Die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen kann sich in Zukunft verschärfen Sind die Alpen in ihrer Rolle als „Wasserturm” Europas gefährdet? Verändern sich die Abflussregime der vier großen alpenbürtigen Flüsse Donau, Rhein, Rhone und Po, die ihr Wasser zu etwa 50 % aus dem Alpenbogen beziehen? Es besteht keine akute Gefahr, meinen Experten auf einer Tagung in Bozen. „Dennoch sollten sich die Alpenregionen bereits jetzt an die bestehenden und künftigen Risiken veränderter Wasserbedingungen klug anpassen. Schlüssel hierfür sind gute Managementstrukturen, eine wirkungsvolle Kommunikation zwischen den Betroffenen und ein klarer Blick auf die Risiken”, meint Benno Hain, Leiter des Fachgebiets „Klimaschutz” des deutschen Umweltbundesamtes, der die Tagung leitete. In Zeiten des Klimawandels stellt sich jedoch die Frage: „Wie schnell verändern sich die Bedingungen des Wasserlieferanten Alpen?” Fakt ist: Es wird wärmer. In den vergangenen 150 Jahren hat sich der Großraum Alpen um 2 Grad Celsius (°C) erwärmt – doppelt so stark wie die restliche nördliche Halbkugel. Die südlichen Alpenregionen verzeichnen zudem - gegenüber dem 19. Jahrhundert - Niederschlagsrückgänge zwischen 10 und 20 Prozent. Für die nächsten Jahrzehnte wird ein weiterer Rückgang der Niederschläge, vor allem im Sommer, erwartet. Bereits heute kommt es – vor allem aufgrund einer ungleichen räumlichen und zeitlichen Verteilung der Wasserressourcen - in manchen Regionen durchaus zu Engpässen, sagen Experten. In Zukunft werden sich diese Probleme verschärfen, da, insbesondere im Sommer, nicht nur das Wasserangebot abnehmen sondern auch der Wasserbedarf zunehmen wird. Übers Jahr und für den gesamten Alpenraum gesehen, ist heute und vermutlich auch in der nahen Zukunft jedoch ausreichend Wasser vorhanden. Zu diesem Ergebnis kam eine 20-köpfige Expertengruppe, die im Auftrag der Europäischen Umweltagentur EEA (European Environment Agency, Kopenhagen) derzeit eine Studie zur Wassersituation in den Alpen und über erfolgreiche Anpassungsstrategien an die klimatischen Veränderungen erarbeitet. Am 23. und 24. Oktober 2008 kamen Wissenschaftler und Praktiker aus den acht Alpenstaaten in der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) im italienischen Südtirol zusammen. Aktiv beteiligt waren unter anderem der Generalsekretär und die für wissenschaftliche Fragen zuständige Vize-Generalsekretärin der Alpenkonvention, die Leiterin der Klimaabteilung des österreichischen Umweltbundesamts, der Leiter des Instituts für Fernerkundung der EURAC sowie Vertreter der europäischen und der slowenischen Umweltagenturen. Die Experten gründen ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen vor allem auf die Analyse von sechs Fallbeispielen aus dem gesamten Alpenbogen. Es ist das erste Mal, dass sich die Europäische Umweltagentur nicht nur mit dem gesamteuropäischen Umweltzustand befasst, sondern sich direkt mit den Problemen einzelner Alpenregionen auseinandersetzt. Die Problemstellungen sind in den untersuchten Gebieten in Österreich, Frankreich, Italien (Südtirol), Slowenien und im schweizerischen Wallis ähnlich: Wasser sei generell vorhanden, so die Analyse-Ergebnisse, jedoch nicht immer zu jeder Zeit und an jedem Ort. In Spitzenzeiten, wie beispielsweise in Südtirol zur Frostberegnung als Schutz der Obstblüte im späten Winter oder in französischen Winterskiorten in der touristischen Hauptsaison, übersteige der Bedarf das Wasserangebot. Probleme ergeben sich auch aus den Ansprüchen der unterschiedlichen Wassernutzer: So wollen Landwirte oder Wasserkraftwerkbetreiber möglichst viel Wasser entnehmen, während Unternehmen im