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Flächen in Wert setzen

In Deutschland wurden in den Jahren 2012 bis 2015 täglich 66 ha unbebaute Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das sind etwa 100 (!) Fußballfelder, die wir an nur einem Tag einfach "verbauen". Stattdessen könnten wir verstärkt auf Brachflächen zurückgreifen, um den akuten Flächenbedarf zu stillen. Laut einer Studie des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR) aus dem Jahr 2013 gibt es in Deutschland Innenentwicklungspotenziale in einer Größenordnung von ca. 120.000 bis 165.000 ha auf Brachen und Baulücken. Das entspricht 15 bis 20 m² je Einwohner bzw. bis zu vier Prozent der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche. Wie viele dieser Flächenpotenziale für bauliche Zwecke mobilisiert werden können, hängt stark von der jeweiligen Nachfrage vor Ort ab. Die Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung strebt ein 3-zu-1-Verhältnis von Innen- zu Außenentwicklung an (vgl. S. 51). Dieser Ansatz nutzt Kommunen, um etwa die Attraktivität der Innenstädte zu steigern oder die Umnutzung von Gebäudebeständen und Brachflächen gezielt voranzutreiben. Mittlerweile gibt es vielfältige Instrumente zur Aktivierung von Brachflächen, zur Innenentwicklung und zum Flächenrecycling. Dass immer mehr Kommunen ihre Flächenpolitik am Prinzip „Innen- vor Außenentwicklung“ ausrichten zeigen viele gute Beispiele aus der kommunalen Praxis . ... erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Es lohnt sich genauer hinzuschauen, welche Vorteile das Flächenrecycling für Ökonomie, Ökologie und für den Städtebau haben kann. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Mach mal Werbung!

Die Sensibilisierung für die Folgen des hohen Flächenverbrauchs ist ein notwendiger Bestandteil einer nachhaltige Entwicklung und Flächenpolitik. Über Informationskampagnen, innovative Kommunikationskonzepte und auch mittels direkter Ansprache soll bei den Flächenakteuren das Bewusstsein für eine sparsame Flächenpolitik geschaffen werden. Wirkungsvolle Sensibilisierungsstrategien zeichnen sich durch eine offene Informationspolitik, klare Zielgruppenansprache und eine engagierte Öffentlichkeitsarbeit aus. Meist müssen die lokalen Entscheidungsträger – wie Kommunalpolitik, Verwaltung, Eigentümer von Immobilien, potentielle Bauherren und Investoren – noch davon überzeugt werden, dass Flächensparen eine Investition in die Zukunft ist. Dazu bieten sich vielfältige Methoden, Medien und Veranstaltungsformate an. Statt nur mit erhobenem Zeigefinger Nachteile eines hohen Flächenverbrauchs aufzuzeigen, ist es hilfreicher, die Vorteile und Chancen einer sparsamen Flächenpolitik und vorrangigen Innenentwicklung zu verdeutlichen. Positive Botschaften rücken in den Fokus! Die Argumentation sollte nicht nur auf ökologische Aspekte reduziert werden, sondern auch die ökonomischen Zusammenhänge und sozialen Folgen darstellen. 10 Gebote - Kompass für Ihre Kommunikation Die Botschaft zählt. Erfolgreiche Kommunikation funktioniert nur mit einer klaren Botschaft und überzeugenden Argumenten. Denn wo es keine Inhalte gibt, können Sie sich auch die Verpackung sparen. Also, worum geht es Ihnen konkret und was ist Ihr Ziel? Nur nicht verzetteln! Konzentrieren Sie sich auf einige wenige zentrale Argumente. Kommunizieren Sie diese umso intensiver. Wiederholungen sind dabei erlaubt. Mit wem sprichst Du? Ihre Kommunikationsstrategie sollte genau auf ihre Zielgruppe zugeschnitten werden. Was bedeutet das Thema konkret für Ihre Adressaten, welcher Nutzen ist damit verbunden? Mit abstrakten Fachabhandlungen können Sie niemanden "abholen". Kurz und knackig. Formulieren Sie plakativ, aber prägnant. Die Sprache sollte einfach sein und emotional ansprechen. Komplizierte und lange Texte schrecken ab. Think positiv! Die Kommunikation soll Lust aufs Thema machen und die Neugier wecken. Formulieren Sie also positiv und motivierend. Mit erhobenem Zeigefinger allein erreichen Sie nichts. Bitte lächeln! Es muss nicht immer ernst sein. Humorig oder mit etwas Ironie verpackt, wirken die meisten Themen gleich viel attraktiver. Und wenn die erste Konfrontation mit einem Lächeln beginnt, haben Sie die volle Aufmerksamkeit, um bei der inhaltlichen Überzeugungsarbeit anzusetzen. Du schon wieder! Dieselbe Botschaft kann auf verschiedenen Wegen kommuniziert und immer wieder anders verpackt werden. Ein unverkennbares Layout und Logo, das sogenannte Corporate Design, garantiert eine schnelle Wiedererkennung. Das kannst Du auch! Gute Beispiele können als Vorbild dienen und machen Mut zum Nachahmen. Denn wenn andere das auch geschafft haben, kann es ja nicht so schwer sein. Ohne Worte. Visualisieren Sie die Botschaft und lassen Sie Bilder und Fotos sprechen. Zum Beispiel ergänzt mit einem kleinen Spruch, machen Sie neugierig auf mehr Informationen. Sei gut beraten. Holen Sie sich Experten mit an Bord. Oft wird Externen leichter geglaubt. Außerdem muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden. Quelle: Mittendrin ist in! Kurze Wege machen Schule! Argumente und Hinweise für eine qualitätvolle Innenentwicklung. Herausgeber: Leitprojekt AG "Bewusstseinswandel im Flächenverbrauch" der Metropolregion Hamburg ( weitere Informationen ). Wichtige Projekte zur Sensibilisierung Metropolregion Hamburg: Mittendrin ist in! Eine umfangreiche Sensibilisierungskampagne will Entscheidungsträger in der Metropolregion Hamburg davon überzeugen, lieber das Bauen im Siedlungsbestand zu fördern, statt auf der "grünen Wiese" neue Flächen in Anspruch zu nehmen. Spannendes Konzept mit Broschüren, Internetseite, Film und Veranstaltungsreihe: Weitere Informationen . Die Flächensparer Gemeinsam mit ausgewählten Modellkommunen entwickelte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) Empfehlungen und Ideen für kreative und schlagkräftige Kommunikationsstrategien: Weitere Informationen Nordrhein-Westfalen: Zertifikat für flächensparende Kommunen Flächensparende Kommunen in Nordrhein-Westfalen erwartet eine Belohnung mit positiver Außenwirkung: Sie erhalten in einer öffentlichen Zeremonie das Zertifikat "Meilenstein" und dürfen Logo und Titel für drei Jahre nutzen. Weitere Informationen Im Bestand gibt es genügend Baulücken und Nachverdichtungspotenziale, genutzt werden aber nur die wenigsten. Meist fehlt es an Informationen über die Absichten der Grundstückseigentümer. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.

