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Grundschule am Stadtpark Steglitz

Die Steglitzer Grundschule informiert und schult ihre Schützlinge in Sachen Umwelt- und Klimaschutz auf vielfältige Art und Weise. Im Unterricht werden immer wieder Bezüge zu aktuellen Erkenntnissen und Ansätzen für mehr Nachhaltigkeit hergestellt. In Arbeitsgruppen (AGs), während der Projektwochen und bei Ausflügen können die Kinder ganz praktisch selber einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ökovielfalt im Schulgarten Umweltschutz beginnt vor der eigenen Tür! Diesem Motto folgend gestalten die Schülerinnen und Schüler den Vorgarten der Grundschule im Sinne der Artenvielfalt. Wer bei dem Wort Vorgarten an eine kleine, langweilige Fläche denkt, wird bei einem Besuch der Grundschule am Stadtpark Steglitz schnell eines Besseren belehrt. Der Vorgarten beherbergt nicht nur ein kleines Hühnerhaus für vier gefiederte Bewohner, sondern ebenfalls zahlreiche Beete, deren Ertrag bei jeder Ernte überrascht. Die Kinder der Grundschule pflanzen Kartoffeln, Rote Beete, Sonnenblumen, Tomaten, Karotten und Radieschen an. Zur Förderung der Biodiversität ist im kontrollierten Maße auch der Wildwuchs von Löwenzahn, Brennnessel und weiteren Pflanzen eingeplant. Auf dem Schulgelände befinden sich darüber hinaus mehrere bienenfreundlich bepflanzte Hochbeete. Ein grünes Klassenzimmer ist zudem in Planung. Auf dem nahe gelegenen Markusplatz unterhalten die Grundschülerinnen und Schüler ebenfalls einige Beete. An der Grundschule am Stadtpark Steglitz werden die Kinder früh für den verantwortungsvollen Umgang mit Abfall und Müll sensibilisiert. In Upcycling-Workshops basteln die Schülerinnen und Schüler mit Verpackungen und geben ihnen so ein zweites Leben – und lernen dabei ganz nebenbei, wie nützlich vermeintlicher Abfall noch sein kann. So zieren etwa selbstgebaute Uhren aus Plastikabfall die Wände der Klassenräume. Weiterhin arbeitet die Grundschule an der konsequenten Umsetzung der Mülltrennung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wahlpflichtkurses Klima und Umwelt verkaufen jeden Mittwoch schulintern zudem Schulmaterialien wie Notizblöcke und Papier in Recycling-Qualität. Dieses Projekt wurde im Wettbewerb Berliner Klimaschulen mit einem Preisgeld ausgezeichnet. Dieses wird für die nachhaltige Entwicklung des Vorgartens eingesetzt. Schon früh lernen die Kinder an der Grundschule am Stadtpark Steglitz, welchen Einfluss die Wahl der eigenen Lebensmittel auf die Natur und Umwelt hat. Mit Unterstützung von Studentinnen und Studenten der FU-Berlin fanden sie beispielsweise heraus, aus welchen Regionen der Welt bestimmte Obst- und Gemüsesorten stammen und welche Entfernungen diese dementsprechend zurücklegen müssen, bis sie auf dem heimischen Teller landen. Bei einem regelmäßig stattfindenden Klimafrühstück beschäftigen sich einzelne Schulklassen mit den Aspekten der Saisonalität, Regionalität, Verpackungen und des Fleischkonsum. Das Schulessen wird von Luna Vollwert-Catering geliefert. Das Unternehmen achtet auf die Verarbeitung regionaler und saisonaler Produkte in Bio-Qualität. In regelmäßigen Abständen heißt es für die Schülerinnen und Schüler: Raus in die Welt! – oder zumindest in die Stadt. Bei den Exkursionen und Ausflügen erhalten die Kinder einen vielfältigen Einblick in die Bandbreite des Umwelt- und Klimaschutzes. So lernten sie in der Vergangenheit bereits, wie es mit dem Berliner Abfall bei der BSR weitergeht, knobelten sich durch ein interaktives Pflanzenlabyrinth und führten eigene Müllsammelaktionen in der Stadt durch. Ökologisches Schulessen | Abfallvermeidung | Abfalltrennung | Umweltfreundliches Schulmaterial | Recycling | Upcycling | Schulgarten | Biodiversität | Grünes Klassenzimmer | Umweltfreundlicher Schulweg | Schulprogramm | Projekte Rund 520 Schülerinnen und Schüler besuchen die öffentliche Grundschule in Steglitz. Knapp 50 Lehrkräfte betreuen die Kinder an der offenen Ganztagsschule. Die Grundschule am Stadtpark Steglitz wird als Lebensraum für Kinder und Lehrende verstanden. Besonderer Fokus liegt daher auf eine gesunde Lebensweise im Schulalltag, einem gleichberechtigten und respektvollen Umgang miteinander und dem gemeinsamen Lernen. Kulturelle, persönliche und religiöse Unterschiede werden an der Grundschule mit Respekt und Neugierde begrüßt. Preisgeld beim Wettbewerb Berliner Klimaschulen Bild: Goodluz/Depositphotos.com Weitere engagierte Schulen in Steglitz-Zehlendorf Übersicht: Diese Schulen in Steglitz-Zehlendorf engagieren sich besonders im Klima- und Umweltschutz. Weitere Informationen Bild: Goodluz/Depositphotos.com Handlungsfelder Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit, Klimabildung: In diesen Bereichen engagieren sich Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen für nachhaltige Verbesserungen im Klimaschutz. Weitere Informationen

