Die für die Seevögel verwendete Trend-Methodik wurde vom FTZ (Forschungs- und Technologiezentrum Westküste) der Universität Kiel in Zusammenarbeit mit dem Büro für Biostatistik BIONUM entwickelt und wird aktuell in wissenschaftlichen Veröffentlichungen dokumentiert (siehe Fußnoten [1] und [2]). Der Trend wird mittels Generalisierter Additiver Gemischter Modelle (GAMM) als log-linearer Trend berechnet und mittelt über die Entwicklung im Bezugszeitraum. Der Trend wird als mittlere jährliche Änderungsrate angegeben. Die Klassifikation der Trendergebnisse erfolgt nach der im Handbuch von TRIM3 vorgeschlagenen Einteilung (Trends & Indices for Monitoring data; Pannekoek & van Strien 2005). Grundlage der Berechnungen sind die Daten des «Seabirds at Sea» Projektes (SAS) zur Erfassung der räumlich-zeitlichen Verteilung von Seevögeln. Im Rahmen dieses systematischen Monitorings werden regelmäßige schiffs- und flugzeuggestützte Zählungen in der deutschen Nord- und Ostsee durchgeführt. Der Großteil der Daten wird im Rahmen des Marinen Biodiversitätsmonitorings BfN / CAU-FTZ erhoben. [1] Mercker, M.; Markones, N.; Borkenhagen, K.; Schwemmer, H.; Wahl, J.; Garthe, S.: Trend and population estimates of the Great black-backed gull (Larus marinus) in the German North- and Baltic Sea; accepted, Journal of Wildlife Management [2] Mercker, M., Markones, N., Borkenhagen, K., Schwemmer, H., Wahl, J., & Garthe, S. (2021). An Integrated Framework to Estimate Seabird Population Numbers and Trends. The Journal of Wildlife Management 62(2), doi: 10.1002/jwmg.22026.
Das Projekt "Rotfuchs und Landschaft im Schwarzwald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Mit dem 'Aktionsplan Auerhuhn' werden derzeit die Anstrengungen zur Erhaltung dieser für den Schwarzwald so charakteristischen Wildart verstärkt. Die Gefährdung des Auerhuhns hängt vor allem mit der Verschlechterung seiner Lebensräume zusammen. Ob auch die Beutegreifer wie Fuchs und Habicht eine wichtige Rolle spielen, ist weniger klar: ihr Einfluss auf die Auerhuhnpopulation wird, weitgehend aufgrund von Annahmen und Vorurteilen, kontrovers diskutiert. Nun hat das Ministerium für den Ländlichen Raum den Arbeitsbereichs Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Universität Freiburg beauftragt, Unterschiede in den relativen Populationsdichten des Rotfuchses im Schwarzwald auf Landschaftsebene zu beschreiben, zu erklären und zu prognostizieren, und seine Bedeutung für die Auerhuhn-Population abzuschätzen. Die Studie wird von Prof. Dr. Ilse Storch geleitet und aus Mitteln der Jagdabgabe unterstützt. Kooperationspartner sind die Forstliche Versuchsanstalt Freiburg (FVA) und die Arbeitsgruppe Raufußhühner (AGR). Zunächst gilt es, relative Unterschiede in der Populationsdichte des Rotfuchses zuverlässig abzuschätzen. Zwar ist anzunehmen, dass in den Hochlagen weniger Füchse leben als in der Rheinebene - Daten die dies belegen, gibt es jedoch kaum. Gut dokumentiert ist lediglich der Anstieg der Abschusszahlen seit Mitte der 80er Jahren, der in allen Bundesländern mehrere 100Prozent betrug (s. DJV-Handbücher). Zeitlich fällt dieser Anstieg mit dem Rückgang der Auerhuhn-Zahlen zusammen; ein zumindest teilweise kausaler Zusammenhang ist nicht auszuschließen. Aber aktuelle Populationsdichten zum Rotfuchs sind in Deutschland und auch für den Schwarzwald großflächig nicht bekannt. Deshalb sollen Gebiete im Nord-, Ost-, Süd-Schwarzwald und Vergleichsgebiete in der Rheinebene mit mehreren, sich ergänzenden Methoden untersucht werden, um Zusammenhänge zwischen Landschaftsmuster und Fuchspopulation aufzudecken In einem ersten Schritt wird Anwendbarkeit von Losungszählungen zur Dichteschätzung untersucht, die ersten Aufschluss über Unterschiede zwischen den verschiedenen Gebieten liefern soll.
Das Projekt "Habicht und Landschaft im Schwarzwald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Auf Populationsebene ist der Habicht äußerst schwierig zu untersuchen. Daher soll hier in einer Vorstudie bestehendes Wissen zusammengetragen, gesichtet und analysiert sowie durch Feldstudien ergänzt werden. Die Vorstudie konzentriert sich auf den Nordschwarzwald als erstes Modellgebiet. Ziel der Vorstudie ist es einen Überblick über die räumliche Verteilung und Siedlungsdichte der Habichtpopulation zu erlangen und Grundlagendaten für weitere spezielle Untersuchungen zur Nahrungswahl und zum Prädationseinfluss des Habichts auf die Auerhuhnpopulation zu schaffen. Die Vorstudie soll Grundlagen für ein umfassenderes Projekt legen, das darauf zielt, Unterschiede in den relativen Siedlungsdichten des Habichts im Schwarzwald auf Landschaftsebene zu beschreiben, zu erklären und zu prognostizieren, und seine Bedeutung für die Auerhuhn-Population abzuschätzen.
