Das Projekt "Der verpackungsfreie Supermarkt: Stand und Perspektiven. Über die Chancen und Grenzen des Precycling im Lebensmitteleinzelhandel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachbereich 2 Landschaftsnutzung und Naturschutz durchgeführt. Der verpackungsfreie Einkauf ist ein aktueller Trend in Deutschland und Europa. In Deutschland existieren hierzu bereits verschiedene Ausprägungen dieser innovativen Form des Lebensmitteleinzel? handels (LEH). Dies sind zum einen Geschäfte, die konsequent das 'unverpackt'?Prinzip verfolgen ('Konzeptläden'), des Weiteren Bioläden, die einen Teil der Waren 'unverpackt' anbieten und zum anderen Dienstleistungsanbieter sogenannter 'Bulk Bins', also großer Behältnisse zur Präsentation und zum individuellen Abfüllen der jeweils gewünschten Lebensmittelmenge. Anders als in anderen Ländern, in denen im klassischen LEH unverpackte Ware zum Standard gehören, gewinnt das 'unverpackt'?Prinzip in Deutschland erst langsam an Aufmerksamkeit. In jüngster Vergangenheit ist jedoch ein starker Anstieg an neuen Konzeptläden zu verzeichnen. Während noch vor einem Jahr nur ca. fünf Geschäfte bundesweit existierten, gehen wir derzeit von ca. 20 Läden in Deutschland aus. Dabei zeichnen sich Konzeptläden durch den Anspruch aus, den Anfall konsumbedingter Reststoffe zu vermeiden und Verbraucher*innen zugleich zu einem bedarfsgerechten Konsum zu befähigen, der Lebensmittelverschwendung reduziert. Darüber hinaus verbindet die Pionierunternehmen, dass diese eigentümergeführt sind, individuelle Geschäftsmodelle entwickelt haben und versuchen sich als innovatives Alternativmodell zum klassischen LEH zu positionieren. Ziel des Projektes ist es, die in Deutschland inzwischen etablierten Konzepte und bis dato nicht untersuchten Formen dieser neuen Vermarktungsart im Rahmen einer qualitativen Studie zu erheben, zu analysieren und hinsichtlich der o.g. angestrebten Zielsetzungen Ressourcenschonung, Vermeidung von Verpackungen bzw. Reststoffen, Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sowie weiterer Implikationen nachhaltigen Konsums zu untersuchen. Zentrale Annahme des Projektes ist, dass der verpackungsfreie Einkauf einen radikalen Paradigmenwechsel erfordert, der tiefgreifende Änderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (WSK) notwendig macht. Um Lerneffekte identifizieren und nutzbar machen zu können, gilt es, die etablierten Alternativmodelle (1) strukturell zu analysieren und (2) die mit Blick auf die adressierten Zielsetzungen einhergehenden Vor? und Nachteile sowie die derzeit noch existierenden Probleme bzw. hemmenden Faktoren bei der Umsetzung des Prinzips kritisch und systematisch zu beleuchten, um so Optimierungspotentiale herauszuarbeiten. Darüber hinaus ist (3) zu untersuchen, welche Rolle das 'unverpackt'?Prinzip im klassischen LEH spielt bzw. spielen kann und wo ggf. Barrieren und Ansatzpunkte zu einer weiteren Verbreitung liegen. Schlagwörter: Lebensmitteleinzelhandel, Verpackung, Precycling, Zero-Waste, Plastik, Ressourcenschonung, verpackungsfrei, unverpackt.
