Das Projekt "Vogelhabitate im Großnaturschutzgebiet Feldberg-Belchen-Wiesental" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Das Projekt soll unabhängig, aber in Verbindung mit dem Großnaturschutzprojekt Feldberg durchgeführt werden. Auftragnehmer des Großnaturschutzprojektes ist der Verein für Forstliche Standortskunde; die Abt. Landespflege hat dabei die inhaltliche Federführung. Ziel des Projektes Leit- und Zielarten im Südschwarzwald ist die Erhebung der Habitatstruktur aller Waldbestände im Kerngebiet (7 400 ha) des Großnaturschutzgebietes. Darauf aufbauend soll geprüft werden, welche Habitatstruktur bestimmte, im Gebiet vorkommende, geschützte Vogelarten nach der EU-Richtlinie bevorzugen. Die Vorkommen dieser geschützten Vogelarten werden durch eine Detailerhebung 2003 und 2004 genau lokalisiert. Die Ergebnisse über tatsächliche Vorkommen geschützter Arten werden mit den Ergebnissen der Habitatstrukturkartierung hinsichtlich Deckungsgleichheit oder Abweichungen von geeignetem Habitat und tatsächlichem Vorkommen verglichen. Dabei wird geprüft, wie häufig geeignete Habitatstruktur und tatsächliche Vorkommen übereinstimmen, insbesondere für die Leitarten (Fokusarten) Dreizehenspecht, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Hohltaube, Auerhuhn. Das Projekt soll nicht nur dazu dienen, die Lebensraumqualität von Wäldern im Bezug auf geschützte Vogelarten zu beschreiben (Habitatstrukturkartierung und tatsächliche Vorkommen), sondern auch zu prüfen, ob über Habitatstrukturkartierungen ohne detaillierte Erhebung der Vorkommen von Leitarten einigermaßen sichere Prognosen über das Vorhandensein von Leitarten (Fokusarten) möglich sind.
Nr. 3/2005
Landesamt für Umweltschutz
Fachbereich Naturschutz
Aufgabenbereich Kontrollaufgaben
des Artenschutzes / CITES-Büro
Zerbster Str. 7
D - 39264 Steckby
TEL
039244/940 90
FAX
039244/940 919
E-Mail stvsw@lau.mlu.sachsen-anhalt.de
Informationen zum Artenschutz
für den Zoofachhandel
FACHINFOR MATION
Überarbeitung: 2. Mai 2007
2
1
Die Bedeutung des besonderen Schutzes von Tieren
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) legt in § 10 Abs. 2 Nr. 10 und 11 einen
besonderen und einen strengen Schutz von gefährdeten Tieren und Pflanzen fest. Diese
Arten dürfen grundsätzlich nicht der Natur entnommen und nur unter bestimmten
Voraussetzungen gehalten und gehandelt werden. Sie unterliegen strengen Zugriffs- und
Störverboten sowie Besitz- und Vermarktungsverboten gemäß § 42 Bundes-
naturschutzgesetz und bezüglich der Arten der Anhänge A und B nach Artikel 8 Abs. 1 und 5
EG-Verordnung Nr. 338/97.
Von diesen Verboten gibt es z.B. für legal gezüchtete und eingeführte Tiere Ausnahmen
gemäß § 43 BNatSchG und Artikel 8 Abs. 3 und 5 EG-Verordnung Nr. 338/97. Das Vorliegen
einer Ausnahme vom Besitzverbot ist auf Verlangen der Behörde nachzuweisen. Diese
Nachweispflicht gilt für Halter lebender Individuen und für Besitzer von toten Exemplaren
und Entwicklungsformen sowie von Teilen von Tieren der streng geschützten Arten.
Beim Verkauf ist der Verkäufer verpflichtet, die vollständigen Herkunftsnachweise
über den legalen Ursprung des Tieres dem neuen Besitzer mitzugeben. Bei
vorsätzlichem oder fahrlässigem Verstoß gegen die Nachweispflichten droht ein Bußgeld
bzw. eine strafrechtliche Ahndung und eine Beschlagnahme der Tiere.
