Das Projekt "Erarbeitung von Entscheidungshilfen fuer TA Luft Nr. 2.2.1.3 (Sonderfallpruefung) - Schadstoffe, fuer die keine Immissionswerte festgelegt sind" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technischer Überwachungs-Verein Rheinland, Institut für Energietechnik und Umweltschutz durchgeführt. Die TA Luft verlangt in Nr. 2.2.1.3 eine Sonderfallpruefung fuer solche Stoffe, fuer die Immissionswerte nach Nr. 2.5 TA Luft nicht vorliegen, die andererseits aber als relevant anzusehen sind. In dieser Untersuchung werden mit Hilfe von Informationen aus Emissionskatastern in der Bundesrepublik Deutschland die Massenstroeme der emittierten Stoffe und deren Repraesentanz zusammengestellt. In bezug zu den Emissionsmassenstroemen wird ueber Wirkungskriterien (MAK, MIK, Geruchsschwellen, Bodenrichtwerte) abgeleitet, welche Stoffe fuer das jeweilige Kriterium als wirkungsrelevant anzusehen sind. In einer zusammenfassenden Bewertung werden die Stoffe ermittelt, die aufgrund ihrer mehrfachen Wirkungsmoeglichkeiten und ihrer Wirkungsrelevanz in eine Sonderfall-Pruefung einbezogen werden sollten. Die ermittelten wichtigsten Stoffe sind: Ammoniak, Chrom, Cyanwasserstoff, Formaldehyd, Schwefelkohlenstoff, Schwefelwasserstoff und Tetrachlorkohlenstoff. Fuer diese Stoffe werden weitere umweltrelevante Informationen zusammengestellt.
Das Projekt "Ueberfuehrung der in Abgasen, speziell Rauchgasen, enthaltenen Schwefeloxide in elementaren Schwefel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Technische Chemie II durchgeführt. Die Untersuchungen haben zum Ziel, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem sich nach Konzentrierung der Schwefeloxide durch Sorption ein Wiederaufheizen der Abgase eruebrigt. Die Reaktionssubstanzen sollen nach der Regeneration, bei der fluessiger Schwefel als Produkt erzeugt wird, erneut verwendbar sein. Die Untersuchungen gliedern sich in 1. die Ermittlung von Ab- bzw. Adsorptionsdaten fuer SO2, 2. die Erzeugung von H2S aus Methan und Schwefel, wobei anfallender CS2 durch Hydrolyse in H2S ueberfuehrt wird, und 3. die Umsetzung von SO2 mit H2S zu elementarem Schwefel.
Das Projekt "Reinigung von Viskose-Abluft unter Herstellung technisch konzentrierter Schwefelsaeure (Recycling-Verfahren)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Süd-Chemie AG durchgeführt. Bei der Produktion von Zellwolle, Rayon und Zellglas nach dem Xanthogenatverfahren fallen ausserordentlich grosse Mengen an Schwefelwasserstoff und Schwefelkohlenstoff in der Abluft an. Wegen der grossen Geruchsintensitaet dieser Stoffe muessen sie aus der Abluft entfernt werden. Die Herstellung von Schwefelsaeure - die wieder bei der Viskoseherstellung eingesetzt werden kann - aus dem Schwefelinhalt der Viskoseabluft soll entwickelt werden. Angestrebt wird eine Verbesserung des Standes der Technik zur Fortschreibung der TA-Luft und die Uebertragung auf Altanlagen (Rechtsinstrument Para. 7 BImSchG)
Das Projekt "Ersatz von Schwefelkohlenstoff in der Arbeitsplatzanalytik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Arbeitsschutz durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Pruefung ausgewaehlter Loesungsmittel auf Eignung als alternative Desorptionsmittel fuer Schwefelkohlenwasserstoff. Neben gutem Vermoegen zur Desorption mehrerer Stoffklassen (Alkohole, Ester, CKW, Aromaten) von Aktivkohle sollen sich die Ersatzstoffe durch niedrige Toxizitaet und leichte Handhabung auszeichnen. Die Auswahl der Loesemittel wird sich zunaechst an Kriterien wie Reinheit, Verfuegbarkeit, chromatographischen Verhalten ua orientieren. Hieran wird sich eine toxikologische Beurteilung anschliessen. Sammelmedien, zb Aktivkohle, werden im Laborversuch mit Vertretern der genannten Stoffklassen definiert belegt und die Desorptionsausbeuten mit den Ersatzstoffen ermittelt. Die Tauglichkeit fuer Routinemessungen wird im Feldversuch stichprobenartig getestet.
