und die Ableitung von gesellschaftsrelevanten Anwendungen zur Verfügung zu stellen.
Das Projekt "Vorhaben: Brasilien-SOOP für nahtlose Beobachtung des Land-Meer-Kontinuums" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Jena, Institut für Biodiversität, Lehrstuhl Aquatische Geomikrobiologie durchgeführt. Das C-SCOPE-Projekt zielt darauf ab, C-Beobachtungen zu erweitern und zu kombinieren, um das Wissen über Operationalisierung und Sozialisierung in drei Schlüsselregionen der Welt zu verbessern. Eine dieser Regionen ist der Amazonasfluss, der den Amazonaswald mit dem tropischen Atlantik verbindet. In dieser Region beeinflussen die zunehmende Zahl menschlicher Aktivitäten wie die Entwaldung zur Landnutzung, landwirtschaftliche Praktiken und der Bau von Staudämmen so-wie Naturereignisse wie Waldbrände das hydrologische Regime und den Fluss von Kohlenstoff, der in die Atmosphäre und den Ozean im Land-Ozean-Aquatik-Kontinuum (LOAC) des Amazonas ab-gegeben wird. Ziel des Vorhabens ist es, die Ergebnisse der intensiven Überwachung der Kohlenstoffflüsse im Amazonasbecken (brasilianische Ship-of-Opportunity-Linie) in einem Ozeanmodell synergetisch zusammenzuführen. Dazu wird ein regionales Ozeanmodell mit hoher horizontaler und vertikaler Auflösung für das Amazonasbecken im west-äquatorialen Atlantik erstellt, an biogeochemische Prozesse gekoppelt und mit den Beobachtungen ausgewertet. Der kombinierte Ansatz zwischen intensiven Beobachtungen und numerischer Modellierung im Amazonas-Flussbecken wird die Verbesserung der Darstellung der biogeochemischen Prozesse im Ozeanmodell unterstützen, insbesondere der Kohlenstoffflüsse in der LOAC-Komponente. Die Modellergebnisse werden zur Analyse, Quantifizierung und zum Verständnis der komplexen Wechselwirkungen und des Beitrags der C-Flüsse im Amazonas LOAC verwendet werden. Die Ergebnisse des Modells werden relevant sein, um unser Wissen über regionale Kohlenstoffquellen und -senken in der LOAC des Amazonas zu verbessern, und zum Verständnis des aktuellen globalen Kohlenstoffbudgets beitragen.
Das Projekt "Verwundbare Gesellschaften? Eine Umweltgeschichte der Hungerkrise 1770-1772" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt. Hungersnöte sind mit dem globalen Klimawandel wieder zu einer Gegenwartsfrage geworden. In dem Maße, in dem die Zunahme von Klimaextremen unsere Zukunft beeinflusst, stellt sich die Frage neu, wie und mit welchen Folgen diese Herausforderungen in der Vergangenheit bewältigt wurden. Die globale Klimaanomalie der Jahre 1770-1772 stellte eines der folgenschwersten Extremereignisse der Kleinen Eiszeit dar. In Europa verursachte sie mit lang anhaltenden Niederschlagsperioden mehrere schwere Missernten. Die anschließende dramatische Hungersnot wird in der Forschung entweder völlig auf klimatische Impulse ('Krise des Alten Typs') oder allein auf politische Faktoren ('Entitlement Failure') zurückgeführt. Demgegenüber wählt diese Untersuchung einen umweltgeschichtlichen Zugang, der naturale Umwelt und menschliches Handeln als eng miteinander verflochten begreift. Methodisch greift die Untersuchung unter anderem auf das 'Vulnerabilitäts'- Konzept der neueren Umweltgeschichte zurück. Es erlaubt, die Dichotomie von klima- und sozialdeterministischen Modellen zugunsten integrativer, historisierender und handlungsorientierter Erklärungsansätze aufzuheben, und ermöglicht so Vergleiche zwischen westlichen und nichtwestlichen sowie zwischen historischen und modernen Gesellschaften. Als 'normaler Ausnahmefall' (E. Grendi) frühneuzeitlicher Gesellschaften beleuchten Hungersnöte Wandlungsprozesse im Verhältnis von Mensch und Umwelt sowie Formen der 'Sozialisierung' klimatischer Impulse. Ihre Analyse beantwortet die Frage, wie die 'verwundbaren Gesellschaften' der Frühen Neuzeit Klimaextreme, Katastrophen und Risiken wahrnahmen, deuteten und bewältigten.
