Die Avacon Netz GmbH hat als Vorhabensträgerin im Wege der Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf Grundlage eines Eislastertüchtigungskonzeptes höhere Eis- und Windlasten bei der 110-kV-Leitung Wechold – Nienburg Nord zugrunde gelegt, um die Standsicherheit der Leitungstrasse zu verbessern. Innerhalb der 110-kV-Leitung Wechold -Nienburg Nord sollen insgesamt 38 Masten ertüchtigt werden, davon sollen an 31 Masten reine Instandhaltungsmaßnahmen erfolgen, indem das Mastgerüst lediglich verstärkt wird. An fünf weiteren Masten (Nr. 90 - 92, 96 und 97) ist die Verstärkung des Mastgestänges (Stahlkonstruktion) am bestehenden Maststandort und die Demontage der unteren dritten Traverse vorgesehen. An Mast 73 ist die Verstärkung des Mastgerüstes (Stahlkonstruktion) sowie die Verstärkung der Rammfundamente mit einem Block (1,5 m x 1,5 m x 0,50 m) am bestehenden Maststandort erforderlich. Ferner ist für den Mast 72 ein standortgleicher Ersatzneubau einschließlich Fundament vorgesehen. Der Mast 72N hat nach der Fertigstellung eine Höhe von 45,3 m über der Erdoberkante und geht mit einer Masterhöhung von 1,70 m einher. Die Änderung der Masthöhe wirkt sich geringfügig auf die Schutzstreifenbreite im Spannfeld von Mast 71 bis 73 mit 1 m Verbreiterung aus. Ferner wird das Rammfundament durch ein Plattenfundament (9,5 m x 9,5 m) an Mast 72 ersetzt. Die eingesetzte Fundamentplatte wird durch eine Deckschicht von 0,80 m Mächtigkeit überdeckt, so dass die Renaturierung möglich bleibt. Zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung während der Baumaßnahme ist ein Freileitungsprovisorium notwendig.
Das Projekt "Sturmschäden nach dem Projekt SIMS im Hunsrück und Waldstruktur und Windlasten auf Bäume" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Büsgen-Institut, Abteilung Bioklimatologie durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung ist es, den Zusammenhang zwischen Sturmschäden, Staudruckdosis und Windspitze im selben räumlichen Untersuchungsraum wie beim Projekt SIMS, aber für einen anschließenden Zeitraum und mit moderneren, genaueren Methoden wie 3D Turbulenzmodellen zu untersuchen. Dabei sollte zunächst überprüft werden, ob der in SIMS gefundene Zusammenhang auch für einen anderen Zeitraum zutrifft. Außerdem soll versucht werden, nicht nur an einer Station gemessene meteorologische Daten zu verwenden, sondern mit einem 3D Modellansatz die auftretenden Strömungsfelder und die daraus resultierenden Windlasten an den Waldbäumen einer Region zu quantifizieren.
Die Avacon Netz GmbH hat im Wege der Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf Grundlage eines Eislastertüchtigungskonzeptes höhere Eis- und Windlasten bei der 110-kV-Leitung Westerstede – Zwischenahn zugrunde gelegt, um die Standsicherheit von Abspannmasten zu verbessern. Es ist vorgesehen, dass der Mast Nr. 001 im Bereich seines Fundaments und seiner Stahlkonstruktion standortgleich verstärkt wird. Da der Mast Nr. 001 samt seinem Fundament neueren Baujahrs ist, kann ausgeschlossen werden, dass mögliche kontaminierende Stoffe in dem Fundament festzustellen sind. Bei dem hier betroffenen Stufenfundament handelt es sich ausschließlich um eine Betonplatte. Bei der Verstärkung des bestehenden Stufenfundaments wird auf jeglichen Ausbau/Abbruch verzichtet. Die Verstärkung erfolgt durch eine min. 0,8 m unter Geländeoberkante, auf einer Breite von ca. 5 m x 5 m und ca. 1.5m mächtigen Betonplatte. Der Mast Nr. 002 wird ausschließlich am Mastgestänge verstärkt. Eine Fundamentverstärkung ist nicht vorgesehen. Zusätzlich sollen die Seile zwischen den Abspannabschnitten Portal Nr. 000 – Mast Nr. 001 – Mast Nr. 002 getauscht werden. Der Seilzug erfolgt direkt am Mast und innerhalb der dargestellten Arbeitsflächen. Bodeneingriffe sind für den Seilzug nicht nötig. Weitere Maßnahmen an den Freileitungsmasten sind nicht geplant. Die Gesamtlänge der 110-kV-Leitung Westerstede – Zwischenahn beträgt etwa 10,6 Kilometer. Die Strecke vom Portal Nr. 000 bis zum Mast Nr. 002 beläuft sich auf rund 513 Meter. Die Masthöhen betragen für den Mast 001 und 28,13 m ü EOK und für den Mast 002 32,00 m ü EOK. Die Masten 001 und 002 haben nach der Fertigstellung der Maßnahmen die gleiche Höhe. Gegenüber dem Bestand geht damit keine Masterhöhung oder Schutzstreifenerweiterung einher. Signifikante nachteilige Auswirkungen durch das Vorhaben auf die Schutzgüter können ausgeschlossen werden.