Das Projekt "Teilprojekt 4: VZ NRW: Lebensmittelverschwendung in der Schulverpflegung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen e.V. durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, den Agrar- und Ernährungssektor entlang seiner Wertschöpfungsketten hinsichtlich der Entstehung von Lebensmittelabfällen und insbesondere dem Anteil an vermeidbaren Abfällen zu analysieren sowie Strategien und Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Abfallreduzierung zu identifizieren und praktisch zu erproben. Hierfür wird zum einen eine ganzheitliche, sektorale Analyse des Gesamtsystems durchgeführt, zum anderen werden verschiedene Teilbereiche in der Praxis anhand von Fallstudien (Obst/Gemüse, Backwaren, Schulverpflegung) detaillierter untersucht. Arbeitspaket (AP)1 (Uni Stuttgart, TI) dient der Schaffung einer repräsentativen Datenbasis zur ganzheitlichen Beschreibung und Bilanzierung des Systems der Lebensmittelproduktion und -verwendung in Deutschland. Stoff- und Energieströme des Agrar-und Ernährungssektors werden auf Basis bestehender Daten sowie der Ergebnisse der Fallstudien und Sortieranalysen quantifiziert und abgebildet. In AP2 (TI) wird die mit den verschiedenen Lebensmitteln/Abfällen verbundene 'Umweltinanspruchnahme' entlang der Wertschöpfungskette durch Ökobilanzierung ermittelt. Die Arbeitspakete 3-5 gehen detaillierter auf die Fallbeispiele ein. Im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion werden Lebensmittelabfälle bei der Obst- und Gemüseerzeugung anhand von Betriebs- und Expertenbefragungen quantifiziert (AP3, TI). AP4 (Uni Stuttgart) behandelt Lebensmittelabfälle bei der Verarbeitung und Vermarktung von Backwaren, während AP5 sich mit den Konsumentenverhalten beschäftigt. Hier werden zum einen die Daten des Nationalen Ernährungsmonitorings verwendet (MRI), zum anderen wird eine Fallstudie zu Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung durchgeführt (VZ NRW). Unter Leitung des TI werden in AP6 die Ergebnisse der Fallstudien und der ganzheitlichen Bilanzierung zusammengeführt und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Endergebnisse werden über Publikationen, Workshops und Infomaterialien verbreitet (AP7, TI).
Das Projekt "Consumers in a sustainable food supply chain: understanding barriers and facilitators for acceptance of visually suboptimal foods" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik, Professur Lebensmitteltechnik durchgeführt. Der Anteil an vergeudeten oder weggeworfenen Lebensmitteln könnte stark reduziert wenn Konsumenten suboptimale Lebensmittel (SOLM) eher akzeptieren würden. Die Entscheidung SOLM zu akzeptieren oder zu verwerfen fällt grundsätzlich sowohl vor als auch nach dem Einkauf. Das Projekt hat zum Ziel, die Akzeptanz von Konsumenten gegenüber SOLM zu erhöhen; dazu werden Strategien entwickelt die auf dem aktuellen Konsumentenverhalten basieren und die für den Lebensmittelsektor brauchbar und akzeptabel sind. Damit wird die Vermarktung und der Konsum suboptimaler Lebensmittel forciert, die Ressourceneffizienz in der Lebensmittelwertschöpfungskette gesteigert und die Nachhaltigkeit in diesem Sektor verbessert. Im Verbund der Partner aus DE, DK, NL, NO und SE werden qualitative und quantitative Ansätze eingesetzt. Zu Beginn wird der Themenbereich durch einen Literaturreview und eine transnationale Konsumentenstudie analysiert; ebenso wird die Wertschöpfungskette hinsichtlich Lebensmittelvergeudung durch Konsumenten und hinsichtlich des Erfolgs früherer Vermeidungskampagnen überprüft. Anschließend werden Kommunikationsmaßnahmen hinsichtlich SOLM getestet genauso wie die Einschätzung der sensorischen Eigenschaften von SOLM und Barrieren oder Möglichkeiten für einen verbesserten Umgang mit SOLM. In der letzten Projektphase werden Strategien zur erfolgreichen Erhöhung von Kauf und Konsum suboptimaler Lebensmittel durch Interventionsmaßnahmen in Haushalt und Handel getestet.
