Die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) ist eine breit angelegte Studie zur Erfassung der Schadstoffbelastung der Bevölkerung in Deutschland. Sie wird in enger Kooperation mit den Gesundheitssurveys des Robert Koch-Institutes ( RKI ) durchgeführt. GerES VI soll mit der Gesundheits- und Ernährungsstudie (gern) des RKI und Max Rubner-Instituts verknüpft werden. Dazu war eine Pilotstudie zur Testung aller Abläufe angezeigt. In dem Bericht werden sowohl die Ergebnisse der gern- als auch der GerES VI-Pilotstudie vorgestellt. Die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse der beiden Vorstudien werden gemeinsam bewertet und für die Planung der gern- und GerES VI-Hauptstudie herangezogen. Veröffentlicht in Umwelt & Gesundheit | 04/2019.
Mit der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) ermittelt das Umweltbundesamt Informationen zu korporalen Schadstoffbelastungen der Bevölkerung in Deutschland und untersucht chemische, biologische und physikalische Belastungen im häuslichen Bereich und in der Wohnumgebung. Die letzte GerES-Datenerhebung bei Erwachsenen fand vor 20 Jahren statt. Es war daher dringend angezeigt erneut Erwachsene zu befragen und zu untersuchen. Das RKI und MRI führten gemeinsam eine Vorstudie für die große bundesweite Gesundheits- und Ernährungsstudie (gern) durch. Diese Studie soll in der Hauptphase mit der Studie des Umweltbundesamts (UBA), GerES VI, verknüpft werden. Bisher wurde GerES immer in Anbindung an die Gesundheitssurveys des Robert-Koch-Institutes (RKI) durchgeführt. Da der nächste Gesundheitssurvey für Erwachsene vom RKI zusammen mit der Ernährungsstudie des Max-Rubner-Institutes (MRI) durchgeführt wird, galt es diese neuen Konstellationen in Pilotstudien zu testen. Es wurde entschieden bei dem Pretest ein Convenience Sample zur Teilnahme einzuladen und eine Fallzahl von 120 Personen anzustreben. Der gern-Pretest fand statt von 03. September bis 17. Dezember und die Pilotstudie zu GerES VI erstreckte sich vom 7. bis zum 27. Januar 2019. Hauptziel dieses Forschungsvorhabens war die Prüfung, ob GerES VI in der neuen Konstellation erfolgreich durchgeführt werden kann. In dem vorliegenden Bericht werden sowohl die Ergebnisse des gern-Pretests als auch der Pilotstudie zu GerES VI vorgestellt. Die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse der beiden Vorstudien werden gemeinsam bewertet, und sollen für die Planung der gern- und GerES VI-Hauptstudie und für die Integration von GerES VI in gern genutzt werden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Verzehrsstudie in Kleingaerten im Rhein-Ruhrgebiet" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelt-Analyse Projekt-GmbH durchgeführt. Zur Bewertung von Bodenverunreinigungen oder gemessenen Schadstoffkonzentrationen in Nahrungspflanzen, z.B. aus Kleingartenanlagen, wird mehr und mehr angestrebt, Expositionsabschaetzungen durchzufuehren, die szenarisch die Nutzergruppen und Nutzungen der zu betrachtenden Flaeche beschreiben. Fuer die Quantifizierung einer Expositionsabschaetzung ist jedoch eine Vielzahl von detaillierten Angaben erforderlich, die die Nutzergruppen und Nutzungen charakterisieren. Als Fragestellung der vorgesehenen Studie wird daher formuliert, die bereits vorliegende Standards zur allgemeinen Charakterisierung von Nutzergruppen, Expositionspfaden (z.B. durch Verzehrsmengen, Selbstversorgungsquoten, Bodenaufnahmemengen) und moeglichen Nutzungsszenarien zu ueberpruefen bzw. szenariospezifisch anzupassen. Dabei sind Zusammenhaenge und Abhaengigkeiten zu eruieren. Die Ergebnisse der Erhebung, die mit Hilfe von Interviews und 7-Tage-Protokollen durchgefuehrt werden soll, werden statistisch und deskriptiv im Hinblick auf die Ableitung von Standards und Konventionen fuer Expositionsabschaetzungen auf Kleingartenanlagen ausgewertet.