Die einsystemige 110-kV Freileitung Höllriegelskreuth – Hohenbrunn (J91) wurde 1955 errichtet und hat eine Gesamtlänge von 16 km. Die Leitung beginnt am UW Höllriegelskreuth östlich der Ortschaft Buchenhain, am westlichen Ufer des Isarwerkkanals und endet im Umspannwerk Hohenbrunn, das sich südlich des Ortsteils Riemerling der Gemeinde Hohenbrunn befindet. Die Leitung Nr. J91 besteht aus insgesamt 73 Stahlgittermasten im Bereich der Gemeinden Baierbrunn, Brunnthal, Hohenbrunn, Oberhaching und Taufkirchen sowie auf gemeindefreiem Gebiet (Grünwalder Forst). Die Regierung von Oberbayern hat das Vorhaben mit Planfeststellungsbeschluss vom 15. März 2022 genehmigt. Der Beschluss und die festgestellten Planunterlagen werden nun der Öffentlichkeit zur allgemeinen Einsichtnahme zugänglich gemacht. Die Standsicherheit (erhöhte Anforderungen bei Eis- und Windlasten) der Leitung Höllriegelskreuth – Hohenbrunn soll durch sog. FNN-Sanierungen an einzelnen Masten erhöht werden. Zudem ist vorgesehen mehrere Masten zu erhöhen, um die Boden- und Objektabstände zu verbessern. Insgesamt sind folgende Maßnahmen vorgesehen: • Mastverstärkung mit Fundamentverstärkung (Maste Nr. A6, A7, A31, A36, A39, A45, A48, A51, A52, A53, A58, A60) • Masterhöhung mit Mast- und Fundamentverstärkung (Maste Nr. A5, A8, A10, A15, A18, A23, A24, A37, A40, A42, A44) • Ersatzneubau am gleichen Standort (Maste Nr. A33, A47, A65, A70, A71) • Ersatzneubau an neuem Standort und Rückbau (Maste Nr. A59, A61, A62, A63, A64, A66, A67, A68, A69) Im Zuge der genannten Maßnahmen werden auch die bestehenden Leiterseile im letzten Tras-senabschnitt (von Mast Nr. A58 bis Mast Nr. A71) durch identische neue Seile ausgetauscht. Das Blitzschutzseil wird auf der Gesamtlänge der Leitung erneuert.
