Das Bodenschutzprotokoll (BodP) der Alpenkonvention ist in vielen Ländern eine ćvernachlässigte̮, weil auf viele Rechtsbereiche verteilte, Anforderung an die Verwaltung und die Gesellschaft. Boden-schutz ist aber gerade in den Alpen von großer Bedeutung, da es sich um eine begrenzt vorhandene und vielfach gefährdete Ressource handelt. Während der deutschen Präsidentschaft der Alpenkonven-tion wurde mit der vorliegenden Studie eine Bilanzierung zum Stand der Umsetzung des Boden-schutzprotokolls gemacht. Dabei wurden verschiedene inhaltliche Aspekte des Bodenschutzes berück-sichtigt. Im Einzelnen wurden die Themenbereiche Risikobewertung / Erosion, Qualitativer Boden-schutz und Bodenfunktionen, Berg-Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Feuchtgebiete, Moore, Quantitati-ver Bodenschutz / Flächenverbrauch sowie Internationale / Alpenweite Zusammenarbeit mittels einer Expertenbefragung und Literaturrecherche bearbeitet. Dabei ist zu beachten, dass hier zwar generelle Aussagen für alle Alpenländer getroffen werden, aufgrund geringer Rückmeldungen aus Frankreich und Italien für diese beiden Länder ggf. aber noch weiterer Recherchebedarf besteht. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden bei der die Studie abschließenden Bodenschutztagung weitgehend bestätigt und machen deutlich, wo die Defizite bei der Umsetzung des Bodenschutzprotokolls liegen: Das Bo-denschutzprotokoll fungiert zwar als übergeordnetes Rechtsinstrument, es gibt aber aus vielfältigen Gründen große Unterschiede in der Umsetzung und Anwendung, v.a. auf nationalstaatlicher Ebene. Der Austausch zwischen den Experten(-gremien) der Alpenländer und Regionen findet nicht regelmä-ßig statt, so dass es zu deutlichen Unterschieden in der Auslegung und Anwendung des BodP kommt. Hinzu kommt, dass die Datengrundlagen zu Bodenschutz relevanten Themen nicht einheitlich bzw. harmonisiert erhoben werden, was die Vergleichbarkeit von Aussagen zum Status quo weiter er-schwert. Ein gemeinsames Monitoring, wie es Art. 20 des BodP vorsieht, findet derzeit nicht statt. Hauptanliegen der Studie war es daher die Möglichkeiten auszuleuchten, wie auf Basis der bestehen-den Rechtslage in den einzelnen Alpenländern die Umsetzung von Bodenschutz in Form von Rechts-anwendung, konkreten Maßnahmen, Initiativen und Projekten weiter voranzubringen wäre. Die wich-tigsten Erkenntnisse aus der Studie lassen sich in thematisch gegliederten Empfehlungen zusammen-fassen: . Aufbau eines gemeinsamen Monitorings und Verbesserung der rechtlichen Umsetzung, . Einbindung und Abgleich der Ziele des BodP mit den global verabschiedeten Nachhaltigkeits- und Bodenschutzzielen, . Verlinkung von Bodenschutzthemen mit Klimaschutzeffekten, auch in der Kommunikation, . gemeinsame Anstrengungen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, . Aufbau eines regelmäßigen Austausches zwischen den Bodenschutzexperten der Regionen und Staaten sowie . Information und Bewusstseinsbildung für die breite Öffentlichkeit und wichtige Akteursgruppen wie Land- und Forstwirtschaft oder die kommunale Ebene. Alle Vertragsparteien der Alpenkonvention sind hier aktiv gefordert, entsprechende Kommunikati-onsmaßnahmen auf den Weg zu bringen und zu unterstützen sowie den aktiven Austausch mit beste-henden Organisationen (z.B. ELSA, Global Soil Partnership) zu suchen. Im Rahmen der makroregionalen Strategie für den Alpenraum (EUSALP) gibt es seit kurzem die sog. ąAction Groupĺ (AG) 6, zuständig für das Thema ćTo preserve an valorise natural resources, including water and cultural resources̮, die innerhalb der EUSALP die Arbeit zwischen den verschiedenen Regi-onen zu Fragen des Bodenschutzes in den Alpen koordiniert. AG6 wird geleitet vom Land Kärnten und dem Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention, so dass eine direkte Verschränkung zwischen EU-SALP und Alpenkonvention gegeben ist. Quelle: Forschungsbericht
