Acht Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2016 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Binnenasseln Deutschlands vor. Sie gibt in differenzierter Form Auskunft über unsere wildlebenden Asselarten des Binnenlandes und ihre Gefährdungssituation. Dabei werden nicht nur die in ihrem Bestand bedrohten Arten behandelt. Die Gesamtartenliste enthält 58 in Deutschland vorkommende Binnenasselarten, von denen 49 bewertet werden. Die Rote Liste der Binnenasseln geht wie alle Roten Listen über eine reine Inventur und die Beschreibung von Bestandstrends und Rückgangsursachen hinaus. Sie beinhaltet umfassende artspezifische Kommentare und beeindruckende Makrofotos. Zudem wird die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten eingeschätzt und es werden Hinweise gegeben, wie sich die Bestandssituation der Binnenasseln verbessern lässt. Die Rote Liste der Binnenasseln wurde von erfahrenen Experten der Bodenzoologie verfasst. Mit ihr liegt Band 8 der Reihe „Rote Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“ 2020 ff. vor.
Das Projekt "Einfluss der Bodenverdichtung auf die Bodenfauna und deren Rueckwirkung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Zoologisches Institut durchgeführt. Teilprojekt Bodenzoologie Begruendung: Die Bodenfauna ist fuer die Bodenfruchtbarkeit von grosser Bedeutung. Die Bodenverdichtung bewirkt eine Stoerung und sogar Zerstoerung ihres Lebensraumes. Doch Vermoegen es zB die Regenwuermer, durch Lockerung des Bodens der Verdichtung entgegen zu wirken. Ziel: Diese positiven und negativen Effekte sollen bestimmt werden. Dabei wird eine Quantifizierung nicht nur auf der taxonomischen Ebene angestrebt, sondern ueber die Biomasse auch hinsichtlich der Produktionsbiologie. Es soll die Makrofauna (Regenwuermer) und verschiedene Kleinarthropoden untersucht werden. Methode: Durch verschiedene Extrationsmethoden (Handauslese, McFadyen-Apparatur, Ausschwemmung) werden die Bodentiere gewonnen, zT taxonomisch bearbeitet, ihre Zahl und Biomasse bestimmt und ihr Auftreten mit den abiotischen Parametern korreliert, die von den anderen TPS gewonnen werden.
Das Projekt "Die Bedeutung der Interaktion von Bodenfauna und Mikroflora fuer die Stoffumsaetze im Boden (Teilprojekt PC-2)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Zoologie durchgeführt. Stand der Forschung: Das Projekt PC-2 untersucht mit Hilfe quantitativer mikrobiologischer Parameter die Steuerung mikrobieller Stoffumsaetze in Waldboeden durch Bodentiere. Die wichtigsten Forschungslinien sind: Untersuchung der Abhaengigkeit der Wirkungen der Bodentiere auf die Mikroflora von Bodenfaktoren, Quantifizierung der Wirkung der Bodentiere auf die Ressourcennutzung von Pflanzen, Erweiterung des Parameterspektrums fuer die Bewertung von Litterbagexperimenten, Analyse der biotischen Interaktionen im Wurzelraum. Der Stand der Literatur zur Bedeutung der edaphischen Fauna fuer die Stoffumsaetze im Boden wurden vom Antragssteller erst kuerzlich in einem umfangreichen Review-Artikel dargelegt. Die in diesem Teilvorhaben durchgefuehrte Quantifizierung der Leistung der Bodenfauna durch mikrobiologische Parameter stellt in dieser Form eine Innovation dar. Ergebnisse: Bei den im Untersuchungsjahr 1992 neu erarbeiteten Ergebnissen handelt es sich 1. um einen Ansatz, in dem der Versuch unternommen wird, die fuer das Oekosystem 'Wald' erarbeiteten Konzepte auf die Sukzessionsreihe 'Acker - Brache - Wald' auszudehnen; 2. um vergleichende Analysen der Wirkung von Lumbriciden auf die C-Mineralisation in Acker- und Waldboeden; 3. um Untersuchungen zur Wirkung der Mesofauna auf den Aminozuckerumsatz in der organischen Auflage eines Sauerhumus-Buchenwaldes; 4. um Untersuchungen zur Wirkung von Lumbriciden auf das Wachstum-von Hordelymus europaeus; 5. um Untersuchungen zur Reaktion der Mesofauna auf einen veraenderten Naehrstoffstatus der Mikroflora.