Freilandausstellung Bahnbrechende Natur

Zum Gebärdenvideo Auf einem Rundgang mit 42 Tafeln – davon 30 Tafeln mit außergewöhnlichen, detailstarken Fotos und 12 inklusiven Tafeln mit taktilen Elementen und einem Kunstobjekt – regt die Ausstellung „Bahnbrechende Natur“ dazu an, die Stadtnatur zu entdecken. Wegbeschreibung zum Besuch der Ausstellung für Menschen mit Seheinschränkung Zu allen Themen finden Sie auf den folgenden Seiten eine Hörfassung mit den Ausstellungstexten, ausführlichen Bildbeschreibungen und vereinzelt auch Tierstimmen. Sounddesign: picaroMedia Tierstimmen: Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde Berlin Auf einzelnen Seiten finden Sie außerdem Gebärdenvideos. Der Natur-Park Schöneberger Südgelände ist eine Naturoase, die sich mitten in der Großstadt Berlin auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Tempelhof entwickelt hat. Eine Besonderheit ist seine Verbindung von Natur, Bahnrelikten und Kunst. Um den Artenreichtum und die Naturentwicklung langfristig zu erhalten, wurde er 1999 als Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet gesichert. Rücksichtnahme und die Achtung vor Tieren und Pflanzen tragen dazu bei, den Natur-Park Schöneberger Südgelände und seine Einrichtungen zu erhalten. Der Natur-Park Schöneberger Südgelände wurde 2021 erstmals von “Reisen für Alle” auf Barrierefreiheit geprüft und erhält die Zertifizierung bis Mai 2024. Hunde dürfen in den Natur-Park nicht mitgenommen werden. Im Natur-Park ist das Fahrradfahren nicht gestattet. Für Fahrräder stehen Stellplätze zur Verfügung. Das Verlassen des Steges im Naturschutzgebiet ist nicht erlaubt. Lassen Sie Blumen und Pflanzen an Ort und Stelle. Wild lebende Tiere dürfen nicht beunruhigt und Nester nicht zerstört werden. Das Sammeln von Früchten und Pilzen ist nicht gestattet. Müll ist in den dafür vorgesehenen Abfalleimern zu entsorgen. Grillen oder das Anlegen von Feuer ist nicht erlaubt. Der Besuch des Natur-Parks ist kostenpflichtig. Bitte lösen Sie Ihre Eintrittskarte an den Automaten der Eingänge (siehe Plan). Bild: Holger Koppatsch Natur-Park Schöneberger Südgelände Der Natur-Park verdankt seine Entstehung den politischen Entwicklungen nach Kriegsende, der Aufgabe des Rangierbahnhofs im geteilten Berlin, seinem besonderen ökologischen Wert inmitten der Stadt und dem Engagement einer Bürgerinitiative. Das Konzept einer Grüntangente wird entwickelt. Natur-Park Schöneberger Südgelände Weitere Informationen Bild: Andreas Langer Bahnbrechende Natur Der Natur-Park ist Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Ein Großteil der Fläche steht unter Naturschutz. Der etwa 18 Hektar große Park verfügt über zwei behindertengerechte Rundwege. Veranstaltungen und neue Wege der Umweltbildung verbinden Wissenschaft, Kunst und Naturschutz. Bahnbrechende Natur Weitere Informationen Bild: Konstantin Börner Technische Sehenswürdigkeiten Im Gelände finden sich einige Sehenswürdigkeiten. Solche aus der Bahnära wie der 50 Meter hohe, restaurierte Wasserturm - Wahrzeichen des Geländes, die 1940 gebaute Dampflokomotive 50 3707 sowie die restaurierte Drehscheibe. Die Beschleunigungsröhren sind zwei L-förmige, tunnelartige Installationen. Technische Sehenswürdigkeiten Weitere Informationen Bild: Carl Bellingrodt, Archiv Alfred Gottwald Geschichte und Entwicklung Der Natur-Park verdankt seine Entstehung den politischen Entwicklungen nach Kriegsende, der Aufgabe des Rangierbahnhofs im geteilten Berlin, seinem besonderen ökologischen Wert inmitten der Stadt und dem Engagement einer Bürgerinitiative. Das Konzept einer Grüntangente wird entwickelt. Geschichte und Entwicklung Weitere Informationen Bild: Archiv Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin, Stadtentwicklungsamt Verschiebebahnhof Tempelhof Ende des 19.Jahrhunderts erforderte zunehmender Personen- und Güterverkehr den Neubau von Werkstätten und Rangierbahnhöfen. Die Gesamtleistung des Verschiebebahnhofs Tempelhof lag an zweiter Stelle unter den neun Rangierbahnhöfen Berlins. Hier wurden Züge der Dresdener und Anhalter Bahn abgewickelt. Verschiebebahnhof Tempelhof Weitere Informationen Bild: Archiv Geoportal Berlin Luftbilder 1953 · 1989 · 2015 Luftbilder von 1953, 1989 und 2015 lassen erkennen, wie sich die Natur das ehemalige Bahngelände nach und nach zurückerobert und sich immer stärker Gehölze ausbreiten. Inzwischen bedecken sie mehr als Zweidrittel des Geländes. Luftbilder 1953 · 1989 · 2015 Weitere Informationen Bild: Josef Vorholt Schutz und Pflege Der Natur-Park wird ab 1996 durch die Grün Berlin GmbH entwickelt, Baumaßnahmen werden großzügig durch die Allianz Umweltstiftung gefördert. 1999 wird das Gelände unter Schutz gestellt. Pflegemaßnahmen der Obersten Naturschutzbehörde steuern die Sukzession und verhindern eine vollständige Bewaldung. Schutz und Pflege Weitere Informationen Bild: Sebastian Hennigs Die Natur kehrt zurück Mit der Aufgabe der Bahnnutzung nehmen Tiere und Pflanzen das Gelände wieder in Besitz. Die Veränderung und zeitliche Abfolge unterschiedlicher Gemeinschaften aus Pflanzen und Tierarten wird „Sukzession“ genannt. Das Endstadium ist ein Waldtyp, der den jeweiligen Standortbedingungen entspricht. Die Natur kehrt zurück Weitere Informationen Bild: Archiv Geoportal Berlin/Luftbild 2011 Grüntangente und Biotopverbund Der Natur-Park ist mit dem Park am Gleisdreieck durch die Fuß- und Radwegeverbindung über den Flaschenhals-Park verbunden. Für den Erhalt der biologischen Vielfalt spielt der Biotopverbund eine große Rolle. Gerade Bahndämme sind dabei von besondere Bedeutung. Grüntangente und Biotopverbund Weitere Informationen Bild: Archiv Stiftung Naturschutz Berlin Natur und Kultur verbinden Die Stahl-Kunst von ODIOUS, Bahnrelikte und wilde Natur geben dem Natur-Park seinen besonderen Charakter. Im Gelände werden vielfältige Aktivitäten und Projekte rund um oder in Verbindung mit der Natur angeboten. Natur und Kultur verbinden Weitere Informationen Bild: Konstantin Börner Giardino Segreto Die Künstlergruppe ODIOUS errichtete mit 30 stählernen Kuben und Skulpturen auf dem 130 Meter langen und 22 Meter breiten ehemaligen Lagerplatz des Rangierbahnhofs einen Giardino Segreto, italienisch: „geheimer Garten“ . Giardino Segreto Weitere Informationen Bild: Grün Berlin/Frank Sperling Kunstobjekt Waldohreule Die Waldohreule ist Symbol für den Naturschutz. Für die Freilandausstellung schuf der Bildhauer Stephan Hüsch 2019 ein Kunstobjekt aus Kunststein, das in wesentlichen Zügen dem natürlichen Vorbild entspricht. Wie Waldohreulen aussehen und was sie besonders auszeichnet, erfahren Sie hier. Kunstobjekt Waldohreule Weitere Informationen Bild: Josef Vorholt Artenvielfalt dank Schutz und Pflege Auf den nährstoffarmen, trockenen Kies- und Schotterböden des ehemaligen Bahngeländes siedelte sich eine an diese Bedingungen angepasste Tier- und Pflanzenwelt an. Um die Lichtungen zu erhalten, wird dem Vordringen von Bäumen und Sträuchern durch Pflegemaßnahmen Einhalt geboten. Artenvielfalt dank Schutz und Pflege Weitere Informationen Bild: Paul Westrich Gefährdete Arten zwischen den Gleisen Viele gefährdete Insektenarten, wie Langhorn- und Seidenbiene, Heidegrashüpfer und Blauflügelige Ödlandschrecke kommen auf den Offenflächen vor. Das Wiesen-Habichtskraut hat hier eines seiner wenigen Vorkommen in Berlin. Ideale Lebensbedingungen findet die europaweit geschützte Zauneidechse. Gefährdete Arten zwischen den Gleisen Weitere Informationen Bild: Andreas Langer Blütenmeer im Gleisbett Die blütenreichen Wiesen ziehen viele Insekten, darunter Schmetterlinge an. Wie auch bei den Wildbienen sind viele an bestimmte Futterpflanzen gebunden. Der Schwalbenschwanz bevorzugt rotviolette bis blaue Blumen wie Natternkopf und Flockenblume, seine Raupe aromatische Doldenblütler wie Wilde Möhre. Blütenmeer im Gleisbett Weitere Informationen Bild: Kühne & Saure Artenreichtum auf engem Raum Wildbienen ernähren sich von Pollen und Nektar der Blüten. Etwa 30 % der Arten sind auf bestimmte Blühpflanzen angewiesen. Bienen sind weltweit die wichtigsten Bestäuber. Anders als die Honigbiene nisten Wildbienen im Boden, andere in Pflanzenstängeln. Mehr über ihren Lebenszyklus lesen sie hier. Artenreichtum auf engem Raum Weitere Informationen Bild: Konrad Zwingmann Lautstarke Hüpfer Im Natur-Park kommt u.a. der Heidegrashüpfer vor, eine typische Art der Sandtrockenrasen. Heuschrecken unterscheiden sich in ihrer Gestalt, aber auch in ihren Lauten, an denen sie sich wie Vögel erkennen lassen. Die Lauterzeugung geschieht auf unterschiedliche Weise. Lautstarke Hüpfer Weitere Informationen Bild: Wolfgang Brandmeier Gefiederte Rückkehrer Der Wald nimmt mehr als zwei Drittel des Geländes ein. Nachtigall und Buntspecht gehören zu den Vogelarten, die die parkartigen Waldbereiche bevorzugen. Der Neuntöter fühlt sich in den nur locker mit Gehölzen durchsetzten Flächen wohl. Stieglitze finden hier Samen aller Art und der Turmfalke Mäuse. Gefiederte Rückkehrer Weitere Informationen Bild: Holger Koppatsch Der Wald ist auf dem Vormarsch Hier lässt sich die Waldentwicklung auf einer innerstädtischen Brache verfolgen. Birken und Robinien, die sich als Pioniergehölze angesiedelt hatten, werden nun durch die nächste Baumgeneration aus nährstoffliebenden Arten wie Linde, Spitzahorn und Stieleiche abgelöst. Der Wald ist auf dem Vormarsch Weitere Informationen Bild: Josef Vorholt Baumporträts Im Gelände kommen verschiedene Baumarten vor. Ausgewählte Arten werden vorgestellt. Was Hänge-Birke, Zitterpappel, Robinie und Stieleiche unterscheidet, erfahren sie hier. Baumporträts Weitere Informationen Öffnungszeiten von 09:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit – bei Abendveranstaltungen auch länger. Bitte beachten Sie, dass das Gelände abgeschlossen wird. Führungen und Veranstaltungen Hinweise entnehmen Sie bitte den aktuellen Aushängen oder der Website Natur-Park Schöneberger Südgelände . Einen angenehmen und erholsamen Besuch wünschen Ihnen die Parkverwaltung Grün Berlin GmbH, das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin und die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt – Oberste Naturschutzbehörde. Die Informationstafeln im Natur-Park wurden von der Obersten Naturschutzbehörde der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erstellt. Die Erschließung und Gestaltung des Natur-Parks wurden unterstützt durch die Allianz Umweltstiftung. Das Planungskonzept wurde von der Arbeitsgemeinschaft planland/ÖkoCon entwickelt.