Das Projekt "EUREKA-Projekt: EUROTRAC (EU 7) - Teilvorhaben: Mechanismen der Freisetzung von NOx und reduzierten Schwefel-Verbindungen in Boeden und Bodenmikroorganismen (EUROTRAC/BIATEX)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie durchgeführt. Um die Bedeutung der Boeden fuer die NOx-Belastung unserer Umwelt abschaetzen zu koennen, muessen nicht nur die Emissions- und Depositionsraten von NOx durch Freilandmessungen erfasst werden, sondern auch die fuer die NOx-Umsetzung verantwortlichen Prozesse und Mechanismen im Boden erkannt und charakterisiert werden. Das gleiche gilt fuer die Umsetzung und Emission anderer gasfoermiger Verbindungen wie der reduzierter Schwefelverbindungen. Zu diesem Ziel sollen die Umsetzungsprozesse von NOx und von reduzierten S-Verbindungen (COS, CS2) in Bodenproben und darin vorhandenen Mikroorganismen charakterisiert und in Abhaengigkeit von verschiedenen Parametern wie Temperatur, Wassergehalt, Sauerstoffgehalt, pH, Verfuegbarkeit von Kohlenstoff- und Stickstoffsubstraten quantifiziert werden.
Das Projekt "Messung der Transmission von H2S und CS2 im Raum Lenzing" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Sanierung der Chemiefaser Lenzing AG auf die grossraeumigen Immissionverteilungen von H2S und CS2.
Das Projekt "Investigation of Remediation Options for a CS2-Contaminated Aquifer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasserbau durchgeführt. Im Auftrag eines großen, international tätigen Chemieunternehmens wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt für die Sanierung eines flachen, mit Schwefelkohlenstoff (CS2) bis zur residualen Sättigung kontaminierten Aquifers unterhalb eines Produktionsgebäudes. Zwei unterschiedliche Technologien - Alcohol Flushing und Hot Water Flooding - wurden im Labormaßstab hinsichtlich des erzielbaren Schadstoffaustrags untersucht. Daneben sollten Methoden zur Behandlung und Zerstörung des extrahierten Kontaminanten und Methoden zur Aufbereitung und Recycling des eingesetzten Alkohols hinsichtlich Effizienz und Kosten entwickelt und untersucht werden. Alcohol Flushing: Im Rahmen von Säulenversuchen konnte nachgewiesen werden, dass der Einsatz einer 70%-igen Isopropanol-Lösung mit einem Spülvolumen von weniger als fünf Porenvolumen ausreicht, um mehr als 99% der residual eingebrachten Kontamination aus dem Bodenmaterial des Standorts zu entfernen. Die Dichte des eingebrachten CS2 wurde deutlich vermindert, so dass eine einphasige Alkohol-Wasser-CS2 Lösung gesichert ausgetragen wurde. Ein Absinken des residualen Schadstoffs wurde vermieden, obgleich kein co-solventer Alkohol eingesetzt wurde. Die mittelskaligen Rinnenexperimente mit Standortmaterial bestätigten die hohe Sanierungsleistung. Besonderes Augenmerk wurde auf die Auslegung des hydraulischen Regimes gelegt, um das am Boden des Aquifers poolförmig eingebrachte CS2 über Horizontalbrunnen auszutragen. Das hydraulische System wurde mit Hilfe numerischer Strömungsmodellierung ausgewählt. Nach Spülung mit ca. sieben Porenvolumen der Alkohollösung konnten lediglich 0,2 Massen-% der anfänglich eingebrachten Masse an CS2 im Boden nachgewiesen werden. Aus wirtschaftlichen (ökonomischen) Gründen ist die Aufbereitung und das Recycling des Alkohols erforderlich. Zur Trennung des Alkohol-Wasser-CS2-Gemischs wurde die Wirksamkeit der Adsorption auf Aktivkohle und das Strippen von CS2 untersucht. Zur Konzentrierung der erhaltenen Isopropanol-Wasser-Lösung unter dem Aspekt eines direkten Einsatzes des Kopfprodukts wurden der Einsatz von Rektifikation, Destillation und die Vakuum-Verdampfung untersucht. Die Kosten der Wiedergewinnung von Isopropanol sowie die der oxidativen Destruktion des CS2 