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Über die Hälfte aller Deutschen durch Lärm belästigt

Lärmschutz neben „Meere“ und „Nachhaltig Bauen und Wohnen“ dritter Arbeitsschwerpunkt des UBA in 2013 Das Umweltbundesamt (UBA) rät dringend zu mehr Engagement beim Lärmschutz: „Lärm ist eine Belastung, die zwar nur lokal wirkt, aber nahezu flächendeckend in Deutschland auftritt. Jeder zweite Mensch in Deutschland fühlt sich durch Lärm gestört und belästigt. Und dieser Lärm nervt nicht nur, er kann auch krank machen“, sagte Behörden-Präsident Jochen Flasbarth bei der Vorstellung der UBA-„Schwerpunkte 2013“ in Berlin. Er verwies auf Studien seines Hauses, wonach bereits niedrige Dauerschallpegel von 40 dB(A) in der Nacht das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und psychische Erkrankungen signifikant steigen lassen. Hauptlärmquelle ist seit langem der Straßenverkehr; rund 54 Prozent der Deutschen fühlen sich nach einer repräsentativen UBA-Umfrage in ihrem Wohnumfeld durch Autos, LKW und Co. belästigt oder gestört. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen in Westeuropa jährlich 61.000 „gesunde“ Lebensjahre durch verkehrslärmbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen verloren. Vom Schienenverkehr fühlt sich bundesweit laut ⁠ UBA ⁠-Umfrage jeder dritte Einwohner beeinträchtigt. Die Schiene steht damit auf Platz zwei der verkehrsbedingten Lärmquellen. Sorgen machen vor allem die großen Güterverkehrskorridore, auf denen vor allem nachts gefahren wird: „Unnötiger Lärm durch Güterzüge darf nicht weiter die Achillesferse der im Vergleich zum LKW sonst sehr umweltfreundlichen Schiene sein. Im Mittelrheintal und anderen stark befahrenen Strecken treten auf einzelnen Abschnitten Lärmpegel auf, die weit über dem liegen, was aus Gründen des Gesundheitsschutzes verträglich ist“, sagte Flasbarth. Das Geräusch der Züge auf der Schiene lässt sich aber einfach minimieren: Dazu müssen die Gleise möglichst glatt gehalten werden, etwa durch regelmäßiges Schleifen. Die wichtigste - und kosteneffizienteste - Methode setzt bei den Güterwagen selbst an, genauer an deren Bremsen: „Gerade bei alten Güterwagen im Bestand lohnt es sich, die klassischen Grauguss-Bremsklötze gegen moderne Alternativen aus Kunststoff zu tauschen. Das verhindert, dass die Räder sich aufrauen und die Gleise beschädigen. Die Züge rollen dadurch deutlich leiser. Um die Umrüstung der Altbestände zu beschleunigen, bieten sich nach Lärm gestaffelte Trassenpreise an“, so Flasbarth. Weiterer Schwerpunkt für das UBA in 2013: Die Meere. Für den Menschen weitestgehend unbewohnbar, bedecken sie über 70 Prozent der Erdoberfläche. Aber selbst in bislang unberührten Zonen auf der hohen See finden immer mehr wirtschaftliche Aktivitäten statt: Fischerei, Schiffsverkehr und neuerdings auch die Suche nach Rohstoffen. Allein in Europa bietet die „Blaue Wirtschaft“ rund 5,4 Millionen Menschen Arbeitsplätze und erzielt eine Brutto-Wertschöpfung von 600 Milliarden Euro. Die ökologischen Schäden durch eine überzogene Nutzung der Meere wirken sich somit auch negativ auf die Wirtschaft aus. Der gravierendste menschliche Eingriff in die Meere ist die Überfischung. Sie ist Folge einer über viele Jahre nicht nachhaltigen Fischerei-Politik mit zu hohen Fangmengen und umweltschädlichen Fangmethoden. Im Mittelmeer gelten laut EU-Kommission 80 Prozent der Bestände überfischt. Das UBA begrüßt daher Planungen der EU-Kommission, wonach zwischen 2014 und 2020 ein Rückwurfverbot für die nicht beabsichtigen Beifänge eingeführt werden soll. Das Europaparlament hatte im Februar 2013 einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission unterstützt. Diese Nacht stimmten auch die EU-Fischerei-Minister dem Vorschlag zu, möchten aber Beifänge in Höhe von sieben Prozent weiter erlauben. Das Verbot soll nach und nach bis 2019 in Kraft treten. Das EU-Parlament muss dem Kompromissvorschlag noch zustimmen. Für die deutsche Nord- und Ostsee ist die ⁠ Eutrophierung ⁠ (Überdüngung) mit Nährstoffen das größte Problem. Die Stickstoffverbindungen kommen zu rund drei Viertel über die Flüsse ins Meer. Quelle ist vor allem die Landwirtschaft. Auch für den Menschen ist die Überdüngung gerade im Sommer spürbar: Bestimmte toxische Algenblüten, ausgelöst durch Nährstoffüberschuss im Meer und oft erkennbar an Schaumkronen. Mit Meeresfrüchten aufgenommen, führen diese Gifte im schlimmsten Fall zu Erbrechen und Durchfall. Bei am Meeresboden lebenden Tieren wie Krebsen, Muscheln oder Schnecken bewirken abgestorbene Algen akuten Sauerstoffmangel und ziehen ganze Populationen in Mitleidenschaft. „Die wichtigste Quelle des Stickstoffs in Nord- und Ostsee ist die Landwirtschaft. Die EU kann hier über die gemeinsame Agrarpolitik GAP mehr Anreize setzen - etwa über Vorgaben zum guten Zustand der Böden, damit Abschwemmungen von Nährstoffen durch ⁠ Erosion ⁠ vermieden werden. Gegen die unerwünschte Düngung von Meer und Ozean helfen auch breitere Pufferstreifen an Flüssen und Seen, auf denen bestenfalls nur eine extensive Nutzung stattfinden sollte; am besten als Grünland“, sagte Flasbarth. Dritter UBA-Schwerpunkt ist „Nachhaltig Bauen und Wohnen“. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Umweltfreundlich Bauen und Wohnen ist mehr als nur ⁠ Klimaschutz ⁠. Neben guter Wärmedämmung und dem Einsatz erneuerbarer Energien gehört dazu auch ein möglichst sparsamer Einsatz von ressourceneffizient hergestellten und verwendeten Baumaterialien.“ Der Baustoffsektor gehört in Deutschland zu den rohstoffintensivsten Sektoren. Im gesamten Hoch- und Tiefbaubestand lagern rund 60 Milliarden Tonnen mineralischer Baustoffe. Jedes Jahr kommen weit über 500 Millionen Tonnen dazu. Allein 25 Millionen Tonnen Zement fließen pro Jahr in den Bausektor, außerdem sechs Millionen Tonnen Stahl und eine halbe Million Tonnen Kupfer. Das UBA empfiehlt, den Rohstoffgehalt von Baustoffen und deren Recycling-Tauglichkeit zu kennzeichnen und bevorzugt Baustoffe aus Sekundärrohstoffen einzusetzen.