Bienen und Wildbienen

“Berlin ist arm, aber sexy”, so hat es der ehemalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit einst ausgedrückt. Hinsichtlich der Attraktivität ist dem natürlich zuzustimmen. Eine andere Wahrheit ist aber auch: Berlin ist reich! Und zwar reich an sehr unterschiedlichen Lebensräumen – von den Flächen der Berliner Forsten über historische Kulturlandschaften bis hin zu urbanen Lebensräumen. Diese Vielfalt ist die Voraussetzung für den Reichtum an Pflanzen- und Tierarten in der Stadt. Einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Pflanzenvielfalt leisten die Bienen. Die wohl bekanntesten Bienen sind die Honigbienen. Neben den Honigbienen sind es jedoch vor allem die Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, ohne deren unermüdliche Bestäubungsarbeit ein großer Teil der Pflanzen Berlins in ihrer Existenz bedroht wäre. Der Schutz der Wildbienen, ihrer Nahrungspflanzen und Lebensräume ist daher von höchster Bedeutung. Viele Pflanzen können wegen ihrer Größe oder Form nicht von Honig-, sondern nur von Wildbienen bestäubt werden. Das gilt für eine große Zahl von Blütenpflanzen von denen eine Vielzahl auch landwirtschaftlich genutzt wird und uns als Lebensgrundlage dient. So können z.B. Tomaten und Paprika nur von Hummeln bestäubt werden, die eine spezielle Rütteltechnik, das sogenannte “Buzzen”, beherrschen. Für den Erhalt der biologischen Vielfalt ist daher auch der Erhalt der Vielfalt an Wildbienen und ihrer Lebensräume unverzichtbar. Weltweit werden etwa 75 % der wichtigsten Feldfrüchte von Bienen bestäubt, darunter eine Vielzahl an Früchten, aber auch Kaffee und Kakao. Auch hier übernehmen die Wildbienen den größten Teil der Arbeit. Aus diesem Grund haben Wildbienen nicht nur eine biologische, sondern auch eine enorme wirtschaftliche Bedeutung – die Leistung von Wildbienen ist weltweit viele Milliarden Dollar wert. Und macht damit auch Berlin in jeder Hinsicht reicher. Die meisten Wildbienen mögen es warm und trocken, ihre Lebensräume sind deshalb häufig an sonnenexponierten Standorten. Sie benötigen blühende Pflanzen als Nahrungsgrundlage, geeignete Nistmöglichkeiten und Material für den Nestbau. Die einzelnen Arten haben ganz unterschiedliche Blütenvorlieben und Nistweisen. So nisten einige Wildbienen in Erdlöchern oder an steilen, sandigen Abbruchkanten, andere haben ihr Quartier in Löchern toter Bäume, in Steinhaufen oder in Schneckengehäusen. Manche Wildbienen bauen sich ihr Nest sogar selbst und benötigen dafür bestimmte Nistmaterialien, je nach Art kann dies z.B. Harz, Moos, Laub, Heu oder Wolle sein. In Deutschland ist das Überleben etwa der Hälfte der Wildbienen-Arten gefährdet. Insbesondere der Verlust ihres Lebensraumes in Verbindung mit der zunehmenden Versiegelung und Bebauung trägt dazu bei. Immer mehr Wildbienen werden nachweislich auch durch den Einsatz von Pflanzenschutzgiften getötet. Auf dem “Wiesenmeer” in den Gärten der Welt finden Wildbienen mit der Ansaat heimischer Blütenpflanzen eine vielfältige Nahrungsgrundlage. Außerdem wird das “Wiesenmeer” nur ein- bis zweimal im Jahr in zeitlicher und räumlicher Staffelung gemäht, so dass es immer genug Blüten für die hungrigen Wildbienen gibt. Der Schutz von Wildbienen ist unweigerlich mit dem Erhalt trockener und halbtrockener Biotope sowie strukturreicher, kleinteiliger Landschaftselemente verbunden, die ein großes Angebot an verschiedenen Blütenpflanzen und Nistmöglichkeiten bieten. Schon auf einem Balkon oder in einem kleinen Garten kann man den Wildbienen das Leben vereinfachen und verschönern. Dazu gehört: auch Wildpflanzen stehen lassen oder sogar pflanzen. lieber Pflanzen mit ungefüllten statt gefüllten Blüten verwenden, da gefüllte Blüten kaum Nektar und Pollen bieten. Oft sind es die als “Unkraut” verschrienen Wildkräuter, die Wildbienen besonders mögen: Rote Taubnessel, Wilde Möhre, Bärenklau, Kratzdistel, Kornblume, Klatschmohn oder Natternkopf. Dabei können auch diese Arten, an einer geeigneten Stelle, einen Garten auch optisch bereichern. So kann als “Hummelpflanze” der blaublühende, zweijährige Natternkopf, der längere Zeit äußerst attraktiv blüht, ein bereichernder Bestandteil von Blumenrabatten in trockenen Sandgärten werden. Aufgrund seiner Anspruchslosigkeit muss er nicht einmal gewässert werden. Wildbienen bauen ihre Wohnungen in der Nähe ihrer Nahrungsquellen im Boden, in Pflanzenstängeln oder auch in Schneckengehäusen. Mit diesem Wissen lassen sich leicht einfache Bienenhotels einrichten. Dazu wählen Sie einfach ein sonniges Fleckchen, vielleicht eine Hauswand, die gleich auch den nötigen Wind- und Regenschutz bietet. Dann nehmen Sie ein Stück trockenes, unbehandeltes Holz, in welches Sie verschieden große Löcher (2 bis 10 mm Durchmesser, etwa 5 bis 10 cm tief) bohren oder ein Bündel aus etwa 10 cm langem Schilfrohr oder Bambus, das von hinten verschlossen wird. Wichtig: Wildbienen mögen es trocken, damit der Nachwuchs gesund bleibt. So einfach kann jeder zu “Berlins großem Reichtum” beitragen. Damit unser ehemaliger Bürgermeister am Ende doch nicht Recht behält. Berlin summt! Bienen-Infocenter

Messergebnisse zur Radioaktivität in: Möhren Großraum HH (28.09.2023)

Messdaten zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt, in Lebens- und Futtermitteln

Jane-Goodall-Grundschule

Die Jane-Goodall-Grundschule verknüpft ihr naturwissenschaftliches Profil mit Projekten und Exkursionen zum Thema Umwelt- und Klimaschutz. Schulgarten und grünes Klassenzimmer Die fünften und sechsten Klassen kümmern sich im Rahmen des Nawi-Unterrichts um den Schulgarten der Jane-Goodall-Grundschule. Die Schülerinnen und Schüler bauen dort Möhren und Mangold an, aber auch Kräuter, Beerenobst und bienenfreundliche Blumen. Sie lernen nicht nur, zu pflanzen, pflegen und zu ernten. Gemüse, Früchte und Kräuter werden auch gemeinsam verarbeitet und bieten Anlass zu Gesprächen über eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Der Garten beherbergt außerdem ein gut besuchtes Insektenhotel. Das grüne Klassenzimmer neben dem Schulgarten ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, sich nah an der Natur mit Umwelt- und Klimaschutzthemen zu beschäftigen. Die Grundschule nimmt am Roots-&-Shoots-Programm des Jane-Goodall-Instituts teil, das Kinder und Jugendliche motivieren soll, sich für Menschen, Tiere und die Umwelt einzusetzen. Im Rahmen des Projekts entwickeln die Schülerinnen und Schüler der Jane-Goodall-Grundschule eigene Ideen und setzen sie mit Unterstützung des Instituts um. Beispiele für Unterrichtsprojekte sind die Herstellung von Wachstüchern als Alternative zu Plastikverpackungen und eine Werkstatt zum Thema Klimaschutz, in der die Kinder Versuchsreihen aufgebaut haben um die Wirkungen des Klimawandels zu demonstrieren. Entstanden ist auch eine Sammlung von klugen Tipps für ein möglichst klimaschonendes Verhalten im Alltag, die an die Schulgemeinschaft weitergegeben wurden. Bei Ausflügen ins GoodLab lernten die Schülerinnen und Schüler, Nachhaltigkeit und moderne Technik miteinander zu verbinden. An den für sie kostenlosen Projekttagen haben die jungen Klimaschützerinnen und -schützer unter anderem ein Stop-Motion-Video zum Thema Klimawandel gedreht, Mini-Roboter für die Mülltrennung programmiert und eine Umfrage zum Fahrradfahren an der Schule entwickelt. Auch die Projektwochen werden für die Klimabildung genutzt. Eine der Klassen hat beispielsweise in einem Brandenburger Moor einen Umweltkrimi mit Bezug zum Moorschutz gedreht und darin die besondere Bedeutung der Feuchtgebiete für die Umwelt hervorgehoben – inklusive Filmpremiere vor Nachbarklassen und Lehrkräften. Eine andere Klasse hat auf einem Hybrid-Solarschiff klimaneutrale Alternativen auf dem Wasser kennengelernt. Anfang 2023 werden auf dem Dach der Jane-Goodall-Grundschule Solarmodule installiert, mit deren Hilfe ein bedeutender Teil des für den Schulbetrieb notwendigen Stroms erzeugt wird. Die Anlage nutzt die unbegrenzten Ressourcen der Sonne und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Schule profitiert vom dritten Solarpaket, das der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg mit den Berliner Stadtwerken abgeschlossen hat. Ökologisches Schulessen | Schulgarten | Grünes Klassenzimmer | Schulprogramm | Projekte | Regenerative Energien Die Jane-Goodall-Grundschule ist eine verlässliche Halbtagsschule in Berlin-Friedrichshain mit offener Ganztagsbetreuung. Die rund 370 Schülerinnen und Schüler werden von etwa 45 Pädagoginnen und Pädagogen unterrichtet. Die Schule ist nach der für ihre Arbeit mit Schimpansen und ihren Einsatz für den Natur- und Artenschutz bekannte Aktivistin Jane Goodall benannt. Das Motto der Grundschule lautet “Wir bleiben neugierig”. Die Schule hat einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, der seinen Ausdruck unter anderem im projektbezogenen Lernen am schulweiten Forscher:innentag und im jahrgangsübergreifenden Naturkundeunterricht in den 5. und 6. Klassen findet. Bild: ridofranz/Depositphotos.com Weitere engagierte Schulen in Friedrichshain-Kreuzberg Übersicht: Diese Friedrichshainer und Kreuzberger Schulen engagieren sich besonders im Klima- und Umweltschutz. Weitere Informationen Bild: Dmyrto_Z/Depositphotos.com Handlungsfelder Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit, Klimabildung: In diesen Bereichen engagieren sich Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen für nachhaltige Verbesserungen im Klimaschutz. Weitere Informationen

