Das Projekt "Zweite Phase des Projektes AZ 17400/56 Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel der Diensthütte der Bergwacht-Bereitschaft Penzberg am Rabenkopf auf 1.300 m ü. NN" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bergwachtbereitschaft Penzberg durchgeführt. Die Bergwachtbereitschaft Penzberg betreibt am Rabenkopf, zwischen Benediktbeuern und Kochel gelegen, eine Diensthütte. Das Dienstgebiet erstreckt sich auf das Areal zwischen der Benediktenwand und dem Jochberg. In den Jahren 1948/49 wurde die Hütte auf einem Sattel auf rund 1.300 m ü. NN erbaut. Der Zugang erfolgt ausschließlich über steile Wanderwege. Ziel der angestrebten Maßnahme war es, die Abwassersituation erheblich zu verbessern. Es sollte eine neue Toilettenanlage mit rein biologischer Aufarbeitung und Klärung der anfallenden Stoffe und Abwässer erfolgen. Hier sollte das anfallende Gelb- und Grauwasser über ein Klärbeet an der Nordseite der Hütte verrieselt und gereinigt werden. Damit die Mikroorganismen bei ausreichender Temperatur auch im Winter arbeiten konnten, sollte der Toilettenanlage Wärme zugeführt werden. Dies sollte über eine neu zu installierende Photovoltaik-Anlage erfolgen, die einen eigenen Stromkreis versorgte. In dem neu zu schaffenden Technikraum sollte eine UV-Entkeimungsanlage installiert werden. Diese sollte in den Sommermonaten sicherstellen, dass das Trinkwasser keimfrei war. Für die Schlafräume mussten Fluchtwege geschaffen werden. Zudem wurden in jeder Ebene der Hütte miteinander vernetzte Rauchmelder installiert. Die Umsetzung der einzelnen Bauvorhaben führte zur wesentlichen Verbesserung der Umweltmaßnahmen im Bereich der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung, der Energieversorgung und des Brand- und Personenschutzes. Durch eine entsprechende Planung wurde das Projekt architektonisch in die Landschaft eingebettet und dient als Anschauobjekt für ähnliche Objekte.
Das Projekt "Demonstration umweltgerechter Ver- und Entsorgungssysteme für ausgewählte Berg- und Schutzhütten am Beispiel der Neuen Traunsteiner Hütte auf der Reiteralpe auf 1.560 m ü. NN in den Berchtesgadener Alpen/Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Alpenverein e.V., Sektion Traunstein durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Abwässer der Neuen Traunsteiner Hütte wurden bis zum Projekt über eine Dreikammergrube (Nutzinhalt 30 m3) mechanisch gereinigt und dann versickert. Diese Anlage entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. In der vorangegangenen Planungsphase AZ 17400/51 waren bereits die integralen Planungsleistungen für eine neue Abwasserentsorgungsanlage von der DBU gefördert worden. Ziel des Demonstrationsprojektes war es, die Abwasserreinigung dem Stand der Technik anzupassen. Dazu war eine biologische Hauptreinigungsstufe notwendig. Als Ablaufgrenzwerte wurden aus den geltenden Verordnungen für BSB5 40 mg/l und für CSB 150 mg/l ermittelt. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAufgrund der Ergebnisse des Evaluierungsprojektes erfolgte eine Umplanung der Abwasserreinigung vom ursprünglich geplanten Tropfkörper zum bepflanzten Bodenfilter. Durch den geringen Energieaufwand des errichteten Bodenfilterkörpers war die Errichtung einer eigenen Energieversorgung nicht notwendig. Weiter war kein Betriebsgebäude für die Tropfkörper und somit keine Solaranlage für die Heizung des Betriebsgebäudes erforderlich. Folgende Anlage wurde ausgeführt: Die Küchenabwässer werden über einen Fettabscheider geleitet und im Folgenden mit den anderen Abwässern zusammengeführt. Zur Vorreinigung wurden 2 neue Kunststoff-Absetzbecken gesetzt, wobei eines zweigeteilt ist. Die bestehende 3-Kammer-Absetzanlage wird für die Abwasserreinigung nicht mehr benötigt und wird nunmehr als Regenauffangbecken verwendet. Als biologische Reinigungsstufe wurde ein bepflanzter Bodenkörper ca. 60 m westlich der Hütte errichtet. Die biologische Reinigungsstufe ist auf 65 Einwohnerwerte (EW60) dimensioniert und wurde daher mit einer Fläche von 130 m2 ausgeführt (2 