Gebietsbeschreibung Das LSG liegt im äußersten Süden des Landes Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Thüringen. Es gehört zu den beiden Landschaftseinheiten Zeitzer Buntsandsteinplateu und Weiße-Elster-Tal. Charakteristisch für das Gebiet ist eine ausgesprochene Hügellandschaft, deren höchste Erhebung die Grabeholzhöhe mit 299 m ü. NN ist. Höhenunterschiede von bis zu 140 m treten auf. Das LSG umfaßt die tiefeingeschnittenen Täler der Weißen Elster und der Aga sowie die angrenzenden Hochflächen, die teilweise bewaldet sind, so daß ein großer Reichtum an verschiedenartigen Landschaftsbildern vorherrscht. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Die Landschaft wurde sehr früh besiedelt und im Zuge der Besiedlung auch entwaldet. Lediglich im zum LSG gehörenden Teil südlich von Zeitz blieben einige Wälder im Elster- und Agatal erhalten. Aus dem 11. Jahrhundert stammt vermutlich die Haynsburg als deutsche Burgsiedlung, die sich seit dem 13. Jahrhundert im Besitz der Zeitz-Naumburger Bischöfe befand. In Droyßig befindet sich eine im 13. Jahrhundert erbaute Niederungsburg mit einer Parkanlage. Während die Landschaft um Zeitz im Zuge der allgemeinen Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den verstärkt im Tagebau betriebenen Braunkohlenbergbau stark beeinflußt wurde, blieben die eingeschnittenen Täler der Weißen Elster und der Aga davon verschont. Die Energie des fließenden Wassers wurde seit langem an beiden Flüssen zum Antrieb von Wassermühlen genutzt, unter anderem Lonziger Wassermühle, Johannismühle, Neumühle Sautzschen. Auch die auf der Ebene immer intensiver betriebene Landwirtschaft beeinträchtigte die Landschaft und ihre Lebensgemeinschaften, so daß die bewaldeten Täler ein Rückzugsgebiet für Tier- und Pflanzenarten bildeten. Jedoch wurden auch diese Wälder durch die forstliche Nutzung beeinflußt, insbesondere durch das Einbringen standortfremder Baumarten. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Der Untergrund im LSG wird zum größten Teil aus Gesteinen des Unteren, im Südosten auch des Mittleren Bundsandsteins aufgebaut. Der Buntsandstein wird in mehreren Aufschlüssen sichtbar, so bei Haynsburg, zwischen Droßdorf und Ossig sowie ganz besonders in den aufgelassenen Steinbrüchen bei Droyßig und am linken Elsterhang oberhalb des Bahnhofs Haynsburg. Nur bei Wetterzeube tritt ein isoliertes Vorkommen von Plattendolomit des unterlagernden Zechsteins zutage. Auf den Hochflächen wird der Buntsandstein durch tertiäre Kiese, Sande und Tone bedeckt. Als Relikte ehemaliger Tertiärbedeckung finden sich stellenweise Tertiärquarzite, die als erdgeschichtliche Zeugen Naturdenkmale darstellen und dementsprechend geschützt sind, wie zwischen Droyßig und Wetterzeube oder bei Staudenhain. Die Elster- und die Saalekaltzeit hinterließen Geschiebemergel und Schmelzwassersande und -kiese, die jedoch nur noch auf kleinen Flächen von der Abtragung verschont blieben. Nahezu durchgehend ist dagegen auf den Hochflächen der weichselkaltzeitliche Löß verbreitet. Die jüngsten Ablagerungen sind sandig-kiesige und schluffige Bildungen des Holozäns in der Elsteraue und ihren seitlichen kleinen Tälern. Entsprechend der bodenlandschaftlichen Gliederung lassen sich zwei Gebiete unterscheiden: das Elstertal mit Auenschluff-Vega und die Hochflächen zu beiden Seiten der Elster. Hier dominieren Böden aus Löß: Parabraunerden und Böden mit Stauvernässung (Braunerde-Pseudogleye). Die Seitentäler der Elster enthalten Abschlämmmassen von den umgebenden Hochflächen und Talhängen, auf denen Kolluvialböden ausgebildet sind. Auf den Hängen sind über unterem Buntsandstein Parabraunerden und seltener Braunerde-Pseudogleye aus skeletthaltigem Löß über tonigen Fließerden entwickelt, die zum lößbeeinflußten Ostthüringer Buntsandstein-Hügelland überleiten. Größtes Fließgewässer im LSG ist die Weiße Elster, die hier der alten tertiären Landabdachung von Südwest nach Nordost folgt und ab Schleckweda in einer nur 100 m breiten Taleinengung, der ”Thüringer Pforte”, fließt. Die Aga und weitere Nebengewässer der Weißen Elster, wie der Dielzschenbach, weisen eine starke Strömung infolge des großen Gefälles zum Elstertal auf. Stehende Gewässer sind ein Stauweiher im Wald sowie ein Teich bei Ossig neben einer Reihe kleinerer Tümpel, die zum Teil periodisch austrocknen, sowie das Elsteraltwasser bei Wetterzeube. Das Klima im LSG ist wärmebegünstigt und relativ niederschlagsarm. Im langjährigen Mittel wurden in Zeitz 575 mm Niederschlag und 8,6 °C Jahresmitteltemperatur gemessen, wobei die Niederschläge nach Südosten geringfügig auf etwa 630 mm ansteigen. Das etwas feuchtere und kühlere Klima des Elstertales hebt sich von dem wärmeren und trockeneren Klima der Hochebene ab. Das Tal gewinnt dadurch an Bedeutung als Lebensraum für feuchtigkeitsliebende Arten. Pflanzen- und Tierwelt Die ehemals natürlichen Laubwälder sind in Resten als Eichen-Hainbuchenwälder im Grabeholz und an den Forsträndern, als Eichen-Birken-Wälder auf den gebleichten Waldböden des Ratsches, des Guteborntales und des Zeitzer Forstes sowie als wärmeliebende Hügellandausbildung des Traubeneichen-Winterlinden-Hainbuchenwaldes an den südlichen Hängen des Kalten Grundes und des Probsteiholzes vorhanden. Bei durchgeführten Aufforstungen wurden teilweise standortfremde Baumarten, besonders Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche, angepflanzt. Der Zeitzer Forst stellt das größte, relativ gering erschlossene Waldgebiet im Süden Sachsen-Anhalts dar. An den Hängen der Taleinschnitte stocken Eschen-Ahorn-Schluchtwälder, im Agatal findet sich Erlen-Eschenwald. In der Elsteraue sind noch Reste der ursprünglichen Weichholzaue als Pappel-Weiden-Auengehölze erhalten. Größere Flächen des LSG sind waldfrei. Mit Feldgehölzen und Hangrestwäldern sind die landwirtschaftlich genutzten Feldfluren strukturiert. Grünland ist nur in der Elsteraue als artenarmes Wirtschaftsgrünland vorhanden. In den noch erhaltenen naturnahen Eichen-Hainbuchenwäldern der Hochebene kommen neben den bestandsprägenden Baumarten Stiel-Eiche und Hainbuche auch Gemeine Esche, Winter-Linde und Hasel vor, während in der Feldschicht Echte Sternmiere, Scharbockskraut, Busch-Windröschen, Wald-Veilchen, Wald-Ziest und Rasen-Schmiele dominieren. Die Hänge der Taleinschnitte sind von Eschen-Ahorn-Schluchtwäldern bestanden (Gemeine Esche, Berg-Ahorn). Im tiefeingeschnittenen Agatal stockt ein Erlen-Eschenwald, in dem neben Großer Brennessel, Kleb-Labkraut und Rasen-Schmiele teilweise auch eine anspruchsvolle Bodenflora mit Hohlem