Fremdenverkehr und Ökologen die Erhaltung einer Niedrigwasserabflussmenge fordern. In den analysierten Regionen gibt es bereits erfolgreiche Anpassungsmechanismen, wie wassersparende Bewässerungstechniken, Netzwerke der Wassernutzer oder Wassernutzungspläne. Momentan verhindere jedoch häufig die begrenzte Koordination zwischen den einzelnen, aber auch innerhalb der Sektoren eine effiziente Wassernutzung und -verteilung, so die Experten. Als Lösung empfehlen die Wissenschaftler und Praktiker ein integriertes Wasserressourcenmanagement, an dem alle Wassernutzer, u.a. Landwirtschaft, Tourismus, Energielieferanten, aber auch Nicht-Regierungsorganisationen, die Medien und nicht zuletzt die Bevölkerung selbst, beteiligt sind. Dieses soll Wasserverluste reduzieren, zum Wassersparen anhalten, die Wasserverteilung verbessern, Kommunikationsnetzwerke unterstützen, Entscheidungsprozesse regeln und vor allem mehr Wissen bei der Bevölkerung, den Entscheidungsträgern und auch auf der wissenschaftlichen Seite generieren. Die Wasserproblematik im Alpenraum ist auch aktuelles Thema verschiedener Gremien der Alpenkonvention, die Anfang 2009 einen Alpenzustandsbericht mit dem Schwerpunkt „Wasser” herausgeben und ein Aktionsprogramm zu Klimaschutz und Klimawandel im Alpenraum verabschieden wird. Die kompletten Empfehlungen der Expertengruppe veröffentlicht die Europäische Umweltagentur in einem ca. 80-seitigen Bericht Anfang 2009. Ansprechpartner: Benno Hain, Umweltbundesamt Deutschland, Dessau-Roßlau ( benno [dot] hain [at] uba [dot] de ); Marc Zebisch, EURAC, Bozen ( marc [dot] zebisch [at] eurac [dot] edu )
Das Projekt "Tagung: Wagnis Wildnis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Durch die Tagung Wagnis Wildnis sollen erstmalig Akteure und Organisationen aus Deutschland, England, Österreich, Schweden, der Schweiz, Italien (Südtirol) und Polen zusammengeführt werden, die sich mit Wildnis und wildnisbezogener Bildung auseinandersetzen. Die Tagung wird ein erster wichtiger Schritt sein, bisher gesammelte Erfahrungen und Ansätze auszutauschen und daraus gemeinsam Perspektiven für die Wildnisentwicklung und -bildung in einem Teilraum der EU zu gewinnen. Grundlage der geplanten Tagung war ein durch die Karl-Oskar Koenigs-Stiftung Nationalparke finanziertes Projekte der Fachhochschule Osnabrück mit dem Titel Wildnisbezogene Bildung in Deutschland und seinen Anrainerstaaten - eine Recherche. Bestärkt durch viele positive Rückmeldungen auf die Umfrage entschlossen wir uns, den während der Recherchearbeiten hergestellten Kontakt zum Deutsch - Polnischen Umweltbildungs- und Begegnungszent-rum zu vertiefen und mit diesem gemeinsam die Tagung Wagnis Wildnis zu planen und im Schloß Criewen in Schwedt durchzuführen. Fazit: Abschließend blieb nicht nur bei uns (dem Organisationsteam) nach der Tagung ein positives Gefühl. Aus etlichen Telefonaten, Mails und Zuschriften von Tagungsteilnehmern und Referenten, aber auch schon in Gesprächen während der Tagung, wurde vielfach bestätigt, dass die Tagung ein guter Schritt in die richtige Richtung war, um die Zusammenarbeit von Institutionen und Organisation, die sich mit Wildnisentwicklung und wildnisbezogener Bildung beschäftigen, zu stärken. Mit dem nun erscheinenden Buch liegt zum einen eine erste umfassendere Dokumentation der Wildnisentwicklung und wildnisbezogener Bildungsarbeit für einen Teilraum Europas vor und zum anderen ist eine über die Tagung hinausgehende Verbreitung des Materials gewährleistet und kann so die Wildnis-Diskussion und -Entwicklung vorantreiben. Mit diesem positivem Grundgefühl blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft des EuWiN!