Climate change and health: Tips on coping with hot weather and heat waves

Long-lasting periods of extreme heat - so-called heat waves - have been occurring in unusual frequency in Europe and Germany for about 30 years. The resulting health problems can be considerable, sometimes life-threatening. The summer 2018 was the second hottest since climate records started in 1881. The hottest ever summer was in 2003, which claimed over 40,000 lives in several countries in Western Europe (around 7,000 in Germany). The increased heat-related mortality primarily affects older people. The guide provides important information for a well adapted and individual protective behaviour for summer heat. Veröffentlicht in Flyer und Faltblätter.

Klimawandel und Gesundheit: Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen

Lang anhaltende Perioden extremer Hitze – so genannte Hitzewellen – treten seit etwa 30 Jahren in ungewöhnlicher Häufigkeit in Europa und in Deutschland auf. Die dadurch ausgelösten gesundheitlichen Belastungen können erheblich, mitunter lebensbedrohend sein. Der Sommer 2018 war der zweitheißeste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Er folgt dem bislang heißesten des Jahres 2003, der in mehreren Ländern Westeuropas insgesamt weit über 40 000 Menschenleben forderte (in Deutschland etwa 7 000). Die erhöhte hitzebedingte Mortalität betrifft vor allem ältere Menschen. Der Ratgeber gibt wichtige Hinweise für ein angepasstes und individuelles Gesundheitsverhalten bei sommerlicher Hitze. Veröffentlicht in Broschüren.

