Das Projekt "Teil A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Ernährung, Institut für Ernährungsphysiologie durchgeführt. Schadstoffe in Lebensmitteln werden als ein möglicher Faktor bei der Auslösung von Lebensmittel-Allergien diskutiert. Experimentelle Beweise für Schadstoff-verstärkte allergische Reaktionen im Gastrointestinaltrakt liegen bisher jedoch nicht vor. Ziel dieses Verbundvorhabens war die Klärung der Frage, ob anthropogene und biogene Schadstoffe die intestinale Barriere beeinträchtigen und die Immunantwort gegen Lebensmittel-Allergene modulieren. Als anthropogene Schadstoffe wurden Aflatoxin B1 (AFB) sowie Quecksilberchlorid (HgCl2) und als biogener Schadstoff Weizenkeimagglutinin (WGA) eingesetzt. Die in vivo-Applikation von AFB bei BN-Ratten führte in den mesenterialen Lymphknoten zu einer signifikanten Zunahme der CD8+-Zellen. Zusätzlich waren in dieser Zellpopulation vermehrt Zellen mit den Aktivierungsmarker CD71 nachzuweisen. Daraus kann ein CD8-spezifischer Effekt von AFB abgeleitet werden. Die Immunantwort gegen das Modellallergen OVA war jedoch nicht beeinflußt. HgCl2 und MeHgCl wirkten bei den intestinalen Epithelzellen in einer Konzentration von 36,8 bzw. 40 myM zyto- und genotoxisch. Darunter liegende Konzentrationen an HgCl2 (0,78-12,5 myM) erhöhten die Permeabilität eines epithelialen Zellmonolayers (Caco-2) für Fluoreszein sowie in Ussing-Kammern den Kurzschlußstrom des Dickdarmgewebes, was ebenfalls als Hinweis für eine Stimulation der Permeabilität angesehen werden kann. Die in vivo-Untersuchungen wurden mit gegen OVA immunisierten Tieren durchgeführt. Die einmalige Behandlung mit HgCl2 (1 mg/kg KG) erhöhte 5 Tage nach der oralen Provokation mit OVA signifikant die anti-OVA-IgE- sowie -IgG-Serumkonzentration. Durch die orale OVA-Applikation erfolgte auch eine Aktivierung mukosaler Mastzellen (RMCPII-Freisetzung), die bei den einmalig mit HgCl2 behandelten Tieren auch noch 5 Tage nach der oralen Provokation nachzuweisen war. Die Bestimmung von Oberflächenmolekülen auf Lymphozyten ergab eine vermehrte Aktivierung von CD4/CD25-positiven Zellen. Auch die mehrmalige Behandlung mit einer niedrigen HgCl2-Dosis (5 x 0,2 mg/kg KG) führte zu einer deutlichen Stimulation der Immunantwort gegen OVA, wobei diese jedoch geringer ausgeprägt war. Ein direkter Effekt von HgCl2 (5 x 0,2 mg/kg KG) auf mesenteriale Lymphozyten kann aufgrund von Untersuchungen zu genotoxischen Wirkungen als Ursache der Immuntoxizität nicht ausgeschlossen werden. Bei Tieren, die nicht mit OVA immunisiert wurden, induzierte Hg keine Immuntoxizität. Im Gegensatz zu HgCl2 führte die Behandlung mit WGA zu einer Suppression der anti-OVA-IgE-Bildung. Unabhängig davon konnte bei den mukosalem Mastzellen eine Aktivierung durch WGA unmittelbar nach der oralen Applikation nachgewiesen werden. Hervorzuheben ist, daß die beobachteten Effekte mit einer Dosis erzielt wurden, die nur um den Faktor 10 über der bei überwiegend vegetarischer Ernährung aufgenommenen Gesamtmenge an Lektinen liegt. (Text gekürzt)
Das Projekt "Entwicklung eines Aflatoxin M1- und M2-Standards" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fleischforschung, Institut für Mikrobiologie und Toxikologie durchgeführt. a) Herstellung von Aflatoxin M1 und M2, das Untersuchungsaemtern fuer die amtliche Lebensmittelueberwachung zur Verfuegung gestellt werden soll. b) Aflatoxine sind hochtoxische Mykotoxine; die Toxizitaet von Aflatoxin M1 entspricht B1. Durch die in Vorbereitung befindliche Verordnung ueber Hoechstmengen an Aflatoxinen in Lebensmitteln sollen u.a. Milch und Milchprodukte erfasst werden, die Aflatoxin M1 und M2 enthalten. Dafuer sind jedoch Standards von M1 und M2 erforderlich, die kommerziell nicht erhaeltlich sind. Daher hat der BMJGH einen Fa zur Herstellung dieser Standards erteilt. c) Herstellung von quantitativen Aflatoxin M1- und M2-Standards bis 12.1976.
