Das Projekt "CoForChange: Diagnose- und Entscheidunginstrumente zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels auf die Biodiversität der Wälder des Kongobeckens" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Bayreuth, Fachgruppe Biologie, Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER), Lehrstuhl für Pflanzenökologie.Wie, warum und wo überleben Baumarten zunehmenden Stress? Das Projekt wird in in Zusammenarbeit mit einem Konsortium europäischer Institutionen durchgeführt.
Das Projekt "Kleinsaeuger im Nyika National Park, Malawi (Afrika)" wird/wurde ausgeführt durch: Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg.Taxonomische Untersuchung (incl Karyologie) von Kleinsaeugern eines montanen National-Parks (Schutz der Diversitaet) Zentralafrikas. Zur Beurteilung von vermuteten, isolierten Evolutionsvorgaengen. Die Diversitaet des Gebietes ist deutlich hoeher als bisher erkannt und unterscheidet es zoogeographisch von suedlicher gelegenen Hochplateaus.
Das Projekt "Dynamik, Variabilität und bioklimatische Effekte von niedrigen Wolken im westlichen Zentralafrika" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft.Niedrige Wolken sind Schlüsselbestandteile vieler Klimazonen, aber in numerischen Modellen oft nicht gut dargestellt und schwer zu beobachten. Kürzlich wurde gezeigt, dass sich während der Haupttrockensaison im Juni und September im westlichen Zentralafrika eine ausgedehnte niedrige Wolkenbedeckung (engl. „low cloud cover“, LCC) entwickelt. Eine derart wolkige Haupttrockenzeit ist in den feuchten Tropen einzigartig und erklärt wahrscheinlich die dichtesten immergrünen Wälder in der Region. Da paläoklimatische Studien auf eine Instabilität hinweisen, kann jede Verringerung des LCC aufgrund des Klimawandels einen Kipppunkt für die Waldbedeckung darstellen. Daher besteht ein dringender Bedarf, das Auftreten, die Variabilität und die bioklimatischen Auswirkungen des LCC in westlichen Zentralafrika besser zu verstehen.Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein Konsortium aus französischen, deutschen und gabunischen Partnern aufgebaut, zu dem Meteorologen, Klimatologen und Experten für Fernerkundung und Waldökologie gehören. Die meteorologischen Prozesse, welche die Bildung und Auflösung der LCC im Tagesgang steuern, werden anhand von zwei Ozean-Land-Transekten auf der Grundlage einer synergistischen Analyse von historischen In-situ Beobachtungen, von Daten einer Feldkampagne und anhand von atmosphärischen Modellsimulationen untersucht. Die Ergebnisse werden mit einem kürzlich entwickelten konzeptionellen Modell für LCC im südlichen Westafrika verglichen.Die intrasaisonale bis interannuale Variabilität des LCC wird durch die Analyse von In-Situ-Langzeitdaten und Satellitenschätzungen quantifiziert. Unterschiede im Jahresgang des LCC (d.h. jahreszeitlicher Beginn und Rückzug, wolkenarme Tage) und die Ausdehnung ins Inland werden dokumentiert. Ansätze, die auf Wettertypen und äquatorialen Wellen basieren, werden verwendet, um intrasaisonale Variationen des LCC zu verstehen. Die Auswirkungen lokaler und regionaler Meeresoberflächentemperaturen auf die LCC-Entwicklung und ihre Jahr-zu-Jahr Variabilität werden bewertet, wobei statistische Analysen und spezielle Sensitivitätsversuche mit einem regionalen Klimamodell verknüpft werden.Schließlich wird der Einfluss von LCC auf die Licht- und Wasserverfügbarkeit bzw. die Waldfunktion anhand von In-Situ-Messungen untersucht. Die Ergebnisse werden mit Messungen aus der nördlichen Republik Kongo, wo die Trockenzeit sonnig ist, sowie mit einem einfachen Wasserhaushaltsmodells, das an die Region angepasst ist, verglichen. Die Wasserhaushaltsanalysen sollen die Kompensations- oder Verstärkungseffekte von Regen im Vergleich zur potenziellen Evapotranspiration, beide moduliert durch die LCC, auf das Wasserdefizit aufzeigen.Die Ergebnisse von DYVALOCCA werden zum ersten konzeptionellen Modell für Wolkenbildung und -auflösung im westlichen Zentralafrika führen und eine Hilfestellung für die Bewertung von Klimawandel-Simulationen mit Blick auf potentielle Kipppunkte für die immergrünen Regenwälder in der Region geben.
Das Projekt "Molekulare Phylogeographie zentralafrikanischer Aplocheiliden (Teleostei, Cyprinodontiformes) als ein Spielgel der Regenwaldgeschichte West- und Zentralafrikas" wird/wurde ausgeführt durch: Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere.Gegenstand des Forschungsprojektes ist eine Untersuchung der Phylogeographie ausgewählter Taxa eierlegender Zahnkarpfen (Cyprinodontiformes, Aplocheilidae) mit molekulargenetischen Methoden. Es soll die Hypothese getestet werden, ob Evolution und Radiation in dieser Fischgruppe entscheidend durch die historische und rezente Entwicklung des zentralafrikanischen Regenwaldes beeinflußt wurde. Aufgrund der engen Habitatbindung der untersuchten Artgruppen an den Regenwald wird diese Hypothese von den bisherigen Bearbeitern favorisiert. Für die betrachteten Taxa soll das Ausmaß der genetischen Unterschiede zwischen den Arten und den verschiedenen Populationen ermittelt werden, um Rückschlüsse auf Biogeographie, Phylogenie, Artbildungsprozesse und Evolutionsverlauf ziehen zu können. die biogeographischen und phylogenetischen Ergebnisse sollen dann mit den vorliegenden Daten zur Geologie und zur Regenwaldgenese verglichen werden, um festzustellen, ob hier eine Korrelation vorliegt und sich dadurch weitere Details zur bisher nur in groben Zügen bekannten Genese west- und zentralafrikanischer Regenwaldgebiete gewinnen lassen. Die betrachteten Verbreitungsgebiete umfassen dabei mehrere der angenommenen Regenwaldrefugien im Bereich Nigeria, Kamerun, Äquatorial Guinea und Gabun.