Das Projekt "Teilprojekt 6 BGBM: Einbindung in und Verknüpfung mit GBIF" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die organisatorische und technische Integration des thematischen GBIF-Netzwerkes Bodenzoologie in die Strukturen des GBIF-D Verbundes durch i) den Aufbau einer Webpräsenz für das Netzwerk Bodenzoologie auf Basis des Content Management Systems Drupal am SMNG, ii) dessen Integration in die durch GBIF-D geschaffenen Netzstrukturen sowie iii) die Einführung der 'Platform for Cybertaxonomy' als taxonomisches Rückgrat von Edaphobase. Die Nutzung der Plattform wird Edaphobase um eine dauerhafte Komponente zur Verwaltung von Daten auf Taxon-Ebene erweitern, die gleichzeitig Service-Schnittstellen zur Verfügung stellt, mit denen taxonomischen Daten des Verbundes in internationalen Biodiversitätsnetzwerken standardisiert verfügbar gemacht werden. Es ergeben sich folgende Handlungslinien: 1) Aufbau und Konfiguration des CMS Drupal und der Platform for Cybertaxonomy am SMNG; 2) Jeweils Einführung und Helpdesk für die Plattform-Nutzer und -Redakteure Content Management Systems sowie Systemadministratoren; 3) Erweiterung der zur Platform for Cybertaxonomy gehörigen Editor-Komponente um Anforderungen der Bodenzoologie und insbesondere eines Moduls, mit dem sich nicht-benötigte Funktionen ausblenden lassen.
Das Projekt "Einfluss von Bodenverdichtungen auf die Bodenfauna und deren Rueckwirkung auf den Boden - Teilvorhaben 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Braunschweig, Zoologisches Institut durchgeführt. Teilprojekt 5 Bodenzoologie: Die im bisherigen Bewilligungszeitraum durchgefuehrten Untersuchungen zu Abundanz, Aktivitaet und Biomasse von Collembolen, Milben und Regenwuermern sollen fortgefuehrt werden, um die Langzeitauswirkungen von durch mechanische Belastungen hervorgerufenen Gefuegeschaeden zu dokumentieren. Die hierauf aufbauenden neuen Untersuchungen sollen vor allem die Auswirkungen der Bodenfauna auf die Gefuegestabilitaet und die Dekomposition von pflanzlichem Bestandsabfall und Ernterueckstaenden zum Ziel haben. Im Vordergrund stehen dabei Versuche ueber die Abbauleistungen von organischem Material durch die Bodenfauna sowie die damit verbundenen Gefuegeveraenderungen des Bodens. Durch die Taetigkeit der Bodenfauna werden stabile Hohlraumsysteme (biogene Makroporen) fuer den Luft- und Wasserhaushalt des Bodens und seine Durchwurzelbarkeit geschaffen. Der direkte Einfluss unterschiedlicher Gefuegeschaeden auf die Bodenfauna soll z.B. durch die Ausbringung von mit pflanzlichem Bestandabfall gefuellten Netzkaefigen sowie vorverdichteten Bodensaeulen ermittelt werden.
Das Projekt "Auswirkungen von Verfahren der Extensivierung im Ackerbau auf Boden, Wasser, Flora und Fauna" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau durchgeführt. Ermittlung der Auswirkungen staatlich unterstuetzter extensiver Verfahren im Ackerbau (EG-VO 2078/92 bzw. 1703/91) auf Bodenstruktur, Humusqualitaet, mikrobielle Aktivitaet, Sickerwasserbelastung, Pflanzensoziologie, Entomofauna, Bodenzoologie, Befall mit Krankheiten. Untersuchungen an Exaktversuchen und Praxisflaechen. Analoge Ermittlungen zur Wirkung von Stoppelbracheflaechen (unter Einbeziehung der Avifauna). Selektive Ermittlungen zur Beeinflussung der Artenvielfalt ueber die Einrichtung eines Biotopverbundsystems.
Das Projekt "Teilprojekt 4 RWTH: Statistische Auswertungstools und Modellierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung durchgeführt. Im Rahmen des allgemeinen Vorhabensziels, das im Hauptantrag des Senckenberg-Museums Görlitz dargestellt ist, liegt der Fokus dieses Teilprojektes auf der statistischen Auswertung und Modellierung. Die RWTH wird die Kernaufgaben der Entwicklung statistischer Analysealgorithmen sowie die Verantwortung für ihre Implementierbarkeit in die Weiterentwicklung des Informationssystems übernehmen. Dabei werden Analysetools zur Ermittlung der autökologischen Präferenzen sowie statistische Modelle zur Erstellung von Referenzwerten und Prognosen auf Basis des Nutzerbedarfs entwickelt. Die Entwicklung der Auswertungsmethode erfolgt in Absprache mit den Anwendern, den Experten der einzelnen Organismengruppen sowie den Datenbankverantwortlichen. Im Rahmen der Formulierung und Institutionalisierung von methodischen Standards wird die RWTH sich an der Erarbeitung beteiligen, indem sie die Auswahl geeigneter Indices und statistischer Verfahren unterstützt. Die RWTH wird in der Definitionsphase zur Anwendung von Edaphobase die Beurteilung der praktischen Nutzbarkeit der Informationsverknüpfung sowie die Anwendbarkeit der Auswertungstools unterstützen. Darüber hinaus werden neue statistische Algorithmen zur Nischenmodellierung in Edaphobase entwickelt und mit den Programmierern implementiert. Die Entwicklung statistischer Modelle zur Erstellung von Referenzwerten sowie für Prognosen zur Boden-Biodiversität wird federführend von den Modellierern/Statistikern der RWTH durchgeführt.
