Das Projekt "Analyse des Systems der Ernte- und Einkommensversicherungen in den USA" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR), Professur für Produktions- und Umweltökonomie durchgeführt. Im Gegensatz zu Europa haben Mehr-Gefahrenversicherungen in der Landwirtschaft der USA eine lange Tradition. Die ersten allgemeinen Ertragsausfallversicherungen wurden im Rahmen der Federal Crop Insurance (FCI) bereits 1938 eingeführt. Seitdem wurden die Bedingungen mehrfach verändert, zuletzt durch den Crop Insurance Reform Act von 1994. Vor allem seit Anfang der neunziger Jahre hat die Vielfalt des Versicherungsangebots stetig zugenommen. Die ursprünglichen Ertragsausfall- bzw. Ernteversicherungen wurden dabei zunehmend ergänzt durch umfassendere Einkommensversicherungen, die Ertrags- und Preisrisiken miteinander kombinieren. Offenbar stellen Mehr-Gefahrenversicherungen in den USA - nicht zuletzt mit Blick auf die anstehende WTO-Runde - einen wichtigen Bestandteil der nationalen Agrarpolitik dar.Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des geplanten Vorhabens, die gegenwärtigen Verhältnisse bezüglich des US-amerikanischen Systems der Ernte- und Einkommensversicherungen eingehend zu studieren, um daraus konkrete Erkenntnisse hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen derartiger Versicherungsangebote im Rahmen der europäischen Agrarpolitik herzuleiten. Die diesbezüglichen Recherchen sollen im Rahmen eines fünfmonatigen Aufenthalts an der Michigan State University vorgenommen werden. Neben der Aufarbeitung der vor Ort zugänglichen Literatur sollen die notwendigen Informationen vor allem in Gesprächen mit Wissenschaftlern, die auf diesem Gebiet tätig sind, mit Vertretern des USDA sowie mit Vertretern der Versicherungswirtschaft gewonnen werden.
Das Projekt "Möglichkeiten und Grenzen der Vermarktung von Gemüse aus ressourcenschonendem Anbau in Thailand" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Fachbereich Gartenbau, Institut für Gartenbauökonomie, Abteilung Marktlehre durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Ableitung neuer Gestaltungshinweise für eine Förderung der Produktion und Vermarktung umweltfreundlich erzeugten Gemüses in Thailand zu erarbeiten. Dazu sind die existierenden strukturellen, organisatorischen und institutionellen Vermarktungsverhältnisse und die Nachfrageentwicklung zu dokumentieren und zu bewerten. Mit einer umfangreichen Konsumentenbefragung in verschiedenen Geschäftstypen an den Standorten Bangkok, Chiang Mai und Khonkaen sollen Informationen über Präferenzen und Zahlungsbereitschaft der Verbraucher in Thailand für umweltfreundlich erzeugtes Gemüse bereitstellen, die für Strategieempfehlungen genutzt werden können.
