Dieser Bericht beschreibt und diskutiert Herangehensweisen, um technische Gemische unter REACH zu bewerten, bezogen auf den Schutz der Umwelt. Unterschiedliche Arten von Gemischen werden definiert. Der Schwerpunkt liegt auf technischen Gemischen, und den aus ihnen entstehenden Gemischen im Vorfluter. Es werden kumulative und aggregierte Expositionen berücksichtigt. Kurz angesprochen werden Schnittstellen zu anderen Regulierungen (z.B. der Wasserrahmenrichtlinie) und die Betrachtung von Stoffen, die nicht unter REACH geregelt sind (z.B. Biozide). Für die Risikobewertung technischer Gemische wird ein gestuftes Vorgehen vorgeschlagen. Es verbindet den derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Diskussion zur Risikobewertung von Gemischen mit dem Bewertungsansatz für Stoffe unter REACH. Die vorgelegte Analyse bezieht sich deshalb auf die Nutzung von Daten, die durch REACH erhoben werden, notwendige Anpassungen und Begrenzungen einer solchen Bewertung. Das gestufte Vorgehen wurde am Beispiel tatsächlich verwendeter Gemische für die Ledergerbung getestet. Als mögliche Ergänzungen werden Bewertungsfaktoren für Gemische und das Testen des gesamten Gemisches aufgeführt. Bestehende Begrenzungen für eine Risikobewertung technischer Gemische werden identifiziert und ernst genommen. Hier zählen, unter anderem, die generischen Expositionshöhen für Stoffe, die mit den für REACH benutzten Instrumenten berechnet werden und oftmals nur grobe Schätzungen darstellen und die ungleiche Verfügbarkeit erforderlicher Daten für die Akteure in den Lieferketten. Hinzu kommt, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischender Verantwortung eines einzelnen Akteurs unter REACH, und der aktuellen Zusammensetzung im Vorfluter bzw. einem tatsächlichen Umweltrisiko fehlt. Schwerpunktsetzungen sind unbedingt erforderlich für die Bewertung von Gemischen. Hierfür werden sog. MATS vorgeschlagen: "Mixture Assessment Triggering Substances (MATS)", Stoffe,deren Vorhandensein die Risikobewertung eines Gemisches auslöst. Außerdem werden Möglichkeiten beschrieben, "prioritäre Gemische" anhand inhärenter Eigenschaften der Gemische zu bestimmen. Für Anwender von Gemischen wird vorgeschlagen, aggregierte Expositionen zu bewerten, wenn sie ein- und denselben Stoff in mehreren Gemischenverwenden. Für Industrie und Behörden werden Möglichkeiten beschrieben, um Bewertungen vonGemischen durchzuführen. Ihre Umsetzbarkeit wird analysiert. Nächste Schritte werdenvorgeschlagen, um die entwickelte Bewertungsstrategie für Gemische zu verfeinern undumzusetzen.<BR>Quelle: Forschungsbericht
Die Umweltrisikobewertung (ERA) bezieht sich üblicherweise auf einzelne Chemikalien, während Organismen in der Umwelt einer Vielzahl verschiedener Substanzen aus unterschiedlichen Quellen gleichzeitig ausgesetzt sind. Kläranlagenabläufe stellen einen Haupteintragspfad für unbeabsichtigte Mischungen von Chemikalien dar. Die Umweltwirkungen solcher Mischungen wurden in dem vorliegenden Projekt näher untersucht. Basierend auf einer Literaturrecherche und eigenen Daten zum Vorkommen von Arzneimitteln und anderen Chemikalien in Kläranlagenabläufen wurden 20 Substanzen für das Projekt ausgewählt. Insgesamt wurden 33 Einzelsubstanzen und 24 Mischungen in chronischen Toxizitätsstudien mit Cyanobakterien, Grünalgen, der Wasserpflanze Lemna minor und dem Süßwasser-Kleinkrebs Daphnia magna untersucht. Die Ergebnisse der Mischungstests belegen, dass die aquatische Toxizität von Mischungen im Hinblick auf chronische Endpunkte mit dem Konzept der Konzentrations-Additivität mit einer weniger als dreifachen Abweichung vorhergesagt werden kann. Es wurden Hinweise für eine synergistische Interaktion zwischen den zwei Antibiotikawirkstoffen Sulfamethoxazol und Trimethoprim in Primärproduzenten gefunden, die weitere Untersuchungen notwendig erscheinen lassen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Anteil von 50% Kläranlagenablauf (v:v) in der Testlösung die Vorhersagbarkeit der Mischungstoxizität nicht beeinträchtigt. In Bezug auf die typischerweise schwankenden Mischungskonzentrationen in Kläranlagenabläufen, zeigten die Untersuchungen, dass