Geehrte Leserinnen und Leser, diese Ausgabe des KomPass-Newsletters beschäftigt sich im Themenschwerpunkt mit der Ökonomie des Klimawandels. Inhaltlich liefern wir Ihnen wie gewohnt umfangreiche und aktuelle Mitteilungen aus den Bereichen Klimawandel, Klimafolgen und Anpassung an Klimaänderungen. In der Regel werden Originaltexte in einer bearbeiteten – ggf. übersetzten – Version wiedergegeben. Das Umweltbundesamt möchte mit diesem Dienst das Wissen zu Klimafolgen und Anpassung in Deutschland verbreiten. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt. Inhalt 1_ KOMPASS – IN EIGENER SACHE 1.01_ KomPass unterzeichnet Memorandum of Understandig 2_ THEMA: ÖKONOMIE DES KLIMAWANDELS 3_ ANPASSUNGSPOLITIK – NEUES AUS BUND UND LÄNDERN 3.01_ Baden-Württemberg: Kabinett beschließt Strategie zur Anpassung an den Klimawandel 3.02_ Hamburg: Senator stellt Eckpunkte des Klimaplans auf Jugendkonferenz vor 4_ AUS FORSCHUNG UND PRAXIS REGIONAL 4.01_ Projekt: Interkommunale Koordinierungsstelle Klimaanpassung 4.02_ Bremen: Merkblatt für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung 4.03_ Stadtwerke Karlsruhe bauen Wasserwerk aus, um sich für Klimawandel zu wappnen 4.04_ KlimaFolgenDialog – Kommunale Kompetenznetzwerke zur Anpassung der Wirtschaft an den Klimawandel 4.05_ Klimawandel als Herausforderung – Ergebnisse einer Bürgerumfrage in Leipzig 4.06_ Hitzewelle 2015: KIT untersucht Temperaturunterschiede zwischen Stadt und Umland NATIONAL 4.07_ ZEW-Studie: Deutsche Haushalte überschätzen ihren Versicherungsschutz bei Elementarschäden 4.08_ BBK-Videoreihe informiert Bevölkerung zu baulichem Schutz 4.09_ Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland 4.10_ Anawak – Online-Spiel zur Anpassung von Wassermanagement an Klimawandel GLOBAL 4.11_ MOOC zu Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen 4.12_ Kärnten: „Klimaatlas“ zeigt Veränderungen durch den Klimawandel 4.13_ UN adressieren Klimawandel in Ziel 13 der Sustainable Development Goals 4.14_ Kommunale Klimapartnerschaften deutscher Städte mit Kommunen im globalen Süden 4.15_ BMUB finanziert neues Programm von FAO und UNDP zur Anpassung an den Klimawandel 5_ VERÖFFENTLICHUNGEN DEUTSCHSPRACHIGE 5.01_ NRW: Praxisleitfaden Hochwasser und Überflutungsschutz erschienen 5.02_ BAFU: Anpassung an den Klimawandel – Bedeutung der Strategie des Bundesrates für die Kantone ENGLISCHSPRACHIGE 5.03_ Journal-Artikel zeigt, wie globale Klimadaten für nationale Risikoanalysen genutzt werden können 5.04_ Nasa: Meeresspiegel könnte in 100-200 Jahren um mindestens einen Meter steigen 5.05_ Knapp vier Fünftel der Deutschen sind überzeugt: Klimawandel findet bereits statt 5.06_ Neuerscheinung: Handbook of Climate Change Adaptation 6_ VERANSTALTUNGEN/TERMINE Hier geht es zum KomPass-Newsletter
Das Projekt "Management fuer Braunbaeren in Oesterreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wildbiologische Gesellschaft Muenchen e.V. durchgeführt. Ziel: Rueckkehr des Braunbaeren nach Oesterreich ermoeglichen. Fragestellung: - Analyse des Lebensraumes, - Analyse der Medienberichterstattung und der oeffentlichen Meinung, - Analyse zum rechtlichen Status des Baeren. Aufgaben: Vorschlaege zum kuenftigen Umgang mit Braunbaeren in Oesterreich entwickeln, angestrebtes Ergebnis: Von den Auftraggebern akzeptierter Managementplan.
