Das Projekt "Paloekologie des Waldviertels und Weinviertels Niederoesterreichs und die Taetigkeiten des praehistorischen Menschen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Botanik und Botanischer Garten durchgeführt. Rekonstruktion der Waldgeschichte Niederoesterreichs; Ermittlung der Folgen des Eingriffes durch den praehistorischen Menschen. Anhand der spaet- und postglazialen Veraenderung der Vegetation im Waldviertel und im Weinviertel Niederoesterreichs werden die zu den einzelnen Zeiten vorherrschenden oekologischen Faktoren dieser Landschaften analysiert, es wird die natuerliche Hoehenzonierung der Vegetation unmittelbar vor dem Eingriff des Menschen herausgestellt, und es werden die Folgen der menschlichen Taetigkeit in den oekologisch so verschiedenen Landschaften des Waldviertels und des Weinviertels Niederoesterreichs herausgearbeitet.
Das Projekt "Analyse der oesterreichweiten Ozonbelastung 1993 und 1994" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt. Die Ozonbelastung war in Oesterreich im Sommer 1993 im wesentlichen deutlich niedriger als in den Sommern 1990 und 1992 und etwas niedriger als 1991. Demgegenueber lag die Ozonbelastung im Sommer 1994 in einem aehnlichen Niveau wie in den hoch belasteten Sommern 1990 und 1992, mit allerdings geringeren Spitzenwerten als 1992. Die hoechsten Spitzenbelastungen traten in beiden Jahren, wie auch schon 1990 bis 1992, in Nordostoesterreich auf, wo an einzelnen Tagen 100 ppb als Dreistundenmittelwert (MW3) an mehreren Messstellen ueberschritten wurden. Derartige Ueberschreitungen waren 1994 bedeutend haeufiger als 1993, desgleichen waren die absoluten Spitzenbelastungen 1994 wesentlich hoeher als 1993. Im Zeitraum April bis September 1993 wurde an 5 Tagen in Oesterreich an mindestens einer Messstelle ein Dreistundenmittelwert ueber 0,200 mg/m3 (100 ppb) gemessen, solche Ueberschreitungen wurden an 6 Messstellen beobachtet. Im Sommer 1994 wurden an 16 Tagen an mindestens einer Messstelle ein MW3 ueber 0,200 mg/m3 beobachtet, betroffen waren 22 Messstellen. Die Vorwarnstufe laut Ozongesetz wurde 1993 nie ausgerufen, 1994 im Ozonueberwachungsgebiet 1 an 19 Tagen, im Ozonueberwachungsgebiet 3 an 3 Tagen. Der hoechste Halbstundenmittelwert (HMW) wurde 1993 in Wolkersdorf gemessen (120 ppb), der hoechste MW3 in Eisenstadt (107 ppb) und Stixneusiedl (107 ppb). Der hoechste HMW wurde 1994 am Exelberg gemessen (158 ppb), der hoechste MW3 am Donauturm (135 ppb), bzw. am Exelberg (120 ppb). Die Spitzenbelastung war mithin 1994 im Ozonueberwachungsgebiet 1 deutlich hoeher als 1993, aber etwas niedriger als 1992. In Oesterreich ist verstaerkte Ozonbildung vor allem im Lee der Ballungsraeume Wien und Linz zu beobachten. Im Raum Wien tritt bei Wind aus Suedost die maximale Ozonbelastung - je nach Windgeschwindigkeit - im noerdlichen Wien und Wienerwald, im Raum Krems - St. Poelten oder im Raum Amstetten auf, in seltenen Faellen im noerdlichen Weinviertel oder in den niederoesterreichischen Voralpen. Bei Nordwest- bis Westwind werden die maximalen Ozonkonzentrationen regelmaessig im oestlichen Wiener Becken bzw. im Nordburgenland gemessen.
