Das Projekt "Teilprojekt Ö2: Ausstellung - Exhibition Migration - Niemand war schon immer hier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt. Die Wanderausstellung zeigt anhand archäologischer und paläogenetischer Exponate und Daten, dass die Deutschen wie alle anderen Bevölkerungen in Europa nicht autochthon entstanden sind, sondern als Ergebnis von Migrationsprozessen. Menschen waren zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich stets sowohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt. Indem wir den Besuchern unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika oder Westasien präsentieren, soll verdeutlicht werden, dass Migration kein modernes Phänomen ist, sondern selbstverständlicher Bestandteil des Mensch-seins.
Das Projekt "Teilprojekt E08: Fauneninventare und Biome entlang der anthropologischen Grenze um 50-40 ka BP" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Steinmann-Institut für Geologie Mineralogie und Paläontologie, Forschungsbereich Paläontologie durchgeführt. Teilprojekt E8 konzentriert sich auf die Frage, sich ob Fauneninventare und Biome zwischen späten Neandertalern und dem modernen Menschen unterschieden. Dazu werden 30 mittelpaläolithische Fundstellen mit Faunenresten aus Mitteleuropa durch mindestens zwei radiometrische Datierungsmethoden datiert. Dies erlaubt eine hochauflösende Rekonstruktion lokaler und regionaler Biomzusammensetzungen zwischen 50-40 ka calBP. Geochronologische, Faunen- und Pollenanalysen werden in die Rekonstruktion von Biomen integriert. Abweichende Biommuster mögen zur erfolgreichen Ausbreitung von Homo sapiens beigetragen und späte Neandertaler verdrängt haben.
Das Projekt "Teilprojekt D01: Analyse von Migrationsprozessen bedingt durch Umweltbedingungen zwischen 40.000 und 14.000 a BP im Rheineinzugs- und angrenzenden Gebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt. Teilprojekt D1 untersucht den Lebensraum des frühen modernen Menschen in Mitteleuropa seit seiner Ausbreitung in Europa um 40 ka. Zwei Zeitabschnitte bestimmen das geoarchäologische Projekt: Das Erscheinen von Homo sapiens im MIS 3 und die Nach-LGM-Besiedlung Mitteleuropas. Bisherige Feldforschungen konzentrierten sich auf mehrere Fundstellen in Deutschland. Ziel ist nun die Evolution von Paläolandschaften und ihre Auswirkungen auf Demographien und Kulturen im Rhein-Maas-Gebiet zu modellieren, insbesondere in Bezug auf diachrone demographische Veränderungen und dem Bevölkerungs- und Kulturumbruch, der im Zusammenhang mit dem Aussterben der Neandertaler steht.
Das Projekt "Teilprojekt C01 (C02/C03): Siedlungsmuster und Klimawandel im späten Pleistozän des westlichen Mittelmeerraums - Eine Synthese" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Fachgruppe Geowissenschaften, Geographisches Institut durchgeführt. Fokus des neuen geo-archäologisch geprägten Teilprojekts C1 sind Modellierungen von Paläoumwelten, menschlichen Verhaltensmustern (Landnutzung, Mobilität) und Bevölkerungs-dynamiken im westlichen Mittelmeerraum während der letzten 50 ka. C1 verfügt über eine umfangreiche Datenbank mit rund 550 archäologischen und geologischen Datensätzen. Drei Zeitscheiben (50-40 ka BP, LGM, Holozän) werden untersucht, welche jeweils durch bedeutende Bevölkerungsumbrüche gekennzeichnet sind. In Zusammenarbeit mit E6 werden GIS-Analysen und weitere Methoden der Modellierung genutzt, um Mensch-Umweltbeziehungen und Wechselwirkungen mit menschlichen Populationen zu untersuchen.
Das Projekt "Teilprojekt E09: Materialität und Agentivität: Neue Paradigmen in der Erforschung menschlicher Entwicklung, Kultur und Kognition" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Philosophischen Fakultät, a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne durchgeführt. Teilprojekt E9 entwickelt einen theoretisch-methodischen Rahmen für Schlüsselkonzepte des SFB und fokussiert Interdependenzen zwischen Materialität, menschlichem Handeln und Umwelt (soziale und physische). Theorien und Konzepte der Ethnographie und Sozialwissenschaften werden mit solchen aus der Archäologie integriert, um Konzepte wie 'archäologische Industrien', 'produzierende Wirtschaftsweise', 'Mobilität' und 'Migration' zu untersuchen. Das E9-Projekt bietet damit eine erkenntnistheoretische Plattform für die kritische Bewertung von Schlüsselbegriffen und -konzepten, die in den relevanten Disziplinen häufig verwendet, aber selten kritisch reflektiert werden.