Lerchensporn, Märzenbecher, Aronstab, Einbeere, Türkenbund-Lilie und Echtem Lungenkraut vorkommt. Daneben sind auch Vorkommen von Rippenfarn, Siebenstern, Eichen-Lattich, Keulen-Bärlapp, Wald-Geißbart, Winter-Schachtelhalm, Christophskraut, Bleichem Waldvöglein, Fransen-Enzian und Knolligem Rispengras bekannt. Auf den Wirtschaftswiesen im Agatal findet sich, allerdings in stark rückgängiger Zahl, die Herbstzeitlose. Die stark gegliederte Landschaft des LSG bietet ein differenziertes Lebensraumangebot für eine artenreiche Fauna. In den Wäldern kommen die allgemein verbreiteten jagdbaren Säugetierarten, wie Wildschwein, Reh, Rotfuchs, Dachs, Iltis, Baum- und Steinmarder vor. Wie anderswo ist auch hier der Bestand des Feldhasen stark rückgängig. Neben Igel und Maulwurf sind als Vertreter der Kleinsäugerfauna Haus- und Gartenspitzmaus sowie Haselmaus ebenso nachgewiesen wie Mops- und Fransenfledermaus sowie Großes Mausohr. In den Wäldern und Gehölzen des LSG brüten die Greifvögel Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan, Habicht und Turmfalke, aber auch die typischen Vertreter der Spechte, wie Schwarz-, Bunt-, Grau- und Grünspecht sowie Wendehals. Von Süden reicht das Areal des Sperlingskauzes bis in das Gebiet. In der Elsteraue wurden neben Stockenten auch Bleß- und Teichrallen sowie Zwergtaucher und als Durchzügler der Flußuferläufer nachgewiesen. Außer der verbreiteten Bachstelze und der im Grünland der Aue vorkommenden Schafstelze finden sich an der Aga auch die Gebirgsstelze und vereinzelt der Eisvogel. In einigen feuchten Hang- und Schluchtwäldern des LSG wird der im Gebiet stark gefährdete Feuersalamander gefunden. Von den weiteren Lurcharten sind Gras-, Moor- und Teichfrosch, Erdkröte sowie Berg- und Kammolch zu nennen. Die Kriechtiere sind besonders durch Waldeidechse und Blindschleiche vertreten, jedoch werden auch Ringel- und Glattnatter sowie ganz selten die Kreuzotter beobachtet. Nach der eingetretenen Verbesserung der Wassergüte leben in der Weißen Elster auch wieder anspruchsvolle Fischarten wie Döbel, Hasel und Gründling. Insgesamt werden 27 Fischarten für das Einzugsgebiet der Weißen Elster genannt, die im Zeitraum nach 1992 nachgewiesen worden sind. In der Aga, einem Mittelgebirgsbach, sind von der ursprünglichen Fischfauna nur noch Schmerle und Dreistachliger Stichling vorhanden, während Bachforelle, Bachneunauge, Groppe und Ellritze infolge der Gewässerbelastung durch die Landwirtschaft verschwunden sind. Entwicklungsziele Das vorrangige Entwicklungsziel besteht in der Erhaltung bzw. Verbesserung der Auenlandschaft an der Weißen Elster sowie des tiefeingeschnittenen Kerbtales der Aga und der Wälder mit ihren unterschiedlichen natürlichen Waldgesellschaften. Das bedeutet insbesondere die Vermeidung jeglichen direkten oder indirekten Einleitens von Schad- und Nährstoffen in die Weiße Elster und die Aga. Sämtliche Abwassereinleitungen, auch außerhalb des LSG, dürfen nur nach vollständiger Reinigung erfolgen. Das Grünland der Aue sollte extensiv bewirtschaftet werden, um einerseits ein Nährstoffeindringen in die Gewässer zu vermeiden und andererseits wieder einer artenreiche Wiesenvegetation Regenerationsmöglichkeiten zu geben. In den Wäldern sind schrittweise die standortfremden Baumarten zu entnehmen und durch Baumarten zu ersetzen, die der potentiell natürlichen Vegetation entsprechen. Insbesondere auf der Hochfläche sind die forstlich beeinträchtigten Eichen-Hainbuchenwälder wieder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen. In der Elsteraue ist die Entwicklung der Weichholzaue zu fördern, ohne den Offenlandcharakter weiter Teile der Aue zu verändern. Exkursionsvorschläge Im LSG gibt es eine Vielzahl von Wanderrouten unterschiedlicher Ausdehnung, die das Gebiet erschließen und die unterschiedlichen Landschaftsräume berühren. Sie werden in älteren und neueren Broschüren ausführlich beschrieben. Zeitz war seit 967 Bischofssitz. Als dieser 1028 nach Naumburg verlegt wurde, verblieb auf dem Domhügel, ursprünglich wohl eine königliche Burg, ein Kollegialstift. Allerdings residierten die Naumburger Bischöfe seit dem späten 13. Jahrhundert zeitweilig auch wieder in Zeitz. Die Stadt war im Hoch- und Spätmittelalter ein wichtiger Handelsplatz am Übergang über die Weiße Elster. Zeitz scheint eine der ältesten deutschen Städte zu sein, denn die schon 1147 Civitas genannte Oberstadt mit der Marktkirche St. Michael, 1229 erweitert durch einen Neumarkt, ist offenbar jünger als die unterhalb der Bischofsburg bestehende Unterstadt mit ihrem ältesten Markt. Anstelle des von Städten wie Naumburg und vor allem Leipzig angezogenen Fernhandels fand die Stadt schon im späten 18. Jahrhundert mit der Textilfabrikation ein neues Auskommen, ein Jahrhundert später waren es unter anderem die Kinderwagenherstellung und die chemische Industrie, die der Stadt zu neuer Blüte verhalfen. Als kulturhistorische Sehenswürdigkeiten sind unbedingt das Schloß und der Park in Droyßig zu nennen. Diese im 13. Jahrhundert errichtete ehemalige Niederungsburg wurde im 16., 17. sowie im 19. Jahrhundert umgebaut, so daß man Zeugen der verschiedenen Baustile, wie Renaissance, Barock oder Neugotik, am Schloß findet. Im Dachgebälk dieses Schlosses befand sich lange Zeit eines der größten Sommerquartiere des Mausohrs in Mitteldeutschland, einer stark gefährdeten Fledermausart. Der 3,8 ha große Park weist einen sehr alten Bestand seltener Bäume auf. Eine weitere Burgsiedlung, die Haynsburg mit einem 35 m hohen Bergfried, südlich von Zeitz gelegen, stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert. Diese Burg befand sich seit 1295 im Besitz der Bischöfe von Zeitz-Naumburg. Auch sie wurde mehrfach überbaut, so wurden im Südflügel ein Mauerwehrgang und an der Ostseite ein Renaissancegiebel aus gestaffelten Rundbogen geschaffen. Aber auch die kleineren Ortschaften im LSG sollten bei Wanderungen oder Rundfahrten Beachtung finden, weisen sie doch fast alle schöne Dorfkirchen und Fachwerkbauten auf und sind hervorragend der Hügellandschaft des Gebietes angepaßt. Im LSG befinden sich folgende sehenswerten Geotope, die alle als Naturdenkmale (ND) geschützt sind: - Ehemaliger Steinbruch westlich Wetterzeube: Aufschluß im Zechstein mit Plattendolomit - Ehemaliger Steinbruch Topschall ca. 1 km westlich Haynsburg: Aufschluß in der Trias (Mittlerer Buntsandstein) - Ehemaliger Steinbruch nordwestlich der Straße Droßdorf-Ossig: Aufschluß in der Trias (Mittlerer Buntsandstein) - Katersdobersdorf: Erosionsrinne mit Bachkaskade des Katerborns im Trias-Sandstein (Mittlerer Buntsandstein) - Quarzitblöcke (Blockfeld) südlich Droyßig: sog. Tempelwacken, Tertiärquarzit (Gesteinsausbildung) im Hüllstockwerk - Ehemalige Ziegeleigrube südwestlich Grana: Lößwand, Löß mit Bodenbildung aus dem Quartär (Weichselvereisung) - Findling in Grana, im Grundstück Dorfstr. 16a: Granit (Wiborg-Rapakiwi), Quartär (Elster-vereisung) veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019