Biolebensmittel

Biolebensmittel tragen zum Umwelt- und Tierschutz bei Wie Sie beim Kauf von Biolebensmitteln richtig handeln Kaufen Sie Lebensmittel aus ökologischer Produktion (Bio-Siegel). Achten Sie auf eine ausgewogene, gesunde und pflanzenbasierte Ernährung. Gewusst wie Biolebensmittel tragen zum Umwelt- und Tierschutz bei, indem sie die mit der konventionellen Landwirtschaft verknüpften Umweltbelastungen reduzieren. Anbau und Herstellung von Biolebensmitteln sind in der EG-Öko-Basisverordnung geregelt. Wichtigste Merkmale sind der Verzicht auf chemisch-synthetische ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ und auf leicht lösliche mineralische Düngemittel sowie eine möglichst artgerechte Tierhaltung. Kauf von Biolebensmitteln: Biolebensmittel erhält man in (fast) jedem Lebensmittelgeschäft. Während Naturkostläden, Biosupermärkte und Lieferdienste Vollsortimente haben, findet man auch in konventionellen Supermärkten, Drogerien, Reformhäusern oder Wochenmärkten eine immer größere Auswahl an Produkten in Bio-Qualität. Alle Biolebensmittel, die nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau hergestellt wurden, sind an dem gesetzlich vorgeschriebenen EU-Bio-Logo (siehe Abbildung) erkennbar. Das sechseckige deutsche Bio-Siegel kann zusätzlich und freiwillig auf der Verpackung angebracht sein. Es ist bezüglich der Anforderungen mit dem EU-Bio-Logo identisch. Orientierung im Label-Dschungel: Bioprodukte erkennt man am EU-Bio-Logo. Hat ein Produkt kein EU-Bio-Logo, ist es auch kein Bioprodukt. Daneben gibt es noch viele weitere Bio-Kennzeichnungen auf Lebensmitteln: Label ökologischer Anbauverbände: Die meisten Verbände wie z.B. Bioland, Naturland oder Demeter existierten in Deutschland schon vor der Einführung der EG-Öko-Verordnung im Jahr 1993. Die Verbandsrichtlinien sind in einigen Punkten strenger als der EU-Bio-Standard. Handelsmarken: Viele große Handelsketten haben eigene Bio-Marken gegründet, um Bioprodukte besser vermarkten zu können. Die Umweltanforderungen entsprechen dabei dem EU-Bio-Logo. Auf dem Informationsportal label-online.de finden Sie unter der Kategorie "Ernährung" alle Siegel der Anbauverbände und der Bio-Handelsmarken. Bio-Logo (EU) Quelle: EU-Kommission Bio-Siegel (Deutschland) Quelle: BMEL Geschützte Begriffe : Die Bezeichnungen "Bio" und "Öko" sind gesetzlich geschützte Begriffe. Erzeugung und Verarbeitung so gekennzeichneter Lebensmittel sind nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus erfolgt. Auch folgende Begriffe auf Lebensmitteln dürfen nur für Bioprodukte verwendet werden: biologisch oder ökologisch kontrolliert biologisch bzw. kontrolliert ökologisch biologischer bzw. ökologischer Landbau. Andere Begriffe hingegen wie z.B. "integrierter Landbau", "natürlich" oder "kontrolliert" stehen nicht für Bioprodukte. Lebensmittel wertschätzen: Eine artgerechte Tierhaltung, umweltschonende Anbaumethoden und Betriebskontrollen sind in der Regel mit Mehrkosten verbunden. Aus diesem Grund sind Biolebensmittel meist teurer gegenüber vergleichbaren konventionellen Lebensmitteln. Trotzdem können Sie auch beim Einkauf von Biolebensmitteln Geld sparen: Weniger Fleischprodukte im Warenkorb und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen helfen zum Beispiel dabei. Bedenken Sie: Konventionelle Lebensmittel sind auch deshalb so günstig, weil die Kosten für die damit verbundenen Umweltschäden (sogenannte externe Kosten) an die Allgemeinheit und zukünftige Generationen weitergegeben werden. Auf ausgewogene Ernährung achten: Längst gibt es alle Lebens- und Genussmittel auch in Bio-Qualität: Von der Tiefkühlpizza über Süßigkeiten bis hin zu Hochprozentigem. Das ist im Vergleich zu konventionell hergestellten Produkten besser für die Umwelt, aber nicht automatisch auch gut für die Gesundheit. Die allgemeinen Ernährungsregeln haben deshalb auch für Biolebensmittel ihre Gültigkeit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat zum Beispiel auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die DGE-Empfehlungen "Gut essen und trinken" formuliert, die Ihnen helfen, genussvoll und gesund erhaltend zu essen. Was Sie noch tun können: Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch- und anderen tierischen Produkten (z.B. Margarine statt Butter) und beachten Sie unsere Tipps zur klima- und umweltfreundlichen Ernährung . Beachten Sie unsere Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen . Kaufen Sie – wenn möglich – Produkte aus fairem Handel. Ca. 70 Prozent der Fairtrade-Produkte sind bio-zertifiziert. Kaufen sie Gemüse wie Kohlrabi, Möhren oder Radieschen ohne Blätter, wann immer möglich. Ohne die Blätter bleibt das Gemüse vom Feld zum Laden länger frisch. Außerdem werden für die schönen Blätter häufig zusätzlich Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt. Lassen Sie sich beim Kauf von Obst und Gemüse nicht von äußerlichen Makeln leiten. Wählen Sie gezielt Obst und Gemüse ohne Klassenangaben oder der Klasse II. Kaufen Sie Obst und Gemüse nach ihrem persönlichen Mengenbedarf, auch wenn größere Mengen rabattiert sind. Achten Sie bei Obst und Gemüse auf Saisonalität. Auf Wochenmärkten gibt es eine große Auswahl an saisonalen Produkten. Vermeiden Sie das Anfassen und Drücken von losem Obst und Gemüse. Wählen Sie beim Einkauf nicht immer das aller neueste und frischeste Obst oder Gemüse. Verzichten sie gezielt auf eingepacktes Obst und Gemüse und nutzen Sie Obst- und Gemüsenetze für den Transport. Ökolandbau fördert die Artenvielfalt. Quelle: Umweltbundesamt Umsatz und Marktanteil von Biolebensmitteln Quelle: Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mit dem Bio-Siegel erkennen Sie schnell und einfach Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Quelle: EU-Kommission Hintergrund Umweltsituation: Etwa die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik wird landwirtschaftlich genutzt. Entsprechend groß und vielseitig sind die Auswirkungen auf die Umwelt. Insbesondere die intensive Landwirtschaft ist verantwortlich für hohe Nährstoffeinträge in Flüsse, Seen und Grundwasser, für ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen, für Bodenerosion und -verdichtung sowie für den Biodiversitätsverlust durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und große Ackerschläge. Rund drei Viertel der Stickstoffeinträge und die Hälfte der Phosphoreinträge in Oberflächengewässer erfolgen beispielsweise aus der Landwirtschaft. Aufgrund hoher Nitratbelastungen sind derzeit 22 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland in einem schlechten chemischen Zustand, das heißt, die Nitratkonzentrationen liegen in diesen Grundwasserkörpern über 50 Milligramm pro Liter. In Oberflächengewässern liegen die Nitratbelastungen auch noch viel zu hoch, sind aber wesentlich geringer als im Grundwasser. Aufgrund der zu hohen Nitratbelastung sind unsere Küstengewässer eutrophiert und in einem schlechten ökologischen Zustand. Im Jahr 2023 war die deutsche Landwirtschaft für die ⁠Emission⁠ von rund 52,2 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten verantwortlich. Das sind 7,7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen dieses Jahres. Vor allem Methanemissionen (CH 4 ) aus der Tierhaltung und dem Wirtschaftsdüngermanagement sowie Lachgasemissionen (N 2 O) aus landwirtschaftlich genutzten Böden, als Folge der Stickstoffdüngung (mineralisch und organisch), sind dafür verantwortlich. So stammten 75,7 Prozent der CH 4 -Emissionen und 74,5 Prozent der N 2 O-Emissionen aus der Landwirtschaft. Eine ökologische Landwirtschaft entlastet Gewässer und Böden. Der ökologische Landbau hatte in Deutschland 2023 einen Anteil an der Agrarfläche von 11,8 Prozent, 1999 waren es nur 2,9 Prozent. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Wesentliche Merkmale des ökologischen Landbaus sind: Fruchtfolgen: Wechselnder Anbau verschiedener Kulturen, die sich gegenseitig ergänzen. Mit dieser Methode wird die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Außerdem haben Krankheiten und Schädlinge dadurch weniger Chancen, sich zu verbreiten. Humuswirtschaft: Dazu gehören Bodenlockerung und Gründüngung. Ansonsten bildet das aus dem eigenen Betrieb stammende organische Material (Mist und Kompost) die Grundlage für die weitere Anreicherung mit Humus. Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrkräfte: Grundprinzip ist die Vorbeugung gegen Krankheiten. Dabei hilft das Wissen über günstige Pflanzen-Nachbarschaften, richtige Saatzeitpunkte, Standort- und Sortenwahl etc. Keine gentechnisch veränderte Organismen (⁠ GVO ⁠) Unkrautregulierung ohne Chemie: Gelingt durch Fruchtfolge und Bodenbedeckung (z.B. mit Stroh) oder auch durch mechanische Bearbeitung. Artgerechtere Tierhaltung: Mehr Auslauf- und Bewegungsmöglichkeit im Freien, eine längere Mastzeit und geringerer Antibiotikaeinsatz gewähren mehr Tierwohl. Gesetzeslage: Nur Produkte, die nach den Regeln der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert werden, tragen das "Bio"-Siegel: Lebensmittel, die aus mehreren Zutaten bestehen, müssen zu mindestens 95 Prozent aus dem ökologischen Landbau kommen. Die übrigen 5 Prozent dürfen nur dann aus der konventionellen Landwirtschaft stammen, wenn sie in ökologischer Qualität am Markt nicht verfügbar sind. Nur Erzeuger sowie Verarbeitungs- und Importunternehmen, die den Anforderungen der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau gerecht werden und sich den vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen, sind berechtigt, ihre Produkte unter der Bezeichnung "Bio" oder "Öko" zu vertreiben. Zur Kennzeichnung der Produkte muss die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle angegeben werden. Marktbeobachtung: Im Jahr 2023 wurde mit Biolebensmitteln ein Umsatz von gut 16 Mrd. Euro erzielt (siehe Marktdaten: Ernährung ). Trotzdem liegt der Marktanteil von Biolebensmitteln am gesamten Lebensmittelmarkt lediglich bei 7 Prozent (⁠ BÖLW ⁠-Branchenreport 2023). Es gibt sowohl Handlungsbedarf als auch Potenzial für ein stärkeres Marktwachstum: Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, dass 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Jahr 2030 vom Ökolandbau belegt werden soll. Überträgt man dies auf die Nachfrage nach Biolebensmittel, muss sich der heutige Marktanteil mehr als vervierfachen. Andere Länder lagen bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Bioprodukte deutlich vor Deutschland mit 184 Euro pro Person und Jahr: 437 Euro sind es in der Schweiz, 365 Euro in Dänemark und 274 Euro in Österreich. Auch beim Marktanteil wird Deutschland unter anderem von Dänemark mit 12 Prozent, von Österreich mit 11,5 Prozent und der Schweiz mit 11,2 Prozent deutlich geschlagen und belegt den 6. Platz (in Europa). Das Marktwachstum korrespondiert mit einer höheren Kaufbereitschaft für Bioprodukte. Während 2014 nur 20 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten angaben, immer oder häufig Bioprodukte zu kaufen, waren es 2022 rund 36 Prozent der Befragten. Insgesamt gaben 85 Prozent der Befragten an, zumindest gelegentlich Bio-Lebensmittel zu kaufen. 3 Prozent der Befragten gaben an, dies "ausschließlich", 33 Prozent "häufig" und weitere 49 Prozent "gelegentlich" zu tun (⁠BMEL⁠ 2023). Als die wichtigsten Gründe für den Kauf von Biolebensmitteln wurden artgerechte Tierhaltung, Naturbelassenheit, Regionalität sowie Sozialstandards bzw. faires Erzeugereinkommen genannt. Das deutsche Bio-Siegel, das für Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft steht, kennen 95 Prozent der deutschen Konsumenten. Es ist deutlich bekannter als sein europäisches Pendant, das nur gut einem Viertel der Bevölkerung ein Begriff ist. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Themenseiten: Boden (⁠ UBA ⁠-Themenseite) Landwirtschaft (UBA-Themenseite) Ökologischer Landbau (UBA-Themenseite) Marktbeobachtung: Ernährung (Daten zur Umwelt) Landwirtschaft (Daten zur Umwelt) Quellen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (⁠BMEL⁠): Ökobarometer 2022 – Umfrage zum Konsum von Bio-Lebensmitteln. Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (2023): Branchen Report 2023 - Ökologische Lebensmittelwirtschaft.

