Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von OGF Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung mbH, Niederlassung Sachsen durchgeführt. Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass in stehenden Bäumen verschiedene mikroakustische Schallemissionen sowohl im hörbaren als auch im Ultraschall-Bereich auftreten. Sie lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Baumes, auf seine Verkehrssicherheit, auf Trockenstress- und Saftstromanomalien sowie auf möglichen Schädlings- oder Krankheitsbefall zu. Im Rahmen des Projekts soll der Demonstrator eines kabellosen Schallemission-Sensorknotens entwickelt werden, der am Stamm des Baumes befestigt wird und über einen längeren Zeitraum mikroakustische Schallemissionen aufnehmen und auf Basis maschinellen Lernens eigenständig oder mit Hilfe eines Zentralrechners auswerten kann. Neben Temperatur, Feuchte und Winddaten sollen zusätzlich auch dendrologische sowie digitale optische Parameter des Baumes aufgenommen werden, um zu verschiedenen Zeitpunkten eine Korrelation mit den akustischen Messdaten zu erhalten. Das digitale Messsystem soll - wesentliche Schäden und Krankheiten, welche die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können, frühzeitig erfassen und klassifizieren, - rechtzeitige Maßnahmen vorschlagen, die das Absterben bzw. die Schädigung der Bäume verhindern sowie stabilere und bessere Erträge im Obstbau zulassen, - die Wirksamkeit von langfristigen Maßnahmen in der Forstwirtschaft (z.B. Anbau von Mischwäldern oder nicht-endemischen Baumarten) überprüfen und ggf. als Grundlage für deren Anpassung und Änderung dienen. Die Aufgabe der OGF liegt insbesondere in der Aufnahme der Daten im Bereich des Waldes (Einsatzgebiet Forstwirtschaft), der Beurteilung der Vitalität der Bäume auf Grundlage visueller Begutachtung sowie mittels UAV erzeugter Multispektraldaten. Darüber hinaus ist die OGF an der Entwicklung und Optimierung der Algorithmen beteiligt.
Das Projekt "The role of rural landscapes in sustainable development of selected regions in Poland and Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Burckhardt-Institut, Professur für Naturschutz und Landschaftspflege durchgeführt. Aims1. Analyse of acts, regulations, policies and current management practices in Europe, Poland and Germany.2. Study of methods concerning planning, programming and management of rural landscape with special attention to environmental protection and tourism deveopment.3. Diagnosis of rural landscape in selected regions of Poland and Germany. Analyse of landscapes values, including natural, cultural and visual elements - register/catalogue.4. Definition of activities which are leading to sustainable tourism development .
Das Projekt "Ansaat von Staudenmischungen für das öffentliche Grün" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Abteilung Landespflege durchgeführt. Aufgrund geringer Mittel für öffentliche Bereiche sind Ansaatmischungen zunehmend gefragt, um kostengünstig attraktive Flächen zu etablieren. Die meisten Blumenwiesen verlieren im Laufe der Jahre an Attraktivität und entwickeln sich optisch überwiegend zu Grasbeständen. Mit Sommer-blumenansaaten ist es bereits möglich, mit geringem Mittelaufwand über einen längeren Zeitraum blütenreiche Bestände zu erzeugen. Allerdings müssen diese jährlich neu angelegt werden. Eine Alternative hierzu können Ansaatmischungen mit Ein-, Zwei- und Mehrjährigen bieten. Versuchsfläche im Betrieb L 4, ca. 10 - 15 Prozent Gefälle nach Süd / Südwest; vollsonnig, Oberboden: lehmiger Sand. Vor Versuchsbeginn wurde die Fläche mehrmals umgebrochen und kurz vorher flach gekreiselt. Vor der Aussaat erfolgt ein Auftrag von ca. 3 cm Beet & Balkonpflanzensubstrat ( VillaFlora=GEPAC der Firma Patzer) mit mittlerem Nährstoffgehalt.