m2/EW). Die Beschickung erfolgt intermittierend über eine Abwasserpumpe. Die biologisch gereinigten Abwässer werden über eine neu errichtete Sickerstrecke flächig in den Untergrund verbracht. In einem Betriebsgebäude, welches unmittelbar unterhalb der Dreikammergrube errichtet wurde, ist die Filtersackanlage zur Entwässerung des Klärschlammes untergebracht. Der in der 3-Kammer Anlage anfallende Schlamm gelangt im freien Gefälle in die Filtersackanlage. Dort wird er zuerst entwässert, anschließend mineralisiert und letztendlich auf die bewilligte Fläche ausgebracht. Die geplanten Maßnahmen wurden wasserrechtlich bewilligt (Bescheid des Landratsamts Berchtesgadener Land vom 22.04.2009) und dann zur Ausführung ausgeschrieben. Das Leistungsverzeichnis wurde an sechs Firmen verschickt, wovon drei ein Angebot legten. Im Zuge der Verhandlungen kristallisierte sich die Fa. Beto Gaderer Tiefbau GmbH aus St. Lorenz, Oberösterreich, als Bestbieter heraus. Baubeginn war Mitte Juni 2009. Die Arbeiten konnten Anfang Oktober 2009 abgeschlossen werden.
Das Projekt "Forschung und Entwicklung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut IWAR, Fachgebiet Abwassertechnik durchgeführt. Als weltweit sichtbares Leuchtturm-Projekt deutsch-chinesischer Forschung wird in einem neuen Siedlungsgebiet in Qingdao, China erstmalig ein semizentrales Ver- und Entsorgungssystem errichtet werden. Kernpunkt des Vorhabens ist die Verknüpfung wissenschaftlicher Forschung (finanziert durch das BMBF) und groß-industrieller Umsetzung (finanziert durch die Stadt Qingdao und Partner). Während Phase 1 die Vorbereitung aller erforderlichen Arbeiten zur Auslegung und Konzeption des Systems am Standort im Kontext der World Horticulture Exposition Qingdao 2014 umfasste, enthält die Phase 2 die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit dem Ziel der Optimierung des wissenschaftlich entwickelten und im halbtechnischen Maßstab erprobten integrierten Stoffmanagements von Wasser, Abwasser, Abfall und Energieströmen. Gegenstand der Forschung ist die wechselseitige und gesamt-systemare Optimierung des kompletten Ver- und Entsorgungssystems - angefangen in den privaten Haushalten über die verschiedenen Netze bis ins VEZ. Forschungsanteile liegen im Weiteren in der (technischen, ökonomischen) Optimierung und der Weiterentwicklung des Systems sowie der Sicherung der Übertragbarkeit des Ansatzes auf andere Standorte und Anforderungen.
Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Ziel des Verbundprojektes WAYS ist es, einen wesentlichen Beitrag zu einem integrierten und nachhaltigen Ressourcenmanagement im wasser- und abfallwirtschaftlichen Bereich in der chinesischen Provinz Sichuan zu leisten. Das ISA wird im Rahmen dieses Verbundprojektes sowohl für die Provinz Sichuan als auch deren Hauptstadt Chengdu ein Managementsystem für die regionale Entsorgung und Verwertung von kommunalen und industriellen Klärschlämmen entwickeln. Neben der Erfassung der anfallenden Klärschlammmengen und -qualitäten sollen die möglichen Entsorgungs- und Verwertungswege ermittelt und aufgezeigt werden. Aufbauend auf die Datenerhebung erfolgt die Entwicklung einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Verwertungskombination. Dabei werden neben der vorhandenen Entsorgungs- und Verkehrsinfrastruktur insbesondere die energetischen und verfahrenstechnischen Strukturen der kommunalen und industriellen Kläranlagen im Untersuchungsgebiet berücksichtigt. Die Berücksichtigung von weiteren organischen Abfallstoffen, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften für eine gemeinsame Verwertung bzw. Entsorgung mit Klärschlämmen geeignet sind, rundet die Erarbeitung einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Verwertungskombination ab. Auf diese Weise wird ein regionales Entsorgungs- und Verwertungskonzept für Sichuan und Chengdu entstehen, dessen Entwicklung auch als Beispiel für andere chinesische Regionen dienen kann. Darüber hinaus ist das ISA in wesentlichem Maße an der Koordination des Verbundvorhabens beteiligt.