Das Projekt "Alters- und produktgruppenspezifische Auswertung der in Deutschland erhobenen Verzehrsdaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH durchgeführt. Im Zuge der Fortschreibung von Berechnungsvorschriften zur Ermittlung der Strahlenexposition von Einzelpersonen der Bevölkerung (repräsentative Personen im Sinne der ICRP) soll überprüft werden, ob die derzeit verwendeten altersgruppen- und lebensmittelgruppenspezifischen Verzehrsdaten aktualisiert bzw. geändert werden müssen. Diese Werte beruhen vorwiegend auf den Ergebnissen der 1. Nationalen Verzehrs-studie und damit auf Ernährungserhebungen zwischen 1985 und 1988, die ausschließlich auf die alten Bundes-länder beschränkt waren. In dem geplanten Forschungsvorhaben sollen die nach 2000 in Deutschland durch-geführten Verzehrsstudien ausgewertet werden. Grundlage hierfür sind die 2. Nationale Verzehrsstudie (Daten: 2005-2006, Alter: 14-80 Jahre), die NEMONIT-Studien (Daten: 2008-2015, Alter 18-80 Jahre), die VELS-Studie (Daten: 2001-2002, Alter: 0,5-4 Jahre), die GRETA-Studie (Daten: 2008, Alter: 10-36 Monate), die EsKiMo-Studien (Daten: 2006 bzw. 2015-2017, Alter: 6-17 Jahre), die KiESEL-Studie (Daten: 2014-2017, Alter: 0,5 bis unter 6 Jahre) und ergänzend dazu regionale Studien, wie die auf den Großraum Dortmund bezogene Donald-Studie (Alter: 3 Monate bis ca. 25 Jahre), die zweite Sächsische Verzehrstudie (Daten: 2004-2005, Alter: 4-80 Jahre) sowie die Bayerische Verzehrsstudie 2 (Daten: 2002-2003, Alter: 13-80 Jahre). Die Daten der nationalen Verzehrsstudien sollen durch die Daten der kleinräumigen Erhebungen ergänzt werden. Eine statistische Unsicherheitsanalyse über alle inhärenten Fehlerquellen ist dabei unerlässlich. Ziel des Vorhabens ist es, für die nach Anlage 11 Teil B Tabelle 1 der Strahlenschutzverordnung zu berücksichtigenden sechs Altersgruppen und zehn Lebensmittelgruppen die jeweils für Deutschland repräsentativen Verzehrsmengen zu erheben. Anzugeben sind jeweils die arithmetischen und geometrischen Mittelwerte, die Erwartungswerte und die 95. Perzentile der entsprechenden Verzehrsmengen.
Das Projekt "Ermittlung der Schwermetallzufuhr ueber Lebensmittel in der Bundesrepublik Deutschland unter Verwendung verschiedener Verzehrserhebungen und statistischer Angaben ueber den Pro-Kopf-Verbrauch an Lebensmitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Zentrale Erfassungs- und Bewertungsstelle für Umweltchemikalien durchgeführt. Nach der Vorhabenplanung der Bundesregierung soll der Entwurf fuer eine Hoechstmengenverordnung Umweltchemikalien spaetestens bis 1978 dem Bundesrat zugeleitet werden. Es ist daher notwendig, Untersuchungen darueber anzustellen, wieviel Arsen, Blei, Kadmium und Quecksilber durch den Verzehr von Lebensmittel tatsaechlich aufgenommen werden. Dazu muessen verschiedene Verzehrserhebungen und statistische Angaben ueber den Pro-Kopf-Verbrauch an Lebensmitteln herangezogen werden. Im Programm der ZEBS liegen bereits 15000 Daten ueber Schwermetallgehalte in Lebensmitteln vor. Angaben ueber den Pro-Kopf-Verbrauch in Lebensmitteln ergeben sich aus Verzehrserhebungen sowie aus statistischen Angaben.