Das Projekt "Modernisierung der schleswig-holsteinischen Kutterflotte unter dem besonderen Aspekt der Energieeffizienz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH durchgeführt. Im Oktober 2008 startete das zweijährige Projekt 'Modernisierung der Garnelenkutter- und Ostseekutterflotte unter dem besonderen Aspekt der Energieeffizienz' an der Fachhochschule Kiel. Die Küstenfischer beklagen seit Jahren unsichere Erzeugerpreise bei steigenden Betriebskosten. Besonders die Energiekosten sind in den letzten Jahren rasant angestiegen. Ein Schiffsdiesel verbraucht im Schnitt zwischen 25 und 35 Liter pro Stunde. Zwar sind die Fischer von Steuern und Abgaben beim Treibstoff befreit, aber während des letzten Jahres haben sich die Preise für den Liter verdoppelt. Bis zu 25 Prozent ihres Umsatzes geben die Fischer heutzutage für Treibstoff aus. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Modernisierung der bestehenden Garnelenkutter- und Ostseekutterflotte, um den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Das Projekt trägt erheblich dazu bei, im Interesse des Klimaschutzes, der Schonung fossiler Ressourcen und der Minderung der Abhängigkeit von Energieimporten, den Treibstoffverbrauch und den daraus resultierenden CO2-Ausstoss auf Fischkuttern durch technische, organisatorische und qualifikatorische Maßnahmen zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Wettbewerbssituation der einzelnen Fischereibetriebe gestärkt und der Erhalt der deutschen Familienbetriebe gesichert werden. Ziel des Projektes ist es, den Fischern die Kontrolle über Verbraucher und Verbrauche auf den Kuttern zu ermöglichen und damit vermeidbaren Energieverbrauch kontinuierlich zu lokalisieren. Die FuE-Zentrum FH Kiel GmbH erhielt vom Land Schleswig-Holstein zur Realisierung des Projektes einen Zuwendungsbescheid über 620.000 Euro. Diese Förderung kommt aus dem Zukunftsprogramm Fischerei im Rahmen des Operationellen Programms EFF 2007-2013 der Europäischen Union. Projektleiter an der Fachhochschule Kiel ist Dr.-Ing. Constantin Kinias, Professor im Fachbereich Maschinenwesen. Projektpartner sind Knud Bußmann und Joachim Dettmann von der Landesvereinigung der Erzeugerorganisationen für Nordseekrabben- und Küstenfischer an der schleswig-holsteinischen Westküste e.V. in Büsum sowie Dr. Elke Horndasch-Petersen und Lorenz Marckwardt vom Landesfischereiverband Schleswig-Holstein e.V. in Kiel.
Das Projekt "Energiemanagementsystem Eichhof (EMSE 2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) - Institutsteil Kassel durchgeführt. Die Struktur des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) am Eichhof bei Bad Hersfeld mit Ställen, Wohnungen, Büros, Werkstätten etc. weist ein Energiebedarfsprofil wie ein Dorf auf. Ein idealer Standort also, um zu untersuchen und zu demonstrieren, was Energiemanagementsysteme leisten können. Ziel dieses Projektes ist, im elektrischen Netz ein Management von Verbrauchern und Erzeugern zu realisieren. Hierbei wird eine mit Biogas betriebene Mikrogasturbine (MGT) als steuerbarer Erzeuger eingesetzt. Das Biogas wird von der am Ort vorhandenen Biogasanlage bereitgestellt. Lasten von Verbrauchern sollen entsprechend dem Bedarf und den jeweiligen Rahmenbedingungen verschoben werden. Das Energiemanagementsystem Eichhof (EMSE) soll über das Modell Spitzenlastmanagement einen Lastgang mit möglichst niedrigen Spitzen erreichen. Als Ergebnis soll die mögliche Kostenersparnis bei Verwendung eines vertraglichen Leistungspreises aufgezeigt werden. Alternativ soll die Steuerung der Verbraucher und Erzeuger nach dem Modell Variable Tarife erfolgen, wie sie als Spot-Preise täglich von der European Energy Exchange (EEX) mit Sitz in Leipzig zur Verfügung gestellt werden. Die dortigen Strompreise richten sich u.a. nach der in Deutschland zu erwartenden Stromerzeugung durch Wind und Photovoltaik. Mit EMSE soll aufgezeigt werden, dass Biogasanlagen in der Lage sind, nicht nur elektrische Grundlast zu produzieren, sondern über die MGT marktorientiert auch Regel- und Ausgleichsenergie bereitzustellen. Auch das Zusammenwirken beider Modelle ist im Projekt zu realisieren. Fluktuierende Erzeuger wie Photovoltaikanlagen einzubinden, ist eine weitere Herausforderung. Mit der Visualisierung von geplanten Schaltvorgängen für die Verbraucher wird für Akzeptanz bei den Mitarbeitern gesorgt. Zum Messen und Steuern liegt bereits ein Informationstechnologie(IT)-Netzwerk vor, das die Kommunikation zwischen Erzeugern, Verbrauchern und dem zentralen Server erlaubt. Allerdings stellt die derzeitige Mischnutzung des IT-Netzes durch LLH und IWES ein datenschutztechnisches und rechtliches Problem dar. Auch die Störanfälligkeit wird den aktuellen Anforderungen nicht gerecht. Diese Probleme sollen durch den strukturierten Netzausbau sowie durch geeigneten Support gelöst werden.