2
Besonders geschützte und streng geschützte Arten
Eine Liste aller besonders und streng geschützten Arten ist im Bundesanzeiger veröffentlicht
(Jg. 53, Nr. 35 a, ISSN 0720-6100 v. 20.02.2001). Der Schutzstatus kann auch im Internet
unter www.wisia.de ermittelt werden. Einen Überblick über diese Arten gibt die Tabelle.
Alle Tierarten aus:
sind be-
sonders
ge-
schütztsind zu-
sätzlich
streng ge-
schützt
Anhang A der
EG-Verordnung
Nr. 338/97++
Anhang B der
EG-Verordnung
Nr. 338/97+-
++
Anhang IV der
Richtlinie 92/43/
EWG (sog. Fauna-
Flora-Habitat
Richtlinie) 1)
Art. 1 der Richtlinie
79/409/EWG
(sog.
EG-Vogelschutz-
richtlinie): alle
europäischen Vogel-
arten 1)
Anlage 1
Bundesarten-
schutzver-ordnung
+
+
teilweise
(durch die
BArtSchV:
Kreuz in
Anlage 1,
Spalte 3)
teilweise
(Kreuz in
Anlage 1,
Spalte 3)
Beispiele
Wolf, Braunbär, Wildkatze, Großkatzen (Fell), Elefant
(Elfenbein), europäische Greifvögel und Eulen,
Hellroter
Ara,
Kleiner
Gelbhaubenkakadu,
europäische
Landschildkröten,
alle
Meeres-
schildkröten (Schildpatt, Leder, Fleisch), Heller
Tigerpython, Baltischer Stör
Soweit nicht bereits in Anhang A aufgeführt: alle
Affen, Papageien, Landschildkröten, Krokodile (Leder,
Fleisch), Riesenschlangen (Leder) u. Störe (Kaviar)
sowie Pekari (Leder), Chamäleons, Baumsteiger-
frösche, Grüner Leguan, Riesenmuscheln, ver-
schiedene Korallen (Schmuck, Souvenir)
Alle Fledermäuse, Europäischer Biber (Fell),
Feldhamster (Fell), Europäische Sumpfschildkröte,
Mauereidechse, Leopardnatter, Europäische Horn-
otter, Rotbauchunke
Besonders geschützt sind z.B. alle europäischen
Singvögel (Eier, Federn, Fleisch) einschließlich deren
Unterarten wie Blauer Dompfaff oder Graukopfstieglitz
sowie die gleichzeitig dem Jagdrecht unterliegenden
europäischen Wildtauben, Wildenten und -gänse;
Zusätzlich streng geschützt sind z.B. Eisvogel,
Weißstorch, Haubenlerche und Kiebitz
Besonders geschützt sind z.B., soweit nicht schon in
den vorstehenden Anhängen aufgeführt, die meisten
nicht jagdbaren heimischen Säugetiere wie Maulwurf
(Fell) und alle europäischen Reptilien sowie
Amphibien; Zusätzlich streng geschützt ist z.B. die
Bayerische Kleinwühlmaus und die Aspisviper
1) ausgenommen Arten, die schon in den Anhängen A oder B der EG-Verordnung Nr. 338/97 geführt sind
3
3
Artenschutzrechtliche Anforderungen beim Handel mit geschützten Tieren
Beim gewerbsmäßigen Handel mit geschützten Tieren sind die folgenden artenschutz-
rechtlichen Anforderungen zu erfüllen:
• Nachweispflichten gemäß § 49 Bundesnaturschutzgesetz
• Führung eines Aufnahme- und Auslieferungsbuches gemäß § 6 Bundesartenschutz-
verordnung (BArtSchV)
• Kennzeichnung bestimmter lebender Tiere gemäß §§ 12 bis 15 Bundesartenschutz-
verordnung
• Information der Käufer über die Meldepflicht für private Halter von besonders bzw. streng
geschützten Tieren
4Nachweispflicht
4.1Nachweispflicht für Arten des Anhangs A der EG-Verordnung Nr. 338/97
Kauf und Verkauf von Exemplaren der in Anhang A der EG-Verordnung Nr. 338/97
genannten Arten ist nur bei Vorliegen der zugehörigen EG-Vermarktungsgenehmigungen
zulässig. Diese gelben EG-Bescheinigungen begleiten das jeweilige Exemplar bei jedem
Weiterverkauf. Handschriftliche Ergänzungen bzw. Korrekturen oder Überklebungen auf
diesen Dokumenten durch den Zoohändler sind unzulässig. Die nur bis 1997 gültigen blauen
CITES-Bescheinigungen und die EG-Bescheinigungen für die einmalige Vermarktung sind
durch neue generelle EG-Vermarktungsgenehmigungen zu ersetzen.