Das Projekt "History" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bamberg, Institut für Geographie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung eines Konzepts für ein integratives Frühwarnsystem und dessen Umsetzung in Gebieten mit bekannten (reaktivierten) und potenziell zu erwartenden Rutschungen und Muren (kanalisierte Rutschungen). Das System soll unter Berücksichtigung sich verändernder lokaler und regionaler Bedingungen Informationen bereitstellen, um auf zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein. Das Verbundvorhaben sieht die Entwicklung eines Demonstrationsmusters vor. Der methodische Aufbau des Frühwarnsystems ist transferierbar und modular ausgearbeitet. Das Entwicklungskonzept des Demonstrationsmusters eines Frühwarnsystems für Hangrutschungen und Muren berücksichtigt, dass das System an lokale Strukturen anderer Regionen und an andere natürliche Prozesse der gravitativen Massenbewegungen angepasst werden kann. Durch die Entwicklung und den demonstrativen Einsatz eines solchen spezifischen Frühwarnsystems besteht die Möglichkeit, den Schutz von Leben in derart gefährdeten Gebieten deutlich zu erhöhen. Das Ziel des Vorhabens der Universität Bamberg ist es, Methoden für ein Monitoring von Frequenz und Magnitude gravitativer Massenbewegungen in historischer Zeit zu entwickeln. Dies soll aufbauend auf Forschungen an der Schwäbischen Alb vergleichend mit Südtirol in zwei rutschgefährdeten Regionen durchgeführt werden. Da die Wirksamkeit eines Frühwarnsystems erheblich von der Qualität der Daten besonders über Frequenz und Magnitude von Ereignissen abhängt, ist es für die Implementierung eines Frühwarnsystems erforderlich, alle vorliegenden Datenpools zu nutzen, auch die in den Archiven gespeicherten historischen Informationen. Durch die Erstellung räumlich und zeitlich möglichst hoch aufgelöster Reihen der Ereignisse, sind Aussagen über Risikozonen und zu erwartende Verteilungen zukünftiger Ereignisse möglich. Über die naturwissenschaftliche Risikoanalyse hinaus ist ein Frühwarnsystem aber nur dann wirksam, wenn es auf ein möglichst hohes Risikobewusstsein in der Bevölkerung aufbauen kann. Dieses Wissen wiederum kann sich notwendigerweise nur auf vergangene Ereignisse stützen. Deshalb erscheint historisches Wissen für die erfolgreiche Implementierung eines Frühwarnsystems grundlegend. Mit Hilfe der historischen Analyse von Ergebnissen und Erfahrungen können Aussagen gewonnenen werden, die zur Erarbeitung eines möglichst effektiv arbeitenden Systems der Frühwarnung beitragen werden.
Das Projekt "Synopsis der Modellvorhaben zur Wald/Wild-Frage im Alpenraum und ihrer Bedeutung fuer den Bergwald in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AFI Alpenforschungsinstitut gemeinnützige GmbH, Garmisch-Partenkirchen durchgeführt. Grundsaetzliches Ziel dieses Projektes ist es, Modellvorhaben und Problemloesungsansaetze zur Wald/Wild-Frage im Alpenraum zu dokumentieren, die positive Ansaetze fuer eine Verbesserung des Beziehungsgeflechtes Wald/Wild zeigen und ihre Uebertragbarkeit auf den Bergwald im deutschen Alpenraum zu untersuchen. Die Modellprojekte werden dabei nach einheitlichen Kriterien ausgewaehlt und gemaess einem die Vergleichbarkeit gewaehrleistenden Schluessel bewertet. Untersucht wird der Bereich der Verwaltung, der Forschung sowie Privatinitiativen.