Clever und günstig wohnen

Welche Kosten entstehen für private Haushalte durch Wohnen und Mobilität? Wo ist das Leben billiger: Zentral in der Stadt oder ländlich im Umland? Der Kauf eines eigenen Hauses oder einer Wohnung ist stellt für viele Menschen einen großen Wunsch dar. Bezahlbar scheint das häufig nur im Umland von Städten. Schließlich sind hier die Immobilienpreise deutlich geringer als in den zentralen Lagen. Gleichzeitig nehmen aber die Mobilitätskosten für den täglichen Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Sportverein zu - ohne Auto geht häufig nichts. Schnell können so die Vorteile der günstigeren Immobilienpreise im Umland durch höhere Mobilitätskosten aufgefressen werden. Lohnt sich also doch die Wohnung in der Stadt, wenn man dort ohne eigenes Auto von A nach B kommt? Überlassen Sie die Wahl Ihres Wohnstandorts nicht dem Zufall. Finden Sie mit den Wohn- und Mobilitätskostenrechnern heraus, wo Sie langfristig günstiger wohnen! Wohn- und Mobilitätskosten-Rechner (WoMo-Rechner) Der Rechner stellt mit wenigen Angaben zum Wohnstandort und zur Struktur des Haushalts alle Kosten für Wohnen und Mobilität (Pkw- und ÖPNV-Nutzung) für Wohnstandorte in Hamburg und seinem Umland dar. Weitere Informationen: www.womo-rechner.de Wohnkostenrechner der LBS Hamburg und F+B GmbH Realistische und praxistaugliche Modellrechnungen geben Auskunft über die entstehenden Kosten für Finanzierung, Wohnnebenkosten und Pendlerkosten beim Erwerb eines Hauses an unterschiedlichen Standorten in der Metropolregion Hamburg. Weitere Informationen: www.gbs-d.com/lbswkr/ Wohn- & Mobilitätskostenrechner für Oberbayern Der Wohn- und Mobilitätskostenrechner stellt die Wohnkosten sowie die Mobilitätskosten, den Zeitbedarf für die Fahrt zur Arbeit und die Auswirkung auf die Umwelt für nahezu alle Wohnstandorte im Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) dar. Weitere Informationen: www.wowohnen.eu ... möchten immer mehr Verwaltungsmitarbeiter/innen und Kommunalpolitiker/innen vor Ort wissen, wenn sie im Rahmen ihrer Planung die Weichen für die zukünftige Gemeindeentwicklung stellen. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