Sommer, Sonne, Klimawandel

Wie schätzen wir uns vor sommerlicher Hitze? Tipps und Informationen gibt das neue Hintergrundpapier des UBA Schutz der Gesundheit vor den Folgen des Klimawandels – lautet das Motto des heutigen Weltgesundheitstages. Die Wirkungen des Klimawandels und extreme Wetterereignisse haben negative Folgen auf die Gesundheit der Menschen. So führte eine außergewöhnlich lang anhaltende Hitzeperiode in weiten Teilen Westeuropas im August 2003 zu mehr als 40 000 Todesfällen als üblich -in Deutschland etwa 7 000. Besonders betroffen waren alte Menschen und chronisch Kranke. „Hitzebedingte Gesundheitsschäden sind meist vermeidbar, man muss nur wissen wie” sagte Prof. Dr. Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Das UBA stellt in einem neuen Hintergrundpapier Ursachen und Symptome wichtiger Hitzekrankheiten dar und gibt konkrete Tipps, wie man den negativen gesundheitlichen Folgen effektiv vorbeugen kann. Sonnenbrand und Hitzausschlag – wer kennt nicht die leidigen Begleiterscheinungen eines ausgiebigen Sonnenbades? Doch oftmals sind diese und andere Gesundheitsrisiken, welche während der sommerlichen Hitze bestehen, vermeidbar, sofern man sich an bestimmte Vorsichtsmaßnahmen hält. Besonders Kinder und ältere Menschen sollten sich nicht länger als nötig der Sonne aussetzen. Auch für den Rest der Bevölkerung gilt: viel trinken und anstrengende körperliche Tätigkeiten vermeiden. Kommt es doch einmal zu hitzebedingten Gesundheitsschäden, wie Sonnenstich oder Hitzschlag, sollte man einen Arzt zurate ziehen. Wichtige Tipps und weitere Informationen, wie zur häuslichen Pflege älterer Menschen, können Sie in dem neuen Hintergrundpapier des ⁠ UBA ⁠ nachlesen. Des Weiteren stellen wir Ihnen verschiedene Hitzewarnsysteme vor, die helfen können, sich auf die sommerliche Hitze vorzubereiten.

Phthalate

Was sind Phthalate und wozu dienen sie? Phthalate finden vor allem als Weichmacher für Weich-PVC Verwendung. Die chemische Industrie produziert jährlich in Westeuropa rund eine Million Tonnen Phthalate. Mehr als 90 Prozent gehen in die Produktion des Weich-PVC. Veröffentlicht in Hintergrundpapier.

Umweltzeichen Blauer Engel für Textilien

Dieser Hintergrundbericht dokumentiert die Ableitung von Vergabekriterien für das Umweltzeichen Blauer Engel für Textilien (DE-UZ 154) im Rahmenvorhaben „Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel, Rahmenvorhaben 2014-2018“. Bei der Produktgruppe Textil handelt es sich um einen wichtigen Konsumartikel. Da es bei der Textilherstellung viele umweltrelevante Prozesse von der Rohstofferzeugung bis zur Endfertigung gibt, ist es besonders wichtig, Kriterien für Textilien zu entwickeln, um die nachhaltige Produktion zu fördern. Mit dem Blauen Engel steht ein Umweltzeichen zur Verfügung, dass neben Naturfasern auch Kunstfasern adressiert. Im Jahr 2016 betrug die Weltproduktion an Fasern 24 Prozent Baumwolle, 1 Prozent Wolle und 75 Prozent chemische Fasern. In Westeuropa betrug die Produktion chemischer Fasern rund 2,8 Millionen Tonnen, in Deutschland 641.000 Tonnen, davon entfielen 72 Prozent auf chemische Fasern. Die bisherigen Vergabekriterien wurden um Anforderungen an technische bzw. funktionelle Textilien, Bettwaren und Reinigungstextilien sowie Recyclingfasern erweitert. Auch gibt es nun Anforderungen an den Herstellungsprozess von Laminaten und Membranen, um dem wachsenden Markt der Funktionsbekleidung zu begegnen. Darüber hinaus wurden Kriterien für Füllmaterialien – Latex, Polyurethan, Polylactid sowie Daunen und Federn - definiert. Veröffentlicht in Texte | 125/2020.

Ratgeber: Klimawandel und Gesundheit

Im August 2003 suchte eine außergewöhnlich lang anhaltende Hitzeperiode – eine so genannte ⁠ Hitzewelle ⁠ – weite Teile Westeuropas heim. Sie forderte in mehreren Ländern mehr als 40 000 Menschenleben. Nach Frankreich, wo fast 15 000 Todesfälle registriert wurden, waren Italien mit ungefähr 10 000 Toten, Deutschland mit etwa 7 000 Toten, Portugal, Spanien und Großbrittanien am stärksten betroffen. Eine genauere Untersuchung ergab im Einzelnen folgende Tatsachen: Die Ursachen der Todesfälle waren Herzinfarkt, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Nieren und der Atemwege sowie Stoffwechselstörungen infolge der Hitzebelastung. Veröffentlicht in Ratgeber.