Das Projekt "Landschaft und Birkhuhn" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Die Vorkommen des Birkhuhnes in den Moor- und Heidegebieten West- und Mitteleuropas sind seit einigen Jahrzehnten stark rückläufig. Einige sind ausgestorben. Analysen dieser Entwicklung beschränken sich auf die jeweils lokalen Verhältnisse. Es überwiegt die Erfahrung, dass Schutzmaßnahmen, meist zur Verbesserung der Habitatqualität, nicht den erwünschten Anstieg in den Populationen bewirkt haben. Es ist daher anzunehmen, dass wichtige Einflussfaktoren übersehen wurden. Eine wichtige Hypothese in diesem Zusammenhang ist, dass größeräumige Landschaftsmuster bzw. Veränderungen der Landnutzung wie z.B. die Intensivierung der Landwirtschaft und die Suburbanisierung der Siedlungsräume im Umland (Matrix) der inselartigen Lebensräume zur Verminderung der Tragfähigkeit der Gebiete entscheidend beigetragen haben. In dem Projekt werden solche Veränderungen in den Landschaftsmustern auf verschiedenen hierarchischen Raumebenen analysiert und ihr Einfluss auf die jeweiligen Birkhuhn-populationen spezifiziert. Dabei werden historische Daten zu den Birkhuhnpopulationen sowie zur Landnutzung per Geoinformationssystem (GIS) statistisch ausgewertet. Das Ziel ist, gemeinsame, den Rückgang der mitteleuropäischen Birkhuhnbestände in den Mooren und Heiden erklärende Landschaftsfaktoren zu identifizieren.
Das Projekt "Wald und Wild Monitoring im Mathislewald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Die Feldaufnahme für das Projekt findet im Mathislewald statt, der seit diesem Jahr als Lehrrevier der Uni Freiburg genutzt wird. Der Einfluss des Wildes auf die Verjüngungsentwicklung soll künftig über dauerhafte Untersuchungsflächen dokumentiert werden. Hierfür wurden im Sommer 2011 Flächen angelegt und die erste Datenaufnahme durchgeführt. Das Projekt führt die Aufnahmen fort und fürt erste Auswertungen durch.
Das Projekt "Schutz und Nutzung von Feuchtgebieten. Wasserwild-Symposium" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Jagdschutzverband e.V., Hauptgeschäftsstelle durchgeführt. Wasserwild-Symposium. Fachtagung des Landesjagdverbandes Bayern e V vom 28.02. bis 01.03.1997 in Prien am Chiemsee. Jagd in Schutzgebieten, insbesondere Ramsar-Schutzgebieten.
Das Projekt "Akzeptanzstudie Wölfe in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Das Projekt ist Teil des Verbunds 'Fachkonzept für Wölfe in Deutschland' Wölfe kehren nach Ostdeutschland zurück, von den einen euphorisch als Symbol der Wildnis begrüßt, von Anderen nur gelitten, oder sogar als Bestien verteufelt. Schäden and Haustieren, Konkurrenzdenken der Jäger und alte Ängste in der Bevölkerung ('Rotkäppchensyndrom') erschweren die Rückkehr der Wölfe. Der Wolf ist viel mehr als Luchs oder Bär ein Tier, das die Emotionen hoch schlagen lässt. Mittels Fragebögen soll geklärt werden, wie die Bevölkerung im Wolfsgebiet und außerhalb über den Wolf denkt. Die Analyse der Printmedien soll analysieren, was und wie über den Wolf geschrieben wird. Die Ergebnisse aus beiden Teilen sollen in Empfehlungen für ein PR Konzept für Wölfe in Deutschland münden.
Das Projekt "Forest management and habitat structure - influences on the network of song birds, vectors and blood parasites" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. Forest structure is altered by humans for long times (Bramanti et al. 2009). The long lasting modification of forests pursuant to human demands modified the living conditions for birds as well as for many other animals. This included changes in resource availability (e.g., food, foraging, nesting sites) and changes of interspecific interactions, e.g., parasitism and predation (Knoke et al. 2009; Ellis et al. 2012). Also species compositions and the survivability of populations and even species are affected. The loss of foraging sites and suitable places for reproduction, the limitation of mobility due to fragmented habitats and the disturbances by humans itself may lead to more stressed individuals and less optimal living conditions. In certain cases species are not able to deal with the modified requirements and their populations will shrink and even vanish. Depending on the intensity of management and the remaining forest structure, biodiversity is more or less endangered. Especially in systems of two or more strongly connected taxa changing conditions that affect at least one part may subsequently affect the other, too. One system of interspecific communities that recently attracted the attention of biologists includes birds, blood parasites (haemosporidians) and their transmitting vectors. For instance, avian malaria (Plasmodium relictum) represents the reason for extreme declines in the avifauna of Hawaii since the introduction of respective vectors (e.g. Culicidae) during the 20th century (van Riper et al. 1986, Woodworth et al. 2005). With the current knowledge of this topic we are not able to predict if such incidences could also occur in Germany. All in all, different management strategies and intensity of forest management may influence the network of birds, vectors and blood parasites and change biodiversity. To elucidate this ecological complex, and to understand the interactions of the triad of songbirds as vertebrate hosts, dipteran vectors and haemosporidians within changing local conditions, I intend to collect data on the three taxa in differently managed forest areas, the given forest structure and the climatic conditions. I will try to explain the role of abiotic factors on infection dynamics, in detail the role of forest management intensity. Data acquisition takes place at three spatially divided locations: inside the Biodiversity Exploratory Schwäbische Alb, at the Mooswald in Freiburg, and inside the Schwarzwald.