FONA-Forschung zum Thema Fläche

Flächennutzung, Siedlungsentwicklung, Landmanagement, die damit verknüpften Instrumente und Wechselwirkungen sowie die handelnden Akteure sind ein zentraler Gegenstand des Rahmenprogramms FONA „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) FONA Forschung Ziel von FONA ist es, Entscheidungsgrundlagen für eine zukunftsorientiertes Handeln und innovative Lösungen für eine nachhaltige Gesellschaft zu entwickeln. Eines von mehreren Themen in diesem Kontext ist das Thema Fläche. Seit über zehn Jahren laufen und liefen unter dem Dach von FONA verschiedene Förderschwerpunkte mit einer Vielzahl von Projektverbünden und Einzelprojekten. Gemeinsam ist diesen Projekten der Anspruch, Beiträge zur Umsetzung der Ziele der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung zu leisten. Das FONA-Programm wird laufend weiterentwickelt und befasst sich aktuell mit den drei Themen Green Economy, Zukunftsstadt und Energiewende. Beforscht wird die Transformationen der Systeme hin zu einer zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsweise. Städte und Gemeinden sowie Regionen und Landkreise sind hier Systembestandteile sowie zentrale Handlungs- und Umsetzungsebenen. Ausgewählte FONA-Förderschwerpunkte und Forschungsvorhaben zum Thema Fläche Das Thema Fläche sowie die vielfältigen Verknüpfungen mit Aspekten der Daseinsvorsorge und des demografischen Wandels sind zentraler Gegenstand von ausgewählten FONA-Förderschwerpunkten und der darin bearbeiteten Forschungsvorhaben Viele Forschungsvorhaben orientieren sich in ihren Aufgabenstellungen an flächenpolitischen Zielen wie dem 30-ha-Ziel, dem Vorrang der Innenentwicklung oder dem Prinzip der Flächenkreislaufwirtschaft. Im Folgenden werden einige kurz dargestellt. Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ Die Fördermaßnahme „ Kommunen innovativ “ zielt darauf, die Rolle der Kommunen als Initiatoren, Partner und Adressaten von Forschung, Entwicklung und Innovation für eine nachhaltige, demografiefeste Entwicklung der Regionen in Deutschland zu stärken. Dabei geht es um die Gestaltung der räumlichen Auswirkungen des demografischen Wandels im Rahmen einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Stadt- und Regionalentwicklung. Bis zum Jahr 2019 forschen unter dem Dach der Fördermaßnahme 156 Projektverbünde in den Fokusbereichen „Infrastruktur und Daseinsvorsorge“, „Innenentwicklung mit neuen Instrumenten“ und „Partizipation und Innovation in Reallaboren“. Im Fokusbereich „Innenentwicklung mit neuen Instrumenten“ befassen sich sechs Forschungsverbünde mit neuen Träger- und Finanzierungsmodellen, Entscheidungsunterstützungssystemen, integrierte Konzepten und Ansätzen für eine Sensibilisierung und Mobilisierung der Akteure. Im Projekt Bürgerfonds - Entwicklung eines bürgerschaftlich getragenen Entscheidungs- und Finanzierungsmodells für Innenentwicklung und Stadtumbau in schrumpfenden kleinen und mittleren Städten initiiert die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte ein Träger- und Finanzierungsmodell, das Bürgerinitiativen beim Erhalt, der Sanierung und Neunutzung historischer Bausubstanz unterstützt. Es soll Finanzierungsmöglichkeiten schaffen und fachliche Beratung für Bürgerinitiativen bieten. Die sächsische Stadt Zwickau entwickelt im Vorhaben IER-SEK - „Instrument zur Entscheidungsunterstützung für Großvermieter zur Realisierung von Stadtentwicklungskonzepten" ein Tool zur präzisen  und vorausschauenden Bewertung von Investitionen im Investitionen im Wohnbestand. Ziel ist die Unterstützung einer nachhaltigen Wohnungswirtschaft, in welcher Großvermieter aktiv an der Realisierung von Stadtentwicklungskonzepten mitwirken. Dabei geht es um den behutsamen Umbau bestehender Wohnstandorte, in welchen Aspekte u.a. der Energieeffizienz, des generationengerechten Wohnens, der Barrierefreiheit, der Entwicklung von Grün- und Freiflächen sowie deren Anbindung an die Versorgungs- und Verkehrsinfrastruktur integriert werden. 47 Gemeinden der niedersächsischen Landkreise Nienburg/Weser und Gifhorn arbeiten im Projekt KIF Kommunaler Innenentwicklungsfonds gemeinsam am Aufbau eines kommunalen Innenentwicklungsfonds. Hiermit sollen zusätzliche Mittel für eine zukunftsfähige Gestaltung der Ortszentren generiert werden. Ziel des Fonds ist die finanzielle Unterstützung einer Innenentwicklung, die die Funktionen der Zentren als Standort für Wohnen, Handel, Dienstleistung und Kultur stärkt. Die Große Kreisstadt Weißwasser in Sachsen arbeitet aktiv an der Umsetzung ihrer Demografiestrategie. Im Vorhaben Kleinstadt gestalten - Kleinstadt macht Leute, Leute machen Kleinstadt: Innovative Anreizsysteme für aktive Mitgestaltung im demografischen Wandel am Beispiel Weißwasser/O.L. (vgl. kommunen-innovativ.de sowie www.ort-schafft.eu ) entwickelt sie geeignete Formen der Beteiligung und Mitbestimmung für Jugendliche, junge Frauen und Zurückgekehrte und wendet diese an. Hierbei geht es um die Ermittlung des sozialen und kulturellen Bedarfs der genannten Bevölkerungsgruppen sowie um die dafür geeigneten Orte und Räume für Begegnungen in Freizeit und Kultur in der Kleinstadt. Ziel ist die Entwicklung übertragbarer Methoden zur Stärkung des Engagements der Bevölkerung u.a. durch die Schaffung von Begegnungsorten und Möglichkeitsräume. Die drei hessischen Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg im Wetteraukreis kooperieren im Vorhaben Ortsinnenentwicklung – Regionalstrategie Ortsinnenentwicklung in der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen , um ihre Ortszentren zukunftsfähig zu gestalten und interkommunale Aufgaben dauerhaft in ihren Gemeinwesen zu verankern. Dabei stehen vor allem das Potenzial an Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen sowie die Verkehrs-Infrastruktur im Fokus. Im Rahmen einer Gesamtstrategie sollen einzelne für Kleinstädte passfähige Instrumente entwickelt bzw. weiterentwickelt werden. Dabei geht es um die Adaption des Instruments der Eigentümer-Standortgemeinschaften für das Wohneigentum in Ortsinnenlagen sowie den Umgang mit potenziellem Leerstand und mögliche Nachfolgenutzungen. Mit dem Ziel einer attraktiven Umgestaltung von Hauptverkehrsstraßen sollen geeignete Kooperationsmodelle entwickelt werden, in denen die Planer und Aufsichtsbehörden, Anwohner und Nutzer zusammenwirken. Im Vorhaben KOMET Kooperativ Orte managen im Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald (vgl. kommunen-innovativ.de sowie www.uni-weimar.de ) fokussieren acht benachbarten Gemeinden im Süden Thüringens auf das Management gemeinsamer Siedlungsplanung und Ortsentwicklung. Hierzu zählt  ein aktives und vorausschauendes Flächenmanagement. Um