Wirtschaftliche und politische Entscheidungsprozesse werden durch Ergebnisse ökonomischer Modelle gestützt. Um die heutigen Problemlagen besser abbilden zu können, müssen in diesem Modellen Umwelt- und Wohlfahrtsindikatoren viel stärker verankert werden. Im vorliegenden Projekt wurden zunächst Indikatoren und Indices identifiziert, die für diesen Zweck geeignet erscheinen. Anschließend wurden über 30 Modelle in vier Modellklassen – Gleichgewichtsmodelle, makroökonomische Modelle, systemdynamische und agentenbasierte Modelle – in Bezug auf die Integrierbarkeit von Umwelt- und Wohlfahrtsindikatoren kategorisiert. Aus der Analyse werden Schlussfolgerungen für die Bedingungen und Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der Modelle in Richtung Umwelt und Wohlfahrt gezogen. Veröffentlicht in Texte | 189/2020.
Im Forschungsvorhaben "Nachhaltige Ressourcennutzung - Anforderungen an eine nachhaltige Bioökonomie aus der Agenda 2030 / SDG-Umsetzung" (FKZ 3717 31 103 0) wurden Chancen herausgearbeitet und Risiken abgeschätzt, die sich aus der Umsetzung staatlicher Bioökonomie-Strategien für die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ergeben können. Dazu erstellte das Projektteam zunächst einen Überblick über vorhandene Bioökonomie-Konzepte. Es analysierte den deutschsprachigen Diskurs zur Bioökonomie und arbeitete die wesentlichen ethischen Aspekte des Bioökonomie-Diskurses heraus. Weiterhin führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Screening relevanter Technikpfade durch, um Entwicklungslinien der Bioökonomie und deren Potenziale zu bewerten. Daran schloss sich im Rahmen einer Kohärenzanalyse ein Abgleich der Bioökonomie-Konzepte mit den inhaltlichen Anforderungen verschiedener Umwelt- und Nachhaltigkeitsagenden an, wobei die SDGs der Agenda 2030, das Konzept der Planetaren Grenzen und ausgewählte nationale umweltpolitische Agenden (z.B. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie) Gegenstand der Untersuchung waren. Schließlich leiteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konkrete Anforderungen an eine nachhaltige Bioökonomie aus ausgewählten Zielen nachhaltiger Entwicklung ab, mit Schwerpunkt auf SDG 2 und SDG 15. Der vorliegende Bericht fasst zunächst die wichtigsten Ergebnisse der zuvor genannten Analysen zusammen. Anschließend werden Politikempfehlungen zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Bioökonomie im Sinne der Agenda 2030 vorgestellt, die im Projekt auf der Grundlage der Analyseergebnisse entwickelt wurden. Quelle: Forschungsbericht
Die vorliegende Studie geht von der Frage aus, ob wichtige wirtschaftliche und politische Entscheidungsprozesse mit den vorliegenden ökonomischen Modellen ausreichend problemadäquat getroffen werden können oder ob nicht vielmehr Umwelt- und Wohlfahrtsindikatoren in wirtschaftlichen Modellierungen eine größere Rolle spielen sollten, um den heutigen Problemlagen besser gerecht zu werden. Dazu werden zunächst Indikatoren und Indices identifiziert, die für diesen Zweck geeignet erscheinen. Im vorliegenden Projekt werden explizit keine eigenen Modellierungen vorgenommen, jedoch über 30 Modelle in vier Modellklassen - Gleichgewichtsmodelle, makroökonomische Modelle, systemdynamische und agentenbasierte Modelle - kategorisiert und acht Modelle im Detail auf die Integrierbarkeit der Umwelt- und Wohlfahrtsindika-toren analysiert. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, in dem die Bedingungen und Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der Modelle in Richtung Umwelt und Wohlfahrt diskutiert und in ei-nem politischen Rahmen verortet werden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Weiterentwicklung der NHS und gesellschaftlicher Dialog mit Blick auf den geplanten Fortschrittsbericht 2008 - TV 1: Zeitreihenrechnung zu Wohlfahrtsindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) durchgeführt. A) Problemstellung: Die Bundesregierung hat sich mit der Koalitionsvereinbarung die Fortführung und