Die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) hat das Tote Meer zum Bedrohten See des Jahres 2006 ernannt. Der GNF macht damit auf den starken Rückgang des Wasserspiegels und die fortschreitende Zerstörung natürlicher Lebensräume am salzhaltigsten See der Welt aufmerksam.
Mit einem gemeinsamen Projekt wollen Israel, Jordanien und die Palästinenser das Tote Meer vor dem Austrocknen bewahren. Die drei Seiten unterzeichneten am 9. Dezember 2013 nach Angaben der Weltbank in Washington ein Abkommen zum Bau einer Wasser-Pipeline, die bis zu 400 Millionen Dollar kosten soll. Damit soll Wasser aus dem Roten Meer in das 180 Kilometer nördlich gelegene Tote Meer gepumpt werden, das unter anderem wegen der massiven Nutzung des Süßwassers aus dem Fluss Jordan ständig von Austrocknung bedroht ist. Der Spiegel sinkt jedes Jahr durchschnittlich knapp einen Meter. Den Plänen zufolge sollen 80 der jährlich 200 Millionen Kubikmeter Wasser in einer neuen Entsalzungsanlage in Jordanien zu Trinkwasser aufbereitet und an Jordanien, Israel und Palästinenser verteilt werden. Bei Umweltschützern stößt die auch als «Zwei-Meere-Kanal» bekannte Pipeline auf Kritik.
Das Projekt "Geburt und Tod von Seen im Senkungsgraben des Toten Meeres" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut) durchgeführt. The study is an extension of the previously GIF funded research by the same PI's that dealt primarily with the Lisan Formation of late Pleistocene age. Whereas the stratigraphic sequence, hence the time evolution of Lake Lisan has thus been elucidated, we still have an only vague idea of the spatial development of the Lake, and of the mechanism by which lakes in the Rift Valley were born and disappeared. It centers on the following objectives: a. Evaluate the chemical homogeneity of Lake Lisan in space and time; e.g.: decide whether the Late Pleistocene configuration was that of a single large lake or alternatively of several 'string-lakes'. To this aim a sequence of stratigraphic - geochemical columnar sections will be performed in the central and northern Dead Sea Rift (DSR). b. Examine the transition from the older Samra Fm. into Lisan Fm, and from the Lisan Fm. into the overlaying young ('paleo-Dead-Sea') sediments. The parameters studied will be Sr/Ca, U/Ca and several additional trace metals. c. Extend the radiometric dating beyond the U-series limit to about 500 Ka by developing the U-Pb dating method into this range. In addition we will test the applicability of 226Ra as a very young geochronometer. The establishment of a detailed record of young paleo-lakes in the DSR will provide us with a better understanding of continental Quaternary climates in this part of the world.
Das Projekt "Teilprojekt 4: Sustainable Management of Water Resources (Quantity and Quality) in the Dead Sea Area (SUMAR)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Themenbereich Wasserressourcen und Umwelt, Department Hydrogeologie durchgeführt. Das Gesamtziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung und Anwendung eines integrierten Modellierungsansatzes sämtlicher Grund- und Oberflächenwasserköper im ariden Drainagebecken des Toten Meeres. Die kombinierte Betrachtung sämtlicher bekannter Wasserkörper soll die Quantifizierung aller Stoff- und Materialströme im Gesamtsystem Totes Meer ermöglichen. Dadurch kann der bislang unbekannte Verlust von süßem Grundwasser ins Tote Meer mengenmäßig bestimmt und qualitativ charakterisiert werden. Die interdisziplinäre Projektgruppe setzt sich aus Experten der Anrainerstaaten und Deutschland zusammen. Dadurch kann erstmalig die gleichzeitige Modellierung von Oberflächen- und Grundwasser in allen Teileinzugsgebieten des Toten Meeres durchgeführt werden. Durch die realitätsnahe Modellierung werden die bestimmenden Prozesse eindeutiger verstanden und die Folgen prognostischer Szenarien (z.B. Änderung des Klimas oder der Grundwasserentnahmemengen) können für die Region sichtbar und kalkulierbar gemacht werden. Die Projektergebnisse sind relevant für den Schutz und die Erschließung bekannter und neuer Wasserressourcen. Sie tragen unmittelbar zur Entwicklung eines IWRM in der Region bei.