den Managementansatz zu realisieren, wollen die Gemeinden einen gemeinsamen Fonds errichten, aus welchem die Umgestaltung leerstehender Gebäude und Brachflächen in ihren Zentren finanziert werden soll. Der Gewinn aus der Nutzung dieser Immobilien soll wieder in den Fonds zurückfließen und kann für weitere Vorhaben eingesetzt werden. Wesentlicher Baustein des Projekts ist eine Brachflächenerfassung und Potenzialbörse der acht Gemeinden. Die Vermarktung der Flächen erfolgt über eine Immobilienplattform. Außerdem wird erforscht, wie ungenutzte Siedlungsgebiete und Infrastruktur zurückgebaut werden können und wie dies mit naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen und Renaturierungsaktivitäten verknüpft werden kann. Förderschwerpunkt „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ Bis zum Jahr 2019 werden in neun Innovationsgruppen nachhaltige, praktikable Lösungen für Regionen entwickelt, die vor dem Hintergrund klimatischer und wirtschaftlich-struktureller Veränderungen vor besonderen Herausforderungen stehen. Die Innovationsgruppen setzen dabei den Schwerpunkt auf die Gestaltung der regionalen Energiewende und eine integrierte Flächennutzung sowie auf Ansätze des Kulturlandschaftsmanagements und Landschaftspflege. Die Projekte fokussieren dabei jeweils auf einen der Schwerpunkte „Stadt-Land-Beziehungen: Kulturlandschaft und Daseinsvorsorge“, „Regionale Energiewende“ und „ Innovative Landnutzungsformen“. So zielt die Innovationsgruppe UrbanRural Solutions darauf, in den Regionen Göttingen-Osterode, Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover und Köln effektive regionale Kooperationen für eine nachhaltige Daseinsvorsorge zu initiieren. Hierfür sollen Stadt-Land-Kooperationen optimiert unterstützt werden, um öffentliche Leistungen in den Bereichen Verkehr, Bildung, Gesundheit, Kultur und Freizeit sowie die Sicherung der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs auch unter den Bedingungen von Bevölkerungsrückgang und -alterung sicherzustellen. Hierfür werden innovative Strategien zur regionalen Aufgabenteilung und räumlichen Organisation entwickelt, die in enger Abstimmung zwischen allen relevanten Akteuren einer Region umgesetzt werden können. Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Landmanagement“ Die unter dem Dach des Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Landmanagement“ im Zeitraum 2010 bis 2016 durchgeführten Forschungsvorhaben beschäftigten sich u.a. mit der Anpassung technischer Infrastruktursysteme an eine veränderte Nachfrage, der ressourceneffizienten und emissionsarmen Siedlungsentwicklung, der dezentralen Versorgung mit erneuerbaren Energien oder der integrierten Nutzung von Land- und Wasserressourcen. Der Förderschwerpunkt gliederte sich in zwei Module. Modul A fokussiert auf Wechselwirkungen und gegenseitige Abhängigkeiten zwischen den Themen Landmanagement, Klimawandel und den Dienstleistungen der Ökosysteme. In zwölf Projekte wurden komplexe Zusammenhänge zwischen Landnutzung, Globalisierung, Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Wachstum der Bevölkerung und Urbanisierung analysiert. Hier wurden Lösungsansätze erarbeitet, um in den Projektgebieten in Afrika, Asien, Südamerika und Europa mit den Partnern vor Ort zu erproben, wie wichtige Ökosystemdienstleistungen erhalten werden können. So wurden im Forschungsvorhaben CC-LandStraD sektorübergreifende Landnutzungsstrategien (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Siedlung und Verkehr) für eine nachhaltige Landnutzung entwickelt und die integrierte naturwissenschaftliche und ökonomische Modellierung von Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, Biogeosphäre und Klima weiterentwickelt. Anhand der Regionen Altmark und Rhein wurde die Umsetzbarkeit von Landnutzungsstrategien, durch die sich Klimaschutzziele erreichen lassen, auch unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen überprüft. Die integrierte Stadt-Land-Entwicklung stand im Zentrum der 13 Forschungsvorhaben von Modul B . Sie zielten auf die Stärkung der Wertschöpfung auf regionaler Ebene sowie auf die Optimierung von Energie- und Stoffströmen zwischen Stadt und Land. Erarbeitet wurden neue, nachhaltige und praktikable Handlungsansätze für Regionen mit unterschiedlichen Herausforderungen in Deutschland. Beforscht wurden die Faktoren, die die Landnutzung beeinflussen. Hierzu zählt auch das Zusammenwirken von Energie-, Umwelt-, Agrar-und Strukturpolitik sowie Siedlungs- und Verkehrsentwicklung bzw. die Einflussnahme der Flächeneigentümer auf die Landnutzung. Besonders enge Bezüge zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung auf regionaler Ebene weisen die Forschungsvorhaben KuLaRuhr - Nachhaltige urbane Kulturlandschaft in der Metropole Ruhr und RegioProjektCheck Neue Instrumente zur regionalen Evaluierung geplanter Projekte für Wohnen, Gewerbe und Versorgung im Rahmen eines nachhaltigen Landmanagements auf. KuLaRuhr befasste sich mit der integrierten nachhaltigen Entwicklung der Ressourcen Fläche, Wasser und Energie im Ruhrgebiet. RegioProjektCheck unterstützt mit einem eigens entwickelten Werkzeugkasten die Abschätzung und Bewertung von positiven und negativen Wirkungen, die durch neue Wohngebiete, Gewerbeansiedlungen und Einzelhandelsvorhaben zu erwarten sind. Förderschwerpunkt "Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA)" Im Förderschwerpunkt REFINA wurden im Zeitraum von 2006 bis 2012 über 110 Projekte für eine effiziente Flächennutzung gefördert. Basierend auf bereits vorliegenden Forschungsergebnissen und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen regionalen Rahmenbedingungen wurden innovative Lösungsansätze und Strategien für eine Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement erarbeitet und in Form von Demonstrationsvorhaben geprüft und umgesetzt . In diesem Zusammenhang wurden räumliche, rechtliche, ökonomische, organisatorische oder akteursbezogene Innovationen und Modifikationen bestehender Instrumente, Strategien und Vorgehensweisen entwickelt. Nähere Informationen über Projekte, Produkte und Veröffentlichungen aus dem Förderschwerpunkt REFINA sind abrufbar unter refina-info.de . Rund 66 Hektar wurden in den Jahren 2012 bis 2015 in Deutschland pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das hat negative ökologische, soziale und ökonomische Konsequenzen. Der Trend ist eindeutig: In den letzten Jahren haben Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV-Fläche) konstant zugenommen, während gleichzeitig der Anteil an landwirtschaftlich genutztem Gebiet abnahm. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Neue Baugebiete: Gewinn oder Verlust?