Das Projekt "Einfluss von Kompostiertechnik und Gesteinsmehl auf die Qualität von Luzerne-Kompost" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Ökologischen Landbau durchgeführt. Das Schließen von Stoffkreisläufen ist im Biologischen Landbau ein immanentes Ziel. Durch die Nutzung des Leguminosenernteguts direkt vor Ort am landwirtschaftlichen Betrieb bzw. am Schlag selbst zur Kompostierung und Verwendung des dabei entstehenden Kompostes in der eigenen Fruchtfolge wird dieses Ziel erreicht. In einem Kompostierversuch auf einem landwirtschaftlichen Praxisbetrieb im Weinviertel werden der Einfluss der Kompostiertechnik (intensives vs. extensives Kompostierverfahren) und der Zusatz von Gesteinsmehl auf die Qualität von Luzerne-Kompost untersucht.
Das Projekt "Sparkling Science Fellowship - Wald - Wasser - Weinviertel" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holzforschung (IHF) durchgeführt. Niederschlagsvariabilität und ihre Auswirkung auf Wälder und landwirtschaftliche Ernte im Weinviertel in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft WASSER ... und seine Verfügbarkeit sind wichtige Faktoren für die jährliche Entwicklung von Pflanzen. Das Weinviertel gehört aber zu den trockensten und wärmsten Gebieten Österreichs. Die Trockenperioden sind häufig und werden mit fortschreitendem Klimawandel wohl noch häufiger. 2003 ist als extremes Trockenjahr noch in Erinnerung. Diese Trockenphasen sind in der Vegetation ablesbar, besonders im ... WALD ..., denn ein Baum produziert jedes Jahr einen Jahrring und dessen Breite ist von der verfügbaren Wassermenge abhängig: viel/wenig Wasser - breiter/schmaler Ring. Im Holz eines Baums ist daher die Klimageschichte seines Lebens konserviert und die ist so charakteristisch für eine Region, dass man sie mit anderen Bäumen vergleichen kann - auch von bereits toten Artgenossen, die irgendwo am Dachboden eines alten Bauernhauses oder Schlösschens erhalten sind. Wichtig ist dabei, dass sich die Lebenszeit von lebendem und totem Baum überlappen. Dann kann man eine Jahrringchronologie aufbauen (die Klima-Lebensgeschichte vieler Bäume zusammenhängen) und erhält damit indirekt jahrgenau aufgelöste Informationen über den Niederschlag, die über die Zeit meteorologischer Messungen hinausgehen. Im ... WEINviertel ... wird der Wald flächenmäßig vom Wein übertroffen. Der Wein enthält aber auch Informationen über das Wetter seines Jahrgangs. Sie stecken in seinem Lesezeitpunkt, in der Erntemenge und in seiner Qualität - und weil der Wein immer große Bedeutung für die Menschen hatte, gibt es historische Aufzeichnungen darüber. Anders als der Wald enthält er aber Informationen über die Temperatur im Jahr seiner Lese. Die Kombination von Jahrringen und Weinlese zur Rekonstruktion der Klimageschichte einer Region ist neu und erfordert die Zusammenarbeit mehrerer Wissenschaftsdisziplinen. Die Erkenntnisse daraus sind relevant für Gegenwart und Zukunft - und die SchülerInnen des BORG und der LFS Mistelbach (zukünftige WinzerInnen, FörsterInnen, WissenschafterInnen und WeinviertlerInnen) sind hautnah dabei.