Die verschiedenen Hauttypen Die Wirkungen der UV - Strahlung sind unter anderem von der Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV - Strahlung abhängig. Je nach UV -Empfindlichkeit werden 6 Hauttypen unterschieden. Grundlage hierfür ist die Klassifikation von Hauttypen nach dem amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick von 1975. Die Einteilung der Hauttypen ist relativ grob – die Übergänge sind fließend. Die Hauttypen I bis IV nennt man die europäischen Hauttypen, da sie typisch für die europäische Bevölkerung sind. Hauttyp V ist typisch für Menschen aus arabischen und nordafrikanischen Ländern, aus Indien und einigen anderen asiatischen Regionen. Hauttyp VI kommt bei Menschen aus Zentralafrika vor sowie bei den Ureinwohner*innen Australiens. Hauttyp I ist besonders empfindlich. Er zeichnet sich durch eine sehr helle, extrem empfindliche Haut, helle Augen, rotblondes Haar und sehr häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp I bräunt nie und bekommt sehr schnell einen Sonnenbrand. Hauttyp II zeichnet sich durch helle, empfindliche Haut, blaue, graue, grüne oder braune Augen, blonde bis braune Haare und häufig durch Sommersprossen aus. Hauttyp II bräunt kaum bis mäßig und bekommt oft einen Sonnenbrand. Hauttyp III hat eine helle bis hellbraune Haut, graue oder braune Augen und dunkelblonde bis braune Haare. Sommersprossen sind selten. Hauttyp III bräunt schneller als Hauttyp II. Hauttyp IV hat hellbraune, olivfarbene Haut, braune bis dunkelbraune Augen und dunkelbraunes Haar. Hauttyp IV bräunt schnell. Hauttyp V hat dunkelbraune Haut, dunkelbraune Augen und dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Hauttyp VI hat dunkelbraune bis schwarze Haut, dunkelbraune Augen und schwarze Haare. Der Hauttyp sollte durch eine Dermatologin oder einen Dermatologen bestimmt werden. Die folgenden 10 Fragen können Ihnen helfen, Ihren Hauttyp einzugrenzen. Bedenken Sie dabei, dass es sich nur um eine sehr grobe Abschätzung handelt, die nicht unbedingt Ihre tatsächliche Hautempfindlichkeit gegenüber UV - Strahlung widerspiegelt. Hauttypentest Der nachstehende Fragebogen ermöglicht eine Bestimmung der Hauttypen I bis IV. Die Zuordnung zu den Hauttypen V und VI erfordert keine Abfrage äußerer Merkmale wie Haut- und Augenfarbe, da diese Hauttypen nicht wie Hauttypen I bis IV in sonnenarmen Zeiten das Erscheinungsbild ändern. Beantworten Sie bitte die nachfolgenden Fragen so genau und gut wie möglich. Drucken Sie sich dazu bitte den Fragebogen aus und tragen Sie die jeweilige Punktzahl in die unten angefügte Tabelle ein. Fragebogen zur Abschätzung des Hauttyps 1 Welchen Hauttyp weist Ihre unbestrahlte Haut auf? Punkte Rötlich 1 Weißlich 2 Leicht beige 3 Bräunlich 4 2 Hat Ihre Haut Sommersprossen? Punkte Ja, viele 1 Ja, einige 2 Ja, aber vereinzelt 3 Nein 4 3 Wie reagiert Ihre Gesichtshaut auf Sonne? Punkte Sehr empfindlich, meist Hautspannen 1 Empfindlich, teilweise Hautspannen 2 Normal empfindlich, nur selten Hautspannen 3 Unempfindlich, ohne Hautspannen 4 4 Wie lange können Sie im Frühsommer in Deutschland oder in Mitteleuropa (Meeresspiegelhöhe) mittags bei wolkenlosem Himmel sonnenbaden, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen? Punkte Weniger als 15 Minuten 1 Zwischen 15 und 25 Minuten 2 Zwischen 25 und 40 Minuten 3 Länger als 40 Minuten 4 5 Wie reagiert Ihre Haut auf ein längeres Sonnenbad? Punkte Stets mit einem Sonnenbrand 1 Meist mit einem Sonnenbrand 2 Oftmals mit einem Sonnenbrand 3 Selten oder nie mit einem Sonnenbrand 4 6 Wie wirkt sich bei Ihnen ein Sonnenbrand aus? Punkte Kräftige Rötung, teilweise schmerzhaft und Bläschenbildung, danach schält sich die Haut 1 Deutliche Rötung, danach schält sich die Haut meist 2 Rötung, danach schält sich die Haut manchmal 3 Fast nie Rötung und Hautschälen 4 7 Ist bei Ihnen bereits nach einem einmaligen, längeren Sonnenbad anschließend ein Bräunungseffekt zu erkennen? Punkte Nie 1 Meist nicht 2 Oftmals 3 Meist 4 8 Wie entwickelt sich die Hautbräunung bei Ihnen nach wiederholtem Sonnenbaden? Punkte Kaum oder gar keine Bräunung 1 Leichte Bräunung nach mehreren Sonnenbädern 2 Fortschreitende, deutlicher werdende Bräunung 3 Schnell einsetzende und tiefe Bräunung 4 9 Welche Angabe enspricht am ehesten Ihrer natürlichen Haarfarbe? Punkte Rot bis rötlich braun 1 Hellblond bis blond 2 Dunkelblond bis braun 3 Dunkelbraun bis schwarz 4 10 Welche Farbe haben Ihre Augen? Punkte Hellblau, hellgrau oder hellgrün 1 Blau, grau oder grün 2 Hellbraun oder dunkelgrau 3 Dunkelbraun 4 Sollten Sie eine Frage nicht beantworten können, wird empfohlen, für diese Frage 1 Punkt zu vergeben. Ergebnis Frage 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Punkte Summe / 10 = Zur Auswertung Beispiel Zählen Sie Ihre Punkte zusammen und teilen Sie die Summe durch 10. Das Ergebnis ergibt auf- oder abgerundet Ihren ungefähren Hauttyp. Ihr Ergebnis ist 2,4. Das bedeutet, Sie sind eher Hauttyp II als Hauttyp III. Bei einem Ergebnis von 2,8 hingegen tendiert Ihre Haut mehr zum Hauttyp III. Stand: 20.06.2024