Das Projekt "Erfassung und Bewertung der Bestandssituation des Aals im Einzugsgebiet der Elbe in Sachsen-Anhalt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow durchgeführt. Zielstellung: Neben der Weiterführung der wissenschaftlichen Begleitung des Aalbesatzes, der Erfassung der Blankaalfänge eines Fischereibetriebes in der Mittelelbe und der Untersuchungen zur Orientierungsfähigkeit besetzter Blankaale konzentrierten sich die Forschungsarbeiten im Jahr 2014 auf die Aufbereitung von Daten für den Umsetzungsbericht 2015 zum Aalmanagementplan Elbe. Material und Methoden: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Aalbesatzes wurden relevante Transportparameter erfasst, eine visuelle Einschätzung der Vitalität und möglicher Transportschäden des Besatzmaterials vorgenommen sowie Stichproben für weitere Untersuchungen (Morphometrie, Artzugehörigkeit, Geschlecht, Gesundheitszustand, Kondition) entnommen. Insgesamt 75 Blankaale aus zwei verschiedenen Herkünften (Eider: natürlicher Aalaufstieg, Unterhavel: Besatz) wurden im Herbst 2012 mit Datenrecordern versehen und in der Untereider bzw. der Unterelbe ausgesetzt, um ihre Wanderung durch die Nordsee in Richtung Sargassosee zu dokumentieren. Ergebnisse: Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund 5.100 ha Gewässerfläche mit insgesamt 2,67 t vorgestreckter Aale (AV) besetzt. Dies entspricht einer mittleren Besatzdichte von 520 g AV/ha. Die unmittelbaren Transportverluste an den zentralen Verteilerstellen waren sehr gering und das Besatzmaterial machte visuell einen vitalen und mobilen Eindruck. Der Transport zu den Besatzgewässern erfolgte fachgerecht. In den Stichproben des Besatzmaterials waren überwiegend Weibchen (92 %) anzutreffen, bei einem allerdings sehr hohen Anteil nicht geschlechtsdifferenzierter Tiere von 95 %. Die Kondition der besetzten Aale kann mit einem mittleren Bruttoenergiegehalt von 8,9 MJ/kg als gut eingeschätzt werden. Die Befallsrate mit dem Schwimmblasennematoden A. crassus war bei den untersuchten Besatzaalen mit durchschnittlich 2,7 % sehr gering. Bis zum Ende des Jahres 2014 konnten die Daten von insgesamt 17 DST-Sendern (8 Aale aus natürlichem Aufstieg, 9 aus Besatz) ausgewertet werden. Jeweils ein Blankaal aus beiden Gruppen hat den kürzesten Weg vom Aussetzungsort zum Atlantik westwärts an der niederländischen Küste vorbei bis in den Ärmelkanal gewählt. Ein Aal aus der Eider (natürlicher Aufstieg) und drei Aale aus der Elbe (Besatz) sind dagegen eher nach Norden zwischen Großbritannien und Dänemark Richtung Norwegen gewandert. Die registrierten Wanderrouten der übrigen Blankaale waren zu kurz, um daraus eine eindeutige Richtungswahl abzuleiten.
Das Projekt "Nachhaltige Ansätze zur Minimierung von Arsen in Trinkwasser und Reis in Vietnam" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Institut für Geowissenschaften, Zentrum für Angewandte Geowissenschaften durchgeführt. Arsen-kontaminiertes Grundwasser stellt eine große Gefahr für zig Millionen von Menschen dar, insbesondere in Süd- und Südost-Asien, durch seine Verwendung als Trinkwasser und für die Bewässerung von Reisfeldern. Das Hauptziel dieses Projekts ist es gemeinsam mit Wissenschaftlern der Stanford University die Menge an giftigem Arsen in den beiden wichtigsten Expositionsquellen, Wasser und Reis, zu reduzieren und zu bestimmen wie i) Arsen effizient mit Wasserfiltern aus dem Trinkwasser entfernt und ii) die Arsenaufnahme durch Reis während der Nasskultivierung reduziert werden kann. Im ersten Teilprojekt planen wir in Vietnam zu untersuchen, unter welchen Bedingungen Wasserfilter Arsen effizient entfernen, wie lange die Filter verwendet werden können und ob gesundheits-schädigende Konzentrationen von Nitrate in den Filtern gebildet werden. Wir werden einen visuell sichtbaren Indikator in den Filtern entwickeln, der es der breiten Bevölkerung erlaubt, ohne analytische Verfahren oder besonderen Bildungsstand zu bestimmen, wann die Effizienz des Filters aufgrund der Sättigung mit Arsen verschwindet und das Filtermaterial ersetzt werden muss. Darüber hinaus werden wir untersuchen, wie das Arsen-verschmutzte Filtermaterial ohne weitere Risiken entsorgt werden kann. Im zweiten Teilprojekt werden wir untersuchen, ob die Stimulation von nitrat-reduzierenden, eisenoxidierenden Bakterien in Reisfeldböden die Arsenaufnahme in Reis reduziert durch die Bindung von Arsen an die gebildeten Minerale. Wir werden bestimmen, wie die Zugabe definierter Mengen an Nitrat helfen kann, gleichzeitig die Arsenaufnahme in den Reis und die Emission des Treibhausgases N2O zu minimieren. Dieses Projekt wird für die Bevölkerung in Arsen-betroffenen Ländern praktische Lösungen bieten, um mögliche Schädigungen durch Arsen und Nitrat zu reduzieren und ihre Gesundheit und Lebenssituation zu verbessern.