konnten zu 50% der Kosten für den Neukauf von Isopropanol in Industriequalität bestimmt werden. Hot Water Flooding: Im Rahmen eines zweidimensionalen Küvettenversuchs konnte die Anwendbarkeit der Sanierung des CS2-kontaminierten Bodenmaterials vom Standort über Durchströmung mit warmem Wasser (75°C, Hot Water Flooding) demonstriert werden. Entsprechend den physikalischen Eigenschaften von Schwefelkohlenstoff basiert die Sanierung auf Verdampfung (Austrag über Bodenluftabsaugung), Mobilisierung freier organischer Phase und thermischer Zersetzung. (Text gekürzt)
Das Projekt "Sanierung der gesättigten Zone von industriellen Lösungsmitteln - Phase 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Wasserbau durchgeführt. Schwefelkohlenstoff ist ein industrielles Lösungsmittel mit einem breiten Anwendungsgebiet welches einen weltweiten Transport voraussetzt. Es wird aufgrund seiner physikalischen Eigenschaft als Dense-Non-Aqueous-Phase-Liquid (DNAPL) charakterisiert. Diese Charakterisierung basiert auf einer schlechten Wasserlöslichkeit, verantwortlich für die Ausbildung einer eigenen flüssigen Phase, sowie einer höheren Dichte welche die DNAPL im Grundwasser absinken lässt. Die Sanierung einer DNAPL-Kontamination im Untergrund stellt demnach eine besondere Herausforderung dar. In diesem Forschungsprojekt werden unterschiedliche Sanierungstechnologien einer potentiellen, während des Transportes auftretenden, Schwefelkohlenstoff-Kontamination in der gesättigten Zone auf ihre Realisierbarkeit und Effizienz untersucht. Der vorsorgende Bodenschutz erfordert dazu: Entwicklung eines detaillierten Prozessverständnisses zum Verhalten der beteiligten Fluide im Untergrund. - Grundlegende Untersuchung von Sanierungsverfahren in der gesättigten Zone unter Berücksichtigung möglicher Kontaminationsszenarien. - Anpassung bewährter In-Situ-Technologien zur Grundwassersanierung an die Besonderheiten der eingesetzten Substanzen. - Demonstration der Sanierungseffizienz der ausgewählten Verfahren im Technikumsmaßstab.
Das Projekt "Emission von Spurengasen bei Biomasseverbrennung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut) durchgeführt. Offene Verbrennung von Pflanzenmaterial verschiedener Herkunft. Dabei Messung von Temperatur, Flussrate, Gewichtsverlust und Spurengaskonzentrationen im Abgas. Gemessene Spurengase: CO, CO2, CH4, C2-C10-Kohlenwasserstoffe, NO, N2O, NH3, HCN, CH3CN, SO2, H2S, CS2, COS.
Das Projekt "EUREKA-Projekt: EUROTRAC (EU 7) - Teilvorhaben: Die Emission reduzierter Schwefelverbindungen aus land- und forstwirtschaftlichen Oekosystemen (EUROTRAC/BIATEX)." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung, Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung durchgeführt. Ziel des vorliegenden Vorhabens ist es, die Bedeutung von land- und forstwirtschaftlichen Oekosystemen, insbesondere Fichtenwaeldern und Getreidefeldern, fuer die Emission biogener, reduzierter Schwefelverbindungen aufzuklaeren. Mit einer 'Box'-Methode soll zusaetzlich das gesamte Spektrum emittierten reduzierten Schwefels erfasst und zwischen mikrobieller und pflanzlicher Emission unterschieden werden. Die die Emissionen beeinflussenden Faktoren sollen in Laborversuchen parameterisiert, die Regulation der Bildung und Abgabe von H2S (und CH3SH) analysiert, und die Barriere-Eigenschaften der Kutikula fuer diese Verbindungen aufgeklaert werden. COS bzw CS2 produzierende Reinkulturen von Bakterien sollen aus den Bodenproben isoliert und die Biosynthesewege dieser Verbindungen studiert werden. Die Versuche sind ein essentieller Bestandteil der Untersuchungen zur biogenen Emission reduzierter Schwefelverbindungen im Rahmen des EUROTRAC-Subprojektes BIATEX.