Die Beantragung der EG-Bescheinigungen ist in Sachsen-Anhalt an das CITES-Büro in
Steckby unter Vorlage der Nachweise sowie der ausgefüllten und unterschriebenen
Formularkopie zu richten. Die Einreichung der Dreifach-Formularsätze ist nicht mehr
erforderlich. Voraussetzung für die Erteilung von EG-Bescheinigungen ist außerdem eine
behördliche Überprüfung der erforderlichen Kennzeichen.
Generell ausgenommen von dieser Bescheinigungspflicht sind nur die Anhang A-Arten, die
im Anhang X der EG-Durchführungsverordnung Nr. 865/2006 aufgeführt sind.
Tabelle 2: Von der EG-Bescheinigungspflicht ausgenommene Arten des Anhangs A
Wissenschaftlicher Artname
Anas laysanensis
Anas querquedula
Aythya nyroca
Branta ruficollis
Branta sandvicensis
Catreus wallichi
Carduelis cucullata
Colinus virginianus ridgwayi
Columba livia
Crossoptilon crossoptilon
Crossoptilon mantchuricum
Cyanoramphus novaezelandiae
Lophophorus impejanus
Lophura edwardsi
Lophura swinhoii
Oxyura leucocephala
Polyplectron emphanum
Psephotus dissimilis
Syrmaticus ellioti
Syrmaticus humiae
Syrmaticus mikado
Deutscher Artname
Laysan-Ente
Knäkente
Moorente
Rothalsgans
Hawaigans
Wallich-Fasan
Kapuzenzeisig
Ridgways Virginia-Wachtel
Felsentaube
Weißer Ohrfasan
Brauner Ohrfasan
Ziegensittich
Himalaya-Glanzfasan
Edwardfasan
Swinhoefasan
Weißkopf-Ruderente
Palawan-Spiegelpfau
Hooded-Sittich
Elliotfasan
Hume-Fasan
Mikado-Fasan
Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt
Lausfliegen (Diptera: Hippoboscidae) Bestandssituation
Matthias Jentzsch & Joachim Müller
(unter Mitarbeit von Konstantin Bäse, Wolfgang Bäse und Martin Schulze)
Von den weltweit 204 Arten der Hippoboscidae (Soos
& Hurka 1986) kommen in Deutschland nur 15 Spezies
vor (Müller 1997, 2000, Kock 2000, Schmidt 2001,
2003, Heddergott 2004, Heddergott & Müller 2008).
Sie leben als blutsaugende Ektoparasiten auf Vögeln und
Säugetieren und lassen sich zeitweise von ihren Wirten
transportieren (Phoresie). Viele Arten sind polyxen
(mit breitem Wirtsspektrum) oder oligoxen (mit we-
nigen Wirtsarten), einige aber auch an nur eine Wirts-
spezies (monoxen) gebunden. Vor allem im Rahmen
der wissenschaftlichen Vogelberingung von Brutvögeln
und Nestjungen sind weitere Artnachweise heimischer
und gerade bei Zugvögeln auch von bislang hier nicht
nachgewiesenen Hippobosciden möglich.