Das Projekt "Uran im Grundwasser (UranGW)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt. Bedeutung des Projekts für die Praxis: Das beantragte Projekt hat hohe wasserwirtschaftliche Bedeutung, da massive punktuelle Überschreitungen von Uran im Grundwasser v.a. in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark und Tirol festgestellt wurden. Im Burgenland und in Niederösterreich treten sogar regional Häufungen von Urangehalten größer als 15 mikro g/l auf. Damit besteht lokal ein Problem für die Versorgung der Bevölkerung und somit dringender Handlungsbedarf für die wasserwirtschaftliche Planung. Im gegenständlichen Vorhaben sollen die noch offenen Fragen hinsichtlich geogener bzw. anthropogener Herkunft von Uran im Grundwasser geklärt werden und abgeschätzt werden, ob bzw. wo Verhältnisse vorherrschen, die den Eintrag von Uran ins Grundwasser begünstigen. Zielsetzung: Ausgehend von den 2013 und 2014 bundesweit durchgeführten Untersuchungen der Urangehalte im Grundwasser im Rahmen der GZÜV 2006 i.d.g.F. gibt es massive punktuelle Überschreitungen v.a. in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Kärnten, Steiermark und Tirol. Im Burgenland und in Niederösterreich treten sogar regional Häufungen von Urangehalten größer als 15 mikro g/l auf. Es sind v.a. auch Trinkwasserversorgungsanlagen betroffen. Im niederösterreichischen Retz muss das Trinkwasser seit Jahren über eine Uranentfernungsanlage aufbereitet werden. Der im burgenländischen Seewinkel befindliche Brunnen der Trinkwasserversorgungsanlage Frauenkirchen musste mittlerweile gesperrt werden, da die Grenzwerte für Uran erheblich überschritten wurden. Damit besteht lokal ein Problem für die Versorgung der Bevölkerung und somit Handlungsbedarf für die wasserwirtschaftliche Planung. Hinsichtlich der Herkunft von Uran im Grundwasser ist eine Reihe potenzieller Eintragspfade denkbar. Es ist durchaus möglich, dass geogene Einträge in das oberflächennahe Grundwasser zum einen aufgrund aufsteigender uranhaltiger Tiefengrundwässer erfolgen können, zum anderen ist auch eine Mobilisierung des Urans durch den im Wasser gelösten Sauerstoff aus Matrixkomponenten des Aquifers selbst vorstellbar. Hinsichtlich anthropogener Quellen liegt der Fokus auf dem Einsatz von Phosphatdüngern in der Landwirtschaft und dem damit verbundenen potenziellen Eintrag von Uran in das Grundwasser. Eine Zwischenstellung nimmt eine mögliche Überlagerung anthropogener und geogener Prozesse ein. Uran kann auch in Folge von menschlicher Tätigkeit eingetragener Oxidationsmittel (z.B. Nitrat aus Wirtschaftsdüngern) aus dem Untergrund gelöst werden. Komplexe hydrochemische Prozesse steuern die Spezifizierung und damit die Mobilität von Uran, das in jedem Umweltkompartiment ein anderes Verhalten aufweist. (Text gekürzt)
Das Projekt "Hirschwanderungen im Nationalpark Hohe Tauern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wildbiologische Gesellschaft Muenchen e.V. durchgeführt. Fang und Besenderung von Rothirschen in alpinen Sommereinstaenden des Nationalparks; Wanderverhalten von Rothirschen zwischen Sommer- und Wintereinstaenden; Einfluss des Aufenthaltes der Tiere in bejagten und unbejagten Revieren auf ihre Raumnutzungstraditionen.