Das Projekt "Pilotprojekt zur Entwicklung und Umsetzung eines qualitätsorientierten Fair-Preis-Konzepts entlang der Wertschöpfungsketten im Bereich der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.V. durchgeführt. Projektziele sind: die Entwicklung eines qualitätsorientierten Fair-Preis-Konzepts für eine faire Partnerschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft, die Umsetzung des Konzepts in der Praxis durch ein Pilotprojekt sowie die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Unternehmen über die Praxispartner des Pilotprojektes hinaus. Eine faire Wertschöpfungspartnerschaft beinhaltet neben fairen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auch bestimmte Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien, Transparenz sowie Anforderungen an das Sozialmanagement. Bestehende Praxisansätze werden als Grundlage für einen Abstimmungsprozess zwischen Erzeugern, Verarbeitern und Handel genutzt, um einzuhaltende Standards für die jeweiligen Glieder der Wertschöpfungskette zu definieren. Das Vorhaben steht in engem Bezug zu den förderpolitischen Zielen des BÖL, da Qualitätsstandards mit den unterschiedlichen Marktpartnern definiert und nach außen getragen werden, um so die ökologische Lebensmittelwirtschaft zu stärken. Durch die enge Verzahnung des Projektes mit Praktikern aus verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette ist ein hoher Wissenstransfer gegeben. In enger Zusammenarbeit mit der Praxis werden die Begriffe 'Qualität' und 'Fairness' entlang der Wertschöpfungskette für ökologische Produkte definiert und diese durch überprüfbare Kriterien für die Bereiche Verarbeitung und Handel beschrieben. Anhand bestehender Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis wird ein entsprechendes Marketingkonzept erstellt, dieses in der Praxis getestet, evaluiert und optimiert. Auf der Grundlage des optimierten Marketingkonzepts geht das Pilotprojekt an den Start. Die Projektergebnisse werden in einer Infobroschüre dargestellt und durch weitere umfassende Öffentlichkeitsarbeit wird für eine Übertragung des Konzepts auf weitere Unternehmen der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft zur Förderung fairer und qualitätsorientierter Strukturen geworben.
Das Projekt "Background: The mission of the Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) is to contribute, through its strategic and applied research, to promoting sustainable agriculture for food security in the developing countries. The foc" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät IV Agrarwissenschaften II, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs, Fachgebiet Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (430a) durchgeführt. Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von PM&E in der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementforschung zu analysieren, und Erkenntnisse über fördernde sowie hemmende Einflussfaktoren in der Umsetzung dieses Konzepts zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen insbesondere Forschern, aber auch Gebern und Praktikern eine realistischere Einschätzung des potentiellen Nutzens von PM&E in der Forschung ermöglichen und ihnen Entscheidungshilfen bei der Planung und Gestaltung partizipativer Forschungsvorhaben bieten. Ergebnisse: In beiden Vorhaben unterschieden sich die von den lokalen Gruppen bevorzugten Indikatoren von den M&E Inhalten auf Projektebene: während das Hauptinteresse der Agroforstkooperative und der lokalen Agrarforschungskomitees sich auf die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele und gruppeninterner Prozesse richtete (durchgeführte Aktivitäten, Buchführung, Kreditrückzahlung, etc.), konzentrierte das Projektmonitoring von AFOCO und IPCA sich auf entwicklungspolitisch relevante Wirkungen (Gender, Humankapitalentwicklung, Partizipation etc.). Letzteres diente nicht nur als Informationsbasis für die Rechenschaftslegung gegenüber den Auftraggebern, sondern zugleich der Verfahrensforschung, d.h. der Ableitung methodischer