Bearbeitungsstand, Datengrundlagen
Für Sachsen-Anhalt liegen publizierte Nachweise von
zehn Arten vor (Müller 1997, Redlich et al. 2006,
Jentzsch 2010, Jentzsch & Schulze 2013). Ein Groß-
Hirschlausfliege (Lipoptena cervi). Dobbin-Linstow, Forst Bark-
horst, Juni 2004. Foto: F. Köhler.
teil der Daten geht dabei auf die Arbeiten der Staßfur-
ter Fachgruppe Faunistik und Ökologie (Müller 1985,
1996, 1997, 1999, 2000, Müller & Seelig 1973, 1985)
und die Zuarbeit von nicht determiniertem Sammlungs-
material durch K. und W. Bäse (Wittenberg) sowie M.
Schulze (Halle) zurück. Im Vergleich zum Bearbei-
tungsstand anderer Bundesländer ist die Gesamt-Ar-
tenzahl mit zehn (= 67 % des bundesweiten Spektrums)
als relativ hoch einzuschätzen. Neu für Sachsen-Anhalt
ist das nach dem deutschen Erstnachweis aus dem Jahr
1992 (Schumann & Messner 1993) erwartete Vorkom-
men von Lipoptena fortisetosa (syn. L. parvula) auf einem
Mäusebussard im Hakel (26.5.2000, leg./det. K. Redlich,
MLUH [2001 vid. J. Müller], Redlich et al. 2006).
Nachweise der Fischadlerlausfliege Olfersia fumipen-
nis (Sahlberg, 1886) und der Taubenlausfliege Pseudo-
lynchia canariensis (Macquart in Webb & Berthelot,
1839) sind für Deutschland einschließlich Sachsen-
Anhalt wahrscheinlich (Müller 1997), insbesondere,
weil deren Wirte (Fischadler Pandion haliaetus bzw.
Tauben Columbidae) hier häufig vorkommen. Von der
Drossellausfliege Ornithoica turdi (Latreille, 1812)
liegen Nachweise für Hessen ab 1990 (Kock 2000,
Heddergott & Müller 2008) und Thüringen (ab
2001; Heddergott 2004) sowie für die Reiherlausflie-
ge Icosta ardeae (Macquardt, 1835) aus dem Jahr 1991
aus Thüringen vor (Schmidt 2001, 2003). Vorkommen
dieser Arten im benachbarten Sachsen-Anhalt sind
somit ebenfalls zu erwarten. Melophagus ovinus muss
bis auf weiteres als ausgestorben oder verschollen gel-
ten. Hauptwirt ist das Hausschaf (Ovis orientalis aries),
aber auch das Mufflon (Ovis orientalis musimon) wird
parasitiert (Eckert et al. 2008). Während die einstmals
sehr häufige Lausfliegen-Art (vgl. Eichler 1939) in den
Haustierbeständen wohl mittlerweile aufgrund strenger
veterinärhygienischer Vorgaben ausgerottet wurde,
kommen möglichweise in den Muffelwildbeständen
Sachsen-Anhalts noch Schaflausfliegen vor. Zur weite-
ren Erforschung der Lausfliegen-Fauna ist es dringend
erforderlich, dass neben unaufbereitetem Material aus
naturwissenschaftlichen Sammlungen verstärkt Vogel-
beringer und auch Jäger in die Erfassungen einbezogen
werden.
Die Nomenklatur richtet sich nach der bundesdeut-
schen Checkliste (Müller 1999). Die deutschen Namen
entsprechen Büttiker (1994), revidiert von Müller
(1997). Lausfliegen unterliegen keinem gesetzlichen
Schutz.
1129
Sichelflügel-Schwalbenlausfliege (Stenepteryx hirundinis). 31.8.2008, Foto J. Müller.