Das Projekt "Teil B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Universitätsklinikum, Institut für Immunologie durchgeführt. Anthropogene und biogene Schadstoffe in Lebensmitteln koennen zu einer Schaedigung von Darmzellen (Epithel-Immun- sowie neurokrine Zellen) fuehren, wodurch die selektive Schrankenfunktion der Darmwand sowie die Funktion des darin lokalisierten Darmassozierten Lymphgewebes (gut-associated lymphoid tissue, GALT) gestoert werden. Dadurch koennte die Entstehung von Lebensmittelallergien beguenstigt werden. Mit dem beantragten Projekt soll geprueft werden, ob (I) Schadstoffe ueber zyto- oder neurotoxische Mechanismen die intestinale Permeabilitaet beeinflussen, (II) ob zellulaere Komponenten des GALT durch neurotoxisch bzw. immuntoxisch wirksame Schadstoffe moduliert werden, (III) ob die orale Toleranz gegenueber Lebensmittelallergenen durch Schadstoffe beeintraechtigt wird, (IV) ob Lymphozyten durch Schadstoffe antigenspezifisch aktiviert werden. Neben der auf PAUL 1 (einem vorangegangenen Projekt) aufbauenden Untersuchung zu den Kontaminanten Aflatoxin B1 (AFB1) und Cadmium und den Lebensmittelzusatzstoffen BHA, BHT und Propylgallat soll als anthropogener Schadstoff Quecksilber (Hg) in diese Untersuchungen einbezogen werden. Bei Personen mit Amalgamfuellungen wurde teilweise Hg-Expositionen nachgewiesen, die denen bei arbeitsplatzbedingter Hg-Exposition entsprechen und die bei Vorliegen individueller Dispositionsfaktoren moeglicherweise neuro- bzw. immuntoxisch sein koennen. Als Beispiel fuer in der Nahrung reichlich vorkommende biogene Schadstoffe sollen neben o.g. ABF1, Lektine untersucht werden, deren toxische Wirkung bei zunehmender Akzeptanz vegetarischer Ernaehrungsweisen als gesundheitlich bedenklich gelten koennen.
Das Projekt "Herstellung von Aflatoxin M-Standards" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fleischforschung, Institut für Mikrobiologie und Toxikologie durchgeführt. Nach der in Vorbereitung Befindlichen Verordnung ueber Aflatoxine sollen Lebensmittel mit einem Bestimmten Gehalt an Aflatoxinen sowohl vom Verkehr als auch von der Verwendung zur Herstellung von Lebensmitteln Ausgeschlossen werden. Eine Regelung fuer Aflatoxine m tief 1 und m tief 2 sieht diese Verordnung nicht vor, da Wegen der bisher im handel nicht Erhaeltlichen Aflatoxin-M-Standards die Erarbeitung eines Nachweisverfahrens fuer die Aflatoxine m tief 1 und m tief 2 nicht moeglich war. Eine Derartige Regelung wird jedoch als Vordringliche Aufgabe Angesehen. Oben Genanntes Forschungsvorhaben Zielt darauf ab, dieses Nachweisverfahren zu Erarbeiten.
