Das Projekt "WOOd combustion and SHIpping - Primary aerosol emissions and secondary aerosol formation potential (WOOSHI)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Paul Scherrer Institut, Labor für Atmosphärenchemie durchgeführt. Atmosphärische Partikel, auch Aerosole genannt, verursachen bei hohen Konzentrationen Gesundheitsprobleme und sind auch wichtig bezüglich des Klimas. Man unterscheidet primäre Aerosole, welche direkt emittiert werden, und sekundäre Aerosole, welche erst in der Atmosphäre nach chemischer Oxidation von Gasen entstehen. Die Holzfeuerungen und Schiffsemissionen sind 2 Quellen von kohlenstoffhaltigem Aerosol, deren primäre und vor allem sekundäre Beiträge nicht gut quantifiziert sind. Inhalt und Ziel des Forschungsprojektes Bei Holzfeuerungen in der Schweiz und einem Schiffsdieselprüfstand in Rostock sollen die primären und sekundären organischen Aerosolemissionen mit einer neu gebauten mobilen Smogkammer sowie state-of-the-art Messinstrumenten (insbesondere Massenspektrometrie) charakterisiert und quantifiziert werden. Bei den Holzfeuerungen werden die Emissionen und die Alterung bei Temperaturen gemessen, wie sie in der Aussenluft sind (d.h. auch Temperaturen unter Null Grad Celsius). Dies wurde noch nie gemacht, ist aber wichtig, da die organischen Bestandteile bei wärmeren Temperaturen sich verflüchtigen können. Bei Schiffsemissionen wurde die sekundäre organische Aerosolbildung noch gar nie gemessen. Hier werden insbesondere Experimente mit verschiedenen Treibstoffen (Schweröl versus saubererem Schiffsdiesel) durchgeführt, um zu testen, wie problematisch die Emissionen generell sind und was der Einfluss der Treibstoffart ist Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext des Forschungsprojekts Die Bildung von sekundären organischen Aerosole ist ein 'heisses Forschungsgebiet in der Atmosphärenforschung. Die Quellen und genauen Bildungsmechanismen sind noch unklar und deshalb ist deren Einbezug in Klimamodellen nicht einfach und unsicher. Es ist deshalb wichtig, verschiedene Quellen und Prozesse im Detail zu studieren. Das schlussendliche Ziel ist es, die problematischen Emissionen von Holzfeuerungen oder Schiffsmotoren zu identifizieren und wissenschaftliche Grundlagen für allenfalls notwendige Reduktionsmassnahmen zu erarbeiten.