Rohstoffkonflikte nachhaltig vermeiden

Die Erdgasversorgung Europas wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Ausschlaggebend hierfür sind die Auseinandersetzungen zwischen Russland als wichtigstem Lieferant für West- und Osteuropa mit der Ukraine sowie Weißrussland. Russland unterbrach mehrmals seine Lieferungen an diese beiden Länder, die vollständig von russischem Erdgas abhängig sind. Aus dem Wunsch heraus, die starke Abhängigkeit von Russland zu vermindern, sind derzeit verschiedene Großprojekte in der europäischen Diskussion, die Elemente einer sicheren Erdgasversorgung werden sollen. Ein zentrales Projekt ist die sogenannte Nabucco-Pipeline, die unter Umgehung Russlands Erdgas aus der kaspischen Region nach Westeuropa liefern soll. Veröffentlicht in Texte | 23/2011.

Metall\Stahl-Blech-DE-2005

Feinblech aus Kaltwalzwerken: Der flüssige Rohstahl aus dem Blasstahlwerk wird im Strangguß zu Brammen und weiter in einem Warmwalzwerk zu Blech gerollt. Das Feinblech wird anschließend in einem Kaltwalzwerk gefertigt. Die Daten gelten für Westeuropa, 1990. Allokation: keine. Walzzunder, Reste werden in den Blasstahlkonverter zurückgeführt. Genese der Daten: Für die Fertigung von Feinblech liegen unterschiedliche Angaben vor. Sie sind in der Tabelle gegenübergestellt. Einheit Strangguß Warmwalzwerk Kaltwalzwerk Summe Habersatter Materilabilanza Verlust - % 2,83 2,91 3,41 9,438 Energiebilanzb MJtherm /MJel 143 / 101 1460c / 302 1700 / 720 3360 / 1140 Worrell Materilabilanza Verlust - % k.A. k.A. k.A. k.A. Energiebilanzb MJtherm /MJel 20 / 40 1820 / 370 900 / 530 2740 / 940 a Verluste beziehen sich auf den Output des Prozeßschrittes. b Energieangaben beziehen sich auf 1 t Output des Prozesses. c incl. Energiegutschrift für Abwärmenutzung von 420 MJ/t. Die Stoffbilanz wurde aus #1 entnommen. Insgesamt ergibt sich ein interner Schrottanfall von ca 9,4%, der in die Rohstahlherstellung rückgeführt wird. Betrachtet man hingegen die Schrottbilanz der Stahlindustrie (Stahl 1992) mit einem Eigenentfall von 4,06 Mill. t bei einer Rohstahlproduktion von 38,4 Mill t, so kommt man auf einen durchschnittlichen Schrottanfall von 10,6 % bezogen auf das Rohstahlgewicht (nach Habersatter 8,8 %). Unterstellt man für die Produktion von Feinblech die meisten Prozeßstufen mit den höchsten Anfall von Schrott, so verbleibt eine Differenz zwischen beiden Angaben. Der Energieverbrauch wurde #3 entnommen. Danach beträgt der Brennstoffbedarf 2,74 GJ/t und der Strombedarf 0,94 GJel/t. Es wird angenommen, daß der Brennstoff zu 100% aus Gas (Kokereigas, Gichtgas, Erdgas) bereitgestellt wird, wobei als Brenngas Erdgas angenommen wird. #1 setzt in der Bilanz sowohl einen höheren Brennstoffbedarf (ca. 3,4 GJ/t) als auch einen höheren Strombedarf an (1,14 GJ/t). Vergleicht kan die Summe aus den Energieeinsatz von den Teilprozessen Strangguß und Warmwalzwerk, so sind die Differenzen beider Bilanzen gering (z.B. Strom 410 / 403 ). Sehr große Differenzen bestehen für das Kaltwalzen. Es kann durch unterschiedliche Anforderungen an das Feinblech (Dicke) erklärt werden. Der Datensatz von Worrell scheint für allgemeine Betrachtungen repräsentativer zu sein als die spezifische Anwendung für Weißblechdosen. Als Betriebsmittel wird von Habersatter nur Walzöl (8kg/t) angegeben. Einzige prozeßbedingte gasförmige Emission stellt die Emission an Walzöl in Höhe von 0,8 kg/t dar (#1). Als Wasserbedarf werden 20 m3/t nach #2 angenommen. Als Emission über den Wasserpfad entstehen 0,5 kg Walzöl /t (#1). Unter der Annahme, daß es sich um aliphatische Öle handelt, wird ein CSB von 1,7 kg / t RE errechnet. Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Metalle - Eisen/Stahl gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2005 Lebensdauer: 20a Leistung: 1t/h Nutzungsgrad: 91,5% Produkt: Metalle - Eisen/Stahl