Das Projekt "Tritium und Helium-Isotope im Toten Meer" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Institut für Umweltphysik durchgeführt.
Das Projekt "Totes Meer Süß-Salzwasser-Mischung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Hydrologie durchgeführt. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Geologischen Dienst von Israel und der Ben Gurion Universität in Beer Sheba wurden im Übergangsbereich von Frischwasser zu extrem salinen Wässern des Toten Meeres Untersuchungen mit natürlichen und künstlichen Tracern durchgeführt. Hierfür wurden im Bereich der natürlichen Tracer neue Techniken zur Analyse von Umweltisotopen in hypersalinen Wässern getestet. Stabile Isotope (18O, 2H) in Salzwässern wurden gemessen, um Mischungsprozesse und Lösungsprozesse unterscheiden zu können und die Herkunft von Mischwässern zu bestimmen. Gasuntersuchungen (Edelgase He, Ne, Ar, Kr, Xe und FCKW, SF6) wurden durchgeführt, um Methoden für die Datierung und die Bestimmung von Neubildungstemperaturen auch in salinen Wässern weiterzuentwickeln. Radioaktive Isotope (Radium-Isotope 228Ra, 226Ra, 224Ra, 223Ra) wurden untersucht, um eine Datierung des Mischungszeitpunktes aus der Veränderung des Sorptionsverhaltens abzuleiten. Durch Laborversuche wurde das Verhalten von künstlichen Tracern, u.a. deren Transportverhalten in salzigen Wässern untersucht.
Das Projekt "Sub project: High resolution analysis of sediments from the Dead Sea, Israel - Development of scientific standards for the proposed Dead Sea Deep Drilling Project (DSDDP)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. The aim of this project is to apply a novel methodological approach to identify flood and dust storm layers in Dead Sea sediments and to establish Holocene time series of these event deposits. We will combine petrographic thin section analyses, X-ray fluorescence element scanning and high-resolution magnetic susceptibility measurements. The resolution of the resulting set of multi-proxy data will be below 1.0 mm thus allowing identification of individual dust storm and flood layers down to microscopic scale. The study will be carried out mainly on existing core material from the sediment records of Ein Feshka, Ein Gedi and Ze'elim. All these records are located along a North-South climatic gradient at the western shore of the Dead Sea. Results from previous low resolution studies on these cores will be integrated. Cores from all three sites will be correlated and synchronized in great detail in order to disentangle local from regional signals. In addition to establishing long time series of individual extreme events, the expected data will allow for recognising decadal-scale variability in the eastern Mediterranean climate system during the Holocene. A particular focus will be on deciphering the influence of the North Atlantic Oscillation (NAO) and solar irradiation changes. The new high-resolution multiproxy time series will serve as a profound data base for future studies of the planned long record within the Dead Sea Drilling Project (DSDDP). Detailed correlation of the shoreline transect with the deep lake facies will contribute to a comprehensive interpretation of the depositional processes in the Dead Sea Basin. Moreover, the new combination of methods applied in this project has a large potential to establish very long time series of extreme events from the planned long ICDP core.