Das Projekt "Vorhaben: Verbindung von Kohlenstoffbeobachtungen in Argo und ICOS und Vorbereitung der Operationalisierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie durchgeführt. Durch Sozialisierung, Kombination, Perfektionierung und Ausbau bestehender oder neuer Beobachtungsnetzwerke will C-SCOPE marine Kohlenstoffbeobachtungen auf eine neue Stufe bringen. Dieses wird dazu beitragen, bestehende Beobachtungslücken zu schließen, die erzielte Datenqualität zu verbessern und Synergien sowie neue Funktionalitäten zu schaffen, die das kombinierte Kohlenstoff-Beobachtungssystem zweckdienlicher machen. Drei Schlüsselregionen stehen dabei im Fokus (i) Thermohalines Zirkulationssystem im Nordatlantik, (ii) Amazonas-Regenwaldsystem in Südamerika und (iii) Ostsee, die alle von höchster klimatischer und/oder sozioökonomischer Relevanz sind. Zentrales Ziel ist die synergistische Kombination von BGC-Argo mit bestehenden Ship-of-Opportunity Linien (SOOP) des SOCONET/ICOS-Programms bzw. die Etablierung einer SOOP-Linie in Brasilien. Dadurch wird die Wissensproduktion durch langfristige Meeresbeobachtung zweckdienlicher und eine erhöhte Akzeptanz über kulturelle Grenzen und Interessengruppen hinweg erreicht. Im Vorhaben des BSH wird die Beobachtungskomponente im subpolaren Atlantik (pH/O2 Floats) auf dedizierte Datenmanagement- und Modellierungsaktivitäten ausgerichtet und im WP3 in Studien eingebettet, die der Operationalisierung und Sozialisierung der Meeresbeobachtung dienen. Wissenschaftlich steht die Verdichtung der Datengrundlage Float-gestützter pH Messungen im Vordergrund. Dazu sollen Analysen der Konvektionsaktivität in der Labrador See und der Variabilität in hydrographischen Verhältnissen für die gemeinschaftliche Auswertung der biogeochemischen Parameter durchgeführt werden und die Grundlage für die statistischen Korrekturroutinen liefern, um die operationelle Verwertung der Daten zu verbessern. Durch gezielte Nachlegung von Floats entlang der SOOP Linie wird die Länge der verfügbaren Zeitreihen ausgeweitet und damit auch für die notwendige Charakterisierung der Wassermassen im West- und Ostbecken gesorgt.
Das Projekt "Vorhaben: Wissenssystem und kommunikative Praxis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH durchgeführt. Durch Sozialisierung, Kombination, Perfektionierung und Ausbau bestehender oder neuer Beobachtungsnetzwerke will C-SCOPE marine Kohlenstoffbeobachtungen auf eine neue Stufe bringen. Dies wird dazu beitragen, bestehende Beobachtungslücken zu schließen, die erzielte Datenqualität zu verbessern und Synergien sowie neue Funktionalitäten zu schaffen, die das kombinierte Kohlenstoff-Beobachtungssystem zweckdienlicher machen. Um dieses zu demonstrieren, wird sich C-SCOPE auf die CO2-Aufnahmekapazität des Ozeans in drei Schlüsselregionen konzentrieren: (i) Thermohalines Zirkulationssystem im Nordatlantik, (ii) Amazonas-Regenwaldsystem in Südamerika und (iii) Ostsee, die alle von höchster klimatischer bzw. sozioökonomischer Relevanz sind und daher eines wissensbasierten Managements bedürfen. Im Vorhaben des DIE werden strukturelle Voraussetzungen auf unterschiedlichen Governance-Ebenen und Praktiken der Wissensproduktion untersucht, und damit die Transparenz und gesellschaftspolitische Legitimität der Forschungsergebnisse erhöht. Das Vorhaben denkt aktuelle Debatten rund um 'Fake News' mit, sowie existierende Schwierigkeiten, wissenschaftliche Erkenntnisse in politische Entscheidungen zu überführen. Das übergeordnete Ziel ist, die Wissensproduktion durch langfristige Meeresbeobachtung zweckdienlicher zu machen und eine erhöhte Akzeptanz und damit Nutzbarkeit der Daten über kulturelle Grenzen und Interessengruppen hinweg zu erreichen. Hiermit leistet das Vorhaben einen direkten Beitrag zur UN-Ozeandekade, (a) insbesondere zum anvisierten Ergebnis 6 eines ,accessible ocean with open and equitable access to data, information and technology and innovation' sowie zu Ergebnis 7, 'an inspiring and engaging ocean' , (b) den Bemühungen der Dekade, Ocean Literacy globalgesellschaftlich zu verankern, sowie (c) in der Wissenschaft selbst zur Ausbildung von 'Transformative Ocean Science' beizutragen.