Das Projekt "Provenienzversuch mit Stiel- und Traubeneiche aus Österreich und angrenzenden Ländern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt und Forschungszentrum für Wald Wien, Institut für Forstgenetik durchgeführt. Das Projekt PROEICHE, gestartet im Herbst 2006, hatte das Ziel einen Herkunftsversuch mit Stiel- und Traubeneiche aus Österreich und den angrenzenden Ländern aufzubauen. Dabei stehen die Erfassung der genetischen Variation bzgl. Wuchsleistung und Formeigenschaften sowie die grundsätzliche Eignung der zu prüfenden Herkünfte für die potentiellen Anbaugebiete in Österreich (insbesondere im nördlichen Alpenvorland, im Weinviertel und im Südosten Österreichs) im Vordergrund. Der Verlauf des Projektes war plangemäß. Nach der Beerntung von 22 Herkünften im Herbst 2006 wurden diese sofort in Containern ausgesät und im Forstgarten des BFW bis zum Ende der ersten Vegetationsperiode gepflegt. Im Herbst/Frühjahr 2007/2008 wurden fünf Versuchsflächen im Burgenland, Niederösterreich und Oberösterreich angelegt. Die ersten Aufnahmen zum Anwuchs auf der Fläche und der Wuchsleistung nach 2 Jahren wurden im Mai 2009 durchgeführt. Im Herbst 2009 wurden die Ausfälle nachgebessert. Derzeit liegen neben den genannten Aufnahmen im Frühjahr 2009 Erhebungen zur Wuchsleistung im Forstgarten, zur Keimrate und zu den Samengewichten vor. Durch die optimale Vorbereitung der Flächen, die sorgfältige Anzucht und Auspflanzung der Eichen und die intensive Pflege der Flächenbesitzer waren die Ausfälle sehr gering (zwischen 0,2 und 21 Prozent). Schon die ersten Ergebnisse zeigen, dass die unterschiedlichen Flächencharakteristika bzgl. Klima und Boden zu unterschiedlichen mittleren Sämlingshöhen, aber auch zu einer anderen Reihung der Herkünfte führt. Auf den Flächen Dürnbach und Matzen zeigen österreichische Herkünfte aus dem Braunsberger Wald, Linz und Luising sehr gute Ergebnisse. Auf der Fläche Weyerburg führt die Herkunft Klagenfurt vor den oberöstereichischen Herkünften Linz und Geinberg. Dagegen ist im nördlichen Voralpenland auf den Flächen Niederthan und Weistrach die slavonische Stieleiche (spättreibend) führend im Wachstum, dicht gefolgt von regionalen Herkünften aus Oberösterreich. Obwohl diese Ergebnisse noch nicht als Herkunftsempfehlungen verstanden werden dürfen, geben sie bereits wichtige Hinweise auf das Wachstum im Sämlingsalter und die Stabilität der Herkünfte unter unterschiedlichen Umweltbedingungen. Neben dem Aufbau des Herkunftsversuches und den damit einher gehenden wissenschaftlichen Fragestellungen hatte das Projekt PROEICHE auch das Ziel, durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit die Bedeutung der Herkunft stärker in das forstliche Bewusstsein zu bringen, und die Verwendung von hervorragenden österreichischen Herkünften zu fördern. Dieses Ziel wurde durch Informationsveranstaltungen, Exkursionen und zahlreiche Publikationen und Presseartikel zumindest teilweise bereits erreicht, denn im Erntejahr 2009 wurden viele im Versuch zu prüfenden Herkünfte erstmalig von Baumschulen beerntet und ein für Österreich neuer Ernterekord von 6,4 t Eicheln erreicht. usw.
Das Projekt "Waldbauliche Analyse des Anbaues von Götterbaum in Ostösterrreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. Der aus Nordostchina stammende Götterbaum, Ailanthus altissima (Mill.) Swingle, breitet sich seit dem 2. Weltkrieg in Ostösterreich aus urbanen Gebieten in das Umfeld aus und konnte steigende Anteile an heimischen Waldgebieten einnehmen. Von forstlicher Seite werden Neophyten kontrovers diskutiert. Hohe Zuwachsleistungen, hohe Toleranz gegenüber dem Standort, und durch bereits erfolgte Invasion oftmals auch der Zwang zur waldbaulichen Berücksichtigung, legen eine Erforschung des Potenzials von Götterbaum nahe. Für den Waldbau von Götterbaum in Ostösterreich ist keine Literatur verfügbar und Erfahrungen beschränken sich auf die Ernte. Das Projekt 'Waldbauliche Analyse des Anbaues von Götterbaum in Ostösterreich' wird vom Institut für Waldbau, Universität für Bodenkultur geleitet und vom BMLFUW und der Papierholz Austria GmbH finanziert. Es soll durch die Anlage und Auswertung von Versuchsflächen (VF) einen Beitrag zur Erforschung des Potenzials dieser Baumart