Zone 0 umfasst im wesentlichen Grünland, Äcker, Wälder, Rieselfelder und in Einzelfällen auch sehr locker bebaute Gebiete mit hohem Vegetationsanteil, zumeist außerhalb des Stadtgebietes. Einen Schwerpunkt bilden die offenen Heide- und Grünlandflächen westlich der Linie Hennigsdorf-Potsdam. Aber auch Bereiche innerhalb der stadtrandnahen Wälder Berlins, wie tiefgelegene Lichtungen oder Moore (Barssee, Pechsee und Teufelsbruch), liegen in dieser Zone. Die nächtliche Abkühlung ist als sehr hoch, in den Waldgebieten als hoch einzustufen, ebenso auch die Frosthäufigkeit. Dagegen gilt die Schwülewahrscheinlichkeit fast ausnahmslos als gering. Tiefgelegene Bereiche der Döberitzer Heide sowie die Teufelsbruch-Wiesen östlich von Schönwalde stellen auffällige geländeklimatische Extremlagen dar (Zone 0*) ; hier sind nächtliche Abkühlung und Frosthäufigkeit besonders hoch. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit ist in den geschlossenen Waldgebieten tags und nachts sehr hoch. Das gilt auch für die locker bebauten, aber stark durchgrünten Wohngebiete. Auf Grünland und Äckern ist die Windreduzierung tags mäßig bis gering und nachts mäßig. Die Ausbildung von stärkeren Bodeninversionen in Strahlungsnächten verringert jedoch die Windgeschwindigkeit und damit auch die Belüftung beträchtlich. Zone 1 war in der ersten Ausgabe dieser Karte die Zone, von der angenommen wurde, dass sie die Freilandverhältnisse widerspiegelte. Tatsächlich zeigten aber die Einbeziehung des Umlandes, dass dort noch deutlich niedrigere Temperaturmittel bzw. -minima sowie höhere Tagesamplituden der Temperatur vorkommen. Deshalb muss nun davon ausgegangen werden, dass auch die in Zone 1 liegenden Bereiche sehr gering von der Stadt beeinflusst werden. Es handelt sich im wesentlichen um die ausgedehnten, in Stadtrandnähe gelegenen Waldgebiete, große – meist innenstadtferne – Grünanlagen sowie um einen großen Teil der im Umland gelegenen landwirtschaftlich genutzten Flächen und um größere, locker bebaute Siedlungen außerhalb von Berlin. Einzelne ausgedehnte Freiräume am Innenstadtrand wie das Südgelände, der Volkspark Prenzlauer Berg, die Jungfernheide sowie die Forst- und Kleingartenflächen im Bereich Königsheide weisen ebenfalls die Charakteristika der Zone 1 auf. Hier sind nächtliche Abkühlung und Frosthäufigkeit im allgemeinen hoch, in den Waldgebieten eher mäßig. Die Schwülegefährdung ist in den meisten Bereichen dieser Zone sehr gering. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit ist im Bereich dichterer Vegetationsstrukturen Tag und Nacht als sehr hoch einzustufen. Vor allem emittentennahe innerstädtische Parkanlagen gelten daher als äußerst immissionsgefährdet. Landwirtschaftlich genutzte Flächen weisen am Tage höhere und in der Nacht mittlere Windgeschwindigkeiten auf, wobei in austauscharmen Strahlungsnächten hier durch Kaltluftbildung eine Stabilisierung der bodennahen Luftschicht eintritt. Zone 2 weist hauptsächlich die stadtrandtypischen Nutzungen wie lockere Bebauung und Kleingärten auf, etwa die umfangreichen Neubaukomplexe Karow-Nord und Buchholz. Daneben umfasst sie große innerstädtische oder innenstadtnahe Freiraumkomplexe bzw. Teile davon, z. B. Flughafen Tempelhof, Hasenheide, Friedhöfe Bergmannstraße Südgelände in seinen äußeren Bereichen, Friedhof Bergstraße, Insulaner den zentralen Teil des Großen Tiergarten. Ebenfalls der Zone 2 zugeordnet wurden alle ausgedehnten Gewässer; allerdings konnten aus messtechnischen Gründen nur die Gewässerufer für eine direkte Erfassung der Klimaparameter genutzt werden. Größere horizontale Gradienten sind jedoch über den Gewässern selbst nicht zu erwarten. Zone 2 zeichnet sich durch eine mäßige nächtliche Abkühlung und Frostgefährdung aus. Einige Gebiete befinden sich im Bereich sehr geringer, die meisten aber im Bereich mäßiger Schwülegefährdung. Entsprechend den vorhandenen Vegetations- und Bebauungsstrukturen werden die Windgeschwindigkeiten ganztägig stark bis mäßig reduziert. Große Wasserflächen sowie Kuppenlagen sind hingegen sehr gut belüftet und daher auch weniger immissionsgefährdet. Zone 3 umfasst einen großen Teil des Innenstadtrandes, Gebiete am Stadtrand mit stärker verdichteter Bebauung sowie in der Regel auch die stadtrandnahen Hochhaussiedlungen. Im Innenstadtgebiet selbst sind zum einen kleinere Park- und Brachflächen, aber auch die Randbereiche der in Klimazone 2 beschriebenen größeren Grünnutzungen hier einzuordnen. Die nächtliche Abkühlung und die Anzahl der Frosttage in dieser Zone sind gering. Die Schwülewahrscheinlichkeit ist bis auf wenige Gebiete, wo sie als sehr gering (Bereich Olympiastadion, nordwestlich Wuhlheide) bzw. hoch (z. B. Haselhorst, Industriegebiet Tegel, Altstadt Köpenick) einzustufen ist, nur mäßig. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit reicht tags und nachts je nach Bau- und Vegetationsstruktur von mäßig bis gering. Während kleinere Grünflächen schlechter belüftet sind, kommt es über Stadtbrachen am Tage zu höheren Windgeschwindigkeiten und in den Nachtstunden je nach Stabilisierungsgrad der bodennahen Luftschicht zu stärkeren Reduzierungen. Gewerbe- und Industriegebiete mit einem hohen Anteil unbebauter Flächen sowie Bahnflächen sind ganztägig relativ gut belüftet. Im Bereich von Hochhaussiedlungen muss sogar mit stärkeren Windbelastungen gerechnet werden. Zone 4 umfasst nahezu ausschließlich die hochverdichtete Innenstadt sowie dicht bebaute und stark versiegelte industriell genutzte Bereiche außerhalb der Innenstadt (z. B. Industriegebiet Spreetal in Spandau). Analog zu den Aussagen der übrigen aktualisierten Klimakarten muss auch in dieser Karte der Bereich der stärksten innerstädtischen Veränderung nunmehr als geschlossener Ring dargestellt werden. Die bisherigen Unterbrechungen im Zuge der Verbindungen vom Gleisdreieck zum Humboldthafen sowie nördlich des Großen Tiergarten sind als Folge der Baumaßnahmen nicht mehr nachzuweisen. Im Süden bilden in etwa der Landwehrkanal, im Osten die Ebertstraße und im Norden der Moabiter Werder die Grenze der vom Großen Tiergarten günstig beeinflussten Zone 3. Die nächtliche Abkühlung und die Anzahl der Frosttage ist sehr gering. Dagegen muss die Schwülegefährdung im größten Teil von Zone 4 als hoch eingestuft werden. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit kann tagsüber als mäßig bis gering eingeschätzt werden. In den Nachtstunden verspätet sich zumindest die übliche Windabschwächung, da in den Straßenzügen eine geringere Neigung zur Stabilisierung der bodennahen Luftschicht besteht. Windverstärkungen sind im allgemeinen auf die Kanalisierung in den Straßenzügen zurückzuführen. Jedoch bedeutet dies keine Verbesserung des Luftaustausches, da eine Anbindung an höhere Luftschichten oder an das Umland nur unzureichend vorhanden ist. Die Immissionsgefährdung – vor allem innerhalb der geschlossenen Bebauungstrukturen – muss durch die unzureichende Be- und Entlüftung als sehr hoch eingestuft werden.
Baumpflanzungen an innerstädtischen Standorten sind häufig gleichbedeutend mit Stress für die gepflanzten Gehölze. Zu kleine Baumscheiben, unzureichende Entwicklungsmöglichkeiten sowohl unter- als auch oberirdisch, Trockenstress, Rückstrahlwärme durch Asphalt und Gebäude, eine stärkere Aufheizung während der Sommermonate, Immissionen durch Verkehr und Industrie, aber auch häufig in der Folge Schädlingsbefall, sind nur ein Teil der Faktoren, die das Leben eines Baumes in der Stadt erschweren. Gerade an viel befahrenen Straßen können sich diese Faktoren potenzieren. Die bisher vielfach an der Straße gepflanzten Baumarten wie z. B. Ahorn, Kastanie, Linde oder auch die als besonders Stadtklima tolerante Platane stehen zunehmend in der Diskussion. Der Auswahl geeigneter Gehölze für Pflanzvorhaben im urbanen Raum, im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes, kommt eine große Bedeutung zu. Ziel muss es sein, das Gehölzsortiment durch geeignete Arten und Sorten mit entsprechender Klimatoleranz zu ergänzen, unabhängig davon, ob es sich dabei um heimische oder fremdländische Arten handelt. Für die Verwendung in unseren Breiten müssen diese Baumarten und -sorten sowohl heiße, trockene Sommer unbeschadet überstehen können als auch eine ausreichende Winterhärte aufweisen. Seit geraumer Zeit wird hinsichtlich der Verwendung neuer Baumarten und -sorten für den innerstädtischen Bereich geforscht. So wurde z. B. mit der KLAM von der Technischen Universität Dresden/Tharandt ein Instrument für Planer entwickelt, das die Einsatzmöglichkeiten ausgewählter Gehölze hinsichtlich ihrer Trockentoleranz und Winterhärte anschaulich beschreibt (Roloff, A., 2013: Bäume in der