[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] LUA-BILANZ INFEKTIONSPRÄVENTION Zahlen, Daten und Fakten für das Jahr 2022 © Klaus Eppele / AdobeStock KategorieDiagnose/Erreger20182019202020212022 Gastroenteritische Infektionen (Durchfallerkrankungen)Campylobakter Enteritis4.1013.6832.6682.7992.539 Clostridioides difficile9053526566 EHEC-Erkrankung (außer HUS)151151758186 Giardiasis125112726080 Hepatitiden (Leberentzündungen) Impfpräventable Infektionskrankheiten (gem. Empfehlung der STIKO) HUS34311 Kryptosporidiose6847414762 Norovirus-Erkrankung4.0404.2401.2061.2252.480 Rotavirus-Erkrankung6331.145166183952 Salmonellose933793510559533 Shigellose30298719 Yersiniose10912085113132 Hepatitis A4943303336 Hepatitis B3664733283881.065 Hepatitis C253267176223375 Hepatitis D23128 Hepatitis E228265213183198 COVID-190073.768205.9221.440.557 Diphtherie001010 FSME61625 Haemophilus influenzae Weitere Infektionen 5739261641 Influenza13.8577.8988.2157210.543 Masern938600 Meningokokken (invasiv)1913454 Mpox000056 Mumps3243181114 Röteln00010 Pertussis (Keuchhusten)5403971355565 Varizellen664712393281344 Acinetobacter2723152933 Adenovirus (Konjunktivalabstrich)49247311 Borreliose1.5801.1851.510884706 Brucellose01012 Dengue-Fieber254110210 Enterobacteriaceae182205150130215 Hantavirus-Erkrankung33042510 Legionellose6274559170 Leptospirose36566 Listeriose2328312223 MRSA7352243922 Q-Fieber45846 Tuberkulose232201186204162 Tularämie34384 Typhus abdominalis13001 LUA Infektionsbilanz 2022: Daten & Fakten aus Rheinland-PfalzIfSG Meldewesen 2019 bis 2022: Überblick und Besonderheiten Das gesetzlich im Infektionsschutzgesetz veran- kerte Meldewesen liefert kontinuierlich Daten über das räumlich-zeitliche Auftreten von Infek- tionserregern und -krankheiten – auch in Rhein- land-Pfalz. Verschiedenste Ursachen können einer Zunahme von Meldefällen zugrunde liegen. Ände- rungen in der Erkennung und Diagnostik, die le- diglich zu einer Reduktion der Dunkelziffer führen, müssen hierbei von einer echten Zunahme von Fällen in der Bevölkerung unterschieden werden, wie sie zum Beispiel bei einem Krankheitsaus- bruch beobachtet werden. Diese Aufgabe über- nehmen Infektionsepidemiologen, das sind Exper- tinnen und Experten für Seuchenbekämpfung, die die Meldedaten auf allen Ebenen der Meldeket- te, an den kommunalen Gesundheitsämtern, dem Landesuntersuchungsamt (LUA) und am Robert Koch-Institut (RKI), fortlaufend analysieren und bewerten.Die dargestellte Tabelle gibt einen Überblick über das Meldeaufkommen in Rheinland-Pfalz während der COVID-19-Pandemie 2020-2022 im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019. Besonders auf- fallend ist eine Zunahme der Hepatitis-B-Virus- Meldehäufigkeit, in etwa auf das 2,5-fache Ni- veau des Jahres 2022. Seit Oktober 2021 erstatten die Krankenkassen für alle Versicherten im Alter über 35 Jahre eine Testung auf Hepatitis-B und -C im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. Weiter- hin führt eine ab Januar 2022 für alle diagnosti- schen Labore verpflichtende Einführung der elek- tronischen Meldung von Erregernachweisen über das sognannte Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem (DEMIS) zu einer im Ver- gleich zu früher vollständigeren Meldung von La- bornachweisen. Beide Umstände legen nahe, dass der beobachtete Anstieg im Meldeaufkommen das Resultat einer Reduktion bislang unentdeckter Infektionen, also der sogenannten Dunkelziffer ist. Hinweise auf einen Infektionsausbruch hingegen ergeben sich nicht. Die vorliegende Infektionsbilanz 2022 widmet sich unter anderem den Ergebnissen dieser Bewer- tungen auf rheinland-pfälzischer Ebene. Hierbei finden Analysen zum Einfluss der COVID-19-Pan- demiebekämpfung auf das Aufkommen anderer meldepflichtiger Erreger und Erkrankungen be- sondere Berücksichtigung. Darüber hinaus berich- tet diese Infektionsbilanz über Epidemiologie und Prävention der Legionellose in Rheinland-Pfalz. Sie wirft damit ein Schlaglicht auf die zentrale Rolle der Gesundheitsbehörden bei deren Eindäm- mung dieser mitunter schwer verlaufenden Form der Lungenentzündung. Hierdurch möchte dieser Bericht aber auch den breitgefächerten Präventivauftrag des öffentli- chen Gesundheitsdienstes in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung rücken und damit gleichzeitig ein Gegengewicht zur pandemiezent- rierten Bewertung der Arbeit in den Gesundheits- ämtern und -behörden schaffen. Die vorliegen- de Infektionsbilanz berücksichtigt die Meldejahre 2019 bis 2022. Zum besseren Vergleich wird zu- sätzlich das Meldeaufkommen 2018 dargestellt. Eine ganz andere Erklärung für die Änderung im räumlich-zeitlichen Auftreten von Infektions- krankheiten findet sich in einer global verstärk- ten Mobilität. Eine vorübergehende Exposition in Regionen mit anderem Vorkommen von Krank- heitserregern kann zur Verschleppung durch in- terkontinentale Reisen oder Migration führen. Im Jahr 2022 wurde erstmals eine größere Zahl von Mpox-Fällen (ehemals Affenpocken) in Deutsch- land diagnostiziert und gemeldet. Diese üblicher- weise in West- und Zentralafrika vorkommende Infektionskrankheit wird durch ein mit den klassi- schen humanen Pocken verwandtes Virus verur- sacht, das in Nagetieren sein natürliches Reservoir hat. Vor 2022 wurde es nur selten außerhalb von Afrika und dann bei Reiserückkehrern aus Afrika beobachtet. Seit Mai 2022 wurden weltweit auch Fälle außerhalb dieser Regionen, insbesondere un- ter Männern beobachtet, die Sex mit Männern ha- ben. Weltweit wurden seit Ausbruchsbeginn und bis Ende des Jahres 2022 84.105 Fälle in 107 Län- Übersicht über die Meldezahlen der häufigsten meldepflichtigen Infektionskrankheiten nach RKI-Referenzdefinition. 