... möchten immer mehr Verwaltungsmitarbeiter/innen und Kommunalpolitiker/innen vor Ort wissen, wenn sie im Rahmen ihrer Planung die Weichen für die zukünftige Gemeindeentwicklung stellen. Jedem Projekt der Siedlungsentwicklung wie zum Beispiel der Bau von Wohnungen oder die Bereitstellung von Gewerbebauflächen geht in der Kommune eine Planung voraus. Verschiedene Faktoren beeinflussen Planungen und Entscheidungen über deren Umsetzung. Der Nutzen eine neuen Baugebiete wird in den Gemeinden in der Regel nicht ausschließlich am wirtschaftlichen Ertrag gemessen. Mittel- und langfristige Folgekosten derartiger Entscheidungen im Rahmen der Gemeinde- oder Stadtentwicklung rücken aber zunehmend in das Blickfeld der zuständigen Verwaltungen und Kommunalpolitiker vor Ort. Daher ist die Kenntnis der Kosten und des finanziellen Nutzens baulicher Entwicklungen eine wichtige Voraussetzung für eine fundierte Planungs- und Umsetzungsentscheidung. Welche Kosten sollten betrachtet werden? Wohn- und Gewerbegebiete verursachen Folgekosten in fünf wichtigen Bereichen. Zu denken ist an die Kosten der Erstellung und der langfristigen Unterhaltung der technischen Infrastruktur der Erschließung von Bauflächen wie zum Beispiel Wohnstraßen. Weiterhin werden häufig Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wie Kindergärten oder Schulen neu errichtet oder ausgebaut. Häufig sind im Zusammenhang mit neuen Wohngebieten auch neue Grünflächen zu erstellen. In vielen Fällen erfordert die Anbindung neuen Wohn- und Gewerbegebiete auch Anlagen der äußeren Erschließung in Form von Straßen oder Kreuzungen sowie Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs z.B. durch Straßenbahn oder Bus. Und schließlich ist in vielen Fällen auch der Bau von Lärmschutzanlagen erforderlich. Bei der erstmaligen Herstellung von Anlagen der inneren Erschließung (Straßen, Wege), öffentlichen Grünanlagen, Lärmschutzanlagen und Straßenbeleuchtung tragen die Kommunen in der Regel einen Anteil von 10 %. Häufig werden die Kosten der erstmaligen Herstellung von Infrastrukturen (Straßen, Kanäle, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Grünanlagen etc.) entweder im Rahmen städtebaulicher Verträge auf den Investor abgewälzt oder im Rahmen der Erschließungsbeiträge refinanziert. Jedoch die mittel- und langfristigen Kosten für Betrieb, Unterhaltung, Instandsetzung und Erneuerung von technischen und sozialen Infrastrukturen eines Wohn- oder Gewerbegebietes tragen hauptsächlich die Kommunen, bei technischen Infrastrukturen teilweise auch die Anlieger. Die Herstellungskosten für Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen liegen in der Regel bei den Versorgungsunternehmen. Recht unterschiedlich können die kommunalen Kosten für den Grunderwerb sein, wenn Kommunen eine aktive Baulandpolitik betreiben, um das Flächengeschehen in der Gemeinde aktiv zu steuern. Diese sind abhängig vom jeweils eingesetzten Baulandmodell, das einen kommunalen Zwischenerwerb des zu entwickelnden Baulands beinhalten kann. Mehreinnahmen infolge neuer Baugebiet und neuer Einwohner ziehen auch wieder Mehrausgaben nach sich wie z.B. die Kreisumlage bei kreisangehörigen Gemeinden und die Umlage an Amt, Samtgemeinde, Verbandsgemeinde, Zweckverband usw. Welche Einnahmen sind von einem neuen Baugebiet zu erwarten? Im Zusammenhang mit neuen Baugebieten können die Kommunen mit einer Reihe von Einnahmen rechnen. Hierzu zählen u.a. die Grundsteuer, der Anteil an der Einkommensteuer, die Gewerbesteuer nach Abzug der Umlage, der Kommunalanteil an der Umsatzsteuer, ggf. erhöhte Zuweisungen aus dem landesspezifischen kommunalen Finanzausgleich und - sofern erhoben - die Konzessionsabgabe der Versorger. Hinzu kommen ggf.  auch landesspezifisch geregelte Beteiligungen der Kommunen an anderen Steuern wie z.B. der Grunderwerbsteuer. Wodurch werden die Kosten und Einnahmen beeinflusst? Die Topografie des Geländes, die Form der Erschließungsnetze und die Grundstückseinteilung beeinflussen die Kosten der inneren Erschließung. Die Erschließungseffizienz beschreibt das Verhältnis des Kosten- und Flächenaufwands für die innere und äußere Erschließung zum Nettobauland. Diese Aufwände sind z.B. bei Ein- und Zweifamilienhausgebieten höher als im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Der demografische Wandel und Schrumpfungsprozesse in den Gemeinden beeinflussen mittel- und langfristig den wirtschaftlichen Betrieb von Erschließungsanlagen der technischen und sozialen Infrastruktur. Einer sich reduzierende Bevölkerungszahl und Leerstände wirken sich aus auf die festen und laufenden Kosten für den Betrieb z.B. von Wasser- und Abwasserleitung oder Kindergärten und Schulen. Daher sollte unbedingt eine vorausschauende Betrachtung für die kommenden Jahrzehnte angestellt werden, inwiefern neben den Belastungen des Gemeindehaushalts auch mit steigenden Pro-Kopf-Kosten für die privaten Haushalte und Unternehmen zu rechnen ist. Sind Infrastrukturen auf lange Sicht nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, müssen sie angepasst werden. Während technische, insbesondere netzgebundene Infrastrukturen mit langfristigen Folgekosten nur mit großem Aufwand an demografische Entwicklungen angepasst werden können, sind Einrichtungen der sozialen Infrastruktur grundsätzlich leichter anpassungsfähig. Allerdings wird die vielerorts notwendige Schließung von Kindergärten oder Schulen von den Bürgerinnen und Bürgern in der Regel nicht akzeptiert. Auch der Faktor Zeit ist zu beachten. Einnahmen und Ausgaben im Zusammenhang mit Vorhaben der Siedlungsentwicklung entstehen zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten. Während Grunderwerbs-, Planungs- und Erschließungskosten in einer frühen Projektphase anfallen, fließen Einnahmen unter anderem aus der Grundsteuer, aus dem kommunalen Finanzausgleich bzw. anteilige Einkommensteuer erst einige Jahre nach dem Beginn der Besiedlung neuer Wohn- oder Gewerbeflächen. Dabei hängt die Höhe dieser Einnahmen ab von der Aufsiedlungsgeschwindigkeit und letztendlich von der tatsächlich erreichten Belegung von Baugebieten. Gewerbesteuereinnahmen wiederum sind sowohl von Art, Struktur und Branche der jeweiligen Unternehmen als auch von konjunkturellen Einflüssen abhängig. Sie können starken Schwankungen unterliegen. Praxiserprobte Kostenrechner helfen Ihnen, die langfristigen finanziellen Auswirkungen von Siedlungsentwicklungen bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.