liefern. Auf fünf Standorten mit unterschiedlichem Grundgestein wurde im 3x3 m Raster Götterbaum gepflanzt. Dieser wurde durch die Firma LIECO GmbH & Co KG 2012 aus ungarischem Saatgut gezogen. Je Standort sollen drei unterschiedliche Behandlungsvarianten (bei 2 bis 3 Wiederholungen je Variante) angewendet werden. Dadurch wird eine Analyse des Einflusses von Standortsfaktoren auf die Entwicklung (Zuwachs, Qualität, Vitalität etc.) von Götterbaum möglich. Die Versuchsflächen (VF) wurden in Herrenbaumgarten im Weinviertel (VF Wilfersdorf, Löss), in den Donauauen bei Altenwörth (VF Grafenegg, Flussablagerungen der Donau), im Hollenburger Wald (VF Hollenburg, Konglomerat reich an kalkalpinem Geröll), am Südrand des Dunkelsteiner Waldes (VF Mitterau, Paragneis) und in Zeltweg (VF Zeltweg, Flussablagerungen der Mur) angelegt. Die Aufforstungen erfolgten im Herbst 2012 und Frühjahr 2013. Im Herbst 2013 und 2014 wurden die Bäume aufgesucht und deren Höhe vermessen. Es zeigt sich ein äußerst unterschiedliches Bild mit Baumhöhen zwischen 5 und 235 cm und Ausfällen 2014 von 51 % bis 100 %. Die Triebe 2013 und 2014 wurden größten Teils nicht von der Terminalknospe gebildet sondern von Knospen aus tiefer gelegenen Sprossteilen und teilweise auch aus der Wurzel. Nicht standortsangepasstes genetisches Material, ungünstige klimatische Bedingungen sowie Verunkrautung der Flächen sind mögliche Gründe für den schlechten Anwuchserfolg.
Das Projekt "Untersuchungen zur Dynamik der Biomassen- und Kohlenstoffvorräte in Niederwälder mit Überhältern, Mittel- und Hochwäldern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. Ziel der Arbeit ist die Darstellung der Biomassen- und Kohlenstoffvorräte in Mittelwald- und Hochwaldbeständen. Grundlagen der Untersuchungen bilden jeweils Buchen- (Hochwald in Verjüngung) und Eichenbestände (durchgewachsener Mittelwald) im Wienerwald (Kolbeterberg) und Wuchsreihen in eichendomienrten Beständen im Weinviertel (Hochwald - Porrau, Mittelwald - Wolkersdorf). Es wurden Biomassenerhebungen, waldbaulich - ertagskundliche Aufnahmen sowie chemische Analysen des Auflagehumus und Mineralbodens (Kohlenstoff- und Stickstoff) durchgeführt. Der in der Biomasse (oberirdisch und Grobwurzeln) akkumulierte Kohlenstoff schwankt zwischen 900 und 15.000 g.m-2. In jüngeren und stark strukturierten Beständen ist die Bedeutung einer vollständigen Erfassung aller Bestandesbiomassekompartimente (Jungwuchs- und Dickungskollektiv) für die Biomassen- und Kohlenstoffvorräte klar ersichtlich. Auf den Untersuchungsflächen im Wienerwald ist Mullpseudogley der vorherrschende Bodentyp. Die C:N Verhältnisse im Auflagehumus der Untersuchungsflächen zeigen eine rasche Mineralisierung der leicht abbaubaren Streu an. Der mittlere Kohlenstoffvorrat im Mineralboden (0-50cm) des Hochwaldes beträgt 5.600 g.m2 und jener des Mittelwaldes 7.200 g.m2, der mittlere Stickstoffvorrat 400 g.m2 sowie 500 g.m2. In den hochwaldartigen Untersuchungsbeständen im Weinviertel liegen Mullbraunerde auf Löss und auf Hollabrunner Schotter vor. Die mittleren Kohlenstoffvorräte im Mineralboden erreichen 5.900 g.m2 bis 7.300 g.m2, die Stickstoffvorräte 410 g.m2 und 590 g.m2. Im Hochleithenwald ist auf den Untersuchungsflächen Mullbraunerde vorherrschend. Der mittlere Kohlenstoffvorrat im Mineralboden beträgt 8.800 g.m2 und der mittlere Stickstoffvorrat 750 g.m2. Die C:N Verhältnisse im Auflagehumus der Weinviertler Untersuchungsbeständen schwanken zwischen 32 und 35. Die Untersuchungsflächen im Wienerwald zeigen auf den Mittelwaldflächen (falscher Hochwald) gegenüber den Hochwaldbeständen tendenziell höhere C- und N-Vorräte im Mineralboden. Für den Auflagehumus liegen keine signifikanten Unterschiede in den Vorräten vor. Im Weinviertel haben die Lössstandorte, wie zu erwarten, höhere Vorräte an C und N im Mineralboden, als die Schotterstandorte. Signifikante Unterschiede bei den Vorräten von C und N konnten in der Auflage nicht gefunden werden, jedoch aber beim C/N Verhältnis (enger auf den Lössstandorten). Auf den Standorten im Hochleithenwald wurden gegenüber den anderen Untersuchungsflächen die höchsten Kohlenstoff- und Stickstoffvorräte im Mineralboden und die niedrigsten Werte im Auflagehumus festgestellt. usw.