2 3 Zahl der Influenza- und Covid-19-Meldefälle (gemittelt über vier Wochen), Rheinland-Pfalz, 2017-2023. Im Jahr 2022 zeigt sich ein vorzeitiger Beginn der Influenza-Saison bei gleichzeitig hoher Fallzahl. den Windpocken, insbesondere in der ersten Pha- se der Pandemie im Jahr 2020. Im Zeichen von Corona: Die kontaktreduzierenden Maßnahmen rund um COVID-19 führten zum Rückgang vieler anderer Atemwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen. © Frauke Riether / Pixabay dern außerhalb der traditionellen Endemiegebiete registriert, davon 3.671 in Deutschland und 56 in Rheinland-Pfalz. Durch Koordinierung der Spezial- diagnostik in Verdachtsfällen und die Aufklärung zu Absonderungs- und Hygienemaßnahmen ein- schließlich der Impfung von Kontaktpersonen und Risikogruppen sind seit Anfang 2023 keine neuen Fälle mehr in Rheinland-Pfalz gemeldet worden. Seit Ende Juli 2022 wurde deutschlandweit ein deutlicher Anstieg bei Nachweisen von Diphterie- Bakterien verzeichnet, wovon zehn auf Rheinland- Pfalz entfielen. Diese wurden meist aus Wunden von Geflüchteten im Rahmen der Erstuntersu- chung in Aufnahmezentren und Sammelunter- künften isoliert. Gefürchtet ist die durch einen Giftstoff des Bakteriums hervorgerufene schwe- re und mitunter tödlich verlaufende Allgemeiner- krankung. Solche Fälle wurden aktuell nicht be- kannt. Auch zu Übertragungen der importierten Bakterien auf die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz kam es nicht. Dennoch unterstreicht das Wissen um die Gefahren der Diphterie die Bedeutung der Aufrechterhaltung des Impfschutzes für alle Bür- ger durch regelmäßige Auffrischung alle 10 Jahre, 4 wie von der Ständigen Impfkommission am Ro- bert Koch-Institut empfohlen. Im zugrundeliegenden Berichtszeitraum von be- sonderem Interesse sind Veränderungen im Mel- deaufkommen, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit COVID-19 stehen. Sie kön- nen Folge eines veränderten Verhaltens, einer veränderten Immunantwort oder der Wechsel- wirkung dieser Faktoren untereinander sein. Im Folgenden sollen diese Überlegungen anhand von drei Beispielen illustriert werden. Eine Lockerung der Maßnahmen, wie die Wieder- eröffnung der Gemeinschaftseinrichtungen und die Änderungen der Absonderungs- und Masken- pflicht, führten zur sequenziellen Rückkehr von viralen Schmier- und später auch Atemwegsin- fektionen. Auch Windpocken wurden im 4. Quar- tal 2022 wieder häufiger gemeldet. Bei den In- fektionen mit dem Influenza-Virus fiel zum Ende 2022 der ungewöhnlich frühe Beginn der Saison bei insgesamt hohem Infektionsdruck auf. Die- ses Phänomen wird allgemein als Ausdruck ei- ner vermehrten Anzahl von durch ausbleibende Immunitätsbildung empfänglicher Personen als Folge der Schutz- und Hygienemaßnahmen in- terpretiert, insbesondere unter Kindern und Ju- gendlichen. Diese Hypothese wird durch eine entsprechende Altersverteilung der gemeldeten Infektionen mit deutlichen Gipfeln in diesen Al- tersgruppen gestützt. Vergleicht man die Melde- aktivität mit den jeweils vorpandemischen Ni- veaus, zeigt sich, dass diese in der Regel nicht überschritten werden, zumindest lag die als stark empfundene und objektiv auch mit einer hohen Wenn die Maske fällt - Wechselspiel von Hygiene und Immunität Die Stärkung der allgemeinen Hygiene sowie die kontaktreduzierenden Maßnahmen rund um COVID-19 führten zu einem eindrucksvol- len Rückgang der Übertragung anderer viraler Atemwegsinfektionen wie der Virusgrippe, vira- ler Durchfallerkrankungen, die über Oberflächen, Hände und Lebensmittel übertragen werden kön- nen, wie beispielsweise Noro- und Rota-virusin- fektionen und viraler Allgemeininfektionen wie Zahl der Noro-, Rotavirus- und Covid-19-Meldefälle (gemittelt über vier Wochen), Rheinland-Pfalz, 2017-2023. Im Jahr 2020 und 1. Halbjahr 2021 wurden deutlich weniger Rota- und Norovirusfälle übermittelt. 5 Zahl der Windpocken-Meldefälle, Rheinland-Pfalz (gemittelt über vier Wochen), 2017-2023. In den Pandemiejah- ren 2020 bis 2022 hat die Meldeaktivität für Windpocken deutlich abgenommen. Fallzahl einhergehende Influenzawelle 2022 letzt- endlich nicht über der von 2018. Dennoch: Vie- les spricht für ein „starkes Grippejahr“, gerade bei Kindern, zum Beispiel auch der starke Anstieg an Pneuomokokken-Meldungen; einem Erreger von Lungen-, Mittelohr- und Hirnhautentzündungen, die typischerweise nach einer Virus-Grippe auf- treten. Hierbei besiedeln Pneumokokken häu- fig den Rachen gesunder Kinder, seltener auch Er- wachsener, und erst durch die Schädigung des Lungengewebes durch Grippe- oder auch ande- re Atemwegsviren wie SARS-CoV-2 oder das Res- piratorische Synzytial-Virus (RSV) kommt es dann zur bakteriellen Zweitinfektion. Wichtig: Durch Impfung mit konjugierten Pneumokokken-Impf- stoffen kann der Trägerstatus beeinflusst werden, so dass eine Immunisierung für Kinder und Risiko- gruppen gegen Pneumokokken schon seit länge- rem empfohlen wird. Legionellose - Die Gefahr aus der Wasserleitung Auch bei den Meldefällen der Legionärskrankheit, einer schweren und teilweise tödlich verlaufenden Lungenentzündung, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu sehen. Im Jahr 2020 