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Radiotelemetrische Untersuchungen zur Raum-Zeit-Struktur von Cerviden und Boviden

Das Projekt "Radiotelemetrische Untersuchungen zur Raum-Zeit-Struktur von Cerviden und Boviden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Professur für Forstzoologie durchgeführt. Die Untersuchungen werden an den drei Wildarten Cervus dama, Cervus elaphus und Bovis ammon musimon in ausgewaehlten Regionen Sachsen durchgefuehrt. Ziel der Radiotelemetrischen Erfassung ist die Ermittlung von Homerangegroessen und die Analyse des Wanderverhaltens maennlicher Tiere mittlerer und hoher Altersklassen im Hinblick auf die Nutzung von Einstandsgebieten.

Auswirkung von Stress auf das Schaelverhalten beim Rotwild

Das Projekt "Auswirkung von Stress auf das Schaelverhalten beim Rotwild" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie durchgeführt. Schaelschaeden an der Waldvegetation durch- Rotwild (Cervus elaphus) stellen ein grosses Problem dar und verursachen oft betraechtlichen wirtschaftlichen Schaden. Als eine der Hauptursachen fuer uebenmaessiges Schaelen wird Stress als Folge menschlicher Stoerungen und sozialen Stressoren vermutet. Haeufige Beunruhigungen durch Menschen beschneiden den Lebensraum der Tiere, die sich in deckungsgebietende Einstaende zurueckziehen und diese oft nur mehr in den Nachtstunden verlassen. Als Folge wird die Nahrungsaufnahme unterbrochen, was zu Stoerungen der Verdauungsprozesse fuehren kann. Das Schaelen von Baumrinde wirkt diesen Stoerungen aber substituierend fuer unzureichende, Nahrungsaufnahme entgegen. Die Wildfuetterung soll nun vor allem ueber die Wintermonate uebermaessiges Schaelen verhindern. Die Winterfuetterung stellt jedoch haeufig eine zusaetzliche Stressbelastung dar, vor allem dann, wenn Dominante niederrangige Tiere von den Futterstellen vertreiben. Stressbelastung fuehrt zu einer Mobilisation schnell verfuegbarer Energie und der Steigerung von Blutdruck und Herzschlag. Prozesse, wie Wachstum, Verdauung, Fortpflanzung oder die Immunreaktion werden dagegen unterdrueckt. Ausschlaggebend fuer diese Reaktionen sind die Hormone der Nebenniere - Katcholamine und Glucocorticoide. Besonders die Glucocorticoide werden herangezogen, um das Ausmass von Stressbelastungen zu untersuchen. Gerade bei frei lebenden Tieren ist eine Blutabnahme, jedoch kaum moeglich oder verursacht ihrerseits Stress, der die Resultate beeintraechtigen wuerde. Es wurden daher Methoden entwickelt, Corticoid-Metabolite aus Kot zu bestimmen. Anhand von Kotproben ist es moeglich, Hormonkonzentrationen nicht-invasiv zu messen. Die Tiere muessen dabei nicht manipuliert werden, was gerade fuer die Untersuchung frei lebender Wildtiere von entscheidender Bedeutung ist. Die Aufnahme von Rinde kann ebenfalls anhand der Kotproben quantifiziert werden. Rinden aller Gehoelzpflanzen enthalten im Gegensatz zu allen anderen Pflanzenteilen groessere Mengen an Suberin, einer unverdaulichen Substanz, die dem Schutz der Pflanzen dient. Die Quantifizierung des Suberingehaltes im Kot gibt daher Auskunft ueber das Ausmass der Schaelbelastung durch das Rotwild. Im Rahmen dieser Studie sollen nun nicht-invasive Methoden zur Bestimmung des Cortisol-Metabolit- bzw. Suberin-Gehaltes aus dem Kot beim Rotwild angewandt werden. Das ermoeglicht einerseits, Hauptursachen der Stressbelastung von Rotwild zu untersuchen. Zum anderen koennen die Auswirkungen von Stress auf das Schaelverhalten festgestellt werden. Dieser Forschungsansatz liefert nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Verstaendnis der Ursachen und Auswirkungen von Stress beim Rotwild, er bildet auch die Grundlage fuer eine effiziente und zielgerichtete Wildbewirtschaftung.