Das Projekt "Teilprojekt B01: Der 'östliche Verbreitungsweg' - Letztglaziale Paläogeographie und Archäologie des östlichen Mittelmeerraums und der Balkanhalbinsel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt. Das Teilprojekt B1 verfolgt den 'östlichen Verbreitungsweg' der Out-of-Africa 2 Migration von Afrika nach Westeurasien. Geoarchäologische Forschung wurden in Schlüsselgebieten der gesamten Region durchgeführt, um die archäologische und paläoklimatische Entwicklung der letzten ca.50 ka besser zu verstehen. Neben der Fertigstellung laufender Feldforschungen in der nächsten SFB Phase wird der Fokus auf Korrelationen menschlicher Präsenz mit paläogeographischen Determinanten (Niederschlag, Höhe ü NN, etc.) und deren räumlicher Verbreitung liegen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Teilprojekt D1 durch eine Rekonstruktion der Bedingungen, welche es Homo sapiens ermöglichten, sich in Europa auszubreiten.
Das Projekt "Teilprojekt D04 (D05): Chronologie, Fundstellenkonzentrationen, kulturelle Differenzierung und Mobilitätsmuster als Grundlage für den Vergleich Mensch-Umweltinteraktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt. Teilprojekt D4 wird sich auf die Frage konzentrieren, ob die An- und Abwesenheit von Menschen und ihr Verhalten in Mitteleuropa in der Zeit zwischen 15.000 und 4.000 BP als Antwort auf natürliche oder kulturelle Einflüsse zurückzuführen sind, indem Daten, Methoden und Ergebnisse aus früheren SFB Projekten und aus der Literatur integriert werden. Um die Interaktion zwischen Mensch und Umwelt zu untersuchen, wird der Fokus auf die beiden Leitgedanken, adaptives Verhalten und menschliches Wirken (agency), gelegt werden, wobei multi-proxy geo-archäologische Daten verwendet werden. Eine enge Zusammenarbeit wird mit den Projekten B3, D5, E1 und E6 bestehen, um auf makro-regionaler Ebene abschließende Ergebnisse zu erzielen.
Das Projekt "Teilprojekt E01: Bevölkerungsdynamik - Landnutzungsmuster von Bevölkerungen des Jungpleistozäns bis Mittleren Holozäns in Europa und dem Nahen Osten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte durchgeführt. Das Teilprojekt E1 analysiert großräumige, prähistorische Bevölkerungsdynamiken und Migrationsprozesse im Arbeitsgebiet des SFB 806. Die Identifikation treibender Faktoren und die Untersuchung von großskaligen Verteilungsmustern sind für ein verbessertes Verständnis dieser Dynamiken auf kontinentaler Skala unerlässlich. Diachrone Vergleiche der Populationsdynamiken von paläolithischen Jäger-Sammlern bis zu neolithischen Bauern stehen im Mittelpunkt der Forschung. Der Einfluss von Demographie und Mobilität auf die Resilienz von Populationen und auf archäologisch definierte Traditionsräume wird untersucht werden.
Das Projekt "Teilprojekt A01: Out of Africa - Jungpleistozäne Höhlenstratigraphien und Paläoumweltverhältnisse in Nordost-Afrika" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Geographisches Institut, Professur für Geomorphologie und Bodengeographie durchgeführt. Teilprojekt A1 konzentriert sich auf zwei Makroregionen in Afrika: Äthiopien und Ägypten. Während in den letzten Jahren geoarchäologische Arbeiten an zwei Fundplätzen (Mochena Borago in Äthiopien, Sodmein Cave in Ägypten) im Vordergrund der Untersuchungen standen, ist es das Ziel im beantragten Forschungsvorhaben zu einem umfassenden Verständnis vergangener Umwelt- und Bevölkerungsdynamiken in diesen beiden Makro-Regionen zu gelangen. Dies soll durch die Integration von Daten aus verschiedenen archäologischen Fundstellen und geologischen Archiven erreicht werden. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit insbesondere mit den Teilprojekten A3, F6 und Z2.
Das Projekt "Teilprojekt A02: Integratives Modellieren sozio-ökologischer Systemdynamiken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Sektion Geographie, Geographisches Institut durchgeführt. Im Vordergrund des Projektes A2 steht die Entwicklung eines integrativen Rahmenkonzeptes zur Modellierung, mit dessen Hilfe Analysen und Simulationen räumlicher und zeitlicher Dynamiken von Transformationen, Adaptionen und Reorganisationen im Mensch-Umwelt-Verhältnis prähistorischer und archaischer Gesellschaften vorgenommen werden können. Dies wird auf der Basis der Daten und des Expertenwissens der SFB-Teilprojekte durchgeführt werden, um entsprechende Prozesse für den mediterranen und europäischen Raum modellieren zu können.
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