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 55 Fälle ge- meldet, was einem Rückgang von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019 entspricht. Das ist be- 6 merkenswert, da die Anzahl der gemeldeten Fälle von Legionärskrankheit in den Vorjahren konstant angestiegen war. Die Vermutung liegt nahe, dass der beobachtete Rückgang in Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen und den damit verbun- denen Änderungen im Reiseverhalten steht. Die Legionärskrankheit oder Legionellose wird durch Bakterien verursacht, die natürlicherwei- se in Oberflächengewässern und im Grundwas- ser vorkommen. Gesundheitliche Probleme verur- sachen Legionellen vor allen Dingen dann, wenn sie sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad Celsius zum Beispiel in Warmwasserbehäl- tern, Rohrleitungen, Klima- und offenen Kühlge- räten oder Wasserversorgungsanlagen, in denen Wasser über längere Zeit steht, unter für sie opti- malen Wachstumsbedingungen vermehren. Nach dem Einatmen von Aerosolen wie sie beispielswei- se beim Duschen oder aber auch beim Verduns- ten und Vernebeln von Wasser entstehen, kann es dann zu einer schweren Lungenentzündung kom- men, insbesondere wenn die Lunge bereits vorge- schädigt ist. Entsprechend sind Rauchen und eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit Risikofak- toren. Das Trinken von Wasser, auch wenn es mit hohen Konzentrationen von Legionellen belastet ist, stellt hingegen kein Risiko für den Menschen dar, außer es gerät Legionellen-belastetes Wasser durch Verschlucken in die Atemwege. Da es sich bei der Legionellose um eine bakterielle Infektion handelt, können Erkrankte meist erfolg- reich mit einer Antibiotikatherapie behandelt wer- den. Trotzdem versterben etwa 5-10 Prozent al- ler Personen, die an einer Legionellose erkranken. Das Risiko von Todesfällen ist stark altersabhän- gig und betrug in Rheinland-Pfalz etwa 3 Prozent bei den 30-59-Jährigen, etwa 6 Prozent bei den 60-69-Jährigen und etwa 13 Prozent bei den über 70-Jährigen. Ältere Menschen sind aber nicht nur stärker gefährdet, an der Legionellose zu verster- ben, sondern haben auch im Allgemeinen ein hö- heres Infektionsrisiko. Männer sind deutlich häu- figer betroffen als Frauen. Insgesamt betrug der Männeranteil unter allen rheinland-pfälzischen Meldefällen 73 Prozent. Der wirksamste Schutz vor der Legionärskrankheit ist die systematische Vermeidung starker Vermeh- rung von Legionellen in Warmwasserbehältern und Rohrleitungen. Da die Vermehrung bei 25 bis 45 Grad stattfindet, sollte den Legionellen wenig Zeit gegeben werden, sich unter diesen optimalen Bedingungen zu vermehren. Das kann beispiels- weise durch regelmäßigen Wasseraustausch in Warmwasserbereitern und regelmäßiges Durch- spülen der Rohrleitungen erreicht werden. Auch das zeitweise Erhitzen des Warmwassers auf über 60 Grad ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, da Legionellen bei diesen Temperaturen abster- ben. In größeren Mehrfamilienhäusern schreibt die Trinkwasserverordnung eine regelmäßige Un- tersuchung des Wassers auf Legionellen mindes- tens alle drei Jahre vor. Diese Untersuchungen werden von zugelassenen Untersuchungsstellen angeboten. In öffentlichen Gebäuden, Schwimm- bädern und Gemeinschaftseinrichtungen sind die rheinland-pfälzischen Gesundheitsämter für die Festlegung der Überwachungshäufigkeit zustän- dig. Die dort gewonnenen Proben werden unter anderem durch das LUA untersucht. Bei der Inter- pretation der Ergebnisse gilt, dass ein technischer Maßnahmenwert von 100 Kolonie-bildenden Ein- heiten (KBE) pro 100 Milliliter nicht überschritten werden darf; in Hochrisikobereichen von Einrich- tungen des Gesundheitswesens hingegen dürfen gar keine Kolonien nachweisbar sein. Weiterhin spielt für die Einschätzung der Infekti- onsgefahr nicht nur die Menge, sondern auch die Art der gefundenen Legionellen eine wichtige Rol- le, da einige Stämme deutlich gefährlicher sind als Mögen 25 bis 45 Grad: Legionellen-Bakterien gedeihen in stagnierenden Rohrleitungen. © tookapic / Pixabay andere. In kleineren Wohngebäuden wie Ein- und Zweifamilienhäusern sind derartige Untersuchun- gen nicht vorgeschrieben. Allerdings kann schon bei der Installation von Warmwassersystemen da- für gesorgt werden, dass die Legionellengefahr minimiert wird. Für Personen, die nach längerer Abwesenheit in ihr Zuhause zurückkehren, ist es außerdem ratsam, die Warmwasserleitungen ein- mal durchzuspülen. Dabei sollten sie natürlich lüf- ten und sich nicht im selben Zimmer aufhalten, um das Einatmen von Aerosolen zu vermeiden. Das Gleiche gilt auf Reisen: Sollten Reisende eine Unterkunft beziehen, die scheinbar länger nicht bewohnt war, sollten sie das warme Wasser erst einmal ein paar Minuten in Ihrer Abwesenheit und bei offenem Fenster laufen lassen, bevor Sie mit dem Duschen beginnen. Diese Überlegungen sind ebenfalls entscheidend um zu verstehen, welchen Einfluss die COVID- 19-Pandemie auf die Erkrankungshäufigkeit hatte. Traditionell war schon immer ein erheblicher Teil der in Deutschland gemeldeten Legionellose-Fäl- le auf Reisen erworben, was den Rückschluss na- 7 als wichtiges Instrument zur fortlaufenden Erfas- sung von Trends und damit zur Steuerung der Er- mittlungstätigkeit der Gesundheitsbehörden. Feiern und Veranstaltungen Neben