Das Projekt "Auswirkungen des Klimawandels auf die Bewässerung und Wasserversorgung im alpinen Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Hydrologie durchgeführt. In den Alpen sind besonders die inneralpinen Räume häufig von extremer Trockenheit betroffen. Wichtigste Beispiele sind die Täler der Rhone (Wallis), des Inn (Engadin und Tirol) und der Etsch/Adda (Vinschgau). Hier ist denn auch seit mindestens tausend Jahren die landwirtschaftliche Bewässerung als unerlässlich eingeführt. Bekannt sind die Bewässerungen vor allem unter dem Begriff der Wiesenbewässerung, obwohl nicht nur Wiesen, sondern auch Äcker bewässert wurden und zum Teil noch bewässert werden. Die historischen Bewässerungsysteme im Wallis (Suonen/Bisses), in Tirol (Waale) und Südtirol (Waale/Leiten) sind die bekanntesten Exponenten dieser alpinen Bewässerung. Im Sonderkultur- und Obstanbau des Vinschgaus geht der Wandel heute hin zu Beregnungsanlagen. Zahlreiche Bewässerungs-Fassungen sind mit Trinkwasserfassungen kombiniert. Bereits aus vergangenen Zeiten ist bekannt, dass die Fassungsanlagen und Zuleitungen infolge Klimaveränderungen, verbunden mit Gletschervorstößen und -rückzügen, verlegt werden mussten. Nun stellt sich in jüngster Zeit erneut und ganz aktuell die Frage, wie die Bewässerung durch den stark angelaufenen Klimawandel tangiert wird. Der Kern des Problems liegt im Anstieg der Schneegrenze und dem Rückzug der Gletscher. Dadurch werden die heutigen Fassungsanlagen potentiell gefährdet. Es ist damit zu rechnen, dass einzelne Fassungsanlagen in absehbarer Zeit trockenfallen könnten. Die Thematik ist kompliziert, da trotz der genannten Änderungen im natürlichen System (Schnee/Eis) die Fassungen nicht zwingend trockenfallen müssen. Dies ist eine Frage der sie speisenden Speicher. Es ist zu untersuchen, ob nur Schmelzwasser über die Fliessgewässer die jeweilige Fassung speist und/oder ob auch ein Grundwasserspeicher dahinter liegt. Damit ist die Frage ein Thema der Abflussbildung. Methodisch kann sie am besten mit Tracermethoden in Verbindung mit hydrometrischen Verfahren und der Modellierung angegangen werden.
Das Projekt "Entwicklung eines Leitfadens zum Schutz der Steinadler in den Bayerischen Alpen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Allianz Umweltstiftung durchgeführt. Im Rahmen des Projektes 'Entwicklung eines Leitfadens zum Schutz des Steinadlers in den Alpen' wurde mit Hilfe des Geographischen Informationssystems der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden ein Modell entwickelt, das detaillierte Voraussagen bezueglich der Lebensraumnutzung des Steinadlers im Nationalparkgebiet erlaubt. Dieses Modell wurde fuer den Bericht des Nationalparks Berchtesgaden mit Hilfe von Telemetrie und Sichtbeobachtungen an 3 Paaren ueber 3 Jahre hinweg validiert. Basierend auf diesem Modell wurde in einem ersten Annaeherungsschritt ein vereinfachtes Modell (aufgrund der weniger exakten Datengrundlage) fuer den deutschen Alpenanteil erarbeitet, das eine Darstellung der wichtigsten Lebensraumbereiche fuer den Steinadler im gesamten bayerischen Alpenraum ermoeglicht. Kartenausschnitte des jeweiligen Untersuchungsgebietes im Massstab 1 : 50000 dienten Steinadlerexperten vor Ort zur Ueberpruefung dieser ersten Modell-Annaeherung. Erste Ergebnisse: 1) Das Modell fuer die Bayerischen Alpen zeigt bezueglich der Darstellung der Lebensraumbereiche des Steinadlers viele Uebereinstimmungen mit der Realitaet in den jeweiligen Untersuchungsgebieten. So liegen beispielsweise die meisten Steinadler-Rasterdaten des Instituts fuer Vogelkunde im Bereich Werdenfelser Land innerhalb der als 'sehr gut geeignet' bis 'geeignet' vorhergesagte Lebensraeume. 2) Einige sehr gut geeignete Steinadlerlebensraeume sind durch das Modell bisher nicht abgedeckt. Dabei handelt es sich zumeist um Flaechen, die aufgrund einer Sondersituation im Modell nicht flaechendeckend darstellbar sind. Derartige Gebiete sind jedoch durch andere Naturschutzkriterien bereits als schuetzenswerte Bereiche erfasst, sodass sie nicht unbedingt in eine Modellkarte bezueglich essentieller Lebensraumbereiche des Steinadlers mit einfliessen muessen. 3) Im weiteren Projektverlauf wird besonders die Uebertragung des Modells auf ausgesuchte Testgebiete (Suedtirol, Graubuenden, Steiermark, Nationalpark Hohe Tauern) in den Alpen vorangetrieben. Der schriftliche Leitfaden zum Schutz des Steinadlers in den Alpen wird neben der Verbalisierung der Modelle vor allem auch Aussagen fuer Gebiete zusammenfassen, fuer die aufgrund einer fehlenden Datenbasis keine Modelle gerechnet werden koennen. Allgemein wird dabei sehr auf die Handhabbarkeit des Leitfadens geachtet werden muessen.