Warum wir weniger Fläche verbrauchen sollten

Mit gezielter Innenentwicklung schont man die Umwelt, steigert die Lebensqualität der Menschen und spart Kosten. Davon haben alle was - Kommunen und Bevölkerung. Eine nachhaltige Flächenpolitik schont die Umwelt und erhält die natürlichen Lebensgrundlagen: Erhalt von Natur und Landschaft sowie Naherholungsräumen Erhalt von Böden als endliche Ressource, als Anbaufläche für Nahrungsmittel und als Filter und Puffer für gesundes Trinkwasser. Beitrag zum Klimaschutz durch kurze Wege und damit weniger Verkehr, aber auch durch Freihalten klimasensibler Flächen wie Überschwemmungsgebieten und Kaltluftschneisen. Eine nachhaltige Flächenpolitik steigert die Lebensqualität der Menschen: Mehr Lebensqualität und geringere Verkehrsbelastung durch kürzere Wege Erhalt und Stärkung lebendiger Ortsmitten und gewachsener Siedlungsstrukturen, weil Brachflächen und leer stehende Gebäude reaktiviert werden Bestandsentwicklung bietet die Chance, Lebensqualität für eine insgesamt schrumpfende Bevölkerung zu erhalten und damit die Herausforderungen des demographischen Wandels zu gestalten. Eine nachhaltige Flächenpolitik hilft Kosten zu sparen: Die effizientere Nutzung bestehender Infrastruktureinrichtungen führt zu niedrigeren Kosten für die öffentliche Hand und den Bürger durch eine Reduzierung der Infrastrukturfolgekosten Werterhalt von Immobilien, weil das Marktgleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erhalten bleibt. Flächensparen - DIE SIEBEN Vorteile für Kommunen Geringere Kosten für Infrastruktur (Verkehr, Wasser, Abwasser) Entwicklungsimpulse für den Bestand (für bestehende Immobilien, Infrastruktur) Stärkung und Erhalt von lebendigen Ortskernen Hohe Lebensqualität für Einwohner Kurze Wege: gute Erreichbarkeit von Einzelhandel, Bildungs- und Kultureinrichtungen Positive Wahrnehmung und Identität der Kommune Erhalt der vorhandenen Immobilienwerte (durch Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage) Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Rund 66 Hektar wurden in den Jahren 2012 bis 2015 in Deutschland pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das hat negative ökologische, soziale und ökonomische Konsequenzen. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Welche Vorteile bietet das Flächenrecycling?