Differenzierung von Hirschpopulationen (Cervus elaphus) bayerischer Standorte

Das Projekt "Differenzierung von Hirschpopulationen (Cervus elaphus) bayerischer Standorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Tierwissenschaften, Lehrstuhl für Tierzucht durchgeführt. Die laufende Forschungsarbeit 'Differenzierung von Rothirschpopulationen: (Cervus elaphus) bayerischer Standorte', durchgefuehrt von Dipl. Ing. agrar. R. Kuehn, unterstuetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), faellt in den Grenzbereich des Forschungsschwerpunktes 'Umweltforschung'. Diese Arbeit hat zum Ziel, Wildtierpopulationen der Gattung Cervus elaphus aus ausgewaehlten bayerischen Verbreitungsgebieten anhand molekulargenetischer und biochemisch-genetischer Methoden sowie mit morphologischen Merkmalen zu differenzieren. Sie soll Aufschluss ueber die Herkunft der Populationen, deren genetische Distanzen, den Polymorphie- und Heterozygotiegrad, den Zeitraum der moeglichen Trennung der Populationen bzw. Oekotypen sowie ueber die moeglichen Gruende der Differenzierung, geben. Innerhalb der einzelnen Populationen soll ueber den Anteil der Heterozygoten die genetische Variabilitaet betrachtet und diskutiert werden. Umweltbedingungen der Rothirschhabitate werden ueber Waldinventuren der beteiligten Forstaemter ermittelt und mit den morphologischen Daten sowie den populationsgenetischen Ergebnissen statistisch ausgewertet. Somit koennen moeglicherweise Hinweise auf die Eignung der Untersuchungsgebiete als Rothirschstandorte gewonnen werden. Das Ziel dieser Untersuchung war es, Wildtierpopulationen der Gattung Cervus elaphus aus ausgewaehlten bayerischen Verbreitungsgebieten anhand molekulargenetischer und biochemisch-genetischer Methoden und morphologischer Merkmale zu differenzieren. Dabei wurden Kenntnisse ueber die morphologische Konstitution, ueber Herkuenfte der Populationen, genetische Distanzen, Heterozygotiegrade, Grad der Inzucht innerhalb der Populationen und ueber moegliche Genfluesse zwischen den Populationen erarbeitet.

Zeitliche und räumliche Aspekte der Rotwildwechsel im Burgenland und angrenzenden Gebieten

Das Projekt "Zeitliche und räumliche Aspekte der Rotwildwechsel im Burgenland und angrenzenden Gebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft durchgeführt. Rotwild lebt in Österreich nur noch in einem stark fragmentierten Lebensraum. Insbesondere der Alpen-Karpaten-Korridor wird in dieser Hinsicht immer wieder genannt. Es ist durch die immer stärker werdende Zersiedelung der Landschaft davon auszugehen, dass ein Austausch von Rotwildpopulationen zwischen verinselten Lebensräumen immer unwahrscheinlicher wird. Daraus ergibt sich ein Bedarf an konkreten Daten über noch existierende Rotwildwechsel bzw. erforderliche Maßnahmen zur Offenhaltung oder Ermöglichung von Wechseln für die Zukunft. Diese Problematik soll im Burgenland untersucht werden, da hier bereits 2006 eine Datengrundlage über theoretisch vorhandene Rotwildwechsel mit Hilfe des Burgenländischen Landesjagdverbandes geschaffen wurde. Nun sollen mit Hilfe von besenderten Hirschen diese Informationen überprüft und bewertet werden.