Das Projekt "Teilvorhaben: Erforschung von alternativen Syntheserouten für Tertiärbutylarsin (TBA) und Tertiärbutylphosphin (TBP)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachbereich Chemie durchgeführt. In diesem Teilprojekt geht es 1. um die Entwicklung einer alternativen Laborsynthese für TBA und TBP auf Basis von innovativen Reaktionsmedien und 2. um Verfahren zur Steigerung der Ausbeute, zur Steigerung der Reinheit, zur Verringerung toxischer Abfallmengen und zur Verwendung preisgünstiger Startverbindungen. In diesem Projekt werden parallel vier neue, innovative Synthesestrategien zur kostengünstigen und umweltschonenden Darstellung von TBA und TBP untersucht. Die Strategien beruhen zum einen auf der Verwendung ionischer Flüssigkeiten, die entweder als tert-Butyl- und Hydridquelle dienen oder auch PH2- oder AsH2-Ionen in die Synthese einführen. Zum anderen werden neue Strategien entwickelt, die ausgehend vom Element (Phosphor oder Arsen) oder ausgehend von gut zugänglichen cyclischen Verbindungen (z.B. (tBuAs)4) die Zielverbindungen durch Reduktion in hochsiedenden Lösungsmitteln generieren.
Das Projekt "Untersuchung der Ressourceneffizienzpotenziale im Bereich der Abfall- und Kreislaufwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Kernanliegen des Vorhabens ist es, einen Überblick darüber zu gewinnen, wie sich Bauabfälle einer stofflichen Verwertung zuleiten lassen und dabei möglichst in gleicher oder anderer Funktionalität wieder in Bauprodukte zurückgeführt werden können, bevor sie in eine anderweitige bzw. thermische Verwertung gelangen. Ziel ist die Herbeiführung einer verbesserten Kreislaufwirtschaft im Bereich der Bauwirtschaft. Ausgangslage: Mit dem Beschluss der Bundesregierung 'Nachhaltiges Deutschland' wurde als einer der Leitindikatoren die Ressourceneffizienz bestimmt. Darin wird gefordert, die Ressourceneffizienz vom Niveau 1990 bis 2020 um 50Prozent zu steigern. Da der Indikator aus dem Quotient von BIP und Materialumsatz in Tonnen gemessen wird, hat das Bauwesen mit den eingesetzten Massenbaustoffen einen hohen Anteil (ca. 50Prozent). Die Anforderungen an Bauwerke sind maßgeblich durch die gesellschaftlichen Vorgaben definiert. Da zudem die Wertschöpfung bezogen auf die Masse der Substanz im Verhältnis zu anderen Wirtschaftszweigen gering ist, sind Ressourceneinsparungen schwieriger zu realisieren als bei anderen Produktbereichen. In Deutschland werden nach Angaben der Bauwirtschaft bereits annähernd 90Prozent des entstehenden Abfalls verwertet und ein hoher Anteil davon recycelt (Nachnutzung). Dennoch fallen am Ende des Lebenszyklus nach wie vor Bauabfälle in der Größenordnung von 32,5 Mio. Tonnen an, die nicht dem Recycling, sondern der 'sonstigen Verwertung' zugeführt werden. Ziel: Das Projekt hat das Ziel, Potenziale zur Steigerung eines hochwertigen Recyclings bei Bauschutt und Baustellenabfällen zu untersuchen. Hierfür werden die derzeitigen Stoffströme der Massenbaustoffe Beton, Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton, Gips, Holz, Mineralwolle und Hartschaumdammstoffe, Glas und Kunststoffe analysiert und zwei Szenarien für 2030 aufgestellt. Dabei sollen typische Hemmnisse bei der Steigerung der Kreislaufführung von Baumaterialien aufgezeigt werden. Für die Potenzialabschätzung werden vorab Herkunft, Zusammensetzung und Verwertungswege der genannten Materialfraktionen überschlägig ermittelt. Einen Schwerpunkt der Betrachtung bilden die technischen Möglichkeiten zur Steigerung der Kreislaufführung durch höherwertige Verwertung der Abfallströme des Bauwesens. Innovative Recycling- und Verwertungstechnologien kommen zur Bewertung. Zusätzlich zu den Verfahren zur Gewinnung hochwertiger Rezyklate und deren Optimierungspotenzialen sollen Aufnahmekapazitäten des Bauwesens für mögliche recycelbare Stoffmengen entlang der Bautätigkeit 2010 bis 2030 eingeschätzt werden.