Das Projekt "Teilprojekt 9: Türöffner-Projekte in den Projektstädten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Fachgebiet Landschaftsarchitektur,Freiraumplanung durchgeführt. Zielsetzung: Einführung in den Rapid Planning (RP) Ansatz: RP hat als aktions- und nutzerorientiertes Forschungsprojekt zum Ziel, eine schnell umsetzbare transsektorale Planungsmethode, mit Fokus auf städtische Ver- und Entsorgungsinfrastruktur v.a. in den Sektoren Energie, Wasser, Abwasser, Abfall, und urbaner Landwirtschaft / Nahrungsmittel, zu entwickeln. Herausforderungen und Probleme, die in vielen Städten identifiziert wurden, können wie folgt beschrieben werden: - Planungsprozesse, insbesondere im Bereich Infrastrukturplanung, laufen meist langsam ab und können daher häufig nicht mit dem rasanten Wachstum von Städten oder Stadtteilen Schritt halten. - Infrastruktur wird meist ohne Rücksicht auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen geplant. - Mangelnde Fachkenntnisse und Kapazitäten um mit der rasanten Urbanisierung Schritt zu halten. - Geringe Verfügbarkeit von Detaildaten; kaum finanzielle / technische Möglichkeiten zur Erstellung. - Infrastrukturplanung erfolgt meist Sektor bezogen. Mögliche vorteilhafte Synergien zwischen den Sektoren bleiben aufgrund von fehlendem Know-how, der Sektor orientierten Struktur der Stadtverwaltungen sowie sektoralen Privatisierungsaktivitäten meist unberücksichtigt. - Die Umsetzung einer strukturierten Planung wird oft durch fehlende Umsetzungskompetenz behindert. - Infrastrukturplanung wird häufig im Sinne einer Art Trouble Shooting angegangen und hat daher oft weder eine konzeptionelle Grundlage noch einen Ansatz zu einem nachhaltigen Stadtmanagement. Rapid Planning ist als integrative Übersichtsplanung konzipiert, die essentielle Tools und notwendige Kompetenzen zur Verfügung stellt, um ein nachhaltiges und ressourceneffizientes Infrastrukturmanagement mit Fokus auf der Versorgungs- und der Entsorgungsinfrastruktur in hochdynamischen (z.B. schnell wachsenden) Städten in einem adäquaten Zeitraum zu etablieren. RP bietet Instrumente, um den Planungs- und Umsetzungsprozess nachhaltiger, finanzieller und klimabezogener Aspekte, entsprechend den Bedürfnissen der Stakeholder, zu beschleunigen. Die Grundidee von RP ist die Entwicklung einer leistungsfähigen Methode, die eine transsektorale Planung ermöglicht und sich dabei auf Ressourcenmanagement, eine zügige Planung und den Implementierungsprozess konzentriert, wodurch erhebliche Vorteile für hochdynamische Städte entstehen können. Ziel transsektoraler Planung ist es, Vorteile aus den potenziellen Synergien, die sich bei der Verknüpfung der verschiedenen Infrastruktursektoren, wie z.B. Wasser, Abfall, Abwasser, Energie und urbane Landwirtschaft, ergeben, zu erzielen. Um die Ressourcen so intensiv und nachhaltig wie möglich zu nutzen, werden Outputströme eines Sektors als Input für einen anderen Sektor genutzt.