Das Projekt "Lebensmittelbedingte Aufnahme von Umweltkontaminanten - Datenaufbereitung zur Unterstützung und Standardisierung von Expositionsschätzungen auf Basis der Nationalen Verzehrsstudie II (LExUKon)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Risikobewertung durchgeführt. Durch die Verunreinigung der Luft, des Wassers und des Bodens können Umweltkontaminanten in Lebensmittel gelangen. Wie viel von diesen Stoffen nehmen Verbraucher nun aber über Lebensmittel auf und was bedeutet das für ihre Gesundheit? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Projektes 'LExUKon. Lebensmittel können in unterschiedlichem Maß mit Umweltkontaminanten belastet sein. Zu diesen zählen unter anderem Blei, Cadmium, Quecksilber, Dioxine, dioxinähnliche und andere polychlorierte Biphenyle sowie Lösungsmittel. Diese können als Verunreinigungen der Luft, des Wassers und des Bodens in die Lebensmittel gelangen und durch deren Verzehr unter bestimmten Umständen ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher darstellen. Für eine Abschätzung der lebensmittelbedingten Aufnahme von Umweltkontaminanten ist es notwendig, die aktuellen Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher zu kennen. Im Rahmen der 'Nationalen Verzehrsstudie II (NVSII) wurden von 2005 bis 2006 repräsentative Daten zum Lebensmittelverzehr der deutschen Bevölkerung durch das Max-Rubner-Institut (MRI) erhoben. Erste Ergebnisse dieser Studie stehen dem BfR bereits zur Verfügung, um die ak-tuelle Exposition der deutschen Bevölkerung gegenüber den oben genannten Umweltkontaminanten zu ermitteln. Im Rahmen des LExUKon-Projektes sollen standardisierte Verzehrsmodelle entwickelt werden, welche als Grundlage für eine Bewertung der Risiken gegenüber Umweltkontaminanten unter Berücksichtigung aktueller Trends im Verzehrsverhalten dienen sollen. Darüber hinaus ist geplant, die Verzehrsmodelle zu einem Bewertungsinstrument auszubauen, so dass zu-künftig durch das BfR eine schnelle und standardisierte Beurteilung des Verbraucherrisikos gegenüber Umweltkontaminanten möglich ist. Durch die geplante Veröffentlichung der Verzehrsmodelle wird zudem ein Beitrag zu mehr Transparenz im Bewertungsprozess geleistet. Mit der Durchführung des Projektes ist eine Beurteilung der lebensmittelbedingten Exposition der deutschen Bevölkerung gegenüber Umweltkontaminanten möglich, wodurch ein wichtiger Beitrag zum gesundheitlichen Schutz der Verbraucher geleistet wird. Durch seine Mitarbeit trägt das BfR als wissenschaftliche Einrichtung maßgeblich zur Umsetzung des politischen Schwerpunkts umweltbezogener Verbraucherschutz und damit zur Sicherheit von Lebensmitteln bei.
Das Projekt "Ernaehrungsgewohnheiten und klinisch-biochemisch erfassbare Risikofaktoren, Bedarfsdeckungsluecken und Schadstoffbelastung beim Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Milchforschung durchgeführt. In der Pilotphase (01.09.1985-31.05.1986) wurde ueberprueft, ob die Untersuchungen und Forschungsarbeiten im Feld und in den analytischen Labors durchfuehrbar sind. Im weiteren Verlauf der Studie ('Nationale Verzehrstudie', BMFT), in der auf repraesentativer Basis von ca. 20.000 Haushaltungen das Ernaehrungsverhalten durch Befragung ermittelt wird, werden von 1/12 der teilnehmenden Personen Blutproben entnommen und u.a. auf ihren Gehalt an persistenten Organochlorverbindungen (einschliesslich PCB) analysiert. Die Ergebnisse erlauben Aussagen ueber die Schadstoffbelastung der Gesamtbevoelkerung in Abhaengigkeit von Untersuchungsregion, soziodemographischen Merkmalen, Verzehrsgewohnheiten.
Das Projekt "Pilotuntersuchung zur Durchfuehrbarkeit einer krebsepidemiologischen Kohortenstudie auf der Basis der nationalen Verzehrstudie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Krebsforschungszentrum - Stiftung des öffentlichen Rechts durchgeführt. Beantragt wird die Durchfuehrung einer Pilotuntersuchung, die auf der Basis der nationalen Verzehrsstudie Bausteine fuer eine krebsepidemiologische Kohortenstudie zum Thema 'Ernaehrung und Krebs' entwickeln soll. Dies umfasst zwei Aspekte (a) die Entwicklung eines in breiter Form applizierbaren kuerzeren Erhebungsinstruments ueber Ernaehrungsgewohnheiten und (b) die Entwicklung von Mechanismen zum Morbiditaetsfollow-up in prospektiven Kohortenstudien. A) Auf der Basis der von den Teilnehmern ausgefuellten 7-Tage-Ernaehrungsprotokolle soll ein postalisch applizierbarer, selbstauszufuellender leistungsfaehiger Kurzfragebogen zum Lebensmittelverzehr entwickelt und validiert werden. B) Es werden Vorgehensweisen erprobt, bei den Teilnehmern das Einverstaendnis einzuholen, sie regelmaessig ueber das Eintreten massgeblicher Gesundheitsereignisse zu befragen und entsprechend berichtete Ereignisse aerztlicherseits bestaetigen zu lassen.