Presse-O-Töne

Presse-O-Töne Hier stellen wir Ihnen O-Töne zur Verfügung, die Sie als mp3-Datei herunterladen und für Medienberichte verwenden können. Videomaterial stellen wir auf Anfrage zur Verfügung. Übersicht der O-Töne 11.06.2024 / Jubiläumsfest am 15. Juni 2024 am Hauptstandort in Dessau-Roßlau 17.03.2023 / Umweltbundesamt gibt Tipps, wie Sie wirklich Energie sparen können 15.03.2023 / Umweltbundesamt veröffentlicht neue Zahlen zur aktuellen Entwicklung und Nutzung 13.02.2023 / Umweltbundesamt veröffentlicht Jahresbericht zur gemessenen Feinstaub-, Stickstoffdioxid- und Ozon-Belastung 20.01.2023 / „Grüne Woche“ in Berlin – UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner empfiehlt, Obst, Gemüse und Getreide von der Mehrwertsteuer zu befreien 15.12.2022 / Dicke Luft zu Silvester und die Probleme für Mensch und Umwelt 17.08.2022 / Beim Einkauf fürs neue Schuljahr aufs Umweltsiegel achten 15.03.2022 / ⁠ Prognose ⁠ und Hintergründe zur aktuellen Entwicklung der THG-Emissionen 2021 10.03.2022 / Aktuelle Spartipps vom Umweltbundesamt 22.02.2022 / Umweltfreundlich Saubermachen ist gar nicht schwer 10.02.2022 / Umweltbundesamt gibt aktuellen Überblick und zeigt auf, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt 24.01.2022 / Umweltbundesamt und Verbraucherzentralen fordern vom Handel mehr Natürlichkeit für Äpfel, Möhren und Co. 27.10.2021 / Umweltschädliche Subventionen mit 65,4 Milliarden Euro auf Rekordniveau – UBA empfiehlt Sofortprogramm zum Abbau 13.06.2021 / Hitze, ⁠ Dürre ⁠, Überschwemmung und Artenwandel – Wie sich der ⁠ Klimawandel ⁠ auf Deutschland auswirkt! 28.04.2021 / Welchen Stellenwert hat Umwelt- und ⁠Klimaschutz⁠ angesichts anderer aktueller Probleme? 14.12.2020 / Online-Shopping kann klimafreundlicher sein, wenn man sonst mit dem Auto zum Geschäft fahren müsste 27.10.2020 / Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2018 19.08.2020 / Droht Deutschland nach dem dritten ⁠ Hitzesommer ⁠ eine Wasserknappheit? 16.03.2020 / Deutsche Treibhausgasemissionen gingen 2019 um 6,3 Prozent zurück 11.02.2020 / Stickstoffdioxid-Belastung ist deutschlandweit weiter rückläufig, aber immer noch liegen etliche Städte über dem Grenzwert 18.12.2019 / Wie man schädliche Treibhausgasemissionen reduzieren, verhindern und nicht vermeidbare kompensieren kann! 18.11.2019 / Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2017 06.11.2019 / Umweltbundesamt stellt ein neues Konzept 10.10.2019 / Vielfliegerei und ein neues globales Klimaschutzinstrument 19.09.2019 / Tipps und Big Points beim CO2-Sparen 18.09.2019 / Die Abfüllung von Getränken in Mehrwegflaschen hat in Deutschland mit 42 Prozent einen neuen Tiefstand erreicht 06.06.2019 / Deutsche Badegewässer schneiden im aktuellen Bericht zur Wasserqualität sehr gut ab 21.05.2019 / Jeder Einwegbecher ist nach einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes einer zu viel 17.04.2019 / Welche Lärmquellen stören besonders? Kann Lärm krank machen? Was tut die Politik? 31.01.2019 / Wie belastet ist unsere Luft? 08.03.2018 / Studie zu NO2-Krankheitslasten in Deutschland 02.01.2018 / Schimmel in Innenräumen und wie man ihn wieder los wird (Bereitstellung Videomaterial auf Anfrage) 12.12.2017 / Wie war die Luft in Deutschland 2017 12.12.2017 / Status Quo und die aktuellen Trends bei umweltverträglichen Produkten 11.12.2017 / Schimmel in Innenräumen und wie man ihn wieder los wird 03.11.2017 / „23. Weltklimakonferenz“ vom 6. bis 17. November in Bonn (Bereitstellung Videomaterial auf Anfrage) 02.11.2017 / „23. Weltklimakonferenz“ vom 6. bis 17. November in Bonn 15.09.2017 / Internationale Fahrrad-Konferenz vom 19.-21. September 2017 in Mannheim