Das Projekt "Erhaltung des Bergwaldes im deutschen Alpenraum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von AFI Alpenforschungsinstitut gemeinnützige GmbH, Garmisch-Partenkirchen durchgeführt. Ziel dieser Studie ist die Erarbeitung eines groben Handlungsrahmens, wie die langfristige Erhaltung eines stabilen Bergwaldes im deutschen Alpenraum gewaehrleistet werden kann. Eine wesentliche Grundlage hierfuer bilden Erfassung wissenschaftlicher Untersuchungen und Modellvorhaben in Deutschland und anderen Alpenstaaten sowie Befragungen nationaler und internationaler Experten. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchungen werden von einem internationalen Expertengremium im Rahmen eines Workshops diskutiert, wobei Aussagen ueber den zeitlichen und finanziellen Bedarf an weitergehenden Erhebungen im Hinblick auf eine geplante Hauptstudie getroffen werden.
Das Projekt "Messung und Modellierung des Schadstoffverhaltens im Alpenbereich (MEMOSA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Institut für Physik der Atmosphäre Oberpfaffenhofen durchgeführt. Ziel des Projektes MEMOSA ist es, die Verteilung der Photooxidantien und deren Vorlaeufersubstanzen im Bereich der Alpen (noerdliche und suedliche Voralpen, Tirol, Suedtirol und Trentino) zu erfassen und ihre Herkunft zu bestimmen. Dazu werden Flugzeug-Messungen und Modellrechnungen durchgefuehrt. Zudem werden Messungen von Bodenstationen im Untersuchungsgebiet herangezogen.
Das Projekt "Messung und Modellierung des Schadstoffverhaltens im Alpenbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Aerodata Aktiengesellschaft durchgeführt. Das Projekt beinhaltet Untersuchungen der grossraeumigen Verteilung von primaeren und sekundaeren Luftschadstoffen und des Transportes ueber den Alpenraum, und zwar: - im Bereich der noerdlichen Voralpen (Bayern); - ueber Tirol (Inntal, Zillertal, Wipptal); - ueber Suedtirol (autonome Provinz Bozen)(Eisacktal); - im Bereich der suedlichen Voralpen (autonome Provinz Trentino) bis in die Po-Ebene (Verona/Ostiglia) mit Hilfe von Flugzeugmessungen und Modellrechnungen. Es werden zwei Messflugzeuge eingesetzt (DLR und FhG/AERODATA), die mit modernen Instrumenten zur Messung von Spurenkonzentrationen von Luftschadstoffen ausgeruestet sind. Die Ergebnisse der Flugzeugmissionen sollen durch Messungen von festen Messstationen im Bereich der Flugroute ergaenzt werden. Die Modellrechnungen werden am DLR Grossrechner Cray und IBM 4381 durchgefuehrt.
Das Projekt "Geschichte und Zukunft der Bewässerung in den inneralpinen Trockentälern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Hydrologie durchgeführt. Die Bewässerung in den inneralpinen Trockentälern der Schweiz, Österreichs und im Südtirol stellt seit historischen Zeiten eine unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche landwirtschaftliche Nutzung dar. Während die Anlagen an sich in meist älteren Publikationen gut beschrieben sind, fehlen einerseits Studien mit modernen Ansätzen im Hinblick auf aktuelle Probleme dieser Räume. In diesem Projekt sollen die laufenden eigenen Arbeiten weitergeführt und die verschiedenen Studien zusammengebracht werden, um den neuesten Stand der Bewässerung dokumentieren zu können. Weiterhin sind ergänzende experimentelle Untersuchungen zur Entwicklung der Böden unter Bewässerungseinfluss und nach Auflassung der traditionellen Bewässerung oder der Umstellung auf neue Bewässerungsmethoden geplant. Im gleichen Kontext wird auch die hydrologische Reaktion in den Testgebieten erforscht und eventuelle Änderungen der Wasserbeschaffenheit und deren Auswirkungen auf die Quellwässer untersucht.