Erkenntnisse für verbesserte Förderungsansätze in der kommunalen Forstwirtschaft bzw. der lokalen Agrarforschung. Durch die Initiierung zielgruppeneigener M&E Systeme traten unterschiedliche Blickwinkel und Erfolgskriterien auf Projekt- und Zielgruppenebene deutlicher zutage. Darüber hinaus wurden die gruppeneigenen M&E Systeme von den beteiligen Akteuren beider Vorhaben im Hinblick auf einen verbesserten Informationsfluss, erhöhte Transparenz, das Erlernen neuer Managementfähigkeiten sowie die regelmäßige Dokumentation teilweise neuartiger Information positiv beurteilt. Anhand des bisweilen schwierigen Implementierungsprozesses wurde aber auch deutlich, dass bei dem gewählten Ansatz viele der für konventionelles Monitoring typischen Probleme auftraten, z.B. die Vernachlässigung von M&E angesichts anderer scheinbar dringlicherer Aufgaben, eine unzureichende Analyse und Nutzung der Ergebnisse, Schwierigkeiten im Umgang mit prekärer Information, etc. Darüber hinaus kamen typische durch den partizipativen Ansatz bedingte Risiken und Schwierigkeiten hinzu, wie z.B. strategische Kommunikation, eine Fokussierung auf Gruppen unter Vernachlässigung der nicht organisierten Bevölkerung, die Errichtung einer 'Bühne', die von Prozessen 'hinter den Kulissen' ablenkt, sowie bestehende Machtgefüge, die den Partizipationsgedanken teilweise untergraben. Wichtige Grundlagen für ein Funktionieren von PM&E waren nicht nur ausreichende Ressourcen und geeignete sozio-kulturelle und institutionelle Rahmenbedingungen, sondern auch funktionierende lokale Organisationen, Flexibilität und Handlungsspielraum zur Korrektur der identifizierten Schwierigkeiten und ein gewisses Maß and Kontinuität. Unerlässlich war zudem die Wahl
Das Projekt "Entwicklung eines regionalen Modellsystems zur Analyse der Auswirkungen von Klimaaenderungen auf die Landwirtschaft in Hessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre durchgeführt. Wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor wird die landwirtschaftliche Produktion durch die direkten Wirkungen des Klimas und der Klimaaenderung beeinflusst. Die aktuellen Prognosen und Szenarien von Klimamodellen lassen weitreichende Auswirkungen auf unterschiedliche oekologische und soziooekonomische Aspekte der agrarwirtschaftlichen Produktion und Landnutzung erwarten. Ein Hauptanliegen des Projektes ist es, zu untersuchen wie sich moegliche Klimaaenderungen auf die regionale Landwirtschaft in Hessen und die damit verbundene Landnutzung in oekologischer und soziooekonomischer Hinsicht auswirken. Dies geschieht durch eine Kopplung von naturwissenschaftlichen Klima- und Ertragsmodellen mit quantitativen Agrarsektormodellen. Dazu wird ein Modellsystem fuer die pflanzliche und tierische Produktion entwickelt, das die verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionsbereiche integrieren und Wechselwirkungen zwischen diesen Bereichen und den Auswirkungen der Klimaaenderungen abbilden kann. Eine besondere Rolle spielen dabei der Entwicklung von Loesungsmoeglichkeiten der Schnittstellenproblematik zwischen den naturwissenschaftlichen Klima- und Ertragsmodellen und den soziooekonomischen Modellen, sowie die Ueberpruefung unterschiedlicher methodischer Ansaetze zur Erfassung naturwissenschaftlicher, oekonomischer und umweltbezogener Systemzusammenhaenge. Dabei werden sowohl die primaeren (z.B. Auswirkungen auf die Ertraege), die sekundaeren (Rueckwirkungen ueber veraenderte Produkt- und Faktorpreise) und tertiaeren (moegliche Politikreaktionen) Wirkungen von Klimaaenderungen erfasst. Aufgrund dieser Ergebnisse sollen Aussagen getroffen werden, wie sich etwaige unerwuenschte Auswirkungen abmildern lassen. Dazu werden unterschiedliche Gestaltungen der agrar- und umweltpolitischen Instrumentarien im Hinblick auf die Kompensation klimabedingter Auswirkungen untersucht. Darauf aufbauend sollen Konzepte und Loesungsansaetze fuer einen umweltentlastenden Strukturwandel in der Landwirtschaft im Sinne von 'sustainable development' entwickelt werden.
