Das Projekt "Gesamtheitliche Bewertung von Tierhaltungssystemen bei Rindvieh und Schweinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART durchgeführt. Kurzbeschreibung: Tiergerechte Haltung von Nutztieren wird in der Schweiz mit verschiedenen Tierhaltungs- und Labelprogrammen sehr stark gefördert. Die Tiere werden heute vermehrt in Laufställen mit Ausläufen (Rindvieh) und Mehrflächenbuchten mit Ausläufen (Schweine) gehalten. Die größeren verschmutzten Flächen und vor allem die nicht überdachten Flächen der Ausläufe haben deutlich höhere Umwelteinwirkungen zur Folge. Die Problematik der Umwelteinwirkungen bei Stallsystemen wird im laufenden Projekt AT-02-06 Rindviehhaltung: tiergerecht und emissionsarm und im Projekt 08.34.3.6 Emissionen/Immissionen aus der Tierhaltung untersucht. Kostengünstige Stallgebäude werden von verschiedenen Planern, Firmen und Landwirten gebaut. Dabei werden oft Nachteile bei der Technik und bei der Arbeitszeit und -belastung in Kauf genommen. Die Problematik der Kostengünstigen Stallgebäude wird im Projekt 08.34.3.3 Landwirtschaftliche Gebäude untersucht. Tierhaltungssysteme werden heute meist nur aus einem bis wenigen Blickwinkeln betrachtet, weiterentwickelt, optimiert und überprüft. Eine gesamtheitliche Betrachtungsweise von Haltungssystemen aus Sicht des Menschen, des Tieres, der Technik, der Umwelt und der Kosten fehlt. Für eine nachhaltige Landwirtschaft ist eine gesamtheitliche Bewertung wichtig. Signale und Anfragen von Arbeitsgruppen, einzelnen Kantonen und Organisationen sowie Artikel und Leserbriefe in der landwirtschaftlichen Presse zeigen, dass eine gesamtheitliche Betrachtungsweise von Haltungssystemen gewünscht wird. Ein Bewertungsschema ist für die landwirtschaftliche Beratung bei Stallbauprojekten sowie bei der Weiterentwicklung von Stallsystemen ein sinnvolles Instrument. Projektziele: 1. Eine Methode zur Bewertung von Haltungssystemen mit Blick auf Mensch, Tier, Technik, Umwelt, Kosten und Akzeptanz ist nach den Vorgaben von Best Practice, Good Practice oder Benchmarking entwickelt und bei heute verbreiteten Stallsystemen überprüft. 2. Relevante Parameter zur Bewertung von Haltungssystemen mit Blick auf Mensch (Arbeitszeit, Arbeitsbelastung), Tier (Gesundheit, Leistung, Verhalten), Technik (Funktion, Sicherheit), Umwelt (Emissionen, Nährstoffbedarf und Ressourcenbedarf), Kosten (Investitionen, Jahreskosten), Produktivitäten (Arbeitsproduktivität, Kapitalproduktivität) und Akzeptanz sind erarbeitet und definiert. 3. Innovative Ansätze zur Optimierung der heute verbreiteten Systeme oder Vorschläge zur Neukonzeption von Systemen sind aufgezeigt. Als Nutzen resultiert ein Beratungsinstrument für die landwirtschaftliche Beratung, ein Strategieinstrument für den Gesetzgeber und ein Kontrollinstrument für die Forschung bei der Weiterentwicklung von Stallsystemen.