Nahrung und saisonale Anpassungen bei Rothirschen

Das Projekt "Nahrung und saisonale Anpassungen bei Rothirschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie durchgeführt. Pflanzenfresser der nördlichen und gemäßigten Breiten, wie der Rothirsch (Cervus elaphus), sind erheblichen jahreszeitlichen Veränderung der abiotischen Umweltbedingungen und der Nahrungsverfügbarkeit ausgesetzt. Um mit diesen Bedingungen zurecht zu kommen, haben Huftiere dieser Lebensräume eine Reihe von Anpassungen entwickelt, wie etwa Saisonalität der Fortpflanzung, des Wachstums und der Fettspeicherung, oder ein gut isolierendes Winterfell. Es ist bekannt, dass diese Reaktionen von der Tageslänge kontrolliert werden, doch mehren sich die Hinweise, dass zusätzliche Signale, wie die Verfügbarkeit und Qualität der Nahrung für zeitliche Feinabstimmung und Flexibilität sorgen. Das Wissen über die Bedeutung verschiedener Umweltsignale und ihre integrierte Verarbeitung ist aber begrenzt. Hinzu kommt, dass nach wie vor kontrovers diskutiert wird, warum Huftiere nördlicher Breiten im Winter erheblich geringere Stoffwechselraten haben. Wir fanden in einer Vorstudie dass Rothirsche in der Lage sind ihre Stoffwechselrate substantiell durch Episoden nächtlicher peripherer Hypothermie in einem bisher unbekanntem Ausmaß zu senken. Unsere Ergebnisse legten aber auch nahe, dass die jährlichen Unterschiede in der Stoffwechselrate überwiegend durch saisonale Veränderungen der Qualität natürlicher Nahrung bedingt sind. Wir wollen daher experimentell untersuchen in welchem Ausmaß Protein- und Energiegehalt der Nahrung (1) als Zeitgeber für saisonale Anpassungen wirken, (2) sie saisonale Veränderungen der Stoffwechselrate beeinflussen und (3) sich auf das Auftreten von Episoden peripherer Hypothermie auswirken. Wir schlagen dazu eine dreijährige Studie an Rothirschen vor, die unter semi-natürlichen Bedingungen in einem großen Gatter gehalten werden. Zwei räumlich nicht getrennte Rothirschgruppen sollen über eine computergesteuerte Fütterungsstation zwei Sorten von pelletiertem Zusatzfutter ad lib. erhalten, dessen Protein- und Energiegehalt das saisonale Maximum und Minimum in der natürlicher Nahrung widerspiegelt. Die Hirsche werden mit speziell konstruierten Telemetriesendern für eine kontinuierliche und automatische Erfassung der Herzfrequenz als Maß der Stoffwechselaktivität, der Unterhauttemperatur und der Aktivität ausgestattet. Des Weiteren werden die Aufnahme natürlicher Pflanzen, Verdaulichkeit, Energieaufnahme und klimatische Bedingungen gemessen. Die Ergebnisse dieser Studie werden grundlegende Einsichten in die Mechanismen saisonaler Veränderungen von Stoffwechselraten erbringen und welche Signale in ihrer Regulation involviert sind. Darüber hinaus sind sie für das Wildtiermanagement von Relevanz, da frei lebende Rothirsche während des Winters üblicherweise gefüttert werden. Mögliche Störungen der Reduktion des Energiebedarfes im Winter durch ungeeignetes Zusatzfutter könnte erheblich dazu beitragen, dass Schäden an der Waldvegetation durch Rothirsche entstehen.

Erarbeitung des jagdlichen Landesentwicklungsprogrammes im Burgenland

Das Projekt "Erarbeitung des jagdlichen Landesentwicklungsprogrammes im Burgenland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft durchgeführt. Ziel der Studie ist die Beschreibung der erloschenen und bestehenden Rotwildwechsel im Burgenland, um wildökologische Gesichtspunkte bei der raumplanerischen Entwicklung des Landes berücksichtigen zu können. Dazu werden mit Experten-Interviews (alle Hegeringleiter in allen 7 Bezirken) durchgeführt und GIS- Karten erstellt. Aufgrund des visualisierten Expertenwissens werden bestehende Rotwildwechsel dokumentiert, zukünftige schutzwürdige Korridore festgelegt und potentielle Konflikte aufgezeigt.

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