Die Gemeinde Herbertingen beantragt die wasserrechtliche Entscheidung zur Herstellung der Durchgängigkeit der „Schwarzach“ und Erstellung einer Leiteinrichtung für Biber auf den Grundstücken Flst. Nrn. 733/1 und 632/1, Gemarkung Marbach, Gemeinde Herbertingen im Landkreis Sigmaringen. Für dieses Vorhaben war eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 7 Absatz 1 i.V.m. Anlage 1 Nr. 13.18.1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) durchzuführen. Mit der Vorprüfung auf der Basis der Planunterlagen, Informationen aus Verwaltungsakten und Datenbanken, relevanten Unterlagen zu Gebiet und Gewässer sowie Ortskenntnis wurden die in Anlage 3 UVPG aufgeführten Kriterien berücksichtigt und begründet. Geplant ist die Herstellung der Durchgängigkeit des Gewässers „Schwarzach“ bei der Ölmühle Marbach. Hierzu soll der Rückbau des vorhandenen Absturzes und der Anlagen der ehemaligen Ölmühle, der Bau eines Raugerinnes mit Beckenstruktur in der „Schwarzach“ und einer Leiteinrichtung für Biber erfolgen. Die unterschiedlichen Gewässerspiegellagen mit einem Höhenunterschied von ca. 1,40 m müssen angepasst werden. Der gepflasterte Biberweg wird seitlich am Ufer und unter der Brücke mit einer Breite von 1,30 m und Höhe 0,80 m eingebaut. Zur Abweisung der Biber vom Landweg werden Trockenmauern mit einer Höhe von 0,8 m und einer Gesamtlänge von ca. 20,00 m neben der Landesstraße errichtet. Die Ufer werden mit geeignetem Material aufgefüllt und angeglichen, zur Gebäudesicherung wird eine Betonmauer errichtet. Der Bereich um die bewohnte Ölmühle befindet sich direkt an der L282 im Talraum der „Schwarzach“. Durch die benachbarten „Schwarzachtalseen“ ist der überwiegend landwirtschaftlich genutzte Raum auch ein Ziel zur Erholung und Freizeitnutzung. Für die Anwohner sowie Besucher des Umfeldes kommt es zu baubedingten Auswirkungen wie Lärm, Erschütterungen und Staubbelästigungen sowie vermehrtem Aufkommen von Baufahrzeugen. Da aber nur eine kurzzeitige Belästigung erfolgt, ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf Menschen insbesondere auf die menschliche Gesundheit zu rechnen. Im Bereich der Maßnahmen wurden vor allem Vögel, Biber und Libellen festgestellt. Im Gewässer befinden sich Bachforellen. Das Ufer ist mit nicht standortgerechten Fichten bepflanzt. Die Bepflanzung wird entfernt und durch standortgerechte Pflanzen ersetzt. Tiere und Pflanzen werden durch die Bauarbeiten kurzzeitig beeinträchtigt. Durch Bauzeitenregelungen und Fischbergung wird diese Beeinträchtigung auf ein Minimum reduziert. Der temporäre Eingriff verbessert durch die Neuanlage eines durchgängigen Gewässerbettes, die Wiederherstellung des Ufers mit standortgerechter Bepflanzung sowie den Biberweg die Situation für das Fließgewässer sowie die Fauna und Flora. Es ist nicht mit dem Verlust biologischer Vielfalt zu rechnen, sie wird vielmehr gestärkt. Für die gesamten Maßnahmen werden im Gewässer, am Ufer und in angrenzenden Bereichen ca. 450 m² Fläche für die Anlage und weitere 300 m² Fläche baubedingt in Anspruch genommen. Durch den Einbau der rauen Rampe/Sohlgleite im Gewässerbett ergibt sich eine mit Wasserbausteinen befestigte Fläche von ca. 100 m². Am Ufer wird Boden mit ca. 100 m³ abgetragen und etwa 150 m³ zur Anpassung der neuen Sohle an das vorhandene Gelände wieder aufgetragen. Der Boden ist baubedingten Auswirkungen durch die Abtragung, die Lagerung und den Wiedereinbau ausgesetzt. Durch den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen besteht die Gefahr des Eintrags von Stoffen in den Untergrund. Nach Wiederherstellung des Geländes wird nicht mit dem Verlust von Bodenfunktionen gerechnet. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist unter anderem die Herstellung der Durchgängigkeit bei der Ölmühle an der „Schwarzach“. Der Umbau der Wasserkraftanlagen zu einer rauen Rampe verfolgt dieses Ziel und verbessert damit die Situation des Fließgewässers. Die Hochwassersituation wird durch die Maßnahme berücksichtigt und soll keine Änderung erfahren. Grundwasser wird nicht tangiert. Aufgrund der Kleinräumigkeit der Maßnahme und der Topographie ist nicht mit Auswirkungen auf das Klima zu rechnen. Das Kulturdenkmal Kapelle ist von der Maßnahme nicht betroffen. Die allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls kommt daher zum Ergebnis, dass keine erhebliche Beeinträchtigung der zu prüfenden Schutzgüter erfolgt. Aus den vorgenannten Gründen wird festgestellt, dass für das beantragte Vorhaben keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. Diese Feststellung wird hiermit entsprechend § 5 Abs. 2 UVPG der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Gemäß § 5 Abs. 3 UVPG ist diese Feststellung nicht selbständig anfechtbar. Die Unterlagen zur Feststellung der UVP-Pflichtigkeit können nach den Vorschriften des Umweltinformationsgesetzes im Landratsamt Sigmaringen, Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen während der Servicezeit eingesehen werden. Sigmaringen, 01.08.2023 Landratsamt -Dezernat Bau und Umwelt- gez. A. Schiefer
Weiterer Baustein im Kampf gegen extreme Hochwasser im Landkreis Harz: In Veckenstedt hat Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann heute gemeinsam mit dem Direktor des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Burkhard Henning, und Landrat Thomas Balcerowski die neue Hochwasserschutzanlage an der Ilse offiziell in Betrieb genommen. Sie soll einem hundertjährigen Hochwasser mit einem Abfluss von mehr als 40 Kubikmetern pro Sekunde standhalten – das ist das 62-fache des mittleren Abflusses der Ilse. Die Investition von knapp 3,8 Millionen Euro wird aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert. Das Projekt umfasst die Errichtung von Deichen an beiden Ilse-Ufern, eine Ufererhöhung am linken Ufer, ein Absperrbauwerk zur Regulierung des Zuflusses in den Mühlengraben sowie eine neue Brücke für Fußgänger, Radfahrer und den landwirtschaftlichen Verkehr. Gleichzeitig wird auch der Umweltschutz gestärkt – anstelle zweier alter Wehre gleicht nun eine neue Sohlgleite das bestehende starke Gefälle aus. Vorteil: Sie kann von heimischen Fischen wie Groppe, Elritze oder Bachforelle passiert werden. Willingmann betonte: „Der Juli 2017 hat auch bei vielen Menschen im Harz Spuren hinterlassen. Anhaltende Regenfälle ließen damals kleine Bäche in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen anschwellen, darunter auch die Ilse in Veckenstedt. Umso wichtiger ist es, dass die umfangreichen Investitionen jetzt komplett umgesetzt sind und die Menschen hier ab sofort deutlich ruhiger schlafen können.