Das Projekt "Trennung von ölhaltigen Kondensaten aus innerbetrieblichen Druckluftanlagen auf thermischer Basis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von dit Drucklufttechnik und Wärmetauschervertriebs GmbH durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Bei der Luftverdichtung in öleingespritzten Verdichtersystemen (Druckluftkompressoren) fallen ölhaltige Kondensate an, die in bisherigen Systemen mittels sogenannter Öl-Wasser-Trennsysteme über Schwerkraft in Wasser und Öl getrennt werden. Die Beseitigung des Wasseranteils erfolgt durch Einleitung in das Kanalwasser über Aktivkohlefilter. Diese müssen regelmäßig entsprechend den wassergefährdenden Ölinhaltstoffen entsorgt werden. Andere Systeme (Emulsionsspaltanlagen) binden die Kohlenwasserstoffe in einen Filterkuchen ein, der entsprechend entsorgt werden muss. Diese Trennsysteme sind im Alltagseinsatz keineswegs sicher. Es kommt stets zu Überschreitungen der kritischen Grenzen von zulässigen Abwasserwerten. Ziel des Vorhabens war es, ein Verfahren zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln, welches das ölhaltige Kondensat bei stationären Luftverdichtersystemen sicher und umweltfreundlich sowie unter Vermeidung jeglicher Abwasserbelastung trennt. Fazit: Mittels der Abwärmenutzung des Verdichters wurde ein Kondensat-Trennsystem entwickelt, welches sowohl in fahrbaren als auch in stationären Kompressoren eingebaut werden kann. Dieses thermische Kondensat-Trennsystem ist den bisherigen Systemen bei stationären Verdichtern unter Umweltgesichtspunkten weit überlegen, da es weder Abfall durch regelmäßig anfallendes ölbelastetes Filtermaterial erzeugt, noch belastete Abwässer zu beseitigen sind. Da es keine zusätzliche Energie benötigt und auch unter Kostengesichtspunkten für den Anwender attraktiver als die bisherigen Systeme ist, wird sich dieses System sicherlich durchsetzen. Bei fahrbaren Verdichtern wurden bisher die ölhaltigen Kondensate oftmals auf der Baustelle eingeleitet. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung werden zunehmend Kondensataufbereitungssysteme gefordert und eingesetzt. Die Kondensate werden auf der Baustelle aufgefangen, der Ölgehalt dort mit Kleinanlagen oder in zentralen Anlagen weitgehend abgetrennt. Dies wird in der Praxis jedoch ungenügend realisiert. Für den Anwender vor Ort sind Behälter für die in erheblichem Umfang anfallenden Kondensate, die er dort vorhalten, mit zurücknehmen und bei hohen Kosten entsorgen muss, zu umständlich. Die Akzeptanz ist gering. Hier bietet sich das neue Kondensat-Trennsystem an. Es wird in die fahrbaren Verdichter fest installiert. Der Kondensatanfall wird ohne Umweltbelastungen weitestgehend verdunstet und damit an die Umgebungsluft zurückgegeben. Nur der geringe Ölanteil im Kondensat, der ca. 0,5 Prozent ausmacht, wird aufgefangen und ist, gekoppelt mit der Kompressorenwartung, zu entsorgen. Dieses System kann in vorhandene Kompressoren jederzeit nachgerüstet werden. Insgesamt kann hierbei von einer deutlichen Umweltentlastung gegenüber dem Ist-Zustand ausgegangen werden.