Das Projekt "Pilotprogramm Methanolkraftstoff M100 - 1. Bereitstellung, Ueberwachung und Anpassung von Motorenoelen fuer die Versorgung von Versuchsfahrzeugen, 2. Betrieb von drei Tankstellen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ARAL AG & Co. KG durchgeführt. Von 1984 bis 1988 soll eine Fahrzeugflotte mit Methanolkraftstoff unter Praxisbedingungen betrieben werden (Pilotprogramm). Aus der Fahrzeugflotte soll eine Stichprobe von 20 Fahrzeugen mit einem bestimmten Motorenoel betrieben werden. Die Eignung dieses Oels fuer den Methanolbetrieb soll durch analytische Ueberwachung der Oeleigenschaften waehrend des Einsatzes und visueller Begutachtung der Motoren beurteilt werden. Beim Auftreten negativer Effekte soll die Oelqualitaet in geeigneter Form angepasst werden.
Das Projekt "Teilprojekt 8" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Lahmeyer International GmbH durchgeführt. Es ist das übergeordnete Ziel von SaWaM, Methoden und Werkzeuge für den Praxistransfer regionalisierter globaler Informationen für das Wassermanagement zu entwickeln und die Leistungsfähigkeit für ausgewählte semi-aride Zielregionen zu untersuchen. Es steht die saisonale Vorhersage der Wasserverfügbarkeit im Vordergrund. Im Rahmen von SaWaM wird Lahmeyer International GmbH die Praxistauglichkeit der erarbeiteten Methoden zur saisonalen Vorhersage prüfen. Dabei entwickelt Lahmeyer im Dialog mit den Konsortialpartnern und insbesondere mit regionalen Stakeholdern die Randbedingungen für den Online-Prototypen, der die Ergebnisse der entwickelten Methoden visuell darstellt und bewertet. Der Arbeitsplan ist in 4 Arbeitspakete untergliedert: 1.) Dialog mit Wissenschaft, Partnern und Stakeholdern Im Rahmen des nationalen Kickoff-Meetings und weiteren Absprachemeetings werden mit den Konsortialpartnern Parameter und Randbedingungen festgelegt. 2.) Datenakquise und Datenaufbereitung In Abstimmung mit den Partnern werden historische Daten akquiriert, analysiert und die für Kalibrierung und Validierung der Modelle aufbereitet. 3.) Überprüfung der praxisorientierten Methodologie und Werkzeuge Die Überprüfung der praxisnahen Anwendung erfolgt u.a. auf Basis folgender Kriterien - Art der Regionalisierungsverfahren, die vom Endnutzer selbst angewandt oder unter der Berücksichtigung zeitlicher und finanzieller Randbedingungen beauftragt werden können. - Bewertung der Genauigkeit der Vorhersagen unter der Berücksichtigung variabler Prognosezeitspannen - Unkomplizierte Anwendung des Online-Prototypen - Einsatzfähigkeit des Online-Prototypen 4.) Praxistransfer der Methoden und Produkte Die Methoden und der Online-Prototyp werden zunächst für die Entwicklungsregionen erarbeitet bzw. entwickelt und im zweiten Schritt auf die Perspektivregionen übertragen. Lahmeyer wird für diese Regionen den Praxistransfer evaluieren und entsprechenden Feedback an die Projektpartner geben.