Weiterentwicklung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zum Ziel gesetzt. Für die Jahre 2007/8 steht eine allgemeine Überprüfung und Weiterentwicklung der NHS an. Der nächste Fortschrittsbericht soll im Jahr 2008 vorgelegt werden, ergänzt wird die nunmehr vierjährliche Berichterstattung durch einen alle zwei Jahre erscheinenden Indikatorenbericht. Parallel zu den Arbeiten am Fortschrittsbericht 2008 wird die Weiterentwicklung der Indikatoren diskutiert. Dabei werden auch Unzulänglichkeiten des BIP und eine mögliche Ergänzung zur Abbildung der Wohlfahrtsentwicklung unter dem Leitbild nachhaltiger Entwicklung Thema sein. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Während die einzelnen Themen der NHS im Rahmen der fachlichen Arbeit behandelt werden, ist es für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitspolitik von entscheidender Bedeutung, auf die Gesamtstrategie, den Monitoringprozess und die gesellschaftliche Partizipation Einfluss zu nehmen sowie den Querschnittscharakter der Strategie für die Umweltpolitik fruchtbar zu machen. Besonders für den Monitoringprozess und eine angemessene Verbindung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen der Nachhaltigkeit (insbesondere des die Verbindung Umwelt-Soziales; Stichwort 'ökologische Gerechtigkeit') besteht Handlungsbedarf; dies gilt vor allem für eine Ergänzung des BIP-Indikators durch einen ökologischen Wohlstandsindikator unter Einbeziehung wissenschaftlichen Sachverstandes. Um die Diskussion zur BIP-Ergänzung zu versachlichen und konkretisieren zu können, sind belastbare Daten erforderlich. C) Ziel des Vorhabens ist Errechnung von Zahlenreihen seit der Wiedervereinigung bis in das Jahr 2006 zu den Indikatoren ISEW und GPI in verschiedenen Varianten , um diese mit den vorhandenen BIP-Reihen vergleichend bewerten zu können.
Das Projekt "Indikatoren der Nachhaltigkeit mit den drei Komponenten 'ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung - Phase I-III: Statusbericht Nachhaltige Entwicklung in Baden-Wuerttemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg, Bereich Technik, Gesellschaft, Umweltökonomie durchgeführt. In diesem Projekt wird ein Konzept zur Messung einer nachhaltigen Entwicklung erarbeitet und praktisch angewandt. Zum einen wird damit ein Beitrag zur theoretischen Diskussion um Nachhaltigkeitsindikatoren geleistet, zum anderen werden Aussagen ueber die Nachhaltigkeitssituation in Baden-Wuerttemberg gemacht. Die Indikatoren dienen der Planung und Kontrolle des Einsatzes von nachhaltigkeitspolitischen Massnahmen und sind damit eine Voraussetzung fuer die politische Umsetzung von Nachhaltigkeit. In Anlehnung an die Brundtland-Kommission definieren wir Nachhaltigkeit als ein nicht-sinkendes Wohlfahrtsniveau einer Gesellschaft und operationalisieren dies ueber einen nicht-sinkenden Kapitalstock an natuerlichen und kuenstlichen Ressourcen. Zur Ableitung von Messgroessen gehen wir zum einen von einem Umweltbeobachtungskonzept der Organisation fuer wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), zum anderen von der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aus. Ergaenzt wird dieses System durch wirtschaftliche und soziale Messgroessen aus dem Konzept der UN-Kommission fuer nachhaltige Entwicklung (CSD). Die gewonnenen Indikatoren wurden in einem Diskurs mit Fachleuten aus den Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialwissenschaften diskutiert und werden staendig weiterentwickelt. Ergebnis des Statusberichtes 1997: Die methodischen Ueberlegungen zur Ableitung von Nachhaltigkeitsindikatoren brachten das Ergebnis, dass solche Messgroessen zu bevorzugen sind, die in einem moeglichst engen Zusammenhang die Veraenderungen des Beduerfnisbefriedigungspotentials abbilden koennen. Die praktische Anwendung des Indikatorenkonzepts stellte einen politischen Handlungsbedarf vor allem in drei Feldern fest: Energieverbrauch, Inanspruchnahme von Flaechen und Nitratbelastung. Es ist geplant, den Statusbericht fuer Baden-Wuerttemberg alle 2 Jahre fortzuschreiben.