Stadt, Eugen Ulmer KG, Stuttgart (Hohenheim), S. 168 – 186). Straßenbaumtests der Deutschen GALK geben Hilfestellung durch praxisnahe Bewertungen und Beschreibungen der bereits verwendeten Gehölze an der Straße: Straßenbaumtest 1 / Straßenbaumtest 2 . Darüber hinaus hat sich deutschlandweit das Forschungsnetzwerk “Klimawandel und Baumsortimente der Zukunft” gebildet, dem derzeit vier Partner angehören (Humboldt-Universität zu Berlin (Lebenswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Urbane Pflanzenökophysiologie), Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (Zentrum für Gartenbau und Technik Quedlinburg)). Die Prüfung der Klimatoleranz von Baumarten erfolgt in möglichst vielen unterschiedlichen Klimabereichen. Dadurch soll eine für ganz Deutschland gültige Aussage getroffen bzw. Differenzierungen zur Eignung einer Art oder Sorte als Straßenbaum gefunden werden (Fellhölter, G.; Schreiner, M.; Zander; Ulrichs, C., 2014: Stresstest an Straßenbäumen in Berlin-Neukölln, ProBaum 02/2015, S. 22-24). Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Straßen- und Grünflächenamt Neukölln , dem Pflanzenschutzamt Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin wurde im Frühjahr 2014 einen Freilandversuch unter Bedingungen eines typischen Straßenbaumstandortes auf den Weg gebracht. Die Neue Späthstraße erfüllt hierbei fast sämtliche Kriterien eines extremen Stressstandortes für Straßenbäume – starke Windbelastung, Gefälle des Pflanzstreifens, keine Beschattung, ein vierspuriger mit mehr als 40.000 Fahrzeuge pro Tag befahrener Autobahnzubringer und den damit verbundenen Abgasimmissionen (Abb. 1) sowie, trotz differenzierten Winterdienstes, eine hohe Belastung mit Auftausalz Bei der Zum Einsatz kamen die Japanische Zelkove ( Zelkova serrata ), die Kobushi-Magnolie ( Magnolia kobus ), die Ungarische Eiche ( Quercus frainetto ), die Italienische Erle ( Alnus cordata ), die Rotesche ( Fraxinus pennsylvanica ) sowie der Kegel-Feldahorn Acer campestre ‘Elsrjik’). Gepflanzt wurden je Baumart sechs Bäume (Abb. 2-3). Die Auswahl der Baumarten erfolgte unter Berücksichtigung des ober- und unterirdischen Entwicklungspotenzials, Schnittverträglichkeit der Gehölze und phytopathologischer Aspekte. Die eingesetzten Versuchsbäume wurden im Vorfeld auf einer Versuchsfläche der Baumschule Lorberg in Kleinziethen im Rahmen eines INKA BB Projekts drei Jahre kultiviert. Da aufgrund der begrenzten Standortbedingungen nur Platz für 30 Pflanzungen vorhanden war, wurden sechs Herzblättrige Erlen ( Alnus cordata ) den weiteren Straßenverlauf folgend in den Mittelstreifen der Blaschkoallee gepflanzt (Abb. 4). Unter Berücksichtigung der Standortverhältnisse werden die Bäume regelmäßig bonitiert und in ihrer Entwicklung dokumentiert. Hierbei werden z. B. Parameter zur Phänologie (Austrieb, Fruchtbildung, Laubfärbung, Laubfall), das Auftreten möglicher Schädlinge und Krankheiten, abiotische Schäden durch Frost und Trockenheit, aber auch Stammzuwächse sowie der allgemeine Eindruck erfasst. Neben der Sichtung der Bäume zur Etablierung an diesem Standort werden im Rahmen der Pflanzung noch weitere Fragestellungen bearbeitet. So werden bei den Bäumen auch den Einsatz von Mykorrhiza im Hinblick auf deren Etablierung und Nutzen für die Gehölze sowie ein Bodenhilfsstoff, der u. a. die Wasserverfügbarkeit für die Bäume, gerade unter Trockenperioden verbessern soll, getestet. Darüber hinaus werden hinsichtlich der Belastung mit Auftausalz an den Standorten Bodenproben sowie Blattproben entnommen. Ein zentraler Punkt der Versuchspflanzung beschäftigt sich mit dem Thema Eintrag von Auftausalz in die Baumscheibe und der damit verbundenen Schädigungen für die Gehölze. Hierzu wird während der Wintermonate ein temporärer Salzschirm beidseitig der Straße errichtet, der die jungen Wurzeln vor direkten Beeinträchtigungen des Streusalzeintrages schützen soll (Abb. 5). Ebenso soll der Salzschirm die Anreicherung von Natriumchlorid im Wurzelraum der Bäume verhindern und die damit verbundene Aufnahme durch das Gehölz. Erste Ergebnisse zu den genannten Punkten liegen nach Ablauf der Entwicklungspflege im Herbst 2017 vor, wurden entsprechend ausgewertet und veröffentlicht. Die Versuchspflanzung wird auch in den nächsten Jahren weiterhin in ihrer Entwicklung vom Pflanzenschutzamt begleitet.