Das Projekt "Leitantrag; Vorhaben: Kohlenstoffbeobachtungen in Amazonien, tropischem und subpolarem Atlantik; Koordination" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Durch Sozialisierung, Kombination, Perfektionierung und Ausbau bestehender oder neuer Beobachtungsnetzwerke will C-SCOPE marine Kohlenstoffbeobachtungen auf eine neue Stufe bringen. Dieses wird dazu beitragen, bestehende Beobachtungslücken zu schließen, die erzielte Datenqualität zu verbessern und Synergien sowie neue Funktionalitäten zu schaffen, die das kombinierte Kohlenstoff-Beobachtungssystem zweckdienlicher machen. Um dieses zu demonstrieren, wird sich C-SCOPE auf die CO2-Aufnahmekapazität des Ozeans in drei Schlüsselregionen konzentrieren: (i) Thermohalines Zirkulationssystem im Nordatlantik, (ii) Amazonas-Regenwaldsystem in Südamerika und (iii) Ostsee, die alle von höchster klimatischer und/oder sozioökonomischer Relevanz sind und daher eines wissensbasierten Managements bedürfen. Zu diesem Zweck stützt sich C-SCOPE auf drei Beobachtungskomponenten: Pilotstudie zur synergistischen Kombination von BGC-Argo mit bestehenden Ship-of-Opportunity Linien (SOOP) des SOCONET/ICOS-Programms in subpolarem Nordatlantik und Ostsee sowie eine neu eingerichtete SOOP-Linie in Küsten- und Amazonasregionen Brasiliens. Die Beobachtungskomponenten sind mit dedizierten Datenmanagement- und Modellierungsaktivitäten verknüpft und in Studien eingebettet, die sich speziell mit der Operationalisierung und Sozialisierung der Meeresbeobachtung befassen. Das übergeordnete Ziel ist, die Wissensproduktion durch langfristige Meeresbeobachtung zweckdienlicher zu machen und eine erhöhte Akzeptanz über kulturelle Grenzen und Interessengruppen hinweg zu erreichen. Der Beitrag der GEOMAR besteht (1) im Weiterbetrieb der nordatlantischen SOOP-Linie mit erweitertem autonomen Messprogramm und Durchführung eines begleitenden Probenahmeprogramms, (2) der Fortsetzung der fokussierten Feldstudie mit pH/O2-Floats im subpolaren Nordatlantik und (3) dem Aufbau und Betrieb einer neuen brasilianischen SOOP-Linie für Küstengewässer und den Amazonas mit Durchführung eines begleitenden Probenahmeprogramms.
