Das Projekt "Potenziale städtischer Freiräume und Wohnungsbestände für den ökologischen Umbau ausgewählter ost- und westdeutscher Groß- und Mittelstädte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Während in den vergangenen Jahrzehnten Wachstumsstrategien in der städtischen Entwicklung gefragt waren, muss sich die Stadtentwicklung heute und künftig auch mit Problemen schrumpfender Städte auseinandersetzen. Dazu wird im Projekt vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen und der wachsenden Wohnungsleerstände in den Städten untersucht, wie Freiraum- und Wohnungsbestandspotenziale im Rahmen des ökologischen Stadtumbaus gesichert und genutzt werden können. Sie werden bezüglich ihrer Leistungs- und Entwicklungsfähigkeit, ihrer Wahrnehmung sowie ihrer bedarfsgerechten Nutzung bei der Ausprägung spezifischer Standortqualitäten betrachtet. Für ausgewählte Städte und Stadtgebietstypen werden gruppenspezifische Bedarfe zum Wohnen und zur Freiraumnutzung durch Befragung der Bevölkerung nach Altersgruppen, Haushaltstypen und Tätigkeitsfeldern ermittelt. Daneben sollen Unternehmen und Planer bezüglich ihrer Auswahlkriterien bei der Standortfindung befragt werden. In ausgewählten Freiraumkategorien werden ergänzend Passanteninterviews durchgeführt, die eine Charakterisierung von Nutzerprofilen zulassen. Parallel erfolgt in den Stadtgebietstypen eine Erhebung und Bewertung der Freiräume und Wohnungsbestände hinsichtlich ihrer Potenziale und Defizite. Aus der Gegenüberstellung vorhandener Potenziale mit den ermittelten Bedarfen bzw. den Nutzerpräferenzen werden Optionen für eine bedarfgerechte Entwicklung und Gestaltung von Freiräumen und Wohnungsbeständen abgeleitet.
Das Projekt "Nutzbarkeit des aelteren Geschosswohnungsbestandes am Beispiel ausgewaehlter innerstaedtischer Wohngebiete" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Ressourcensparendes Bauen und Wohnen bedeutet zu allererst eine Ausschoepfung der Potentiale des Wohnungsbestandes. Die Bestandsnutzung ist in den neuen Laendern von besonderer Aktualitaet. Gegenwaertig stehen ca. 700 000 Wohnungen leer. Etwa 70-80 Prozent des Wohnungsleerstandes befinden sich in Wohngebieten des aelteren Geschosswohnungsbestandes (Baujahr vor 1948, geringer Ausstattungsgrad, Instandsetzungsbedarf ueber 80 Mrd. DM). Ziel des Projektes ist es, am Beispiel ausgewaehlter typischer Wohngebiete in Gross- und Mittelstaedten - Einflussfaktoren auf die Nutzungschancen des aelteren Geschosswohnungsbestandes im Rahmen der spezifischen Entwicklungen in den ostdeutschen Laendern (Haushaltsentwicklung, Konsumverhalten und Wohnungsleerstand) zu bestimmen, - Wege der Beeinflussung der Nutzungspotentiale aufzuzeigen und - das oekologische Potential der Wohnungsbestaende (verbaute Ressourcen) zu ermitteln. Dabei soll die Frage im Mittelpunkt stehen, welchen Einfluss nutzerorientierte, wohnungsbestandsbezogene Massnahmen auf die Nutzung der Wohnungen haben und wie diese gesichert bzw. beeinflusst werden koennen. Es wird gleichzeitig untersucht, welchen Beitrag eine oekologische Umgestaltung der Wohngebaeude leisten kann, z.B. durch Massnahmen, die eine Einsparung von Heizenergie oder Wasser bewirken. Zur Beantwortung dieser Fragestellung ist der Einfluss von Sanierung und Modernisierung auf die Wohnungsbelegung (Sozialstruktur, Wohnungsleerstand), auf die Wohnzufriedenheit der Bewohner und auf den Bewirtschaftungsaufwand zu untersuchen. Der Einfluss oekologischer Massnahmen im Rahmen der Bewirtschaftung der Gebaeude auf die Wohnzufriedenheit der Bewohner und die Wohnattraktivitaet der Gebiete soll speziell betrachtet werden. Die notwendigen Befragungen sind so anzulegen, das Vergleiche auch zu Wohnungsbestaenden juengeren Baualters moeglich werden.