... erschließt sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Es lohnt sich genauer hinzuschauen, welche Vorteile das Flächenrecycling für Ökonomie, Ökologie und für den Städtebau haben kann. Das Flächenrecycling ist ein wichtiger Baustein eines kommunalen oder stadtregionalen Flächenmanagements. Wie die Bebauung von Baulücken oder die Nachverdichtung bestehender Wohn- oder Gewerbebauten zielt das Flächenrecycling auf die Mobilisierung von Bauflächen im Bestand. Ein derartiger Mobilisierungsansatz ist aus unterschiedlicher Sicht vorteilhaft. Die ökonomische Sicht Aus ökonomischer Sicht liegt in vielen Brachflächen ein hohes Potenzial der Wertsteigerung, insbesondere wenn es gelingt, hochwertige Nutzungen wie z.B. Wohnen, personalintensives Gewerbe bzw. gemischte Nutzungen mit Anteilen von Einzelhandel, Büros  und Gastronomie zu etablieren. Bei der Wiedernutzung ehemaliger Brachflächen lassen sich durch die Nutzung vorhandener Infrastruktur Erschließungskosten sparen. Eine Wiedernutzung von Brachflächen ermöglicht darüber hinaus eine bessere Auslastung bestehender Infrastrukturen z. B. der Ver- und Entsorgung, des öffentlichen Personennahverkehrs, von Kindergärten, Schulen sowie Freizeiteinrichtungen. Je nach Dichte und Vielfalt der neuen Nutzungen wird eine Umlegung von laufenden Kosten der Unterhaltung von technischen Infrastrukturen auf viele Nutzer möglich. Häufig entfallen bei der baulichen Entwicklung von Brachflächen Aufwendungen für natur-schutzfachliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Die ökologische Sicht Verschiedene ökologische Vorteile liegen auf der Hand. Eine Aktivierung von vormals genutzten Flächen im Bestand durch Flächenrecycling hilft, die Umwandlung Flächen im Außenbereich für eine bauliche Nutzung zu vermeiden. Die Flächenneuinanspruchnahme wird vermindert und eine weitere Zersiedlung von Städten und Gemeinden und die Fortschreiten der Landschaftszerschneidung werden vermieden. Böden werden nicht versiegelt und Bodenfunktionen bleiben erhalten. Flächenrecycling leistet einen aktiven Beitrag zur Innenentwicklung, hilft zusätzliche Verkehre zu vermindern und unterstützt damit die Realisierung einer Stadt der kurzen Wege. Die städtebauliche Sicht Aus städtebaulicher Sicht kann das Flächenrecycling den Erhalt wichtiger Funktionen städti-scher Teilräume als Standort für Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit und Erholung unterstützen. Viele vormals gewerblich, industrielle oder militärisch genutzte Flächen bzw. ehemalige Bahnflächen sind von hoher Lagequalität  und zeichnen sich durch Zentralität, eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr und ein urbanes Umfeld aus. Insbesondere große, zusammenhängende Gebiete bieten die Chance zur Etablierung von gemischt genutzten Quartieren. Für Kommunen mit hohem Nachfragedruck bietet das Flächenrecycling die Möglichkeit, dringend benötigte neue Wohnungen in zentralen oder zentrennahen Lagen zu errichten. Bislang öffentlich unzugängliche Bereiche werden für öffentliche und private Nutzungen zugänglich gemacht. Revitalisierte Areale bieten die Möglichkeit, z.B. bestehende Defizite in der Grün- und Freiflächenversorgung von Quartieren zu mindern. Häufig können städtebauliche Missstände beseitigt und ehemalige Brachflächen zum Anker für neue städtebauliche Entwicklungen mit hoher Attraktivität werden. Inwiefern sich die Vorteile einer Nutzung ehemaliger Gewerbe-, Industrie- oder Militärflächen erschließen lassen, hängt in hohem Maße von der Lage und städtebaulichen Einbindung in bestehende Siedlungsstrukturen sowie von einer grundsätzlichen Nachfrage nach Bauflächen ab. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.

Flächensparen ist Klimaschutz

Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen der Gegenwart. Um ihn zu begrenzen sind große Anstrengungen zum Klimaschutz erforderlich. Hierfür ist insbesondere der Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, die den Klimawandel auslösen und beschleunigen. Dazu kann eine sparsame Flächenentwicklung mit einem Fokus auf den Innenbereich einen wichtigen Beitrag leisten. Allerdings ist es nicht immer einfach, Klimaschutz in der kommunalen Siedlungsentwicklung zu verankern. Zum einen treffen hier viele Interessen aufeinander. Zum anderen sind die CO2-Minderungspotenziale von klimaschonenden Ansätzen in der Siedlungsentwicklung, wie z.B. der Förderung der Innenentwicklung, nicht direkt quantifizierbar, wie etwa die CO2-Reduzierung durch effizienten Betrieb der Straßenbeleuchtung. Dennoch kommt ihnen eine hohe Bedeutung zu. Denn durch die Siedlungsentwicklungsplanung werden die Strukturen und Rahmenbedingungen der CO2-Reduktion und der Energieeffizienz für die Zukunft geschaffen. Kompakte Siedlungsstrukturen führen zu geringerem CO2-Ausstoß Eine kommunale Flächenentwicklung, die auf eine verkehrsreduzierende und ressourcenschonende Siedlungsstruktur ausgerichtet ist, ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Dafür sollte die Entwicklung nach dem Grundsatz der dezentralen Konzentration auf die vorhandenen Zentren der Nahversorgung und an ÖPNV Haltepunkten konzentriert werden. Eine Eindämmung des Siedlungsverbrauchs an peripheren Standorten verringert nicht nur das Verkehrsaufkommen, sondern ermöglicht auch eine Konzentration auf Nachverdichtungen im Bestand und Innenentwicklung in verdichteten Bauweisen und damit insgesamt eine im Grundsatz geringere CO2-Bilanz der Kommunen. Denn die kompakteren Siedlungsstrukturen führen zu kürzeren Wegen zwischen Wohn- und Arbeitsstätten, Schulen, Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen, aber auch zu Freizeit- und Erholungsgebieten (Stadt der kurzen Wege). Dadurch können Wege auch zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt werden. Zusätzlich steigern kompakte Siedlungsstrukturen die Effektivität der Verkehrsnetze. Auf den Bau neuer Straßen in den Randbereich der Siedlung kann verzichtet werden und bestehende ÖPNV-Linien erzielen eine höhere Auslastung. So kann der motorisierte Individualverkehr reduziert werden, was zu einem geringeren CO2-Ausstoß der privaten Haushalte führt. Ein Erhalt von Freiflächen dient dem Klimaschutz Durch Innenentwicklung kann eine Bautätigkeit im Außenbereich vermieden oder begrenzt werden. Dadurch bleiben Freiflächen erhalten, die für den Klimaschutz eine bedeutende Rolle einnehmen. Zum einen können beispielsweisen Grünflächen weiterhin CO2 binden und somit als CO2-Senken fungieren. Zum anderen stehen die Flächen weiterhin zur Produktion von Erneuerbaren Energien zur Verfügung – und natürlich auch zur Nahrungsmittelerzeugung. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass auch die Erzeugung Erneuerbarer Energien zum Flächenverbrauch beiträgt, beispielsweise indem Flächen für die Fundamente von Windenergieanlagen versiegelt werden. Weitere Informationen Niedersächsische Initiative für Klimaschutz in der Siedlungsentwicklung Städtebauliche Nachverdichtung im Klimawandel, Studie des BBSR Klimaschutz in der Siedlungsentwicklung, Ein Handbuch Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz (SK:KK) Angesichts des Klimawandels rücken Klimaschutz und Klimaanpassung als kommunale Handlungsfelder in den Fokus. CO2-Emissionen müssen reduziert werden. An die Folgen von Klimaveränderungen müssen sich Kommunen anpassen. Neben Klimaschutz ist auch eine Anpassung an nicht mehr vermeidbare Folgen des Klimawandels erforderlich. Ziel ist es, potentielle Risiken und Schäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Klimaschutz und Klimaanpassung gehören zu den zentralen Herausforderungen von Städten und Gemeinden. Dabei kommt der Siedlungsentwicklung eine große Bedeutung zu. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.