diesen Veränderungen gab es 2022 auch wieder Grund zum Feiern: Die MTA-Schule in Ko- blenz konnte 16 frischgebackene MTA-L im Sep- tember in der Rotunde in Koblenz feierlich ent- lassen. Die PTA-Schule in Trier freute sich über 28 gut ausgebildete PTAs. Nach zwei Jahren Pause war es sehr schön, die Leistung der Schülerinnen und Schüler wieder in einer Feierstunde zu würdi- gen und die frischen Berufsanfänger angemessen zu verabschieden. Gesundheitsfachschulen des LUA sind im Wandel Jährliche Meldefälle der Legionärskrankheit in Rhein- land-Pfalz und Vergleich zum jeweiligen Vorjahr helegt, dass Reiseunterkünfte wahrscheinlich häu- fig nicht ganzjährig besucht werden. Entsprechend könnte an den Zielorten Wasser lange Zeit in Warmwasserbehältern und -leitungen gestanden haben. In Abhängigkeit von den jeweiligen natio- nalen Regelungen zur Überwachung von Trinkwas- seranlagen auf Legionellen, die mancherorts weni- ger streng als in Deutschland sind, könnte das den Anstieg von Fallmeldungen in den Sommermona- ten erklären. Aber auch Wasser, das während der Urlaubsreise mehrere Wochen im unbewohnten Zuhause in den Leitungen gestanden hat, stellt ein potentielles Risiko für eine Legionellose dar. Im Jahr 2020 kam im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen jegliche Reisetätigkeit zum Erliegen, so dass auch Meldefälle von Legionel- losen mit Reisebezug vollständig ausblieben und die Gesamtzahl der übermittelten Meldungen in Rheinland-Pfalz nach Zunahme über fünf Jahre in Folge erstmalig wieder abnahm. Im Gegensatz hierzu waren im Jahr 2021 nach Lockerung der Maßnahmen wieder in größerem Umfang Reisen möglich. Hier zeigt sich die bislang höchste Zahl an Legionellose-Meldefällen seit Beginn der Auf- zeichnungen vor 20 Jahren. Diese Beobachtungen sprechen für eine Wiederinbetriebnahme länger- fristig stillgelegter Trinkwasseranlagen in Reise- unterkünften als Ursache für die starke Zunahme von Legionellose-Meldefällen nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen im Jahr 2021. Gleich- zeitig unterstreichen diese Erkenntnisse nicht nur die Bedeutung der regelmäßigen Trinkwasserüber- wachung, sondern auch der Infektionssurveillance 8 Das Jahr 2022 stand für die Gesundheitsfach- schulen des Landesuntersuchungsamtes ganz un- ter dem Zeichen der Gesetzes- und damit Aus- bildungsänderungen. Sowohl die jeweiligen Berufsgesetze als auch die Ausbildungs-und Prü- fungsverordnungen für PTA und MTA–L wurden zum 01.01.2023 geändert. Die Änderung im Beruf Pharmazeutisch-techni- sche Assistentin / Pharmazeutisch-technischer As- sistent (PTA) umfassen einen neuen Lehrinhal- te-Katalog für viele der bestehenden Fächer, ein neues Unterrichtsfach, eine geänderte Prüfungs- verordnung und ein der Arbeitswirklichkeit ange- passtes Berufsbild.Freudiger Anlass: Die Absolventinnen und Absolventen der PTA-Schule feierten 2022 die Zeugnisübergabe im Kurfürstlichen Palais in Trier. © LUA Der Beruf Medizinisch-technische Laboratorium- sassistentin / Medizinisch-technischer Laboratori- umsassistent (MTA-L) sowie die Ausbildung wur- den gänzlich verändert. Besonders deutlich wird das in der neuen Berufsbezeichnung medizinische Technologinnen und Technologen für Laborato- riumsanalytik (MT-L). Die Änderungen umfassen zudem eine Neugestaltung der „alten“ Unter-richtsfächer hin zu Kompetenzfeldern sowie eine Verdopplung der laborpraktischen Ausbildungszeit und eine grundsätzlichen Änderung der Prüfungs- durchführung dahin, dass die Auszubildenden der MT-Berufe jetzt eine zwingend vergütete Ausbil- dung absolvieren. Der Besuch einer Berufsfach- schule war bisher von einer Ausbildungsvergütung ausgenommen. Gelungener Start ins Berufsleben: Die Koblenzer MTA- Schule konnte im vergangenen Jahr viele frisch geba- ckene Medizinisch-technische Assistentinnen und Assis- tenten verabschieden. © LUAUm die Vergütung zu gewährleisten, musste - wie im Gesetz vorgeschrieben - ein Träger der prak- tischen Ausbildung gesucht werden. Dies muss nach dem MTB-G (Medizintechnologen-Berufs- gesetz) zwingend ein Krankenhaus sein. Das Jahr 2022 stand also im Zeichen dieser Änderungen und der damit verbundenen Suche nach einem geeigneten Träger der praktischen Ausbildung. Diese Thematik wird die Schulen noch länger be- gleiten, mindestens bis der erste Durchgang der Auszubildenden die Prüfungen absolviert hat. Beide Ausbildungen, PTA und MT-L, werden im September 2023 erstmals mit einer Ausbildung nach den neuen Vorgaben beginnen. Um neue Schülerinnen und Schüler zu gewinnen, wurden an den Gesundheitsfachschulen des LUA wieder Tage der offenen Tür angeboten. Zusätz- lich veranstaltete die PTA-Schule im Herbst noch einen abendlichen „Budenzauber“. Im Gegensatz zum Tag der offenen Tür galt dieser Abend etwas weniger der Information über die Ausbildung, son- dern mehr den unterhaltsam dargebrachten In- halten der einzelnen Fächer. Die Schülerinnen und Schüler waren mit großem Engagement dabei griffen tief in die Trickkiste der Show-Chemie. Zu sehen gab es zum Beispiel die überschäumende Willkommener Trubel im Labor: Die PTA-Schule Trier hatte im vergangen Jahr wieder zu einem Tag der offe- nen Tür eingeladen. © LUA „Elefantenzahnpasta“, das experimentell gebraute „Chemikerbier“ oder die glühende Gurke. Die ku- riosen Einlagen sollten den Gästen auf kurzweilige Art Lust auf die PTA-Ausbildung machen. Alle Ver- anstaltungen im Jahr 2022 fanden unter den je- weils geltenden Coronabedingungen statt. 9