Das Projekt "Teilvorhaben 2: Entwicklung einer Wuchshülle auf Basis von Vulkanfiber" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Sachsenröder GmbH & Co. KG durchgeführt. Plastikprodukte stehen als in der Umwelt meist persistente Partikel in öffentlicher Kritik. Plastik-Wuchshüllen und Wuchsgitter (Abk. WH, meist aus PE, PP, HDPE, PVC) spielen dabei in der Waldbewirtschaftung in Deutschland eine sehr bedeutsame Rolle: mit Neuausbringung im zweistelligen Millionenbereich und ein Vielfaches davon an verbliebenen Plastik-WH. Die Verwendung seltener Baumarten im Klimawandel, der Waldumbau in stabile Mischbestände und die kostengünstige Wiederbewaldung nach klimabedingten Sturmereignissen lassen weiter stark steigende Einsatzzahlen erwarten. Das Vorhaben zielt daher auf den strategischen Auf- und Rückbau von WH: Im strategischen Aufbau werden innovative WH entwickelt mit den Eigenschaften: (1) hergestellt aus nachwachsenden (Holz-) Rohstoffen (Substitution), (2) unter Labor- und Waldbedingungen zertifiziert und vollständig biologisch abbaubar, (3) mindestens funktionsgleich zu bisherigen WH und (4) in der Ökobilanz besser. Basierend auf Vorstudien von Werkstoffproben werden in einer Produkt-Challenge Werkstoffe für Unternehmen zur Extrusion und Konfektionierung von Prototypen zu Verfügung gestellt. Versuchsanordnungen im Labor und Wald an ausgewählten Orten Deutschlands, Erfahrungen aus Aufbau, Monitoring, statistischer und ökobilanzieller Analyse, fließen in das Reengineering zur Optimierung von Werkstoffen und Prototypen ein bis zu einem Produkt unmittelbar vor Serienreife. Im strategischen Rückbau werden technische und sozioökonomische Konzepte zum Umgang mit nicht entfernten Plastik-WH entwickelt. Die Rahmenbedingungen von WH werden in bundesweiter Betrachtung des Systems Waldwirtschaft-Mensch analysiert: bzgl. Bilanzierung von Verwendungszahlen, Entsorgung und Kosten, Kundenpräferenzen, öffentliche & forstbetrieblich-interne Kommunikationskonzepte, Recht, forstlicher Förderpraxis und Beschaffungswesen. Die Integration von forstlichen Stakeholdern sichert einen erfolgreichen Innovationsprozess und ermöglicht Umsatz und Beschäftigung.
Das Projekt "3R-Studie - Reduce, Reuse, Recycle für die G8-Staaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von bifa Umweltinstitut GmbH durchgeführt. bifa hat ein Vorhaben für die G8- Staaten bearbeitet, in dem die Entwicklungen in Deutschland innerhalb der neun Handlungsfelder ( Actions ) des Kobe 3R Action Plan dargestellt werden. Mit der 3R-Initiative beabsichtigen die G8-Staaten seit 2004 eine bessere Verankerung der Nachhaltigkeit im Umgang mit Rohstoffen durch die stärkere Förderung der drei Prinzipien Reduce, Reuse, Recycle , abgekürzt 3R , in den nationalen Abfallwirtschaftspolitiken. Im Rahmen der Beauftragung untersuchte bifa, welche Punkte aus dem Kobe 3R Action Plan bereits hinreichend durch bestehende Entwicklungen bzw. ergriffene Maßnahmen abgedeckt sind, bei welchen Aktionen noch Lücken bestehen und wie diese Lücken gefüllt werden können. Legt man die drei Zielsetzungen des Kobe 3R Action Plan und die ihnen zugeordneten Handlungsfelder als Prüfraster über die deutsche Abfallwirtschaftspolitik, lässt sich ein sehr hoher Erfüllungsgrad feststellen. Ein erheblicher Teil der vorgeschlagenen Handlungsoptionen war in Deutschland bereits vor 2008 durch konkrete Maßnahmen umgesetzt worden. Für einen anderen Teil wiederum lässt sich der Ursprung, z. B. in Form eines ersten Gesetzentwurfs, auf die Zeit vor 2008 zurückdatieren, die Umsetzung durch die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt aber fand 2008-2011 statt. Einige Regelungen setzen Richtlinien oder Verordnungen der EU, die ihrerseits zum Teil auf Bestrebungen Deutschlands hin zustande kamen, in nationales Recht um. Mit dem in einer fortgeschrittenen Version vorliegenden Entwurf eines novellierten Kreislaufwirtschaftsgesetzes vollzieht Deutschland einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer Abfallwirtschaft, deren Markenzeichen insbesondere eine