Das Projekt "Einsatz von 'small Unmannend Areal Vehicles': sUAVs für die frühzeitige Erfassung von Schädlingen an Bäumen am Beispiel des Asiatischen Laubholzbockkäfers" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Unter Berücksichtigung der zunehmenden internationalen Arbeitsteilung in der Pflanzenproduktion, der Globalisierung des Handels allgemein, des weltweiten Tourismus und des Klimawandels wird es im Rahmen einer nachhaltigen pflanzlichen Erzeugung immer wichtiger, die Risiken durch Ein- und Verschleppung von Quarantäne-Schadorganismen und neuen invasiven Arten, die Schadenswirkungen auf Bäume haben, zu minimieren. Das Vorhaben möchte am Beispiel des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) ein Verfahren der Erkennung von Befallssymptomen im Kronenbereich mit Hilfe von Kleindrohnen entwickeln. Das Beispiel ALB wurde gewählt, da der Befall dieses aus Asien eingeschleppten Quarantäne-Schadorganismus, der in Europa und in den USA bereits mehrfach mit teils gravierenden Auswirkungen aufgetreten ist, eine Vielzahl von heimischen Baumarten erheblich gefährden kann. Eine unkontrollierte Ausbreitung ist unter allen Umständen zu verhindern. Deshalb müssen nach einschlägigen Regelungen der EU bei einem Befall umgehend ein engmaschiges Monitoring und geeignete Gegenmaßnahmen stattfinden. Jeder Baum im Umkreis von 2 km eines Auftretens muss vollständig begutachtet werden. Das bedeutet insbesondere die visuelle Prüfung des Stammes und der gesamten Krone auf Befallssymptome. Dies erfolgt derzeit mit Hilfe von Baumsteigern oder Ferngläsern vom Boden aus. Dies ist sehr aufwändig und in geschlossenen Laubwaldgebieten in dem gegebenen Zeitrahmen nur mit dem Einsatz enorm großer Arbeitskapazitäten zu bewältigen. Zudem ist die Verlässlichkeit der Detektion von Befallsmerkmalen vom Boden aus eingeschränkt (Fachgespräch zum Management des ALB in Deutschland am JKI im Dezember 2015). Mit einem sUAV-gestützten Verfahren könnte der Zeit- und Kostenaufwand der Ansprache der Befallssymptome in Verbindung mit einer höheren Erkennungssicherheit in den schwer erreich- und einsehbaren Baumkronen sowie auch in einem schwer zugänglichen und unwegsamen Gelände erheblich verbessert werden. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines Workflows zur effizienten Begutachtung der erforderlichen Bäume. Fluggerät und Sensor werden hinsichtlich ihrer Verlässlichkeit, Effizienz und praktischen Eignung anhand eines konkreten 'Use Cases' in Süddeutschland evaluiert. Besonderer Wert wird auf die konkrete und unmittelbare Anwendung der erzielten Forschungsergebnisse gelegt. Dies wird durch den stetigen Austausch mit Akteuren aus der Praxis, dem Projektpartner FVA, dem Pflanzenschutzdienst, den Unteren Forstbehörden und nicht zuletzt mit den betroffenen Waldbesitzern gewährleistet.