“ Auch nach Abschluss des Projekts in Veckenstedt gehen die Arbeiten für einen verbesserten Hochwasserschutz im Harz unvermindert weiter. „Der fortschreitende Klimawandel wird aller Voraussicht nach auch zu mehr Starkregen führen. Im Harz mit seinen teils steilen Hängen kann daraus schnell eine Sturzflut werden. Daher setzen wir in den kommenden Jahren verstärkt auf den Bau neuer Hochwasserrückhaltebecken, um große Regenmengen verzögert zum Abfluss zu bringen bzw. in der Region zu halten“, sagte der Minister. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die neue Landesstrategie zum Hochwasserschutz „Stabil im Klimawandel“ , die bis 2027 landesweit insgesamt 195 Maßnahmen und Aktivitäten umfasst. Darunter sind im Harz auch der Bau neuer Rückhaltebecken bei Straßberg und Gonna sowie eines Speichers bei Ahlsdorf oder der Hochwasserschutz an der unteren Selke. Seit 2013 sind im Landkreis Harz rund 16 Millionen Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes investiert worden. Hintergrund : Ende Juli 2017 trat im Umfeld des Harzes unwetterartiger, extrem ergiebiger Dauerregen auf. Besonders betroffen in Sachsen-Anhalt waren dabei die Einzugsgebiete von Ilse und Holtemme. Am 26. Juli 2017 wurden Teile des Ortskerns von Veckenstedt gesperrt, da Anliegerstraßen und Gebäude an beiden Ilse-Ufern überschwemmt waren. Auch das Gebiet des Landschulheims Grovesmühle sowie landwirtschaftliche Betriebe und Nutzflächen waren damals von den Wassermassen schwer betroffen. Für die neue Hochwasserschutzanlage wurde am rechten Ilse-Ufer ein 350 Meter langer Leitdeich mit Anbindung an die neue Brücke und den Teichdamm errichtet. Linksseitig entstand auf rund 140 Metern ein neuer Deich, zudem wurde das linke Ufer innerhalb der Ortslage auf rund 220 Metern Länge erhöht. Verbaut wurden insgesamt u.a. rund 280 Kubikmeter Beton, ca. 3.200 Tonnen Schotter und rund 175 Meter Spundband. Zudem sind 560 Sträucher und 68 Bäume gepflanzt worden. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanäle n des Ministeriums bei Facebook , Instagram , LinkedIn , Mastodon und Twitter .
Bülziger Graben53928Bülziger Graben53928Stauanlage5756484Stauanlage5756526736339 Stauanlage5756554736435 Bauwerksname unbekanntSohlbauwerk5751712757320 Bauwerksname unbekanntStauanlage5751732757322 Bohlenstau nicht durchgängig, Δh ~ 30 cm 15 Ökologische Durchgängigkeit 1Ohne2Gitter, Sohlschwelle, Verrohrung2Bohlenstau 1 von 14 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle69_99obere bis untere ForellenregionBachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle3 npSohlbauwerk - 2Sohlbauwerk - Konzept zur Neugestaltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke npStauanlage - 2Stauanlage - Konzept zur Neuge-staltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke ja obere bis untere Forellenregion3 2324252627 bestehendes WasserechtMaßnahme- prioritätKosten-schätzung *BemerkungLayout Wander-hindernis np 1np Stauanlage - Rückbau Stauanlage - Rückbau Stauanlage - raue Rampe Stauanlage - Rückbau Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 2 np Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 1 np 28 22Raum-widerstand1 Layout Maßnahme 21Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Bemessungs-fisch Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle 20 69_99 Fischregion 19LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante69_01 obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion 18Vorzugs-varianteRückbauraue RampeRückbau69_01Rückbau17 Maßnahmen- varianten 69_02Konzept zur Neugestaltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke16Barrierewirkung 12 11 69_01Konzept zur Neuge-staltung der Querung der B 187 und anschließende Gewässerstrecke V1:Rückbau V1:Rückbau V1: Rückbau V1: Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe ohneV1: Machbarkeits-studie Gitter und Sohlschwelle 1V1: Machbarkeits-studie 14Fischwanderhilfe vorhandenneinneinHW: 5756526 RW: 736339Stau offenStaubohlenneinBeschreibungHW: 5756465 RW: 736149HW: 5756484 RW: 7361982 nein13Koordinaten ETRS 1989 UTM 32N736149736198Betonstaukopf, Δh = 60- 70 cm, Wassereinspeisung in TeichohneneinHW: 5751712 RW: 75732057564651 neinHW: 5756554 RW: 736435Stau offen HW: 5751732 RW: 7573229Wanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTMStaukopf offen 10 8Kategorie 7 Stauanlage Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Regionaler Name unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW08-00EL03OW13-00EL03OW13-006 539584BG_PA01BG_PA012 5539584BB_PA01BG_WH012 Oberflächen- wasserkörper 539584539584BB_PA01BB_WH042 4 3GewässerBB_PA01BB_WH032 LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung2Planungs- abschnittBB_PA01BB_WH022 Bernischer Bach Bernischer Bach Bernischer Bach Bernischer Bach 1Wander-hindernisBB_WH012 BG_WH020 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen BG_PA0453928BG_WH06BG_PA04539282 BG_WH07BG_PA05539282 BG_WH08BG_PA05539282 DB_WH01DB_PA01539242 DB_WH02DB_PA01Drainingsbach539242 DB_WH03DB_PA01Drainingsbach539242 DB_PA02Drainingsbach539242 Planungs- abschnittGewässer BG_PA02Bülziger Graben BG_PA03KategorieWanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTMKoordinaten ETRS 1989 UTM 32N Bauwerksname unbekanntVerrohrung / Durchlass5751909EL03OW13-00Stauanlage5752846EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00757341HW: 5751909 RW: 757341757661HW: 5752846 RW: 757661757822HW: 5752973 RW: 757822Sohlschwelle, Δh ~ 30 cm – Entnahme zum Teich möglich, Wasserüberleitung Teich, Betonbauwerk marode Stauanlage5753144758054HW: 5753144 RW: 758054Rückstau durch Jalousiestau, Δh unbekannt, Rückstau ins OW Verrohrung / Durchlass5754142758168HW: 5754142 RW: 758168komplett verrohrt Stauanlage5755272759289HW: 5755272 RW: 759289Schacht, verstopft Stauanlage5760650760399HW: 5760650 RW: 760399Zahnstangenstau mit Bohlen, Sohlgleite ökologisch durchgängig Stauanlage5761068760269HW: 5761068 RW: 760269Betonstau mit Bohlen, Δh ~ 30 cm, sehr marode, umläufig 5761139760199HW: 5761139 RW: 760199Sohlgleite, Δh ~ 20 cm, Umgestaltung erforderlich 5761412759903HW: 5761412 RW: 759903Bohlenstau, Δh ~ 10 cm Maßnahmen- variantenV1: Rückbau V2: Stau V3: Prüfung der ökologischen Durchgängig-keitohneRückbau69_01 nein2Sohlschwelleraue Rampe69_02 nein3Stautafelraue Rampe69_02 nein2Schacht, Verrohrung ~ 150 mV1: Öffnung VerrohrungÖffnung der Verrohrung69_10 nein2SchachtV1: RückbauRückbau69_01 nein2Stautafelraue Rampe69_02 nein2Stautafelraue Rampe69_02 nein3hohe Fließgeschwindigk eit, geringe WassertiefeV1: Bauwerk umgestaltenBauwerk umgestalten69_04 3StautafelV1: Rückbau V2: raue RampeRückbau69_01 2 von 14 np1np1np1np1np1np Stauanlage - Rückbau Stauanlage - raue Rampe Stauanlage - raue Rampe 2Sohlbauwerk - Bauwerk umgestalten np Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - raue Rampe Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - 2 Stauanlage - 1 2 Stauanlage - 2 npStauanlage - 22Stauanlage - 3 Sohlbauwerk - 3 Stauanlage - 2npStauanlage - raue Rampe Maßnahme- priorität Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle1Verrohrung / Durchlass - Öffnung der Verrohrung bestehendes Wasserechtjaobere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Verrohrung / Durchlass - Prüfung der ökologischen Durchgängigkeit, Rückbau Stau Verrohrung / Durchlass - 3 Raum-widerstandBachforelle, Elritze, Groppe, Schmerlenp Stauanlage - 3Bemessungs-fischobere bis untere Forellenregion2Verrohrung / Durchlass - 2Fischregion69_99 Layout Maßnahme Layout Wander-hindernis Bemerkung Kosten-schätzung * LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante Prüfung der ökologischen Vorzugs-variante Durchgängigkeit, Rückbau Stau Barrierewirkungnein1 V1: Rückbau V1:Rückbau V1:Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe V2: raue Rampe Ökologische DurchgängigkeitVerrohrung l ~ 40 m V1: Rückbau V1: Rückbau V2: raue Rampe V2: raue Rampe Fischwanderhilfe vorhandennein3nein 5752973 Stau offen Sohlbauwerk Sohlbauwerk Verrohrung Bahn und Straße, Stau im Oberwasser= offen Stauanlage Beschreibung Regionaler NameEL03OW13-002 Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt Oberflächen- wasserkörper53928253928 LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung Wander-hindernisBG_WH03BG_WH04 Drainingsbach Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben Bülziger Graben BG_WH052 DB_WH04 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen Planungs- abschnittGewässerDB_PA02Drainingsbach53924DB_WH06DB_PA03Drainingsbach539242 DB_WH07DB_PA03Drainingsbach539242 DB_WH08DB_PA04Drainingsbach539242 DB_WH09DB_PA04Drainingsbach539242 EB_WH01EB_PA01Euperscher Bach5393222 EB_WH02EB_PA01Euperscher Bach5393222 FB_WH01FB_PA01Fauler Bach539322 FB_WH02FB_PA02Fauler Bach539322 FB_PA02Fauler Bach539322 Ersatzneubau2Stautafel Sohlschwelle3Sohllage zu hoch, kein SedimentV1: V1: Ersatzneubau V2: V1: Rückbau Ersatzneubau raue Rampe im UW V2: raue Rampe V2: Furt69_10 Anhebung der Sohle Rückbau und im Unterwasser Ersatz für FLE3Sohllage zu hoch, kein SedimentV1: Ersatzneubau V2: raue Rampe im UW3Verrohrung l~500 m 3 von 14 69_1069_99 Fischregion LAWA- Maßnahmenr. Vorzugsvariante np 1np 1np np 1np 2np 3np Verrohrung / Durchlass - Verrohrung / Durchlass - Stauanlage - Anhebung der Sohle im Anhebung der Sohle im Rückbau und Unterwasser Unterwasser Ersatz für FLE 1Verrohrung / Durchlass - Prüfung der ökologischen Durchgängigkeit np Verrohrung / Durchlass - Ersatzneubau Stauanlage - Rückbau Stauanlage - Rückbau Sohlbauwerk - ohne Massnahme Stauanlage - Rückbau Stauanlage - 1 Sohlbauwerk - 1 Stauanlage - 1 1 Stauanlage - 1 np Verrohrung / Durchlass - 3 Stauanlage - Rückbau und Ersatz für FLE Stauanlage - 2 np Verrohrung / Durchlass - Verrohrung / Durchlass - Stauanlage - 2 3 3 1 ja Layout Maßnahme Layout Wander-hindernis Bemerkung Kosten-schätzung * Maßnahme- priorität bestehendes Wasserecht Raum-widerstand Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Bachforelle, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Elritze, Groppe, Bemessungs-fisch Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle Schmerle 1 Verrohrung / Durchlass - 3Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle 69_01 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle 69_01 obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere obere bis untere Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion Forellenregion 69_01 Bachforelle, Elritze, Groppe, Schmerle69_10obere bis untere Forellenregion Sohlschwelleobere bis untere Forellenregion Rückbau3obere bis untere Forellenregion V1: Rückbau69_01 Rückbau und Vorzugs-variante Ersatz für FLE Rückbauohne MassnahmeRückbauohneAnhebung der Sohle im Unterwasser1Prüfung der ökologischen DurchgängigkeitMaßnahmen- variantenV1: Ersatz FLE V2: Rückbau V2: raue RampeV1: Rückbauohne MaßnahmeV1: Rückbau69_01 V: Prüfung der ökologischen DurchgängigkeitÖkologische Durchgängigkeit BarrierewirkungFischwanderhilfe vorhandenneinneinneinHW: 5752322 RW: 753130HW: 5752402 RW: 753130Verrohrung,ökologische Durchgängigkeit ?neinHW: 5752261 RW: 753135753130RDL, eingeschränkt durchgängigohneneinHW: 5756001 RW: 755682753135Durchlass, eingeschränkt ökologisch durchgängig, Pflastersohle1neinHW: 5756419 RW: 755154755682Feuerlöschentnahmestelle, Δh 40 cm, Sohle RDL im UW zu hochohneneinHW: 5763270 RW: 759862755154RDL, eingeschränkt ökologisch durchgängig1neinHW: 5763086 RW: 759932759862Zahnstangenstau ohne SchützohneneinBeschreibungHW: 5761656 RW: 759950HW: 5762316 RW: 759939HW: 5762609 RW: 759936759932Zahnstangenstau ohne SchützStautafelneinKoordinaten ETRS 1989 UTM 32N759950759939759936Sohlgleite, ökologisch durchgängig7531305761656 5762316 5762609 5763086 5763270 1 57560015756419 Stau, offen, ökologisch durchgängig5752261Wanderhindernis- Code LHW Koordinate E ETRS 1989 UTM 32N Koordinate N ETRS 1989 UTM 2 5752322KategorieStauanlageStauanlageSohlbauwerkStauanlageStauanlageVerrohrung / DurchlassStauanlageZahnstangenstau, Feuerlöschentnahme, mit Holzschütz, Δh ~ 20 cm5752402 Verrohrung / Durchlass Verrohrung / Durchlass Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Bauwerksname Regionaler Name unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt Bauwerksname unbekannt Bauwerksname unbekannt Bauwerksname unbekannt Verrohrung / Durchlass EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW13-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00EL03OW12-00 Oberflächen- wasserkörper LAWA- Gewässerkennzah l Gewässer- ordnung Wander-hindernisDB_WH052 FB_WH03 QBW ID GEK Kleine Flämingbäche: Anlage 8.2 – punktuelle Maßnahmen