hohe Ressourceneffizienz ist. Dennoch verbleiben Optimierungspotenziale, zu deren Ausschöpfung bifa Vorschläge für das Bundesumweltministerium erarbeitet hat. Im Zuge des Projekts analysierte bifa u. a. die Importe und Exporte notifizierungspflichtiger Abfälle. Der Saldo hat sich den bifa-Analysen zufolge seit 1998 umgekehrt: Wurden 1998 noch etwa doppelt so viel notifizierungspflichtige Abfälle exportiert wie importiert, hat sich der Import seitdem vervierfacht und die Exporte sind sogar leicht gesunken. Ein wichtiger Grund ist die Verfügbarkeit von Behandlungs- und Verwertungskapazitäten von hoher Leistungsfähigkeit in Deutschland. Die Schadstoffentfrachtung von Abfällen aus Ländern mit einer wenig entwickelten Entsorgungsinfrastruktur führt jedoch innerhalb der deutschen Öffentlichkeit immer wieder zu Kontroversen. Methoden: Analyse und Moderation sozialer Prozesse.
Das Projekt "Teilprojekt 11: Urbane Strukturen und Fernerkundung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Geographisches Institut durchgeführt. Schnell wachsende Städte in Schwellen- und Entwicklungsländern stehen vor der Herausforderung nachhaltige Lösungen für ihre Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur zu finden. Vor allem das Fehlen aktueller Planungsgrundlagen macht es schwierig, sich flexibel an die dynamische Bevölkerungsentwicklung anzupassen, dies gilt sogar in bereits bestehenden urbanen Gebieten. Geoinformatiker der Uni Tübingen sind an einem Forschungsprojekt beteiligt, das sich mit dieser Problemlage beschäftigt: Das Projekt 'Rapid Planning - nachhaltiges Infrastruktur-, Umwelt- und Ressourcenmanagement für hochdynamische Metropolregionen' wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für fünf Jahre gefördert. 12 Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis entwickeln für die Bereiche Energie, Wasser, Abwasser, Abfall und urbane Landwirtschaft schnell umsetzbare Planungsmethoden. Diese sollen in den sich dynamisch entwickelnden Beispielstädten Kigali (Ruanda), Da Nang (Vietnam) und Assiut (Ägypten) direkt umgesetzt werden. Deutsche Referenzstadt des Projekts ist Frankfurt am Main, das seine Erfahrungen in umweltgerechter Stadt- und Infrastrukturplanung zur Verfügung stellt. Die Projektpartner entwickeln für die Kommunen einen 'Rapid Planning Werkzeugkasten', in dem Ergebnisse und Lösungsvorschläge zusammengetragen sind. Ein Ziel des Projekts ist, dass sich die entwickelte Methodik auch auf andere Städte übertragen lässt. Der Tübinger Lehrstuhl für Geoinformatik (Leitung Professor Volker Hochschild) am Geographischen Institut hat die Aufgabe, mit Hilfe hoch aufgelöster Satellitendaten verschiedene Gebäudetypologien automatisiert zu identifizieren. Die Wissenschaftler berücksichtigen dabei neben Form und Größe der Gebäude auch die Dachmaterialien. Die Geographen forschen zudem vor Ort: Gemeinsam mit weiteren Projektgruppen erheben sie in den Beispielstädten sozioökonomische Daten, die für bestimmte Einkommensgruppen stehen ? denn diese unterscheiden sich auch durch ihr Verbrauchsverhalten, beispielsweise was den Energiebedarf oder das Müllaufkommen betrifft. Um die Daten zu erhalten, werden die Wissenschaftler punktuell Einwohner aus verschiedenen der verschiedenen Gebäudetypenklassen zu sozioökonomischen Werten wie ihrem Haushaltseinkommen befragen. Zudem werden sie Industriegebiete und Geschäftsviertel mit ihren eigenen Besonderheiten vor Ort erfassen. Die satellitenbasierten Gebäudedaten und die vor Ort erhobenen Daten sind Grundlage, um sogenannte 'Stadtstrukturtypen' zu bilden: Mit diesen lassen sich die gesammelten Basiswerte auf ganze Städte umlegen und daraus Planungsdaten für den Bedarf an Energie, Wasser, Abwasser oder Entsorgungsstrukturen berechnen. Zudem leiten die Geoinformatiker den Aufbau einer Datenbank, mit der digitale (Geo-)basisdaten für alle Städte und Projektpartner zur Verfügung gestellt werden. Zentral ist für die Forscher auch der Wissenstransfer zu den lokalen Entscheidungsträgern um ein nachhaltiges Capacity Building zu gewährleisten.