Das Projekt "Teilprojekt: Sedimentherkunft und paläohydrologisches Gleichgewicht im Gebiet des Toten Meers während des Frühholozäns - PRO-HYDRO II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum durchgeführt. Der Sedimentkern 5017-1 wurde im Tiefsten Bereich des Toten Meeres im Rahmen des ICDP Dead Sea Deep Drilling Programms erbohrt. Die lakustrinen, und zum Teil laminierten Sedimente aus diesem tiefen Bohrkern, sowie vom Uferbereich des Toten Meeres sind einzigartige Archive für Variationen des Sedimenteintrags und Paläo-Niederschlagsregimes in der Levante-Region (Naher Osten). Die langfristigen paläo-hydrologischen Änderungen im Einzugsgebiet des Toten Meeres während der letzten ca. 20 Tausend Jahre werden durch Änderungen des relativen Sedimenteintrags aus verschiedenen Zuflüssen widergespiegelt und konnten mittels Messung der radiogenen Isotope von Neodym (Nd) und Strontium (Sr) entziffert werden. Allerdings ist bisher unklar, inwiefern auch kurzfristige und rapide Klimaänderungen, z.B. während des 8.2 Events oder der Bronze-zeitlichen Trockenphase, zu paläo-hydrologischen Änderungen beigetragen haben. Im Zuge des PRO-HYDRO Projekts ist ein neues Profil am Westufer (Ein Feshkha) bis zum Frühholozän erfasst worden um einen detaillierten Vergleich mit dem Sedimentkern 5017-1 zu erzielen. Des Weiteren wurden erstmals auch Jordanische Zuflüsse am Ostufer des Toten Meeres beprobt. In diesem Fortsetzungsantrag (PRO-HYDRO II) sollen die bisher erzielten Ergebnisse aus dem ICDP 5017-1 Bohrkern und dem Westufer durch die Erfassung des Profils von der jordanischen Seite des Totes Meeres erweitert werden. Ein Ostufer-Profil ist eine wichtige Ergänzung um lokal geprägte Überflutungen während rapider Klimaänderungen des Frühholozäns in der Levante und darüber hinaus rekonstruieren zu können.
Das Projekt "Anreicherungs-, Fluss- und Abflussmechanismen von Grundwasser an der Grenze zum Jordan-Flusstal (Deutsch-Israelisch-Jordanisch-Palaestinensisches Forschungsprogramm zur nachhaltigen Nutzung von Aquifer-Systemen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Geologisches Institut, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. The planned research work will be carried out within the German-, Jordanian-, Israeli- and Palestinian-Aquifer System Project. The knowledge of the geological and the geohydrological structure of the Jordan Valley an the surrounding mountains is a main factor to understand the water situation in this area. Aim of this subproject is the characterisation of the hydrogeological properties of the different Aquifers of the rift escarpment. We will try to define the parameters of both the upper and the lower cretacious aquifer. The hydraulic interaction and the connection between the aquifers will be studied in this program. For this study a two dimensional approach in form of transact - investigation is proposed. Two Transects, one from the mountain of Samara througt the Jordan River Valley to the mountains north of Amman, the other from the mountains of Judea througt the Dead Sea up to the mountains south of Amman, are planned. The results of research project would help in finding an optimal solution for the management of the different aquifers and also would help to avoid the proplems of salinity increasing expecially in the lower cretacious aquifer.
Das Projekt "Interaktion von Aquifer und Oberflaechenwasser entlang von Jordan und Totem Meer (Deutsch-Israelisch-Jordanisch-Palaestinensisches Forschungsprogramm zur nachhaltigen Nutzung von Aquifer-Systemen)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut und Museum für Geologie und Paläontologie, Lehrstuhl für Angewandte Geologie durchgeführt. It is planned to construct a variable-density groundwater flow model that simulates the flow through the Eastern aquifer (West Bank) and the flow between the two aquifer sub-systems and the rift valley. It had been shown that within the Lower Aquifer saline water exists. Further, in the area of the Jordan River, high salinity brines mix with fresh water of the Eastern Aquifer and the highly saline water of the Dead Sea forms an interface with the fresh groundwater. The different hydrogeological settings, with the Jordan River and the Dead Sea as base levels require that two different groundwater models have to be constructed, one in the North with the Jordan River as outflow level and one in the South with the Dead Sea as the drainage level. These two groundwater flow models are believed to provide an improved understanding of the flow system and it is exploitation management of the groundwater of the Eastern aquifer. They will also help to develop apropriate pumping strategies in order to keep the salinity of the pumped water at a minimum.