Das Projekt "Beurteilung der Bleikontamination fuer die Verwertung von Ernteprodukten aus Hausgaerten in der Umgebung einer bleiverarbeitenden Industrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer durchgeführt. Zur Beurteilung des Gefaehrdungsgrades von Hausgaertenbesitzern durch kontaminierte Ernteprodukte im Nahbereich des Emittenden sind umfangreiche Messungen an standortgemaessen gaertnerischen Produkten durchzufuehren. Gleichzeitig soll die tatsaechlich ueber die Nahrung zugefuehrte Bleimenge durch Messung des Bleigehaltes in der woechentlichen Gesamtnahrung quantifiziert werden. Das Programm ist in folgende Unterpunkte gegliedert: Raeumlich und zeitlich bezogene Stichprobenmessung an zu klassifizierenden Modellkulturen; Simultane Stichprobenmessungen an Modellkulturen in standortbuertiger Gartenerde unter abgeschlossenen Glashausbedingungen; Ermittlung der Dekontaminationsraten bei verschiedenen Techniken der Aufbereitung; Messung des Bleigehaltes in der woechentlichen Gesamtnahrung zu vier auf das Jahr 1978 verteilten, aspektbezogenen Erfassungsperioden; Zeitlich abgestimmte statistische Erhebung von differenziert anzugebenden Verzehrserhebungen angaertnerischen Produkten.
Das Projekt "Umweltauswirkungen der aktuellen Verzehrsituation anhand ausgewählter Nachhaltigkeitsindikatoren auf Basis der Nationalen Verzehrstudie II" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur Allgemeiner Pflanzenbau, Ökologischer Landbau durchgeführt. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die ökobilanzielle Erfassung und Auswertung des Lebensmittelverzehrs in Deutschland auf Basis der Nationalen Verzehrsstudie II. Im Hinblick auf Umweltauswirkungen ist das Ernährungsverhalten in Deutschland aufgrund Art, Menge und zugrundeliegender Produktionsweise der verzehrten Lebensmittel als kritisch und der aktuelle Wissensstand als lückenhaft zu bezeichnen. Auf Grundlage der Nationalen Verzehrsstudie II, die in den Jahren 2005 bis 07 anhand von ca. 700 Einzelindikatoren den Ernährungs- und Gesundheitsstatus von ca. 20.000 Menschen bundesweit erfasste, und spezifischer Umweltdatenbanken (PROBAS, GEMIS, nationale Emissionsinventare etc.) sind repräsentative, zeitnahe sowie differenzierte und belastbare Aussagen hinsichtlich Umweltfolgen und Reduktionspotentialen im Bedürfnisfeld Ernährung möglich. Im Kontext ausgewählter Nachhaltigkeitsindikatoren werden nicht nur soziodemographische/regionale, sozioökonomische und saisonale, sondern auch anthropometrische, ernährungsverhaltens- und ernährungswissensbezogene Einflüsse ökobilanziell untersucht. Neben einer Betrachtung der Ergebnisse im Kontext nationaler/internationaler Verzehrempfehlungen, spezifischer Ernährungsweisen (Diäten, Kostformen etc.) und des Nahrungsmittelverzehrs in anderen ausgewählten Ländern, ist erstmals ein Vergleich mit der Nationalen Verzehrstudie I (Erhebungszeitraum 1985 bis 89) im Bereich der alten Bundesländer sowie eine Auswertung bezüglich der neuen Bundesländer möglich. Methodisch orientiert sich das Vorgehen an der ISO-Normenserie 14040ff (Ökobilanz, engl. life cycle-assessment LCA). Quantitativ/kalorisch bedeutsame und umweltrelevante Lebensmittel werden im Kontext folgender Nachhaltigkeitsindikatoren untersucht: Input-Flüsse (Primärenergieaufwand, Flächenverbrauch, Wasserverbrauch), Output-Flüsse (Treibhausgas-, Eutrophierungs-, Ökotoxizitäts-, Versauerungs- und Ozonbildungspotential).