Das Projekt "FS SONNE-Tohoku: Untersuchung der Verlagerung des Meeresbodens vor der Küste Honshu durch das 2011 Tohoku-Oki-Erdbeben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften durchgeführt. Zusammenfassung des Fahrtberichtes: Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9 die nordöstliche Küste der japanischen Insel Honshu. Das Epizentrum des sogenannten Tohoku-Oki Erdbebens lag etwa 70 km östlich vor der Oshika-Halbinsel von Tohoku, wo das Beben in einer Tiefe von etwa 32 km stattfand. Es war das größte je in Japan registrierte Beben und löste einen Tsunami von bis zu 40 Metern Höhe aus, der weite Gebiete an der japanischen Küste überflutete. Das Beben wurde durch die Kollision der Ochotskischen Platte mit der Pazifischen Platte verursacht, die hier unterhalb Nordost-Japans abtaucht. Erste Vermessungen japanischer Schiffe direkt nach dem Beben zeigten, dass sich, im Vergleich zu Daten die bereits 1999 sowie 2004 aufgezeichnet wurden, der Kontinentalhang um etwa 50 m Richtung Südosten verschoben hat und der Meeresboden um etwa 5 m angehoben wurde. Zudem deuten die Daten auf große Rutschungsmassen hin, die im Zuge des Bebens in dem Tiefseegraben abgelagert wurden. Die Fahrt SO219A mit dem FS SONNE in das Erdbebengebiet fand als Reaktion auf das verheerende Tohoku-Oki Beben statt, mit der Zielsetzung, wichtige Beiträge zum besseren Verständnis des Ablaufs des Bebens sowie des Tsunamis zu leisten. Der Fokus des ersten Fahrtabschnittes lag auf der Vermessung der Bodenmorphologie des Kontinentalhanges mit dem bordeigenen Fächerecholot und Parasoundsystem, der Inspektion von ODP Bohrloch-Observatorien auf eventuelle, durch das Beben verursachte Schäden, dem Bergen und Ausbringen von Ozeanboden-Messinstrumenten sowie der visuellen Untersuchung des Meeresbodens. Mit Hilfe des Tauchroboters ROV MARUM-QUEST 4000 konnten die Observatorien am Kontinentalhang gefunden und untersucht werden: Eines zeigte sich als relativ intakt, eines wies leichte Schäden auf. Weitere Ozeanbodenseismik- und Drucksysteme wurden ausgesetzt, die in Zukunft die seismischen Aktivitäten in der Region aufzeichnen werden. Zwei weitere Tauchgänge wurden mit dem FS SONNE-Videoschlitten OFOS im Forearc-Becken durchgeführt, es konnten Bakterienmatten und anstehendes, verfestigtes Sedimentgestein beobachtet werden. Einige Profile der insgesamt mehr als 2700 nautischen Meilen während der SO219A-Fahrt aufgezeichneten, detaillierten bathymetrischen Vermessungen wiederholten bereits vor dem Beben vermessene Schnitte. Durch deren Vergleich lassen sich nun morphologische Veränderungen entlang des Kontinentalhanges sowie des Tiefseegrabens identifizieren. Größte Änderungen zeigen sich östlich des Epizentrums. Nördlich und südlich davon liegende Profile weisen nur geringe oder keine Änderungen auf.
Das Projekt "Erfassung mariner Topprädatoren in Nord- und Ostsee als Grundlage für Trends, Indikatoren und Bewertungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Meeresmuseum - Museum für Meereskunde und Fischerei, Aquarium - Stiftung des bürgerlichen Rechts durchgeführt. Gemeinsam mit den Kooperationspartner in TopMarine sollen Studien zu Verbreitungsmustern, Populationsgrößen und Trends von Seevögeln und marinen Säugetieren durchgeführt werden. Diese dienen als Grundlage für die Bewertung im Rahmen von MSRL, VRL und FFH RL und liefern Informationen für die Fachaufgaben des BfN (z.B. Schutzgebietsmanagement). Das DMM beteiligt sich bei der: 1. Langzeitdatenerhebung an 15 C-POD Messpositionen in den FFH-Schutzgebieten und in angrenzenden Gewässern 2. Zusammenstellung der neuen Daten und bereits vorhandener Datenreihen und Aktualisierung der Datenbank 3. Auswertung der verfügbaren Datenreihen in geeigneten Zeitintervallen 4. Darstellung und Beurteilung des zeitlichen und räumlichen Vorkommens von Schweinswalen im Untersuchungsgebiet 5. Analyse der akustischen Verhaltensweisen von Schweinswalen 6. Entwicklung von Kalibriermethoden unter kontrollierten Bedingungen für neue Akustikrekorder 7. Prüfung der Eignung sowie Intra- und Interkalibrierung von neuen Akustikrekordern (soundtrap, SM3M) zur Erfassung von Schweinswalen und Unterwasserschall 8. Interkalibrierung von akustischen und visuellen Methoden der Schweinswalerfassung 9. Weiterentwicklung der im SAMBAH-Projekt entwickelten Methode zur Bestimmung absoluter Dichten von Schweinswalen aus akustischen Erfassungsdaten und Anpassung dieser Methode an die deutsche Ostsee 10. Präsentation der Ergebnisse in Berichten, Vorträgen und wissenschaftlichen Publikationen.