Die Gemeinde Hohentengen beantragt die wasserrechtliche Entscheidung zur Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens am Färbebach und lokale Schutzmaßnahmen in Hohentengen-Völlkofen zwischen Völlkofen und Birkhöfe im Landkreis Sigmaringen. Für dieses Vorhaben war eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 7 Absatz 1 i.V.m. Anlage 1 Nr. 13.13 und 13.18.1 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) durchzuführen. Mit der Vorprüfung auf der Basis der Planunterlagen und den Informationsgrundlagen wie z.B. Auszug Kulturdenkmale, Biotop-Steckbriefe und Datenauswertebogen FFH-Mähwiese wurden die in Anlage 3 UVPG aufgeführten Kriterien berücksichtigt und begründet. Geplant ist die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens am Färbebach vor der Ortschaft Völlkofen am bestehenden Wuhrdamm zwischen Birkhöfe und Völlkofen durch den Neubau eines Entlastungsbauwerks mit Grundablass, 3D Grobrechen und Hochwasserentlastung, Teilaushub am Wuhrdamm auf eine Länge von ca. 6,00 m, Wiederaufbau des Dammes mit Anpassung an Entlastungsbauwerk, Errichtung einer Holzpalisade als Vorrechen. Als ergänzende Maßnahmen soll ein Neubau eines Entlastungskanals für die Tafertsweiler Straße (L279) durch Anschluss einer Rohrleitung DN 400 an das bestehende Einlaufbauwerk mit Querung der L 279 und Ableitung in den Färbebach über Rohrleitung oder alternativ in einem Entwässerungsgraben erfolgen. In bzw. vor Völlkofen soll über eine Geländemodellierung ein flacher Leitdamm zur Ableitung Wasser vor der Ortslage errichtet und eine Erhöhung des landwirtschaftlichen Graswegs um ca. 0,30 m vorgenommen werden. Das Einlaufbauwerk der ersten Verdolung wird durch Teilabbruch der Betonböschung mit Aufweitung des Bachbetts und Anpassung der Uferbefestigung mit Steinpflaster sowie der Anbringung eines 3D-Rechens umgebaut. Das flache Muldental des Färbebachs und seine Umgebung zwischen dem Ortsteil Völlkofen und Birkhöfe wird vor allem landwirtschaftlich genutzt und besitzt keine hohe Funktion für Erholung. Der Neubau des Entlastungsbauwerks sowie die Umleitung des Oberflächenwassers von der L279 befinden sich über 460 m vor Völlkofen und über 800 m von Birkhöfe entfernt. Die Anwohner im Umfeld müssen mit baubedingten Auswirkungen wie Lärm, Erschütterungen und Staubbelästigungen sowie vermehrtem Aufkommen von Baufahrzeugen rechnen. Da nur eine kurzzeitige Belästigung erfolgt, ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf Menschen insbesondere auf die menschliche Gesundheit zu rechnen ist. Die Anlage dient dem Schutz der Menschen und Sachgüter vor Hochwassergefahren, so dass eine Verbesserung der bisherigen Situation eintritt. Die Anlage „Damm“ selbst ist bereits vorhanden, so dass sich seine Sperrwirkung und Ansicht im Landschaftsbild nicht stark verändert. Im Bereich der Maßnahmen wurden vor allem Vögel und Bergeidechsen festgestellt. Im Gewässer befinden sich Bachforellen. Auf dem Wuhrdamm ist eine Magere Flachland-Mähwiese kartiert sowie ein Offenlandbiotop mit Hecken, in welche nicht eingegriffen wird. Darüber hinaus befindet sich auf dem Damm eine artenreiche Fettwiese, ein kleines Feldgehölz und eine große zwieselige Tanne, welche entfernt werden muss. Die Tiere werden vorübergehend durch die Bauarbeiten beeinträchtigt. Nach Abschluss der Bauarbeiten stehen die Habitate wieder zur Verfügung. Durch Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen wird sichergestellt, dass die Beeinträchtigung der Tiere auf ein Minimum reduziert wird. Durch den Einstau des Beckens ist nicht mit nachhaltigen Auswirkungen auf Tiere und die betroffenen Gehölze und die Wiese zu rechnen, da das Wasser innerhalb kurzer Zeit wieder abfließt. Durch das Vorhaben wird temporär in eine Wiesenfläche und in Gehölzstrukturen eingegriffen, es kommen jedoch keine Pflanzen mit hohem Seltenheitswert oder hohem Schutzstatus vor. Die Eingriffe zum Aufbau des flachen Leitdammes in die Wiese vor Völlkofen sind nur temporär, da das Grünland nach Beendigung der Maßnahmen wieder entwickelt wird. Es ist nicht mit dem Verlust biologischer Vielfalt zu rechnen Für die gesamten Maßnahmen werden ca. 8 ha Fläche beansprucht, damit verbunden ist eine Neuversiegelung von weniger als 20 m². Eine Inanspruchnahme des Bodens findet durch ca. 400 m³ Abtrag von Humus und Wiederandeckung und ca. 460 m³ Erdaushub statt. Es wird mit der Abfuhr von Boden mit ca. 60 m³ gerechnet. Der Boden im Talraum und vor Völlkofen ist baubedingten Auswirkungen durch den Aushub, die Lagerung und den Transport von Oberboden und mineralischem Boden ausgesetzt. Durch den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen besteht die Gefahr des Eintrags von Stoffen in den Untergrund. Mit der Anlage des flachen Leitdammes und den technischen Einrichtungsteilen erfolgt ein kleinflächiger Verlust von Bodenfunktionen aufgrund von Aufschüttung und Verdichtung des Bodens Der Färbebach wird wie bisher unter dem Weiherdamm durchgeführt. Trotz der Verlängerung der Verdolung wird die Gesamtsituation anhand der geplanten Maßnahmen zur Durchgängigkeit für das Gewässer und seine Lebewesen verbessert. Die Verlängerungen der Einbauten im Färbebach beschränken sich auf kurze Abschnitte. Grundwasser ist durch die Maßnahmen nur mittel durch Verdichtung des Bodens durch die Bautätigkeit und im Fall des Einstaus durch Versickerung betroffen. Aufgrund der Topographie und des vorhandenen Dammes ist nicht mit klimatischen und lufthygienischen Auswirkungen zu rechnen. Der Wuhrdamm ist als Kulturdenkmal eingetragen und wird durch den Einbau eines Entlastungsbauwerks verändert. Gleichzeitig wird durch dieses Bauwerk die eigentliche Funktion eines Dammes wieder hergestellt. Der Wuhrdamm hat im betroffenen Bereich eine Länge von ca. 320 m mit einer maximalen Dammhöhe von 6 m. Das Entlastungsbauwerk hat eine Länge von 4,20 und eine Breite von 3,40 m und nimmt damit nur einen untergeordneten Teil des gesamten Dammes ein. Die allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls kommt daher zum Ergebnis, dass keine erhebliche Beeinträchtigung der zu prüfenden Schutzgüter erfolgt. Aus den vorgenannten Gründen wird festgestellt, dass für das beantragte Vorhaben keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. Diese Feststellung wird hiermit entsprechend § 5 Abs. 2 UVPG der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Gemäß § 5 Abs. 3 UVPG ist diese Feststellung nicht selbständig anfechtbar. Die Unterlagen zur Feststellung der UVP-Pflichtigkeit können nach den Vorschriften des Umweltinformationsgesetzes im Landratsamt Sigmaringen, Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen während der Servicezeit eingesehen werden.
LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern Der aktuelle LfU-Bericht beschreibt und analysiert den Einfluss der nährstofflichen Belastungen auf die Fischfauna in rheinland-pfälzischen Fließgewässern. Zum LfU-Bericht: Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern und deren Einfluss auf die Fischfauna in Rheinland-Pfalz Die wesentlichen Ergebnisse: Nährstoffe haben für die Ökologie von Fischen und ihren Lebensgemeinschaften eine grundlegende Bedeutung. In dieser Studie wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Nährstoffe auf das Vorkommen von Fischen und den fischökologischen Zustand in Fließgewässern in Rheinland-Pfalz haben. Hierzu werden die Daten aus dem biologi-schen und chemischen Monitoring von 2017 bis 2019 statistisch ausgewertet. Die Daten umfassen (i) die allgemein physikalisch-chemischen Parametern, (ii) die Saprobienindices des Makrozoobenthos und (iii) die fischbiologischen Erhebungen. Nährstoffliche Belastungen in Fließgewässern sind in Rheinland-Pfalz noch verbreitet. Schwerpunkte der Belastung liegen großräumig in der Oberrheinebene und betreffen andernorts einzelne Gewässer, wie Nothbach, Lauter und Wiesbach. Neben den Dauerbelastungen sind in einigen Bächen auch spitzenartige Belastungen auffällig. In Bächen erweisen sich insbesondere hohe Konzentrationen von Ammonium und Nitrit als beeinträchtigend für die Fischfauna aus. In der Unteren Forellenregion und der Äschenregion beeinflusst zudem die organische Belastung bzw. die Saprobie den fisch-ökologischen Zustand. Die regulativen Grenzwerte für die Saprobie sind deutlich zu hoch, um die Belastung in der Forellenregion abzubilden. Die Vielfalt der stofflichen Belastungen ist in der Äschenregion am höchsten. Die absoluten Mengen der stofflichen Belastungen sind in der Cyprinidenregion am höchsten, da diese überwiegend in der Oberrheinebene vorkommt. Erhöhte Konzentrationen von Gesamtphosphat und Orthophosphat sind weit verbreitet. Der Einfluss von hohen Phosphatgehalten auf die fischbiologische Zustandsbewertung ist deswegen schwierig statistisch nachweisbar. Die realisierte Eutrophierung aufgrund hoher Phosphorkonzentrationen betrifft in der Barbenregion die meisten Gewässer, sie kann jedoch bereits auch in der Forellen- und Äschenregion im Einzelfall den fischökologischen Zustand beeinflussen. Die Besiedlungsdichten von Fischarten korrelieren mit Nährstoffgehalten und der Intensität des Stoffumsatzes. Die Dichten der Bachforelle, nachfolgend von der Groppe sind von allen Fischarten am häufigsten und ausschließlich negativ mit Nährstoffgehalten korreliert. Die Dichten beider Arten korrelieren auch negativ mit der Saprobie, während die Dichten von Döbel, Gründling, Dreistachliger Stichling, Bachschmerle und Plötze positiv mit der Saprobie korrelieren. Zudem steigen die Dichten vom Döbel mit der Eutrophierung und die vom Dreistachligen Stichling mit den Konzentrationen von Ammonium und Nitrit. Die Gesamtbewertung des ökologischen Zustands der Wasserkörper korrespondiert mit der Landnutzung. Die Flächenanteile von Acker, Siedlungen und Sonderkulturen korrelieren mit den stofflichen Belastungen. Ab einem Ackeranteil von über 20 % wird in der oberen Forellenregion ein guter Zustand unwahrscheinlich. Der Einfluss der Flächennutzung auf Stoffkonzentrationen variiert je nach Fischregion bzw. Gewässergröße und Lage. Die Stoffeinträge aus Punktquellen scheinen in der Unteren Forellenregion am einflussreichsten für den fischökologischen Zustand zu sein. Die hier ermittelten Wirkungen von Stoffen auf die Fischfauna belegen die Notwendigkeit einer guten Wasserqualität für die Zielerreichung eines guten fischökologischen Zustands. Eine geringe nährstoffliche Belastung ist insbesondere für gute Bestände der Bachforelle und der Groppe wichtig bzw. der Zielerreichung in Forellen- und Äschenbächen in Rheinland-Pfalz. Fallstudie Nister: Die stoffliche Belastung an der Unteren Nister ist seit 1990 deutlich geringer geworden. Dennoch entwickeln sich im Frühjahr massenhaft fädige Algen auf der Sohle. Die Fischfauna hat sich u.a. durch eine deutliche Zunahme der Elritze sowie durch die Abnahmen von Aal und Äsche sowie auch anderer Arten wie der Nase verändert. Das Ablussregime hat sich ab den 1990-Jahren und noch verstärkt seit 2008 dramatisch verändert, mit erheblich geringeren Abflüssen, insbesondere von April bis September. Die jahreszeitlichen Beziehungen von Orthophosphat zu Wassertemperatur und Abfluss weisen darauf hin, dass die starke Zunahme der Konzentration von Orthophosphat im Frühjahr wahrscheinlich grundlegend für die Eutrophierungsprozesse ist. Schutzmaßnahmen zur Verminderung von Nährstoffeinträgen sind äußerst wichtig. Zu diesen zählen Gewässerrandstreifen bei belastenden diffusen Einträgen. Wirksame Randstreifen erstrecken sich über längere Fließstrecken, sind zusammenhängend, dauerhaft angelegt, funktional strukturiert und hinreichend breit. Für den Stoffeintrag aus Kläranlagen an Bächen ist eine Immissionsbetrachtung erforderlich, die sich auf einen ökologisch relevanten Bemessungsabfluss bezieht. Dieser berücksichtigt die aktuellen klimatischen Veränderungen.