Das Projekt "Einrichtung nachhaltiger Infrastrukturen zur Nutzung biogener Reststoffe sowie von Abfällen aus der Flüchtlingsproblematik am Beispiel der Inseln Lesbos und Chios" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IZES gGmbH durchgeführt. Auf Grund abfallwirtschaftlich defizitärer Strukturen Griechenlands u.a. bei der Umsetzung der europäischen Deponierichtlinie, sind kaum nachhaltige Kreislaufsysteme installiert. Die derzeitige Abfallentsorgung, vorrangig auf Basis von Deponierung, gefährdet Umweltschutzgüter (u.a. durch Deponiebrände) und setzt signifikante CO2-Emissionen frei. Im nationalen Abfallbewirtschaftungsplan Griechenlands ist die getrennte Erfassung organischer Abfälle dementsprechend als Ziel verankert. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für die Inseln Lesbos und Chios, soll dieser Plan operationalisiert werden. Unter Einbindung deutscher Unternehmen sowie regionaler Akteuren werden Handlungsoptionen entwickelt.
Das Projekt "Fachliche Beratung und Mitarbeit bei der Weiterführung des Umweltmanagementsystems an der TU Dresden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebliche Umweltökonomie durchgeführt. Seit dem 8. Januar 2003 ist die TU Dresden in das EMAS-Verzeichnis bei der IHK Dresden eingetragen und somit die erste technische Universität mit einem validierten Umweltmanagementsystem nach EMAS (Registrierungsurkunde). Die Validierung ist insbesondere auf den erfolgreichen Abschluss des Projektes 'Multiplikatorwirkung und Implementierung des Öko-Audits nach EMAS II in Hochschuleinrichtungen am Beispiel der TU Dresden' zurückzuführen. Mit der Implementierung eines Umweltmanagementsystems ist zwar ein erster Schritt getan, jedoch besteht die Hauptarbeit für die TU Dresden nun, das geschaffene System zu erhalten und weiterzuentwickeln. Für diese Aufgabe wurde ein Umweltmanagementbeauftragter von der Universitätsleitung bestimmt. Dieser ist in der Gruppe Umweltschutz des Dezernates Technik angesiedelt und wird durch eine Umweltkoordinatorin, den Arbeitskreis Öko-Audit, die Arbeitsgruppe Öko-Audit und die Kommission Umwelt, deren Vorsitzende Frau Prof.Dr. Edeltraud Günther ist, tatkräftig unterstützt. Die Professur Betriebliche Umweltökonomie arbeitet in dem Arbeitskreis und der Arbeitsgruppe Öko-Audit mit und steht dem Umweltmanagementbeauftragten jederzeit für fachliche Beratung zum Umweltmanagement zur Verfügung. Ein wesentlicher Erfolg der TU Dresden auf dem Weg zu einer umweltbewussten Universität ist die Aufnahme in die Umweltallianz Sachsen, die am 08. Juli 2003 stattgefunden hat. Informationen zum Umweltmanagementsystem der TU Dresden sind unter 'http://www.tu-dresden.de/emas' zu finden.
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