Das Projekt "Handlungspotentiale, Instrumente und Maßnahmen zur Reduzierung des Litterings" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ZEUS GmbH für angewandte Psychologie Umwelt- und Sozialforschung durchgeführt. a) Die nicht sachgemäße und illegale Ausbringung von Abfällen ('Littering') unterschiedlichster Art und Zusammensetzung (Verpackungen, Folien, Elektroaltgeräte, Bauschutt, Möbel etc.) führt zur Vermüllung des öffentlichen Raumes. Dies stellt ein ästhetisches, aber insbesondere auch ökologisches Dauerproblem dar. Daher ist es notwendig, die durch Littering in die Umwelt gelangenden Abfallmengen zu reduzieren. Auch die Vorschläge zur Änderung der EU-Abfallrahmen-Richtlinie vom Dezember 2015 beinhalten die Aufforderung an die Mitgliedstaaten, verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung des Littering zu ergreifen, u.a. auch, um die Mengen der vom Land ins Meer gelangenden Abfallstoffe ('Marine litter') zu reduzieren. b) Im Rahmen des Vorhabens sollen zunächst die relevanten Anfallstellen, Mengen sowie Zusammensetzung der Litteringabfälle abgeschätzt werden. Bereits existierende Maßnahmenpläne zur Säuberung sind zu analysieren und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auszuwerten. Darauf basierend sind ergänzend unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen (ökonomisch, kulturell, rechtlich) geeignete Instrumente und Maßnahmen zur Reduzierung des Litterings (z.B. ordnungsrechtlich, sensibilisierend) zu identifizieren und zu beschreiben. Diese sind jeweils nach dem möglichen Handlungsrahmen der einzubeziehenden Akteure zu strukturieren. Auf der Basis dieser Zusammenstellung sollen konkrete Handlungsoptionen aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Ausgestaltung und Wirksamkeit dargestellt werden.
Das Projekt "Konsumenten in der nachhaltigen Nahrungskette: Barrieren und Vermittler der Akzeptanz optisch suboptimaler Lebensmittel (COSUS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik, Professur Lebensmitteltechnik durchgeführt. Die Vergeudung von Lebensmittel könnte stark reduziert werden wenn Konsumenten, die zu einem guten Teil dafür verantwortlich sind, suboptimale Lebensmittel (SOLM) - das sind Produkte die in ihrem Aussehen abweichen oder nahe am Mindesthaltbarkeitsdatum aber trotzdem noch genussfähig sind - besser akzeptieren würden. Die Entscheidung SOLM zu akzeptieren oder abzulehnen fällt vor und nach dem Kauf im Supermarkt oder im Haushalt. Ziel des Projektes ist es die Konsumentenakzeptanz von SOLM durch die Implementierung zielgerichteter Strategien, die auf dem Konsumentenverhalten basieren und von der Lebensmittelwirtschaft akzeptiert werden, zu erhöhen. Mit diesen Strategien, die die Verteilung und den Konsum suboptimaler Produkte forcieren sollen, wird die Ressourceneffizient in der Lebensmittelkette nachhaltig verbessert.