Das Projekt "Der Einfluss der Beweidung durch Kleinarthropoden auf Wachstumsstrategien holzabbauender Pilze" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Ökologie durchgeführt. Holzabbauende Pilze mit der Fähigkeit, großräumige und langlebige Myzelien zu entwickeln, gehören zu den bedeutendsten Organismen für den Nährstoffhaushalt temperater Wälder. Sie weisen artspezifisch charakteristische Wachstumsmuster auf, die in Laborstudien untersucht und mittels moderner Methoden der Bildanalyse und der fraktalen Geometrie auch quantitativ charakterisiert werden können. Die Wirkung von pilzfressenden Bodenkleinarthropoden auf ihr Wachstum und die damit verbundenen morphologischen und physiologischen Veränderungen ihrer Myzele ist weitgehend ungeklärt. Die wenigen bisher vorliegenden Befunde deuten jedoch darauf hin, daß die Fraßtätigkeit der Tiere Form und Funktion der Pilze maßgeblich beeinflussen kann. Es ist deshalb zu vermuten, daß die Interaktionen zwischen Kleinarthropoden und Pilzen für Prozesse der horizontalen Nährstoffverlagerung im Waldboden von größter Bedeutung sind. In diesem Vorhaben sollen in Labor-Modellsystem die Rolle von Fraßort (z.B. Zentrum oder Wachstumsfront des Myzels), Fraßintensität (Zahl der beweidenden Kleinarthropoden), spezifischer Fraßwirkung (Beweidung durch unterschiedliche Arten bzw. Artenkollektive) und deren Wechselwirkung mit dem Nährstoffgehalt des Kultursubstrats (gepreßter Boden) auf die Wachstumsstrategien des Pilzes Hypholoma fasciculare untersucht werden.
Das Projekt "Teilbereich Monitoring von Bodenarthropoden / Boden und Landnutzung (S-B1/D2), Teilbereich Fernerkundung von Vegetationsveränderungen (S-B5)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften, Biozentrum, Lehrstuhl für Zoologie III (Tierökologie und Tropenbiologie) durchgeführt. zu 1. S-B1/D1: Bestimmung der Bodenturbation von Ameisen und Termiten, Analyse der Nährstoffverteilung in Termitenhügeln, Analyse der Diversität von Bodenarthropoden entlang Klima- und Nutzungsgradienten. S-B5: Assessment der Vegetationsstruktur, der Vegetationsdynamik und des menschlichen Einflusses auf die Biodiversität im südlichen Afrika mit Fernerkundungs- und GIS-Verfahren. zu 2. S-B1/D1: Entnahme von Bodenproben, Messung von Bodenparametern, Sammeln und Bestimmen von Ameisen, Termiten und Tenebrioniden. S-B5: Aufbereitung von MODIS Zeitreihen, Erhebung und Integration von In-Situ Daten, Analyse von Vegetationstruktur / Veränderungen. zu 3. S-B1/D1: Ergebnisse zum Einfluss der Termiten auf ihr Ökosystem werden Modellierern des Projekts zur Verfügung stehen, aus der Analyse der Daten zur Arthropodenzusammensetzung auf unterschiedlich genutzten Flächen werden Nutzungsempfehlungen entwickelt. S-B5: Die Ergebnisse aller Tasks über erfolgte Veränderungen, speziell Degradation und die maßgeblichen Veränderungsfaktoren in den einzelnen Regionen werden in Form von wiss. Artikeln, GIS-Datensätzen und -Kartenprodukten Landnutzern, Entscheidungsträgern usw. bereit gestellt.
Das Projekt "Processes determining biodiversity in both managed and unmanaged forest stands analysed in the Bavarian Forest, Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. In this study important processes determining the compositional biodiversity of forest stands are investigated. The central goal is to find out the mechanisms leading to a certain biodiversity after natural and management disturbances. In the national park Bayerischer Wald experimental plots in forest stands with different disturbance regime are selected: - untouched for a long time, - Norway Spruce killed by bark beetle, - single tree selection silviculture - clearcut on small areas (up to 1 ha). Three important organismic groups are under study: beetles, fungi and plants. The first group is investigated by the Chair of Applied Zoology, the second by the Division of Systematic Botany. In the teaching unit Geobotany the effect of small scale soil disturbances on diversity of the ground vegetation is examined. Experimental plots of 0,5 m2 are digged up and the reaction of the vegetation is monitored for two years. Exposed mineral soil is a favourable site for germination and establishment for many species of the species pool. Thus soil disturbances may have a positive effect on species richness. The soil seed bank plays an important role for vegetation regeneration after disturbance. Therefore soil samples are taken and cultivated in a greenhouse. It is hypothesised that the soil seed bank is richer in seed and species number in managed forests than in those forests without direct human influence. To monitor seed rain we expose seed traps in the summer season. Light is an important trigger for the germination of species. Linking the reaction to soil disturbances under different light conditions to the biodiversity of the community helps to widen our understanding of the effect of disturbance regime on biological diversity. The comparison of unmanaged to managed forests enables us to contribute important aspects to the discussion on the effect of forest management on biological diversity.