Das Projekt "Vom Industriebetrieb zum Landschaftspark - Arbeiter und das Huettenwerk Duisburg-Meiderich zwischen Alltaeglichkeit und Attraktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Fachbereich 01 Gesellschafts- und Geisteswissenschaften, Fach Geschichte durchgeführt. Subjektive, persoenliche Einschaetzung des Arbeitsalltags, Betriebsklimas, der Arbeit in einem Werk mit Beschaeftigten verschiedener nationaler Herkunft, der Stillegung des Werkes (1985, der Umwandlung in einen 'Landschaftspark' durch ehemalige Beschaeftigte. VORGEHENSWEISE: Grundlage der Arbeit sind narrative Interviews mit ehemaligen Beschaeftigten (Zeitzeugenbefragung, 'Oral History', 'Geschichte von unten).
Das Projekt "Eckpunkte eines umweltpolitischen Wachstums- und Wohlfahrtskonzepts als Grundlage ökologischer Innovations- und nachhaltiger Transformationsprozesse im Rahmen ökologischer Tragfähigkeit - Teilvorhaben 02: Aktualisierung und Weiterentwicklung des 'Nationalen Wohlfahrtsindex' (NWI)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin - Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften - Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft - Forschungszentrum für Umweltpolitik durchgeführt. Das Bundesministerium begann bereits 2007 mit einer Serie von Studien und Expertenworkshops, die wissenschaftliche Weiterentwicklung neuer gesellschaftlicher Berichtssysteme auf volkswirtschaftlicher Ebene voranzutreiben. In der Folge entwickelten weitere Forschungsprojekte konkrete Berechnungen, um den sozialen und ökologischen Nutzen sowie die Kosten der gegenwärtigen Produktions- und Konsummuster besser zu erfassen, und somit zur Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft in Richtung einer ökologisch tragfähigen Marktwirtschaft beizutragen. In Zusammenarbeit zwischen dem Institut für interdisziplinäre Forschung/FEST Heidelberg und dem Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin wurde 2009 die erste Version eines Wohlfahrtsindex zur Messung nachhaltiger Wohlfahrt entwickelt, der Nationale Wohlfahrtsindex, kurz: NWI. Mit dem NWI 2.0 liegt die Maßzahl nun weiterentwickelt und mit einer Zeitreihe von 1991 bis 2010 vor.