Das Projekt "Optimierung Milchproduktionssysteme - OMIS - Optimierung von Milchproduktionssystemen an unterschiedlichen Produktionsstandorten anhand von definierten Nachhaltigkeitsindikatoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. Ziele: 1. Unter vorgegebenen agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen für unterschiedliche Standorte (Tal, Hügel, Berg, Alp) realisierbare Milchproduktionssysteme aufzeigen, die es wahrscheinlich machen, dass auch künftige Generationen dort produzieren. 2. Das Optimierungspotenzial von bestehenden Produktionssystemen in der Tal-, Hügel- und Bergregion ist anhand von Fallstudien quantifiziert. 3. Art und Ausmaß der Umsetzungsprobleme sind für unterschiedliche Produktionsstandorte bekannt. 4. Die Unterschiede zu vergleichbaren Produktionssystemen im Ausland sind im Bereich Produktionskosten und Produktionstechnik bekannt. Problemstellung: In naher Zukunft werden weitere Milchpreissenkungen erwartet. Produzenten, die sich für eine mittel- bis langfristige (nachhaltige) Milchproduktion auf dem Betrieb entschieden haben, müssen die kommenden Erlöseinbussen mit tieferen Produktionskosten je produzierte Einheit auffangen. Je nach Produktionsstandort sind Art und Ausmaß der Kostensenkungspotenziale unterschiedlich. Die Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen betreffen nicht nur die Produktionskosten, sondern auch andere, für die Nachhaltigkeit relevante Indikatoren im Bereich Arbeitsbelastung und gesellschaftliche Akzeptanz. Dies erfordert einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Produktionsoptimierung. Im Rahmen dieser Anpassungsprozesse ist die Rolle von Betrieben, die an kostenmäßig ungünstigen Standorten produzieren, weiterhin unklar. Mit dem Verlust von Berg-Milchproduzenten sind nicht nur zunehmend Brauchtum und Tradition als wichtige Imageträger der Schweizer Milch, sondern auch lokale Spezialitäten (Alpkäse) stark gefährdet. Optimierungspotenziale können mittels Modellrechnungen theoretisch ermittelt werden. Im konkreten Fall der Umsetzung sind jedoch oft diverse Hemmnisse zu erwarten. Diese können auf Seite der Praxis im psychologisch/traditionellen, im strukturell/topografischen oder im gesetzlich-regulativen Bereich liegen. Auf Seite der Wissenschaft müssen gleichzeitig auch die Daten ständig anhand von Praxiserfahrungen verifiziert werden.
Das Projekt "Arbeitswirtschaftliche Planungsgrundlagen - Planungsgrundlagen zum Arbeitszeitbedarf, zur Arbeitsorganisation und zur Arbeitsbelastung in der Landwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Agroscope FAT Tänikon durchgeführt. Ziele: 1. Die arbeitswirtschaftlichen Kennzahlen für landwirtschaftliche Produktionsverfahren sind überarbeitet und verfügbar. 2. Der neue FAT-PC-Arbeitsvoranschlag für die Planung und Organisation der Arbeit auf dem Landwirtschaftsbetrieb ist operabel. Wichtige Schnittstellen FAT-intern (z.B. TARIFAT) und extern (z.B. Agro-Tech) sind definiert. 3. Der Zeitbedarf für die Managementarbeiten der wichtigsten Betriebstypen steht als Modul zum Einbau in den Arbeitsvoranschlag zur Verfügung. 4. Entscheidungshilfen zur Abschätzung der Arbeitsbelastung stehen für den gesamten Landwirtschaftsbetrieb zur Verfügung. Problemstellung: Der Bedarf an Planungsgrundlagen und Entscheidungshilfen zur Verbesserung der Arbeitsproduktivität und zur Verminderung der Arbeitsbelastung nimmt ständig zu. Deshalb sind die Aktualisierung der arbeitswirtschaftlichen Daten und die Neukonzeption des FAT-Arbeitsvoranschlages dringend notwendig. Handlungsbedarf besteht vor allem bei neuen Produktionsverfahren, großen Betriebseinheiten, Spezialkulturen und beim biologischen Landbau. Neben den direkt produktionsbezogenen Tätigkeiten (Melken, Füttern, Pflügen, ...) erhalten Managementtätigkeiten (Planungen, Aufzeichnungen, Kontrollen, Antragsstellung, ...) auf Landwirtschaftsbetrieben einen zunehmenden Stellenwert. Arbeitswirtschaftliches Datenmaterial hierzu liegt kaum vor bzw. ist veraltet. Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass die Managementtätigkeiten mindestens einen Drittel der Gesamtarbeitszeit auf dem Landwirtschaftsbetrieb ausmachen. Schwachstellenanalysen und Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Managementtätigkeiten sind für den Landwirtschaftsbetrieb jedoch kaum bekannt. Weitergehende Analysen zur Erfassung und Bewertung von Arbeitsbelastungen sowie zur Darstellung des Einsparungspotenzials (Arbeit und Kosten) liegen kaum vor.