Das Projekt "Nachhaltige Nahrungsmittelproduktion: Zusammenstellung und Auswertung von Szenarien und Prognosen fuer die Landwirtschaft bis 2030 - Handlungsbedarf und Langfriststrategien fuer die Umweltpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Ländliche Strukturforschung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt. In einer umfassenden Literaturuebersicht sollen die fuer den europaeischen Raum derzeit vorliegenden Szenarien und Prognosen bis zum Jahr 2030 zusammengestellt und deren Kernaussagen unter Agrar-Umweltaspekten analysiert werden. Die Auswertungsergebnisse sollen nach 1) Status-quo-Bedingungen, 2) Effizienzverbesserung und 3) Struktur- und Bewusstseinswandel geordnet werden. Ziel der Studie ist es, verschiedene landwirtschaftliche und den laendlichen Raum betreffende Entwicklungen sowie kuenftige Umweltbe- und/oder -entlastungen einschaetzen zu koennen, um daraus den kuenftigen Handlungsbedarf und Handlungsoptionen fuer die Politikberatung im Agrar-Umweltbereich ableiten zu koennen. Wichtige Teilbereiche der Studie sind u.a. - Entwicklung der Agrarpolitik nach Ablauf der Agenda 2000 (Betriebsgroessen- und Produktionsstruktur, Wirkung von Kosten und Preisstruktur, Intensitaetsrichtungen etc.), - Innovationen in der Landwirtschaft (Biotechnologie etc.), - EU-Osterweiterung, - Warenstroeme/Transportsysteme (WTO.), - Entwicklung der Konsummuster und des Verbraucherverhaltens und daraus resultierend die Wirkung auf die Umweltsituation (Verbrauch und Belastung von Boden, Wasser, Luft).
Das Projekt "Entwicklung eines regionalisierten Agrarsektor- und Landnutzungsmodells fuer Hessen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Professur für Projekt- und Regionalplanung durchgeführt. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung und empirische Spezifizierung sowie Ueberpruefung eines operationalen Regionalmodells fuer Hessen, das fuer die Analyse bestimmter agrar-, regional- und umweltpolitischer Massnahmen eingesetzt werden kann. Der methodische Grundansatz und entsprechende Software stehen aus dem Regionalmodell fuer Heilongjiang/VR China zur Verfuegung. In regionaler Hinsicht wird von den nach naturraeumlichen Gesichtspunkten gegliederten 10 Wirtschaftsgebieten Hessens ausgegangen. Eine erste Version soll sich auf den Agrarsektor im engeren Sinne beziehen, in einer weiteren Modellversion soll auch die uebrige Flaechennutzung und ihre Verflechtungen zum Agrarbereich einbezogen werden. Zur Operationalisierung der Datenaufbereitung und Ergebnisauswertung werden grafische und tabellarische Aufarbeitung mit Methoden der deskriptiven Statistik vorgenommen. Das Hauptinteresse gilt dabei der regionalen und zeitlichen Differenzierung markanter Merkmale der landwirtschaftlichen Landnutzung. Die Analyseergebnisse werden in ein Geographisches Informationssystem (GIS) eingefuegt, um den raeumlichen Bezug der Daten explizit zu verdeutlichen. Das zu implementierende GIS soll zur Darstellung der raeumlichen Unterschiede der bestimmenden Standortfaktoren sowie zur Ergebnisdarstellung genutzt werden. Die Parametrisierung der Teilmodelle erfolgt anhand der vorliegenden laender- und gemeindespezifischen Datenbasis sowie auf Grundlage der Ergebnisse der einzelbetrieblichen Buchfuehrung. Dies stellt den regionalen und dynamischen Aspekt des in der Entwicklung befindlichen Optimierungsmodells sicher. Neben den Ertragsfunktionen der pflanzlichen Produktion sind die regionsspezifischen Wachstumsprozesse und Ertrags - Aufwandsverhaeltnisse der Tierproduktion oekonometrisch geschaetzt. Durch die Zusammenfuehrung der einzelnen geschaetzten Teilmodule werden die in den einzelnen Modellteilen als exogen angesehene Groessen im Systemmodell aber zu endogenen Variablen. Dies betrifft einmal die mengenmaessige Konsistenz und zum anderen die Schattenpreise innerbetrieblich erstellter Produkte und gemeinsam genutzter Ressourcen. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten steht ein Systemmodell zur Beurteilung zahlreicher agraroekonomischer und agrarpolitischer Fragen zur Verfuegung. Anhand aktueller Fragestellungen, wie z.B. Einfluss unterschiedlicher Produkt- und Faktorpreise, Aenderungen der Kontingentierung bei landwirtschaftlichen Produkten, Auswirkungen von Flaechenstillegungen oder Bereitstellung von Flaechen fuer Naturschutzzwecke soll die Leistungsfaehigkeit des Regionalmodells unter Beweis gestellt werden.