Das Projekt "Populationsbiologische Untersuchungen an Laufkäfern in einer Höhle in Kärnten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Landespflege durchgeführt. Langlebigkeit der Adulten - ein Faktor, der die Populationsgröße stabilisieren kann. Ergebnisse einer Langzeituntersuchung am Laufkäfer Laemostenus schreibersi (Coleoptera, Carabidae) in einer Höhle in Kärnten. Im Rahmen einer Langzeituntersuchung (insgesamt 20 Jahre) am Höhlenlaufkäfer Laemostenus schreibersi (Coleoptera, Carabidae) wurden Aspekte der Populationsdynamik und Evolutionsbiologie untersucht. In der Zeitspanne von 1985-2005 (während 25 Fangperioden) wurde diese microphthalme Art (= mit rückgebildeten Augen) in einer Höhle in Kärnten bei Warmbad Villach beobachtet. Die Tiere wurden in beköderten Bodenfallen gefangen und individuell markiert. Anhand der Fangraten mit Hilfe der Fang- und Wiederfangmethode konnte die Populationsgröße geschätzt und die Bewegungsmuster innerhalb der Höhle genau erfasst werden. Andere unersuchte Parameter der Populationsökologie betreffen: das jahreszeitliche und räumliche Vorkommen der Tiere in der Höhle, die Verteilung der Wiederfänge über den Untersuchungszeitraum, Jahresperiodizität und Entwicklung, Geschlechterverhältnis, Altersstruktur der Population und die Austauschrate mit anderen Populationen des Spaltensystems. Die Größe der in der Höhle lebenden Population dieses Laufkäfers erweist sich als relativ klein, aber konstant (50-110 Tiere). Anhand der vielen Wiederfänge konnten genaue Aussagen über das Alter und die Lebenserwartung der Tiere gemacht werden. Manche Individuen erreichen das bemerkenswerte Alter von über 8 Jahre. Langlebigkeit wurde auch schon bei anderen Laufkäferarten nachgewiesen, aber eine so extreme Überlebensdauer wie bei Laemostenus schreibersi wurde bei Carabiden bisher noch nicht beobachtet. Langlebigkeit der Adulten, bzw. ihre niedrige Mortalitätsrate scheint einer der Faktoren zu sein, welcher die Populationsgröße in der Höhle und im Karstmassiv stabilisiert (die Zuwanderungen aus dem Spaltensystem scheinen weniger bedeutend zu sein). Die Existenz von lokalen, individuenarmen Populationen, deren Stabilität unter natürlichen Bedingungen durch die Langlebigkeit der Adulten garantiert wird, kann extrem gefährdet werden, wenn die Mortalität der Adulten infolge anthropogener Eingriffe ansteigt.
Das Projekt "c-sustour: Konstellationsanalysen für einen nachhaltigen Tourismus in Kärnten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Inter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement durchgeführt. Nachhaltiger Tourismus als Leitbegriff für sozial- und umweltverträgliche Formen des Reisens bietet eine vielversprechende Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels. Nachhaltiger Tourismus achtet etwa auf möglichst geringe CO2 -Emissionen bei der Anreise, eine Unterkunft, die umweltgerecht betrieben wird sowie umweltschonende Freizeitangebote am Urlaubsort (Stichwort 'Sanfte Mobilität'). Nachhaltige Reiseangebote und nachhaltiger Tourismus haben derzeit höhere Wachstumsraten als Pauschaltourismus. Das vom Grazer Interuniversitärem Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur durchgeführte Forschungsprojekt c-sustourunterstützt die Tourismusregion Kärnten dabei, sich auf die genannten Veränderungen einzustellen. inter 3 bereitet die empirischen Ergebnisse in einer Konstellationsanalyse auf und visualisiert den derzeitigen Status Quo (Status Quo-Konstellation) sowie strategische Ansatzpunkte für die Entwicklung und Vernetzung des nachhaltigen Tourismus in Kärnten (Zielkonstellation). Ziel: nachhaltigen Tourismus in Kärnten strategisch unterstützen: Ziel ist es, die Faktoren, die eine nachhaltige Tourismusentwicklung in Kärnten fördern, unterstützen oder hemmen, herauszuarbeiten und in Workshops mit Betroffenen, Politikverantwortlichen sowie Tourismusforschern und -beratern Strategien für einen nachhaltigen Tourismus in Kärnten zu entwickeln. Ergebnis: Ausgangspunkte, Wegmarken und Ziele zusammenbinden: Ergebnis der Konstellationsanalysen sind zugespitzte Visualisierungen der strategischen Ansatzpunkte für die Beförderung des nachhaltigen Tourismus in Kärnten. Dabei wird deutlich, wie die verschiedenen Ebenen - Politik, Betriebe, strategisches Management und Kunden - sich gegenseitig stützen können, und wie die Aktivitäten auf dem Weg zum nachhaltigen Tourismus über die verschiedenen Ebenen hinweg synchronisiert werden können.
