Das Projekt "Teilvorhaben 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Technische Chemie und Umweltchemie durchgeführt. In Zusammenarbeit der Projektpartner wurde ein Tool bestehend aus methodischer Handlungsanleitung, Datenbank und Software zur Bilanzierung technischer Verfahren entwickelt und fuer den Vergleich und die Optimierung von Verfahren der industriellen Teilereinigung beispielhaft angewendet. Fuer die drei haeufigsten am Markt vertretenen Verfahren Reinigung mit CKW, NHKW und waessrigen Systemen - wurden 16 ausgewaehlte Beispielanlagen untersucht. Das Verbundvorhaben wurde durch Mitarbeiter der FSU Jena koordiniert. Schwerpunkte der FSU im Projekt waren die Konzeption und Durchfuehrung der Datenerhebung inklusive Messungen an den Anlagen vor Ort sowie die Aufbereitung der Daten bis zur Eingabe in die Software. Es wurden die Sachbilanzdaten fuer die Reinigungsmittel, Hilfs- und Betriebsstoffe ermittelt sowie die Datenerhebung zu den oekonomischen Parametern durchgefuehrt. Im Rahmen der Zusammenarbeit bei der Methodenentwicklung wurde bzgl. Ziel und Untersuchungsrahmen speziell zur Auswahl der Anlagen und der Festlegung der Nutzeneinheit gearbeitet. Zur Sicherung der Vergleichbarkeit von Verfahren auf Basis konkreter Anlagenbeispiele wurde eine Methode der messwertbasierten Prozesssimulation entwickelt und in zwei verschiedenen Szenarien (betriebs- und anlagenspezifisch) fuer alle in Reinigungsaufgabenkategorien zusammengefassten Anlagen angewendet. Zusaetzlich wurden potentielle lokale, arbeitsplatzbezogene Wirkungen ausgewertet. Die Auswertung der Bilanzergebnisse wurde in Zusammenarbeit mit der DGO geleistet.
Das Projekt "Enthalpieaenderungen beim Verduennen und Verdampfen waessriger Loesungen, die gleichzeitig die schwache Base Ammoniak und schwache Saeuren enthalten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kaiserslautern, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik durchgeführt. Gemische aus Wasser, Ammoniak und einer schwachen Saeure - z.B. Kohlendioxid - kommen in vielen Prozessen der chemischen Technik (z.B. Duengemittelherstellung), der Energietechnik (z.B. Gasreinigung in Kombikraftwerken) und der Umwelttechnik (z.B. Ammoniakentfernung aus Deponiesickerwaessern) vor. Die verfahrenstechnische Auslegung thermischer Trennverfahren erfordert die Kenntnis des Dampf-Fluessigkeits-Gleichgewichts und kalorischer Zustandsgroessen. Aufbauend auf einer in der Gruppe des Antragstellers erarbeiteten Modellierung des Dampf-Fluessigkeits-Gleichgewichts wurde ein Modell zur Beschreibung der Enthalpieaenderung beim Verdampfen/Kondensieren und beim Verduennen waessriger Loesungen, die gleichzeitig Ammoniak und saure Gase, wie z.B. Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff enthalten, entwickelt. Dieses Modell soll durch einen Vergleich mit experimentellen Daten ueberprueft und gegebenenfalls weiterentwickelt werden. Da die dazu benoetigten experimentellen Angaben fehlen, sind mit den im laufenden Antragszeitraum aufgebauten und erprobten Versuchsanlagen im hier beantragten Verlaengerungszeitraum umfangreiche experimentellen Untersuchungen vorgesehen, anhand derer die Ueberpruefung und Weiterentwicklung der Modellierung vorzunehmen ist.