Das Projekt "Carry-Over von Mykotoxinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fleischforschung, Institut für Mikrobiologie und Toxikologie durchgeführt. Mykotoxine, die in Futtermitteln enthalten sind, werden von Nutztieren aufgenommen und koennen sodann Rueckstaende in den von Tieren stammenden Lebensmitteln verursachen. Ueber die Transmission (Carry-Over) von Aflatoxinen liegen bereits gesicherte Ergebnisse im Hinblick auf Fleisch, Milch und Eier vor. Mehr als 300 Mykotoxine sind bisher bekannt. Von besonderem Interesse ist nunmehr das Carry-Over von Penicillien-Toxinen, vor allem von Ochratoxin A (OTA). Auch Fusarien-Toxine koennen Rueckstaende verursachen, obwohl einige davon schnell metabolisiert werden. Untersucht wird, mit welchen Rueckstaenden von Penicillien- und Fusarien-Toxinen in Fleisch und Eiern gerechnet werden muss. Von besonderer Bedeutung sind derzeit OTA-Rueckstaende im Schweinefleisch und daraus hergestellten Produkten.
Das Projekt "Vorkommen und Bewertung von Aflatoxin M in der Trinkmilch in der Bundesrepublik Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Milchforschung durchgeführt. Vorkommen und Bedeutung von Aflatoxin-Rueckstaenden in verschiedenen Lebensmitteln werden zunehmend diskutiert. Die Untersuchungen betreffen Situation, Ursachen der Kontamination, Analytik (GPC) und Praevention.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Campus Landau, Institut für Umweltwissenschaften, AG Umwelt- und Bodenchemie durchgeführt. Mais und Milch sind Lebensmittel, die bei der afrikanischen Bevölkerung sehr beliebt sind und stark konsumiert werden. Unglücklicherweise sind sowohl Grundnahrungsmittel als auch Futtermittel und Milch häufig und stark mit Aflatoxinen kontaminiert, wodurch die Bevölkerung ständig Toxingehalten ausgesetzt ist, die weit über den empfohlenen Grenzwerten liegen. Dennoch nimmt der Konsum dieser Produkte beständig zu. AflaZ fokussiert daher auf eine Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und des Qualitätsstandards von Milch, Mais und daraus hergestellten Produkten; Kenya dient als Modellregion, da es ein Hochrisikogebiet für Aflatoxinkontaminationen und Schimmelpilzbefall im Lebensmittelbereich ist. Im Rahmen des AflaZ-Projektes sollen schnelle, effektive und nachhaltige Methoden entwickelt werden, um Pilzbefall und Aflatoxinkontamination sowohl auf dem Feld als auch im Lager sensitiv zu detektieren, zu analysieren und effektiv zu reduzieren. Ein nachhaltiger und effektiver Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern und Anwendern ist dabei die Vorraussetzung für gewünschte Verhaltensänderungen in Haus und Hof. WP5 analysiert Bodeninteraktionen, die im Verdacht stehen, das Vorkommen von Mykotoxine in landwirtschaftlichen Böden und in geernteten Produkten erhöhen zu können. WP 10 soll dazu beitragen, das Informations- und Kommunikationsverhalten der Landwirte in der Modellregion Kenia zu ermitteln, um ein tiefergehendes Verständnis für die verhaltensrelevanten Einflussfaktoren entwickeln zu können. Anhand der Ergebnisse werden Empfehlungen abgeleitet, die die geplante Informationskampagne dabei unterstützt, den Wissenstransfer in optimaler Weise an der Zielgruppe Landwirte auszurichten.