Grundwasserentnahme zur Beregnung landwirtschaftlicher Kulturen - Dt. Bork

Die Spargelhof Elsholz GbR beantragte die Entnahme von Grundwasser für die Beregnung von landwirtschaftlichen Kulturen (Spargel, Kartoffeln, Rote Bete, Kürbis, Möhren) mit einer Gesamtfläche von ca. 60 ha während der Monate April bis September an bis zu 150 Tagen. Die täglich maximal benötigte Wassermenge beträgt 2.000 m³. Die beantragte Gesamtentnahmemenge beläuft sich auf 98.100 m³/a. Die Beregnung soll mittels Tropfschläuchen sowie Schlauchtrommelberegnung mit Schlagregnern über einen vorhanden Brunnen in der Region Deutsch Bork erfolgen.

Lebensmittelverschwendung vermeiden

Umweltbewusst im Alltag: Lebensmittelverschwendung vermeiden Was Sie gegen Lebensmittelverschwendung tun können Prüfen Sie Ihre Vorräte vor dem Einkauf: Kaufen Sie mit Einkaufszettel ein, nicht nach Gefühl und vermeiden Sie großzügige Vorratshaltung. Lassen Sie sich bei Obst und Gemüse nicht von kosmetischen Makeln leiten und wählen sie bewusst Ware ohne Klassenangaben oder der Klasse II. Kaufen Sie, wenn möglich, Gemüse wie Kohlrabi, Möhren und Radieschen ohne Blattgrün. Prüfen Sie nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums, ob die Lebensmittel noch genießbar sind (Ausnahme: verderbliche tierische Produkte). Stellen Sie Reste kühl oder frieren Sie diese ein. Entsorgen Sie Essensreste über die Biotonne. Gewusst wie Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr rund 78 Kilogramm Lebensmittel weg. Hinzu kommen Lebensmittel, die bereits in der Landwirtschaft oder vom Handel entsorgt werden, da sie beispielsweise optischen Vorgaben nicht entsprechen. Die Lebensmittel wurden sozusagen für die Mülltonne hergestellt, verursachten aber trotzdem Umweltbelastungen wie andere Lebensmittel auch (z.B. Klimagase, Energieverbrauch, Gewässer- und Bodenbelastungen). Überblick bewahren: Verschaffen Sie sich vor dem Einkaufen und dem Kochen einen Überblick darüber, welche Lebensmittel noch vorrätig sind. Lagern Sie Ihre Lebensmittel übersichtlich, damit diese nicht in Vergessenheit geraten und verderben. Räumen Sie neue Ware nach hinten, ältere nach vorne. Beschriften Sie Eingemachtes und Eingefrorenes mit dem Datum, an dem es hergestellt beziehungsweise eingefroren wurde. Die meisten Lebensmittel lassen sich sechs bis zwölf Monate ohne Bedenken einfrieren. Planvoll einkaufen: Supermärkte sind Könner der Verführung. Wer sich hier zu stark von seinen spontanen Gelüsten leiten lässt, kauft schnell zu viel ein. Stellen Sie sich deshalb zum Beispiel einen wöchentlichen Speiseplan zusammen. Notieren Sie sich die benötigten Lebensmittel für den Speiseplan und gleichen Sie diesen mit Ihren Vorräten ab. Der Einkaufszettel hilft Ihnen dabei, nur das einzukaufen, was Sie auch essen können. Ausschuss im Supermarkt vermeiden: Ob Gemüse und Obst gesund und lecker sind, ist unabhängig von kleinen kosmetischen Makeln, einer großen Größe oder schönen grünen Blättern. Die hohen optischen Anforderungen des Handels können allerdings häufig nur mit zusätzlichem Einsatz an Dünger und Pflanzenschutzmitteln und mit einem sehr hohen Entsorgungsanteil an verzehrfähigen und gesunden Produkten gewährleistet werden. Lassen Sie sich beim Kauf von Obst und Gemüse also nicht von kosmetischen Makeln leiten und bevorzugen Sie Kohlrabi, Möhren und Co ohne Blattgrün. Mit einem bewussten Einkauf machen sie im Supermarkt und Discounter auch deutlich, dass das makellose Aussehen der Produkte nicht das entscheidende Kriterium für ihren Einkauf ist. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Handelsketten zu bewegen ihr Angebot umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten. Vorräte beschränken: Jeder schöpft gerne aus dem Vollen. Doch die zu gut gemeinte Vorratshaltung ist ein wesentlicher Grund für anfallende Lebensmittelabfälle. Nutzen Sie deshalb die gut gefüllten Vorratslager der Lebensmittelmärkte und halten Sie die persönlichen Vorräte bei verderblichen Lebensmitteln klein. Greifen Sie eher zu kleinen Packungen. Mit "Sonderpreis" beworbene Großpackungen sind letztlich teurer, wenn man am Ende die Hälfte wegschmeißen muss. Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum: Mit Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums ist ein Lebensmittel nicht automatisch schlecht. Vielmehr sollte jetzt die Qualität des Lebensmittels vor Verzehr genauer geprüft werden. Vertrauen Sie auf Ihren eigenen Geruchs- und Geschmackssinn und entscheiden Sie selbst. Bei leicht verderblichen tierischen Produkten dagegen, wie zum Beispiel Fleisch und Fisch, gilt es, das Verbrauchsdatum zu beachten. Ist dieses überschritten, müssen die Produkte weggeworfen werden, sonst besteht die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung. Richtig entsorgen: Ungenießbare Essensreste kommen - unabhängig von ihrem Verarbeitungszustand - ohne Verpackung in die Biotonne . Aus hygienischen Gründen und wegen der vor Ort verfügbaren Kompostierungs- oder Vergärungstechnik sind Essensreste nicht überall für die Entsorgung in der Biotonne zugelassen. Was vor Ort gilt, kann in den Abfallsatzungen der Städte und Landkreise oder in den Getrenntsammelvorschriften der örtlichen Abfallwirtschaftsbetriebe nachgelesen werden. Auf den heimischen Kompost sollten tierische und gekochte Essensreste nicht geworfen werden, da diese Wildtiere wie Ratten anlocken. Essensreste dürfen auf keinen Fall über Toiletten oder Abwasser entsorgt werden. Grobe Abfälle können die Abwasserrohre verstopfen und sind ein gefundenes Fressen für Ratten. Außerdem machen Essensreste die Abwasserreinigung aufwendiger und damit teurer. Die meisten Kommunen haben daher in ihren Abwassersatzungen das Entsorgen fester Stoffe wie Lebensmittelabfälle, auch in zerkleinerter Form, explizit verboten. Was Sie noch tun können: Vermeiden Sie wo möglich das Anfassen und Drücken von losem Obst und Gemüse und kaufen Sie nicht immer das Frischeste. Das Aussortieren von z.B. Obst oder Gemüse aus der neuen Lieferung führt dazu, dass noch gute Ware der vorherigen Lieferung nicht verbraucht wird und entsorgt werden muss. Kaufen Sie gezielt auch Produkte mit einem kurzen Mindesthaltbarkeitsdatum, insbesondere wenn Sie wissen, dass sie