Das Projekt "Verbesserung der Erfassung von Windlasten an WEA Systemprüfständen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Center for Wind Power Drives durchgeführt. Die Eingangslasten auf Windenergieanlagen (WEA) haben einen entscheidenden Einfluss auf Ausfälle des WEA-Triebstrangs. Diese Lasten setzen sich zusammen aus: Schub- und Radialkräfte sowie Dreh- und Biegemomenten. Mithilfe von bekannten Eingangslasten können Wirkungszusammenhänge zwischen Lasten und Schäden an Triebstrangkomponenten, wie Lagern oder dem Getriebe, abgeleitet werden. Die Erfassung der Eingangslasten einer WEA ist im Feld nicht möglich und an WEA-Systemprüfständen nur unzureichend genau. Daher hat das Projekt ErWind als Ziel einen rotierenden Sensor für Systemprüfstände bis 6 MW zu entwickeln der die Eingangslasten in allen sechs Freiheitsgraden erfassen kann und dabei eine Messunsicherheit von unter 3 % hat. Die Hauptaufgabe des CWD im Projekt liegt in der simulativen Abbildung des Sensors sowie dessen Auslegung mithilfe der entwickelten Simulationsmodelle. Außerdem wird im Rahmen des Projekts ein Prototyp des entwickelten Sensors auf dem WEA-Systemprüfstand des CWD getestet und verifiziert. Abschließend werden die Erkenntnisse des Tests genutzt, um den Sensor weiterzuentwickeln.
Das Projekt "Teilvorhaben: TÜV SÜD" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV SÜD Industrie Service GmbH durchgeführt. Das Vorhaben ist Teil des Projektverbundes RegioExAKT 'Regionales Risiko Das Vorhabenist Teil des Projektverbundes RegioExAKT 'Regionales Risiko konvektiver Extremwetterereignisse: Anwenderorientierte Konzepte zur Trendbewertung und -anpassung'. Ziel des Vorhabens ist, in der Zukunft zu erwartende extreme Windbedingungen für Süddeutschland regionalisiert zu ermitteln und darzustellen. Aus diesen Ergebnissen sollen Anforderungen an Standards für Windlastwerte für Gebäude bzw. Bebauung allgemein abgeleitet werden. Diese neuen Windlast-Anforderungen werden anhand des derzeit geltenden Regelwerkes bewertet und, falls erforderlich, sollen Vorschläge für eine Aktualisierung erarbeitet werden. Die zur Verfügung gestellten prognostizierten Winddaten sind zu kategorisieren und zu regionalisieren. Hierfür steht ein geographisches Informationssystem (GIS) zur Verfügung, mit welchem Daten nicht nur dargestellt, sondern auch für eine weitere Bearbeitung aufbereitet werden können. Im nächsten Arbeitsschritt werden Windlastwerte für Gebäude und Bebauung in Abhängigkeit der künftigen Windbedingungen ermittelt und diese ebenfalls anhand des GIS räumlich dargestellt. In Abhängigkeit des zur Verfügung stehenden Datenmaterials werden die Daten probabilistisch analysiert und bewertet. Diese Ergebnisse können in eine planerisch direkt verwertbare Risiko-Analyse für Bebauung hinsichtlich zukünftig zu erwartender Windlasten eingearbeitet werden.