Eine Nachsuche in Bayern könnte erfolgreich sein, da die nächsten Vorkommen aus Oberösterreich, Vorarlberg, Kärnten und Tirol bekannt sind, ebenso aus der benachbarten Schweiz. Weitere Verbreitung: Norditalien, Ungarn, Tschechien, Polen, Finnland, Südschweden, Russland bis nach Ostasien. Nach Horion (1958) in Ingolstadt/Bayern noch ca. 1910 nachgewiesen. Gangloff (1991) bezeichnet die Art als „irrtümlich“ für das Elsass. Die Art ist bisher kein etablierter Bestandteil der Fauna Deutschlands.
Das kleine alpine Verbreitungsgebiet reicht von Deutschland über Salzburg, die Steiermark und Kärnten bis nach Slowenien. In Deutschland nur in den Berchtesgadener Alpen mit einem Nachweis von Korge (1977) und aktuellen Funden von Reip und Spelda aus dem Jahr 2014 bekannt.
Das Projekt "Untersuchungen zum Massenkriechen in Festgesteinen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geologie und Mineralogie, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. Das Instabilwerden gesamter Talflanken hat im alpinen Bereich negative Auswirkungen auf Verkehrswege, Untertagebauten, Stauraeume und Wildbachverbauungen. Besonders die Wildbachverbauungen, die im Bereich der staerksten Deformation einer solchen instabilen Talflanke liegen, sind von solchen Hangverformungen auf das staerkste betroffen. Das Problem liegt nicht nur in einer Zerstoerung der Bauwerke durch aktiven Gebirgsdruck, sondern auch in der Versteilerung und dem Instabilwerden der Talzuschubstirn, so dass den Baechen unbegrenzte Schuttmengen zur Verfuegung stehen. Diese Situation fuehrt anlaesslich der immer wiederkehrenden Unwetterkatastrophen zu staerksten Vermurungen und Zerstoerungen der Talbereiche. Erkenntnisse ueber den Bewegungsablauf und die Kinematik von instabilen Talflanken sind vorwiegend nur mit Hilfe umfangreicher und kostenaufwendiger Untersuchungen moeglich; so ist es verstaendlich, dass nur vereinzelt Daten mitgeteilt wurden, die eine Deutung des Bewegungsablaufes zulassen. Die Schwierigkeit liegt einerseits in der Notwendigkeit der Einbeziehung aller kinematisch signifikanten Bereiche, und andererseits sollten mehrere ueber das Jahr verteilte Messungen durchgefuehrt werden, um Korrelationen zu externen Faktoren (Niederschlag, Bergwasserspiegel usw.) herstellen zu koennen. Hauptschwerpunkte des Forschungsvorhabens: Bewegungsablauf (Geodaetische Messungen, Drahtextensometermess.), Bewegungsmechanismus, geotechnische Eigenschaften der betroffenen Gesteine, Erfassen der hydrologischen Parameter, Korrelationsrechnungen zwischen dynamischen und meteorologischen Vorgaengen, Vergleich mit geologischen Modellen.