Das Projekt "Modellhafte Umsetzung von Pilotprojekten zur nachhaltigen Regionalentwicklung im oberschwaebischen Moor- und Huegelland Baden-Wuerttembergs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Mit den Mitteln des klassischen Naturschutzes allein sind Naturschutzziele wie der Erhalt großflächiger Ökosysteme, die Sicherung repräsentativer Kulturlandschaften und der Erhalt von Eigenart, Vielfalt und Schönheit der Landschaft sowie der Schutz der Naturgüter nicht zu erreichen, eine neue Strategie sollte deshalb erprobt werden, die auf Kooperation mit den Landnutzern und der Bevölkerung beruht und Ziele im Rahmen einer nachhaltigen Regionalentwicklung umsetzt: das Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt (PLENUM). Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Mit Förderung durch die DBU sollten vier Pilotprojekte im Modellgebiet Isny/Leutkirch als Bausteine einer naturverträglichen, nachhaltigen Regionalentwicklung auf den Weg gebracht und die Weitergabe der Projektergebnisse gesichert werden: Mit der Käseküche wird in diesem von der Milchwirtschaft geprägten Gebiet den beteiligten Landwirten die Möglichkeit gegeben werden, über die regionale Verarbeitung und Vermarktung für naturverträglich erzeugte Produkte höhere Erzeugerpreise zu erwirtschaften, zugleich wird die extensive Bewirtschaftung von Naturschutz- und Landwirtschaftsflächen längerfristig sichergestellt. Mit dem Jungviehhof wird die extensive Bewirtschaftung weiterer Naturschutz- und Landwirtschaftsflächen erreicht, außerdem kann damit ein weiteres Produkt aus dem Naturschutz entstehen: nach PLENUM-Kriterien erzeugtes Rindfleisch. Die Marketingkonzeption hat diese Entwicklungen aufgegriffen und in einem größeren Zusammenhang Möglichkeiten für die Vermarktung naturverträglich erzeugter Produkte untersucht und entwickelt. Das Ziel eines umweltverträglichen Wirtschaftens in der Verwaltung und in den Wirtschaftsunternehmen des PLENUM-Modellgebiets wurde durch die Durchführung von Öko-Audits unterstützt, flankierend wurden modellhafte Umsetzungsmaßnahmen eingeleitet. Fazit: Der Ansatz, Naturschutzziele über die Strategie des hoheitlichen Naturschutzes hinaus durch eine Strategie der naturverträglichen nachhaltigen Regionalentwicklung umzusetzen, hat sich bewährt. Das Land Baden-Württemberg hat deshalb das Modellprojekt ausgeweitet und führt es nun als PLENUM Allgäu-Oberschwaben bis mindestens 2006 weiter. Außerdem wurden zwei neue Regionen (Westlicher Bodensee im Landkreis Konstanz und Mittlere Alb/Lautertal sowie Albtrauf im Landkreis Reutlingen) als PLENUM-Projektgebiete anerkannt.