Das Projekt "CLIMPRE-INTERDEC, Teilprojekt 2: Modellierung mit ECHAM6 und KCM" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), Forschungsbereich 1: Ozeanzirkulation und Klimadynamik, Forschungseinheit Maritime Meteorologie.Das Hauptziel von InterDec ist es, die Verbindungen der Klimavariabilität in der Arktis, den mittleren Breiten und den Tropen auf saisonalen bis dekadischen Zeitskalen zu untersuchen, wie auch ihre Mechanismen und deren Bedeutung für verlässliche Klimavorhersagen. Das internationale Konsortium strebt ein besseres Verständnis der Mechanismen an, die zu regionaler Klimavariabilität auf saisonalen bis dekadischen Zeitskalen führen, mit einem Fokus auf atmosphärischen und ozeanischen Fernwirkungen zwischen weit entfernten Regionen, die zu extremen Klimabedingungen führen können. Außerdem soll die Vorhersagegüte auf saisonalen bis dekadischen Zeitskalen verbessert werden hinsichtlich spezieller Phänomene wie die Ostasiatischen, Indischen und Westafrikanischen Monsunsysteme wie auch Wetterextremen in Europa und sogenannten 'Hiatus' Ereignissen. Der vorliegende Teilantrag trägt zu den übergeordneten Zielen von InterDec bei.
Alte Smartphones sind wahre Rohstoffspeicher Quelle: Maksym Yemelyanov / Fotolia.com Darrow, Louisiana, USA: Bauxit-Abfall aus der Aluminium-Produktion Quelle: J Henry Fair Texas City, Texas, USA: Petrolkoks ist ein festes Material mit hohem Karbonanteil Quelle: J Henry Fair New Mexico, USA: Kupfertagebau - zu sehen sind die Zufahrtsstraße, Sickergruben und der Abtrag Quelle: J Henry Fair Golf von Mexico 2010: Bei der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" strömte Erdöl ins Meer Quelle: J Henry Fair Dokumente des Raubbaus an der Natur: Wo andere wegsehen, schaut J Henry Fair genauer hin Quelle: J Henry Fair Aus New York nach Dessau: 30 großformatige Fotografien zeigt Fair im Umweltbundesamt Quelle: J Henry Fair Infotafeln erläutern Art und Auswirkung der dargestellten Umweltschäden Quelle: J Henry Fair Handy und Co. stecken voller wertvoller Rohstoffe – längere Nutzung, Reparieren statt Ersetzen und anspruchsvolles Recycling helfen, Ressourcen und Umwelt zu schonen Viele unserer elektronischen Alltagsbegleiter – von Handy über Laptop bis hin zur Waschmaschine –stecken voller wertvoller Rohstoffe, deren Abbau mit teils hohen Umweltschäden verbunden ist. Längere Nutzung, Reparieren statt Ersetzen und anspruchsvolles Recycling helfen, Ressourcen und Umwelt zu schonen. Häufig tauschen wir unsere Produkte schon nach kurzer Zeit aus – und ein neues Gerät benötigt frische Ressourcen. Das betrifft insbesondere Produkte der Unterhaltungselektronik. So werden Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke durchschnittlich 13 Jahre lang genutzt. Laptops oder derzeit auch Flachbildschirme werden nach nur fünf bis sechs Jahren neu gekauft, Smartphones gar bereits nach 2,5 Jahren ausgetauscht. Dabei werden gerade für diese Produkte besonders seltene und wertvolle Rohstoffe verarbeitet. So stecken beispielsweise in Handys neben den verbreiteten Metallen wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink auch viele seltene Stoffe wie Indium, Tantal und Gold. Deutschland ist bei Metallen und ihren Erzen nahezu vollständig von Importen abhängig, um seine rohstoffintensive exportorientierte Industrie mit Rohstoffen zu versorgen. Die Gewinnung und Veredelung dieser Metalle hat häufig außerordentlich hohe Umweltauswirkungen. So verursacht beispielsweise ein Kilo Gold 17,9 t CO2 -Äquivalente, ein Kilo Stahl dagegen nur 1,6 kg. Noch drastischer ist es mit Blick auf die vor Ort auftretenden Emissionen: Umweltschädliche Gewässerbelastungen sind bei Gold um das rund 60.000fache höher als bei Stahl. Studien belegen: in der großen Mehrzahl der Fälle ist das langlebige Produkt das umweltfreundlichere Produkt. Beispiel Laptops: Zwischen 2004 und 2012 blieb die Nutzungsdauer nahezu gleich und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Allerdings haben sich die Gründe für einen Austausch verändert. So waren 2012 in 25 Prozent der Fälle technische Defekte entscheidend für den Neukauf, 2004 waren dies nur etwa sieben Prozent. Geräte sollten so konstruiert sein, dass sie lange halten oder zumindest einfach zu reparieren sind. Das kann die EU über die Ökodesign-Richtlinie vorschreiben. Das schützt Ressourcen – und den Verbraucher. Auch sollte die Konstruktion ein hochwertiges Recycling ermöglichen. Eine aktuelle Studie zur Ökodesign-Verordnung für Geschirrspüler zeigt das Potenzial: Werden wertstoffhaltige Komponenten durch entsprechendes Design leichter entnehmbar, könnte sich die jährliche europaweite Recyclingmenge für Kupfer um 1.031 Tonnen, für Silber um 247 kg, für Gold um 50 kg und für Palladium um 27 kg erhöhen, verbunden mit einem wirtschaftlichen Gewinn von 6,3 bis 6,6 Millionen Euro. Eine lange Lebensdauer schützt außerdem das Klima : Bei einer fünfjährigen Nutzungsdauer fallen je Laptop rund 380 kg CO2 an – davon entfallen 55 Prozent auf die Herstellung und 36 Prozent auf die Nutzung. Den Rest machen Vertrieb und Entsorgung aus. Zurück zum Smartphone: Viele der hier eingesetzten Edel- und Sondermetalle gelten als so