die Mischungsvorhersage basierend auf mittleren Konzentrationen zu einer Unterschätzung der chronischen Effekte auf die Reproduktion von D. magna führen kann, während die Annahme der maximalen Konzentrationen zu einer besseren Vorhersage führt. Umweltrisikoabschätzungen auf Einzelstoff-Ebene wurden mit denen verschiedener Mischungsszenarien verglichen, basierend auf den verschiedenen Konzepten. Ein Sicherheitsfaktor für Mischungen, der in der Einzelstoffbewertung anzuwenden wäre, und seine angemessene Größe wird diskutiert als prospektiver Ansatz zur Berücksichtigung der Risiken von unbekannten Umweltmischungen. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Varieties and Mixtures for Sown Grassland and Catch Crops in Western Switzerland^Varietes et melanges pour prairies temporaires et cultures derobees dans les conditions de la Suisse romande (FRA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Station federale de recherches en production vegetale de Changins durchgeführt. 1. Appui aux essais de varietes coordonnes par la FAL. 2. Developpement et exploitation des melanges pour les regions plutot seches, en complement des essais de la FAL. 3. Developpement et exploitation des melanges pour la pature, en commun avec la FAL. Les objectifs de ce projet sont d'actualiser le Catalogue national, de tenir a jour la Liste des melanges standard et d'ameliorer les connaissances sur les techniques d'exploitation des prairies temporaires. (FRA)
Das Projekt "Fluessige Treibstoffe aus Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. 1. Planungsunterlagen ueber die Praxistauglichkeit der Herstellung und des Einsatzes von Pflanzenoelgemisch als Dieseltreibstoff sowie Antworten auf oekologische und oekonomische Fragestellungen liegen vor. 2. Uebersicht und Beschreibung der verschiedenen technischen und biotechnologischen Verfahren fuer die Herstellung von Treibstoffen mit Vor- und Nachteilen der einzelnen Prozesse. Beurteilung der technischen Machbarkeit, der Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit sowie Abschaetzung der Umsetzungsmoeglichkeiten der einzelnen Produktionstechniken im schweizerischen Umfeld.
Das Projekt "The development, validation and implementation of human systemic Toxic Equivalencies (TEQs) as biomarkers for dioxin-like compounds (SYSTEQ)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Utrecht durchgeführt. Objective: Chlorinated dioxins and biphenyls (PCBs) commonly occur in the human food chain and can still be detected at levels that might cause long term health effects. Exposure to dioxin-like compounds involves a complex mixture with a common mechanism of action involving endocrine, developmental, carcinogenic, immuno and neurological effects. Risk assessment is done with an additive model for mixture toxicity. Based on this the Toxic Equivalency (TEQ) concept was developed as a biomarker for exposure and risk. TEQs are the sum of congener-specific toxic equivalency factors (TEFs) multiplied by the concentration in a matrix, e.g. blood. TEF values are a composite quantitative value from a range of biomarkers that are congener and endpoint specific. Present human TEQs have been derived from oral administration experiments providing intake TEFs. Regulatory authorities frequently use intake TEQs for blood and tissues considering it a biomarker for exposure or effect. Experimental evidence shows that using uptake TEQs as systemic biomarkers may lead to misinterpretation of risks. Therefore, development and validation of systemic TEFs and TEQs as biomarkers is necessary. Major objectives of SYSTEQ are: - establish systemic TEFs and TEQs, - identify novel quantifiable biomarkers with newest molecular methods, e.g. genetic fingerprinting profiles, - extra focus on effects in peripheral lymphocytes as biomarkers, - identify differences between humans and experimental species. The systemic TEFs and TEQs from SYSTEQ will be used in conjunction with results of the completed EU PCBRISK project, in which two populations from Slovakia with very different exposure were studied. Individual blood levels and different biomarkers are already available.