Die 1957 gegründete Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung gehört seit dem 01.06.2014 als Fachbereich 27 zum Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, Abt. 2 (Naturschutz, Landschaftspflege, Jagdkunde und Fischereiökologie). Der Auftrag – Forschung, Beratung und Entwicklung von Lösungen sowie Aus- und Fortbildung – wie bereits in der Stiftungskurkunde beschrieben – ist im Landesjagdgesetz formuliert. Dienstleistungen Alters- und Bestimmungsuntersuchungen Stellungnahmen in öffentlichen Verfahren Mitwirkung in der Berufsausbildung Fortbildungen Alters- und Bestimmungsuntersuchungen Stellungnahmen in öffentlichen Verfahren Mitwirkung in der Berufsausbildung Fortbildungen Fachgebiete und Aufgaben Fachgebiet Aufgaben Schalenwild, Wildschadenverhütung Wechselbeziehungen zwischen Wild und Lebensraum Etho-Ökologie des Schalenwildes Integrierte Managementkonzepte zur Jagd, Naturschutz, Waldbau und Tourismus Fachgrundlagen für Hegegemeinschaften Jagd und Wild in der Gesellschaft Monitoring der Bestandsentwicklung ausgewählter Wildarten im Siedlungsraum Konzept zum Umgang mit jagdbaren Neobiota (Niederwild) Zentrale Streckenstatistik Wildgesundheit Fallwilduntersuchung, Tierkrankheiten und Genetik Belastungen des Wildes mit Pflanzenschutzmitteln und Umweltschadstoffen Wildverluste im Straßenverkehr, an Kanälen, Mähverluste Sonstiges Haarwild, Federwild, Offenlanduntersuchungen Entwicklung von Methoden für eine nachhaltige Erhaltung und Bejagung des Wildes Fachliche Betreuung des Lehr- und Versuchsreviers Orsoy Stellungnahmen, Beratungen und Begleitung zu Anträgen zum Projekt WILD und zum Rebhuhnmonitoring Untersuchungen zu Wild und Straßenverkehr Biotopverbundplan Monitoring an Wildbrücken und Wildwarnanlagen Wechselbeziehungen zwischen Wild und Lebensraum Etho-Ökologie des Schalenwildes Integrierte Managementkonzepte zur Jagd, Naturschutz, Waldbau und Tourismus Fachgrundlagen für Hegegemeinschaften Monitoring der Bestandsentwicklung ausgewählter Wildarten im Siedlungsraum Konzept zum Umgang mit jagdbaren Neobiota (Niederwild) Zentrale Streckenstatistik Fallwilduntersuchung, Tierkrankheiten und Genetik Belastungen des Wildes mit Pflanzenschutzmitteln und Umweltschadstoffen Wildverluste im Straßenverkehr, an Kanälen, Mähverluste Entwicklung von Methoden für eine nachhaltige Erhaltung und Bejagung des Wildes Fachliche Betreuung des Lehr- und Versuchsreviers Orsoy Stellungnahmen, Beratungen und Begleitung zu Anträgen zum Projekt WILD und zum Rebhuhnmonitoring Untersuchungen zu Wild und Straßenverkehr Biotopverbundplan Monitoring an Wildbrücken und Wildwarnanlagen Jagdstrecke Erläuterungen zur Jagdstrecke 2023-2024 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2022-2023 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2021-2022 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2020-2021 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2019-2020 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2018-2019 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2017-2018 Jagdstrecken-Statistik Erläuterungen zur Jagdstrecke 2023-2024 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2022-2023 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2021-2022 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2020-2021 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2019-2020 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2018-2019 Erläuterungen zur Jagdstrecke 2017-2018 Jagdstrecken-Statistik Fallwildberichte Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2021 - 2022 Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2020 - 2021 Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2019 - 2020 Fallwildbericht Jagdjahre 2016/17, 2017/18 und 2018/19 in NRW Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2015 - 2016 Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2021 - 2022 Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2020 - 2021 Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2019 - 2020 Fallwildbericht Jagdjahre 2016/17, 2017/18 und 2018/19 in NRW Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2015 - 2016 Bonner Jägertag 42. Bonner Jägertag 2019 Einladung zum 42. Bonner Jägertag 42. Bonner Jägertag 2019 AFZ DerWALD Ausgabe 6 42. Bonner Jägertag 2019 AFZ Lebensräume erhalten und gestalten Bonner Jägertag 2016 42. Bonner Jägertag 2019 Einladung zum 42. Bonner Jägertag 42. Bonner Jägertag 2019 AFZ DerWALD Ausgabe 6 42. Bonner Jägertag 2019 AFZ Lebensräume erhalten und gestalten Bonner Jägertag 2016 Artikel aus Rheinisch-Westfälischer / Niedersächsischer Jäger Waschbär-Spulwurm auf Menschen übertragbar Hitze und Trockenheit - Probleme für heimisches Wild? Muttertierschutz beim Rotwild Waschbär-Spulwurm auf Menschen übertragbar Hitze und Trockenheit - Probleme für heimisches Wild? Muttertierschutz beim Rotwild Geschichte der FJW Zeitstrahl 1950 Gründung der „ Forschungsstelle für Jagdkunde des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen “ mit Sitz im Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn auf Initiative des Jagdzoologen Dr. Harry Frank (zugleich wissenschaftlicher Leiter) 1955 Umbenennung in „Jagdkundliche Forschungs- und Beratungsstelle des Landesjagdverbandes“ 1957 „Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung“ (FJW)wird als private Stiftung des Landes NRW und des Landesjagdverbandes NRW gegründet; Forsthaus Hardt mit dem umliegenden Gelände langfristig vermietet bzw. verpachtet; Dr. Erhard Ueckermann von 1957 bis 1989 Leiter der FJW 1976 Verstaatlichung der FJW als Einrichtung des Landes gemäß §§ 53 und 54 des Landesjagdgesetzes NRW zur Steigerung der Effizienz & für eine höhere Sicherheit der Angestellten; Aufgaben werden im § 53 LJG-NRW inhaltlich aus der Stiftungsurkunde übernommen; Gelder werden durch Jagdabgabe bezogen (§57 LJG-NRW); Arbeitsbereiche: Schalenwild, Wildbestandsbewirtschaftung & Wildschadenverhütung; Niederwild & Raubwild; Wildkrankheiten; später dazu: Wildökologische Landschaftsinformation; Wildökologie 1994 (01.04.1994) Gründung der LÖBF (Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten) bzw. LAfAO (Landesamt für Agrarordnung); FJW wird Dezernat der LÖBF 2007 FJW wird Referat (später Schwerpunktaufgabe) des Landesbetriebs Wald & Holz 2014 (01.06.2014) FJW wird Fachbereich 27 des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in der Abteilung 2 Naturschutz, Landschaftspflege, Jagdkunde und Fischereiökologie 2019 Umstellung des Haushaltes der FJW auf Landesmittel Geschichte des Standorts Forsthaus Hardt: Das Forsthaus Hardt liegt auf den Ausläufern des Siebengebirges im Waldgebiet Ennert-Hardt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich auf dem Ennert und der Hardt ein Braunkohleabbaugebiet. 1805 wurde zudem die erste Alaunhütte gegründet. Bereits 1856 war das Bonner Unternehmen das bedeutendste Alaunwerk Preußens. Das Forsthaus Hardt wurde 1853 als Verwaltungsgebäude des Betreibers, dem „Bonner Bergwerk- und Hüttenverein“ erbaut. 1876 wurde die Alaungewinnung dann jedoch eingestellt. Um die Landschaft vor den Folgen des fortschreitenden Gesteinsabbaus im 19. Jahrhundert zu schützen, wurde das Siebengebirge 1923 unter Schutz gestellt und ist somit das älteste deutsche Naturschutzgebiet. Das Forsthaus Hardt lag damals inmitten von 316 ha Grubenfeldern; heute sind diese wieder vollständig bewaldet und werden als Naherholungsgebiet genutzt. 