genannte kritische Rohstoffe. Nicht etwa weil diese zwangsläufig selten in der Erdkruste vorkommen, sondern weil ihre Verfügbarkeit durch technologische, wirtschaftliche oder geopolitische Rahmenbedingungen begrenzt wird und mit der teils rasant wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten kann. Unter den kritischen Rohstoffen finden sich auch so genannte Konfliktrohstoffe wie Tantal, Gold, Zinn und Wolfram. Deren Minen in Zentralafrika werden teilweise von militanten Rebellengruppen kontrolliert, die für schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind. Sie nutzen die Erlöse aus der Rohstoffgewinnung zur Finanzierung kriegerischer Auseinandersetzungen. Was können Sie als Verbraucherin und Verbraucher tun? Achten Sie beim Kauf neuer Produkte auf Umweltsiegel wie den Blauen Engel oder das Europäische Umweltzeichen. Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfreundlichkeit sind wichtige Kriterien dieser Siegel. Erkundigen Sie sich bei Händlern und Herstellern nach den Produktionsbedingungen. So können Sie vermeiden, dass Sie mit dem Kauf indirekt bewaffnete Konflikte unterstützen und antreiben. Initiativen wie Fairphone oder NagerIT bieten in dieser Hinsicht nach derzeitigen Möglichkeiten eine maximal mögliche Transparenz. Nutzen Sie Geräte möglichst lange. Es gibt nur wenige Produktgruppen, wo sich ein Austausch noch funktionsfähiger Produkte aus Umweltsicht lohnt. Empfehlungen, wie zum Beispiel bei Kühl- und Gefriergeräten, lassen sich leider immer nur im konkreten Fall geben, da es vor allem auf den Unterschied in der Energieeffizienz zwischen Altgerät und Neugerät ankommt. Entsorgen Sie Altgeräte sachgerecht. Vor allem kleinere Geräte wie Handys landen meist zunächst in der Schublade. Wichtig ist, dass diese Geräte in die richtigen Wege gelangen, nur dann können durch Recycling wichtige Rohstoffe gerettet werden. Mit dem neuen Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) wird die umweltgerechte Entsorgung einfacher für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Ab Herbst 2015 können kleine Elektroaltgeräte auch bei den größeren Elektrogerätehändlern, z.B. Elektro- oder Baumärkten, kostenlos abgegeben werden ( mehr Infos ). Die aktuelle UBA-Ausstellung „The Hidden Costs“ des Fotografen J. Henry Fair zeigt in bestechend schönen Bildern die ökologischen Folgen eines weltweit zunehmenden Ressourcenverbrauchs. Das Umweltbundesamt zeigt am Standort Dessau-Rosslau noch bis zum 30. August eine Auswahl von 30 Fotografien, ergänzt durch Dokumentationstafeln. Das UBA geht derzeit in drei laufenden Forschungsvorhaben verschiedenen Umweltfragen der Rohstoffpolitik nach. Die Vorhaben zielen darauf ab, die „ökologische Rohstoffverfügbarkeit“ messbar zu machen, Maßnahmen zur globalen Verbreitung und Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards im Bergbau zu entwickeln, und Vorschläge zur Weiterentwicklung der bestehenden deutschen Rohstoff- und Ressourcenpolitiken in Bezug auf soziale und ökologische Aspekte des Bergbaus erarbeiten.
Die Oberflächentemperatur im afrikanischen Tanganjikasee hat mit 26 Grad ihren höchsten Stand seit 1500 Jahren erreicht. Das berichten Geologen der Brown Universität in einer Studie, die am 16. Mai 2010 in der Nature Geoscience veröffentlicht wurde. Sie werteten dafür über Bohrungen gewonnene Sedimentproben aus. Durch die Erwärmung ist dem Bericht zufolge die Artenvielfalt in dem See bedroht, wodurch die Nahrungsmittelgrundlage von Millionen Menschen im südlichen Zentralafrika in Gefahr geraten könnte.
Das Projekt "Effekt von Salz- und Wasserstress auf Wachstum und Entwicklung von Balanites aegyptiaca" wird/wurde gefördert durch: Österreichischer Austauschdienst GmbH, Agentur für Internationale Bildungs- und Wissenschaftskooperation. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik.Balanites aegyptiaca ist ein wichtiger multi-purpose (menschlicher Konsum, Futter, Bodenverbesserung, Feuerholz, Holz, Medizin, Pestizid) Baum der Trockenge-biete des Sudans und anderer Länder im nördlich-zentralen Afrika, wobei die Erfolge der Etablierung der gepflanzten Bäume v.a. von Salz- und Trockenstress abhängen. Im Rahmen der Arbeiten sollen verschiedene Samenherkünfte auf ihre Salz- und Trockenresistenz getestet und Anzuchtbedingungen, die das Überleben oder Wachstum der Jungpflanzen fördern, verglichen werden. Dazu werden verschiedene v.a. stressphysiologische Methoden erlernt und angewendet, die es ermöglichen, Stressreaktionen und Anpassungen von Pflanzen zu vergleichen und damit optimale Strategien zur Bepflanzung am natürlichen Standort her-auszuarbeiten. Balanites wird mit Pappeln und Weiden verglichen, da diese Bäume in vieler Hinsicht bereits gut untersucht sind und dadurch einen Vergleich mit bekannten Bäumen ermöglicht.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 20 |
Land | 1 |
Type | Count |
---|---|
Ereignis | 1 |
Förderprogramm | 17 |
Text | 2 |
unbekannt | 1 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 3 |
offen | 18 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 20 |
Englisch | 6 |
Resource type | Count |
---|---|
Datei | 1 |
Keine | 19 |
Webseite | 2 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 15 |
Lebewesen & Lebensräume | 20 |
Luft | 8 |
Mensch & Umwelt | 21 |
Wasser | 11 |
Weitere | 21 |