Das Projekt "CLIVALP - Climate Variability Studies in the Alpine Region" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik durchgeführt. Die Alpenregion mit ihrem nahezu einzigartigen Potenzial an Klimadaten bezüglich Länge, räumlicher Auflösung und vertikaler Erstreckung, eignet sich hervorragend, Forschung über Klimavariabilität und Klimaschwankungen durchzuführen. Das Projekt CLIVALP - CLImate Variability Studies in the ALPine Region'- nützte dieses bisher nicht ausreichend beachtete Potential unter dem Motto 'aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Die im Rahmen des Projekts geschaffene HISTALP Datenbank (Klimadatenbank für die Alpenregion für historische instrumentelle multi-elementare Zeitreihen) ermöglichte bereits eine Reihe von Studien in diesem Sinne, stellt aber auch für die Zukunft eine bisher nicht existierende Datenbasis in monatlicher Auflösung für Klima- und Klimafolgenforschung dar. Mit Hilfe von 72 Luftdruck-, 131 Temperatur-, 192 Niederschlags-, 55 Sonnenscheindauer und 66 Bewölkungszeitreihen ermöglicht HISTALP die Betrachtung des Klimas und seiner Variabilität als Einheit - als Zusammenspiel mehrerer Klimaparameter. Die längsten Luftdruck- und Temperaturreihen reichen bis 1760 zurück, jene des Niederschlages bis 1800. Somit reicht HISTALP bis in die 'frühinstrumentelle Klimaperiode' zurück. CLIVALP brachte auch neue Erkenntnisse bezüglich möglicher zukünftiger Änderungen im Sinne der Klimafolgenforschung. Sensitivitätsanalysen wurden explizit für die Änderung der Frosthäufigkeit als Folge einer mittleren Temperaturänderung über nicht lineare Beziehungen aufgezeigt. Eine zukünftige Temperaturzunahme von 1 Grad C würde jährlich um bis zu 15 Tage weniger Frost bedeuten, regionale Unterschiede und ein überlagerter Jahresgang lassen aber keine Pauschalaussagen zu. In Österreich am stärksten betroffen wären im Winter die Niederungen vom Innviertel, entlang der Donau bis zum Weinviertel sowie das Grazer Becken. Aber auch im Sommer würde es eine beträchtliche Frostreduktion geben, allerdings wären dann nur die hochalpinen Regionen betroffen. Die mehr als 200jährigen HISTALP Zeitreihen gestatten es darüber hinaus, mit Hilfe objektiver Verfahren längere Perioden mit signifikanten klimatischen Abweichungen herauszufiltern. Diese 'auffälligen Perioden' bilden sich als unübersehbare Folgen der Klimaänderung ab, und beeinflussen etwa Gesellschaft, Landwirtschaft und schlagen sich auch in sichtbaren Landschaftsveränderungen nieder. So etwa im Zustand der hochalpinen Gletscher. HISTALP Daten erlauben es, Gletschervorstöße bzw. Gletscherrückzüge durch die Variabilität von Lufttemperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer und Bewölkung zu erklären. Als ein weiteres wichtiges Ergebnis von CLIVALP kann sein Beitrag zum Verstehen einzelner Effekte externer Antriebe auf das europäische bzw. alpine Klima gewertet werden, durch Kombination von HISTALP Daten mit Ensemble Simulationen durchgeführt mit Hilfe eines gekoppelten GCM, angetrieben durch verschiedene externe Parameter. usw.