Lüchow/Lüneburg. Etwa ein Jahrhundert lang prägte die Forellenzuchtanlage „Dullborn“ das Tal des Schnegaer Mühlenbachs im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Nach Aufgabe der privaten Fischzucht erwarb der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die über 50 Teiche. Das Ziel der Naturschützer: Am Dullborn sollten wieder auentypische Lebensräume und eine naturnahe Fließgewässerentwicklung ermöglicht werden. Nach zweijähriger Bauzeit ist das ambitionierte Vorhaben nun abgeschlossen. Im Rahmen einer Exkursion überzeugten sich die beteiligten Kooperationspartner am Mittwoch (14.09.) von den Ergebnissen der Renaturierung. Etwa ein Jahrhundert lang prägte die Forellenzuchtanlage „Dullborn“ das Tal des Schnegaer Mühlenbachs im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Nach Aufgabe der privaten Fischzucht erwarb der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die über 50 Teiche. Das Ziel der Naturschützer: Am Dullborn sollten wieder auentypische Lebensräume und eine naturnahe Fließgewässerentwicklung ermöglicht werden. Nach zweijähriger Bauzeit ist das ambitionierte Vorhaben nun abgeschlossen. Im Rahmen einer Exkursion überzeugten sich die beteiligten Kooperationspartner am Mittwoch (14.09.) von den Ergebnissen der Renaturierung. Sie war bei Weitem nicht die einzige, aber die größte gewerbliche Teichanlage am Schnegaer Mühlenbach und seinen Zuläufen: Die um das Jahr 1900 entstandene gewerbliche Anlage Riggert am „Dullborn“ bei Gledeberg mit ihren über 50 Einzelteichen. Rund 100 Jahre wurden hier vor allem Forellen gezüchtet. Doch mit der intensiven Fischzucht waren auch negative Auswirkungen auf den Schnegaer Mühlenbach und seine Tierwelt, wie etwa Kleinfische und Muscheln verbunden. „Die kleinen Stauwehre verhinderten über Jahrzehnte den Aufstieg von Fischen in die oberen Bachabschnitte“, erklärte Danny Wolff, Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg. Erwärmtes und mit Nährstoffen angereichertes Teichwasser verschlechterte im Mühlenbach die Lebensbedingungen für anspruchsvolle, sauerstoffliebende Arten kühler Oberläufe. Als die Fischzucht am Dullborn zunehmend unrentabel wurde, erwarb der Landesbetrieb 2014 das Gelände mit Naturschutzfördermitteln der EU. Er schuf damit die Voraussetzungen für die in diesem Jahr abgeschlossene naturnahe Umgestaltung der Teichanlage. „Die letzten Jahre mit ihrer zunehmenden Trockenheit insbesondere im Frühjahr und Frühsommer haben gezeigt, dass die Anstrengungen des Fließgewässerschutzes weiter intensiviert werden müssen“, betonte Danny Wolff am Rande der Exkursion über die Projektfläche. Geringere Abflüsse und niedrigere Wasserstände führen potenziell zu einer weiteren Verschlechterung der Gewässerqualität. „Als neuer Eigentümer dieser Naturschutzfläche war es uns ein wichtiges Anliegen, mit dem Dullborn-Projekt unserer Vorbildfunktion für die Pflege und Entwicklung des Natura 2000- und Naturschutzgebietes „Schnegaer Mühlenbachtal“ gerecht zu werden“, so Wolff. In einem mehrjährigen Prozess mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg als Genehmigungsbehörde, dem Unterhaltungsverband, der Gemeinde Schnega, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der ehemaligen Eigentümerin, der Bewilligungsstelle für Fördermittel und anderen Akteuren wurden die erforderlichen Umgestaltungsmaßnahmen intensiv und einvernehmlich abgestimmt. Für diese „sehr gute Kooperation“ bedankte sich Wolff beim Gang über die Fläche bei allen Beteiligten. Zwei Jahre, mehrere Bauschritte Zwei Jahre, mehrere Bauschritte In mehreren Baufenstern wurden hier seit 2020 umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden in allen Teichkomplexen die zahlreichen naturfernen Elemente wie Gebäude, Uferverbauungen, Betonsohlen, Teich-Mönche, Masten und Leitungen entfernt und Teichdämme in großen Teilen beseitigt. Das bisher für die Teiche genutzte aufgestaute Quell- und Grundwasser wird nun in kleinen, neu gestalteten Quellbächen direkt dem Mühlenbach zugeleitet, um eine Erwärmung zu vermeiden. Bestehende Abfluss- und Wanderhindernisse im Mühlenbach wurden beseitigt und die Querung des benachbarten Gemeindeweges durch den Einbau eines neuen Rahmendurchlasses optimiert. Der Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Lüchow-Dannenberg übernahm den Einbau von Kies und Steinen im Schnegaer Mühlenbach, um ein naturnäheres Längs- und Querprofil auf einer Strecke von insgesamt rund 500 Metern herzustellen. „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Arten- und Biotopschutz, sondern setzen auch aktiv die EU-Wasserrahmenrichtlinie um. Diese hat die Erhaltung und Entwicklung eines ökologisch guten Zustandes der Gewässer zum Ziel,“ betonte Frank Socha, der die Arbeiten des Kreisverbandes koordinierte. Erschwerte Bedingungen Erschwerte Bedingungen In der Bachaue wurden Teiche teilweise in eine naturnahe Überflutungsmulde umgestaltet. Auch die Fremdbestockung mit Fichten auf grundwassernahen Standorten wurde entnommen. „Schwierige Standortverhältnisse mit teilweise hohen Grundwasserständen stellten eine besondere Herausforderung für die Maßnahmendurchführung dar,“ berichtete Philipp Stoedter, der als Projektingenieur beim NLWKN die Baumaßnahmen betreute. Erschwert wurden die Baumaßnahmen auch durch die unvollständige Dokumentation der über Jahrzehnte erfolgten baulichen Veränderungen der Teichanlage. Stoedter lobte deshalb die Flexibilität der ausführenden Firmen und des Unterhaltungsverbandes. Stefan Beilke, zuständiger Schutzgebietsbetreuer des NLWKN in der Kooperativen Naturschutzstation Wendland-Drawehn, bewertet als Biologe den Abschluss des Projektes schon jetzt als guten Erfolg: „Eine aktuelle, vom NLWKN beauftragte Fledermauserfassung belegt mit einer hohen Anzahl von zwölf Arten und teilweise hohen Individuenzahlen die herausragende Bedeutung des Dullborn-Areals für den Schutz dieser besonders gefährdeten Artengruppe.“ Die hohe Strukturvielfalt im Gebiet mit einem kleinräumigen Mosaik aus naturnahen Wäldern, Grünland, Fließ- und Stillgewässern stelle die Grundlage für den hohen Artenreichtum dar. Beilke rechnet durch die Kieseinbringung und die neuen Quellbäche mit einer baldigen Zunahme der Population von anspruchsvollen Bachbewohnern, wie etwa Bachforelle, Bachneunauge, Feuersalamander oder Quelljungfern (Libellen): „Um die Strukturvielfalt zu erhalten, werden Teilbereiche des Dullborn-Areals zukünftig zur extensiven Grünlandnutzung verpachtet. Andere Teilbereiche bedürfen gegebenenfalls in mehrjährigen Abständen einer gezielten Pflege, während die landeseigenen Auwälder des NLWKN der natürlichen Waldentwicklung überlassen bleiben.“ Zusammen mit Begleituntersuchungen hat der NLWKN in das Projekt knapp 410.000,-Euro aus Landesmitteln der Fließgewässerentwicklung und des Naturschutzes investiert. „Bei aller Freude über den Abschluss des Projektes soll die Bedeutung der ehemaligen Teichwirtschaft für die örtliche Bevölkerung und für mehrere Generationen eines Familienbetriebes nicht in Vergessenheit geraten,“ betonte Wolff zum Abschluss der Exkursion und enthüllte zusammen mit der ehemaligen Eigentümerin einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Naturnahe Umgestaltung der Teichanlage Riggert 2020 – 2022“.
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