die Lebensmittel ohnehin bald verbrauchen. Immer mehr Händler bieten Produkte mit kurzem MHD auch reduziert an. Informieren Sie sich in Ihrem Markt, ob es eine entsprechende Sonderfläche gibt. Kaufen Sie Obst und Gemüse nach ihrem persönlichem Mengenbedarf, selbst wenn Produkte verschiedener Größen den gleichen Preis haben. Wenn sie gezielt auch die kleineren Produkte kaufen, müssen diese am Ende nicht entsorgt werden und sie zeigen dem Handel, dass die Nachfrage nach unterschiedlichen Größen vorhanden ist. Ein wichtiger Anreiz für den Handel um seine Verkaufspraxis hin zu einem Verkauf nach Gewicht statt nach Stück zu ändern. Essensreste sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dann können Sie sie am nächsten Tag aufwärmen oder auch für neue Mahlzeiten verwerten. Alternativ lassen sich Essensreste auch einfrieren. Beachten Sie unsere weiteren Tipps zu Biolebensmitteln , Kompost, Eigenkompostierung und Bioabfälle . Jährlich findet die "Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel" statt. Bürger*innen können sich an Projekten beteiligen und zu Forscher*innen in der eigenen Küche werden. Hintergrund Im Handel Umweltsituation: Kohlrabi, Radieschen und Bundmöhren werden fast immer mit Blättern angeboten, weil diese als Frischemerkmal für Kund*innen dienen. Verzehrt werden sie selten. Allerdings müssen diese Blätter häufig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und zusätzlich gedüngt werden, damit sie makellos, grün und hochstehend sind. Produkte deren Blätter dann trotzdem beschädigt oder gelb und welk sind, werden vom Handel nicht abgenommen und müssen entsorgt werden, was beispielsweise direkt durch Unterpflügen auf dem Feld geschieht. Zusätzlich verdunsten die großen Blätter an den Knollen und Wurzeln Wasser und lassen so das Gemüse schneller welk werden. Einheitliche Größenvorgaben des Handels, z.B. bei Kohlrabi oder Blumenkohl, führen dazu, dass Gemüse, das besonders groß oder klein ist, nicht in den Handel gelangt. Unterschiedliche Größen im Gemüseregal sind aber nicht nur vorteilhaft für die Umwelt, sondern auch wünschenswert für die Konsument*innen, denn ein bedarfsgerechter Einkauf ist nur möglich, wenn 1- und Mehrpersonenhaushalte die passenden Mengen einkaufen können. Die Produkte, die den Anforderungen nicht entsprechen, werden den Betrieben nicht abgekauft und müssen entsorgt oder einer Zweitverwertung, zum Beispiel als Futter oder Saft, zugeführt werden. Die Produktionsressourcen, die für die Erfüllung der hohen Anforderungen eingesetzt wurden, sind dann verschwendet worden und belasten unnötigerweise Umwelt und ⁠ Klima ⁠. Das Ausmaß und die genauen Folgen solcher umwelt- und klimabelastenden Anforderungen sind bisher wenig erforscht (Ebert et al. 2020). Fachleute schätzen aber, dass in Deutschland jährlich zwischen 10 und 30 Prozent des erzeugten Gemüses auf den Feldern verbleibt, wobei hohe Anforderungen des Handels ein wesentlicher Grund dafür sind (Haenel et al. 2020). Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Studie aus Nordrhein-Westfalen, die zeigt, dass durchschnittliche Lebensmittelverluste von 20 Prozent und mehr für Obst, Gemüse und Kartoffeln von der Ernte bis zur Lieferung an den Einzelhandel normal sind (LANUV 2018). Bei Kartoffeln werden aufgrund optischer Anforderungen und Größenvorgaben rund 30 bis 35 Prozent der ökologisch angebauten und rund 16 Prozent der konventionell angebauten Kartoffeln aussortiert (Brendel 2017). Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass hohe kosmetische Anforderungen an frisches Obst und Gemüse dazu führen, dass europaweit zwischen 4 und 37 Prozent der Ernte nicht in den Handel gelangt (Porter at al. 2018). Gesetzliche Aspekte: Das Lebensmittelrecht (LFGB) und die EU-Vermarktungsnormen (EU-VO 543/2011 und EU-VO 1308/2013) stellen sicher, dass das in Deutschland verkaufte Obst und Gemüse gesund und von hoher Qualität ist. Darüber hinaus stellt der Handel zusätzliche unternehmensspezifische Anforderungen an Größe, Gewicht und das Aussehen. Weitere Informationen finden Sie unter: Optisch perfektes Obst und Gemüse belastet Umwelt und Klima (⁠ UBA ⁠-Themenseite) Marktcheck der Verbraucherzentrale zu optisch perfektem Obst und Gemüse Im Haushalt Umweltsituation: Fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jährlich als Abfall entsorgt, davon entfallen etwa 6,5 Millionen Tonnen auf die Privathaushalte. Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger 78 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Dies ergab eine Datenerhebung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2020 (siehe auch Pressemitteilung des BMUV ). Hierdurch geht zum einen der Nährwert der Lebensmittel verloren, zum anderen werden wertvolle Ressourcen (z.B. Wasser, Energie) verschwendet. Werden Lebensmittelabfälle nicht ordnungsgemäß entsorgt, gehen zudem die enthaltenen Mineralstoffe verloren. Vor etwa 20 Jahren wurde in Deutschland begonnen, biogene Abfälle getrennt zu sammeln. Diese werden kompostiert oder in Biogasanlagen vergoren und anschließend kompostiert. Aus Bioabfällen entstehen nicht nur wertvolle Komposte, sondern sie tragen auch zur regenerativen Energieproduktion durch Biogas bei. Gesetzliche Aspekte: Gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) ist Abfallvermeidung prioritäres Ziel. Die Regelungen zur Verwertung von Bioabfällen finden sich in der Bioabfallverordnung und im Kreislaufwirtschaftsgesetz. Mit dem 1.1.2015 wurde eine flächendeckende getrennte Erfassung von Bioabfällen in Deutschland eingeführt. Die Bestimmungen zum Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum finden sich in der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV). Marktbeobachtung: In den letzten Jahren hat sich ein genereller Trend zur verstärkten Abfalltrennung zugunsten der Abnahme der Abfälle aus der Restmülltonne erkennen. Dies ist nicht zuletzt auf die zunehmende Verbreitung der Biotonne zurückzuführen. Leider nutzen noch nicht alle Haushalte eine Biotonne. Weitere Informationen finden Sie unter: Marktdaten: Ernährung (Daten zur Umwelt) GfK-Studie "Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten 2020" Lebensmittelabfälle beim Catering (2016) (UBA-Themenseite)