Das Projekt "Wald - Wasser - Weinviertel - Meteorologischer Teil" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Holzforschung (IHF) durchgeführt. Aufgaben dieses Teils des Projekts 'Wald-Wasser-Weinviertel' sind meteorologische Messungen an drei Standorten im Weinviertel und die Analyse der Daten in Kombination mit den dendrochronologischen Messungen gemeinsam mit SchülerInnen der beiden Mistelbacher Schulen. Weiters die Bereitstellung und Analyse von geeigneten regionalen Klimazenariendaten für die Region Weinviertel und Abschätzung des zukünftigen Klimas für das Weinviertel.
Das Projekt "Sind rein gelb-blühende Populationen des Holunder-Knabenkrautes (Dactylorhiza sambucina) in Niederösterreich genetisch verarmt?" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Botanik durchgeführt. Das Holunder-Knabenkraut (Dactylorhiza sambucina (L.) Soo), eine einheimische Orchideenart, wird in der Roten Liste von Österreich als 'gefährdet eingestuft, wobei regional - insbesondere im pannonischen Raum Wiens und Niederösterreichs - eine stärkere Gefährdung besteht (Niklfeld & Schratt-Ehrendorfer 1999). Im direkten Stadtgebiet von Wien fehlt die Art (Adler & Mrkvicka 2003). In Niederösterreich gibt es Vorkommen beispielsweise im Waldviertel, im Wienerwald sowie vereinzelt im Weinviertel (vgl. Janchen 1975). Das Holunder-Knabenkraut kommt in diesen Regionen auf mageren Wiesen meist über saurem Boden vor. Reproduktionsbiologisch ist die Art unter anderem deshalb besonders interessant, weil sie normalerweise in gemischt-blühenden Populationen auftritt, d.h. in solchen Populationen kommen immer gelb- und rot-blühende Pflanzen gemeinsam vor. Dieser Blütenfarben-Dimorphismus macht das Holunder-Knabenkraut zu einer Modell-Pflanzen für evolutionsbiologische Studien, die der Frage nachgehen, wie beide Blütenfarben innerhalb einer Art aufrecht erhalten bleiben (vgl. Gigord et al. 2001, Pellegrino et al. 2005, Jersakova et al. 2006). Zunehmende Anstrengungen die Verteilung von Blütenfarben-Häufigkeiten im europäischen Maßstab zu erfassen, haben nun Regionen zu Tage gebracht, in denen nur eine Blütenfarbe (hier: gelb) in den Populationen auftritt. In einer ersten Untersuchung des Antragstellers zum Reproduktionserfolg von Populationen des Holunder-Knabenkrautes, die in West-Deutschland nur gelb blühen, haben schon gezeigt, dass es diesen Populationen gemessen an der Häufigkeit, mit der sie besucht bzw. bestäubt werden, nicht schlechter ergeht, als gemischt-blühenden Populationen (Kropf & Renner 2005). Allerdings stellt sich dann die Frage, wie rein gelb-blühende Populationen entstanden sind, wenn doch normalerweise evolutionsbiologische Mechanismen den Blütenfarben-Dimorphismus stabilisieren?
Origin | Count |
---|---|
Bund | 26 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 26 |
License | Count |
---|---|
open | 26 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 26 |
Englisch | 9 |
Resource type | Count |
---|---|
Keine | 25 |
Webseite | 1 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 20 |
Lebewesen & Lebensräume | 26 |
Luft | 16 |
Mensch & Umwelt | 26 |
Wasser | 16 |
Weitere | 26 |