Das Projekt "Nutzung der aktuellen Debatten zu gesellschaftlichem Wohlstand für die ökologische Gerechtigkeit und Schlussfolgerungen für die politische und gesamtgesellschaftliche Transformation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) durchgeführt. A) Problemstellung: Die gesamtgesellschaftliche Transformationsdebatte zum Nationalen Wohlfahrtsindikator wird von einigen Organisationen und diversen Autoren in unterschiedlicher Qualität und Intension eifrig betrieben. Bisher bleibt aber der Aspekt der ökologischen Gerechtigkeit in der Diskussion um nachhaltige Wohlstandsmodelle stark vernachlässigt. Deshalb knüpft dieses Vorhaben unmittelbar an das Vorhaben UM 10 17 907 'Eckpunkte eines umweltpolitischen Wohlfahrts- und Wachstumskonzeptes', Teil 1 und 2 an, um hier eine Brücke schlagen zu können. B) Handlungsbedarf: Die Ansätze und Ideen zur drängenden Frage, wie unter den sich verändernden ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Bedingungen die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt zu definieren und zu gewährleisten ist, müssen in einer Synopse zusammengefasst, die einzelnen Empfehlungsstränge gebündelt und validiert werden, um sie für Diskussionen um ökologische Gerechtigkeit, faire Bildungschancen und Abfedern anderen Segregationsmechanismen nutzbar machen zu können. Die darauf basierende Diskussion kann am besten wieder im Format der interdisziplinären Fachdialoge geschehen. Auch ein Blick über die nationalen Grenzen gehört dazu. C) Ziel: Die Begriffe, Wohlstand, Wohlfahrt, Lebensqualität und noch weiter gefasst gesellschaftlicher Fortschritt werfen viel Diskussionsstoff auf, der nicht in Indikatoren erfasst und abbildbar ist. Ziel des Projektes ist es, diese Diskussion zwar interdisziplinär, wie es dem Querschnittscharakter der Nachhaltigkeit entspricht, zu führen, aber so präzise, dass sie in konkrete Empfehlungen für die Umweltpolitik aggregierbar ist.
Das Projekt "Vereinheitlichung der Hauptströme Ökonomischer Indikatoren mit umweltverträglicher Entwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsbereich Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement durchgeführt. Wenngleich gewöhnliche ökonomische Indikatoren wie das BIP nützliche Kennziffern mit großem Einfluss sowohl auf öffentliche als auch private Entscheidungen darstellen, sind sie für die Bestimmung der sozialen Wohlfahrt unzureichend. Darüber hinaus geben sie nicht umfassend Aufschluss darüber, ob die Marktsituation zu einer Erfüllung der europäischen Umweltziele und zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Es besteht in Europa ein dringender Bedarf an Indikatoren und Messsystemen, die in Verbindung mit traditionellen ökonomischen Indikatoren, nützliche Instrumente zur Messung von Fortschritten im Bereich ökonomischen Erfolgs, sozialen Wohlergehens, Umweltschutz und langfristiger Nachhaltigkeit darstellen. Seitens Politikern und Wissenschaftlern besteht zunehmend Interesse und Impulse, ergänzende Leitindikatoren zu entwickeln, um Fortschritte besser bewerten zu können. Das IN-STREAM Projekt wird qualitativen und quantitativen Auswertungen, die für die Verbindung von etablierten ökonomischen Indikatoren mit Schlüsselindikatoren zur Messung von Wohlergehen und Nachhaltigkeit notwendig sind, vornehmen und gleichzeitig das benötigte Verständnis der Synergieeffekte und Zielkonflikte des simultanen Strebens Europas nach ökonomischen Wachstum und ökologischer Nachhaltigkeit vermitteln. Basierend auf qualitativen und quantitativen Analysen werden Empfehlungen für die Identifizierung neuer Indikatoren ausgesprochen. Empfehlenswerte Indikatoren (und Gruppen von Indikatoren) werden diejenige sein, die in Bezug auf ihre Robustheit, Durchführbarkeit und Eignung am besten zu den Zielen der europäischen Politik passen. Strategien zur Identifizierung dieser Ansätze werden in Zusammenarbeit mit Teilnehmern identifiziert und entwickelt.
Das Projekt "Oekologische Konzeptionen fuer die Gestaltung Regionaltypischer Agrarlandschaften Nord-Ost-Deutschlands" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Potsdam, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft durchgeführt. Ermittlung aussagekraeftiger Indikatoren; Messung der Wohlfahrt einer Region im Zeitablauf - intertemporale Vergleiche; Qualifizierung von Wirkungen umweltpolitischer Massnahmen - Pruefung der Nachhaltigkeit; Input-Output-Analyse; Uebertragbarkeit auf andere Regionen. Vorgehensweise: interdisziplinaerer Ansatz aus Politik und Wirtschaft.