Die Avacon Netz GmbH hat im Wege der Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf Grundlage eines Eislastertüchtigungskonzeptes höhere Eis- und Windlasten bei der 110-kV-Leitung Farge – Bremervörde zugrunde gelegt, um die Standsicherheit von Abspannmasten zu verbessern. Innerhalb der 110-kV-Leitung Farge – Bremervörde soll an zwei Masten (Nr. 154 und 190) das Mastgerüst verstärkt werden. An zwei weiteren Masten (Nr. 143N und 180N) ist ein Ersatzneubau an gleicher Stelle vorgesehen. Die Masthöhen der bestehenden Maste 143 und 180 betragen 30,84 m bzw. 31,10 m über Erdoberkante. Die Masten 143N und 180N haben nach der Fertigstellung eine Höhe von 31,7 m über der Erdoberkante, die mit einer Masterhöhung von 0,86 m bzw. 0,60 m einhergeht. Die Änderung der Masthöhen wirkt sich geringfügig mindernd mit insgesamt 2.662,60 m2 auf die Schutzstreifenbreite in den angrenzenden Abspannabschnitten aus. Die bestehenden Blockfundamente bleiben bestehen und werden im Rahmen des Ersatzneubaus als kombinierte Pfahl-Plattengründung ausgeführt. Die Blockfundamente der bestehenden Maste haben einen Flächenbedarf von 13 m² (Mast 143) und 10 m² (Mast 180) der nicht für die Bewirtschaftung zur Verfügung steht. Durch den standortgleichen Ersatzneubau vergrößert sich die Fläche die nicht mehr bewirtschaftet werden kann auf 49 m² pro Mast (7 m Kantenlänge von der Außenkante der Betonköpfe – abzüglich der Betonköpfe). Damit stehen 32,8 m² (Mast 143) und 35,8 m² (Mast 180) weniger Fläche zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Vom Fundament sind lediglich die vier Betonköpfe oberirdisch sichtbar, die jeweilige Betonplatte erhält eine Erdüberdeckung von 1 m Mächtigkeit und steht damit als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zur Verfügung. Durch die Fundamentsanierung entsteht eine zusätzliche Flächeninanspruchnahme von insgesamt 68,60 m2, die lediglich mit einer Oberflächenneuversiegelung durch die aus dem Erdreich herausragenden Betonköpfe von 3,2 m² pro Ersatzneubau (Mast 143N und 180N) einhergeht. Die temporäre Flächeninanspruchnahme durch Zuwegungen und Arbeitsflächen beträgt ca. 24.400 m². Zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung während der Baumaßnahme werden die Masten 143 und 180 in Leitungsachse verrollt, so dass Freileitungsprovisorien nicht erforderlich werden.
Das Projekt "Teilvorhaben: WEA-Sensorik und Integration in WEA-Steuerung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senvion GmbH i.L. durchgeführt. Die Größe der Rotoren von Windenergieanlagen (WEA) der Multimegawattklasse und somit auch der Bereich des einströmenden Windfelds, welches den Rotor beeinflusst, nehmen stetig zu. Windfeldcharakteristiken wie Scherung, Schräganströmung und Turbulenz haben damit einen immer größeren Einfluss, zum einen auf das Betriebsverhalten, zum anderen aber vor allem auf die Belastungen einer WEA. Um diesem Einfluss entgegenzuwirken, ist ein tiefgreifendes Verständnis des Windfeldes nötig, um anwendungsspezifisch Windfeldmodelle und Messstrategien zu entwickeln, welche diese Charakteristiken abbilden und erfassen können. Da aktuell gültige Normen für WEA noch aus Zeiten kleiner Rotoren stammen, zielt das Forschungsvorhaben 'ANWIND' darauf ab, diese Lücke zu schließen. Der direkte Verbund aus Wissenschaft und Industrie sowie der anwendungsorientierte Ansatz des Projektes tragen dabei maßgeblich zur Erreichung der Ziele bei. Für Senvion liegen die Schwerpunkte dabei in der Darstellung der Lasten an der WEA, unter anderem unter dem Aspekt der wirtschaftlichen und langzeitbeständigen Sensorik. Darüber hinaus entwickelt Senvion eine Reglerschnittstelle zur Einbindung der Lidar-Informationen in die WEA-Steuerung. Damit soll ein Test auf einer realen WEA ermöglicht werden, um die Leistungsfähigkeit des Konzeptes zu untersuchen und ggf. deren Grenzen aufzuzeigen.
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Umweltprüfung | 5 |
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