1957 wurde das Forsthaus Hardt mit dem umliegenden Gelände durch das Land Nordrhein-Westfalen gekauft und anschließend langfristig vermietet bzw. verpachtet. Seit 2004 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Aufgabengebiete der FJW: Aufgaben-Dreiklang: Beratung, Forschung, Aus- & Fortbildung In der Stiftungsurkunde bereits genannt: Erforschung der Lebens- und Umweltbedingungen des Wildes unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Land Nordrhein-Westfalen Erforschung der Wildkrankheiten sowie die Möglichkeiten derer Bekämpfung Erforschung der Möglichkeiten der Verhütung und Verminderung von Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau Förderung des gesamten Jagdwesens (…) und das Verständnis für das Wild in der Allgemeinheit zu wecken und zu vertiefen Der Arbeitsplan der FJW wird jährlich durch den FJW-Beirat beraten. Dieser setzt sich zusammen aus dem Vertreter der obersten Jagdbehörde (als Vorsitz), fünf Jägern (davon mindestens ein hauptberuflicher Land- oder Forstwirt) und je einem Vertreter des Naturschutzes, Vogelschutzes und der Falknerei. Zahlreiche bedeutende Ergebnisse der Arbeit der Forschungsstelle haben bereits Eingang in die Praxis gefunden: Empfehlung zur Einführung des Wildunfalls in die KFZ-Teilkaskoversicherung im Jahr 1967 Richtlinie zur Sicherung der Bundesfernstraßen gegen Verkehrsunfälle mit Wild Raumordnung für große Wildtiere, an die sich die Konzeption zum Lebensraumverbund und den Grünbrücken anschließen Bundesweit erste kostenlose Untersuchung von Fallwild auf Krankheiten als Grundlage für das Monitoring zur Wildgesundheit (z.B. Europäische & Afrikanische Schweinepest, Tollwut etc.) Weiteres Engagement: Die „International Union of Game Biologists“ (IUGB) wurde auf Vorschlag von Dr. Harry Frank, dem damaligen Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde des Landesjagdverbandes NRW, und auf Einladung von Prof. Nüsslein 1954 gegründet. Sie stellt auch heute noch eine der bedeutendsten internationalen Zusammenschlüsse von Wildbiologen dar. Seit 1962 ist die FJW Mitglied des Verbands Deutscher Forstlicher Forschungsanstalten. Seit 1969 ist die FJW Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft wildbiologischer und jagdkundlicher Forschungsstätten mit Vertretern in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Gegründet wurde diese auf Initiative des ehemaligen Leiters (1957 – 1989) der FJW Dr. Erhard Ueckermann. Herausgabe der „Zeitschrift für Jagdwissenschaften“ seit 1973 Seit 1977 Veranstalter der jährlich stattfindenden Bonner Jägertage als Forum der Begegnung zwischen Wissenschaft und Praxis. Zeitstrahl 1950 Gründung der „ Forschungsstelle für Jagdkunde des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen “ mit Sitz im Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn auf Initiative des Jagdzoologen Dr. Harry Frank (zugleich wissenschaftlicher Leiter) 1955 Umbenennung in „Jagdkundliche Forschungs- und Beratungsstelle des Landesjagdverbandes“ 1957 „Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung“ (FJW)wird als private Stiftung des Landes NRW und des Landesjagdverbandes NRW gegründet; Forsthaus Hardt mit dem umliegenden Gelände langfristig vermietet bzw. verpachtet; Dr. Erhard Ueckermann von 1957 bis 1989 Leiter der FJW 1976 Verstaatlichung der FJW als Einrichtung des Landes gemäß §§ 53 und 54 des Landesjagdgesetzes NRW zur Steigerung der Effizienz & für eine höhere Sicherheit der Angestellten; Aufgaben werden im § 53 LJG-NRW inhaltlich aus der Stiftungsurkunde übernommen; Gelder werden durch Jagdabgabe bezogen (§57 LJG-NRW); Arbeitsbereiche: Schalenwild, Wildbestandsbewirtschaftung & Wildschadenverhütung; Niederwild & Raubwild; Wildkrankheiten; später dazu: Wildökologische Landschaftsinformation; Wildökologie 1994 (01.04.1994) Gründung der LÖBF (Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten) bzw. LAfAO (Landesamt für Agrarordnung); FJW wird Dezernat der LÖBF 2007 FJW wird Referat (später Schwerpunktaufgabe) des Landesbetriebs Wald & Holz 2014 (01.06.2014) FJW wird Fachbereich 27 des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in der Abteilung 2 Naturschutz, Landschaftspflege, Jagdkunde und Fischereiökologie 2019 Umstellung des Haushaltes der FJW auf Landesmittel Geschichte des Standorts Forsthaus Hardt: Das Forsthaus Hardt liegt auf den Ausläufern des Siebengebirges im Waldgebiet Ennert-Hardt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich auf dem Ennert und der Hardt ein Braunkohleabbaugebiet. 