Vorfahrt für Innenentwicklung

Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Für die Wiederbelebung von Zentren, Orts- und Dorfkernen spielt das Prinzip "Innen- vor Außenentwicklung" eine entscheidende Rolle. Im Fokus steht dabei der effektive und nachhaltige Umgang mit den vorhandenen Flächen. Anstatt ein neues Wohngebiet in der Peripherie zu planen, könnte man mit Hilfe eines Leerstandskatasters freie Wohnungen und Häuser im Ortskern erfassen - und dafür potenzielle Interessenten begeistern. Oder man setzt auf Brachflächenrecycling , Nachverdichtung und die Aktivierung von Baulücken , um lokale Flächenpotenziale zu erschließen. "Innenentwicklung" vermindert nicht nur den Flächenverbrauch, sondern trägt auch zur Auslastung bestehender Infrastrukturen bei - und senkt damit die Kosten für Bürger und Kommunen. Innenentwicklung hat unbestrittene Vorteile. Eine zu starke und den örtlichen Bedingungen nicht angemessene Verdichtung wäre allerdings kontraproduktiv. Um die Lebensqualität durch Innenentwicklung zu steigern, sind auch hier qualitative Vorstellungen nötig. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.

Bodenlos

Als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, für den Wasser- und Stoffhaushalt und nicht zuletzt für die landwirtschaftliche Produktion übernehmen Böden eine Vielzahl von Funktionen, die lebenswichtig sind. Böden sind endlich - und keineswegs erneuerbar! Flächensparen ist Bodenschutz Böden sind eine wichtige Lebensgrundlage und Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen. Sie sind von entscheidender Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität. Gleichzeitig ermöglichen und befördern sie als Filter und Speicher für den Wasser- und Stoffhaushalt einen Großteil der stofflichen Um- und Abbauprozesse im Naturhaushalt. Nahezu jeder menschliche Eingriff hat ökologische Auswirkungen auf dieses vielschichtige System der Böden. Bebauung, Versiegelung und nicht an den Standort angepasste landwirtschaftliche Bewirtschaftung sind die wesentlichen Ursachen für den Verlust von wertvollem Boden. Ein sorgsamer und schonender Umgang mit Böden ist deshalb unerlässlich. Das bedeutet auch, möglichst wenig Fläche für Bautätigkeiten zu verbrauchen und auf diese Weise zu verhindern, dass naturnahe Böden versiegelt werden. 46 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind heute bereits versiegelt. Täglich kommen weitere 23 ha Böden dazu - und können ihre wichtigen ökologischen Funktionen nicht mehr erfüllen. Produktionsgrundlagen der Landwirtschaft Böden sind aber auch wichtige Ressource für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland - vor allem für die hiesige Landwirtschaft. Als Produktionsgrundlage dienen sie der Erzeugung von wertvollen Lebensmitteln, aber auch von Rohstoffen und von erneuerbarer Energie. Durch nichtlandwirtschaftliche Flächeninanspruchnahme nahm die im Zeitraum 2009 bis 2012 nahm die Landwirtschaftsfläche in Deutschland um etwa 118.000 Hektar ab. Im gleichen Zeitraum stieg der Umfang der Siedlungs- und Verkehrsflächen um rd. 109.000 Hektar und der der Waldflächen um rd. 62.000 Hektar an (vgl. Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Bodenmarktpolitik" , 16.01.2014). Dies verdeutlicht, dass die die Siedlungsentwicklung und der Bau von Verkehrsprojekten vor allem zu Lasten von landwirtschaftlich genutzten Flächen geht. Betroffen sind vom Flächenfraß vor allem landwirtschaftliche Böden mit hoher natürlicher Ertragsfähigkeit. Rund 40 % des gesamten Siedlungs- und Verkehrsflächenzuwachses entfällt auf hochwertige Böden. Außerdem wird die Landwirtschaftsfläche durch den Bau von Siedlungs- und Verkehrsprojekten doppelt beansprucht: Neben der unmittelbaren Flächeninanspruchnahme werden auch Flächen für Kompensationsmaßnahmen benötigt. Weitere Informationen Interaktive Infokarte zur Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland , Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Trends der Siedlungsflächenentwicklung , BBSR-Analysen Kompakt 09/2012 Dritter Bodenschutzbericht der Bundesregierung 2013 Rund 66 Hektar wurden in den Jahren 2012 bis 2015 in Deutschland pro Tag in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Das hat negative ökologische, soziale und ökonomische Konsequenzen. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.

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