Metall\Stahl-Blech-DE-2010

Feinblech aus Kaltwalzwerken: Der flüssige Rohstahl aus dem Blasstahlwerk wird im Strangguß zu Brammen und weiter in einem Warmwalzwerk zu Blech gerollt. Das Feinblech wird anschließend in einem Kaltwalzwerk gefertigt. Die Daten gelten für Westeuropa, 1990. Allokation: keine. Walzzunder, Reste werden in den Blasstahlkonverter zurückgeführt. Genese der Daten: Für die Fertigung von Feinblech liegen unterschiedliche Angaben vor. Sie sind in der Tabelle gegenübergestellt. Einheit Strangguß Warmwalzwerk Kaltwalzwerk Summe Habersatter Materilabilanza Verlust - % 2,83 2,91 3,41 9,438 Energiebilanzb MJtherm /MJel 143 / 101 1460c / 302 1700 / 720 3360 / 1140 Worrell Materilabilanza Verlust - % k.A. k.A. k.A. k.A. Energiebilanzb MJtherm /MJel 20 / 40 1820 / 370 900 / 530 2740 / 940 a Verluste beziehen sich auf den Output des Prozeßschrittes. b Energieangaben beziehen sich auf 1 t Output des Prozesses. c incl. Energiegutschrift für Abwärmenutzung von 420 MJ/t. Die Stoffbilanz wurde aus #1 entnommen. Insgesamt ergibt sich ein interner Schrottanfall von ca 9,4%, der in die Rohstahlherstellung rückgeführt wird. Betrachtet man hingegen die Schrottbilanz der Stahlindustrie (Stahl 1992) mit einem Eigenentfall von 4,06 Mill. t bei einer Rohstahlproduktion von 38,4 Mill t, so kommt man auf einen durchschnittlichen Schrottanfall von 10,6 % bezogen auf das Rohstahlgewicht (nach Habersatter 8,8 %). Unterstellt man für die Produktion von Feinblech die meisten Prozeßstufen mit den höchsten Anfall von Schrott, so verbleibt eine Differenz zwischen beiden Angaben. Der Energieverbrauch wurde #3 entnommen. Danach beträgt der Brennstoffbedarf 2,74 GJ/t und der Strombedarf 0,94 GJel/t. Es wird angenommen, daß der Brennstoff zu 100% aus Gas (Kokereigas, Gichtgas, Erdgas) bereitgestellt wird, wobei als Brenngas Erdgas angenommen wird. #1 setzt in der Bilanz sowohl einen höheren Brennstoffbedarf (ca. 3,4 GJ/t) als auch einen höheren Strombedarf an (1,14 GJ/t). Vergleicht kan die Summe aus den Energieeinsatz von den Teilprozessen Strangguß und Warmwalzwerk, so sind die Differenzen beider Bilanzen gering (z.B. Strom 410 / 403 ). Sehr große Differenzen bestehen für das Kaltwalzen. Es kann durch unterschiedliche Anforderungen an das Feinblech (Dicke) erklärt werden. Der Datensatz von Worrell scheint für allgemeine Betrachtungen repräsentativer zu sein als die spezifische Anwendung für Weißblechdosen. Als Betriebsmittel wird von Habersatter nur Walzöl (8kg/t) angegeben. Einzige prozeßbedingte gasförmige Emission stellt die Emission an Walzöl in Höhe von 0,8 kg/t dar (#1). Als Wasserbedarf werden 20 m3/t nach #2 angenommen. Als Emission über den Wasserpfad entstehen 0,5 kg Walzöl /t (#1). Unter der Annahme, daß es sich um aliphatische Öle handelt, wird ein CSB von 1,7 kg / t RE errechnet. Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Metalle - Eisen/Stahl gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2010 Lebensdauer: 20a Leistung: 1t/h Nutzungsgrad: 91,5% Produkt: Metalle - Eisen/Stahl

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