Das Projekt "Alpine habitat dynamics and avian biodiversity in different land-use regimes on the eastern Tibetan plateau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Forstzoologisches Institut, Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement durchgeführt. The research will examine land-use change history and their ecological impacts in the eastern Qinghai-Tibetan Plateau. Integrating approaches of historical ecology and remotely-sensed image analysis, we are going to reconstruct land-use history from 1980s to present at a local scale to understand the change of land-use intensity. We will develop the grazing disturbance gradient for different land-use regimes. After that, two breeding-season bird surveys will be carried out to understand avian biodiversity distribution patterns under varied land-use intensity levels and test the landscape matrix effect.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wildbiologie Göttingen und Dresden e.V. durchgeführt. Offene und halboffene Landschaften unterschiedlicher Größe und Ausprägung sind ein wichtiges Merkmal der mitteleuropäischen Kulturlandschaft. Ihre über lange Zeit konstante Nutzung und Gestaltung durch den Menschen ist eine wichtige Basis der heute in der Kulturlandschaft vorhandenen biologischen Vielfalt. Aufgrund gravierender Veränderungen in der Landnutzung hat der Erhalt extensiv genutzter Offenlandlebensräume massiv an Bedeutung gewonnen. Sie beinhalten zahlreiche seltene, streng geschützte Lebensraumtypen und sind Rückzugsräume für viele gefährdete Arten. Um die betreffenden Pflanzengesellschaften und den offenen Charakter der Flächen zu erhalten, ist ein laufender Entzug von Biomasse durch deren Nutzung oder regelmäßige Pflegeeingriffe erforderlich. Großflächige Schutz- und Managementkonzepte sind daher vergleichsweise aufwändig und kostenintensiv. Als ein in ökologischer Hinsicht zielführendes Instrument hat sich die extensive Beweidung mit robusten Rassen verschiedener Nutztierarten etabliert. Das System ist jedoch auch mit einigen Nachteilen behaftet und nicht auf allen Flächen realisierbar. Das gestalterische Potential wildlebender heimischer Huftiere wurde bisher kaum berücksichtigt. Im Rahmen dieses Vorhabens soll daher untersucht werden, welchen Beitrag autochthone, freilebende Rothirschvorkommen zur Pflege von Offenlandbiotopen leisten können. Ziel des Projektes ist es den Zielerreichungsgrad und die Anwendbarkeit des Systems Rothirschbeweidung zu klären und die für eine Umsetzung relevanten Wissensdefizite zu beseitigen. Als Projektgebiet wurde der von der US-Armee genutzte Truppenübungsplatz Grafenwöhr / Bayern ausgewählt. Der dort vorhandene Rothirschbestand nutzt aufgrund eines zielgerichteten Wildtiermanagements intensiv die offenen Teile des Lebensraumes. Über einen Zeitraum von insgesamt 5 Jahren sollen die Vegetationsentwicklung, das Raum-Zeit-Verhalten sowie die diesbezüglichen Wechselbeziehungen in zwei Teillebensräumen untersucht werden. Hierzu werden zwei feste Bezugsflächen mit unterschiedlichen standörtlichen Voraussetzungen und Vegetationstypen ausgewählt. In jeder der beiden Flächen werden bis zu 15 Rothirsche beider Geschlechter mit GPS-Sendern versehen und die vorhandenen Vegetationsgesellschaften sowie ihre Veränderung erfasst. Darüber hinaus werden auf Testflächen in beiden Lebensräume detailliert die Fraßeinwirkung auf die Vegetation ermittelt und Wechselwirkungen zusätzlicher gezielter Pflegemaßnahmen (Feuer, Mahd) mit der Beweidung durch Rothirsche untersucht. Das Vorgehen liefert eine umfangreiche Datengrundlage zu Habitatnutzung und Habitatgestaltung von Rothirschen im Offenland und erlaubt so eine umfassende Erprobung, Analyse und Bewertung des Beweidungssystems sowie ergänzender Steuerungsinstrumente. Abschließend sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet und bei entsprechender Ergebnislage ein konzeptioneller Rahmen für die praktische Umsetzung in anderen Lebensräumen entwickelt werden.