Das Projekt "Teilprojekt 1: TI: Ökobilanzielle Bewertung und Handlungsempfehlungen; Fallbeispiel Obst- und Gemüseerzeugung, -verarbeitung und -vermarktung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - Institut für Ländliche Räume durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, den Agrar- und Ernährungssektor entlang seiner Wertschöpfungsketten hinsichtlich der Entstehung von Lebensmittelabfällen und insbesondere dem Anteil an vermeidbaren Abfällen zu analysieren sowie Strategien und Ansatzpunkte für Maßnahmen zur Abfallreduzierung zu identifizieren und praktisch zu erproben. Hierfür wird zum einen eine ganzheitliche, sektorale Analyse des Gesamtsystems durchgeführt, zum anderen werden verschiedene Teilbereiche in der Praxis anhand von Fallstudien (Obst/Gemüse, Backwaren, Schulverpflegung) detaillierter untersucht. Arbeitspaket (AP)1 (Uni Stuttgart, TI) dient der Schaffung einer repräsentativen Datenbasis zur ganzheitlichen Beschreibung und Bilanzierung des Systems der Lebensmittelproduktion und -verwendung in Deutschland. Stoff- und Energieströme des Agrar-und Ernährungssektors werden auf Basis bestehender Daten sowie den Ergebnissen der Fallstudien und Sortieranalysen quantifiziert und abgebildet. In AP2 (TI) wird die mit den verschiedenen Lebensmitteln/Abfällen verbundene 'Umweltinanspruchnahme' entlang der Wertschöpfungskette durch Ökobilanzierung ermittelt. Die Arbeitspakete 3-5 gehen detaillierter auf die Fallbeispiele ein. Im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion werden Lebensmittelabfälle bei der Obst- und Gemüseerzeugung anhand von Betriebs- und Expertenbefragungen quantifiziert (AP3, TI). AP4 (Uni Stuttgart) behandelt Lebensmittelabfälle bei der Verarbeitung und Vermarktung von Backwaren, während AP5 sich mit dem Konsumentenverhalten beschäftigt. Hier werden zum einen die Daten des Nationalen Ernährungsmonitorings verwendet (MRI), zum anderen wird eine Fallstudie zu Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung durchgeführt (VZ NRW). Unter Leitung des TI werden in AP6 die Ergebnisse der Fallstudien und der ganzheitlichen Bilanzierung zusammengeführt und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Endergebnisse werden über Publikationen, Workshops und Infomaterialien verbreitet (AP7, TI).
Das Projekt "Ermittlung geeigneter Maßstäbe und Indikatoren zur Bewertung und Überwachung erzielter Fortschritte bei den Maßnahmen des Abfallvermeidungsprogramms" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH durchgeführt. A) Ausgangssituation: Das Abfallvermeidungsprogramm (AVP) verfolgt das allgemeine Ziel, das Wirtschaftswachstum von den mit der Abfallerzeugung verbundenen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt abzukoppeln. Das KrWG verlangt die Benennung zweckmäßiger Maßstäbe für festgelegte Abfallvermeidungsmaßnahmen (AVM) zur Überwachung erzielter Fortschritte. Dies ist schwierig, da die teilweise sehr allgemeinen AVM verschiedene Abfallströme betreffen und an unterschiedliche Akteursgruppen auf verschiedenen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) adressiert sind. Aufgrund struktureller, konjunktureller Entwicklungen kann der Mengenrückgang einzelner Abfallströme nicht direkt der Wirkung von AVM zugeordnet werden. Im Programm sind mögliche Indikatoren für einzelne Maßnahmen, Sektoren oder Stoffströme benannt. Allerdings gibt es erhebliche Wissenslücken, inwieweit diese Indikatoren das Entstehen von Abfällen darstellen oder die Effekte von AVM abbilden können. Für die Evaluierung des AVP ist eine solche analytische Differenzierung jedoch zwingend notwendig. Die Pflicht zur Prüfung möglicher Indikatoren ergibt sich aus dem AVP.B) Zielsetzung: Ziel ist, ausgehend von der vorliegenden Wissensbasis mögliche Indikatoren vertiefend zu analysieren und diese auf ihre Geeignetheit für die Erfolgsmessung konkreter AVM in der notwendigen Qualität zu untersuchen. C) Methodik: Vertiefende Analyse bestehender Indikatoren (mit Zielrichtung: Messung von Abfallvermeidungserfolgen für festgelegte AVM) unter Berücksichtigung der im Programm verfolgten Haupt- und Unterziele; Ermittlung systematischer Stärken/ Schwächen; Prüfung und Operationalisierung der im AVP als geeignet eingeschätzten Abfallvermeidungsindikatoren. Anhand ausgewählter Fallbeispiele und unter Einbeziehung unterschiedlicher Instrumente sind die konkreten Vermeidungseffekte zu analysieren und der damit verbundene Aufwand abzuschätzen. Identifizierung geeigneter Indikatoren zur Messung und Überwachung der Vermeidungserfolge.
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Förderprogramm | 13 |
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