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1130
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Vol. 11. – Elsevier, Amsterdam u. a., S. 215–226.
Anschriften der Verfasser
Prof. Dr. Matthias Jentzsch
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Fakultät Landbau/Landespflege
Pillnitzer Platz 2
01326 Dresden
E-Mail: matthias.jentzsch.2@htw-dresden.de
Dr. Joachim Müller
Frankefelde 3
39116 Magdeburg
E-Mail: FaunOek.JMueller@t-online.de
Konstantin Bäse, Wolfgang Bäse
Belziger Straße 1
06889 Lutherstadt Wittenberg
E-Mail: konstantin.baese@gmx.de
E-Mail: WBaese@t-online.de
Martin Schulze
Ackerweg 28
06130 Halle (Saale)
E-Mail: martin.schulze17@freenet.de
Tab. 78.1: Bestandssituation der Lausfliegen in Sachsen-Anhalt
Art
BS Nachweis
Deutscher Name, Synonym
Crataerina pallida (Latreille in Olivier, 1812) h Müller (1997), 2011 leg. M. Schulze Mauerseglerlausfliege
Hippobosca equina L., 1758
mh Jentzsch (2010), 2013 leg. K. Bäse, Pferdelausfliege
W. Bäse, D. Schindhelm
Lipoptena cervi (L., 1758)
h Müller (1997), Jentzsch (2010),
Hirschlausfliege
2013 leg. K. Bäse
Lipoptena fortisetosa Maa, 1965
s Redlich et al. (2006)
Kleine Rehlausfliege; Lipoptena
parvula Theodor, 1967
Melophagus ovinus (L., 1758)
A Rapp (1942)
Schaflausfliege
Ornithomya avicularia (L., 1758)
mh Jentzsch & Schulze (2013)
Gemeine Vogellausfliege
Ornithomya biloba Dufour, 1827
h Müller (1997)
Schwalbenlausfliege
Ornithomya fringillina Curtis, 1836
mh Müller (1997), Jentzsch (2010)
Singvogellausfliege
Ornithophila metallica (Schiner, 1864)
s Müller (1997)
Südliche Lausfliege
Stenepteryx hirundinis (L., 1758)
mh Müller & Seelig (1973, 1985), Mül- Sichelflügel-Schwalbenlausfliege
ler (1997), Jentzsch (2010)
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Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) legt in § 7 Absatz 2 Ziffer 13 und 14 je nach dem Grad der Gefährdung einen besonderen und einen strengen Schutz von Tieren und Pflanzen fest. Diese besonders geschützten und die zusätzlich streng geschützten Arten unterliegen einschlägigen Verboten wie den Naturentnahme-, Besitz- und Vermarktungsverboten des § 44 BNatSchG sowie des Artikels 8 der EG-Verordnung Nr. 338/97 (s. Gesetzlichkeiten / Rechtsquellen . Artenschutzrechtliche Verbote Rechtliche Grundlagen Naturentnahmeverbot § 44 Absatz 1 Nr. 1, 3 und 4 BNatSchG Verbot des Fallenfangs § 4 Absatz 1 BArtSchV Störverbot § 44 Absatz 1 Nr. 2 BNatSchG Besitzverbot § 44 Absatz 2 Nr. 1 BNatSchG Vermarktungsverbot Artikel 8 Absätze 1 und 5 EG-VO Nr. 338/97 sowie § 44 Absatz 2 Nr. 2 BNatSchG Verbot der Ein- und Ausfuhr ohne Genehmigung Artikel 4 und 5 EG-VO Nr. 338/97 sowie § 45 Absatz 1 BNatSchG Aussetzungs- bzw. Ansiedlungsverbote § 40 Absatz 4 BNatschG Wie die lebenden Tiere unterliegen auch die vollständig erhaltenen toten Tiere (z. B. Präparate, Felle, Skelette) der besonders und der streng geschützten Arten sowie ohne Weiteres erkennbare Teile von ihnen (z. B. Schädel, Federn, Eier) und Erzeugnisse (z. B. Mäntel und Taschen aus Fellen und Leder) den strengen