1805 wurde zudem die erste Alaunhütte gegründet. Bereits 1856 war das Bonner Unternehmen das bedeutendste Alaunwerk Preußens. Das Forsthaus Hardt wurde 1853 als Verwaltungsgebäude des Betreibers, dem „Bonner Bergwerk- und Hüttenverein“ erbaut. 1876 wurde die Alaungewinnung dann jedoch eingestellt. Um die Landschaft vor den Folgen des fortschreitenden Gesteinsabbaus im 19. Jahrhundert zu schützen, wurde das Siebengebirge 1923 unter Schutz gestellt und ist somit das älteste deutsche Naturschutzgebiet. Das Forsthaus Hardt lag damals inmitten von 316 ha Grubenfeldern; heute sind diese wieder vollständig bewaldet und werden als Naherholungsgebiet genutzt. 1957 wurde das Forsthaus Hardt mit dem umliegenden Gelände durch das Land Nordrhein-Westfalen gekauft und anschließend langfristig vermietet bzw. verpachtet. Seit 2004 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Aufgabengebiete der FJW: Aufgaben-Dreiklang: Beratung, Forschung, Aus- & Fortbildung In der Stiftungsurkunde bereits genannt: Erforschung der Lebens- und Umweltbedingungen des Wildes unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Land Nordrhein-Westfalen Erforschung der Wildkrankheiten sowie die Möglichkeiten derer Bekämpfung Erforschung der Möglichkeiten der Verhütung und Verminderung von Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau Förderung des gesamten Jagdwesens (…) und das Verständnis für das Wild in der Allgemeinheit zu wecken und zu vertiefen Der Arbeitsplan der FJW wird jährlich durch den FJW-Beirat beraten. Dieser setzt sich zusammen aus dem Vertreter der obersten Jagdbehörde (als Vorsitz), fünf Jägern (davon mindestens ein hauptberuflicher Land- oder Forstwirt) und je einem Vertreter des Naturschutzes, Vogelschutzes und der Falknerei. Zahlreiche bedeutende Ergebnisse der Arbeit der Forschungsstelle haben bereits Eingang in die Praxis gefunden: Empfehlung zur Einführung des Wildunfalls in die KFZ-Teilkaskoversicherung im Jahr 1967 Richtlinie zur Sicherung der Bundesfernstraßen gegen Verkehrsunfälle mit Wild Raumordnung für große Wildtiere, an die sich die Konzeption zum Lebensraumverbund und den Grünbrücken anschließen Bundesweit erste kostenlose Untersuchung von Fallwild auf Krankheiten als Grundlage für das Monitoring zur Wildgesundheit (z.B. Europäische & Afrikanische Schweinepest, Tollwut etc.) Weiteres Engagement: Die „International Union of Game Biologists“ (IUGB) wurde auf Vorschlag von Dr. Harry Frank, dem damaligen Leiter der Forschungsstelle für Jagdkunde des Landesjagdverbandes NRW, und auf Einladung von Prof. Nüsslein 1954 gegründet. Sie stellt auch heute noch eine der bedeutendsten internationalen Zusammenschlüsse von Wildbiologen dar. Seit 1962 ist die FJW Mitglied des Verbands Deutscher Forstlicher Forschungsanstalten. Seit 1969 ist die FJW Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft wildbiologischer und jagdkundlicher Forschungsstätten mit Vertretern in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Gegründet wurde diese auf Initiative des ehemaligen Leiters (1957 – 1989) der FJW Dr. Erhard Ueckermann. Herausgabe der „Zeitschrift für Jagdwissenschaften“ seit 1973 Seit 1977 Veranstalter der jährlich stattfindenden Bonner Jägertage als Forum der Begegnung zwischen Wissenschaft und Praxis.