Ambrosia erkennen

Beifußblättrige Ambrosie Stauden-Ambrosie Verwechslungsarten Botanischer Name: Ambrosia artemisiifolia Weitere Bezeichnungen: Beifuß-Ambrosie, Beifuß-Traubenkraut, Hohe Ambrosie, Aufrechte Ambrosie Die Beifußblättrige Ambrosie stammt aus Nordamerika und wurde schon im 19. Jahrhundert nach Europa importiert. Heute kommt die einjährige Pflanze in verschiedenen europäischen Ländern häufig vor, unter anderem in Ungarn, Italien, Frankreich und der Schweiz. In Deutschland sind vor allem Bayern, Baden-Württemberg und Südhessen betroffen, in Brandenburg die Niederlausitz. Die Pflanze wächst vorzugsweise auf gestörten offenen Böden, zum Beispiel an Straßenrändern, in Neubaugebieten oder auf Schutthalden. In privaten Gärten findet man die Beifußblättrige Ambrosie vor allem unter Vogelfutterplätzen. Vogelfutter kann mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein, da die Pflanze als Ackerunkraut in Sonnenblumenfeldern vorkommt. Seit dem Jahr 2012 darf laut einer EU-Verordnung Vogelfutter nicht mehr als eine sehr geringe Menge Ambrosiasamen enthalten.” Der Stängel der Beifußblättrigen Ambrosie ist rund und grün, bei intensiver Sonneneinstrahlung rötlich und später oberwärts abstehend behaart. Er neigt zu starker Verzweigung. Die Blätter sind gestielt, doppelt gefiedert und oberseits leicht behaart. Die Blattunterseite ist wie die Blattoberseite hellgrün und hat heller erscheinende Blattnerven. Auffallend ist ferner, dass die Blätter am Stängel gegenständig angeordnet sind, also sich am Stängel gegenüber befinden. Erst die oberen Blätter sind häufig versetzt am Stängel (wechselständig). Das verleiht der jungen Pflanze ein auffallend symmetrisches Aussehen. Die Blüte ist klein und recht unscheinbar. Die männlichen Blütenköpfe sind gelblich und zahlreich an den blattlosen Triebenden wie Trauben aufgereiht. Die weiblichen Blütenstände sind grün und befinden sich darunter in den Blattachseln. Typisch ist die kerzenleuchterartige Anordnung der Blütenstände. Diese Ambrosienart keimt im Frühjahr und überdauert bis zu den ersten Frösten im Herbst. Junge Pflanzen entwickeln sich zunächst langsam. Erst im Juni setzt ein stärkeres Höhenwachstum ein. Die Pflanzen können bis zu zwei Meter hoch werden, die meisten Exemplare sind aber weniger als einen Meter hoch. In der Zeit von Juli bis November blüht sie. Die Hauptblütezeit liegt zwischen August und Oktober. Dabei bildet jede Pflanze bis zu eine Milliarde Pollen. Wegen der späten Blüte entstehen in unseren Breiten nur in Jahren mit mildem Herbst reife Samen. In einer einzigen großen Pflanze können bis zu 60.000 Samen heranreifen, die mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben. Botanischer Name: Ambrosia psilostachya Die Stauden-Ambrosie stammt ursprünglich aus Nordamerika. In Berlin breitet sie sich derzeit ungehemmt aus. Außerhalb Berlins und in anderen Ballungsräumen kommt sie nicht vor oder der Umfang ihrer Verbreitung ist unproblematisch. Aktionsprogramme zur Bekämpfung der Stauden-Ambrosie sind aus anderen Ländern deshalb nicht bekannt. Wann genau die Stauden-Ambrosie nach Berlin kam, ist nicht bekannt. Dahin gegen ist die Frage, wie sie nach Berlin kam, einfacher zu beantworten: Unabsichtlich über Samen in verunreinigter Erde. Botanische Erfassungen weisen auf ein erstes Vorkommen im Jahr 1947. In den folgenden Jahrzehnten ist sie auch an weiteren Standorten im Berliner Stadtgebiet verteilt vorzufinden. Sie gilt jedoch als selten und Ihr Vorkommen als unproblematisch. Die starke Zunahme ihrer Ausbreitung in Berlin begann erst vor wenigen Jahren. Der Beginn umfangreicher Baumaßnahmen, die damit verbunden Erdbewegungen und die Schaffung optimaler Keimbedingungen für Ambrosia-Samen könnten dafür verantwortlich sein. Ansonsten breitet sich die Stauden-Ambrosie über ihr Rhizom aus. Ein horizontal verlaufendes, weit verzweigtes Wurzelsystem, das sich nur schwierig beseitigen lässt. Beim einfachen Ausreißen der Pflanzen verbleibt ein Großteil des Rhizoms im Boden, aus denen neue Sprosse austreiben. Für ein nachhaltiges Zurückdrängen ist es deshalb erforderlich, auch die Rhizome – also die unterirdisch miteinander verbundenen Pflanzen – behutsam auszugraben. Bevorzugt wachsen die Ambrosien an sonnigen und warmen Standorten, wie zum Beispiel an Straßenrändern, zwischen Gehwegplatten, auf Brachflächen und in vegetationsarmen Wiesen. Ihre jungen Pflanzentriebe erscheinen spät im Jahr. Während einheimische Pflanzen wie Gemeiner Beifuß und Wilde Möhre im Mai bereits deutlich in die Höhe gewachsen sind, ist die Ambrosie nur wenige Zentimeter hoch. Eine Mahd zu diesem frühen Zeitpunkt begünstigt das Wachstum und die Vermehrung von Ambrosia. Eine späte Mahd dahin gegen – am besten kurz vor der Blüte der Ambrosia-Pflanzen – fördert die heimische Vegetation, die zur Samenbildung kommt, während die von Ambrosia-Pflanzen verhindert wird. Die Stauden-Ambrosie kann eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. In Berlin erreicht sie allerdings auch ungestört in der Regel nur eine Höhe von ca. 45 cm. Je nach Standort und Anzahl der Störungen zum Beispiel durch Tritt oder Mahd ist ihr Habitus recht variabel. Sie kann auch bereits bei einer Höhe von nur etwa 15 Zentimeter ihren ährenähnlichen Blütenstand ausbilden. Die ersten Blütenansätze erscheinen ab Mitte/Ende Juni. Die Blüten sind sehr unscheinbar und gelblich. Im typischen Habitus sind die nickenden Blütenkörbchen am Stängel verteilt. Die Blätter sind in der Regel weniger stark gefiedert als bei der Beifußblättrigen Ambrosie, aber stärker behaart. Sie fühlen sich dadurch samtig an. Die Blattunterseite ist matt-grün. Die Blätter sind kreuzgegenständig am Stängel angeordnet, was insbesondere bei jungen Pflanzen zu dem typisch symmetrischen Aussehen führt. Der Stängel ist grün und behaart. Die Pflanzenhaare sind fein weißfilzig und anliegend. Ihr Geruch ist leicht grasartig bis aromatisch. Es gibt einige Pflanzenarten, mit denen die Ambrosien verwechselt werden, darunter der Beifuß und der Rainfarn. Nachfolgend sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen den beiden Ambrosienarten und sechs ausgesuchten Verwechslungsarten zusammengestellt. ( Ambrosia artemisiifolia ) Blätter: gegenständig (gegenüber am Stängel) bei älteren Pflanzen sind die oberen Blätter häufig wechselständig (versetzt am Stängel) Blattunterseite: hellgrün (wie Oberseite) Stängel: grün, rot (bei intensiver Sonneneinstrahlung), oberwärts abstehend fein behaart, rund Blüte: unscheinbar, grün (weibliche Blüte) oder gelblich (männliche Blüte) Blütezeit: August bis Oktober Geruch: nicht aromatisch Allergiepotenzial: hochallergen ( Ambrosia psilostachya ) Blätter: gegenständig / kreuzgegenständig Blattunterseite: behaart , matt-grün Stängel: grün, behaart Blüte: gelblich; nickende Blütenkörbchen am Stängel verteilt) Blütezeit: Juni bis September Geruch: leicht aromatisch, grasartig Allergiepotenzial: stark allergen ( Artemisia vulgaris ) Blätter: wechselständig (versetzt am Stängel) Blattunterseite: behaart, silbrig weißfilzig , matt-grün Stängel: braun, unbehaart Blüte: bräunlich-gelblich; überwiegend aufrecht Blütezeit: Juni bis September Geruch: aromatisch Allergiepotenzial: allergen Mehr zur Verwechslungsmöglichkeit mit Ambrosia im folgenden Informationsblatt. ( Tanacetum vulgare ) Blätter: wechselständig in dichter Folge Blattunterseite: grün Stängel: zäh Blüte: goldgelbe Blütenkörbchen Blütezeit: Juli bis September Geruch: stark riechend Allergiepotenzial: nicht allergen ( Daucus carota ) Blätter: zunächst Blattrosette, dann am Stängel wechselständig Blattunterseite: grün Stängel: borstig, behaart Blüte: weißblühende Dolde, in der Doldenmitte kleine schwarzpurpurne Mittelblüte Blütezeit: Mai bis August Geruch: verdickte Wurzel nach Möhre riechend Allergiepotenzial: nicht allergen ( Achillea millefolium ) Blätter: schmal-lanzettlich, doppelt bis dreifach fiederteilig/fein geschlitzt, wechselständig am Stängel Blattunterseite: grün Stängel: erst im Blütenstand verzweigt Blüte: weiß bis rosa, doldenartig Blütezeit: Mai bis Oktober Geruch: aromatisch Allergiepotenzial: nicht allergen ( Phacelia tanacetifolia ) Blätter: wechselständig Blattunterseite: grün Stängel: mit langen abstehenden und kurzen flaumigen Haaren bedeckt, bei Erscheinen der Blüte hohl Blüte: hellblau bis tief blauviolett Blütezeit: Juni bis September Geruch: (geruchlos) Allergiepotenzial: kontaktallergen ( Chenopodium album ) Blätter: rautenförmig bis lanzettlich, gezähnte Ränder, (nicht fiederförmig!), wechselständig Blattunterseite: grün Stängel: gelblich grün, grün gestreift, oft rot überlaufend; wie fast die ganze Pflanze grau-mehlig bestäubt Blüte: unscheinbar weißlich-grün Blütezeit: Juli bis Oktober Geruch: (geruchlos) Allergiepotenzial: allergen Sollten Sie weitere Hilfe zur Bestimmung benötigen, finden Sie hier weitere Informationen: Funde melden

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