Besitz- und Vermarktungs-verboten (s. Anforderungen bei der Verwendung toter geschützter Tiere ). Besonders und streng geschützte Tiere dürfen nur in Besitz genommen und gehandelt werden, wenn der Besitzer eine Ausnahme dafür nachweisen kann. Gemäß § 45 Bundesnaturschutzgesetz bestehen Ausnahmen davon insbesondere für legal gezüchtete oder mit Genehmigung eingeführte Tiere (s. Nachweispflicht und Vermarktungsbescheinigungen ). Zur Einhaltung der artenschutzrechtlichen Verbote haben Halter der besonders bzw. streng geschützten Tiere über die Nachweispflicht hinaus weitere strenge Anforderungen zu erfüllen (s. Anforderungen an Tierhalter ). Das Abweichen von den gesetzlichen Anforderungen an Halter geschützter Tiere kann durch Bußgeld geahndet werden . In schwerwiegenden Fällen, insbesondere streng geschützte Arten betreffend, können auch strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden. Fehlen Nachweise für die legale Herkunft von geschützten Tieren droht die Beschlagnahme . Der Schutzstatus geschützter Arten kann vorzugsweise mit dem wissenschaftlichen Namen im Internet unter www.wisia.de ermittelt werden, dem „Wissenschaftlichen Informationssystem zum Internationalen Artenschutz“ des Bundesamtes für Naturschutz. Einen Überblick über die Schutzkategorien und Beispiele für besonders geschützte und die zusätzlich streng geschützten Arten gibt die folgende Tabelle. Beispiele für besonders geschützte Arten Beispiele für zusätzlich streng geschützte Arten Rechtsgrundlage Wolf, Braunbär, Wildkatze, Großkatzen (Fell), Elefant (Elfenbein), europäische Greifvögel und Eulen, Kleiner Gelbhaubenkakadu, Hellroter Ara, europäische Landschildkröten, alle Meeresschildkröten (Schildpatt, Leder, Fleisch), Heller Tigerpython und Baltischer Stör Wolf, Braunbär, Wildkatze, Großkatzen (Fell), Elefant (Elfenbein), europäische Greifvögel und Eulen, Kleiner Gelbhaubenkakadu, Hellroter Ara, europäische Landschildkröten, alle Meeresschildkröten (Schildpatt, Leder, Fleisch), Heller Tigerpython und Baltischer Stör Anhang A der EG-Verordnung Nr. 338/97 Soweit nicht bereits in Anhang A aufgeführt: alle Affen, Papageien, Landschildkröten, Krokodile (Leder, Fleisch), Riesenschlangen (Leder) und Störe (Kaviar) sowie Pekari (Leder), Chamäleons, Baumsteigerfrösche, Grüner Leguan, Riesenmuscheln (Souvenir) und Korallen (Schmuck, Souvenir) keine Anhang B der EG-Verordnung Nr. 338/97 Alle Fledermäuse, Europäischer Biber (Fell), Feldhamster (Fell), Europäische Sumpfschildkröte, Mauereidechse, Leopardnatter, Europäische Hornotter und Rotbauchunke Alle Fledermäuse, Europäischer Biber (Fell), Feldhamster (Fell), Europäische Sumpfschildkröte, Mauereidechse, Leopardnatter, Europäische Hornotter und Rotbauchunke Anhang IV der FFH-Richtlinie 92/43/EWG Alle europäischen Vogelarten (Eier, Federn, Fleisch) einschließlich deren Unterarten wie Blauer Dompfaff oder Graukopfstieglitz sowie die gleichzeitig dem Jagdrecht unterliegenden europäischen Wildtauben, Wildenten und Wildgänse keine (s. Anlage 1 BArtSchV) Artikel 1 der Vogelschutz-Richtlinie 