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz durchgeführt. Mais und Milch werden von der afrikanischen Bevölkerung stark konsumiert. Leider sind Maisprodukte als auch Futtermittel und Milch häufig stark mit Aflatoxinen kontaminiert, wodurch die Bevölkerung ständig Toxingehalten ausgesetzt ist, die weit über den empfohlenen Grenzwerten liegen. AflaZ fokussiert daher auf eine Verbesserung der Anbausituation von Mais sowie der Lebensmittelsicherheit von Mais, Milch und daraus hergestellten Produkten; Kenya dient als Modellregion, da es ein Hochrisikogebiet für Aflatoxinkontaminationen und Schimmelpilzbefall im Mais (sowohl im Anbau als auch im Lager) ist. Im AflaZ-Projekt sollen schnelle, effektive und nachhaltige Methoden entwickelt werden, um Pilzbefall und Aflatoxinkontamination und seine Ursachen sowohl auf dem Feld als auch im Lager sensitiv zu detektieren, zu analysieren und effektiv zu reduzieren. Ein nachhaltiger und effektiver Wissenstransfer zwischen Wissenschaftlern und Anwendern ist dabei die Voraussetzung für gewünschte Verhaltensänderungen in Haus und Hof. Aufgrund dessen implementiert AflaZ umfangreiche Programme zur Kompetenzerweiterung (Capacity Building), die Kooperationen mit lokalen Institutionen, Farmern, Studierenden und weiteren Beteiligten mit einschließen, und ermöglich so einen nachhaltigen Wissenstransfer, kulturelle Akzeptanz der Empfehlungen und die effektive Integration der neuen Methoden durch die lokale Bevölkerung. WP6 arbeitet mit Insekten, die mit Mais(feldern) assoziiert sind. Diese haben in Kenia Einfluss auf die Ausbreitung relevanter Pilzsporen und ihre Übertragung passiv (Borsten, Beine/Tarsen) oder aktiv (Mundwerkzeuge, Ovipositor, Regurgitation) auf Maispflanzen. Die generelle Forschungsfrage wird daher sein: I) Welche Insekten sind assoziiert mit der Vegetation in/um Maisfelder unterschiedlicher Bewirtschaftung; II) in welchem Umfang können Insekten Psoren auf Maispflanzen (versch. Stadien) übertragen und in welcher Weise können sie die Aspergillus-Toxinproduktion induzieren/unterdrücken? III) Wird die Menge und Art der Pilzsporen auf den häufigsten Insekten (versch. Lebensstadien Körperteile) analysiert a) per Fluoreszenzmikroskopie b) durch quantitative PCR und ggf. Digital-Droplet-PCR. Dies ermöglicht die Arten/Taxa zu identifizieren, die im Aflatoxin-Komplex die Hauptrolle bei der Sporenübertragung sind und zur Auslösung der Toxinbildung beitragen.
Das Projekt "Carry-Over Effekt von Aflatoxinen bei Eiern und Eiprodukten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fleischforschung, Institut für Mikrobiologie und Toxikologie durchgeführt. a) Feststellen, ob Eier und Eiprodukte als gefaehrdete Lebensmittel in die Anlage (zu Paragraph 1) der in Vorbereitung befindlichen Verordnung ueber Hoechstmengen an Aflatoxinen in Lebensmitteln aufgenommen werden muessen. b) Untersucht wird, ob und in welcher Menge mit dem Futter aufgenommene Aflatoxine bei Eiern und Eiprodukten Rueckstaende verursachen. Weiterhin, ob Rueckstaende bei Verarbeitung von Eiern zu Eiprudukten vermindert werden. Nachweisbare Rueckstaende duerfen die Toleranzen der Aflatoxin-Verordnung fuer Lebensmittel nicht ueberschreiten. Futtermittelrechtlich (national und EG) festgelegte Aflatoxin-Toleranzen duerfen nicht zu Rueckstaenden fuehren. c) Fuetterungsversuche mit Wachteln als Modell,sodann mit schwarzen und weissen Legehennen. Abschlussbericht bis 07.1976.
Das Projekt "Nachweis, Bildung und Wirkung von Mykotoxinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fleischforschung, Institut für Mikrobiologie und Toxikologie durchgeführt. a) Etwa 80 Mykotoxine sind bisher bekannt. Ueber Nachweis, Bildung und Wirkung der meisten Mykotoxine liegen noch unzureichende Informationen vor, da sich die bisherige Forschungsarbeit auf Aflatoxine konzentrierte. b) Der schnelle und multiple Nachweis von Mykotoxinen, die von Aspergillen, Penicillien und Fusarien gebildet werden, wird unter Einsatz von Duennschicht- und Saeulenchromatographie entwickelt. Die Bildung verschiedener Mykotoxine auf unterschiedlichen Substraten, die Wirkung der Toxine auf mehrere Versuchstierarten sowie die Detoxifizierung werden untersucht. c) Zwei Zwischenberichte wurden bereits erstaattet, der Abschlussbericht liegt Anfang 1977 vor.
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