Das Projekt "Integrierte wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Konzepte zur Gestaltung des Strukturwandels auf dem Wohnungsmarkt der neuen Länder - Dokumentation von Best-Practice-Beispielen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung durchgeführt. Auf der Grundlage beispielhafter Konzeptionen wurden im Rahmen des Projektes übertragbare Anforderungen an integrierte Stadtentwicklungskonzepte formuliert und eine einfach zu handhabende Methode zur Berechnung der zukünftigen Wohnungsnachfrage in den Kommunen entwickelt. Projekthintergrund: Seit 1990er Jahre ist die Entwicklung vieler Städte und Gemeinden in den neuen Ländern in wachsendem Maße durch demographische und wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse, überregionale Abwanderungen, anhaltende Suburbanisierungstendenzen und einen erheblichen Wohnungsleerstand sowohl in der Altbausubstanz als auch in den Plattenbaubeständen der großen Neubaugebiete gekennzeichnet. Angesichts dieser Entwicklungstendenzen, die die Funktionsfähigkeit der Städte gefährden, forderte die Expertenkommission 'Wohnungswirtschaftlicher Strukturwandel in den neuen Bundesländern' in ihrem Bericht im November 2000 die Städte und Gemeinden in den neuen Ländern auf, ihre mittel- und langfristigen Entwicklungsziele kritisch zu überprüfen und neue gesamtstädtische Stadtentwicklungskonzepte zu erarbeiten, die - wohnungswirtschaftliche und städtebauliche Gesichtpunkte integrieren, - alle städtebaulichen Gebietstypen umfassen und - neben den strukturellen Veränderungen auf den gesamtstädtischen Wohnungsmärkten auch die Wohnungsmärkte im Umland berücksichtigen sollten. Auf dieser Basis sollen dann für einzelne Stadtgebiete mit überschüssigen Wohnungsbeständen von den Kommunen zusammen mit den Wohnungseigentümern konkrete Rückbaukonzepte erstellt werden. Damit soll zum einen dem strukturellen und sozialen 'Auseinanderdriften' der Städte entgegengewirkt werden (stadtplanerisches Ziel) und zum anderen eine Stabilisierung des Wohnungsmarktes durch eine Reduzierung des Überangebotes erreicht werden (wohnungswirtschaftliches Ziel). Gleichzeitig stellte die Kommission fest, dass es für diese neue Aufgabe zu diesem Zeitpunkt weder erprobte Problemlösungsstrategien noch Erfahrungen und Beispiele einer Umsetzung gab. Zielsetzung und Aufgabenstellung: Vor diesem Hintergrund hatte das Projekt zum Ziel, der Bundesregierung praxisorientierte Erkenntnisse darüber zu vermitteln, welche Anforderungen an solche integrierten Stadtentwicklungskonzepte gestellt werden können. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde der Aufgabenstellung entsprechend - der damalige Stand der Arbeit an derartigen Konzepten in den neuen Ländern erfasst und analysiert, - besonders beispielhafte Konzeptionen in acht ausgewählten Städten untersucht und dokumentiert, - ein auf möglichst einfachen Schritten aufbauendes Prognosemodell zur Wohnungsnachfrage in den Kommunen entwickelt, - sowie auf Fachveranstaltungen der Erfahrungsaustausch unter den Ländern und Kommunen einschließlich der Wohnungsunternehmen und -verbände gefördert. (Text gekürzt)