2009/147/EG (1) Soweit nicht schon in den vorstehenden Anhängen aufgeführt, die meisten nicht jagdbaren heimischen Säugetiere wie Maulwurf (Fell) und alle europäischen Reptilien sowie Amphibien 94 europäische Vogelarten z. B. Eisvogel, Weißstorch, Haubenlerche und Kiebitz, Westliche Smaragdeidechse und Aspisviper Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) (1) Ausgenommen Arten, die schon in den Anhängen A oder B der EG-Verordnung Nr. 338/97 aufgeführt sind. Letzte Aktualisierung: 11.07.2019
Der gesetzliche Schutzstatus von Tierarten kann im Internet unter www.wisia.de vorzugsweise mit dem wissenschaftlichen Artnamen ermittelt werden. Einen Überblick über die Rechtsgrundlagen mit Beispielen für die besonders geschützten und für die zusätzlich streng geschützten Arten gibt die folgende Tabelle: Beispiele für besonders geschützte Arten Beispiele für zusätzlich streng geschützte Arten Rechtsgrundlage Wolf, Braunbär, Wildkatze, Großkatzen (Fell), Elefant (Elfenbein), europäische Greifvögel und Eulen, Kleiner Gelbhaubenkakadu, Hellroter Ara, europäische Landschildkröten, alle Meeresschildkröten (Schildpatt, Leder, Fleisch), Heller Tigerpython und Baltischer Stör Wolf, Braunbär, Wildkatze, Großkatzen (Fell), Elefant (Elfenbein), europäische Greifvögel und Eulen, Kleiner Gelbhaubenkakadu, Hellroter Ara, europäische Landschildkröten, alle Meeresschildkröten (Schildpatt, Leder, Fleisch), Heller Tigerpython und Baltischer Stör Anhang A der EG-Verordnung Nr. 338/97 Soweit nicht bereits in Anhang A aufgeführt: alle Affen, Papageien, Landschildkröten, Krokodile (Leder, Fleisch), Riesenschlangen (Leder) und Störe (Kaviar) sowie Pekari (Leder), Chamäleons, Baumsteigerfrösche, Grüner Leguan, Riesenmuscheln (Souvenir) und Korallen (Schmuck, Souvenir) keine Anhang B der EG-Verordnung Nr. 338/97 Alle Fledermäuse, Europäischer Biber (Fell), Feldhamster (Fell), Europäische Sumpfschildkröte, Mauereidechse, Leopardnatter, Europäische Hornotter und Rotbauchunke Alle Fledermäuse, Europäischer Biber (Fell), Feldhamster (Fell), Europäische Sumpfschildkröte, Mauereidechse, Leopardnatter, Europäische Hornotter und Rotbauchunke Anhang IV der FFH-Richtlinie 92/43/EWG Alle europäischen Vogelarten (Eier, Federn, Fleisch) einschließlich deren Unterarten wie Blauer Dompfaff oder Graukopfstieglitz sowie die gleichzeitig dem Jagdrecht unterliegenden europäischen Wildtauben, Wildenten und Wildgänse keine (s. Anlage 1 BArtSchV) Artikel 1 der Vogelschutz-Richtlinie 2009/147/EG (1) Soweit nicht schon in den vorstehenden Anhängen aufgeführt, die meisten nicht jagdbaren heimischen Säugetiere wie Maulwurf (Fell) und alle europäischen Reptilien sowie Amphibien 94 europäische Vogelarten z. B. Eisvogel, Weißstorch, Haubenlerche und Kiebitz, Westliche Smaragdeidechse und Aspisviper Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) (1) Ausgenommen Arten, die schon in den Anhängen A oder B der EG-Verordnung Nr. 338/97 aufgeführt sind. zurück zu "Anforderungen bei der Verwendung toter geschützter Tiere" Letzte Aktualisierung: 19.06.2019